Die Spur der Quader Werner Zurfluh
Bedeutung der verwendeten Abkürzungen BK Bewußtseinskontinuität NDE near-death-exper...
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Die Spur der Quader Werner Zurfluh
Bedeutung der verwendeten Abkürzungen BK Bewußtseinskontinuität NDE near-death-experience (mit BK) ND normal dream (ohne BK) AKE außerkörperliche Erfahrung (= OOBE) PD prelucid dream (beinahe BK) KA-BK Körperablösung bei BK (= OOBE) LD lucid dream (Klartraum - mit BK) SA Struktur A (= Alltag) OOBE out-of-body-experience (mit BK) SB, SC ... Struktur B, C ... (Ebenen der Anderwelt)
Zur Einführung Manches ist bei mir immer wieder in den nächtlichen Erfahrungen in Erscheinung getreten. Und oft hat es Jahre und Jahrzehnte gedauert, bis es mir möglich wurde, gewisse Dinge auch nur einigermaßen zu verstehen und gefühlsmäßig wenigstens an einem Zipfel ihres Seins zu 'packen'. Eines dieser Traumbilder ist der Steinquader. Er wird jenen, die den Film '2001 Space Odyssee' gesehen haben, bereits einmal als Faszinosum begegnet sein - wie etwa Stonhenge oder Carnac und - ein bißchen profaner und historisch nicht korrekt (was den Zeitpunkt der Herstellung betrifft) - ein von Obelix geschleuderter Menhir bzw. Hinkelstein. Irgendwie haben diese geheimnisvollen Dinge - wie es sich im folgenden zeigen wird - mit der 'Anderwelt', der 'Autre Monde', zu tun, d.h. mit jener Wirklichkeit, die das Alltägliche transzendiert - und seit Jahrtausenden mittels der Träume, Visionen und ekstatischen Erlebnisse auf die Menschen einwirkt und sie maßgebend beeinflußt. Durch das von der Psychologie vielleicht etwas irreführend als 'das Unbewußte' bezeichnete 'Bewußtseinsferne der Anderwelt' werden bei einer Begegnung einzelnen Menschen oder sogar ganzen Gruppen neue Impulse vermittelt. Das Stagnierende bricht auf und längst Totgeglaubtes wird zu neuem Leben erweckt. Die Grenzen des bislang Bekannten erweisen sich beim zutage treten des Ganz-Anderen als brüchig und werden beim Ansturm des Fremdartigen gesprengt. Manchmal wird eine Überschreitung der gewohnten Strukturen durch die Numinosität der Erfahrung sogar erzwungen. Das alles kann natürlich auch relativ harmlos und sanft geschehen - und dann trotzdem letzten Endes dazu beitragen, daß das Bekannte in seiner beharrenden Starrheit aufweicht und möglicherweise seine Begrenzung mit der Zeit sogar total verliert.
Der Kopf Es war ein sehr eindrückliches und eigenartiges Geschehen am 14. April 1969. Es hat mich lange beschäftigt, ohne daß es mir möglich wurde, einen Zusammenhang mit der Quaderproblematik zu erkennen. ... Ich trete zu einer Säule, eine Art Quader, in der ein absolut leb- und farbloser Kopf in einer schwarzen Flüssigkeit schwimmt. Ich weiß, daß man auf eine bestimmte Stelle des Steines drücken muß, damit der Kopf sich erwärmt und lebendig wird, doch ich kann es nicht glauben. Dennoch drücke ich, um es wenigstens versucht zu haben. Und es geschieht etwas! Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Erstaunt schaue ich den Veränderungen zu. Der Kopf, den man vorhin von der Seite sah, dreht sich langsam gegen mich. Gleichzeitig bekommt er Farbe und scheint sich von innen heraus zu erwärmen. In dem Moment, als das Gesicht gegen mich schaut, ist der Kopf ganz lebendig geworden. Ein hübsches Mädchengesicht lächelt mir so geheimnisvoll zu, daß ich erschrecke, denn ich habe noch nie solch ein merkwürdiges und allwissendes Lächeln gesehen. Plötzlich platzt die Frontscheibe, und ich werde von oben bis unten mit einer klebrigen, total schwarzen Flüssigkeit bespritzt. Fluchtartig renne ich davon, auf die andere Straßenseite. Dort treffe ich eine Frau, die ein weißes Kleid trägt. Verängstigt frage ich sie, was ich bloß tun solle. Sie lacht laut und sagt: "Mach Dir keine Sorgen, das gehört dazu!" Oder sagte sie, ich würde jetzt auch dazugehören?
Eine erste Spur Der immer wieder in Erscheinung tretende Quader hinterließ seine Spur bemerkbar ein erstes Mal am 23. Mai 1969. Kaum hatte ich nämlich - wieder einmal - die 'Lustigkeit des luziden Seins im Traumzustand' bis zur 'bitteren Neige' ausgekostet, wurde er deutlich sichtbar 'herangekarrt' - und es wurde mir auch zugemutet, daß ich die schwere Last forttrage. ... Ich wedle voller Freude auf großen Skischuhen und mit zwei als Stöcke benutzten Tannenstämmchen eine schneebedeckte Straße in einer unbebauten Gegend hinunter und nutzte die immer schneller werdende Fahrt bewußt zu einem Gewaltssprung über den Straßenrand hinaus - und genieße dann vollumfänglich das wunderbar-herrliche Gefühl des Durch-die-Luft-Fliegens! Doch bereits nach gut 20 Metern kommt es dieses Mal - völlig unerwartet und ohne ersichtlichen Grund - zu einem abrupten Absacken. Mit einem lauten Platsch plumpse ich mitten hinein ins Sumpfgras, das den Aufprall immerhin etwas zu dämpfen vermag. Doch zu meinem großen Entsetzen sinke ich sogleich in matschigen Untergrund ein - tiefer und tiefer! Panik kommt auf! Schon stecke ich bis zur Brust in der dickflüssigen, schlammigen Brühe, da stoßen meine Füße zu meiner großen Erleichterung auf festen Grund. Hierzu ist bloß anzumerken, daß meine keineswegs ins Schema der tiefenpsychologischen Anschauungen passenden Versuche, die Luzidität in einem luziden Traum (LD) oder einer außerkörperlichen Erfahrung (OOBE) direkt oder indirekt auszunutzen, um sexuelle und andere Freuden auszukosten, hier wirklich abrupt und brutal beendet worden sind. Damals konnte ich den Zusammenhang zwischen meiner - von den Analytikern zwar korrekt als infantil bezeichnendeten - Leichtfertigkeit und dem Absturz und der Tiefe des Einsinkens in den Sumpf nicht abschätzen. Auch die ernsthafte und intensive Auseinandersetzung mit der Jungschen Tiefenpsychologie außerhalb der Analysestunden half bei diesem Problem wenig bis gar nichts. Auch wenn in der Analyse Infantilismen und Schattenaspekten zur Sprache kamen, wurde dennoch nie klar gesehen, daß sich diese in LDs und OOBEs aufgrund der Kontinuität des Bewußtseins (BK) ganz massiv und irgendwie anders als in normalen Träumen ohne BK auswirken. Der Grund für die fehlende Einsicht seitens der geschulten Psychotherapeuten war der, daß diese nicht akzeptieren konnten, daß es durchaus möglich war, mit vollumfänglich erhalten gebliebenem Bewußtsein zu träumen. Die BK im Traum paßte nicht ins theoretische Konzept und wurde deswegen auch nicht hinterfragt. Dabei würde gerade die BK aufzeigen, daß es auch im Traumzustand um wesentlich mehr geht als 'bloß' um einen schulkonformen Individuationsprozeß, bei dem das Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Individuum aufgrund der in einer Analyse erworbenen Kenntnisse und Einsichten zur Vollständigkeit heranwächst und sich dabei gleichzeitig in das kollektive Umfeld modifizierend integriert. Selbstverständlich ging und geht es auch in meinem Fall um eine moderate Einpassung und um Ganzwerdung - allerdings unter Einschluß der BK. Der Einbezug der BK macht es schwierig, eine 'psychoide' Anderwelt als wirkliche Welt zu finden, weil es zum Scheitern der Anpassung an die seitens der Tiefenpsychologie und der Gesellschaft vertretenen Normen kommen muß. Aber das ist wieder eine andere Geschichte. Oben auf der Straße fahren etliche Lastwagen. Ich rufe den Fahrern zu, sie sollten mir doch bitte heraushelfen, realisiere aber schnell, daß die schweren Brummis auf der Straße nicht anhalten dürfen, weil dort der Untergrund auch sumpfig ist. Einer der Fahrer ist mein Großvater mütterlicherseits, und sein Laster ist mit einem quaderförmigen Klotz aus einem butterähnlichen Material beladen. Damals war ich total naiv und beschämend unwissend, denn ich ahnte nicht einmal am Rande, daß ich gerade durch den Einsatz der BK im Traumzustand aus dem Gängigen und somit den befahr- und begehbaren Wegen und Straßen hinausfliegen mußte. Und dann erhoffte ich mir erst noch Hilfe und Rettung durch gewichtige offizielle Gruppierungen - eben z.B. der Psychotherapie. Aber die FahrerInnen durften ja nicht einmal am Rande daran denken, in derart gefährlichem Gelände zu stoppen bzw. an dieser Stelle die 'Welt anzuhalten'. Wenigstens erkenne ich, daß der formbare Quader auf dem der Laster meines Großvaters zu meinem persönlichen Erbe gehört. Dessen Verformbarkeit ist - wie andere, weiter unten angesprochene Themen (Bekleidung, Dreck, Werkzeug, Verwundung, Konfession, Reinigung) übrigens eine Sache, die durchaus in separaten Kapiteln behandelt werden könnte. Das soll hier allerdings nicht geschehen. Nach bangen Minuten und manchem vergeblichem Zuruf komme ich irgendwie zu einem Beil und einem Pickel. Vielleicht deswegen, weil sich die 'Stöcke' umgewandelt haben. Aber sogar mit deren Hilfe ist es außerordentlich mühsam und anstrengend, dem Sumpf zu entkommen und bis zur Straße hochzustapfen bzw. mich das steile Bord hochzuziehen. Das dauert eine ganze Weile, wobei alle Kleidungsstücken bis auf die Unterhosen verlorengehen. Bei diesem Unterfangen verdrecke ich mich zudem vom Scheitel bis zur Sohle mit schwarzem Schlamm. Endlich ist es möglich zu den unten auf trockenem Boden stehenden Fahrzeugen zu laufen. Unterwegs bemerke ich, daß sich auf der Innenseite des linken Oberschenkels ein großer gelber Fleck ähnlich einem vereiterten Stück Haut gebildet hat. Der Bereich ist am Rande von einem schmalen, blauroten Feld umgeben. Bei den wartenden Fahrzeugen angekommen, wird mir von den Leuten zu meiner größten Verblüffung aufgetragen, den Quader und somit die gesamte Butterladung aufzunehmen und wegzutragen. Ich nehme die schwere Last ohne zu murren auf und gehe weg. Unterwegs zum nahegelegenen Ort begegnen mir mehrere Lastwagen und ein Kuhgespann. Von den Leuten, die aus den Fenstern gucken, lädt mich leider niemand dazu ein, die Ladung abzulegen und in einem der Häuser ein warmes Bad nehmen. ... Mit der Zeit wird es mir zu bunt, denn die Last drückt ungemein schwer - und zudem ist mein Körper völlig mit Schmutz bedeckt. Schließlich setze ich die bereits ziemlich weich gewordene Ladung einfach ab und renne eine steile Treppe hoch. Dabei gelingt es ganz so nebenbei auch noch, irgendwelchen Klerikalen zu entwischen. ... Später bei der Reinigung verwandelt sich das bildhafte Geschehen in Buchstaben. Gleichzeitig erwache ich sukzessive und beginne, den durch die Buchstaben Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
gebildeten Text von einem Blatt abzulesen. Ich hatte das Papier neben das Bett gelegt, um eventuelle Träume kurz notieren zu können. Zu meinem Erstaunen liegen nun rund um das Blatt herum einige elfenartig aussehende junge Burschen und Mädchen - auf dem Bauch, den Kopf in die Hände der abgewinkelten und mit den Ellbogen auf dem Boden abgestützten Arme gebettet. Sie lesen, was auf dem Papier geschrieben steht. Ja, sie diskutieren sogar miteinander über das Traumgeschehen. Aber dann verschwinden sie plötzlich. Dabei sagen sie: "Der Traum ist recht kompliziert und für uns zu schwierig." Dann lese ich den Text durch - und bin eigentlich ziemlich enttäuscht und verwirrt, weil dies alles kein Traum gewesen sein kann, sondern nur das bildhaft Erlebte einer Geschichte, die ich abends zuvor aufgeschrieben hatte. Plötzlich wird das A4-Blatt weiß, denn die Schrift verblaßt! - Erst jetzt merke ich, daß ich nicht richtig wach gewesen bin, sondern eigentlich erst jetzt wach werde. Damals, d.h. 1969, waren mir Dinge wie LDs, OOBEs, BK und falsches Erwachen völlig unbekannt. Erst Jahre später wurde mir beim neuerlichen Lesen des Traumgeschehens vom 23. Mai klar, daß ich längst schon wach gewesen war. Hier handelte es sich also eindeutig um das 'falsche Erwachen', bei dem 'tückischwerweise' die BK und damit der 'außerkörperliche Zustand' vollumfänglich erhalten bleibt. Und dabei kommt es mit Leichtigkeit zu einem 'Merging', d.h. zu einer Ebenenvermischung - ähnlich einer Überblendungsequenz in einem Film. Und worauf der Quader hindeutete, war mir so oder so unbegreiflich, auch wenn mir z.B. Ausdrücke wie 'das Selbst' oder 'lapis philosophorum' dazu eingefallen waren.
Die furchterregende Spur Die nächste Spur ist auf entsetzlichste Weise am 26. Mai 1969 als 'Die Invasion der Quader' sichtbar geworden. Diese Erfahrung ist in den wesentlichsten Teilen im Buch 'Quellen der Nacht' S. 226-228 beschrieben, weshalb hier nur das ergänzt werden soll, was dort weggelassen worden ist: ... Ich beschließe zu fliehen und mich als ein Spion im Dienste der Invasoren auszugeben, der in den Teil der Gebiete zu gehen hat, der noch von Menschen beherrscht wird, um dort die Lage auszukundschaften. Um diese Rolle glaubhaft vertreten zu können, ziehe ich ein für die Invasoren typisches Kleidungsstück an - ein grünes Leibchen mit weißem Saum - und gehe anschließend eine Straße Richtung Stadtrand hinauf. In der Mitte der Steigung treffe ich auf ein paar Schulkameraden, die sich ebenfalls verkleidet haben, um als Freunde der Invasoren zu gelten, und spreche sie in unserer Sprache an. Bald beginnen sie, ziemlich laut zu reden, worauf ich sie eindringlichst ermahne, wenigstens etwas leiser zu sprechen. Sie können oder wollen nämlich nicht die Sprache der Invasoren anwenden, aber sie wollen auch nicht auf meinen Rat hören und plappern noch lauter als zuvor. Deshalb gehe ich schnell weiter, zumal das laute Schwatzen eine Patrouille der Invasoren dazu bringen könnte, die Gruppe genauer anzusehen. Tatsächlich - kaum sind ein paar Meter zurückgelegt - macht die immer noch laut redende Gruppe auf sich aufmerksam. Die Invasoren nehmen die Kollegen unverzüglich fest. Beim Gedanken an die Qualen, die sie jetzt höchstwahrscheinlich erleiden müssen, wenn die Quaderwesen mit dem Studium der menschlichen Nervenversorgung beginnen, schaudert es mich zutiefst - und für einen Moment keimt in mir sogar die Befürchtung auf, meine Tarnung könnte auffliegen. Aber das ist glücklicherweise nicht der Fall. Ich nehme mir auf der Stelle fest vor, bei allem, was kommen mag, nur noch in der fremden Sprache zu sprechen. Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Bald sind die letzten Häuser der Stadt erreicht. Am Rande der Stadt steht ein Invasorenposten, der das Land vor der Stadt kontrolliert und nach Menschen Ausschau hält, die eventuell einen Gegenangriff versuchen. Der Kommandant spricht mich an und stellt etliche Fragen in seiner Sprache. Ich muß notgedrungenermaßen Rede und Antwort stehen und wundere mich sehr, die Fragen - ohne das Geringste zu begreifen - korrekt beantworten zu können. (Offensichtlich handelt es sich hier um Xenoglossie (= Anm.1 in: "Die wilde Jagd").) Endlich scheint der Wächter zufrieden. Da das Haus auf der anderen Straßenseite sehr gut eingesehen werden kann und das letzte Hindernis darstellt, kann ich nun - ohne Verdacht zu erregen - die Fassadenkletterei beginnen, um in das noch nicht in der Gewalt der Invasoren befindliche Land zu gelangen. Das Hochklettern an der Mauer ist mühsam. Wie ich bei einem Fenster im ersten Stock vorbeikomme, sehe ich im kleinen Zimmer einen Schneider, der an seiner Nähmaschine sitzt. Ein Sprung durchs Fenster bringt mich schnell in die Gegenwart des eher kleingewachsenen Mannes. Bald einmal wird klar, daß er ein Freund ist, und ich mich gefahrlos als Flüchtling zu erkennen geben kann. Der Schneider verspricht mir zu helfen. Als ich ihn um einige Waffen bitte, gibt er mir eine Pistole mit höchst merkwürdigem Lademechanismus, der darin besteht, daß am hinteren Ende ein flach gepreßter Stab in den Lauf gesteckt werden muß. Nachdem ich dies getan habe, wird die Waffe ausprobiert. Nur zwei Schüsse lassen sich 'abfeuern' und statt Kugeln kommen nur überdimensional große und sehr langsam fliegende Dinger aus dem Lauf. Diese klatschen dumpf an die Wand und hinterlassen auf der Tapete einen großen (wahrscheinlich roten) Fleck. Die Waffe überzeugt nicht, weshalb ich noch ein Gewehr verlange. Obwohl der Schneider viele Gewehre an der Wand hängen hat, ist keines verfügbar, denn alle sind funktionsuntüchtig. Schließlich verzichte ich auch auf die Pistole, weil das Nachladen viel zu umständlich ist und zu viel Zeit beansprucht. Schließlich öffnet der Mann die Tür eines großen Schrankes und weist mir den Weg. Ich steige hinein und komme auf der anderen Seite sogleich wieder heraus. Vor mir erstreckt sich ein weites Land bis zum Horizont. Der Schrank bildet somit einen direkten Durchgang auf die andere Seite. In diesem Fall bedeutet dies, daß der Schrank einen Durchgang zu jenem Weltbereich eröffnet, der von der Invasion nicht besetzt wurde. Auf einer staubigen Landstraße wandere ich bis zu einem Gehöft. Unter den hier lebenden Menschen sind einige, die mir von früher her bekannt sind. Sie erklären mir ihr Vorhaben, einen Gegenangriff durchzuführen. Die jungen Frauen äußern sich sogar recht optimistisch, was die Erfolgschancen angeht. Ich dämpfe jedoch ihre Erwartungshaltung und sage, daß Vorsicht eher angebracht wäre - besonders angesichts der Tatsache, daß die Invasoren doch schon bis hierher vorgedrungen sein könnten. Das Waffenarsenal des Schneiders, der an der Grenze zwischen besetztem und unbesetztem Land arbeitet, scheint nichts bzw. nur wenig zur Lösung der Quaderproblematik beitragen zu können. Schneider und Waffen sind jedoch eventuell ein Hinweis auf die Tiefenpsychologie und deren Rüstzeug, das allerdings zur Klärung dieser heiklen Situation kaum was beizutragen vermag. Allerdings darf der Schneider als Person auch nicht unterschätzt werden, denn er lebt nicht nur seit langem in dieser Gefahrenzone, sondern er kennt auch den Durchschlupf hinüber zur Menschenwelt und damit zu einem Bereich, der von den 'Außerirdischen' nicht besetzt worden ist. Vielleicht hat dieser 'Seelendoktor' in Gestalt eines Schneiders, der zerschlissene Kleider (z.B. Neurosen) zu flicken weiß, sogar den Schrank selbst Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
gebaut. Und der Schrank ist bei genauerem Hinsehen letzten Endes ja auch quaderförmig. Mir waren damals diese möglichen Verbindungen nicht klar, weshalb ich z.B. auch nicht erkennen konnte, daß der Schrank einen Hinweis auf die Funktion der Quader gab und daß die quaderförmige Gestalt der Invasoren möglicherweise auf das 'Andere', nämlich die 'Anderwelt' hinwies. Ich überlege mir, daß es gut wäre, mit dieser Quaderfrau Kinder zu zeugen, weshalb ich mich mit ihr in einem mystischen Akt vereine. - Die Kinder werden Mischlinge und der Krieg zu Ende sein! Heute würde dies wohl als 'Hybrids with aliens' bezeichnet!
Das Grab Dann kam der Quader am 29. Juni 1969 auf eine andere Weise - wieder ziemlich drastisch - zum Ausdruck. ... Bei einer Schießerei werde ich von vier Kugeln getroffen. Der starke Aufprall der Geschosse schleudert mich zu Boden und bringt den Körper nach dem Zusammensacken sogar zum Überrollen. Ich sterbe! Nach einer langen Zeit der totalen Bewußtlosigkeit in absoluter Schwärze erwache ich wieder. Dies geschieht ganz sachte. Über meinem Kopf ist eine kleine rechteckige Öffnung zu sehen, durch die ein paar Sonnenstrahlen einfallen. Gleichzeitig wird mir meine momentane Situation bewußt. Ich bin in einem quaderförmigen Sarg, der aus einem weidenartigen Geflecht besteht. Da der Korbsarg nur kurz ist, hocke ich mit angezogenen Beinen in Kauerstellung auf dem mit Erde bedeckten Korbboden und kann mich überhaupt nicht bewegen. Plötzlich ist draußen ein Geräusch zu hören. Ein Mädchengesicht mit kurzen Haaren erscheint vor dem Loch. Sie hebt ganz vorsichtig den Sargdeckel hoch, worauf ich aus dem Korb klettern kann. Doch kaum bin ich draußen, da will sie selber in den Sarg einsteigen. Sie sagt, daß ich während der Zeit, in der sie im Sarg sei, auf der Erde herumgehen könne. Und in der Nacht, wenn sie draußen ist, müsse ich wieder in den Sarg steigen. Doch dieses Arrangement paßt mir nicht, weshalb ich der jungen Frau den Einstieg verwehre. Ich habe beschlossen, mit ihr zusammen diesen fatalen Kreislauf zu beenden, bei dem sie tagsüber und ich in der Nacht im Sarg bleiben müssen. Um eine Rückkehr in diesen Sarg zu verhindern, 'schneide' ich mit dem Zeigefinger der rechten Hand ein Gottesauge in den aus grauem Lehm bestehenden Deckel des Korbsarges. Dann gehen wir weg und bleiben unsichtbar miteinander verbunden. ... Es ist offensichtlich ein Quader, der zwischen den Welten von Tag und Nacht vermittelt. Dieser kann sogar einen 'ewigen Kreislauf' erzwingen. Allerdings ist auch ein solcher in dem Moment beendet, wenn das 'Gottesauge' in den Deckel eingezeichnet wird. Dieses Auge ist ziemlich sicher ein Zeichen für die BK - und damit auch für die Bewußtwerdung.
Der Sakralbau Sakralbauten und insbesondere Altäre können aus quaderförmigen Teilen bestehen. Ein Hinweis auf diese wichtige Funktion von Quadern gab das Geschehen vom 15. August 1970.
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... Bei einem Sakralbau, der sich von kirchlichen Bauwerken stark unterscheidet - und zwar aufgrund der Bauweise, bei der Betonelemente und Holzteile zu einer harmonischen Einheit verbunden sind - wurden quaderartige Bauelemente elegant ineinander verschachtelt. Auf diese Weise ergibt sich ein wohlgelungener, der heutigen Zeit wunderbar angemessener Bau von erhabener Schönheit. Die großen Quader führen zudem zu einer Auflockerung des mächtigen Gebäudes, einer modernen Kathedrale, die sogar die alten an Schönheit um einiges übertrifft. Ich gehe hinein und geradewegs zur hölzernen Altargruppe, wo eine Begegnung mit (jenseitigen) Gestalten der christlichen Tradition stattfindet. ... Die Funktion der Quader an dieser Stelle besteht in einer möglichen Transzendierung der profanen Ebene. Es kann zu einem Kontakt mit Wesen kommen, die nicht von dieser Welt sind.
Das verbindende Element Das Geschehen vom 28. März 1971 zeigt den Quader als verbindendes Glied zu einer uralten Kultur, das riesige Zeiträume überbrücken hilft. Ich stoße auf eine Höhle, die bereits von irgendwelchen Wissenschaftlern untersucht worden ist. Die Forschungsresultate sind aber sehr unvollständig geblieben. Man weiß nämlich nur, daß die Höhle Teil eines ungeheuer verzweigten Systems war, das einer sehr hoch entwickelte Kultur zugeschrieben werden muß. Mit bloßen Händen schiebe ich nun diverse Gesteinsbrocken aus dem vordersten Höhlengang. Draußen trenne ich die Bestandteile, was problemlos geht. Da sind Versteinerungen und sogar Schriftrollen darunter. Doch trotz aller Bemühungen ergeben sich für mich keine neuen Anhaltspunkte . Der größte Teil des Gesteins besteht aus einem gelbroten - beinahe ockerfarbenen - Sandstein, der aus einzelnen Schichten von etwa 2 bis 4 cm Dicke besteht, die übereinander liegen und sich ohne weiteres gegeneinander verschieben lassen. Auch gibt es Steine von der Größe einer Faust bis zur Größe eines Fußballs aus einem sehr harten und total schwarzen Material. Darin sind silberfarbene, das Licht reflektierende Körner eingeschlossen. Einige dieser schwarzen Steine sind zu bestimmten Formen zugehauen - einer z.B. ist ein Quader, an welchem ein Ring von etwa 40 cm Durchmesser hängt. Die beide Stücke sind aus einem einzigen Stein gefertigt. Erst nach einiger Zeit merke ich, daß in diesem Teil der Höhle ein kompliziertes Gangsystem seinen Ausgang nimmt. Ich steige hinunter und treffe nach kurzer Zeit eine ältere Frau, die paradoxerweise sehr jung aussieht. Sie muß eine aus jenem uralten Geschlecht sein, das früher hier gelebt hat. Ich komme mit ihr ins Gespräch und merke bald, daß sie sehr einsam ist und von den zuvor hier forschenden Wissenschaftlern überhaupt nicht verstanden wurde. Ich überlege, wie es am besten anzustellen wäre, mit ihr zusammenzukommen. Und da sich das Gespräch sehr harmonisch entwickelt, vereinigen wir uns fast automatisch auch körperlich. Später kommen Leute, die irgend etwas mit Handel zu tun haben und nun die alten Höhlen kommerziell auswerten wollen. Der alten Frau und ihrer Tochter gelingt es leider nicht, den Herren etwas entgegenzuhalten, was sie von ihrem Vorhaben hätte abbringen können. Auch ich muß ohnmächtig zusehen, wie sie skrupellos mit der Schändung und Ausbeutung beginnen. Doch gänzlich unerwartet kommen aus den unergründlichen Tiefen der Höhlen zwei Männer - ein älterer und ein jüngerer (der Sohn des Alten). Die beiden sind wie die Frau und ihre Tochter Ureinwohner und haben durch all die Zeiträume bis heute überlebt. Die Wirtschaftsleute versuchen sogleich, die beiden unschädlich Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
zu machen. Aber noch so viele Tricks können die Alteingesessenen nicht unterzukriegen, weil diese eine ungeheuer große und umfassende Weisheit besitzen, die sich durch nichts erschüttern oder gar übertölpeln läßt. Zuletzt verlangen die wütend gewordenen Geschäftsleute, daß die beiden Männer in einen Raum gehen, der mit so etwas wie Duschen ausgestattet ist. In der alten Hochkultur wurden hier Personen, die von einem Arztbesuch kamen, für eine Weile einer Art von Quarantäne unterzogen. Und als die Leute dann wieder herauskamen, waren sie vollständig geheilt. Nun gehen die Geschäftsleute mit den beiden Männern in den Raum. Vermutlich wollen sie an diesem Ort die beiden 'Widerspenstigen' unschädlich machen. Nach einiger Zeit kommen alle wieder heraus. Der ältere der beiden 'Urkulturmänner' zeigt mir einen Vertrag, der im kleinen Raum abgeschlossen wurde. Ich bin sehr erstaunt, daß dieser einen Kompromiß beinhaltet, weil ich weiß, daß es den beiden Männern möglich gewesen wäre, die Vertreter der Geschäftswelt vollständig außer Gefecht zu setzen.
Ein anderes Erbe Der Fund vom 24. Oktober 1971 zeigt, daß es bei den Quadern um etwas anderes als um das griechisch-römische Erbe geht, nämlich - wie ich erst heute weiß - um das germanisch-keltische. Bin in Griechenland und mache Ausgrabungen. Dabei finde ich eine Säule (eine Art Quader) und einige Köpfe aus Marmor. Die Fundstücke sind völlig anders als die bis zum heutigen Tage gefundenen. Sie weisen ein für das Griechische ganz ungewöhnlichen Stil auf! Die Köpfe sind nicht vollständig rund, sondern am Hinterkopf etwas abgeflacht. Auch die Nase ist nicht 'griechisch' bzw. gerade.
Die Verengung Am 6. Juni 1973 wird nicht nur der Zusammenhang Quader-Säule, sondern auch der des Quaders und des Klappfelsens (das Symplegadenmotiv) angedeutet. ... Endlich ist der lange, immer enger werdende Säulengang zu Ende. An ein Weiterkommen ist jedoch nicht zu denken, denn die Verengung ist derart, daß es keinen Durchschlupf zwischen der Wand aus quaderförmigen Steinen und den Säulen gibt. Bei genauerem Hinsehen erkenne ich jedoch eine Geheimtür. Intuitiv mache ich die für die Öffnung notwendigen Bewegungen. Schliesslich schwingt die Tür auf! ...
Alte Gemäuer Die Quader vom 19. Februar 1976 weisen auf alte Zeiten und zudem auf die Möglichkeit einer neuen Art des Sehens hin. Ich erlebe eine ganze Tagesreise plus die darauffolgende Nacht und den nächste Morgen in chronologisch korrekter Reihenfolge und mit einem diesem Zeitabschnitt entsprechenden Zeitempfinden! Mit einem Freund radle ich auf dem Fahrrad einen Paß hinauf, was extrem anstrengend ist. Doch werden wir für unsere Mühe mehr als nur entschädigt, denn wir können die Sicht während Stunden ganz bewußt genießen. Die Landschaft ist in Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
ihrer Schönheit einfach überwältigend. Auch die Farbnuancierung ist schlicht phantastisch - keinerlei Dunst, völlig klare Luft und schärfste Konturen. Am Horizont geht schließlich eine pastellfarbene Sonne langsam unter. Mit den letzten Strahlen werden die Berge in ein Flammenmeer von transzendenter Pracht getaucht. Wir 'klettern' weiter bis zur Paßhöhe hinauf, kommen zur Grenze und übernachten in einem Hospiz. ... Am nächsten Morgen muß die weitere Reiseroute festgelegt werden. Auf einer Karte ist zu sehen, daß wir dank Fahrrad einen sehr unüblichen Weg werden nehmen können. Ein Weg, der es uns erlauben wird, ganz von der verkehrsreichen Hauptstraße fernzubleiben. Unterwegs werden wir sogar eine Burgruine aus dem 12. oder 13. Jh. besichtigen und erforschen können. Und weil diese ganz in der Nähe des Zollhauses bzw. des Hospizes liegt, sind die quaderförmigen Mauern schon vom Fenster aus zu sehen. Durch die nähere Besichtigung werden bestimmt mehr und genauere Informationen über das Gemäuer zu bekommen sein. Ich weiß nämlich, daß diese Anlage von meinen Ururahnen als Schutz- und Trutzanlage gegen diktatorische Herrscher errichtet wurde. Auch der weitere Weg ist auf der Karte zu sehen. Er führt zu einem kleinen Bergsee unterhalb eines großen Gletschers. Ich freue mich schon auf die landschaftliche Schönheit dieses Gebietes und denke, daß wir je nach Länge der Besichtigung der Gemäuer und der Quader dort oben vielleicht im Zelt nächtigen könnten - inmitten eines gewaltigen Naturpanoramas.
Die Fähre Die Quader vom 25. Juli 1976 sind ein Hinweis auf etwas Unbekanntes, wahrscheinlich eine Stadt. Erst später einmal werde ich sie besuchen können, denn woanders ist noch etwas Wichtiges zu erledigen, das mich persönlich betrifft. ... Bei der Meerenge von Gibraltar stehe ich auf der nordafrikanischen Seite auf marokkanischem Gebiet und schaue auf das Mittelmeer hinaus. Nahe der Küste dümpelt zu meinem Erstaunen ein sehr merkwürdiges Gebilde von roter Farbe. Es sieht aus wie ein großes UFO. In der Mitte ragt eine halbkugelförmige Kuppel auf, während der flache Rand mit grasbewachsener Erde und einem lockeren Bestand von Büschen und Bäumen bedeckt ist. Dazwischen weiden etwa 100 Schafe. Mit der Zeit wird mir die Funktion dieses sonderbaren Dinges klar. Es ist eine in der Größe variierende 'Fähre' für Schafe. Sie verbindet zweimal pro Jahr Spanien mit Nordafrika. Im Herbst werden die Tiere in die wärmeren Zonen gebracht, im Frühjahr wieder zurück nach Spanien zu den Sommerweideplätzen. Die Fähre hat keinerlei Antrieb, denn die Meeresströmung trägt sie automatisch von Küste zu Küste. Erstaunlicherweise machen die Schafe von sich aus diesen Zyklus mit. Jetzt weiden sie auf der Rasenfläche der Fähre. Ab und zu überspült eine mächtige Woge einen Teil des Randes, so daß die Tiere manchmal bis zum Halse im Wasser stehen. Daß sie dabei nicht in Panik geraten und weggeschwemmt werden, scheint mir darin begründet, daß die Schafe es seit langem gewohnt sind, auf diesem Ding zu sein. Eine der 'Fähren' landet gerade in meiner Nähe, weshalb ich mich dazu entschließe, sie zu besteigen und mitzufahren. Kaum habe ich sie betreten, trägt die Strömung sie wieder fort aufs offene Meer hinaus. Auf dieser Fähre hat es relativ wenig Schafe - bloß etwa ein Dutzend. Ich gehe zur Mitte der 'Insel', wo am Rande der Halbkugel ein etwa 40 Jahre alter Mann steht, dessen Arbeitskleidung dunkle Ölflecken zieren. Wir kommen gleich ins Gespräch, in dessen Verlauf klar wird, daß der Mann hier der 'Supervisor' ist. Er ist verantwortlich für die Behebung von Störungen, für die Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Pflege der kranken Schafe und die Rettung verängstigter Tiere vor dem Abgleiten ins Meer. Also ein zweifacher Hirte. Einerseits überwacht er die technischen Anlagen, andererseits sorgt er für das Wohl der Schafe und der Pflanzen der Randzone. Doch meistens sitzt er in einer der Öffnungen der Halbkugel. Diese kann so gedreht werden, daß vier Öffnungen als Einsitz zur Verfügung stehen. Ich bin dem Manne ein willkommener Gast. Es ist mir erlaubt, neben ihm in einer der Kuppelöffnungen zu sitzen und hinauszublicken auf den Randbewuchs, die weidenden Schafe und das offene Meer. Der Rand der Fähre taucht manchmal recht tief ins Wasser und verursacht mächtige Wellen. "Werden Sie in Ihrem 'Ausguck' nicht ziemlich naß?" "Selbstverständlich - und bei stürmischer See sogar total durchnäßt!" Ich muß den Mann bewundern, denn ich dachte, er würde bei schlimmem Wetter in der Halbkugel im Trockenen sitzen. Aber offensichtlich ist es im Gegenteil so, daß er gerade dann im Ausguck zu sitzen hat, wenn es stürmt, was bei den starken Herbst- und Frühjahrsstürmen kaum angenehm sein dürfte. Aber die Überfahrt verläuft ruhig - es herrscht schönstes Wetter. ... Wir legen an, und in Muse betrachte ich den menschenleeren spanischen Küstenstreifen. Auffällig sind die vielen weißen Quader, die über den steilen Hang unter einem dichten Wald verstreut herumliegen. Dahinter liegt vermutlich auf einer Terrasse eine kleine Stadt. Die Steine könnten von dorther stammen, vielleicht von alten Bauwerken - oder sie wurden aus einem Steinbruch hierher gebracht. ... Wenn die strahlend weißen Quader tatsächlich etwas mit der Stadt zu tun haben, dann muß diese ein wahres Bijou, eine Kostbarkeit, sein. Gerne hätte ich sie besucht, aber schon legt die Fähre wieder ab - und ich muß mitfahren. Kurze Zeit später gelangen wir zu einer kleinen Hafenstadt. ...
Das Gespräch mit der Anima Das Problem des Subjekt- und Objektanteiles von Traumgestalten war und ist für mich stets eine Herausforderung. Das Entweder-Oder von ‚rein subjektiv' oder ‚rein objektiv' ist mir aber zu einseitig. Ersteres führt zu einer total selbstbezogenen Position, die sich mit Leichtigkeit inflatorisch auswirkt und die Eigendarstellung ad absurdum führt. Letzteres erzeugt Leichtgläubigkeit und Kritiklosigkeit - und letzten Endes Verantwortungslosigkeit. Es ist allerdings extrem schwierig, ein "Tertium datur" in Form des Sowohl-Als-Auch und der CoKreation als eine bessere Lösung vorzuschlagen und zu akzeptieren, denn beweisen läßt sich nicht, daß Traumgestalten ein eigenes Bewußtsein haben. Nun gut, den "Objektivisten" gelingt es auch nicht, den Beweis anzutreten, daß Geistwesen völlig losgelöst von einem Ich existieren. Und ebensowenig können die "Subjektivisten" schlüssig den Beweis antreten, daß die Traumwelt ausschließlich eine Ich-Welt ist. Dank der BK ist es jedoch jederzeit möglich - zumindest in einem LD und einer OOBE - eine "Als-ob" Einstellung zu leben, bei der davon ausgegangen wird, daß Traumfiguren sowohl selbständig wie auch subjektabhängig sind - und sich dementsprechend zurückhaltend zu verhalten und die Traumfiguren als PartnerInnen anzusehen, mit denen eine Wechselwirkung stattfindet. Dies geschieht am 19. Oktober 1976 bei einem Gespräch mit der Anima ganz in der Nähe eines Ortes, an dem früher einmal ein quaderförmiger Sarg eine wichtige Rolle spielte. ... Ich verlasse ein Riegelhaus, weil ich einsehen muß, daß in dieser Struktur nur Dinge von stark ideoplastischer Ausprägung existieren, mit denen eine Kommunikation im Sinne eines Gedankenaustausches unmöglich ist. Die Wesen in diesem Bereich 'leben' einfach so vor sich hin. Das heißt nicht, daß sie bloß Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
vegetieren. Aber da sie nicht die geringsten geistigen Bedürfnisse haben, kann ich mit ihnen etwa so viel anfangen wie mit weißen Mäusen. Ein wenig ernüchtert gehe ich ... und komme in eine Gegend, die mir von einem früheren Traum her bekannt ist und große Ähnlichkeiten mit Arosa hat. Dort lag nämlich beim Obersee ein Sarg, aus dem laut und deutlich zu vernehmen war: "Es gibt mehr Dinge, als man meint" Das geschah 1968 (am 3. April), und die Leute wurden damals sehr unruhig, während ich mich zufrieden, friedlich und ruhig fühlte, denn ein geheimes Band schien mich mit dem Verstorbenen zu verbinden. An diese Ereignisse erinnere ich mich während des laufenden Traumgeschehens. Überhaupt ist es so, daß es bei vorhandener BK durchaus möglich ist, sich an frühere Träume zu erinnern. Manchmal geschieht es auch, daß Träume erinnert werden, die in SA nie aufgeschrieben worden sind! Jetzt kommt es jedoch zu einer räumlichen Überblendung, und der relativ kleine Obersee wird durch einen riesiger See ersetzt, der sich bis zum Horizont in einem weiten Rechtsbogen erstreckt. In Gedanken versunken gehe ich dem Seeufer entlang zu einem Steg und denke über das Geschehen im Riegelhaus und die Erfahrung vom April 1968 nach und merke dann plötzlich, daß ich mich in einem Traum befinde! Langsam lasse ich dieses Bewußtsein in mir sich ausbreiten und vermeide jede heftige Bewegung und jedes ruckartige Aufschauen oder schnelle Herumblicken - und zwar aus der Erfahrung heraus, daß die BK bzw. die Luzidität dann kaum beibehalten werden könnte. Langsam und bedächtig gehe ich also weiter bis auf den Steg hinaus und kann hierbei das Bewußtsein, im Traumzustand zu sein, immer mehr verfestigen. Dann beinahe schon am Ende des Steges angelangt - ist die BK 'konstant' bzw. stabil, so daß ich sicher sein kann, sie nicht so rasch zu verlieren. Hierbei habe ich natürlich auch die sexuelle Wunschkomponente nochmals durchzuchecken, wobei mir die Erfahrung von vorher im Riegelhaus sehr hilft, so daß auch hier kein "Rückfall" bzw. ein BK-Verlust wegen sexuell gefärbter Ablenkungen und ausschweifender Fantasien mehr zu erwarten ist. Der Verzicht auf Sex ist somit geglückt! Nun stehe ich am Ende des Steges und schaue mit voll intakter BK in die Traumlandschaft hinaus. Sie besitzt eine imposante Größe. Die bis zum Horizont sich ausdehnende Wasserfläche, die hohen Berge, welche die Seeflanken säumen, die Hügel, links ein paar Häuschen am sumpfigen Uferrand auf den moorigen Wiesen, das gelbe Schilf und natürlich der hölzerne Steg Die Farbe des Himmel erinnert an Jugendstilbilder wie etwa die eines William Turner, denn sie ist mit starken Pastellfarben durchsetzt. Eine genauere Auseinandersetzung mit der Landschaft ist mir jedoch nicht möglich, denn eine Bewegung im Wasser zieht meine Aufmerksamkeit auf sich! Zu meiner größten Überraschung entsteigt der Tiefe des Sees eine junge hübsche Frau. Sie fasziniert mich vom ersten Moment an, und ich erkenne sie sofort als "meine Anima" - meine! "Die Anima ist wieder zurückgekommen - zu mir zurück." Ich jauchze innerlich und empfinde eine tiefe Freude, denn nun ist endlich der Moment der direkten Konfrontation bei BK mit der Anima gekommen. Die Frau besitzt übrigens keine - auch nicht die im entferntesten an jemanden erinnernden - SA-Merkmale und ist - auch dies erstaunt mich - völlig nackt und am ganzen Körper bronzebraun - ausnahmslos. Ihr Haar ist dunkelblond, relativ kurz und fällt bis zur Hälfte des Halses. Die aus dem Wasser aufgetauchte Anima schreitet über die Wasseroberfläche zum Steg. Ich umarme sie, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt und als wäre sie niemals weggewesen. Sie schmiegt sich an mich, ohne sich anzuschmiegen, lehnt den Kopf an meine Brust, ohne sich anzulehnen. Trotz der immensen Liebe, Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
die auch sie erfüllt, ist sie ein völlig autonomes, selbständiges Wesen, das ohne weiteres auch ohne mich leben könnte. Es ist einzig die gegenseitige Zuneigung und Liebe, die Grund dafür war, daß sie mich aufgesucht hat. Sanft streichle ich sie und berühre ihre prallen, relativ spitz zulaufenden Brüste. Ihre Haut ist satt und straff, sie scheint kein Gramm Fett an sich zu haben. Ihr Körper zeigt aber auch keine Muskelkonturen. Auch das wieder eine sonderbares Paradox. Eine ziemlich lange Zeit schweigen wir und halten uns einfach in den Armen. Sie ist hier! Doch dann erhole ich mich von der tief empfundenen Freude und Glückseligkeit und beginne nachzudenken, ohne dabei das allumfassende Gefühlsmoment zu verlieren. Sie ist nämlich die Person, die ich endlich einmal fragen könnte, ob sie wisse, daß sie selber träume. Auch könnte ich sie fragen, ob sie sich außerdem darüber im klaren sei, daß ich dank der BK selber um die Tatsache weiß, in einem Traumgeschehen zu sein. Schließlich ist sie am engsten und innigsten - trotz ihrer Unabhängigkeit und Selbständigkeit - mit mir verbunden. Eine derart persönliche Beziehung zu einem Wesen in einem meiner Träume gab es bisher wohl noch nie. Mit weiblichen Wesen hatte ich zwar schon oft diese innige Verbundenheit, aber diese kam dann immer in einer geschlechtlichen Vereinigung oder z.B. einer Durchdringung der Körper zum Ausdruck und somit eher gefühlsbetont und empfindungsmässig (taktil). Doch jetzt ist es mir gelungen, meine Anima ohne den entferntesten Hauch eines Sexualwunsches in den Armen zu halten, und trotz intensivster Liebe mein volles Bewußtsein beizubehalten - und mit der BK neben der Gefühlsfunktion und der Empfindung auch das Denken und die Intuition. Dies ist ein Ereignis, das bislang noch nie vorgekommen ist. Also muß ich die Gelegenheit ergreifen und sie fragen. Ich stelle nach einer mir angemessen scheinenden Wartefrist die Frage äußerst behutsam und vorsichtig, wie nebensächlich. ohne meine innere Spannung in die Worte einfließen zu lassen und ohne den geringsten Anflug von Ungeduld. Die Anima, die sich in der Zwischenzeit hingelegt hat, reagiert überhaupt nicht! Es ist, als hätte sie nichts gehört. Doch allein schon dieses Nicht-Reagieren empfinde ich als Erfolg, denn sie ist nicht erschrocken oder irgendwie gefühlsmässig verletzt. Sie rührt sich nicht und macht keine Bewegung. Meiner Meinung nach möchte sie passiv bleiben und abwarten. Deshalb stelle ich die Frage nochmals. Daraufhin zeigt sie eine kaum erkennbare Reaktion und gibt ohne Worte deutlich zu verstehen, daß sie die Frage verstanden hat aber nicht beantworten will. Sie runzelt nämlich die Stirn, zieht die Augenbrauen hoch und macht gleichzeitig ein Gesicht, als wäre sie total überrascht darüber, daß ihr jemand eine solche Frage stellt. Offensichtlich hat sie alles andere erwartet. Dann glättet sich ihr Gesicht wieder, drückt jedoch immer noch Erstaunen und Unglauben aus. Die Anima nimmt nun eine abwartende Haltung ein. Auch ich warte einige Zeit und beobachte sie genau - in der Hoffnung auf weitere Reaktionen. Weil dies nicht der Fall ist, frage ich ein drittes Mal! Ich bin mir jetzt ziemlich sicher, daß sie die Frage ertragen kann und keine Gefahr besteht, daß die Erfahrung 'aufplatzt', abrupt beendet wird oder die Anima gezwungen wird, zu verschwinden. "Weißt Du denn, daß ich träume, daß Du also ein Traumwesen für mich bist?" Und nun - ich bin vor Freude fast aus dem Häuschen - reagiert sie. Sie schaut mich an und sagt: "Ja, ich weiß es!" Nun bin ich derjenige, der total überrumpelt ist - aus lauter Freude -, denn mit dieser Antwort ist für mich ein jahrelanges Arbeits- und Forschungsprojekt in ein völlig neues Stadium getreten. Endlich ist es gelungen, einen direkten Kontakt bei intakter BK mit einem SB-Wesen aufzunehmen. Und dies bei vollem Bewußtsein der Tatsache, in einem SB-Bereich zu sein. Und im Wissen darum, daß Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
ich - von mir aus gesehen - der Träumer bin, und mein Gegenüber - wiederum von mir aus gesehen - das Geträumte. Ich verliere allein beim Gedanken an die erkenntnistheoretischen Konsequenzen dieses direkten Kontaktes etwas von meinem Bewußtseinsniveau. Deswegen kann ich mich kaum an das erinnern, was die Anima sonst noch sagte. Sie wies mich jedenfalls auf die Konsequenzen dieser Begegnung hin und auf die Möglichkeiten einer Kommunikation unter solchen Voraussetzungen. Dann geht "meine Anima" zu einem Tisch am linken Seeufer und setzt sich hin. Sie ist nun bekleidet. Ich kann leider nicht mit ihr gehen, denn die Lage wird sehr kritisch. Es scheint, als wären Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt worden, um mich mittels militärischer Mittel zu vernichten. Der Grund dafür ist der "Durchbruch", der dank meiner Fragen an die Anima möglich wurde. Dieser soll offenbar mit allen Mitteln wieder rückgängig gemacht werden, denn er scheint überhaupt nicht in das Konzept des Militärs zu passen. Sogleich steige ich im seichten Uferbereich ins Wasser. Als erstes "donnern" schwere Jagdmaschinen heran, die mich eventuell im See mit dem Radar ausgemacht haben. Vielleicht kann man mich vom Cockpit aus im flachen Wasser stehen sehen. Drei Flugzeuge drehen ab und fliegen lautlos heran - exakt auf mich zu. Ich halte ihnen meine offenen Handflächen entgegen, von welchen sofort eine Art Strahl ausgeht, der sich fächerartig verbreitert. Alle drei Maschinen werden von den Strahlenbündeln erfaßt, gehen blitzartig in Flammen auf und stürzen ab. Auf der Uferstraße rollt kettenrasselnd eine Panzerkolonne heran. Auch auf diese richte ich die Strahlen und - von den Strahlen erfaßt - beginnen die Panzer zu brennen. Am Ufer hat mittlerweile eine Kompanie Soldaten Stellung bezogen. Jetzt rücken sie vor , die Gewehre im Anschlag. Ich 'überstreiche' sie mit dem Strahlenbündel, worauf die Waffen entflammen und schmelzen. Die Soldaten müssen die Gewehre fallen lassen, ihnen selber geschieht nichts. Während des Kampfgeschehens muß ich mehrmals meine Hände anschauen, was auch bestens dafür geeignet ist, die BK zu stabilisieren! Doch die Armeeführung irgendwo im Hintergrund will nicht aufgeben. Ihr Ziel ist es, mich unter allen Umständen unschädlich zu machen. Die Waffe, die im folgenden eingesetzt wird, läßt sich nicht mehr mit den Strahlen der beiden Handflächen über der Wasseroberfläche unschädlich zu machen. Verzweifelt beginne ich deshalb zu experimentieren und komme schließlich durch eine geschickte Kombination, d.h. durch Eintauchen der einen Hand in den See, zum Erfolg. ... In der Folge ziehen die Kampftruppen ab. Der See liegt wieder ruhig da wie zuvor. Langsam gehe ich zurück ans Ufer und dann zum Tisch , an dem die Anima sitzt. Lange Zeit fällt kein Wort. Ich fasse mich wieder, gewinne die BK vollumfänglich zurück, überlege mir die Zusammenhänge und komme zum Schluß, daß die militärischen Angriffe - zumindest teilweise - etwas mit der Schattenseite der Anima zu tun haben könnten. Ich wende mich an die Anima und sage: "Ich glaube, Du hast etwas mit dieser Destruktivität zu tun!" Beinahe erbost streitet die Anima die Vermutung ab und weist sie weit von sich. Sie wirkt aber nicht so 'unschuldig', um den Verdacht, für die Angriffe mitverantwortlich zu sein, vollständig ausräumen zu können. So lasse ich denn vorerst nicht locker und sage: "Das alles kann aber doch etwas mit Deiner Schattenseite zu tun haben!" Auf die 'Ablenkungsmanöver' meiner Anima gehe ich gar nicht erst ein. Mein Beharren auf diesem Fragenkomplex hat doch zur Folge, daß die Anima mir die Zusage gibt, darüber später einmal zu diskutieren: Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
"Ich will mir die Sache überlegen!" "Gut", sage ich und füge bei: "Es könnte sich ja um einen Dir nicht bewußten Destruktionsaspekt handeln, etwa die 'verschlingende Mutter'." Und damit ist der Ansatz zu einer weiteren Diskussion, zu einem weiteren Gespräch gegeben, und ich kehre zurück in den im Bett liegenden physischen Körper. Die Mobilisierung kollektiver Abwehrmechanismen geschah nicht bloß aufgrund meiner BK und der erkenntniskritischen Fragen, sondern merkwürdigerweise erst in Folge der Antwort der Anima. Das "Ja, ich weiß es!" sprengt die üblichen Normen maßgeblich, denn damit wird gesagt, daß sich eine "Traumgestalt" eines bestimmten Sachverhaltes bewußt ist. Dieser Satz ist verdammt nahe dem "Cogito, ergo sum!" und stellt so ziemlich alles auf den Kopf. Die philosophischen Implikationen sind unabsehbar. Von den kollektiv geltenden Bewußtseinsstrukturen her gesehen muß der anstößige Satz zuerst einmal aus meinem Gedächtnis gelöscht werden. Das ist nur möglich, wenn es derjenigen Person, die sich daran erinnern könnte, verunmöglicht wird, sich zu erinnern. Wie das geschieht, ist eine Frage der Zeit und der machtausübenden Kräfte. Es sind jedoch immer die herrschenden Mächte, die alles daran setzen, das zu vernichten, was ihren Anspruch auf Macht, ihr Weltbild und ihr Paradigma in Frage stellen könnte. In vorliegenden Fall wird der Meinung widersprochen, Bewußtheit sei auf die Alltagsebene beschränkt und einzig dem Ich zuzuschreiben. Es darf angenommen werden, daß es sich bei der den Tiefen des Seegrundes entsteigenden Anima um eine durch gewisse Vorstellungen des 'kollektiven Bewußtseins' "verwunschene Weiblichkeit" handelt. Das Wiedererscheinen der Erniedrigten und Verstoßenen provoziert natürlich sofort die herrschenden männlichen Bewußtseinsstrukturen, deren Schutztruppe das Militär ist. Denn die unterdrückten weiblichen Denkstrukturen und die verdrängten magischen Kräfte der Frau, die wieder zum Vorschein kommen, sind für ein moralisierendes Patriarchat allemal höchst gefährlich. Diese möglichen Zusammenhänge wurden damals nicht erkannt, weshalb ich zu sehr auf den vermeintlichen Schattenaspekten der Anima beharrte.
Die Katze und der Quader Am 1. Januar 1977 wird gezeigt, daß es bei den nächtlichen Erfahrungen um mehr geht als bloß um das Katzenartige: ... In einer Schachtel bringe ich unsere tote Katze in ein Krematorium. Als ich den Deckel aufklappe, ist keine Asche zu sehen. Statt dessen ein fluktuierender, gallertartiger, gelb-roter und kristallklarer Quader! Diese Transformation ist mir völlig unerklärlich. ... Eine tote Katze kann im Normalfall eigentlich nur zu Asche werden. Daß sich die Asche zu einem Quader umwandelt, weist darauf hin, daß es bei dem mit der Katze verbundenen Sachverhalt um mehr geht als um das Sehvermögen in der Dunkelheit und all die anderen Katzeninstinkte. Was durch den Quader durchschimmert, ist die 'Anderwelt'. Denn die Farben sind von einer Leuchtkraft und Tiefe, die der Alltag nicht kennt. Das konnte ich damals nicht verstehen.
Der Felsendom Am 2. Januar 1977 beginnt die Dämmerung der Erinnerung aus den Tiefen der Vergessens. Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
... Auf einer größeren Insel stehe ich auf einer Meeresklippe. Ich möchte Gorillas fangen, die zum Rande einer Schlucht gelaufen sind und dort an Lianen hinunterklettern. Ich schleiche mich heran, kappe die Lianen und bringe so die Tiere zum Absturz - ein ziemlich brutales Vorgehen! Die Affen prallen mehrere Male an die grauen, glatten Felsen und plumpsen dann in eine schmale Wasserrinne in der Tiefe der Schlucht. "Alle werden jetzt tot sein!" Das ist aber nicht der Fall, denn die meisten Gorillas regen sich wieder. Sie versuchen sich über Wasser zu halten. Etwas reumütig werfe ich ihnen eine lange Liane hinunter, an welcher sie sich festklammern können. Dann klettere ich selber hinab und helfe den vier oder fünf Tieren aus dem Wasser. Außer einem dem Albino - sind alle schwarz. Der Absturz der Tiere in die Schlucht hat mich doch mehr erschüttert, als ich wahrhaben wollte, denn die Schlucht ist wesentlich tiefer als angenommen, und die Tiere hätten alle tot sein können! Ich bin zutiefst erleichtert, daß die Sache derart glimpflich abgelaufen ist. ... Es gelingt mir, ein gestrandetes Schiff wieder seetauglich zu machen und mit den gefangenen Gorillas die Insel zu verlassen, wobei ich nahe der Küste bleibe. Erst nach einer Weile merke ich, daß ein blinder Passagier an Bord ist. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich dieser als Schildkrötenmensch. Das Schildkrötenartige ist wesentlich stärker ausgeprägt als das Menschliche. Das Wesen ist von einer merkwürdig grün-gelben Farbe, kann sprechen und sagt, er und seine Kumpane hätten die Absicht, mich in eine Grotte zu bringen. Das geschieht denn auch, und das Schiff fährt in eine gut 20 Meter breite und mindestens ebenso hohe Grotte ein, die sich nach hinten zu einem gewaltigen Felsendom erweitert. Die Wände 'leuchten' in den fremdartigsten Farben - vor allem rote und blaue. "Am hinteren Ende der Grotte leben die URWESEN", sagt der Schildkrötenmann. Ich stelle mir vor, es handle sich um gewaltige dinosaurierähnliche Lebewesen und habe ein bißchen ein schales Gefühl. Eigentlich bin ich froh, in Begleitung der schildkrötenartigen Wesen zu sein, denn diese scheinen genau zu wissen, worauf sie sich einlassen. Außerdem kennen sie offensichtlich die Urwesen schon, weshalb vermutet werden darf, daß sie auch mit ihnen zu kommunizieren wissen. Die Gorillas sind übrigens zu einer Art Schiffsmannschaft geworden, zu Matrosen also, die eine ausgezeichnete Mannschaft abgeben. Hier kommt zwar kein Quader vor, aber das Geschehen verdeutlicht, daß es letzten Endes 1977 darum ging, 'in den Stein' - hier in eine Grotte - einzufahren, um den 'Urwesen' begegnen zu können. Im Fels eröffnet sich eine andere Welt, deren urtümliche Leuchtkraft das 'Märchenland' und damit die 'Anderwelt' anzeigt. In diesem Reich ist Führung unbedingt notwendig. Für mich hieß es, an der Schwelle zum Neuen das total Fremdartige zu akzeptieren. Denn die Wandlungsfähigkeit der gorillahaften und schildkrötenartigen Komponenten war wesentlich größer, als ich jemals angenommen hatte. Nie hätte ich z.B. gedacht, daß es Schildkröten gibt, die auf zwei Beinen stehen und sprechen können wie Menschen. Welch uralte Wissensstrukturen tauchen hier aus den Tiefen der Vergessenheit auf?
Der schwarze Quader am Strand Am 29. April 1977 wird ein sehr seltsames Geheimnis der Quaders gelüftet:
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... Mit mehreren Leuten bin ich an einem Meeresstrand. Wir entdecken einen quaderförmigen Würfel von 5 Metern Höhe, Breite und Tiefe, der uns sehr, sehr geheimnisvoll erscheint. Wir wollen ihn untersuchen und herausfinden, was sich in seinem Inneren befindet. Aber wie sollen wir ins Innere gelangen? Trotz intensivster Suche ist weder ein Ausgang noch ein Eingang finden. Es gibt auch keine Geheimtüren oder sonst irgend etwas - wie etwa eine Druckplatte oder ein eingesenkter Hebel. Nur die zum Meer angrenzende Seite könnte eventuell weggeklappt oder sogar weggezerrt werden, denn sie scheint etwas aufgerauht zu sein. Ich klettere mit ein paar Kollegen auf den Würfel, und bringe ein paar Seile an den Kanten an. Andere sind mit einem Boot und den daran angeknoteten Seilen aufs Meer hinausgerudert. Jetzt warten sie auf das Zeichen. Kaum haben sie auf unsere Aufforderung hin begonnen, die Seile anzuspannen, jagt mir der Gedanke durch den Kopf, daß wir da oben allesamt in den Würfel hineinfallen könnten. Und in diesem könnte eine siedend heiße Flüssigkeit sein, in der wir unweigerlich zu Tode kommen müßten. Also steige ich so schnell wie möglich vom Würfel, eile ans Ufer und rufe den Bootsinsassen zu, sie sollten beim Ziehen äußerst vorsichtig sein, damit wir sehen könnten, was im Würfel drin ist - und notfalls auch runterspringen könnten. Die Leute im Boot wollen - da sie mich gehört haben - mit dem Ziehen innehalten. Doch in diesem Moment kommt ein starker Sturm auf, der das Boot in die dunkle, aufgewühlte See treibt. Dadurch werden die Seile derart angespannt, daß mit einem Male die Würfelwand nachgibt. Erst kippt sie langsam - aber dann stürzt sie immer schneller werdend ins Meer. Und aus dem Würfel quillt eine beinahe schwarze, teerige Flüssigkeit, die einen leichten Stich ins Dunkelblaue hat. Dann werden in der Flüssigkeit Hunderte von ziegelsteingroßen, völlig schwarzen Steinen sichtbar, deren Kompaktheit an Marmor erinnert. Die Steine türmen sich beim Herausfallen zu Mauern auf. Diese werden aber von den nachkommenden Quadern gleich wieder zu Fall gebracht und versinken in den Fluten des Meeres. Unwiederbringlich? Immerhin, es könnte ja sein, daß dieser Küstenbereich flach ist, so daß es möglich wäre, die Steine zu Untersuchungszwecken wieder heraufzuholen. Oh je, hätten wir uns nur nicht derart beeilt! Und wenn der Sturm nicht gewesen wäre, hätten wir vorsichtiger vorgehen können. Die Steine wären zu retten gewesen! Ich ärgere mich! Das Schauspiel ist sehr 'unheimlich'. Die tosenden Winde, der dunkle, wolkenüberzogene Himmel, das Krachen der herunterfallenden Steine. "Es brauset und siedet und zischt." Es ist beinahe wie bei einem Neubeginn der Welt, die sich aus einem tobenden Chaos gebiert. Doch dann ist der Würfel leergelaufen, und wir können problemlos in ihn hineingehen. Auf der zum Meer gelegenen Seite in der rechten Ecke finde ich einen ganzen Stapel Schildkröten. Dies ist wiederum sehr unheimlich, denn diese Tiere müssen seit unvorstellbaren Zeiten hier gelegen haben. Und jetzt - da Steine und Flüssigkeit weg sind - werden sie wieder lebendig. Dem Aussehen der Panzerung nach könnten es griechische Landschildkröten sein. Etwa drei Dutzend beginnen bereits ihre Beine auszustrecken und vom Stapel zu kriechen. Es sind Wesen aus einer anderen Zeit, einer anderen Welt, die sofort absolute Macht über uns und auch mich selber zu haben scheinen. Dann verwandeln sich die Schildkröten in harpyenartige Wesen. Die Beine werden zu rosafarbenen flügelartigen Gebilden und der Körper nimmt menschliche und gleichzeitig dämonische Züge an. Mich packt das schiere Entsetzen - wenigstens für den ersten Moment. Trotzdem behalte ich die BK und lasse die Wesen erst einmal an mich herankommen. Ich kann ja nicht wissen, ob sie 'böse' Absichten haben und frage Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
mich, wie ich selber in einer ähnlichen Situation reagieren würde. Plötzlich unsanft aus einem 'ewigen' Schlaf geweckt zu werden, muß extrem unangenehm sein! Würde ich in einer solchen Situation nicht meinen, mir wolle jemand 'an den Kragen'? Würde ich den Eindringling nicht zuallererst einmal als Feind betrachten? Eventuell haben diese Wesen auch ganz andere Verhaltensweisen und Vorstellungen. Also könnte ich nichts Falscheres tun, als mich zu wehren. Eines ist von allem Anfang an klar: Diese Wesen haben die Macht, uns in diesen Würfel einzusperren auf alle Ewigkeit. Aber was soll's? Ob ich nun hier 'gefangen' gehalten werde oder sonstwo - ich könnte mich damit abfinden, bzw. habe mich bereits damit abgefunden. Ich kann ja nicht wissen, was diese Lage bringen wird. Statt zu hadern oder gierig nach Freiheit zu lechzen, bleibe ich lieber ruhig und warte ab. Tatsächlich erweist sich der Angriff nur als Scheinangriff und als erste - wenn auch ungewöhnliche - Annäherung. Die Harpyen verwandeln sich zu menschlichen Wesen hermaphroditischer Natur, die mit uns 'schlafen' wollen, denn damit werden sie erst in ihrem Geschlecht definiert. Das geschieht dann auch, allerdings mit äußerster Zurückhaltung und 'Diskretion'. Mit der Zeit werden die Wesen dann mehr männlich oder mehr weiblich und scheinen sich dank unserer allgemein freundlichen Einstellung doch sehr wohl zu fühlen. Sie haben - was sehr wichtig ist - Vertrauen gefaßt. Dann verwandeln sich die Harpyen wieder zu Schildkröten, und wir Menschen essen etwas. Ich habe keine Ahnung, wie lange wir schon im Würfel sind. Eines Tages werde ich von einer der Schildkröten unmißverständlich dazu aufgefordert, ihr zu folgen. Ich nehme sie auf und gehe. Das Schildkrötenwesen führt mich zuerst aus dem Würfel heraus. Allem Anschein nach ist also das scheinbar ewig währende Verbleiben im Quader zu Ende! Nachdem ich herausgekommen bin, erkenne ich den Ort kaum wieder. Er sieht jetzt sehr düster aus. Es ist eine Stadt ohne Bewohner, denn diese haben sie schon seit langem verlassen. Dem Verhalten der Schildkröte nach zu urteilen, muß diese Stadt von ihrer Rasse vor der Verwandlung bewohnt gewesen sein. Eine mir nicht bekannte Katastrophe hat dann die meisten Einwohner getötet und die Überlebenden in Schildkröten verwandelt. Die Schildkröte auf meinen Armen macht einen sehr traurigen Eindruck, so als würde ihr Schicksal sie sehr belasten. Andererseits aber auch so, als erhoffte sie von mir eine Art Erlösung. Ich frage mich bloß, ob sie nicht zuviel von mir erwartet. Nach kurzer Zeit gibt sie mir das Zeichen, vor einem Haus stehen zu bleiben. Sie selber scheint sich vergewissern zu wollen, ob es das von ihr gesuchte Gebäude ist. Als müßte sie sich erst vergewissern, einen Gegenstand wiederzuerkennen, den sie seit sehr langer Zeit nicht mehr gesehen hat. Dann läßt sie mich in den ziemlich dunklen Gang hineingehen. Ich suche nach dem Lichtschalter und will ihn drücken. Doch die Schildkröte scheint nicht zu wollen, daß Licht gemacht wird. Auf der Treppe liegt derart viel Dreck und Gerümpel, daß nicht daran gedacht werden kann, einfach so hinaufzusteigen. Doch das Ziel der Schildkröte ist offensichtlich der erste Dreckhaufen. Ich setze sie also ab, worauf sie am und unter dem Haufen 'herumschnüffelt', so als suchte eine Katze nach einer Maus. Und Mäuse könnte es hier haben, denn da liegen sehr viele Körner mit rundlichem Aussehen, die an Hirse erinnern. Aber auch sehr viele schwarze hat es neben den goldgelben. Wo mögen die bloß alle herkommen?
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Nach dem Herumschnüffeln beginnt sich die Schildkröte langsam in eine Eidechse zu verwandeln, was ich erst nach einiger Zeit merke, als die Verwandlung bereits einen gewissen Grad erreicht hat. Doch dann beobachte ich fasziniert, wie die Verwandlung weitergeht, wobei sich das 'Tier' den räumlichen Gegebenheiten zunehmend anpaßt. Es wird schlanker und schmaler und zwar in dem Masse, wie die Höhe des zur Verfügung stehenden Raumes geringer wird. Dann will es unter einem Türspalt hindurch in eine Wohnung hinein und verwandelt sich deswegen in eine kleine Schlange. Kaum ist sie in der Wohnung verschwunden, beginnt ein Brausen - und Tausende von Körner goldgelber und schwarzer Farbe 'spritzen' unter dem Türspalt hervor. Das geht eine ganze Weile so, und ich vermute, daß die 'Schlange' in ihrer ehemaligen Wohnung 'sauber' macht. Als keine Körner mehr aus der Wohnung geflogen kommen, trete ich einige Schritte die Treppe hinunter und versuche durch den Spalt etwas vom Inneren der Wohnung einzusehen. Und siehe da, die Schlange hat sich in eine junge Frau verwandelt, die eifrigst daran ist, die Wohnung zu lüften und zu säubern. Sie scheint mich in Kürze einlassen zu wollen, um mir ihre wiederhergestellte Wohnung zu zeigen. Nun weiß ich definitiv, daß die Schildkröten 'verwunschene' Urbewohner dieser Stadt sind, die uns (und damit auch mich) irgendwie zu einem Erlösungswerk benötigen. - Eine lohnende Aufgabe!
Der Tote im Sarg Auch der Sarg vom 14. April 1978 ist quaderförmig und damit ein Abbild jener Grenzsituation, die es erlaubt, die Ebenen zu wechseln oder für eine gewisse Zeit in einem Grenzbereich zu verbleiben. ... Beim Fliegen kommt es zu einer stetigen und kaum erkennbaren Verschiebung des Raum-Zeit-Gefüges. Und zu guter Letzt finde ich mich als "pater familias" inmitten einer Großfamilie in einem fernen Land und in einer anderen Zeit wieder. Meine Frau und ich haben zehn Kinder - und die älteren haben bereits schon eigene. Der Familienzusammenhalt ist sehr stark. Es dauert eine Weile, doch dann wird mir die Tatsache, in einer 'Parallelexistenz' zu sein, definitiv klar. Meine 'Rolle' hier ist die eines Familienoberhauptes einer Teilfamilie innerhalb eines großen Clans, der mindestens 100 Familien umfaßt. Bemerkenswert ist ferner die Tatsache, daß ich das Bewußtsein der Alltags-Existenz nicht eingebüßt habe, sondern die Abweichungen zum Jetztzustand feststellen kann und sie mit steigendem Erstaunen wahrnehme. Ich realisiere deutlich, gleichzeitig in einer anderen Ebene bzw. an einem zweiten Schauplatz zu sein. Daß dies nur in einem "Traum"-Zustand bzw. einer OOBE gelebt und erlebt werden kann, ist mir natürlich klar. "Wie viele Schauplätze der 'Bewährung' und der Auseinandersetzung sind es denn eigentlich, die parallel in Erscheinung treten können?" Aber in erster Linie bin ich glücklich darüber, diese zweite Existenz ganz bewußt erleben zu dürfen, und denke: "Das ist ein Geschenk, aber auch ein Hinweis darauf, daß sich meine Verantwortung nicht nur auf den Alltagsbereich bezieht!" Da ich bewußtseinskontinuierlich bin und aufgrund der mit der BK verbundenen Erinnerungsfähigkeit um SA, d.h. den Alltag, weiß, gibt es z.T. Schwierigkeiten mit der Erfassung der Situation auf DIESER Ebene. Es dauert recht lange, bis ich mich zurechtfinde und adäquat reagiere - ohne daß allerdings meine Umgebung von meinen Schwierigkeiten etwas bemerkt. Zudem habe ich wahrscheinlich gerade wegen der BK einige Gedächtnisinhalte, die DIESE Ebene betreffen, 'verloren'. Doch mit der Zeit finde ich mich ganz gut zurecht. Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Es sei betont, daß zwischen mir und meiner Frau eine tiefe Liebe waltet. Unsere Beziehung ist von Frieden erfüllt, und wir beide sind glücklich, daß unsere zehn Kinder nun bald alle so weit sein werden, daß sie außer Haus gehen und selbständig leben können. Das wird es uns erlauben, uns wieder vermehrt um uns selber zu kümmern. In der Familie kommt Hektik auf, was allerdings nichts mit mir zu tun hat. Der allgemeine Trubel erlaubt es mir, mich unbemerkt in einem Nebenzimmer zu 'verkrümeln' und für eine Weile allein zu bleiben und nachzudenken. "Was ist das Geheimnis meiner Herkunft und meiner Doppelexistenz?" Dann sage ich mir: "Nein, dieses Problem läßt sich bestimmt nicht mit den Kindern bereden - und wohl nur beschränkt mit meiner Frau. Sie kann ja nicht wissen, wie die Antworten auf diese Probleme aussehen." Aus der allgemeinen Aufregung in der Wohnstube - in welcher alle unsere Kinder samt ihren Frauen und ihren eigenen Kindern versammelt sind - ist herauszuhören, daß der Clanälteste gestorben ist. Für uns bedeutet das natürlich, daß wir zur Beerdigung gehen. Der ganze Clan wird sich beim Familiensitz treffen, um dem Toten die letzte Ehre zu erweisen. ... Im riesigen Garten der imposanten Villa sind alle Clanmitglieder versammelt. Erst in diesem Augenblick stelle ich mit Erstaunen fest, daß 'unser' Clan immense Besitztümer sein eigen nennt. Unter den Familienmitgliedern sind auch sehr erfolgreiche Geschäftsleute. Erfreut nehme ich zur Kenntnis, daß nur verantwortungsbewußte Menschen zu unserem Clan gehören. Wir sind also KEIN 'Mafiaverein'! Ich merke aber auch, daß meine Person innerhalb dieser intakten Struktur als Randerscheinung bzw. als Kuriosität betrachtet wird. Zwar werde ich als NichtGeschäftsmann von den anderen akzeptiert, aber ich kann mich nicht gerade dessen rühmen, daß sie mit mir zusammentreffen wollen. Auch ist die Zurückhaltung gepaart mit einer gewisse Scheu. Es könnte sogar sein, daß ein paar meiner Verwandten so etwas wie Angst vor mir haben, denn ich bin ihnen unheimlich. Einige scheinen meine besondere Bewußtseinsstruktur zu erahnen, auch wenn sie sich überhaupt keine Vorstellungen davon machen können. In mir verkörpert sich offenbar eine etwas absonderliche Familientradition, über die mir einzig und allein der Verstorbene hätte Aufschluß geben können. Er war der einzige Wissende in dieser Beziehung. Und ich selber bin der einzige der Familie, der um die BK weiß. ... Der Tote liegt in einem offenen, etwas hochgestellten Sarg. Er sieht tatsächlich wie eine Leiche aus. Kein Zweifel, er IST tot. Ich trete wie die anderen näher zum Sarg. Plötzlich öffnet der vermeintlich Verstorbene seine Augen. Er blickt mich an und schaut sich um. Dann richtet er sich auf und beginnt zu sprechen. Um mich herum kreischen die Frauen, und die Männer weichen entsetzt zurück. Ich bin der einzige, der die 'Nerven' behält, weil mich das Ereignis nicht sonderlich aufwühlt. Die anderen registrieren das aus den Augenwinkeln. Der Alte spricht, hat aber Probleme mit der Orientierung. Es ist für ihn enorm schwierig, sich in einer Welt zurechtzufinden, die er soeben verlassen hat. Bald spüre ich deutlich, daß ich selber einer der Hauptgründe bin, weswegen der Alte für eine gewisse Zeit von den Toten zurückgekehrt ist. Ich reagiere sofort beinahe schon 'skrupellos' - und ergreife die Gelegenheit, den Alten um das Geheimnis meiner Existenz in - mindestens - zwei Welten zu fragen. Und ich versuche, Aufschluß über die BK zu erhalten. Der Alte reagiert sofort, kann aber meine pointiert gestellten Fragen nicht befriedigend beantworten. Der Grund ist der, daß er um diese Dinge niemals Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
direkt gewußt hat. Er hat auch die BK nicht selber erfahren, sondern sich in den Familienchroniken, zu denen er als einziger des Clans Zugang hatte, informiert. Es ist ihm also nicht möglich, meine Fragen aus eigener Erfahrung zu beantworten. Immerhin ist er aufgrund seiner Studien zur Überzeugung gekommen, daß die von mir erlebten Dinge möglich sind. Er sagt aber auch, daß er meine Herkunft und mein diesbezügliches Wissen nicht erklären könne. Ich bin traurig und enttäuscht, daß meine Hoffnungen auf Aufklärung - wieder einmal, und leider auch auf dieser Ebene - enttäuscht wurden. Aber ich bin andererseits auch erleichtert darüber, durch die Worte des Alten eine gewisse Bestätigung erfahren zu haben. Immerhin weiß ich jetzt, daß meine Erlebnisse nicht 'irreal' sind und eingehender untersucht werden dürfen und müssen. Der Alte ließ daran keinen Zweifel! Der von den Toten Zurückgekehrte erlaubt es mir audrücklich, auf diesem Gebiet weiter zu forschen und zu fragen. Und diese Erlaubnis gibt er mir in Anwesenheit aller Familienmitgliedern. Das ist sehr wichtig, damit es keine persönliche Feindschaft gibt. Gerade um dies zu verhindern, nutzte der Clanälteste dieses Treffen! Und er scheint noch mehr sagen zu wollen - vielleicht hätte er genauere Hinweise gegeben - doch seine Kraft nimmt rasend schnell ab. Sein Körper welkt dahin und sinkt schließlich als kraftlose Leiche in die Kissen des Sarges. Das Gesicht erschlafft und zerfällt. Es ist, als hätte die Rückkehr den Zerfallsprozeß wesentlich beschleunigt. Fast schon grausig sieht er nun aus - der Mund klafft weit offen, der Körper wirkt verdreht und verkrampft - bestimmt wegen der immensen Anstrengung von vorhin. Ich schaue den Alten genau an und lasse meine Augen einige Zeit auf ihm ruhen - obwohl es ein grauenhafter Anblick ist. Dies bin ich ihm schuldig. Außerdem muß ich lernen, die Tatsachen zu akzeptieren. Das Geschehen hat mich von den anderen abgesondert - mehr noch als zuvor. Von jetzt an wird niemand mehr an mich herantreten mit der Frage, weswegen ich die Familientradition nicht aufnehmen will und Geschäftsmann werde. Nun gut, ich habe einen Weg zu gehen, der mich von der Familie entfernt. Dabei geht es nicht darum, mit ihr zu brechen, bloß darum, eine ganz andere Richtung einzuschlagen. Beim Hinausgehen aus dem Park des alten Familiensitzes überlege ich mir, daß mir ein Teil des Erbes des alten Mannes zufallen wird. Dieser Teil könnte mich von allen finanziellen Sorgen befreien. Dennoch will ich mich nicht darauf verlassen, sondern weiterhin als Lehrer mein Geld verdienen. Ich beschließe, die Gelegenheit zu nutzen und noch etwas mehr von dieser Welt kennenzulernen, denn ich erfreue mich einer 'blendenden Luzidität' und habe mich in die 'Doppelrolle' bestens eingelebt. Also gehe ich unbeschwert auf einer Landstraße in das mir fremde Land hinaus. Bald einmal begegnet mir ein Mann von etwa 25 Jahren. Ich bin gezwungen, mit ihm zu sprechen, denn mein Bewußtseinszustand verwirrt ihn derart, daß seine 'Schwingungen' ('Vibrations') mich in den im Bett liegenden physischen Körper zurückzukatapultieren drohen. Das ist sofort zu spüren. Ich versuche ihn zu beruhigen - und zu ermahnen, nicht in eine derart große Angst hineinzugeraten, sondern sich zusammenzunehmen und die Tatsache meiner BK einfach als gegeben hinzunehmen - und zu akzeptieren, daß es Dinge gibt, die nicht in das gewohnte Weltbild passen. Er solle doch - ich appelliere an seinen Mut und seinen Stolz sozusagen als erster Mensch dieser Welt die Sache einfach 'sein lassen', weitergehen und auch mich meines Weges gehen lassen. Leider gelingt ihm dies nicht. Er wird verwirrter, zerfahrener und nervöser. Als nächstes droht er verrückt zu werden und bewegt sich schon bald einmal wie ein Wahnsinniger. Jetzt werde ich schnellstens zurückkehren müssen, denn einerseits verdrängt mich dieser 'Anfall von Wahnsinn' aus dieser Wirklichkeitsebene und Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
andererseits muß ich dies aus Verantwortung diesem Menschen gegenüber tun. Er könnte nämlich endgültig wahnsinnig werden, wenn ich darauf bestünde, 'hier' zu bleiben. Verärgert gebe ich nach. Immerhin war es möglich, die Rückkehr sehr lange hinauszuzögern. Das ist eine Leistung, mit der ich mich eigentlich zusammen mit den anderen Erfahrungen - zufrieden geben kann. Ich stoße einen etwas krächzenden Ton aus. Und dieser Ton wirft mich aus dieser Welt hinaus und bringt mich zurück in den Alltag. Während des Erwachens des schlafenden Körpers höre ich noch, wie ich diesen Laut hervorbringe. Dieser Ton erinnert mich blitzartig an jenen Ton in der Erfahrung vom 12. April 1971, die sehr beeindruckend gewesen ist, obwohl der Ton damals ein anderer war. Egal, es ist mir nun intuitiv klar, daß jener Ton eng mit der Fähigkeit des Ebenenwechsels gekoppelt ist. Während des vorherigen Geschehens in der anderen Seinsebene mußte ich übrigens auch einmal weinen. Ich habe mich dann gefragt, ob mein physischer Körper in SA auch weint, und meine Frau deswegen aufgeweckt wird. Die Überprüfung ergab jedoch, daß dem nicht so war. Für einen Moment empfand ich gleichzeitig auch den physischen Körper! Bemerkungen vom 14.4.78: Dieses Geschehen überrascht mich, denn ich hätte nie vermutet, daß solche Erfahrungen überhaupt möglich sind. Die BK ist wieder einmal von zentraler Bedeutung, ohne sie gibt es keine Verbindung der Ebenen und kein situationsadäquates Verhalten in eigener Verantwortung. Die Reaktionen der 'Bewohner' der verschiedenen Ebenen dürfen nicht unterschätzt werden, denn manche sind unfähig, eine Multidimensionalität der Wirklichkeit zu akzeptieren und zu verkraften, da ihnen der dazu notwendige erkenntniskritische Standpunkt fehlt. Die Hypothese, daß wir in verschiedenen Welten gleichzeitig leben und tätig sein können, ist gewöhnungsbedürftig. Daß es außerdem möglich ist, die verschiedenen Existenzen durch die BK miteinander erinnernd zu verbinden, ist verblüffend. Die Konsequenzen sind unabsehbar, weshalb leicht einsehbar ist, daß eine Psychologisierung die Angelegenheit zu schubladisieren vermag und scheinbar vereinfacht. Für mich ist wichtig, daß es mir möglich ist, das BK-Problem auf verschiedenen Ebenen anzugehen und zu erforschen, wobei raum-zeitliche Verschiebungen und Überlappungen dank BK kaum mehr störend ins Gewicht fallen. Allerdings wird die ganze Sache enorm komplex. Doch vielleicht wird es mir eines Tages möglich sein, die Erfahrungen von völlig unterschiedlichen Ansätzen her zu einem Ganzen zu vereinen. Dazu braucht es die BK, denn ohne Erinnerung an Erfahrungen in anderweltlichen Bereichen gibt es keinerlei Hinweise auf Forschungsprogramme sei es nun in SA oder auf irgend einer der SB-Ebenen. Bis jetzt hat es sich jedenfalls gezeigt, daß gewisse ethische Normen - wie z.B. das Nicht-Töten - auf allen Ebenen gelten und gelebt werden müssen - auch wenn es nur die Körperlichkeit betrifft! Und zudem wurde erkennbar, daß die Versuche erkenntnistheoretischer Erhellung auf allen Ebenen auf größte Schwierigkeiten stoßen.
Das UFO und der Quader Am 8. September 1980 kommen zwei große Unbekannte ins Spiel, die irgendwie einander zugeordnet sind: UFO-Wesen und Quader: ... Es gibt eine ziemlich langandauernde und heftige Auseinandersetzung mit Außerirdischen. ... Erst nach vielen Bemühungen bei einer beinahe aussichtsloser Lage gelingt es, die angreifenden Fremden zu stoppen, zurückzudrängen und in die Flucht zu schlagen. Dafür braucht es viele Tricks! ... Nachdem endlich - zur allgemeinen Freude - definitiv feststeht, daß der Gegner abgezogen ist, gehen Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
wir ihm nach, um zu sehen, wohin er flieht. Wir trauen nämlich der Sache nicht, und es wäre durchaus möglich, daß ein weiterer Angriff stattfindet. Deshalb laufen wir hurtig zum steil abfallenden, lichten Waldstück hinunter - etwas oberhalb des Landeplatzes des UFOs. Und tatsächlich, wir sehen die fliehenden Aliens. Aber diese haben keinerlei Eile wegzukommen. Sie ziehen sich vielmehr zurück wie jemand, der im Moment einer lästigen Plage nicht mehr Herr werden kann, aber ganz genau weiß, daß er die leidige Angelegenheit später mal so ganz nebenbei wird erledigen können. Wir lassen ein paar Steine den Hang hinabkollern. Einige der etwa dreißig Außerirdischen werden getroffen. Immerhin sputet sich der Rest nun etwas mehr und steigt endlich in das Raumschiff. Ich bin in Sorge, denn ein Entkommen auch nur eines einzigen dieser feindlichen Wesen könnte katastrophale Folgen haben. Die UFO-Crew ist bestimmt nur eine Vorhut! Etwas weiter unten steht ein etwa sechs Meter hoher und gut zwei Meter dicker Felsbrocken, ein gewaltiger Quader ohne Kanten und Ecken, den die Kollegen leider nicht zu kippen vermögen. "Vielleicht schieben sie nicht an der richtigen Stelle", denke ich und steige zum Gesteinsblock hinunter, um es selbst zu versuchen. Mittlerweile sind die Aliens in das UFO eingestiegen. Das Raumschiff steht zwischen einer Felsgruppe und ist deswegen kaum sichtbar. Nun gilt es schnell zu handeln! Ich versuche den Quader, der eine überaus ungewöhnliche Oberflächenstruktur aufweist und überhaupt nicht zum Gestein dieser Gegend paßt, möglichst weit oben zu drücken. Und - zu meinem Erstaunen - gerät er sofort in Schräglage, kippt und rutscht den Hang hinunter - geradewegs auf das startende UFO zu. Ich bezweifle, daß der Brocken das Raumschiff noch vor dem Abheben treffen wird. Unaufhaltsam und mit gewaltiger Wucht poltert der Quader auf die Felsgruppe zu. Das UFO dröhnt immer lauter, je mehr Schub die Triebwerke geben. Aber seltsamerweise hebt es nicht ab. Der Fels ist nur noch wenige Meter vom Startplatz entfernt. Dann gibt es einen Ruck in die Felsgruppe und gleich darauf eine gewaltige Detonation. Ein heller Blitz blendet für einen Augenblick, und eine Feuersäule, gemischt mit schwerstem Qualm und Rauch, steigt gegen den blauen Himmel und dehnt sich dabei träge wallend aus. Der Quader hat das UFO getroffen und zerstört!
Der Eichenklotz Am 1. Mai 1982 kommt es zu einer denkwürdigen Begegnung mit fliegenden Eichenquadern: ... Ein Geschehen in einem großen Haus geht in eine Phase über, in der ich bis an die Grenze der totalen Luzidität gelange. Es gibt nämlich irgendein Problem, zu dessen Behebung die hier feiernde Hochzeitsgesellschaft mich um Hilfe bittet. Um in diesem spezifischen Fall helfen zu können, muß ich erst 'Höhe' gewinnen. Also hüpfe ich zunächst - mehr zum Spaß - etwas hoch. Dabei konzentriere ich mich aber derart auf das Springen, daß mir schnell einmal klar wird, im Traumzustand zu sein. "Egal", denke ich, "es ist augenblicklich unwichtig, dieses Wissen genauer zu bestimmen oder sogar erkenntniskritisch zu hinterfragen, denn man hat mich ja um Hilfe gebeten." Also hüpfe ich - ohne 'anzuhalten' bzw. die Luzidität für meine eigenen Zwecke zu nutzen - zur nächsten Treppenstufe. Anschließend überspringe ich deren drei oder vier und dann, höher und höher hüpfend, sogar zwölf Stufen. Schließlich habe ich mich wieder ganz an die mit der Luzidität verbundenen Möglichkeiten des Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Hüpfens und Fliegens gewöhnt und mich an die mit der BK gegebene Situation angepaßt. Sogleich gehe ich aus dem Gebäude, weil im Freien draußen wesentlich höher gesprungen werden kann. Eine junge Frau kommt aus dem Haus gerannt und hält mich am Arm fest. "Nein, du darfst mich nicht berühren oder festhalten! Sonst verliere ich die Flugfähigkeit!" rufe ich ihr zu. Aber sie will mich nicht loslassen. Mir bleibt nichts anderes übrig, als sie abzuschütteln. Das tue ich denn auch mit Bestimmtheit, aber keineswegs böswillig. Dann geht es erst richtig los. 4, 10, 20 Meter - und der nächste Sprung ist noch höher! Ein herrliches Gefühl! Doch jetzt drängt sich das Problem, zu dessen Lösung ich beitragen soll, immer mehr in den Vordergrund. Es hat die Form eines Kampfhelikopters angenommen, der sich drohend den Gebäuden nähert, in denen die Hochzeitsgesellschaft feiert. Ich weiß intuitiv, daß dieser Flugkörper den Wunsch eines Tyrannen verkörpert, die totale Macht an sich zu reissen und seinen Willen allen anderen aufzwingen. Aber genau dies muß verhindert werden - so lautet wenigstens der unausgesprochene Auftrag. Um dies tun zu können, muß ich unbedingt wesentlich höher steigen. Der Kampfhelikopter, von dem Bösartigkeit und Unheil ausstrahlt, soll auf diese Weise von seinem Vorhaben abgelenkt und ganz auf mich aufmerksam gemacht werden. Ich springe hoch und steige senkrecht auf. Es funktioniert wesentlich besser als andere Male. Ich erinnere mich, daß gerade das Aufsteigen mir schon oft größte Mühe bereitet hat. Bislang ging es kaum jemals mit dieser Leichtigkeit. "Könnte dies mit der Tatsache zusammenhängen, daß ich einen Auftrag habe?" frage ich mich. Überraschenderweise geht es noch weiter in die Höhe - 100, 200, 300 Meter und mehr. Die junge Frau ist bald nicht mehr zu sehen. Sie blickt mir - wie die anderen der Hochzeitsgesellschaft - verblüfft nach. Bald ist eine Höhe von etwa 1500 Metern erreicht - aber der Aufstieg ist nicht zu Ende -, und der Helikopter verfolgt mich! Aus dieser Höhe sind keine einzelnen Häuser mehr voneinander zu unterscheiden. Die vorherige Umgebung, in der ich war, wird zu einer wunderbar weiten Landschaft. Gleichzeitig wird mein Geist freier und bewußter, der Blick wird weiter und umfassender. Die Grenzen des psychischen und physischen Umfeldes der Hochzeit, das mich 'besetzt' und absorbiert hatte, sind nun aufgelöst. Es kann 'gesehen' und erkannt werden, daß etwas im Tun ist, das in Richtung Wiederherstellung des Faschismus geht. Dies scheint mir eine verteufelt dumme Sache. Wie soll ich nun meinem Auftrag gerecht werden? Keine Ahnung! Vorerst steige ich nur weiter auf - bis auf eine Höhe von gut 2500 oder schließlich sogar 4000 Metern. Unten - bis weit in die Ferne - breitet sich eine wunderbar hügelige Landschaft in der Art des Schwarzwaldes aus - vorwiegend grün und bewaldet, mit vielen Wiesen und Feldern. Aus dieser Höhe sind Bauernhöfe, Dörfer und Städtchen nur Farbtupfer in einem Meer von Grün. Nun schwebe ich an Ort und stehe regelrecht mit meinem Zweitkörper in der Luft. Dieser Tatsache bin ich mir ganz deutlich bewußt. Ich weiß, daß dies mit dem physischen Körper im Alltag unmöglich wäre. Aber sogar im "Traumzustand" ist es eine außergewöhnliche Sache. Ich bleibe in der Luft 'stehen' und schaue senkrecht hinunter. In der Nähe schwebt ein Eichenholzquader von etwa 150 mal 80 mal 50 Zentimetern. Er ist somit etwas kleiner als mein Zweitkörper, der - mal angenommen, er hat die gleiche Größe wie der physische Leib - 186 Zentimeter lang sein müßte. Das Erscheinen des Hartholzes ist ungemein verblüffend und beunruhigend. Ein kompakter Klotz steht da regungslos und irgendwie bedrohlich in der Luft. Wenn der auf mich fällt, was dann? Ich werde das Gefühl nicht los, daß der Quader mit dem Tyrannenproblem zu tun hat. Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Was mag das Holz, das still etwa 20 Meter von mir entfernt 'steht', von mir wollen? Ich komme mir vor wie die Raumfahrer in Kubricks 2001. Allein im 'All' draußen und in Gefahr. Plötzlich beginnt der feste Klotz zu torkeln. Dann fällt er senkrecht hinunter und zwar so, als hätte er plötzlich seinen Halt verloren. Ich selbst bleibe an Ort und schaue dem Quader nach, wie er lautlos entschwindet. Bei Fallen schwankt er leicht hin und her, was einen grauenhaften Eindruck macht. Mich erinnert dies ganz entfernt an TV-Bilder von Fallschirmspringern. Und dennoch ist das, was hier geschieht, völlig anders. "Welche Gesetze mögen den plötzlichen Fall des Eichenstücks bewirkt haben? Was, wenn auch mir 'der Boden unter den Füßen weggezogen' wird? Ich würde hinunterfallen wie ein Springer ohne Schirm! Es müßte genau gleich aussehen wie beim Klotz. Und der Aufprall wäre schlimm." Aber ich ängstige mich nur kurz, weil ich mir vorstelle, dies alles würde tatsächlich geschehen. Nun gut, wenn dem so wäre, könnte ich doch nichts anderes tun, als mich der Sache zu überlassen. Und bei diesem Gedanken schwindet die Angst sofort. Mir ist's egal, auf diese Art in einem luziden Traum bzw. einer außerkörperlichen Erfahrung sterben zu müssen. Wie stark der physische Körper davon betroffen sein wird, weiß ich nicht. Egal, was geschehen mag, ich würde den Absturz bei voll intaktem Bewußtsein erleben. "Ob eine Lebensrückschau stattfinden wird, wie sie von vielen erzählt wird, die abgestürzt sind und überlebt haben? Egal, die Erfahrung wäre gut! Ich würde sie nutzen, um mir einen Überblick über mein Leben zu verschaffen. Doch es steht mir nicht zu, willkürlich einen Absturz einzuleiten und das weitere Geschehen nach eigenem Gutdünken zu beeinflussen." So warte ich ab und schwebe weiter in der Luft. Der Kampfhelikopter ist in etwa bis auf meine Höhe aufgestiegen, aber trotzdem noch weit entfernt. Doch plötzlich tauchen weitere Eichenquader in der Nähe auf. Sie fliegen auf mich zu, gewinnen dabei zusehends an Höhe und könnten dann sogar auf mich herabfallen. Diese Befürchtung zwingt mich zu einen Wechsel des Standorts. Diese Veränderung der momentanen Position ist aber schwieriger als das Hochfliegen zuvor. Doch die Quader 'tun' mir nichts. Sie bedrohen mich nur irgendwie. Wozu? Weshalb? Was sind sie? Ich weiß es nicht - und ich kann dieser Frage auch nicht nachgehen, weil der Helikopter nahe herangekommen ist. Es könnte zum Luftkampf kommen. In diesem Moment wird der Schauplatz abrupt verändert, und der Helikopter ist zu einem protzigen schwarzen Wagen geworden. Die Insassen sind nun zu sehen. Einer von ihnen ist eine weiße Todesgestalt, ein wiedererstandener Zombie und ein Irrwitz der Geschichte. Er steigt aus und kommt auf mich zu, weil er sich von meiner Anwesenheit gestört fühlt. Aber ich bin nun einfach mal da - und allein schon meine Anwesenheit scheint seinem Vorhaben einen gehörigen Strich durch die Rechnung zu machen. Er und seine Getreuen habe durch mich einen nicht mehr aufzuholenden Rückschlag erlitten. Mich wundert das alles sehr - ich kann es nicht verstehen und mir keinen Reim darauf machen. Also wechsle ich automatisch ins Bett hinüber und erwache im physischen Körper.
Lebendig gewordene Steine Die Begegnung von 30. Juli 1984 macht weitere Zusammenhänge sichtbar:
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Im wahrsten Sinne des Wortes gehe ich in eine Stadt hinein und gelange in die Nähe eines aus rotem Sandstein erbauten Münsters. Bereits während des Hineingehens in die Traumszene bin ich mir der Situation voll bewußt. "Echt erfreulich, daß dies möglich ist!" Ich beschließe, die BK zu nutzen, besonders aufmerksam zu bleiben, sehr genau hinzusehen und unvoreingenommen das Geschehen zu beobachten. Von links kommt eine weibliche Gestalt gelaufen, die sehr merkwürdig aussieht. Sie ist eine lebendig gewordene Statue aus Sandstein. Unwillkürlich muß ich an die 'Quader' von damals denken (vgl. "Die Invasion der Quader" vom 26. Mai 1969). Außerdem wundere ich mich über diese ziemlich surreal anmutende Situation, denn schließlich befinde ich mich ja in einem Traum und nicht in einem Bild von Magritte. Das weibliche Wesen läuft langsam und bedächtigen Schrittes in einem Abstand von etwa zehn Metern an mir vorbei. Sie schaut enorm fremdartig aus und scheint von unermeßlich tiefer Stille und großer Schwere zu sein. Ihr Aussehen ist beinahe schon beängstigend, und ihre Art wäre widernatürlich zu nennen, würde sie nicht zu einer alltagsfernen Welt gehören. Dann tauchen noch andere Wesen mit denselben Charakteristika auf - unter ihnen ist ein Zwerg, ein Tier und der Ritter Georg. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. "Wie", so frage ich mich, "mag dies alles mit der Problematik der zerfallenden Kirchen bzw. den Trümmern und ungebrauchten Sakralbauten zusammenhängen, die in den Träumen der letzten paar Tage aufgetaucht sind?" Auf der anderen Straßenseite ist wenig später eine Bewegung an der Sandsteinmauer zu erkennen. Ich gehe hinüber, um die Sache genauer anzusehen und bemerke unterwegs, daß alle gemeißelten Figuren - die Regenspeier, Kapitellfiguren und Simsverzierungen - lebendig geworden sind. Erstaunlich und beunruhigend! Der Stein lebt und bewegt sich! Etwa in Kopfhöhe ragt ein steinerner Pferdekopf aus der Mauer, mit dem ich mich ganz speziell beschäftige, denn ich fühle mich zu diesem Tier hingezogen. Und es scheint auch zu erwarten, daß ich vorbeikomme, denn es bläht erregt die Nüstern und schnaubt - sofern man das von einer Steinfigur überhaupt sagen kann. Bei der Berührung des Kopfes ist die rauhe, verwitterte Oberfläche des roten Sandsteines gut zu spüren. Der Schädel ist steinern, gleichzeitig aber auch weich und warm. Verblüffend sind zudem die Bewegungen der Muskeln. Sie wirken steif und dennoch werden durch sie die Konturen sichtbar verändert. Auch wenn die Veränderungen etwas 'flach' zum Ausdruck kommen und eine nur oberflächliche und rauh zugehauene Formgebung erlauben, kann die Geringfügigkeit des Wechselspiels nicht darüber hinwegtäuschen, daß das Ding in der Mauer lebendig ist. Das Pferd zeigt deutlich, daß es mich mag. Ich selbst fühle mich dem Tier tief verbunden. Zwischen uns besteht eine Zuneigung, die nicht zu erklären ist und deren Hintergründe nicht zu erfassen sind. Außerdem ist es äußerst seltsam, daß das Pferd mich kennt! Woher? Seit wann? Schließlich stehen diese Gemäuer bereits seit Jahrhunderten an dieser Stelle. Und wie konnten sich die Statuen überhaupt selbständig machen und ihren angestammten Ort verlassen? Und warum wurden sie lebendig? Wie konnte das geschehen? Fragen über Fragen, Rätsel über Rätsel! Vor lauter Fragen achte ich immer weniger auf die BK und deren Überprüfung bzw. Kontrolle. Nachdem ich den Kopf gestreichelt und mich vom Pferd verabschiedet habe, erleide ich ein Abaissement. Das Geschehen wird traumartig, nebulös und unfaßbar ... Der Pferdekopf erinnert an die Kabbala als ein 'Vehikel' für die geistige Erkenntnis. Das Pferd ist Träger des Ichs - wie später der quaderförmige "Reitstein" - und hilft, andere Welten zu erkennen.
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Das 'Sowohl-Als auch' Es wäre möglich, bei den Mauern vom 30. September 1984 von einer TraumOffenbarung zu sprechen - und dann darüber zu diskutieren, ob das im Traum Gesehene und Gehörte bloß als subjektiv aufgefaßt werden muß oder auch noch einen Objektanteil beinhaltet. Eine zumindest als teilweise objektiv aufgefaßte Traumwirklichkeit wird spätestens bei intakter BK zum einem Thema erkenntnistheoretischer Natur. ... Eine schmale Gasse führt zu einer Burgmauer. Dort geht der Weg rechts an einem Gemäuer vorbei, das aus großen Quadersteinen besteht. Wie ich zur Biegung komme, halte ich inne und merke, daß ich mich im Traumzustand befinde. Luzid geworden wird es mir jetzt problemlos möglich sein, die ideoplastische Ausgestaltung dieses Traumszenariums nachzuprüfen. Wenn also das Gemäuer bloß subjektiv ist, werde ich es mit einem bloßen Faustschlag durchschlagen können. Dieser Gedanke wird sogleich in die Tat umgesetzt, und mit einem Oi-Tsuki schlage ich auf den Stein - allerdings nur schwach, um einer eventuellen Verletzung vorzubeugen. Es könnte ja sein, daß diese Mauern ebenso stabil sind wie Mauern auf der Alltagsebene. Tatsächlich, die Faust prallt auf einen Stein, der sich überhaupt nicht von meinem Schlag und meinen Gedanken 'beeindrucken' läßt. Wo also bleibt die Ideoplastie und deren Auflösung durch entsprechende Überlegungen und Einsichten? Diese Mauern SIND Mauern und lassen sich durch einen Faustschlag nicht beeinflussen. Vielleicht muß ich bloß mit wesentlich MEHR Überzeugung zuschlagen! Also nochmals - dieses Mal kräftiger, allerdings doch nicht mit aller Kraft, weil ich befürchte, daß - falls der Stein eben ein Stein ist - die Folgen des Faustschlages schwerwiegend sein könnten. Auch der zweite Versuch hat weder auf die Mauer noch auf die Hypothese der Ideoplastie (Gedankenbildekraft) irgendwelche Auswirkungen. Außerdem habe ich einfach den Mut nicht, mit vollem Risiko zuzuhauen. Was mir jetzt noch besonders auffällt, das sind die intensiven Farben und die klaren Linien der Dinge, die hier zu sehen sind. Die Schärfe und Klarheit dessen, was sich auf dieser Erfahrungsebene befindet, deutet meines Erachtens doch eher auf einen realen Charakter dieser Wirklichkeit hin. "Welche Möglichkeiten könnte es geben, den Subjektanteil dieser Dinge 'herauszufiltern'?" Ich finde keine Antwort und habe zudem auch keine Lust, die Angelegenheit weiter zu hinterfragen. Es fehlt die Motivation, der Sache hier und jetzt auf den Grund zu gehen. Später einmal - da gibt es keinen Zweifel - wird die in Frage stehende Sache genau überprüft werden müssen, um ein Verfahren ausfindig zu machen sein, das es erlaubt, die Ideoplastie-Hypothese zu falsifizieren. Vielleicht werde ich irgendwann einmal mit vollem Risiko an die Sache herangehen können und auch zu einem befriedigenden Resultat kommen. Heute bin ich zu wenig dafür gerüstet und vorbereitet. Ich gehe weiter ...
Auf einem fremden Planeten Es ist bei mir oft so, daß ich mich übergangslos in einer mir total fremden Umgebung "wiederfinde", ohne jene Ablösungsphase zu erleben, die für eine "klassische" OOBE typisch ist. Es ist dann wie beim Erwachen am Morgen. Man sagt: "Soeben bin ich erwacht!" und meint damit, daß der physischen Körper und
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das bewußte Ich deckungsgleich geworden sind. Dies wird normalerweise nicht hinterfragt, sondern als selbstverständlich hingenommen. Bei mir sind aufgrund der vielen OOBEs und vor allem der Tatsache, daß ich die BK in den Mittelpunkt all meiner Bemühungen und Betrachtungen stelle, die Übergangsphasen als solche ziemlich unwichtig geworden. Das Erwachen in einem Zweitkörper entspricht somit dem "Erwachen im Bett". Die BK ist gekoppelt mit dem Erwachen und nicht mit der Körperlichkeit. Im Idealfall ist es sogar so, daß die BK nicht einmal mehr vom Körperzustand abhängt, sondern einfach ist - auch wenn sie mit einem anderen körperlichen Identitätsgefühl verbunden sein kann. Es ist mir durchaus bewußt, daß diese Auffassung den gewohnten Vorstellungen total zuwiderläuft und des langen und breiten diskutiert werden könnte. Weil es jedoch vor allem die Erfahrungen sind, die mich diese Dinge gelehrt haben, erzähle ich nun das Geschehen vom 8. November 1987, bei dem die Quader nur ganz kurz und unauffällig in Erscheinung treten - und zwar in einer Funktion, die darauf hinweist, daß Erinnerungen miteinander verbunden werden: Es wird nach dem Erwachen auf einem fremden Planeten bald einmal klar, daß gewaltige Naturkatastrophen dessen Kolonialisierung verhindern. Ich gehöre als Erdling zu den Kolonisatoren, die einem irdischen Befehlshaber unterstellt sind. Dieser ordnet an, daß beim Rückzug möglichst viele einheimische Lebewesen getötet werden. Hierfür sind etwa ein Meter lange, dünne Drahtseile zu benutzen. Um dem Befehl nachzukommen, verschaffe ich mir eine derartige Waffe durch das Zerlegen einer Art Käseharfe, die nicht mehr gebraucht wird. Aber es ist mir instinktiv zuwider, Eingeborene umzubringen, weshalb ich ihnen - wo auch immer aus dem Weg gehe. Und an den Orten, wo in den riesigen Gebäudehallen direkte Begegnungen unvermeidbar sind, laufe ich einfach an ihnen vorbei. Andere Kolonisatoren sind eifrigst daran, den apathisch wirkenden fremden Wesen Drahtschlingen um den Rumpf oder den Hals zu legen und diese zuzuziehen. Wegen der gallertartigen Beschaffenheit der Körper der Planetenbewohner, die mich entfernt an ältere Menschen erinnern, können die Leiber mit Leichtigkeit total durchschnürt und die Köpfe problemlos abgetrennt werden. Es ist ein grausiges, menschenunwürdiges und bestialisches Schauspiel. Irgendwie gelingt es mir auf die Straße zu kommen. Noch hat niemand bemerkt, daß ich mich durch Nichtstun dem Befehl widersetze. Aber das ist nur eine Frage der Zeit. Da sich die Erdlinge immer weiter zum Startplatz der Raumschiffe zurückziehen, laufe ich möglichst weit in die entgegengesetzte Richtung. Das Durcheinander beim Starten trägt dazu bei, daß ich vergessen werde! Die eigenen Leute geben mich auf und lassen mich auf diesem Planeten zurück. Mir ist das egal, denn ich schäme mich für meine Artgenossen. Die Einheimischen, an denen ich vorbeigehe, blicken mich traurig an. Ich versuche so zurückzublicken, daß meine Absicht, ihnen nichts tun zu wollen, verstanden wird. Kaum habe ich mich etwa 200 Meter vom Startplatz und von den Orten des Abschlachtens entfernt, scheint meine Abwesenheit und vor allem mein Nichtstun doch noch bemerkt worden zu sein. Das kann jetzt für mich sehr unangenehm werden, denn die werden mich gleich suchen, aufgreifen und später wegen Befehlsverweigerung aburteilen wollen. Wohin soll ich also gehen? Ich kenne mich hier nicht aus und weiß auch nichts über diesen Planeten und seine Bewohner. "Lieber gehe ich verloren und vergessen, als solche Taten zu begehen", denke ich und laufe schnellen Schrittes weiter. Weil mich zwei Einheimische so schnell dahergehen sehen, rennen sie eiligst davon. Sie sind bestimmt davon überzeugt, daß ein fieser Erdling sie einfangen und töten will. Um zu zeigen, daß dem nicht so ist, werfe ich schnell die Schlinge weg, eile ihnen aber nach - in der Hoffnung, sie würden ein Versteck aufsuchen - , denn "meine Leute" sind mir auf den Fersen.
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Die Gallertwesen verschwinden in einem Loch und erscheinen nicht mehr wieder. Auch andere steigen an derselben Stelle in die Erde hinab und sind nicht mehr zu sehen. "Ist das ein unterirdisches Versteck? Wenn dem so wäre, sollte es auch mir gelingen, den Häschern zu entkommen!" Gedacht, getan - ich renne zum unauffälligen und sehr schmalen Einstieg. Er sieht völlig unscheinbar aus, wie ein zufällig entstandener Einbruch über einem Kellergewölbe eines seit langer Zeit abgerissenen Hauses. Wenn die Planetenbewohner nicht gerade vorher durch dieses Loch geschlüpft wären, hätte ich es nicht bemerkt. Es geht steil hinab durch einen dunklen Gang. Aus den Wänden ragen brüchige Quader, der Boden ist uneben. Wegen des Helligkeitsunterschiedes ist nichts zu erkennen. Nur noch tastend komme ich voran. Jetzt werden die Einheimischen mich leicht töten können - wenn sie wollen. Aber eben - lieber selbst getötet werden, als gezwungen zu sein, andere umzubringen. Unsicher taste ich mich voran. Plötzlich spüre ich, wie kleine, tapsige Finger mich berühren und sanft in die richtige Richtung schubsen. Auf diese Weise lenken sie mich durch das unbekannte Gebiet, und ich gelange durch einen mehr oder weniger ebenen Höhlenkorridor unvermittelt in einen anderen Gang, der offensichtlich zu einem ganzen Komplex von Gängen gehört. Der systematische Aufbau des Systems ist verblüffend. Da wurde von den Planetenbewohnern unter der Oberfläche eine eigene Welt geschaffen, eine Welt, von der die Eindringlinge nichts geahnt haben! Erst mit der Zeit merke ich, daß es sich hier um ein gigantisches System und um eine eigene Welt innerhalb eines ausgehöhlten Planeten handelt. Die nächsten Gänge sind lichtdurchflutet. Woher die Helligkeit kommt, ist nicht erkennbar. Viele Einheimische mit freundlichen Gesichtern laufen hin und her. Mein vorheriges Verhalten scheint bereits allen bekannt zu sein, denn überall begegnen mir Gestalten, die mir wohlgesonnen zulächeln. In einem größeren Gang stehen etwas größere Wesen, die den Eindruck machen, als würden sie mich erwarten. Sie sind von weit höherem Rang als jene, denen ich bis zu diesem Zeitpunkt hier unten und auf der Oberfläche begegnet bin. Eines dieser Wesen richtet eine Art Maschinengewehr auf mich! "Nun werde ich also trotz allem umgebracht", denke ich, "aber das ist ja das gute Recht der Eingeborenen, denn sie wurden lange Zeit von meinen Artgenossen brutal ausgebeutet und schließlich grundlos getötet." Angesichts meines nahe bevorstehenden Todes bekomme ich weiche Knie, sinke zu Boden und bedecke die Augen mit den Händen, um nicht hinzusehen zu müssen. Dann kippe ich zur Seite und erwarte die tödliche Salve mit angezogenen Beinen. "Gewissermaßen in der Stellung eines Foetus im Mutterleib", blitzt es durch meinen Kopf. Aber es ist kein Aufprall von Kugeln oder ein sengender Laserstrahl zu spüren! Statt dessen werde ich gepackt, kurz aufgehoben und wieder hingelegt. Ich öffne die Augen und sehe, daß die Fremden mich in einen Kinderwagen gelegt haben und den Gang hinunterschieben! Eine automatische Tür schwingt auf. Und in diesem Moment werden die tatsächlichen Ausmasse dieses unterirdischen Systems erkennbar - es ist unfaßbar riesig! Hinter der Tür befindet sich eine der großen und alle Dimensionen sprengenden Kommandozentralen dieser U-Welt, in der die wahrhaftigen Herrscher dieses Planeten residieren. Ihnen soll ich nun vorgeführt werden. Andererseits soll ich sie jetzt zu Gesicht bekommen. Aber für diese Begegnung mußten die Eingeborenen mich in einen Kinderwagen legen, denn für die Gestalten an diesem Ort bin ich bloß ein Kleinkind - trotz meiner Größe von über 1.80 Meter! Als nach wenigen Augenblicken sich ein paar dieser Wesen über den Wagen beugen, wird mir blitzartig der Grund für die Vorsorge der Eingeborenen klar. Die Wesen hier sind mindesten 10 Meter groß. Es sind Riesen! Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Nachdem ich mich ein wenig von der ersten Überraschung erholt habe, wird mir erklärt, daß die Riesen ebenfalls Einheimische wären - und 150 Milliarden Jahre alt werden! 150 Milliarden! Ich kann es nicht glauben! Es ist ein Schock für mich! Dieses Alter! Dann sind ja die Lebewesen, die ich auf der Planetenoberfläche oder in den Gängen gesehen habe, bloß Kleinkinder! Nicht einmal Jugendliche, sondern einzig und allein lauffähige 'Buschis'! Und meine Artgenossen glaubten, über diese Wesen erhaben zu sein!? - Es ist ein Wahnwitz! - Ich bin total erschüttert. Wie die wahren Herrscher dieses Planeten und vielleicht auch anderer Welten meine erbärmliche Hilflosigkeit sehen, lächeln sie mir milde zu. Dann werde ich wieder hinausgeschoben. Zum Glück, denn ich wäre gehunfähig gewesen. Jetzt weiß ich, um welche Dimensionen es hier geht, bin wie betäubt und komme auf mir nicht mehr erinnerbaren Wegen wieder auf die Oberfläche zurück. In der Zwischenzeit haben meine Artgenossen offensichtlich die Suche nach mir abgebrochen und diesen Planeten verlassen. Am Rande eines aufgegebenen Lagerplatzes steht ein zurückgelassenes Auto. Ich gehe hin und öffne die Wagentür. Auf den Sitzen liegen ein paar meiner Utensilien, die ich wieder an mich nehme. Als ein Mensch aus einem nahegelegenen Haus gelaufen kommt, erschrecke ich zutiefst und frage mich:. "Sind sie etwa immer noch nicht weg?" Ich verhalte mich unauffälig und zurückhaltend, merke aber bald, daß ich nicht der einzige bin, der zurückgeblieben ist. Es gibt noch andere, die sich beim Morden zurückgehalten haben und sich versteckt hielten. Dann kommt von der Seite des Lagerplatzes ein Einheimischer gelaufen. Er besitzt einen irgendwie flachen Körper - als wäre er unter eine Walze geraten - und einen ziemlich dreieckigen Kopf, ist von dunkel- oder weinroter Farbe und scheint unbekleidet. Dennoch wirkt er nicht nackt. Dieses Wesen wird als 'Nummer Sieben' bezeichnet, ist eine Art Befehlshaber und gilt als äußerst rabiat. Ich fürchte mich vor ihm. Deshalb sorge ich dafür, daß ich zu keinem Zeitpunkt in sein Blickfeld gerate. Zu diesem Zweck drücke ich mich notfalls an einen Pfahl und verschiebe mich dauernd so, daß zwischen ihm und mir der Pfosten steht. Man macht mich später darauf aufmerksam, daß ich der 'Nummer Sieben' gegenüber unbedingt zeigen müsse, daß gemeinsame Interessen bestehen. Ich finde heraus, daß Tauchen eines der Interessengebiete der 'Nummer Sieben' ist. Und da beim Auto Hefte über das Tauchen liegen, hebe ich eines auf und blättere auffällig darin herum, als sich die 'Nummer Sieben' wieder einmal nähert. Ich spreche laut über die Schönheiten der Unterwasserwelt und die Faszination des Tauchens. Das wirkt, denn das einheimische Wesen 'taut' auf und macht von diesem Augenblick an ein freundliches Gesicht. Das Eis scheint gebrochen! Mit der Zeit wird klar, daß etwa ein gutes Dutzend meiner Artgenossen auf diesem Planeten zurückgeblieben sind. Wir treffen uns auf einer Grasfläche in der Nähe eines Hauses. Ich versuche den Anwesenden klar zu machen, was die eigentliche Natur der Einheimischen dieses Planeten ist, sage aber nichts über das tatsächliche Alter von 150 Milliarden Jahren, denn ich bin mir nicht sicher, ob ich das sagen darf. "Sicher ist es besser, wenn ich jemanden frage", sage ich mir und laufe zu einer der roten Gestalten in der Nähe. Ich spreche das Wesen an und bitte darum, daß es nachfragen soll, wieviel ich sagen darf. Nun zeigt es sich, daß die Einheimischen über eine Art telepathische Kommunikation verfügen. Das weibliche Wesen sagt, es würden bald 10 Tonnen Salz herangeschafft, mäht die für die Lagerung notwendige Grasfläche und erklärt, daß mit dem Salzberg plastisch gezeigt werden soll, wie die Verhältnisse zwischen den Bewohnern dieses Planeten und den Menschen aussehen. Ich frage mich, ob bloß ein einziges Salzkorn aus dem Berg von 10 Tonnen das Alter des Menschen im Vergleich zum Alter dieser Wesen ausdrücken wird!? Ein schwindelerregender Gedanke! - Selbst bei einer Handvoll Salz wäre die Angelegenheit noch irrwitzig. Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Später laufen wir wegen einer aufziehenden Naturkatastrophe alle zum Strand am Rande des Städtchens. Vor uns liegt das weite Meer - und hinter uns rollen bereits meterhohe Flutwelle über die Insel hinweg. Die Welle wird alles vernichten - aber natürlich nicht die unterirdischen Anlagen. "Aber wie überstehen die Eingeborenen, die sich auf der Oberfläche tummeln, die Katastrophe?" frage ich mich. Und schon sehe ich es: Sie strahlen eine Art unerschütterliche Gelassenheit aus, welche die Flutwelle dazu bringt, sich zu teilen und um die Wesen herumzufließen. Auch wir Menschen werden miteinbezogen! Das Wasser schwemmt uns nicht davon, die Springflut überrollt uns nicht! Statt dessen 'umfließt' uns die riesige Woge, was zu wunderbaren Bildern führt. In den 'Wasserröhren' um uns herum leuchten sämtliche Farben des Regenbogens in allen Pastelltönen. Außerdem ist es völlig still. Ein wundersames Schauspiel! Damit wird auch klar, daß meine Artgenossen gezwungen waren, diesen Planeten zu verlassen. Wegen ihres Anspruches auf Beherrschung, Ausbeutung und Macht und wegen ihrer Machermentatlität hätte es ihnen niemals gelingen können, auf diese oder eine ähnliche Weise mit dieser und mit anderen Katastrophen umzugehen!
Die Geheimgesellschaft Gemäß der Erfahrung vom 20. Februar 1992 ist der Quader als Transportmittel durchaus mit dem Hexenbesen oder sonst irgendeinem Flugmittel im Zusammenhang mit LDs und OOBEs zu vergleichen. ... Es wurde mir erlaubt, einen geheimen, unzugänglichen Arbeitsraum zu besichtigen. Ich schaue mich ein bißchen um. Der Weg hinaus führt durch einen eher dunklen Gang, der den Anschein erweckt, Teil eines Hinterhofgartens zu sein. Am Rande eines flachen Teiches im Garten liegt ein ovales Gebilde (1.5 m mal 1 m), dessen Konsistenz massig, teigig und nicht allzu hart ist. Es ist ein umgekippter Kegelstumpf, der unübersehbar und wie vergessen über den Rand des Teiches hängt. "Was mag seine Funktion sein? Vielleicht ist sie zu erkennen, wenn ich das Ding umdrehe!" Gedacht, getan. - Und tatsächlich, auf der Fläche sind zwei Mulden. Das erinnert mich doch sehr an den 'Reitstein' vom Dezember 1989. "Könnte durchaus sein, daß dieses Gebilde eine ähnliche Funktion hat. Wird also eine Reise wie damals stattfinden?" Ich sitze auf - nichts geschieht. Das entfernt an einen Quader erinnernde Gebilde bleibt am Boden. Ich schaue nach hinten und sehe, daß eine dicke Zündschnur heraushängt. "Könnte vielleicht ... !" Aber ich habe nur noch ein Streichholz in der Schachtel - und die Masse liegt nach dem Umdrehen zu einem großen Teil im Wasser! Da kommt einer der Zimmerleute aus der Werkstatt. Er sieht mich und zeigt Interesse an meinem Vorhaben. Also bitte ich ihn, hinten aufzusitzen und die Lunte in Brand zu setzen. Das ist jetzt eher möglich, weil der 'Stein' durch mein Gewicht etwas vornüber kippt. Langsam frißt sich die Flamme durch die Zündschnur und schließlich in die Masse hinein. Der Pyramidenstumpf wird entzündet und wirkt wie ein Raketentriebwerk. Die Masse steigt auf, und wir werden in die Höhe getragen. Bereits nach wenigen Metern sind wir auf der Höhe des oberen Stockwerkes angelangt. Wenigstens scheint dem so, aber diese paar Meter sind gleichbedeutend mit einem Wechsel der Raum-Zeit-Dimension und wir erreichen eine andere Ebene!
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Die Menschen hier empfangen uns sehr freundlich und laden uns ein, die Werkstätten zu besichtigen. - Im ersten Raum ist die Schriftenleitung untergebracht. Von hier aus wird auch die Vorratshaltung von Dinkel und Weizen kontrolliert. Diese Getreide dienen - so wird mir erklärt - zur Herstellung von Reitsteinen bzw. Treibstoffmassen. Und eines dieser Gebilde hatten wir soeben benutzt. Der Mann, der alles zeigt, betont, daß die Verwendung derartiger Massen viele Himmelsphänomene erklärt, die in den letzten Jahrhunderten aufgetreten sind. Insbesondere Hexen und Magier hätten nämlich diese Masse als Treibmittel zum Fliegen benutzt. Seinen Worten ist auch zu entnehmen, daß er sich durchaus des Monopols der hier arbeitenden Geheimgesellschaft bewußt ist. Er und seine Mitarbeiter sind offensichtlich nicht nur Hüter und Verwalter eines geheimen Wissens. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, die Mittel jenen bereitzustellen, die geeignet scheinen, Astralreisen zu unternehmen. Mit Entsetzen stelle ich fest, daß die Leute hier Krämerseelen sind, denn sie horten eifersüchtig althergebrachtes Wissen und verteilen es nach eigenem Gutdünken - mit Zins und Zinseszins! Und von mir wird erwartet, daß ich mich besonders geehrt fühle, weil mir alles gezeigt wird. Meine innere Unruhe beginnt langsam konkretere Formen anzunehmen! Aber erst in der eigentlichen Steuerzentrale, einem mit Holz getäferten und traditionsreichen Computerraum, läßt sich mein Unbehagen in Worte fassen. - In diesem Raum stehen natürlich keine Computer, wie ich sie vom Alltag her kenne, z.B. aus Computerzeitschriften. Hinten im Raum stehen links und rechts an den Wänden energieumflutete und vibrierende 'Zentraleinheiten', die unfaßbar sowohl in Zeit und Raum als auch in Licht und Farbe fluktuieren. Und offensichtlich sind in diesem Raum die wichtigsten Leute der Geheimgesellschaft versammelt. Die Bezeichnung für diese 'Computerzentrale' ist 'PMM'. Ich müßte angesichts der Geballtheit an Wissen und Macht eigentlich vor Ehrfurcht erstarren. - Und zunächst wage ich es auch nicht, meinem Unbehagen und meiner Verwunderung Ausdruck zu verleihen. Aber schließlich stelle ich die ungebührlichen Fragen doch: "Wird dies alles erkenntniskritsch überhaupt hinterfragt? Gibt es hier jemanden, der Erkenntnistheorie betreibt und gewillt ist, seine Vorstellungen und sein Tun in Frage zu stellen? Jemanden, der willens ist, die hier gelebten Traditionen nicht mehr als selbstverständlich hinzunehmen? Jemanden, der bereit ist, auf seine Privilegien zu verzichten?" Einige blicken mich mit einem Ausdruck von ungläubigem Erstaunen an. Ihre Mimik drückt deutlich aus, was sie von meinen Fragen halten: Gar nichts! Derartige Fragen sind an diesem Ort nicht nur ungewohnt, sie sind auch überflüssig und dumm. "Aber sie werden doch wissen, was Erkenntnistheorie ist", rufe ich den Leuten zu, die sich wieder ihrer Arbeit zuwenden. '"Nein, für uns ist das ein Fremdwort. Mit Erkenntnistheorie können wir nichts anfangen. Ein kritisches Bedenken unseres Tuns ist völlig unnötig!" Der Mann, der dies sagt, äußert sich so, als wäre diese 'Enthaltsamkeit' in Sachen Erkenntniskritik wirklich das Selbstverständlichste. Etwas, das bislang niemand angezweifelt hat und das unter keinen Umständen angezweifelt werden kann und darf. "Aber dann haben Leute wie ich selber ja nicht die geringste Chance", sage ich laut und denke dabei an meine Jugend. "Schließlich erlebte ich die Ausserkörperlichkeit bei kontinuierlichem IchBewußtsein schon in meiner Jugendzeit! Aber da war niemand, der mir zur Seite gestanden hat. Ich wurde allein gelassen!" Beim Gedanken daran beginne ich vor lauter Zorn, Wut und Trauer zu weinen. Die hier wissen genau, worum es geht, aber sie weigern sich, zu helfen. Und diese Verweigerung der Hilfeleistung und der Vermittlung von Wissen betrifft ja nicht nur mich, sondern Tausende und Abertausende von Menschen. Sie alle werden mit ihren Erfahrungen allein gelassen und wissen nicht, was sie mit ihnen anfangen Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
sollen. Denn niemand sagt ihnen etwas von Außerkörperlichkeit und IchBewußtseins-Kontinuität. Und so stirbt denn für die meisten dieser Erfahrungsbereich wieder. "Das ist ein 'Holocaust', was die Erfahrungsmöglichkeiten betrifft", werfe ich den Verwaltern des Geheimwissens vor. Aber keiner zeigt Einsicht. Vielmehr beharren sie nun ausdrücklich auf ihren Privilegien und damit der totalen Verschlüsselung des Wissens. Hier habe ich nicht die geringste Chance mit meinem Anliegen! Also gehe ich - zutiefst traurig und ungemein zornig. Mein Zorn ist allerdings so gewaltig, daß sich die Duftzusammensetzung dieser Ebene verändert. Es entsteht regelrecht ein Bruch, der durch meine Bewußtheit erzeugt wird. Denn ich weiß nach wie vor um meinen Zustand. Und dieses 'Bewußtsein der Vertikale' bringt eine andere Komponente in diesen bisher durch das Vergessen vom Alltag her abgeschotteten Bereich. Als hätte ich den Duft des Wissens um die Alltagsebene mit hinübergebracht. Die Veränderung des Duftes ist nicht mehr rückgängig zu machen. Und sie wird die Leute hier daran erinnern, daß ein Rebell sie besucht und ihnen Fragen gestellt hat. Vorerst genügt mir das nicht, denn Trauer und Wut sind zu groß. So beginne ich, Scheiben mit bloßen Fäusten einzuschlagen, Glastüren aus den Angeln zu heben und am Boden zerschellen zu lassen. Aus eigenem Willen verlasse ich diese Ebene. Aber unterwegs zertrümmere ich alles, was sich zertrümmern läßt. Bei der Durchquerung der sogenannten Frauenabteilung gehen ebenfalls Scheiben zu Brüche. Die Frauen selbst bekümmern mich nicht, obwohl sie ungemein schön und offensichtlich dazu da sind, die Bewußtheit mit ihren weiblichen Reizen abzufangen und zum Erlöschen zu bringen. - Ich gehe unbeirrbar zu Fuß weiter und suche meine Weg hinaus aus diesem Labyrinth der Anderwelt. Dabei nährt der Zorn die Flamme der Kontinuität des Ich-Bewußtseins und läßt das Wissen um meinen Zustand nicht ersterben. - Das erhoffen sich ja die Herrscher dieser Welt: Daß die Bewußtheit, die BK, verlorengeht. 'Unten' im Parterre ist eine Art Schule für Kinder. Wegen des Lärms sind die Schüler herausgekommen. Die Lehrerinnen schauen verdutzt zu mir, die Kinder blicken mich verwundert und etwas eingeschüchtert an. Sie alle wirken ungemein angepaßt und erzogen. Aber da ist ein Knabe von etwa 11 Jahren, der sich schon etwas anders bewegt als seine Altersgenossen. Zudem blickt er forsch und neugierig zu mir. "Nein, dieser Knabe gehört nicht zu jenen, die bloß lernen, in vorgegebenen Bahnen zu denken!" Und WIE der Junge mich anschaut. Er ist hellwach und ahnt, woher ich komme und wohin ich gehe. Er 'weiß', daß er einen Menschen von der 'anderen Seite' gesehen hat - und er wird diesen Anblick niemals vergessen. Er wird sich daran erinnern, daß es möglich ist, bewußt die Ebenen zu durchschreiten. Und eines Tages, in ein paar Jahren, wird er mir von seiner Seite aus behilflich sein. Ein Hoffnungsschimmer! Vor lauter Freude hebe ich den blonden Knaben mit seiner besonders ausgefallenen Haartracht hoch und küsse den rebellischen Jungen auf die Stirn. Dann setze ich ihn wieder ab und gehe geradewegs auf die Tür zu, welche mich zurück ins Bett und damit in den Alltag bringen wird. Doch auf der anderen Seite ist noch nicht mein schlafender physischer Körper. Also setze ich mich hin und beginne mit dem Niederschreiben dessen, was ich eben erlebt habe. Die sollen nicht meinen, ich würde mich durch ein falsches Erwachen zum Vergessen verleiten lassen. Oder in einen Traum verfallen, aus dem die Erinnerung an das bisher Geschehene schwindet. Deswegen schreibe ich alles in Stichworten auf. Und zwar so lange, bis ich genau spüre, wie ich in meinen im Bett liegenden Körper hinübergleite. Dort angelangt, drehe ich mich deckungsgleich mit dem physischen Körper geworden - zum Bettrand, knipse das
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Licht an und beginne - immer noch mit einem gewissen Zorn und mit Trauer, aber auch - wegen des Knaben - mit Freude im Herzen - zu schreiben.
Dolmen und Quader Dies ist ein weiterer Beleg für die Funktion der Quader als einer Durchgangspforte Er wurde am 11. August 1992 sichtbar. ... In einem hohen Turm, dessen Bauweise sehr beeindruckend ist, steige ich langsam und bewußt Stufe um Stufe hoch. Weit, weit oben wird im alten Gemäuer eine kleine Pforte sichtbar. Beim Näherkommen öffnet sie sich ganz von alleine. Ich durchschreite sie und gelange unerwartet in eine wundersame Welt voller Klarheit und Schönheit. Der Himmel erstrahlt in tiefstem Blau, die Wolken in intensivstem Weiß. Hellste Grautönen lassen die aus dem sattgrünen Gras aufragenden Felsen extrem deutlich konturiert erscheinen. Bei diesem herrlichen Anblick durchflutet mich sofort ein orgiastisches Gefühl der Seligkeit und Beglückung, das mich sozusagen von den Füßen reißt und schweben läßt. Auf diese Weise gelange ich bald einmal zu einer mitten in einer weiten Ebene aufragenden Felspforte. Sie ist nicht sonderlich groß und öffnet sich sachte, wie ich mich ihr fliegend nähere. Auf der anderen Seite des Durchganges tut sich wieder eine andere Welt auf. Sie hat zwar große Ähnlichkeit mit der eben gesehenen, doch gibt es in dieser ungeheuer weiten und leicht hügeligen Ebene einige Felsquader und Monolithe, deren Aussehen tief beeindruckend ist. Und in dieser Welt ist das Gefühl der Seligkeit und inneren Fülle sogar noch einmal - und unglaublicherweise - ganz wesentlich gesteigert - und vor allem beseelt von einem allumfassenden Frieden. Ich hätte mir niemals vorstellen können, daß es das gibt und daß so etwas überhaupt möglich ist. Langsam schwebe ich über die Weiten dieser Welt und erblicke mal diesen und mal jenen Quader. Die Oberflächen der Steine scheinen glatt wie polierter Marmor zu sein. Und sie sind von harmonisch sich umschlingenden, grauen Mustern überzogen. Die nuancenreiche Skala der Grautöne geht von beinahe Weiß bis Sattgrau, das aber niemals dunkel ist. Die weißen Mäander und fließenden Wellen wirken wie Quarzbänder. Die Quader als solche könnten durchaus Kristalle sein, Kristalle, die über Jahrmillionen und möglicherweise sogar Jahrmilliarden gewachsen sind. Die Felspforte erinnert mich 'in ihrem Wesen' an jene Felspforten, welche die Kelten bzw. unbekannte Völker vor ihnen und - falls ich mich nicht täusche - die Mayas erbaut haben: Zwei gewaltige aufragende Pfeiler, die von einem einzigen Stein überdeckt werden. Triumphbögen erscheinen im Vergleich zu diesen 'Dolmen' künstlich und kraftlos.
Das Erklingen der Quader Wenn das Ich beginnt, auf die Quader aufmerksam zu werden und sich - wie am 18. Februar 1993 - mit ihnen auseinanderzusetzen, werden sie zum Erklingen gebracht und beginnen von sich aus, sich bemerkbar zu machen und die vollen Stunden anzugeben. ... Bin in einem neuerstellten, großzügig angelegten Gebäude, das sehr viel Raum bietet und von Licht durchflutet ist. Hier sehe ich mich um und entdecke 'klingende Steine', weil ich mit einem Stab sanft mal auf diese, mal auf jene Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Gruppierung schlage. Beim Gespräch mit dem Architekten äußert sich dieser sehr erfreut darüber, daß ich auf die Steine aufmerksam geworden bin, denn er selber hatte sie nicht bemerkt und möchte sie nun sehen. Also gehen wir zu den verschiedenen Steingruppen. Die erste Gruppe ist unten im Parterre links vom Eingang. Es sind etwa ein halbes Dutzend nebeneinander stehende, gut 5-6 Meter hohe blau-graue Quader von 30 Zentimeter Breite und Tiefe. Beim Anschlagen erklingen allen in derselben Tonlage - der Klang ist sehr eigen. Eine zweite Gruppe wird von jenen Geländersteinen gebildet, die den 'Treppenabschluß' bilden. Auch diese braun-grauen Steine haben eine ganz eigentümliche Klangfarbe. Die dritte Gruppe von grün-grauer Farbe liegt horizontal auf einer Galerie. Es sind 3 oder 4 Blöcke, die etwa 4 Meter lang und 60 Zentimeter breit und tief sind. Auch sie haben ihren eigenen Ton. Alle diese Steine schlage ich an - und lausche ergriffen den ihnen innewohnenden Klängen. Auch der Architekt ist begeistert! Und dann wird auch eine volle Stunde angeschlagen, denn immer zur vollen Stunde erklingen die Quader von sich aus und erzeugen zusammen eine harmonisch klingende Klangfülle . Mir scheinen diese Gebilde wunderbar und sehr eindrücklich. In der heutigen Gesellschaft entspricht der Stellenwert der Quader - sofern diese überhaupt in Erscheinung treten - entweder einem achtlos liegengelassenen Gesteinsbrocken, einem dekorativen Gestaltungselement in einem Vorgarten oder in einem Studio - dann allerdings aus Styropor - oder einem nützlichen Bauelement. Von der Numinosität eines Quaders, wie er den Betrachtern beispielsweise in Stonehenge entgegenweht, ist kaum mehr etwas zu spüren. Entfernte Anklänge des Erahnens eines das Alltägliche transzendierenden Bereiches und Überganges entsteigen vielleicht noch in der Nähe eines Taufsteines, eines Altars und angesichts von Grabsteinen. Doch oft sind auch diese "modernen" Menhire nur noch bloße Kunst- und Kultgegenstände, ästhetisch verbrämt und verkannt in ihrer Bedeutung. Aber auch diese Quader können wieder erklingen, wenn jemand aufmerksam hinsieht und willens ist, ihren Sinn und ihre Bedeutung zu erkennen.
Der Schatz im Sarg Mir geht es seit vielen Jahren nicht mehr darum, die BK zur Erfüllung irgendwelcher Wünsche zu nutzen. Vielmehr wird es mir dank der BK möglich, genauer hinzusehen und zu beobachten, zu kombinieren und möglichst optimal auf die Situation zu reagieren (situationsadäquates Handeln) - und zwar unter Einbezug der eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen. Allerdings ließe sich die BK - wie manche der erzählten Beispiele zeigen bestimmt noch besser einsetzen, wenn es nur gelänge, sie 'schwebender' zu halten und bei Bedarf jederzeit etwas mehr in den Vordergrund zu stellen. Im Geschehen vom 18. September 1993 wäre ihr Einsatz z.B. vor allem gegen Ende angebracht gewesen. Wenigstens führte sie hier zu einem unterbruchslosen Übergang in den schlafenden Körper. Die "Gefahr" bei einem vordergründigen Einsatz der BK besteht darin, daß die SAVorstellungen die SB-Welt zu stark dominieren. Die ideoplastischen Wirkkräfte haben dann einen zu großen Einfluß, womit die Bilder definitiv ins Traumartige abgleiten. Es scheint mir aber sehr schwierig, die BK nur schwebend zum Einsatz kommen zu lassen. Dieser Versuch entspricht dem, was als "das Gehen auf des Messers Schneide" bezeichnet wird!
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... Wir beobachten eine Frau, die heimlich in einem Feld etwas vergräbt, und gehen - kurz nachdem die Frau den Ort verlassen hat - zum Versteck, wo wir sofort mit den Ausgrabungen beginnen. Nach kurzer Zeit stoßen wir auf eine Truhe und finden in ihr außer einem Hinweis auf ein weiteres Versteck auch einen Stapel grüner A4-Blätter, die handschriftlich mit Text und einer Unmenge chemischer Zeichen vollgeschrieben sind. Aufgrund des Planes finden wir den Weg zu einer Geheimwohnung. Und in dieser entdeckt einer aus unserer Gruppe einen weiteren Geheimraum. Bei der Untersuchung einer weiß gestrichenen Backsteinmauer in diesem Raum entdeckt er einen verborgenen Öffnungsmechanismus. Es gelingt ihm sogar, diesen zu betätigen, worauf ein ganzes Mauerstück nach unten klappt. Dahinter wird der Zugang zu einem weiteren Raum sichtbar. Ich trete in diesen Kellerraum ein, der erstaunlicherweise völlig leer ist. Die Backsteinmauern rundum sind weiß! Weil die links in den Raum vorstehende Mauer kaum von den anderen Wänden zu unterscheiden ist, gehe ich hinüber. Nach wenigen Schritten stellt es sich tatsächlich heraus, daß die Mauer nicht nur die Sicht versperrt hat, sondern auch für die Sinnestäuschung der Leere dieses Raumes verantwortlich ist. Dahinter stehen nämlich zwölf bis fünfzehn silberfarbene Särge, von denen die vorderen vier oder fünf kleiner sind. Das ist schon sehr erstaunlich! Ich trete zum vordersten Sarg und klappe den Deckel hoch. Der erste Anblick ist grauenerregend, denn da liegt eine halb verweste Leiche. Am Kopfende ist ein Namensschildchen angebracht. - Doch nur für einen Moment ist der Leichnam zu sehen, denn plötzlich ist der Sarg voller Goldmünzen! Dieses Geschehen kommt für mich völlig unerwartet. Sofort kombiniere ich: Auch mit den anderen Särgen wird dieselbe Transformation geschehen, wenn deren Inhalt mit Luft in Berührung kommt. Diese Einsicht bedeutet aber nicht, daß ich einen weiteren Sarg öffne, denn das vorhandene Gold genügt vollauf. Irgendwie schleppe ich den etwa 1.2 m langen und sehr schweren Sarg in den anderen Raum, in dem die Gruppe von etwa sechs Leuten auf mich wartet. Sie alle können von den Münzen so viele nehmen, wie sie wollen. Ich selber bediene mich als letzter und klaube etliche goldene Münzen aus dem Sarg, bis ich schließlich meine Taschen voll habe und der Meinung bin, damit ließe es sich für eine Weile leben. Mit diesem Gedanken 'erwache ich im Bett'. Der Sarg als Quader erweist sich hier als eine wahre Schatztruhe, deren Inhalt in den Alltag mithinüber gerettet werden kann. Es ist natürlich klar, daß es sich dabei nicht um "harte" Wertgegenstände handelt, die 'ebeneninvariant' von der SB- auf die SA-Seite transferiert werden können. Aber es sind massive, alles andere denn alltägliche Erfahrungswerte, von denen auch in jenen Märchen erzählt wird, die von einem 'jenseitigen' Gold berichten, das im Diesseits, der SA-Welt, zu Mist wird. Die Wertmaßstäbe sind hüben und drüben nicht dieselben! Pures Gold hat im SA-Bereich keine wachtumsfördernde Wirkung! Doch sind die Schätze der SBWelt (hier: das Gold im Sarg) für das spirituelle Wachstum des Menschen absolut notwendig. Ohne SB-Gold gibt es keinen inneren Wertzuwachs, einen Zuwachs, der das Menschsein enorm bereichern kann und zudem Dimensionen der Sinngebung erschließt, die weit jenseits aller SA-Tresore und SA-Geldbeutel liegen! Es ist das fatalste Mißverständnis unserer auf das Materielle ausgerichteten Epoche, Geld und Gold als ebeneninvariant zu betrachten!
Der Quader als Transportkiste Obwohl das Geschehen vom 22. Oktober 1993 eher traumartig scheint, lohnt ein genaueres Hinsehen, denn es wird ein weiterer Hinweis zur Funktion der Holzquader gegeben. Holz gilt bei den Chinesen als das 5. Element und ist als Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Baumaterial und als Energielieferant geeignet. Die Form eines Sarges, Kiste oder Truhe macht Holz zu einem Behälter, d.h. einer Art von Retorte, in der wesentliche Transformationsprozesse in einem von der Außenwelt abgeschlossenen Raum in einem "Reich dazwischen" stattfinden können. Und weil der Quader auch als "Durchgangspforte zum anderweltlichen Bereich" dient, eignet er sich auch wie das Beispiel zeigt - für den Transport von Bildern, die nicht von dieser Welt sind. ... Ich entdecke in einem offenen Kellerraum in einem Abbruchhaus zwei Dutzend Holzquader. Die Quader sind etwa 1.5 m lang, gute 60 cm hoch und sicher 50 cm breit und bestehen aus zwei Holzarten, die abwechslungsweise in Lagen von 2 cm Dicke übereinandergeschichtet sind. "Es wäre schade, die Quader als Bauschschutt verkommen zu lassen, denn als Brennholz sind sie immer noch gut zu gebrauchen!" Also trage ich die Quader nach Hause und staple sie unter dem Dach eines offenen Schuppens im Garten - eine schweißtreibende Arbeit. .. Es vergehen ein paar Wochen oder Monate, und es wird Zeit, die Quader zu zersägen. Wie ich einen der Klötze vom Stapel herunternehme, läßt sich zu meiner Überraschung der obere Teil wie ein Deckel abheben. "Könnte es sein, daß der Quader dem Wetter ausgesetzt war und sich die Schichten teilweise voneinander abgelöst haben?" Das Innere des truhenähnlichen Gebildes ist unterteilt - und in den Fächern stecken gerahmte und in Tücher eingewickelte Bilder. Zwei oder drei dieser Bilder ziehe ich hoch und klappe die Tücher zurück. Es sind Ölgemälde - und zwar solche, die ich noch nie gesehen habe und deren Stil mir unbekannt ist. Die Farben sind satt und intensiv. ... Ich erwache im Bett, stehe auf, gehe auf die Toilette und notiere das Geschehen. Dann schlummere ich wieder ein und setze das Traumgeschehen exakt an der Stelle fort, wo es zuvor endete. Ich möchte nämlich unbedingt die Bilder genauer ansehen. Der Übergang gelingt, und ich schaue mir ein halbes Dutzend der Gemälde aus den Quaderkisten an. Auf ihnen sind feen- und elfenartigen Wesen dargestellt, was mich ganz entfernt an Arthur Rackhams Märchenbilder erinnert. Aber die Farbgebung ist eine total andere! Vorherrschend sind weiße, gelbe und hellblaue Abstufungen, wodurch die Gestalten verblüffend transparent erscheinen. Sehr beeindruckend!
Das Versinken des Quaders Der Traum vom 11. Dezember 1993 widerspiegelt nicht nur die Situation von damals, sondern er weist auch auf zukünftige Möglichkeiten hin. Es hat eine große Überschwemmung gegeben! Vor dem Haus steht das Wasser sehr hoch. Das Tal ist überflutet. Ich muß schwimmen, um auf die anderen Seite zu kommen. Aber hier ist das Ufer zu steil, um hochklettern zu können. Und der große, quaderförmige Stein, den ich hoffte als Zwischenstufe benutzen zu können, rutscht ab in die Tiefe! Auch entgleitet mir der Plastiksack, den ich bei mir habe. Er kippt und der gesamte Inhalt versinkt im Wasser. Es sind ein paar Karteikarten, ein Pullover und das Buch 'Abenteuer und Fahrten der Seele' von Heinrich Zimmer. ... Später spreche ich mit einem jungen Mann über Mythologie. Bemerkungen vom 11.12.1993: Einiges sinkt mit dem Quader in die Tiefe (ins "Unbewußte"). Es muß also irgendwie eine Umwandlung geschehen. Nur weiß ich natürlich nicht, wann dies geschehen wird und was daraus entsteht. Der Pullover ist ein Teil von mir (ein "pars pro toto"), denn einen solchen trage ich meistens, wenn ich Texte schreibe. Die Karteikarten helfen bei der Erfassung von Zusammenhängen und dem Auffinden von Parallelen. Das Buch deutet unmißverständlich auf das, was mir wirklich am Herzen liegt. Der Quader als Stein ist ein "lapis" und damit eine Art "Selbst", also eine das Ich Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
transzendierende Integrationsstufe. Es wäre gut, wenn ich durch die Schreibarbeit, durch das 'mythologein' (das Erzählen) einen Beitrag zur Mythologie und vor allem zur Mythenbildung leisten könnte.
Die Verankerung In der Zeit zwischen 1993 und 1998 ist der Quader nicht mehr in Erscheinung getreten. Erst am 18. März 1998 wurde er wieder sichtbar. ... komme zu einer Parkanlage in einer Stadt (prob. Basel/Mustermesse Rosentalanlage). Am Parkrand steht mitten in einer sattgrünen Rasenfläche ein gut 40 cm dicker Stein von etwa 2 Metern Kantenlänge. Die viereckige Steinplatte - ein Konglomerat aus Tausenden von blaßroten und weißlich-hellgelben Kügelchen unterschiedlicher Größe - ist leicht nach rechts geneigt und mit einem Eck nur wenig in die Erde versenkt. Die Rundungen der Teile ergeben eine scheinbar rauhe Oberfläche, welche sich allerdings bei der Berührung als glatt erweist. Die Platte scheint wie eine Pflanze mit der Erde verbunden - als wäre sie aus ihr gewachsen. ... Als ich später wieder einmal durch den Park schlendere, ist der Stein nicht mehr an seinem Ort. Es macht sogar den Eindruck, als wäre er "weggegangen". Tatsächlich findet auf dem Parkgelände eine Ausstellung von Oldsmobilen statt. Dies könnte der Grund sein! ... Weit entfernt vom Park finde ich eines Tages zufälligerweise die Steinplatte wieder und spüre, daß ich aufsitzen soll. Kaum oben, bewegt sich der Stein in Richtung Parkanlage. Weil dabei eine gut 30 cm tiefe Furche entsteht, lenke ich die tonnenschwere Platte an den Blumenbeeten vorbei, damit die Pflanzen keinen Schaden nehmen. Kaum ist der Stein am alten Ort angelangt, senkt er sich etwas in den Boden ein und verwandelt sich dabei in einen Granitanker von hellgrauer Farbe. Der oberen Teil "wurzelt" nun in der Erde, das untere, spitzhackenartig gebogene Ende ragt himmelwärts. Ich muß gestehen, daß ich diesen luziden Traum erst jetzt, nach dem Schreiben des Textes "Die Spur der Quader" verstehe. Er ist in drei Teile gegliedert - und diese Teile beschreiben auch die Entstehung des "Quadertextes"!
Zur Entstehung des Textes "Die Spur der Quader" Der Kunstmaler Klaus-Heinrich Schader, der sich seit über 20 Jahren mit dem Thema 'Klarträume' beschäftigt und sie künstlerisch zu gestalten versucht (vgl. Schader) sandte mir am 8.März 1998 eine Mail, in der er von einem seiner LDs erzählte. Dann schrieb er noch: "Es wäre mir eine Freude, auch von Dir hin und wieder einen Traum per Email zugeschickt zu bekommen." Erst der LD vom 18. März 1998 schien geeignet, also berichtete ich ihm davon. Und in derselben Woche raffte ich mich endlich dazu auf, die in den letzten sechs Jahren eingescannten Protokolle aus den verschiedenen Hypercard-Stacks zu exportieren und gesamthaft in einer einzigen Hypercard-Datenbank zusammenzufassen. Etwa in dieser Zeit begann ich auch mit der Lektüre des Buches "Die Druiden" von Jean Markale. Anfangs April 1998 stieß ich auf S. 225-226 auf eine Stelle, die mich tief beeindruckte: "Man muß sich in den Besitz des Schlangeneies (das heißt der Schätze der Autre Monde) bringen und fliehen. Die Wesen der Autre Monde, die Schlangen, stürzen hinter dem Tollkühnen her, und dieser kann sich nur durch die schnelle Flucht zum anderen Ufer des Flusses retten. Seine Verfolger aber können ihre eigene Welt nicht verlassen. Das Ei, das heißt ein bestimmtes geheimes Wissen, kann Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
jedoch geraubt werden. Auch noch ein anderer Vergleich bietet sich hier an, nämlich der Vergleich mit den verschiedenen Sagen und Legenden um Schlangen bzw. Schlangenfrauen, die Quellen und Brunnen aufsuchen, um daraus zu trinken. Zweifellos haben der Karfunkel oder ähnliche Edelsteine die gleiche Funktion wie das Schlangenei. ... Das Kosmische Ei, das Weltei oder der Stein der Weisen steht in engem Zusammenhang mit der Schlange, die ebenso das Symbol der Erkenntnis wie der grenzenlosen Mobilität des Geistes ist. Die Schlange ist das stets umherschweifende Wesen, das selbst in die kleinsten Schlitze und Risse der Erde einzudringen vermag. Die Schlange, die sich in den Schwanz beißt, der Uroboros, ist außerdem der vollkommene Kreis, das Bild der Totalität in ihrer ursprünglichen Einheit. Ferner ist das Schlangenknäuel, der Knoten, auch der Punkt, in dem alle Energien zusammenlaufen. Und genau aus dieser Bündelung entsteht das Ei - oder der Stein der Weisen. Aus diesem Ei ist alles einmal hervorgegangen, da es bereits alles Künftige in sich birgt." Nach dem Lesen dieser Passage kopierte ich den Abschnitt in den Karteistack SCH unter "Schlange - Schlangenei". Solches geschieht beinahe immer mit Textstellen, die mir wichtig scheinen. Nun las ich an oberster Stelle des bereits vorhandenen Textfeldes zum Thema "Schlange" zu meiner größten Verblüffung: Schlange 76-01-17 Schlangen entstehen aus Schwimmwesten - ein ganzes Knäuel. Eine ist besonders giftig. Ich werfe sie weg. Nach dem Erwachen im Bett ist ein sehr merkwürdiges Gefühl im physischen Körper zu verspüren. Das Wort "Knäuel" elektrisierte mich. Ich beschloß, der Sache sofort nachzugehen und las zuerst einmal in der "Traum-Datenbank" das Geschehen vom 17. Januar 1976 (wird im Kapitel "Das Schlangenknäuel" erzählt). Dann suchte ich nach dem Wort "Knäuel". Und es wurde etwas gefunden! Das war eine Überraschung! Im dritten der vier protokollierten LDs vom 15. Januar 1991 ging es um einen "Wollknäuel", im letzten um einen "Drahtknäuel" (vgl. das Kapitel "Das Schlangenknäuel"). Ich las den Text und stieß im zweiten LD auf den - Quader. In diesem Moment wurde mir klar, daß dem Quader im Zusammenhang mit dem "Knäuel" eine zentrale Bedeutung zukommt, denn es geht - so das Geschehen vom 15. Januar 1991 (06:00) ... darum, Pflanzen in einen unterirdischen Raum zu bringen, damit abgestorbene ersetzt und neue Bepflanzungen erstellt werden können. Dies ist jedoch wegen der Größe der Pflanzen ziemlich problematisch. Um einen Transport überhaupt möglich zu machen, wurde eine Art Lift gebaut. Dieser ist etwa 2 m hoch, 3.5 m tief und 0.5 m breit - und er sieht aus wie ein Quader. Mit dem Lesen dieses Textes wurden für mich schlagartig diverse Zusammenhänge erkennbar. Es zeigten sich Verbindungen, die seit 1969 immer wieder angesprochen worden sind, von mir aber nicht verstanden werden konnten. Damals schrieb ich zu den vier Ereignissen jener Nacht lapidar: "Habe wieder echt das Gefühl, es würden Themen angesprochen, die ungewöhnlich bzw. für mich ungewohnt sind." Aber nun erkannte ich, daß das "missing link" zum "Knäuel" der Quader sein mußte ! Also schrieb ich in das Suchfeld der Datenbank "Quader", drückte die Returntaste und wartete. Resultat: 44 Datensätze. Wow! In den 33 Jahren zwischen 1965 und 1998 ist der "Quader" an 44 Tagen, d.h. in 44 Nächten aufgetaucht! Das hatte ich nicht erwartet. Plötzlich wurden Dutzende von nächtlichen Erfahrungen miteinander verbunden, und der Quader vom 18. März 1998 war "nur" der Schlußpunkt einer langen Reihe. Ich begann die alten Protokolle zu lesen und merkte bald, daß der Quader tatsächlich als Schaltstelle zwischen den Welten dient und zudem ein Anker ist, der "Erde" und "Himmel" miteinander verbindet. "Die Spur der Quader" wurde sichtbar! Sogar die Matratze als jener "Stein", auf dem der Mensch die Nacht verbringt, reiht sich nun lückenlos in eine Steinreihe ein, die durch Menhire, Dolmen und jene Felsen gebildet wird, die in Carnac oder Stonehenge bestaunt Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
werden können. Und daß dann im SF "Die Kolonie der Kobolde" von Clifford D. Simak aus dem Quader ein Drache entsteht, paßt ebenso zum Funktionskomplex "Quader", "Knäuel" und "Schlangenei" wie etwa der Quarzkristall, den die Schamanen benutzen, um die BK bei einem Ebenenwechsel beizubehalten. Der Quader mußte offenbar am 11.12.1993 in der Tiefe versinken, um am 18.3.1998 wieder gefunden und an seinen angestammten Platz zurückgebracht werden zu können.
Schlangenknäuel - Schlangenei Nachdem aufgrund der erzählten Erfahrungen die Funktion der Quader sichtbar geworden sein dürfte, geht es nun darum, von jenen Kostbarkeiten zu erzählen, die auf der anderen Seite - der Anderwelt - zu finden sind. Die in den Tiefen des "Unbewußten" verborgenen Schätze werden oft von Drachen und anderen Ungeheuern bewacht und sind schwer zu erringen. Außerdem ist es nicht einfach, sie in die Alltagsrealität hinüberzubringen, denn die Schwierigkeit liegt vor allem darin, daß sie nicht ebeneninvariant sind. Praktisch bedeutet dies, daß sie sich beim Übergang umwandeln, aber trotz aller Transformation in ihrem Wesenskern weiterhin erkannt werden müssen. Gerade hierfür ist die BK notwendig. Im walisischen Peredur heißt es z.B., der Schwanz eines riesigen Lindwurms in einer Höhle berge einen Stein. Und dieser Stein habe "die besondere Tugend, daß derjenige, der ihn in einer Hand hält, in die andere Hand soviel Gold bekommen kann, wie er sich nur wünscht." (Jean Markale "Die Druiden" München: Goldmann Nr. 11474, 1989:226) - Das ist durchaus der Fall, aber es wäre ein fatales Mißverständnis, zu meinen, der Fund dieses Schlangeneies, welches das "Kosmische Ei" - der "Stein der Weisen" (lapis philosophorum) - ist, würde alles zu materiellem Gold verwandeln und einem soviel Reichtum an materiellen Gütern bringen, wie man oder frau sich das nur wünschen mag. Zuwachs an Materiellem z.B. in Form von Gold kann durchaus ein Nebeneffekt der gefundenen Kostbarkeit sein, denn in ihr ist das Wissen wie in einer Sonne gebündelt und konzentriert. Aber Wissen transzendiert die materielle Ebene bei weitem - und es ist auch das einzige, was bei einem Ebenenwechsel mithinübergenommen werden kann - wenn BK vorhanden ist! Denn ohne BK geht alles verloren. Daß mit der BK auch der Tod seinen Stachel verliert, ist übrigens ein nicht zu unterschätzender Faktor! Selbstverständlich braucht es Wissen, um zu Geld bzw. zu Gold zu kommen, doch Wissen ist vor allem für die Sinnfindung notwendig - und für die BK. Wer z.B. nicht weiß, daß es möglich ist, bewußt einzuschlafen (und zu sterben), verschläft im wahrsten Sinne des Wortes die Nacht (und den Tod) - und verpaßt sowohl den LD wie die OOBE (und die Auferstehung). Die Große Kostbarkeit des Wissens ist das universale Arkanum der Schöpfung, die Einheit in ihrer Vielheit, die Kristallisation aller scheinbaren Widersprüche der Welt. Das Schlangenei verkörpert diesen Sachverhalt äußerst zutreffend: "Die Symbolik des Eies gibt keine Rätsel auf. Es ist die Einheit in konzentrierter Form. Dabei ist es aber nicht der Ursprung selbst, weil es den absoluten Ursprung nicht gibt. Das Ei wird von Schlangen gelegt, und diese Schlangen symbolisieren die in einer früheren Phase frei schwebenden Energien, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte des Universums ihre weitere Evolution beenden und eine Involution oder Konzentration beginnen. Das so entstehende Ei wird später neue Energien festsetzen, die sich ihrerseits zuerst ausbreiten, um sich dann wieder auf dem Wege einer Involution zusammenzuziehen und ein weiteres zu produzieren und so fort." (Jean Markale "Die Druiden" München: Goldmann Nr. 11474, 1989:226-227) Damit ist auch das Wesen der BK trefflich charakterisiert.
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Das Schlangenknäuel Das Schlangenei bringt die druidische Vision der Einheit der Gegensätze und der Relativität aller Dinge faszinierend und prägnant zum Ausdruck. (Vgl. Jean Markale "Die Druiden" München: Goldmann Nr. 11474, 1989:230-231) Wäre mir das damals, am 17. Januar 1976 bekannt gewesen, hätte ich die im folgenden aufgezeigten Zusammenhänge wohl eher "gepackt". ... bin in einem riesigen, teilweise unterirdischen Silo, dessen Wände aus dickstem Beton bestehen. Soeben wird eine Rakete gestartet. Die Sache geht schief, denn nur die zweite Stufe zündet und knallt in die Betondecke, wo sie stecken bleibt. Ich empfehle, diesen Raum zu verlassen, denn es ist zu befürchten, daß ein Raketenteil explodieren wird. Alle nehmen eine Schwimmweste mit. Gleichzeitig ist ein Musikstück zu hören, das mit Schreien und Rufen von Ertrinkenden beginnt. Es ist nämlich so, daß auf der SA-Ebene der Radio läuft. Ich vermute, daß es sich bei den Schwimmwesten um eine bildhafte Umsetzung des vom Alltag her zu hörenden Geschreis handelt, lasse mich deswegen aber nicht dazu verleiten, in den im Bett liegenden Körper hinüberzuwechseln, sondern verbleibe im SB-Geschehen. Ich nehme mehr als nur eine Schwimmweste mit. Es könnte ja Leute geben, die vergessen haben, eine mitzunehmen. Vielleicht sind manche auch ganz einfach nicht mehr dazu gekommen, eine aufzugreifen. Unter freiem Himmel draußen vor dem Raketensilo streckt mir jemand ein ganzes Knäuel lebender Schlangen entgegen, das sich irgendwie aus den Schwimmwesten gebildet hat. Ich begreife den Zusammenhang nicht. Auch ein anderer Mann hat nun einen Knäuel von Schlangen in seinen Händen. Der Durchmesser auch dieses Knäuels ist gut ein Meter! Aus dem "Schlangengebinde" windet sich ein besonders giftiges Tier heraus. Ich packe die Schlange und werfe sie auf das andere Knäuel, das ich kurz zuvor auf den Boden gelegt hatte. Dann habe ich jedoch plötzlich selber wieder ein Knäuel von Giftschlangen in der rechten Hand - und erwache im Bett. Die SA-Ebene überblendet langsam die SBEbene, wobei das Gefühl in der rechten Hand und im unteren Teil des rechten Unterarmes, dort wo die Schlangen aufliegen und sich kringeln, enorm merkwürdig ist. Nur langsam verschwindet es. Je mehr die akustische Wahrnehmung des SA-Bereiches schwindet, desto stärker kann das Bild des SB-Ebene in seiner Eigenart als Schlangenknäuel zum Ausdruck kommen. Hier ist also ein seltsames Ineinandergreifen der Ebenen - eine Überlappung sogar - zu beobachten. Zuerst beeinflußt das Akustische das Optische und dann das Optische das taktile Empfinden. Daß Schwimmwesten und Schlangenknäuel irgendwie zusammenhängen, könnte damit zu tun haben, daß beide dafür geeignet sind, Menschen in Not zu retten und über Wasser zu halten. Diese Errettung hat mit Wissen zu tun, sei es nun in Form von Luft (Logos) in den Schwimmwesten oder in Form des hochenergetischen Knäuels der Schlangen.
UFO-Begegnung Am 30. Oktober 1978 kam es zu einer Begegnung mit UFOs, bei der meine Gestalt die Form eines Energiefeldes hatte (vgl. 29. Oktober 1978 - URL absolut: UFOBegegnung). Es scheint allgemein so zu sein, daß der "Körper" im OOBE-Zustand manchmal eine kugel- oder eiförmige Gestalt annimmt - und dann wie ein Energieknäuel, ein Energieball oder ein unsichtbares Energiefeld aussieht (vgl. auch Sexualmagie und Dimensionswechsel 4 (URL absolut: S. und D. 4). Manchmal ist die Körperlichkeit sogar total reduziert bis auf einen dimensionslosen Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Lichtpunkt bzw. eine Scintilla. Auch hierbei bleibt die BK erhalten. Der Zusammenhang mit dem Knäuel besteht darin, daß sowohl Knäuel wie auch Lichtpunkt "in nuce" Formen sind.
Die Alphütte und der Magier Das seltsame, überlappende Ineinandergreifen der Ebenen ist ein Ereignis der Verschiebung des Raumes. Daneben gibt es aber auch Absonderlichkeiten des zeitlichen Ablaufes, die dem gewohnten Zeitempfinden der Alltagsebene total zuwiderlaufen und in ihrer Verknäuelung eher verwirrend sind. Doch diese Knäuelbildung gehört ebenso zum Schlangenei wie etwa die chamäleonartige Verwandlungsfähigkeit des Magischen innerhalb des nächtlichen Erfahrungsbereiches. Es scheint bei diesen in ihrer Vielfältigkeit beinahe schon makaber wirkenden Transformationsprozessen sinnvoll, alle Ereignisse zur Sprache zu bringen, die am 15. Januar 1991 geschehen sind. Es begann mit folgendem LD, der eine Art Darstellung der Ausgangssituation gibt. Mir ist auch hier klar, daß ich mich auf der Traumebene befinde, aber es scheint mir unwichtig, den Zustand als solchen zu hinterfragen und die BK dann dazu zu benutzen, dem Geschehen eine Wende zu geben, die meinen momentanen Vorstellungen entspricht. Ich habe es mir nämlich zur Gewohnheit gemacht, die BK "schwebend" einzusetzen. Das hat sozusagen "historische" Gründe, denn meine Forschungen innerhalb des nächtlichen Bereiches haben mich doch ziemlich isoliert - und sie interessier(t)en auch niemanden. Zumindest dachte ich das damals, und es macht heute noch den Eindruck, als müßte ich meinen Weg alleine gehen. Seit etwa 1960 wandere ich abseits begangener Wege durch die Nacht und muß nun aufpassen, den Kontakt mit der "Welt" nicht zu verlieren. Das ist natürlich ein persönliches Problem und eine Frage der Zeit und des gesellschaftlichen Umfeldes. Ich wuchs nicht in einer schamanistischen, sondern in einer materialistischen Tradition auf. Es gab keine von einem mystischem Empfinden durchdrungene Gemeinschaft, sondern nur eine von konfessioneller "Religiosität" geprägte. Den nächtlichen Ereignissen gegenüber herrschte totales Desinteresse. Im günstigsten Fall gab es eine psychologisierende Verständnisbereitschaft, eine esoterische Schwummrigkeit oder eine "drogengetränkte" Kritiklosigkeit. Zum Glück haben sich die Zeiten etwas geändert und die Voraussetzungen für die Erschließung "alternativer Seinsweisen" sind nun günstiger. Für mich spielt das allerdings keine Rolle mehr, weshalb ich mich auf das Erzählen beschränke, mich aus theoretischen Disputen raushalte und keine Vermarktung des "Wissens" anstrebe. ... Meine Frau und ich laufen während längerer Zeit auf schmalen Bergpfaden in einer herrlichen Gebirgslandschaft und erreichen gegen Abend eine Alphütte. Ich steige durch einen unscheinbaren Seiteneingang und betrete einen Raum, der irgendwie leer wirkt. Er wird nur selten betreten, weil er vom Hauptraum aus nur sehr schwer zugänglich ist. Gerade dieser Raum scheint mir zum Übernachten geeignet, denn wir können uns hier gemütlich für die Nacht einrichten. Es behagt mir, daß kaum jemand diesen Raum zu kennen scheint. Später muß ich aus irgendeinem Grunde doch noch in den Hauptraum. Auf dem Boden liegen etwa ein halbes Dutzend Leute in ihren Schlafsäcken und schlafen. Kaum habe ich jedoch den Raum betreten, erwachen sie. Es sind Wilde Weiber im Alter von 30-40 Jahren! Solche habe ich hier nun wirklich nicht erwartet. Die Frauen stürzen sich sofort alle miteinander auf mich und wollen mich offensichtlich vergewaltigen. Es kommt aber zu keinen eigentlichen sexuellen Intimitäten, sondern bloß zu einem engen Aneinanderschmiegen und zu einem Betasten und Streicheln von Armen, Rumpf und Beinen, was nicht unbedingt unangenehm ist. Die Frau, die mich im Arm hält, ist schmutzverkrustet, speckig und schweißig. Dies empfinde ich nicht als abstoßend, aber doch als absonderlich. Nein, unwohl fühle ich mich bei der ganzen Sache effektiv nicht, aber sie kommt mir doch Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
etwas befremdlich und unverständlich vor. Schließlich beschließen die Damen, die Sauna bzw. die Dusche aufzusuchen und sich zu waschen. Außerdem wollen sie Kleidung anlegen und nicht mehr nackt herumzulaufen. ... Am nächsten Morgen laufe ich hinunter ins Tal und betrete eine alte Gaststube. An den Tischen sitzen ein paar Leute. Was es für welche sind, ist unwichtig, es sind einfach Menschen. Da mich plötzlich und unerwartet jemand rufen läßt, verlasse ich den rauchgeschwängerten Raum und gehe in den doch ziemlich dunklen Gang hinaus, der zum Ausgang führt. Beim Hinausgehen kommt es zu einer Zeitverschiebung. Das, was jetzt geschieht, findet vor dem soeben Erlebten statt. Gleichzeitig wird das Geschehene in die Zukunft verlagert. Es kommt somit zu einer Art von Zeitumkehr, bei der das bereits Vergangene zur Zukunft wird, während die Gegenwart sich vor die Vergangenheit schiebt. Im Gang draußen erwartet mich ein gar sonderbarer Mann, der einen schwarzen Umhang und einen schwarzen Zylinder trägt. Er hat mich rufen lassen. Es macht den Eindruck, als sei er ein Zauberer, ein Magier und Trickster, vielleicht sogar ein Clown, denn andauernd verändern sich die Farben in seinem Gesicht, sei es nun beim Sprechen oder bei irgendwelchen Handlungen. Eigentlich müßte ich mich vor dieser dunklen Gestalt ängstigen, aber es sind gerade die Farbänderungen, die das verhindern. Die schnelle, chamäleonartige Umwandlung drückt eine tricksterhafte Komponente im Charakter des ansonsten durchaus ernsthaft zu nehmenden Magiers aus. Was sich dabei aber vor allem auflöst, ist der Hauch des Bösen, des Bösartigen und Arglistigen, also von alle dem, was mich echt hätte beunruhigen, ängstigen und abstoßen können. Statt dessen entsteht bei mir eine Art Faszination und Verwunderung gegenüber dieser finsteren Figur. Der Mann ist etwa ein Kopf kleiner. Er nimmt seine Kopfbedeckung ab, setzt mir den Zylinder auf und sagt: "Hiermit übertrage ich dir eine spezielle Aufgabe!" Dann - ich meine schon, ich müßte den Zylinder aufbehalten - nimmt er ihn wieder und drückt ihn gegen mein Herz, wo er ihn für kurze Zeit beläßt, ohne ein Wort zu sagen. Mir scheint, damit solle etwas bekräftigt werden, und ich weiß, daß das zuvor Erlebte, das jetzt in der Zukunft liegt, diese Aufgabe sein wird. Der Magier murmelt dann leise: "Deine Aufgabe ist es, eine Gruppe zusammenzustellen." Dann setzt er seinen Zylinder wieder auf und verläßt das Haus. Beim Hinausgehen verändert der Hut seine Form und wird zu einer Art von Kappe. Gleichzeitig wandelt sich der Gesichtsausdruck des Magiers, wird heller, verschmitzter und erscheint jugendlicher. Ich folge der entschwebenden Gestalt auf die Straße hinaus und laufe ihr ein paar Schritte nach, denn ich möchte wissen, wohin der Mann geht. Es ist gut zu erkennen, daß sich sein Gesicht noch stärker zum Clownesken hin verändert und immer heller von innen heraus leuchtet. Schließlich dreht sich der Zauberer um seine eigene Achse und wird unsichtbar. "Er hat die Dimension gewechselt", denke ich und kehre, vom Hauch des Geheimnisvollen erfaßt, ins Restaurant zurück. Von all den Menschen auf dem Gehsteig, die in der nächtlichen Straße unter den vielen Lichtreklamen ihren Vergnügungen nachgehen, scheint ihn niemand gesehen zu haben. ... Dann laufen wir zur Alphütte, wo die Begegnung mit den Wilden Weibern stattfindet. Die Zeitschlaufe endet mit dem Hinüberwechseln in den im Bett liegenden Körper. Es ist 23:40 Uhr (also noch der 14.1.1991). Die schmutzigen Wilden Weiber und der schwarz gekleidete Magier hängen mit der Welt der "schwarzen Sonne" zusammen, jener Welt also, in der das Schlangenei zu finden ist. (Es muß eine Verbindung zwischen Knäuel und Magier geben, denn am 3. Januar 1970 wand sich aus einem Papierknäuel ein Mann heraus, der einen grauschwarzen Spitzbart hatte und etwa 50 Jahre alt war.) Aber jene Welt ist eine "Anderwelt" und wurde zusammen mit der Frau in die okkulte Finsternis tiefster Abgründe verbannt. Dafür verantwortlich ist vor allem das offizielle Christentum, dem es so ziemlich gelungen ist, die heidnischen Mythen beinahe total auszurotten, alles Weibliche mehr oder weniger eng in Verbindung mit dem Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
"Schmutzigen", dem "Erzfeind" und dem "Bösen" zu bringen und das Schwarze generell als suspekt - weil unkontrollierbar - erscheinen zu lassen. Das Land der schwarze Sonne wurde mit der Christianisierung zur verbotenen Zone erklärt und ist seit langer Zeit nur noch jenen zugänglich, die eine Initiation erlebt und gelernt haben, im Dunkel zu sehen. Deswegen ist es nicht weiter erstaunlich, daß der schwarze Magier mir selber als finstere, beängstigende, clowneske und ambivalente Figur erscheint, während andere ihn nicht einmal zu sehen vermögen. Übrigens dürfte die Tabuisierung der LDs und OOBEs - und damit der BK - in der Tatsache begründet sein, daß das "Reich der dunklen Sonne" verteufelt worden ist. Jene, die erstmals den außerkörperlichen Zustand erleben, wissen das aus eigener Erfahrung. Sie berichten von großen Ängsten - denn das Unbekannte erzeugt zumindest Unruhe -, von Orientierungslosigkeit - denn die Erfahrung kann in kein bekanntes Schema eingeordnet werden -, von Unsicherheit, denn es stellt sich die Frage nach Illusion, Halluzination und sogar Wahnsinn - und von einer totalen Verwirrung der Wahrnehmungen - denn es treten akustische und taktile Störungen auf, das Sehvermögen kann eingeschränkt oder sogar total erloschen sein und die Geschmacks- und Geruchsempfindungen sind stark verändert. Und wenn erst einmal die ersten Hürden der totalen Verunsicherung genommen sind, kommt es zu Begegnungen mit dem "Absonderlichen" und zwar nicht nur mit dem Verdrängten persönlicher Art, sondern auch mit den Familienneurosen und dem von der kollektiven Weltanschauung Abgeschobenen.
Der Lift Mit der ersten Erfahrung vom 15. Januar 1991 (23:40) wurde die komplexe Ausgangssituation bzw. das Umfeld des "Knäuels" verdeutlicht. In der zweiten von 02:55 wird ein Hinweis auf das vegetative Wachstum und den Quader als Verbindungselement gegeben. ... Ich muß Pflanzen in einen unterirdischen Raum bringen, damit abgestorbene ersetzt und neue Bepflanzungen erstellt werden können. Dies ist jedoch wegen der Größe der Pflanzen ziemlich problematisch. Um einen Transport überhaupt möglich zu machen, wurde eine Art Lift gebaut. Dieser ist etwa 2 m hoch, 3.5 m tief und 0.5 m breit - und er sieht aus wie ein Quader. Pflanzen sind wie Mythen. Sie wurzeln unten in der Tiefe und entfalten sich nach oben. Den "mythischen Pflanzen" gegenüber muß der Mensch allerdings besondere Sorge tragen, denn ohne sie würde er nicht existieren. Wichtig ist der Quader, denn er stellt das Verbindungsglied zwischen Oberfläche und Unterwelt dar und ermöglicht es den Pflanzen/Mythen, zu neuem Leben zu erwachsen.
Das Wollknäuel Um 06:00 am 15. Januar 1991 wird schließlich die Art und Weise dargestellt, wie ich zum Knäuel komme und daß es von mir verinnerlicht werden mußte. ... in einem der oberen Stockwerke eines Hauses in einer Stadt lebt ein ältere Frau, die sich als eine bösartige Hexe entpuppt, die mich und andere angreifen und vernichten will. Es gelingt mir jedoch, mittels Magie den Angriff zu stoppen, indem ich meine Arme ausstrecke und mit den Fingern direkt auf sie zeige. Aus den Fingern strömen Energiestrahlen, welche die Frau insofern vernichten, als daß sie dadurch in ein Wollknäuel verwandelt wird. Ich nehme das Knäuel auf und versuche, es auf die Straße hinunterzuwerfen, weil ich denke, das Böse ließe sich damit neutralisieren.
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Doch nur ein Teil des Knäuels fällt hinunter - und bleibt zufälligerweise am Hinterkopf eines Mannes hängen, der auf der Brücke eines vorbeifahrenden Transporters steht. Ich befürchte, daß die Sache mit der Hexe nun doch nicht zum Abschluß gekommen ist und irgendwie vom Fremdarbeiter - wenn auch ungewollt weitergetragen wird. Oben bei mir bleibt nur der runde Kern des Knäuels. Aber gerade das behagt mir überhaupt nicht, denn die Anwesenheit des Knäuels zwingt mich regelrecht dazu, mir der Tatsache bewußt zu werden, daß die zerstörerische Macht der Hexe nur dann vernichtet werden kann, wenn ich den Knäuelkern SELBER esse. Nur durch die Einverleibung wird klar, daß ich gewillt bin, die volle Verantwortung für den Knäuel zu übernehmen. Es dauert allerdings einen Moment, bis ich mich endlich dazu überwinden kann, das gräßliche Ding in den Mund zu nehmen und hineinzubeißen. Gleichzeitig kommt es zum Erwachen des physischen Körpers. Das äußerst unangenehme Gefühl im Mund verebbt nur sehr langsam. Die Aussage läßt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Daß ein Teil des Knäuels auf dem Hinterkopf eines Fremdarbeiters landet, ist höchst brisant, denn damit wird gezeigt, daß der Misoneismus, die Angst vor dem Fremden, nicht unbegründet ist. Das Übel wurzelt jedoch keineswegs im Fremden als solchem, sondern wurde schlicht und einfach auf diesen projiziert. Seinen Ursprung hat das "Böse" im "eigenen Haus". Dieses Haus ist allerdings nicht dasjenige, in dem ich damals in der betreffenden Stadt gelebt habe. Also handelt es sich hier nicht um ein rein persönliches Problem. Dieses Haus ist ein Abbild der psychischen Struktur des Kollektivs, in das sich etwas "Böses" eingenistet hat!
Das Pilzfadengeflecht Das letzte Geschehen in der Nacht vom 14. auf den 15. Januar 1991 weist auf die "Flucht" mit dem Knäuel aus der Anderwelt hin: ... spaziere mit ein paar Bekannten in der Nähe der Grenze durch eine wilde und relativ karg bewachsene Gegend. Wir begegnen einer alten Frau, die Pilze sammelt. Das schient mir eine gute Idee, weshalb auch wir wenig später beginnen, nach den weißlichen, gut handtellergroßen Pilzen zu suchen. Bald finden wir welche, z.T. auch sehr merkwürdig gewachsene. Einer sieht aus wie ein Baumstrunk, ist ca. 60 cm groß und besitzt einem Durchmesser von etwa 20 cm. Das Ding ist erst als Pilz zu erkennen, als ich genauer hinblicke und einzelne Pilze sehe, die seitlich aus dem Stamm herauswachsen. Ich lasse dieses eindrückliche Gebilde jedoch stehen, denn einerseits ist es wirklich ein außerordentliches Exemplar und andererseits steht der Pilz in einem Areal, das aussieht wie ein Garten. Ich muß nämlich der Tatsache Rechnung tragen, daß in diesem Land jenseits der Grenze sowohl die Häuser wie die Gärten ein anderes Aussehen haben als in der Schweiz. Ein paar Pilze sammeln wir dann doch - und zwar auf dem freiem Feld zwischen den vereinzelt stehenden kleinen Tannen und Büschen. Schließlich kommen wir in die Nähe eines großen Gartenhauses. Ein solches Haus kann nur hier an einem Ort stehen, wo keine Baubestimmungen gelten oder Baugesetze nicht streng sind. Auf dem Balkon steht eine Frau, die mir zuwinkt und mich freundlich begrüßt. Nach ein paar belanglosen Worten komme ich auf das Pferd zu sprechen, das in der Nähe des Hauses grast. Es ist ein Rappe von edlem Geblüt. "Darf ich das Pferd reiten?" frage ich. Die Frau erlaubt es, warnt mich jedoch und sagt: "Das Tier ist äußerst wild und wirft jeden Reiter ab! Es ist nicht einmal sicher, daß es jemanden aufsitzen läßt! " Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Ein Mann - wahrscheinlich der Stallknecht - bringt das Pferd von der Weide. Auch er ist skeptisch, überläßt mir jedoch den nunmehr gesattelten und gezäumten Rappen. Ich halte das Tier am Kopf, streichle es sanft und rede ihm beruhigend zu. Und irgendwie komme ich mit dem Pferd sehr gut zurecht. Es vertraut mir und läßt sich schließlich sogar besteigen. Das ist allerdings enorm mühsam, denn die Beine wollen wegen der MS nicht mehr so recht, geben einfach nach und sacken zusammen. Nur mit Hilfe der Kraft der Arme gelingt der Schwung über den Pferderücken. Der Rappe hält still und macht weder einen Schritt vor noch einen zurück. Als nächstes habe ich Schwierigkeiten mit den Steigbügeln. Rechts geht es noch einigermaßen - wenn auch nur nach etlichen Anläufen. Dabei muß ich aufpassen, das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Doch links ist der Steigbügel ganz speziell geformt. Er besteht aus einem verschlungenen und mehrfach gewickelten Draht, aus einem ganzen Drahtknäuel und nicht aus einem breiten Riemen. Das Bein zittert stark, bis endlich mein Fuß in der Schlaufe ist. Total erschöpft und doch zufrieden erwache ich im Bett. Die oberirdisch sichtbaren Fruchtkörper der Pilze entstehen aus einem knäuelförmigen Fadengeflecht, dem Mycel. Dieses in der Erde bzw. unter der Oberfläche wuchernde Geflecht könnte durchaus mit den von mir in den letzten drei Jahrzehnten protokollierten und archivierten Erfahrungen zu tun haben. Aber erst seit April 1998 sind die Texte in einer einzigen Hypercard-Datenbank vereinigt (es fehlen bloß noch etwa zwei Jahre). Und seither "ploppen" die Erfahrungen beinahe ganz von alleine ans Tageslicht. Ich brauche bloß einen Suchbegriff wie z.B. "Quader " oder "Knäuel" einzugeben - und schon werden die gefundenen Daten aufgelistet. Wahrscheinlich widerspiegelt die große Anstrengung beim Besteigen des Pferdes am 15. Januar 1991 nicht nur die Beschwerlichkeiten der MS, sondern auch die mit dem Einscannen der Träume (NDs, LDs, OOBEs) und dem Programmieren verbundenen Mühen. Der Arbeitsaufwand ist nämlich nicht unbeträchtlich und die Verwicklungen sind weitreichend.
Die Bronzewölfin und das Schlangenknäuel "Letztendlich ist das Wirkliche, die Realität, nur die Illusion einer Barriere, die der Mensch aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit in seiner Einbildung vor sich sieht. Es gibt aber keine Barriere. Der Horizont existiert nicht." (Jean Markale "Die Druiden" München: Goldmann Nr. 11474, 1989:239) Am 1. Juli 1992 gab es eine Gelegenheit, dies zu erkennen: ... bin in einem mittelalterlichen Gebäude, das als Museum dient, und blicke aus einem kleinen Fenster in einen grasbewachsenen Hof hinunter, in dem ein tiefes Loch gegraben wurde. Soeben wird ein zweirädriger Schubkarren hereingestoßen, auf dem ein quaderförmiges Paket liegt - neben einer Wölfin aus Bronze. Die Figur interessiert mich, also gehe ich hinunter, um sie mir genauer anzusehen. Im Paket sind die Marmorplatten des Sockels - teilweise mit Reliefs versehen. Die Funde stammen aus frührömischer Zeit und sollen in der Grube versenkt werden. Das ist mir unbegreiflich. "Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, die Wölfin zu bekommen!" Beim genaueren Betrachten der Bronze erkenne ich, daß es keineswegs Romulus und Remus sind, die an den Zitzen saugen. Statt dessen windet sich ein Knäuel von Nattern an der Seite der Wölfin. Und unter ihr schlängeln sich nochmals ein paar Schlangen. ...
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Das Bild war beeindruckend, aber erst heute ist es möglich, die Protokolle den "Grüften des Musealen" zu entreißen. Es ist leider schon so, daß selbst die eindrücklichsten Erfahrungen mit der Zeit in der tiefen Grube des Vergessens verschwinden. Das Aufschreiben kann zwar wie ein Gießen in Bronze sein. Aber selbst Bronzen drohen zu vergammeln, egal wie sehr sie mit mythischen Vorstellungen befrachtet sein mögen. Die innere und die äußere Welt lebt von und durch Mythen - aber gerade dies erfordert ein genaues Hinsehen und Hinhören, denn auch Mythen (Religionen und Wissenschaft) wandeln sich im Laufe der Zeiten.
Quader und Energieknäuel Am 8. Mai 1998 wurden Quader und Knäuel verbunden. ... in einer fremden Welt auf einem anderen Planeten. Die Landschaft ist leicht hügelig und locker von Bäumen und Sträuchern durchsetzt. Als es zu dämmern beginnt, werden alle Menschen, die ich in der Nähe sehe, etwa 1-2 Meter vom Boden abgehoben. Dann schweben sie langsam zu einem See hinunter und werden von einer unsichtbaren Kraft zu einem steilen Felsufer auf der anderen Seite des Sees hingezogen. Niemand sträubt sich dagegen, denn dieses Ereignis ist hier offensichtlich nichts Außergewöhnliches. Eine merkwürdiges Bild: Da schweben etwa 50 Personen, in einem Abstand von jeweils 20 bis 50 Metern leise durch den von der Wasseroberfläche aufsteigenden Nebel. Alles ist von einem grau-violetten, sanften Licht durchtränkt. Selbstverständlich sträube ich mich auch nicht dagegen, sondern beobachte aufmerksam das seltsame Geschehen. Es dauert eine Weile, bis die steile Klippe Traktorstrahl zieht alle durch eine Öffnung dem Höhlenboden abgesetzt. Die Leute laufen kleinen Felsendom heraus. Sie scheinen ganz
erreicht ist. Der unsichtbare in der Felswand. Dann werden wir auf durch verschiedene Gänge aus dem genau zu wissen, was nun zu tun ist.
Ich bleibe alleine zurück, schaue mich um und gehe dann zu einer absonderlich flimmernden Felsnische. Schon nach wenigen Schritten erblicke ich einen Quader, den ein waberndes Energiefeld von blau-weißer Farbe umgibt. "Ein Quader! Faszinierend!" - Mir ist dabei nicht nur die Situation, in einem LD zu sein, völlig klar, sondern ich weiß auch, daß ich in den letzten paar Wochen den Text "Die Spur der Quader" geschrieben habe und jetzt gerade das Kapitel "Das Schlangenknäuel" bearbeite. Das, was hier zu sehen ist, bringt irgendwie Quader und Knäuel zusammen, denn im 10 cm tiefen blauen Energiefeld, das den unbehauenen grünen Stein (ca. 150 * 40 * 40 cm) umgibt, leuchten andauernd weiße Energiestränge auf. Diese bewegen sich zuckend wie Blitze rasend schnell und gleichzeitig geschmeidig gleitend wie dünne, lange Schlangen um den leicht ovalen Fels herum. "Es wäre verlockend, das Geheimnis dieses Quaders genauer zu ergründen", denke ich und trete näher heran. Dabei wird aufgrund der wenigen in der Nähe vorbeigehenden menschlichen Wesen erkennbar, daß dem Quader ein göttlicher Status zugebilligt wird. Er scheint in ihren Augen ein Numinosum zu sein, dem sie nicht unbedingt nahekommen möchten. Aber es bekümmert sie auch nicht, daß ein Fremder sich der heiligen Stätte nähert. Es liegt in meiner eigenen Verantwortung, mich auf eine Begegnung einzulassen, die riskant sein könnte. Mir soll's recht sein, denn ich habe nichts zu verlieren. Es gibt keinerlei Schwierigkeiten bei der Annäherung. Schließlich stehe ich vor dem auf einem meterhohen grau-schwarzen Sockel stehenden Quader. Mit einem etwas mulmigen Gefühl lege ich meine Hände an den Stein und damit in das Energiefeld hinein! Dem Stein scheint das egal zu sein, er stößt mich nicht zurück. Beim Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Durchdringen des Energiefeldes entsteht ein extrem merkwürdiges Gefühl in den Händen und dem vorderen Teil der Unterarme. Ein hochfrequentes Schwingen und Summen gleitet während des Eindringens wie ein Scheibe durch die Gewebe hindurch. Diejenigen Teile, die in der Energiezone verbleiben, empfinde ich wie ein hochgerastertes dreidimensionales Feld aus Millionen von einzelnen und dennoch zusammengehörigen Punkten. Ein derartige Empfinden ist mir völlig neu und eigentlich mit nichts Bekanntem zu vergleichen. Für eine Weile lasse ich die Hände auf der Oberfläche des Quaders ruhen. Es geschieht weiter nichts Absonderliches oder gar Sensationelles, was mir doch Mut macht, einen weiteren Schritt zu wagen - und den Kopf in das Energiefeld hineinzubringen. Also beuge ich mich so weit vor, bis meine Stirn den Stein berührt. Dabei kommt es zu denselben Empfindungen wie zuvor mit den Händen. Um den gesamten Kopfbereich mitsamt dem Gehirn einmal im Bereich des Feldes gehabt zu haben, drehe ich mich um und berühre den Quader auch mit dem Hinterkopf. Auch in dieser Position bleibe ich für eine Weile stehen - etwa 30 Sekunden. Zunächst scheint nichts zu geschehen, und schon denke ich: "Ok, das war's! Zeit für die Rückkehr!" Aber in dem Moment, als ich mich wieder umdrehe, steht kein energieumfluteter Quader mehr auf dem Sockel, sondern ein höchst seltsames Ding. Es besteht aus einem sichelförmig gebogenen Teil von etwa 1.2 Metern Länge und einer halb so langen geraden Komponente. Die beiden Teile sind durch zwei ca. 40 Zentimeter langen Stücke miteinander verbunden, die 40 Zentimeter auseinander stehen. Eine telepathisch zu hörende Stimme sagt, daß ich den verwandelten Quader mitzunehmen habe. Also hebe ich das Ding auf. Es ist sehr schwer und macht auf mich den Eindruck, als wäre es eine Waffe, mit der hochenergetische Energiebündel ausgesendet werden können, wenn sie mit ausgestrecktem Arm gegen ein Ziel gerichtet wird. Ich frage mich nur ... - und erwache bei dem Gedanken an die Zusammenhänge im Bett. Nach dem Wechsel hinüber in den physischen Körper versuche ich, den Erinnerungsspuren nachzugehen. Der gebogene vordere Teil und das gerade hintere Stück bilden zusammen beinahe das Bild eines Ankers - aber nur beinahe. Beim gedanklichen Nachzeichnen des Dinges und der Tatsache, daß es eine Waffe sein könnte, erinnere ich mich an ein Kampfszenen in der Star-Trek-Serie, bei der Waffen zum Einsatz kamen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem umgewandelten Quader haben. Ein möglicher Zusammenhang mit der Waffe der - wie hießen sie schon wieder? Trekkies werden es genau wissen! - Klingonen (?), würde das komplexe Problem des Bösen im weitesten Sinne des Wortes in Erscheinung treten lassen. Darunter fielen Verhaltensweisen wie z.B. Zorn, Wut, Aggression, Aufbegehren, Forschheit, Durchsetzungsvermögen, Unvorsichtigkeit, Risikobereitschaft, Uneinsichtigkeit, Ungeduld, Zügellosigkeit und sogar Dummheit und Unwissenheit. Sogar meine Handlungsweise angesichts des energieumfluteten Quaders kann als "böse" bezeichnet werden, denn ich mißachtete die in jener Welt herrschenden Gebräuche und übertrat die geltenden Gesetze, ohne die Konsequenzen zu bedenken, die mein Tun haben könnte. Es stellt sich somit die Frage: "Was ist das Böse?" Eine scharfe Trennung zwischen Gut und Böse gibt es spätestens dann nicht mehr, wenn der Mensch sich auf LDs und OOBEs einläßt. Es ist wie "in der Tradition des druidischen Denkens", in der "die Idee der Sünde unbekannt" ist. Von einem Vergehen wird bei den Druiden nur dann gesprochen, wenn sich der einzelne als unfähig erweist, das zu leisten, was ihm aufgegeben ist, wenn er unfähig ist, sein eigenes Ego zu überwinden. (Vgl. Jean Markale "Die Druiden" München: Goldmann Nr. 11474, 1989:229) "Aber diese Idee des Vergehens hat eher mit einem Eingeständnis der Schwäche zu tun, als mit der Übertretung einer im voraus aufgestellten und klassifizierten Norm. In der Moralauffassung der Druiden ist eine Auflistung von schweren und leichten Sünden, die mit dem Tod oder geringeren Strafen zu ahnden sind, Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
undenkbar. Es gibt lediglich die Unterscheidung zwischen dem Verhalten, das die Erfüllung des eigenen Schicksals oder desjenigen der Gemeinschaft fördert, und dem entgegengesetzten Verhalten, das dem Erreichen dieses Ziels hinderlich ist. Die Hinderungsgründe liegen außerhalb der Macht des Individuums. Entweder ist das Individuum sich der Schwierigkeit seines Unternehmen nicht ausreichend bewußt, nicht genügend darauf vorbereitet oder unzureichend informiert. Außerdem kann der einzelne einen falschen Weg einschlagen, was aber nicht unbedingt auf einen Mangel an Weitsicht zurückzuführen ist. Jedes Individuum, das dieser Bezeichnung würdig ist, muß selbst ein wahrer Druide werden, also ein 'Sehender' und 'Wissender'. Das ist nichts Abschreckendes, geschweige denn Negatives, sondern im Gegenteil die ständige Aufforderung zu aktivem Handeln und stetiger Vervollkommnung. Im Grunde ist das die eigentliche Definition von Moral, auch wenn sie durch die Einwirkung verschiedener Religionen, vor allem des Christentums, zu einem Repertoire dessen geworden ist, was man nicht tun darf, also zu einer Negation des Handelns durch passives Akzeptieren des Gesetzes." (Ibid. S. 229-230) Es ist daran zu denken, daß Nichthandeln ein durchaus aktives Handeln ist. Bei den Chinesen gibt es den Ausdruck "handelndes Nichthandeln" (Wu-wei), der dies treffend umschreibt. Die Relativität einer jeglichen Handlung kommt auch durch das Berücksichtigen der Situationsadäquatheit einer Handlung zum Ausdruck. Verbote sollten sich deshalb lediglich darauf beschränken, die Grenzen zu benennen, jenseits derer sich ein Individuum verirren könnte. Aber jedem Individuum sind wiederum andere Grenzen gesetzt. Eine abstrakte und fest definierte Norm kann es deshalb nie geben. Das Böse ist ebenso wie das Gute relativ! Dies kommt spätestens dann zum Ausdruck, wenn versucht wird, die in der Anderwelt gefundenen Kostbarkeiten in den Alltag hinüber zu retten. In der Tiefenpsychologie müßte jetzt von einer sozialen Relevanz der bei der Arbeit mit den Träumen gewonnenen Erkenntnisse gesprochen werden. Aber mit der praktischen Umsetzung tut sie sich oft sehr schwer, denn die Konsequenzen, die sich aus der Traumarbeit ergeben, können schwerwiegend sein - auch für das theoretische Verständnis. (Darüber wurde bereits in meinem Buch "Quellen der Nacht" einiges gesagt.) Das "Fehlen einer Grenze zwischen Gut und Böse bringt die Relativität aller Dinge zum Ausdruck. Eine Handlung kann gut oder schlecht sein, je nachdem, wie und wozu man sie ausführt, sie kann aber nicht nach bestimmten objektiven und absoluten Wertmaßstäben beurteilt werden. Auch auf der Ebene der Metaphysik gibt es das absolute Gute oder Böse nicht. ... Die Idee des Bösen ohne die Idee des Guten (kann) nicht existieren ... und umgekehrt. Entsprechend ist auch das Leben nicht ohne den Tod möglich, den Tag gibt es nicht ohne die Nacht, die Nacht nicht ohne den Tag. Und Gott, der große Gott ohne Namen, kann ohne seine inneren Widersprüche, insbesondere ohne seine Schöpfung, nicht existieren. Diese druidische Vision der Totalität kommt im Bild des Schlangeneies faszinierend und prägnant zum Ausdruck." (Ibid. S. 230-231) "Wenn alle Menschen in der Lage wären, bis zur letzten Konsequenz von ihrem Denken und Wissen Gebrauch zu machen, dann wäre das Gleichgewicht des Universums nie in Gefahr." (Ibid. S. 239) Doch dazu müßten die im Kopf schlummernden Fähigkeiten eingesetzt werden. Das Ich müßte erwachen und die großen Kostbarkeiten erkennen, aufheben und weitertragen, die überall zu finden sind.
Kostbarkeiten
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Der Becher im Kohl Eine der ersten Kostbarkeiten war am 7. Februar 1970 in einer anderen Welt im Dreck zu finden. Auch in diesem "Traum" war ich luzid - und wohl deshalb erst dazu fähig, genau hinzusehen und mit einer gewissen - beinahe blöden - Sturheit zu handeln. Weil jedoch niemand - zumindest damals - von anderweltlichen Dingen zu erzählen wußte, tschalpte das luzide Ich schon etwas bedeppert und belämmert in den nächtlichen Gefilden rum. Daß es dann schwer an dem Gefundenen zu tragen hatte, ist nicht weiter verwunderlich. ... Eine grasbewachsene, relativ flache 'Ebene', die sich bis zum Horizont ausweitet. Die Gegend ist von kleinen und kleinsten Hügeln überzogen, wodurch der Eindruck von einer leicht sich kräuselnden Wasseroberfläche von grüner Farbe entsteht. Zwischen den Grashalmen recken sich vereinzelt und beinahe schüchtern die Blüten kleiner Gebirgspflanzen. Auf der linken Seite ist ein etwa zehn Meter hoher Hügel. Rechts sind - so scheint es wenigstens - die Häuser einer Stadt zu sehen. Damit kommt ein Geschehen zum Abschluß, das sehr lange gedauert hat, an das ich mich jedoch nicht mehr erinnern kann. Nun schaue ich über die gewellte grüne Ebene bis zum Horizont und entdecke beim absichtslosen Umherblicken etwas rechts von mir - 50 Meter weiter vorne - einen riesigen Kohl von gut zwei Metern Durchmesser. Neugierig gehe ich zu der Pflanze hin. Sie scheint eine Mischung von Zier- und Weißkohl zu sein, denn einerseits ist der Kopf so satt wie ein Weißkohl, andererseits sind die Ränder der Blätter so fein gekräuselt wie die eines Zierkohls. Vor dem gewaltig großen Planzengebilde ist ein kreisrundes Loch, dessen Durchmesser etwa ein Meter beträgt. Es ist mit schmutzig-brauner Erde angefüllt - mit einem 'Dreck', der fortwährend aus der Pflanze heraus- und in das Loch hineinfließt. Bei genauerem Hinsehen ist gut zu erkennen, daß auch das Innere des Kohlkopfes angefüllt ist mit Erde von derselben Farbe. Ich könnte mich geradewegs in den einen oder anderen Dreckhaufen hineinstürzen, zögere aber für einen Moment, weil ich mich an etwas erinnere: "Die Alchimisten sagen doch, zuunterst im tiefsten Dreck seien Goldklümpchen zu finden!" Also scharre ich mit bloßen Händen den Dreck aus dem Kohlkopf - in der Hoffnung, ein paar der kostbaren Goldstücke freizulegen. Ich kippe sogar den Kohlkopf leicht nach vorne, so daß der Dreck direkt in das Loch hineinfällt. Zu meinem Erstaunen tropft die Erde nicht vertikal zu Boden, sondern - im Widerspruch zu den Gesetzen der Schwerkraft - schräg nach unten. Es dauert eine Weile, bis der größte Teil des Drecks herausgebuddelt und in das Loch hineingefallen ist. Schon bin ich enttäuscht darüber, nicht das kleinste Goldkrümel gefunden zu haben - grabe aber dennoch weiter. Plötzlich stoße ich auf etwas Hartes. Es scheint Metall zu sein. Schnell schiebe ich die dem Gebilde anliegenden Kohlblätter beiseite und hebe das Metallstück vorsichtig heraus. Es ist ein kleiner Becher. "Bloß ein metallenes Gefäß!", denke ich und bin frustriert. "Nun gut, 'wenigstens' dieses - ich muß mich wohl damit abfinden. - Shit!" Desillusioniert halte ich den fußlosen Becher in meinen Händen. Dabei fallen zufälligerweise ein paar Sonnenstrahlen auf ihn - und sofort beginnt die schwarz-graue Oberfläche zu verdunsten. Wie ich das sehe, setze ich das Gefäß bewußt der Sonnenstrahlung aus. Sogleich oxidiert bzw. verdunstet die gesamte Oberfläche und zurück bleibt ein hell glänzendes - goldenes - Gefäß! Später wandelt sich das Gefäß zu einem großen Malteserkreuz von blau bis hellblauer Farbe. Dieses Kreuz ist nun auf meinen Rücken gebunden. Ich trage die schwere Last einen Hügel hinauf. Von oben kommt mir eine gut 50 Jahre alte Frau entgegen.
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Damals war ich kaum 25 Jahre alt - und wußte nur sehr wenig über den Gral oder den Kessel, den 'cauldron'. Beide haben z.B. mit Heilung und Wiederauferstehung zu tun. Auch das vas hermeticum und der Schädel sind Gefäße des Lebens, die wundersam zu leuchten vermögen (Aura, Halo). Die bläuliche Farbe des Malteserkreuzes weist tatsächlich auf die aurartigen Erscheinungen hin, welche die sichtbare Welt mit der unsichtbaren verbindet (Astralkörper). Es handelt sich also um etwas unendlich Kostbares, aber das war mir 1970 überhaupt nicht klar. Wollte ich heute über diese Dinge schreiben, würde ein einziges Buch nicht genügen. Nur so viel: Die große Kostbarkeit wurde - mehr oder weniger per Zufall - in einem luziden (!) Traum gefunden - und zwar in einem Kohlkopf (sic!). Ich mußte aber keineswegs mit dem Gefundenen fliehen, denn niemand wollte es mir abjagen. Es wurde mir vielmehr zu einer verdammt schweren Last, um die mich kaum jemand beneiden wird. Erst heute - mit bald 53 Jahren - erahne ich, daß der Becher u.a. mit dem keltischen Ritual der 'Abgeschlagenen Köpfe' zu tun hat. Der Kopf wird - nicht nur bei den Kelten - als 'heiliger Schatz' angesehen, mit dem die Verbindung der Welten erst möglich wird, weshalb ihm eine außerordentliche Bedeutung zukommt. (Vgl. z.B. Jean Markale "Die Druiden" München: Goldmann Nr. 11474, 1989:164)
Die Diamanten im Mist Es hat Jahre gedauert, bis der tatsächliche Stellenwert gewisser Kostbarkeiten von mir erkannt werden konnte. Ich mußte auch lernen, den Fundort genauer zu lokalisieren und mit Bekanntem zu verbinden. Da es schwierig war, mit den Funden einigermaßen korrekt umzugehen, seien im folgenden ein paar weitere Erfahrungen erzählt. Am 5. März 1970 verschaffte ich mir unbefugterweise zusammen mit meinem Schattenbruder Zutritt zum Besitztum eines reichen Mannes, der wie ein alter König in einem schloßähnlichen Anwesen residierte. ... in einem Lande fern vom Alltag mache ich mit zwei Kameraden einen Einbruch. Der eine von uns schließt die schwere Tür des Vorgartens auf und der andere schlüpft schnell hinein, worauf die Tür hinter ihm sofort wieder geschlossen wird. Aufgrund der trotz aller Vorsicht entstandenen Geräusche äugt der reiche Bewohner des Hauses mißtrauisch aus einem der Fenster des oberen Stockwerkes. Da wir draußen auf der Straße stehen und nicht unbedingt leise miteinander schwatzen, meint der Alte, wir beide hätten den Lärm verursacht - mitten in der Nacht. Er zieht sich verärgert wieder zurück, ohne Verdacht zu schöpfen. Wir warten bis zur Morgendämmerung und gehen dann in den Garten. Hinter dem Herrschaftshaus steht eine große Scheune. Sie wurde von meinem Schattenbruder beinahe total ausgeräumt. Er steht mit einer Mistgabel auf einem Misthaufen, der jetzt nur noch das hintere Viertel der Scheune einnimmt. Ich gehe zu ihm und sehe, daß er es tatsächlich geschafft hat, während der Nacht die Scheune zu drei Vierteln leerzufegen. Gerümpel und Mist wurden durch das hintere Scheunentor - wie die Spuren zeigen - auf einem Lastwagen abtransportiert. Auf die Tenne liegt ein recht merkwürdiges Instrument von etwa acht Metern Länge. An einer festen Schnur sind alle 10 Zentimeter an einer kleineren Schnur Kügelchen befestigt, welche alle genau gleich schwingen müssen, wenn die Uhr denn dieses Ding stellt eine Uhr dar - richtig laufen soll. Erst nach längerem Hin und Her gelingt es mir, alle Kügelchen gleich schwingen zu lassen, doch dann läuft die Uhr ausgezeichnet. Ich setze mich nach getaner Arbeit auf das den Boden bedeckende sägemehlähnliche Zeugs und wühle mit beiden Händen in der Masse herum. Plötzlich stoße ich auf Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
etwas Festes, umschließe es mit den Händen, ziehe es heraus und betrachte es es sind Diamanten! Die Steine sind beeindruckend schön, mit einem Hauch von grüner, roter, gelber oder blauer Farbe und augenförmig bzw. tropfenförmig geschliffen - etwa 4-6 cm lang und 1-2 cm breit. Ich erzähle meinen Kollegen von meinem Fund, worauf auch diese im Mist unten zu graben beginnen. Bald entdeckt unser Boß einen eigroßen weiß-blauen Diamanten. Obwohl Tausende von Edelsteinen im Mist stecken, untersagt uns der Chef, welche mitzunehmen. Doch heimlich stecke ich eine Handvoll in den Hosensack. Wie wir über eine lange Treppe hinabsteigen müssen, um aus dem Gelände herauszukommen, fallen die Steinchen zu Boden und hüpfen - beim Aufschlagen wunderschöne Töne erzeugend - die Stufen hinunter. Vielleicht gelingt es mir, wieder ein paar aufzuheben, aber man wird - wahrscheinlich wegen der verräterischen Klänge - auf uns aufmerksam. Die Verfolgung beginnt sogleich! Ich muß fliehen und werde bis ans Ufer eines breiten Flusses gehetzt. Ein Entkommen scheint unmöglich! In meiner Not stürze ich mich ins Wasser. Da es immer noch ziemlich dunkel ist, sehen mich die Verfolger nicht. Um jedes verräterische Plätschern zu vermeiden, mache ich keinerlei Schwimmbewegungen mehr und lasse mich absinken, bis nur noch der Mund aus dem Wasser schaut. Langsam treibt mich die ruhige Strömung den Fluß hinab. Erst nach längerer Zeit spült mich das Wasser ans Ufer, gerade in der Gegend eines großen Gartens. Ich krieche sofort in das buschige Ufergehölz und meine schon, entkommen zu sein. Doch oben steht ein Auto, in dem eine vornehme ältere Dame sitzt und auf mich wartet. Obwohl ich genau weiß, daß sie mich bereits bemerkt haben muß, verstecke ich mich hinter den Baumstämmen und laufe davon, als ihre Leute herankommen. Doch alles nützt nichts, man fängt mich ein - nicht, um mich einzusperren oder gar zu töten, denn die Dame will das nicht. Ich weiß nicht, was sie eigentlich von mir will. Es macht den Anschein, als müßte ich irgendwie mitarbeiten. Bei solchen NDs bzw. LDs wäre es wichtig, den Schwerpunkt nicht auf dem allzu Oberflächlichen zu belassen. Das geschieht leider in einer analytischen Situation allzu oft, weshalb sich die beteiligten Personen in den Kontexten und in den Amplifikationen sozusagen verlieren, wodurch das (scheinbar) Märchenhafte sich im Gestrüpp tiefenpsychologischer Anschauungen verfängt und im Theoretischen erstickt. Würde das Ich im anderweltlichen Bereich der "Seele" nicht gewisse Verbote - wie z.B. das Verbot, in einem Traum bewußt zu sein - mißachten, käme es nie an die vom Establishment (dem kollektiven Bewußtsein) "hinter dem Haus" verborgenen Schätze heran, die zwar im Müll der letzten Jahrhunderte stecken und völlig abgewertet wurden, aber trotzdem eifersüchtig gehütet und vom Ich hermetisch abgeschottet werden. Bislang hat der Schattenbruder in der Dunkelheit der Nacht gearbeitet. Das Ich kommt erst in dem Moment dazu, als der Morgen und damit die BK dämmert. Daß die klingende Uhr auf der Tenne einem Quader ähnlich sieht und erst dann wieder funktioniert, wenn die Dinge geordnet und auf die Reihe gebracht werden, weist auf einen Sachverhalt hin, der vor allem die Jahre zwischen 1970 und 1980 betrifft. In diesen Jahren lernte ich nämlich, daß die BK mit dem Diamantkörper (Astralleib) zusammenhängt, was später in einem besonderen Kapitel besprochen werden soll. Die geheimnisvolle Frau ist wohl die wahre Herrscherin über die unermeßlichen Reichtümer, die in der Scheune hinter dem "Schloß" in einem verbotenen und unzugänglichen Bereich verborgen sind. Diese Reichtümer haben mit dem von der Gesellschaft - zumindest 1970 - total tabuisierten und verstoßenen Bereich der Außerkörperlichkeit zu tun, denn dieser ist wesentlich mit dem Wissen der Frau verbunden. Die Entstehung des Diamantkörpers ist nämlich ein Prozeß vergleichbar der Embryonalentwicklung (vgl. das Kapitel "Der Diamantkörper") Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Um dieses Wissen zu erlangen, muß nun der Eindringling - in diesem Fall das Ich als männliches Wesen - im Zauberreich der Frau festgehalten werden, denn das, was normalerweise am hellen Tag geschehen könnte - nämlich die Embryonalentwicklung des Diamantkörpers unter Zuhilfenahme bestimmter Meditationstechniken -, spielt sich ohne BK nur noch im (un)heimlichen Dunkel der Nacht (des "Unbewußten") ab. Die Entwicklung des Astralleibes, des 'corpus incorruptibilis', ist ein Wissen, das z.B. aus den Sprechzimmern der Tiefenpsychologen und Psychotherapeuten verbannt worden ist. Nun harrt es in einer Welt jenseits des Alltäglichen darauf, wieder neu entdeckt zu werden.
Die Früchte der Nacht Am 9. August 1971 wird darauf hingewiesen, daß bestimmte Kostbarkeiten überall zu finden sind. ... Ich stelle zwei Tragetaschen mit Proviant am Rande eines steilen Flußufers ab und raste, denn die Wanderung war ziemlich anstrengend. Während eines kurzes Nickerchens reißen Diebe die Papiersäcke seitlich auf und leeren sie beinahe vollständig. ... Als ich die fast leeren Säcke wieder abstelle, rutschen sie auf dem lockeren Boden der steilen Uferböschung ab, und es kommen in der Erde gekochte - Kartoffeln zum Vorschein! Beim Scharren mit bloßen Händen finde ich noch weitere Kartoffeln. Sie könnten ohne weiteres gegessen werden. Es sind so viele, daß meine Ernährung sichergestellt ist - vor allem deswegen, weil solche Kartoffeln überall (!!!) gefunden werden können. - ich brauche nur ein wenig zu graben. Kartoffeln wurden nämlich achtlos von den Leuten weggeworfen, denn sie leben im Überfluß und bedürfen solch gewöhnlicher Nahrungsmittel nicht. Außerdem gibt es derart viele Kartoffeln, daß die kostbaren Früchte der Erde kaum beachtet oder einfach liegengelassen werden. Es scheint zwar etwas unappetitlich und eintönig, von diesen vorgekochten Erdäpfeln leben zu müssen, aber ich kann den leichten Ekel überwinden und mich dazu entschließen, diese Nahrung zu akzeptieren. ... Kartoffeln sind wie gewöhnliche Träume (NDs). Die Menschen müßten sich bloß ein wenig bücken und etwas graben, um an sie heranzukommen. Ihr Hunger z.B. nach dem Sinn des Lebens könnte zu einem großen Teil mit den Gewächsen der Nacht gestillt werden - Kartoffeln sind Nachtschattengewächse. Beim Kontakt mit der "prima materia" läßt es sich natürlich nicht vermeiden, daß die Hände schmutzig werden und allerlei Insekten und Gewürm zum Vorschein kommt.
Die Urform der Dinge Am 13. Februar 1976 werden verschiedene Ebenen dargestellt, die unterschiedlich zu gewichten sind. ... Bin in einem mir vom Alltag her bestens bekannten Raum und weiß um meinen Traumzustand. Ich sehe mich genauer um, wobei mir auffällt, daß hier eine jener Durchgangsstellen ist, an der problemlos von der alltäglichen Traumebene auf eine andere hinübergewechselt werden kann. ... Ich gehe auf die andere Seite ... und klettere einen sehr steilen Felsen hinauf, um auf ein Hochplateau zu gelangen, von dem aus die Traumebene des Alltags rundum überblickt werden kann. Am Rande der "oberen Ebene" ist der Fels jedoch um ein Meter überhängend. Weil sich das Hindernis in der menschlichen Körpergestalt nicht bewältigen läßt, will ich mich in ein Faultier verwandeln. Mit seinen langen, starken und gebogenen Klauen läßt sich die Stelle problemlos Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
überwinden. Ein Faultier bewegt sich zudem sehr langsam, weshalb kaum Absturzgefahr besteht. Schon nach kurzer Zeit intensivster Konzentration verwandelt sich mein linker Arm in ein Faultierbein mit starken braunen Klauen. Mit deren Hilfe lasse ich mich am Fels so lange baumeln, bis der ganze Körper transformiert ist. ... Oben auf dem Plateau mache ich der Verwandlung rückgängig und führe andere menschliche Wesen, welche z.T. dank meiner Hilfe aus der normalen Traumebene herauskommen konnten, Schritt für Schritt in ihre neue Existenzform ein. Ich erläutere die Ideoplastie, die Transformation und weitere Besonderheiten, Vor allem werden die Zuhörer auf die Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen der Alltagsebene und der Anderwelt aufmerksam gemacht. Außerdem ermahne ich die Leute, angesichts des Unerwarteten nicht die Fassung zu verlieren und weise sie darauf hin, daß meine Kenntnisse in bezug auf diesen Zustand nur beschränkt seien. Deshalb wäre es ratsam, sich auf Überraschungen gefaßt zu machen. Von unten - d.h. von der Traumebene des Alltags - herauf ist Lärm hören. Wir gehen an den Rand des Plateaus und legen uns flach hin, um von unten herauf nicht gesehen werden zu können. Auf der tieferen Ebene in ein paar hundert Metern Entfernung tritt eine Kompanie Soldaten zum Gefecht an. Etwa zwanzig Rakrohre werden am Rande eines Hügels, von dem aus das ganze Tal überblickt werden kann, in Stellung gebracht. Es soll mit scharfer Munition geschossen werden. Der Wind weht die Stimme des Befehlshabers bis zu uns herauf: "Feuer!" Mündungsblitze zucken aus den Rakrohren und orangefarbene Panzergranaten zischen heraus. Um zu demonstrieren, welche Möglichkeiten es hier gibt, und um den Militärs zu zeigen, wie sinnlos ihr Gehabe ist, konstruiere ich magisch eine geistige Sperre, an der alle Granaten abrupt stoppen. Die Anwesenden hier oben sind begeistert, die Militärs dort unten total überrascht und konsterniert! Ich lasse die Granaten kurze Zeit in der Luft stehen und gebe dann den Impuls zur Umkehr. Nach einer Wendung um 180 Grad fliegen die Explosivgeschosse langsam zurück. Einige Soldaten brechen in Panik aus und laufen mit den Rohren davon, so daß die Granaten aufprallen und explodieren, statt in die Rohre zu fliegen. Die fliehenden Soldaten werden getötet. Die meisten jedoch bleiben angesichts der neuen Situation ruhig und schauen einfach zu. - Für mich besteht kein Grund einzugreifen. Ich denke, daß jene, die ein Geschoß abfeuern, auch darauf gefaßt sein müssen, selbst von einem solchen getroffen zu werden. Wir gehen auseinander. Es vergeht einige Zeit, in der ein großes Haus gebaut und eingerichtet wird. Es hat gewisse Ähnlichkeiten mit einer Burg. Auch ein Weg hinunter zum Dorf auf der gewöhnlichen Traumebene ist erstellt worden. Zwischen den Leuten im Dorf und den Bewohnern der oberen Ebene besteht ein ziemlich großer Unterschied, denn "oben" wird die Dimension der Luzidität miteinbezogen, "unten" nicht. Eines Tages steht in der Nähe der luziden Ebene auf dem Weg eine Gruppe von Leuten. Unter ihnen ist auch jemand, der eine kleine Silberkanne in Händen hält, die mit einer dicken Kruste von Haschischresten überzogen und teilweise verklebt ist. Diese Kanne sollte gereinigt und von den Drogenlasten befreit werden. Da sich mit der Reinigung demonstrieren läßt, auf welche Weise die geistigen Kräfte der oberen Ebene angewandt werden können, nehme ich dem Manne das Gefäß ab. Das Putzen der Kanne soll nicht einfach durch Abreiben von Hand geschehen, sondern durch eine magische Operation. Ich lasse also zunächst das verschmutzte Gefäß frei in der Luft schweben und dann um die eigene Achse rotieren. Nach und nach verstärke ich die Rotation, wodurch sich der Reibungseffekt erhöht. Schließlich erhitzt sich die Kruste und löst sich auf. Immer mehr Teile werden weggeschleudert und zu guter Letzt erstrahlt die Kanne wieder in ihrem silbernen Glanz.
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Sowohl die Anwesenden wie auch ich selber wissen um die symbolische Bedeutung des Geschehens. Bevor ich die Kanne zurückgebe, kommt mir der Gedanke, mit ihr einen Versuch zu machen, denn es stellt sich für mich die Frage, wie das Namenlose wirkt. Das Unbekannte kann nämlich auch hier auf dieser Ebene nicht direkt erkannt werden. So frage ich denn laut: "Welches ist die Urform dieser Kanne?" Total verblüfft sehen wir zu, wie das Gefäß für kurze Zeit verschwindet und dann in gewandelter Form wieder schwebend in der Luft sichtbar wird. Die Größe ist unverändert, aber die Gestalt ist anders als erwartet und besteht aus drei Teilen. Der Sockel ist ein hochgestellter Quader, der im oberen Drittel gut zur Hälfte durchgehend ausgefräst scheint. In der dadurch entstandenen viertelkreisförmigen Bucht liegt eine kleine Halbkugel mit dem flachen Teil nach unten. Auf dieser ist ein dickwandiger, schalenförmiger Becher aufgesetzt, dessen oberer Teil etwas über dem Rand des Quaders vorsteht. Wir sind nicht nur wegen der ungewohnten Transformation überrascht, sondern auch wegen der außerordentlichen Wertzunahme des Gegenstandes, denn er besteht jetzt aus kostbarer Jade. Aufgrund des Alters und der Einmaligkeit muß er von unschätzbarem Wert sein. Die Sache ist derart einmalig, daß es mir angebracht scheint, das Ganze nochmals mit einem anderen Gegenstand zu versuchen. Auf einem kleinen Tisch steht eine ziemlich schäbigen Waage. Ich frage laut und deutlich nach der "Urform", und die Waage wird wie die Kanne zuvor für einen Augenblick unsichtbar und verschwindet in einem anderes Raum-Zeit-Kontinuum. Dann erscheint sie wieder auf dem kleinen Tisch in ungewöhnlicher Form. Jede der Fragen ist ungeheuer spannungsgeladen, weil niemand wissen kann, was erscheinen wird, und wie die wahre Urform aussieht. Die neu erschienene Waage steht auf einem sehr kostbaren, quaderförmigen Sockel aus mit feinsten Schnitzereien versehener Jade. Auf dem großen Quader liegen neben der eigentlichen Waage, deren eine Hälfte über den Sockelrand hinausschaut, diverse kleine Jade- und andere Edelsteinfiguren, u.a. ein kleiner Löffel mit kurzem Stiel und eine größere 'Kelle'. Alles ist so gruppiert, daß der kosmische Sinn des Ganzen sichtbar wird. Die Waage bringt das Gleichgewicht des Kosmos im kleinen wie im großen zum Ausdruck. Auch dieser Gegenstand stammt aus dem alten China und ist von unschätzbarem Wert. Es ist also zu vermuten, daß die unscheinbaren Dinge, die auf der tieferen Ebene wertlos scheinen und deshalb billig zu bekommen sind, hier oben in ihre ursprüngliche Form verwandelt werden können und damit einen enormen Wert- und Sinnzuwachs erhalten. Die Frage nach der Urform führt zu überaus großem Reichtum und zu einer unvorstellbaren Machtfülle. Dies erfordert eine einwandfreie Ethik, die zu keinem Zeitpunkt und von keinem Mitglied unserer Gemeinschaft in Abrede gestellt werden darf. Mir ist auch bewußt, daß sowohl der Reichtum wie auch die Machtfülle auf der Alltagsebene niemals zur Anwendung kommen dürfen, weil beide Ausdruck einer anderen Dimension und eines anderen Lebensgefühles sind. Gegenstände, die "jenseits des Alltäglichen" voller Kraft und Macht sind, dürfen nicht in den Alltag der unteren Traumebene hineingetragen werden. Sie passen da nicht hinein und würden total pervertiert und ihres Sinnes beraubt! Ich versuche dann, die Frage nach der Urform einer kleinen geschnitzten Laterne zu stellen. Zu meinem Erstaunen fängt sie sofort an zu brennen, was ich zunächst nicht begreife, weil ich nicht daran denke, daß die Urfom der Laterne das Feuer ist. Die Jahre gehen dahin und die Zeit verrinnt. Unsere kleine Gemeinschaft entwickelt sich zu einer größeren Gruppe von "Eingeweihten", denn wir führen viele magische Experimente durch und erweitern langsam unser Wissen.
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Eines Tages gehe ich alleine und unauffällig gekleidet ins Dorf hinunter. Dies geschieht sehr selten, denn die Stimmung der Dorfbewohner hat sich gewandelt sie ist uns Bergbewohnern gegenüber sehr ungünstig geworden. Aus diesem Grunde scheint es unklug, die "Unterländer" daran zu erinnern, daß wir existieren. Wir werden von ihnen als "Templer" bezeichnet, und die Dörfler neiden uns den Reichtum und das Wissen. Sie haben auch eine unbestimmte Angst vor uns, obwohl wir immer sehr vorsichtig und zurückhaltend gewesen sind. Aber da aus unserer anfänglich eher kleinen Gruppe mittlerweile doch eine größere geworden ist, hat sich unsere Art zu leben und zu denken natürlich nicht mehr - wie zu Beginn absolut verbergen lassen. Zudem war ein häufigerer Kontakt mit der Alltagstraumebene nicht zu vermeiden. Ich betrete inkognito eine düstere Spelunke. Kurze Zeit später kommt - sehr zu meinem Erstaunen - ein mir unbekannter Templer herein. Er trägt sehr kostbare, mit Edelsteinen bestickte und mit Goldfäden durchwirkte Gewänder. "Was soll denn dieses?" frage ich mich und beobachte ihn genau. Er öffnet ein Chambre Séparé und legt sich zu einigen bis aufs Skelett abgemagerten Prostituierten. Auf seiner linken und rechten Seite liegen Frauen, bei denen die Fleischteile des Gesichtes weggefault sind, so daß die weißlichen Schädelknochen hervorlugen. Der Templer wälzt sich nun zunächst auf die eine und dann auf die andere Frau. Mich wundert dieses Tun sehr, und ich habe den Verdacht, daß die Ethik in den letzten paar Jahren doch irgendwie gelitten haben muß. Doch dann werde ich eines Besseren belehrt, denn der Templer steht auf und ruft die zum Teil schon neugierig hinschauenden Leute zu sich. - Und dann nagelt er die Leute fest und konfrontiert sie mit ihrer eigenen Dummheit und Lüsternheit, denn das, was der Templer soeben tat, war nur ein Vorwand, um den Leuten ihre Verderbtheit vor Augen zu führen. Erst jetzt erkenne ich, daß im Chambre Séparé abstruse Dinge geschehen sind, die jeder partnerschaftlich liebevollen Sexualität spotten. Sie wurden nun vom Templer ans Tageslicht gebracht. Völlig unerwartet werden die Leute spiegelbildlich mit ihrer eigenen Verruchtheit konfrontiert. Auf diese Weise wird die flammende Rede des Templers zu einer schonungslosen Kritik der Destruktivität dieser Ebene, die eine Folge der Unbewußtheit ihrer Bewohner ist. Bei derartigen Erfahrungen ist es sehr schwierig, das Erinnerungsvermögen nach dem Erwachen im Bett lückenlos auf die "Protokollebene" hinüberzubringen. Das Geschehen dauert - wenn auch "nur" gemäß subjektivem Zeitempfinden - Jahre und manchmal sogar Jahrzehnte. Es braucht dann schon herausragende Momente, die sehr beeindruckend sind, damit sie erinnert werden können oder unter Umständen sogar die Erlebnissequenz insofern beenden, als ein Ebenenwechsel unterstützt wird. Man und frau sollten sich von "objektiven Zeitmessungen" nicht täuschen lassen. Ein LD, eine OOBE oder eine NDE dauern "objektiv" zehn Minuten bis vielleicht zwei Stunden. Das heißt aber überhaupt nichts, denn das subjektive Zeitempfinden ist maßgebend - und das kann Jahre und Jahrzehnte umfassen. Die Uhren gehen nicht auf allen Ebenen gleich!
Die Runen Ein uraltes und sehr kostbares Wissen kann am 5. Juni 1976 in den Alltag gerettet werden. ... Meine Frau Cathy und ich besuchen ein in der Wildnis gelegenes einsames Dorf und sprechen mit den Bewohnern, stoßen jedoch eher auf Ablehnung. Die fremden Wesen wollen keine Fragen beantworten und sind überhaupt nicht kooperativ.
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Mir fällt ein kurzes Stück eines borkenlosen Baumstammes auf, das offensichtlich beiseite gestellt wurde, um vielleicht später mal als Brennholz verwendet zu werden. Das Holz ist aber schon grau und völlig ausgetrocknet. Bei genauerer Betrachtung sind jedoch kaum mehr lesbare uralte Runen zu erkennen! Mich interessiert das natürlich, und ich möchte den 1.5 m langen und 30 cm dicken Stamm mitnehmen. Es ist mir allerdings klar, daß diese Leute es niemals erlauben würden, daß ich das Holzstück aus dem Dorf trage. Ich muß also gar nicht erst fragen. Zwar hat niemand das geringste Interesse an diesem Stück Holz, aber aus Prinzip wird Fremden nichts gegeben! In der Abenddämmerung verlassen wir den Ort, denn die Leute beginnen unruhig zu werden. Die Lage wird langsam kritisch. Irgendwie gelingt es mir, den Stamm mit den eingekerbten Runen wegzutragen, ohne daß die Dorfbewohner etwas merken. Auch Cathy hat etwas gefunden, um das sich niemand mehr kümmert. Der Gegenstand sieht aus wie ein alter Besenklopfsauger. An der Grenze des Dorfgebietes betreten wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit eine baufällige Blockhütte. Hier werden wir einigermaßen geschützt die Nacht verbringen können. Ich bin auch froh, den schweren Stamm absetzen zu können. Wie Cathy mir sagt, sie wisse, wie aus dem Besenklopfsauger ein Schälgerät gemacht werden könne, bin ich nicht nur überrascht, sondern auch erfreut. Nach dem Umbau des Gerätes schälen wir die oberste Schicht des Stammes ab und erhalten einen gut 2 Millimeter dicken und 1.5 Meter langen Holzstreifen von etwa 30 Zentimetern Breite. Ich rolle den Streifen zusammen, was allerdings sehr schlecht geht wegen der vielen Äste. Um ihn in eine kompakte, unauffällige und transportable Form zu bekommen, muß ich ihn sogar falten. Wichtig ist jedoch, daß der Stamm zurückbleibt, denn das wird die Dorfbewohner beruhigen, falls sie ihn zufälligerweise entdecken sollten. Damit wirklich niemand Verdacht schöpft, sollte auch das Schälgerät wieder in einen Besenklopfsauger umgewandelt werden. Jetzt ist es allerdings total dunkel geworden. Meine Frau braucht Licht, um diese Arbeit erledigen zu können. Sie hat glücklicherweise eine Taschenlampe! Ich erinnere sie mehrmals daran, mit der Lampe vorsichtiger zu sein und nicht einfach mit ihr hin und her zu leuchten. Die Bewohner im 300 Meter entfernten Dorf könnten nämlich schnell einmal die sporadisch aufblitzenden Lichtschimmer bemerken und auf uns aufmerksam werden. Doch so vorsichtig Cathy mit der Lampe auch umgeht, die stets mißtrauischen Leute entdecken das unregelmäßige Aufleuchten in der Hütte und schlagen eine Glocke an. Kurze Zeit später - wir haben bereits das Gerät wieder zusammengebastelt - ertönt die Glocke erneut, vermutlich deswegen, weil jemand wahrscheinlich eine alte Hexe - den Auftrag bekommen hat, nachzusehen, was in der Hütte an der Grenze vor sich geht. Schnell packen wir zusammen, verwischen die Spuren und laufen davon, wobei wir jetzt wirklich das Gefühl haben, verfolgt zu werden. Die alte Vettel kann uns schließlich einholen, aber wir sind schon zu weit vom Herrschaftsbereich des Dorfes entfernt. Abgesehen davon ist das unscheinbare Paket für die Hexe ohne Interesse. Sie erkennt es nicht als zusammengelegtes, äußerst kostbares Holzblatt, das uraltes Wissen enthält! Und in der Blockhütte fanden sich ja zu ihrer Beruhigung Stamm und Besenklopfsauger. Nach einiger Zeit erreichen wir ein anderes Dorf. Es ist mittlerweile hell geworden. Gewisse Gebäude kommen mir irgendwie bekannt vor, und eines der Häuser scheint sogar das Haus meines Schulanalytikers zu sein. Ich denke, daß der Fund auch ihn interessieren wird und drücke die Klingel. Es ist zwar noch früh, aber angesichts der Bedeutung dieser Runen darf ich es mir sicher erlauben, unangemeldet und zu ungewohnter Stunde vorbeizukommen. Die Kinder werden so oder so zur Schule gehen müssen und dürften deshalb bereits geweckt worden sein. Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Es dauert nicht lange, und schon öffnet der Analytiker die Haustür. Natürlich ist er etwas erstaunt, als er mich sieht, aber er erkennt mich und erwidert den Gruß. Ich zeige ihm nun den zusammengelegten Holzstreifen. Dieser ist zu einem A4-formatigen Blatt Papier von gelber Farbe geworden. Und die alte Botschaft besteht nicht mehr aus den Geheimbuchstaben der Runenschrift, sondern hat sich in einen gut lesbaren Schreibmaschinentext verwandelt. Die Schrift wurde also bereits übersetzt, hat aber nichts von ihrer ursprünglichen Aussagekraft verloren. Es ist hier ein Traum von jemandem beschrieben, der in der Anderwelt lebt oder gelebt hat. Dieses Dokument würde es somit erlauben, das 'Unbewußte' zu objektivieren, denn es vermittelt ein besonderes Wissen. Die Reaktion des Analytikers erstaunt mich in höchstem Masse. Er wirft nur einen kurzen Blick auf das Blatt, liest kaum eine Zeile, zerreißt das Papier und wirft es in einen Abfallkorb. Er scheint sich nicht im geringsten für die Sache zu interessieren, sondern äußert sich dahingehend, daß er von etwas anderem absorbiert sei, das er möglichst schnell bearbeiten wolle. Das von mir vorgelegte Blatt komme ihm dabei sehr ungelegen. Er habe es bloß einmal in die Hand genommen aus einer gewissen Verpflichtung heraus, denn schließlich würde er mich ja von früher her kennen. Meine Enttäuschung ist riesengroß, und ich versuche - nachdem ich das Blatt aus dem Papierkorb herausgenommen habe - ihm klar zu machen, worum es sich hier handelt. Doch alle Bemühungen nützen nichts, der Mann läuft einfach davon und schlägt die Tür vor meiner Nase zu. Für einen Moment stehe ich da wie ein begossener Pudel und brauche etwas Zeit, um mich wieder zu fassen. Aber dann reiße ich mich zusammen und beginne mit dem Lesen des Textes. Ich bin froh, daß das Blatt wenigstens "sauber" durchgerissen wurde, denn so kann es leicht wieder zusammengeklebt werden. Kurze Zeit später gehe ich daran, den Text sorgfältig abzuschreiben, damit er auf die Alltagsebene hinüber gerettet werden kann - und erwache bei diesem Tun langsam im Bett. Meines Erachtens hatte der Text etwas mit der BK und der Außerkörperlichkeit zu tun, worauf vor allem auch die Reaktion des Schulanalytikers hinweist.
Das Gespinst Aus dem sehr komplexen Geschehen im LD vom 7. September 1976, in dem detailliert meine Situation gegenüber dem Kollektiv dargestellt wird, sei hier folgende Sequenz erzählt: ... plötzlich erfasse ich die Funktion der grünen, kugelförmigen und etwa kastaniengroßen Edelsteine. Die obere Hälfte ist so geschliffen, daß sechs gekrümmte Dreiecke schräg nach oben verlaufen und sich in einem gemeinsamen Spitz vereinen. Die Flächen sind leicht nach unten gekrümmt und nach innen gebogen - und jeweils mit einer Einlegearbeit aus purem Gold versehen. Es könnte sich um sechs sitzende Löwen handeln. Die Steine sind deshalb wesentlich wertvoller als "gewöhnliche" Smaragde. Die untere Hälfte wurde zu einer ausgehöhlten Halbkugel geschliffen. In diesem Hohlraum befindet sich eine kleine braune Kugel, deren Durchmesser etwa 1/3 der Halbkugel beträgt. Diese braune Kugel ist von weißen Fäden umgeben und in diese wie in ein Füllmaterial eingebettet. ... Ich darf einen Stein mitnehmen und kann ihn später auch genauer untersuchen. Dabei mache ich wiederum eine sensationelle Entdeckung. ... In der braunen Kugel sind Eier von ganz besonderen Schmetterlingen. Die Embryonalentwicklung ist abgeschlossen und kleine Raupen fressen sich aus den Eihüllen. Anschließend kriechen die kleinen Raupen in der Höhlung herum und verschlingen nach und nach die Reste des weißen Füllmaterials, die in meiner "Kugel" noch vorhanden sind. Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Wie ich sehe, daß die Raupen beim Herumkriechen einen feinen Seidenfaden bilden, erkenne ich augenblicklich den Gesamtzusammenhang. Das weiße Füllmaterial dient als Nahrung für die Larven, die während des Transportes der Edelsteine aus den in der braunen Masse eingebetteten Eiern schlüpfen. ... Die eigentliche Kostbarkeit des Steines aber besteht aus den Spinnfäden, die von den Raupen produziert werden. Diese Seidenfäden sind nämlich so ziemlich das wertvollste Material, das es überhaupt auf der Erde gibt. Der Inhalt einer einzigen Höhlung eines einzigen Edelsteines ist etwa 15 Millionen wert - eine unglaublich hohe Summe. Um den Wert verstehen zu können, den dieses Material hat, muß gesagt werden, daß zu diesem Zeitpunkt - was ich während des Traumgeschehens mit aller Deutlichkeit weiß - die Erde nur einer von vielen besiedelten Planeten ist. Die Erde gehört jetzt zu einem mehrere Galaxien umfassenden System, und der Mensch ist zum Zeitpunkt des Traumes einfach jemand, der weite Teile des Universums "bewohnt". Die von den Raupen gebildeten Fäden spielen eine enorm wichtige Rolle in der intergalaktischen Kommunikationstechnik, denn diese Seidenfäden sind ultraschnelle Impulsübermittler, ohne welche eine Kommunikation über Lichtjahre hinweg unmöglich wäre. Die Elektronik hat keine Möglichkeit, die Impulse ohne diese Beschleuniger zu übermitteln. Deshalb kosten schon geringste Mengen Millionen. ...
Die Truhe der Schamanen Im etwas turbulenten Geschehen vom 1. Oktober 1976 können in einer von einem Gnom und einem Drachen bewachten Kiste Kostbarkeiten gefunden werden. ... Einige Leute vermuten, daß ich über paranormale Fähigkeiten verfüge. Sie sind sich aber über deren Umfang nicht ganz sicher und wollen mich deshalb zur Abklärung in ein PSI-Zentrum bringen. Mir ist die Sache allerdings ein wenig suspekt, aber ich darf mir nicht anmerken lassen, daß ich einem Verdacht hege, weil dies meine tatsächliche Begabung verraten hätte. Offenbar will man mich sicherheitshalber unschädlich machen. Irgendwelche Magier trachten nämlich danach, mich zu vernichten, bevor ich für sie gefährlich werden kann. Sie wollen verhindern, daß jemand etwas gegen jene Aktionen unternimmt, die ihnen einen Machtzuwachs bringen. Bei diesen Handlungen wollen sie unter keinen Umständen gestört werden. Vor allem meine Einstellung kommt ihnen deshalb sehr ungelegen, weshalb sie alles daran setzen, mich auszuschalten. So mache ich gute Miene zum bösen Spiel und lasse mich zum Zentrum bringen, bin aber andauernd auf der Hut und äußerst wachsam. Auf einer Wiese am Rande eines kaum jemals begangenen Feldweges steht das gewaltige Zelt der Magier. Es ist 10 Meter hoch und an der Spitze 3-4 Meter überhängend - ohne deswegen einzustürzen oder umzukippen. Ein beeindruckender Bau, der mich an die riesigen Kulthäuser mit den unglaublich hohen Giebel erinnert. Etwa zwei Dutzend Leute sind im Zelt, darunter auch mächtige Magier. Dank meines unauffälligen Verhaltens wird niemand auf mich aufmerksam. Kaum bin ich im Zelt drin, beginnt eine Zeremonie oder eine magische Evokation. Dabei entsteht in mir eine fatale Unruhe, die bei jedem gesprochenen Wort stärker wird. Das Gefühl, daß hier etwas Unrechtes geschieht, das besser nicht geschehen sollte, wird immer deutlicher spürbar. Diese magische Operation müßte irgendwie verhindert werden. Es gibt eine Möglichkeit, die Magier zumindest darauf aufmerksam zu machen, daß es noch Gewalten gibt, die nicht beherrscht werden können und weitaus mächtiger als sie selber sind. Damit wird sich auch zeigen lassen, daß sie eigentlich Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
dankbar dafür sein müssen, daß die höheren Mächte sie in ihrer Arroganz nicht einfach total vernichten. Ich will diesen Magiern zeigen, wo die Grenzen der Magie sind, und daß die Demut eben dort beginnen sollte, wo sie versuchen, Macht auszuüben. Tatsächlich gelingt es mir, das ganze Zelt mitsamt den Insassen zum Fliegen zu bringen. Langsam steigt es hoch - und es steigt immer weiter und immer höher. Die Magier meinen zuerst, dies sei die Folge ihrer Beschwörungen, und der Flug bringe den ungeheuren Machtzuwachs zum Ausdruck. Aber dann ahnen sie, daß dem nicht so ist und etwas ganz anderes bezweckt wird. Nach einiger Zeit stößt das Zelt mit einem spürbaren Ruck an den "Himmel" und damit an eine Sphäre, in der Gott herrscht. Daß das Zelt nun an diese Grenze gestoßen ist, erkenne ich eigentlich als einziger - und zwar an dem äußerst merkwürdigen Farbenspiel, in dem vor allem gelbe und grüne Farbtöne auftauchen. Wie Blasen schweben undefinierbare gelbliche Formen durch ein grünes Feld, das von irrwitzigen Energien durchflutet ist. Die Blasen zerfließen und trennen sich fortwährend. Sie ändern immer wieder ihre Gestalt. Gleichzeitig durchpulsen ungeheure Energien die ganze 'Masse'. Ich weiß genau, daß das Zelt bald einmal abstürzen wird, denn keine Macht der Welt und keine noch so große Willensanstrengung vermag diese Sphäre zu beherrschen. Diese Weltenebene kann nur von jenen betreten werden, denen Zutritt gewährt wird. Schließlich stürzt das Zelt zurück auf die Erde. Weil ich von Anfang an nur die Absicht hatte, einen Demonstrationsflug durchzuführen, kann ich sofort den kritischen Moment der Umkehr erkennen und die entsprechenden Bremsvorgänge mittels geistiger Impulse einleiten. Bevor wir also am Boden zerschellen, gelingt es mir, den Fall zu verlangsamen. Die großen Magier im Zelt sind viel zu überrascht gewesen und konnten nicht schnell genug reagieren. Unten angelangt, löst sich die Gesellschaft ganz von alleine auf, denn die Magier sind aufgrund der Ereignisse doch etwas frustriert. Bald ist das etwas havarierte Zelt leer geworden. Erst jetzt sehe ich am Rande eine Kiste stehen. Neugierig gehe ich zu ihr hin und öffne sie. Bei der Untersuchung des Inhaltes stellt es sich heraus, daß hier sehr alte Materialien aufbewahrt wurden. Leider sind mit dem Himmelsflug auch böse Dämonen freigekommen, die bis zu diesem Zeitpunkt nicht in Erscheinung treten konnten. Es sind zwei Tierwesen. Das eine gleicht einem affengestaltigen Gnom bzw. einer kleinen Mumie mit den häßlichsten Zügen. Das andere ist ein kleiner geflügelter Drache, der äußerst bösartig aussieht. Beide Wesen verkörpern nicht nur ein miese Negativität, sondern auch das absolute Böse, denn sie kennen keinerlei Relativierung! Der Gnom und der Drache greifen mich sofort an. Mit schwarzer Magie könnte ich die Wesen relativ leicht bezwingen und mir gefügig machen, aber mir ist das nicht möglich, denn gegenüber den höheren Mächten nehme ich eine demütige Haltung ein und muß es deshalb anders versuchen. Die Bestien greifen mich an feuerspeiend und voller Gestank. Ihre Haut ist grau und von warziger Struktur. Der Gnom kommt als erster. Ihm halte ich meine offenen Handflächen entgegen, aus denen eine Art Strahl ausgeht, der das Wesen entzündet und außerdem bewirkt, daß es sogleich anfängt zu brennen. Hell in Flammen stehend versucht es diese zu löschen, was ihm allerdings nicht gelingt. Dann kommt der gut drei Meter lange Drache mit einer Widerristhöhe von etwa ein Meter herangeprescht. Auch seinen Angriff kann ich zunächst mit den von den Handflächen ausgehenden Strahlen stoppen. Aber seine Macht ist ungebrochen. Er beginnt zwar ebenfalls zu brennen, aber das hindert ihn nicht daran, mich weiter anzugreifen. Ganz in der Nähe ist unerwartet eine väterliche Gestalt erschienen. Diese ergreife ich sofort an der Hand und verstärke auf diese Weise die Strahlung derart, daß der Drache noch stärker brennt und zurückgeworfen wird. Die beiden Wesen kreischen nun in den schrecklichsten Tönen und winden sich auf Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
blasphemische Art in einem widerlichen Todeskampf, der mich schaudern läßt, weil 'absolutistische Strukturen' auflöst werden, die unbedingt hätten absolut bleiben wollen. Diese Wesen wollen unter keinen Umständen sterben, doch lodernd verbrennen sie von innen heraus und werden im wahrsten Sinne des Wortes ausgebrannt. Der Gnom besteht jetzt nur noch aus einer leeren Hauthülle, versucht aber weiterhin, mich anzugreifen. So richte ich noch einmal den Strahl auf ihn, worauf er mit einem ekelerregenden Geräusch definitiv auszuglühen beginnt. Die Haut bläht sich wegen der enormen Hitze auf und platzt dann träge und dumpf wie eine Magmablase. Glühendes Material wird ausgeworfen. Das Geräusch, das durch das Ausrülpsen des letzten Lebenshauches entsteht, ist von einer derart widernatürlichen Tonlage, daß es mich schaudert. Ich muß auch sehr aufpassen, nicht doch noch im letzten Moment vom glühenden Auswurf bespritzt und tödlich verletzt zu werden. Das Zeug ist extrem ätzend und giftig. Doch endlich ist der Gnom endgültig verbrannt und ohne einen Rest von Leben. Er wird auch niemals mehr ein Leben haben. Dann habe ich mich um den Drachen zu kümmern, der - obwohl innerlich schon total ausgebrannt - versucht, mich von hinten anzugreifen. Ich muß das bestialische Wesen, das nur noch aus Haut besteht, mit einer Art Gabel oder Dachlatte in einen Felsspalt drängen, weil es immer wieder den Strahlen ausweichen kann. Doch allein mit dem Holz könnte ich es nicht einklemmen, denn die Latte würde sogleich verbrennen. Das weitere Geschehen verlangt von mir totale Selbstüberwindung, denn die definitive Zerstörung dieses Drachens ist von einer Ekligkeit, die kaum mehr zu überbieten ist. Das Schlimmste ist der Zwang zu einer direkten Auseinandersetzung und zu einem bewußten Hinsehen während des Zerstörungsprozesses. Würde ich das Wesen nur für einen winzigen Augenblick unbeobachtet lassen, könnte dessen Vernichtung nicht vollständig sein. Im Felsspalt eingeklemmt und von der Latte und der Gabel tiefer hineingeschoben, wehrt sich der Drache auf obszönste Art und Weise. Er dreht und windet sich, und es gibt kaum etwas Gräßlicheres anzuschauen als diesen die ganze Schöpfung entwürdigenden Todeskampf. Dieses widerliche Aufbäumen und abscheuliche Wehren gegen den unvermeidlichen Tod und gegen die eigene Zerstörung ist einer Kreatur unwürdig. Das Schlimmste dabei ist, daß sich das Wesen weniger gegen den leiblichen Tod als vielmehr gegen den Machtverlust sträubt und einfach nicht akzeptieren will, daß sein Herrschaftsregime zu Ende geht. Die Sache kommt mir vor wie bei einem Geizhals, der noch im Moment des letzten Atemzuges unter Einsatz aller Mittel versucht, Geld zu scheffeln. Eine Widerwärtigkeit sondergleichen. Doch ich lasse Strahl auf Strahl auf den Drachen prallen, und er brennt nun wirklich lichterloh, Dann ist er endlich zerstört. Die größte Gefahr ist damit behoben, und die totale Hinterhältigkeit auch dieses Wesens ein für alle Male vernichtet. Das war ein äußerst grausames, aber doch notwendiges Werk, das mich zutiefst erschüttert und nur sehr langsam aufatmen läßt. Die endgültige Zerstörung des giftigen Drachens gelingt allerdings nur dank der Mithilfe der geheimnisvollen väterlichen Gestalt, die als Strahlenverstärker dient. Jetzt kann ich endlich daran gehen, die Kiste genauer zu untersuchen. Zu meiner Überraschung liegen in ihr uralte schamanische Gegenstände, die sehr kraftvoll sind und eine große Macht haben. Diese Kiste wurde von den beiden Wesen bewacht und gehortet. Der Gnom und der Drache suchten mit allen Mitteln zu verhindern, daß das Wissen, das durch die Gegenstände erlangt und verwendet werden kann, jemals wieder zum Heil der Menschen eingesetzt wird. Ich kann nun als erster Mensch seit langer Zeit den Inhalt untersuchen und darf zwei der Gegenstände herausnehmen und behalten
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Da ist z.B. ein Schamanenmantel, der seinem Träger eine unwahrscheinlich große Macht auf der Ebene des Alltags verleiht und ihn damit zu einer außerordentlichen Gestalt macht. Doch diesen Mantel lasse ich in der Truhe liegen, denn das Rampenlicht der Berühmtheit behagt mir nicht. Auch einige andere Gegenstände dienen eher dazu, ihrem Träger im Alltag zu Ruhm und Ansehen zu verhelfen. In der Kiste sind aber noch zwei unscheinbare Dinge. Beide sind nur etwa so groß wie eine halbe Hand. Ihrer Form und ihrem Aussehen nach haben sie etwas mit dem Seelenflug zu tun - vor allem der eine Gegenstand. Er ist wie ein Ring gearbeitet. Eine grob geschnitzte männliche Figur hockt auf dem Hals eines Vogels, der in seinem offenen Schnabel ein tierliches Wesen - eventuell einen Säuger - hält. Ich erinnere mich an den Vogel, der dem Schamamen als Reittier ins Jenseits dient und nehme diesen Gegenstand an mich, denn mein Hauptinteresse gilt nun mal dem Seelenflug. Der andere Gegenstand hat irgend etwas mit Bewußtseinskontinuität und Bewußtseinsstärke zu tun und ist in seiner Struktur nicht direkt einsehbar und irgendwie verborgen. Dies ist der zweite, den ich an mich nehme. Die anderen Gegenstände lasse ich in der Truhe. Ich habe die beiden Dinge nicht nur wegen ihrer Funktion, die sie wahrscheinlich haben - Seelenflug und Bewußtseinskontinuität - an mich genommen, sondern auch deswegen, weil sie die kleinsten in der ganzen Kiste sind. So kann ich beide unauffällig bei mir tragen und jederzeit mit ihnen arbeiten. Der Gegenstand, der etwas mit Bewußtseinskontinuität zu tun hat, ist wegen seiner Verborgenheit auch irgendwie mit dem Problem der Unsichtbarkeit verbunden und stellt eine Art Tarnkappe dar. Auch der 'Ring' hat noch weitere Funktionen, die ich aber nicht kenne und sicher erst mit der Zeit herausfinden werde. Fast unbemerkt von den Leuten verlasse ich den Ort. Sie meinen sogar, ich hätte nicht einmal etwas mitgenommen und betrachten mich als Dummkopf, der die einmalige Chance zu einem Machtgewinn ungenutzt verstreichen ließ. Aber ich bin zufrieden, unbemerkt weggehen zu können. Niemand kümmert sich um mich. Wichtig ist nur, daß ich zwei in ihrem Wert nicht einmal annähernd abschätzbare Kleinodien bei mir habe. Es sind Dinge, welche die alten Schamanen geheim hielten und selber erforscht haben. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund für die relativ einfache Art der Schnitzerei. Es sind aber auch Gegenstände, die als die wertvollsten galten und den Schamanen sogar heilig waren. Wieder zurück am Rande der Stadt streife ich die Ringe über den Klein- und den Ringfinger der linken Hand. Dies macht mich zuerst einmal unsichtbar, weshalb ich trotz der vielen Menschen auf der Straße die Flugversuche und Untersuchungen gänzlich unbemerkt durchführen kann. Bald steht fest, daß mit dem Flugring die Flugrichtung exakt zu steuern ist. Mit der Veränderung der Höhenlage ist es schon schwieriger, und der Ring scheint die Höhe nicht beliebig regulieren zu können. Eventuell benutze ich ihn aber auch nicht richtig. Ich setze zur Landung an, um am Boden herausfinden zu können, woran dies liegen mag. Während des Übungsfluges überfliege ich gut die Hälfte eines Tales und lande dann in der Nähe eines Bahngeleises. Niemand bemerkt etwas, und während des Fluges habe ich eine wunderbare Sicht und einen sehr guten Überblick. Auffällig sind vor allem die satten Pastellfarbtöne. Allerdings konzentriere ich mich weniger darauf, denn die Steuerungstechnik steht im Vordergrund. Während des Kampfes mit den Monstern wäre es unklug gewesen, die BK einzig dafür einzusetzen, das Geschehen "anzuhalten" und irgendwie auszusteigen. Ein Ausstieg ist immer möglich und kann auf verschiedene Arten geschehen, z.B. indem der im Bett liegende Körper zum Erwachen gezwungen wird. Bei einer entsprechenden Konditionierung geschieht dies mit größter Wahrscheinlichkeit, und es ist nicht einfach, dieses Verhaltensmuster zu ändern. Es beruht vor allem darauf, daß Angst eine Fluchtreaktion auslöst. Dieser Automatismus kann erst in dem Moment aufgelöst werden, wenn das Ich gelernt hat, die Angst als solche zu akzeptieren und sie nicht mehr an ein panikartiges "Wegrennen" zu koppeln. Das ist nicht Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
einfach zu bewerkstelligen. Bei mir vergingen mehrere Jahre, bis ich mich der Angst bewußt stellen konnte und ein "kleiner Krieger" wurde, der sich angesichts einer Gefahr nicht gleich in die Hose macht und knieschlotternd den Blick abwendet - in der irrigen Meinung, der Schrecken löse sich durch Wegsehen auf. Die BK kann auch eine trügerische Sicherheit vermitteln insofern, als das Ich fest davon überzeugt ist, dem physischen Körper im Bett könne nichts geschehen. Das ist normalerweise völlig korrekt. Zwar wird im Zusammenhang mit Schamanenund Magierkämpfen auch von sichtbaren Verletzungen des physischen Körpers erzählt. Zu derartigen Blessuren kommt es aber nur, wenn der kulturelle Vorstellungshintergrund solchen "psychosomatischen" Effekten gegenüber aufgeschlossen ist. Abgesehen davon, hier geht es "nur" um das Problem der "trügerischen Sicherheit", welche sich das Ich aufgrund der BK einredet. Es ist daran zu denken, daß Verletzungen des Zweitkörpers extrem schmerzhaft sein können und daß grauenhafte, ekel- und angsterregende Situationen nur sehr schwer auszuhalten sind. Der Gedanke daran, daß dem physischen Körper nichts geschehen kann, nützt in solchen Momenten eigentlich gar nichts.
Der Flug über die Taiga Von den Ereignissen, die am 20. Oktober 1976 geschehen sind, sei der folgende Teil erzählt: ... Wir - d.h. meine Frau, die beiden Kinder und ich - hocken in einem Abteil im letzten Wagen eines Personenzuges, dessen Staatszugehörigkeit mir unbekannt ist. Die Wagen sind sehr luxuriös eingerichtet, die Sitze sind mit dicken grünen Polstern bezogen und die Wände mit demselben Stoff ausgeschlagen. Durch das Fenster kann ich weit hinaus in eine leicht hügelige Landschaft sehen, die einzig mit Nadelbäumen bewachsen ist. Der außerordentlich dichte Wald erstreckt sich bis zum Horizont und erinnert mich an Bilder der Taiga. Plötzlich kommt mir die Idee, die Gelegenheit dieser spezifischen Traumsituation dafür zu nutzen, einen Flugversuch zu starten. Einerseits sind wir hier ungestört und andrerseits wissen alle hier im Abteil anwesenden Personen um meine Fähigkeit, im diesem Zustand fliegen zu können. Ich ziehe also das Fenster hinunter und springe hinaus. Für einen kurzen Moment scheinen meine Frau und unsere Tochter erschreckt zu sein, denn ich bleibe mit einem Fuß am Fenster hängen und bekomme ihn erst nach ein paar Augenblicken frei. Aber dann fliege ich los und spüre bald einmal einen feinen Sog, der mich nach oben zieht. Ich könnte mich dem sanften Zug widersetzen, tue dies aber nicht, weil ich davon überzeugt bin, daß mich dieser an einen Ort bringen wird, den ich aus eigener Kraft niemals zu erreichen vermag. Der Sog wird immer stärker und damit erhöht sich auch die Fluggeschwindigkeit. Die Hügel fallen schnell unter mir zurück, und erst jetzt wird die unglaubliche Weite dieses Landes sichtbar. Ich bin erschüttert, denn unter mir ist auch ein riesiger See von den Ausmassen eines Binnenmeeres zu sehen. Die Sonne steht bereits ziemlich tief am Horizont, wodurch die Strahlen seltsam gebeugt werden. Es sind merkwürdige Effekte zu beobachten, welche dem Wasser und den Hügeln ein farblich äußerst fremdartiges Aussehen geben. Die Geschwindigkeit wird weiter gesteigert, so daß sogar die Konturen der Wolken verwischen - und zu guter Letzt ist überhaupt nichts mehr zu erkennen. Um mich herum ist es dunkel geworden. Schließlich fliege ich in eine totale Finsternis und Schwärze hinein. In diesem schwarzen Raum gibt es keine Anhaltspunkte mehr, weshalb gleich zu Beginn ein Gefühl der Panik aufsteigt. Es gelingt mir jedoch ziemlich rasch, diese Gemütsbewegung zu überwinden, mich zu beruhigen und mich zu 'orientieren'. Ich merke auch, daß ich mich zum 'Erwachen' im physischen Körper zwingen könnte. Dies wäre verlockend, denn es gelingt mir nicht, 'Licht' Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
in die Finsternis zu bringen. Ich versuche krampfhaft, meine - vermeintlich geschlossenen - Augen zu öffnen. Aber das funktioniert nicht! Vermutlich sind die Augen also bereits offen und die Dunkelheit um mich herum ist nicht die Folge einer Unterlassung meinerseits, sondern echt! Ich beschließe deshalb, die Finsternis zu akzeptieren und nicht in das Bett und damit in den physischen Körper zurückzukehren, sondern abzuwarten und einfach mal der Dinge zu harren, die geschehen werden oder an mich herantreten wollen. Ich lasse mir also Zeit und übe mich in Geduld - und spüre doch langsam wieder etwas, nämlich meinen Zweitkörper. Sehen kann ich nichts, aber immerhin habe ich mich beruhigt. Da nichts weiter geschieht, beschließe ich, mich vorsichtig ein wenig rundum zu bewegen und 'tiefer' in die Schwärze 'abzutauchen', wobei ich zur Sicherheit meine Arme ausstrecke und die Hände vor mich halte. Es dauert eine Weile, doch dann stoße ich auf eine Art Boden, auf dem ich mich vorsichtig herumtaste. Gleich zu Beginn kriege ich einen harten Gegenstand von etwa zehn Zentimeter im Durchmesser zu fassen. Ich hebe ihn sachte hoch und bemerke, daß es sich dem Gewicht nach zu urteilen um einen metallenen, flachen Gegenstand handelt. Ich halte ihn in meinen Händen und frage mich, wie es denn weitergehen soll? Da erwache ich und bin der Meinung, zu Hause auf der SA-Ebene im Bett zu sein. Aufgrund meiner Erfahrungen mit dem "falschen Erwachen" schaue ich mich vorsichtig um und vermeide jede überstürzte Handlung, solange ich mir meines Zustandes nicht absolut sicher bin. Dann realisiere ich, daß es sich um einen mir nicht bekannten SB-Bereich handelt. Es ist ein kleines Zimmer mit einem Doppelbett. Ich bin auf der Fensterseite erwacht, und meine Frau hat auf meiner linken Seite geschlafen. Draußen erkenne ich das hügelige Waldgebiet wieder. Die Wände sind ebenso aus dunkelbraunem Holz wie der Boden, die Decke und die Möbel. Offenbar bin ich in einer Ferienwohnung! Aber dann 'erinnere' ich mich, daß es sich auf dieser Ebene um ein Hotelzimmer in einem Dorf am Rande der Zivilisation an der Grenze zu den unendlichen Waldgebieten handelt. "Je nun denn - jetzt bin ich eben hier und noch nicht auf der Alltagsebene", denke ich und betrachte die aus der Dunkelheit stammende, kostbare Metallplatte. Auf ihr ist ein Relief eingearbeitet. Leider sind die Konturen nur sehr schwach ausgebildet, weshalb die Darstellung nicht zu identifizieren ist. Auch die eingravierten Schriftzüge sind kaum lesbar. Und der Teil, der gelesen werden kann, läßt sich nicht auswendig lernen, so sehr ich mich auch darum bemühe. Ich hätte, nämlich gerne wenigstens ein paar Erinnerungsspuren in den Alltag hinüber gerettet. Die Schwierigkeiten dieses Textes sind aber für die zur Verfügung stehende Zeit zu groß. ... Die Metallplatte wurde vom Ich in der Dunkelheit gefunden und ans Licht gebracht, aber ihre Botschaft konnte nicht erkannt werden. Das ist ärgerlich, beruht jedoch auf einem Fehler, der für die westeuropäische Einstellung - also auch für mich - typisch ist. Während die einen im Gestrüpp tiefenpsychologischer Anschauungen hängen bleiben, verhalten sich andere in einem LD oder einer OOBE als Touristen und wollen einfach nur Spaß haben. Meine Haltung hier war eindeutig "touristisch" und "spaßbetont". Auch wenn ich mich 1976 bereits einigermaßen von den Fallstricken der Psychologie befreit hatte, war der Reiz der "lässigen Ferienstimmung" zu verlockend. Sie führt hier zu Flugmanövern, aber ebenso leicht könnte sie sexuelle und andere Lustbarkeiten zur Folge haben. Das Undefinierbare und Unbekannte zieht mich immer höher hinauf, und ich sehe unglaublich weit und bekomme sogar einen umfassenden Überblick. Was ich dabei aber übersehe, ist die Tatsache, daß es sich hier um ein total unerforschtes Gebiet handelt, in dem von mir - von oben - überhaupt nichts detailliert erkannt werden kann. Um beispielsweise einem sibirischen Schamanen oder einem Krafttier zu begegnen, hätte ich mitten in der Taiga landen müssen! Dies wäre dann der Beginn einer initiatorischen Suchfahrt gewesen - einer Quest, wie sie auch von Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
den Indianern unternommen wird. Das geschieht hier nicht, womit wohl die größte Schwäche meines Ansatzes zum Ausdruck kommt, der darin besteht, daß ich mich in den Bereichen außerkörperlicher Seinsweise ohne Rückbezug zu irgendwelchen konkret vorhandenen Traditionen bewege - im Gegensatz etwa zu Carlos Castaneda, Tom Brown, Dan Millman oder Mary Summer Rain. Zum Glück ist meine Haltung eher abwartend. Auch verstumme ich angesichts der totalen Unbekanntheit und schaue zuerst einmal nur staunend hin - und suche nicht krampfhaft gleich nach Erklärungen. Die Ungewißheit und das Gefühl des Ausgeliefertseins wird bei dieser Erfahrung durch den Sog eher noch verstärkt. Grundsätzlich hatte und habe ich aber keine Chance, mich gegen das Ganz-Andere aufzulehnen. Würde ich dem Geschehen nicht einfach vertrauen, müßte ich stets sofort wieder "ins Bett" zurückkehren. Und ohne Vertauen wäre ich längst wahnsinnig geworden, einer Inflation verfallen oder in den Skeptizismus abgesunken.
Alte und neue Pflichten Zur einer eher unfreiwilligen Auseinandersetzung mit einer Kostbarkeit kam es am 6. Mai 1978. ... Es ist schon sehr merkwürdig - ich bin sozusagen gerade in diesem Augenblick voll erwacht und erfasse sofort und völlig problemlos die etwas vertrackte Situation. Der außerkörperliche Zustand ist mir bewußt, ebenso die Tatsache, in einer anderen Welt und in einer anderen Zeit zu sein. Auch der Ort läßt sich sogleich als ein SB-Basel und damit als eine Parallelwelt identifizieren. Seltsam, sehr seltsam! Und ich bin mit einem mir nicht bekannten Auftrag unterwegs zu einen geheimen Ort, werde diesen aber nur auf einem außerordentlich komplizierten Weg erreichen können. Der Weg führt vor allem durch unbewohnte und kaum jemals begangene Zonen der Stadt - auch durch Häuser. Es sind Gänge, Estriche und Dachwohnungen zu durchschreiten, und Dächer und Mauern zu überqueren. Es ist sehr früh am Morgen, also eine Zeit, zu der so oder so extrem wenige Menschen unterwegs sind. Die Strecke kommt mir bekannt vor, und muß von mir schon einmal begangen worden sein - eventuell sogar mehrere Male. Aber wann war das? Und weswegen? Auf diese Fragen sind keine Antworten zu finden. So lasse ich sie denn auf sich beruhen. Es genügt mir, aus einem intuitiven Wissen heraus zu handeln. Aber trotz der BK sind mir keine direkten Erinnerungen aus jener Zeit zugänglich, die mir hätten Aufschluß geben können. Mich erstaunt immer wieder, daß die richtige Entscheidung exakt zum richtigen Zeitpunkt getroffen werden kann, weil einfach aus einem Nirgendwo das notwendige Wissen auftaucht. Die Räumlichkeiten und der Zweck des Unternehmens sind mir beinahe bekannt aber eben nur beinahe. Die eigenartige Vertrautheit mit den Orten gibt eine wohltuende Sicherheit. Meine Schritte werden gelenkt durch eine seltsam unkritische Bejahung des diesem Tun zugrundeliegenden unfaßbaren Sinnes. Irgend etwas treibt mich unablässig vorwärts. Andererseits weiß ich auch, daß dieser Gang der letzte seiner Art sein wird - und gerade deshalb fehlerfrei, gewissenhaft und vollständig durchgeführt werden muß. Unterwegs begegnet mir eine kultivierte ältere Dame, die mich von früher her kennt, nämlich aus der Zeit, als ich hier auf diesem Wege geheime Missionen durchgeführt habe. Mir scheint, daß diese etwas mit der Mystik der evangelischen Christen zu tun hatten und unterhalte mich nett mit der Frau darüber - im Wissen darum, daß sie dieselben Ziele verfolgt. Das Fatale ist nur, daß es für mich keine faßbaren Erinnerungen, sondern bloß nebelhaft wogende Fetzen aus unzugänglichen Zeiten und Welten gibt, die schon beim Heranwehen zerfließen.
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Etwa aus einem früheren Leben? Und weshalb muß gerade jetzt dieser Gang unternommen werden? Und wozu denn diese ungenauen Erinnerungsspuren? Fragen über Fragen! Sie sind alle nicht zu beantworten, und es ist jetzt nicht die Zeit, ihnen nachgehen. Da nützt mir auch die BK nichts, denn als erstes muß dieser Weg zu Ende gegangen werden. Ich darf mich nicht ablenken lassen und muß unbedingt wieder zurückkommen. Langsam nervt mich das alles. Aber auch das ist völlig belanglos, denn es ist einfach so, daß ich hier eine Sache zu erledigen habe und das ist simpel meine letzte Pflicht an diesem Ort. Erst dann werde ich über das weitere Tun selber entscheiden können. Dann verliert sich alles und endlich erreiche ich das Ziel, allerdings gibt es da wieder nichts, was erinnert werden könnte. Nach Erledigung des Auftrages gehe ich folgsam den Weg über die Dächer und durch die leeren Räume zurück. Mehr als einmal schwebe ich durch feste Mauern und verschlossene Türen. Einige Leute sehen mich als Geist, für andere bin ich unsichtbar. Die Morgenstimmung ist sommerlich. Die aufgegangene Sonne fällt auf die Holztäfelungen in den Zimmern und auf die Kostbarkeiten, die an den Wänden hängen und auf Podesten stehen. Dies alles scheint zum 18. oder l9. Jahrhundert zu gehören, aber es könnte durchaus eine noch früheren Zeitepoche sein. Auf jeden Fall befinde ich mich in einem reichen Bürgermilieu. Die friedliche Stimmung trügt aber insofern, als der Beweggrund für mein Handeln ein geheimnisvoller Auftrag ist. Würde meine Mission erkannt, wäre es mit dem Frieden schnell vorbei und eine wilde Verfolgungsjagd fände statt - oder es müßte sogar mit noch schlimmeren Sanktionen gerechnet werden. Deshalb ist es enorm wichtig, daß ich meine Fragen in den Hintergrund stelle und ihnen unter keinen Umständen nachgehe - was dank der BK mit Leichtigkeit geschehen könnte. Die vielen Fragen dürfen mein äußeres Erscheinungsbild und meine "Schwingungen" nicht im geringsten beeinträchtigen. Ich darf mich nur auf die wegleitenden Ahnungen und "Erinnerungen" konzentrieren, die meine Schritte zurück zum Ausgangsort führen. Endlich habe ich es geschafft und bin frei! Als nächstes komme ich zur "Pauluskirche", wo ein paar Leute stehen, mit denen ich über die Geheimnisse der Mystik spreche. Es geht dabei vor allem um Mystiker, die mir von dieser Ebene her bekannt sind und es trotz blendender Voraussetzungen nicht geschafft haben, die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen. Unter ihnen ist auch ein gewisser Markus, von dem ein ganz besonderer Gegenstand in meine Hände fiel. Geschah dies vorher am Zielort? Es ist ein kurzer Stab, eine Art Stift. Dieser nutzt ihm - wo auch immer er jetzt sein mag - nichts mehr. Der Stab wurde ihm wieder weggenommen, weil er seine Chancen aus mir nicht bekannten Gründen vertan hat. Es handelt sich um einen etwa 15-20 cm langen und gut 3 cm dicken Stab aus einem ockerfarbenen, durchsichtigen Edelstein. Das Ding stammt aus Arabien und ist mindestens 2000 Jahre alt. Am einen Ende ist er stumpf zugespitzt, auf der gegenüberliegenden Seite in einen dunkelbraunen Griff aus Edelholz gefaßt. Das Holz ist extrem hart und äußerst selten. Ich demonstriere den Anwesenden, wozu der Stab dient und was der Markus alles damit hätte machen können. Man kann durch den Stab wie durch ein Fernrohr durchsehen. Dabei kommt es zu einer merkwürdigen kaleidoskopartigen Erscheinung, und ein arabischer Text wird sichtbar. Ich kann ihn allerdings nicht lesen und schon gar nicht verstehen. Es muß aber ein außerordentlich wichtiger Text sein, speziell für den Besitzer dieses Stabes - in diesem Falle also für Markus. Leider hatte er sich nicht der Mühe unterzogen, ihn zu ergründen. Für mich stellt sich nun die Frage, ob ich lernen muß, den Text zu lesen und zu verstehen. In dem Moment weiß ich aber auch, daß dies später - und nicht von mir - entschieden wird. Es wäre durchaus möglich, doch vorläufig spielt das keine Rolle!
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Dann demonstriere ich eine andere Eigenschaft des Stabes und richte die Spitze auf die vorüberziehenden Wolken. Ein bleistiftdicker gelber Strahl sticht in den Himmel und zerteilt fein säuberlich eine größere Wolke, wobei der linke Bereich total aufgelöst wird. "Aber das ist doch ..." und blitzartig werde ich mir dieses aberwitzigen Geschehens bewußt und erkenne die entfesselten Kräfte. Und die Folgen sind auch sogleich sichtbar. Der aufgelöste Teil der Wolke verursacht starke Winde, die in der Höhe sehr kalt sind und unten am Boden eisige Böen verursachen. Nach etwa einer Minute fällt bereits dichter Schnee. "Die Pflanzen könnten bei den Böen und unter der Schneeschicht Schaden nehmen. Ein Ärger, daß ich die Folgen dieser scheinbar notwendigen Demonstration nicht früher bedacht habe!" Fieberhaft überlege ich, wie der Stab funktioniert, denn der Fehler muß unbedingt ausgebügelt werden. "Möglicherweise läßt sich ein weiterer klimatischer Schub auslösen und die Kälteperiode wird beendet, bevor die Pflanzen irreparabel geschädigt werden!" Ich muß das Risiko eines weiteren Versuches auf mich nehmen - allein schon wegen der Pflanzen - und richte den Stab gegen den Himmel. Es ist die gleiche Stelle wie zuvor, doch jetzt ist sie wolkenfrei und blau. Ich lasse den Strahl nur für kurze Zeit aufleuchten - und deaktiviere dann den Stein. Bereits nach wenigen Sekunden kommen heiße Winde auf, die das Ende der Kälteperiode ankünden und schließlich zu einem Ausgleich führen. Ich lerne daraus, daß der Stab hervorrufen kann. Der Stab ist vermuten, daß erst ein kleiner vormalige Besitzer des Stabes, auseinanderzusetzen. Das hätte
sowohl klirrenden Frost wie auch gleißende Hitze also eine fürchterliche Waffe! Und es ist zu Teil der Einsatzmöglichkeiten sichtbar wurde. Der Markus, hatte es versäumt, sich mit dem Stab fatalste Folgen haben können.
Klar ist, daß diejenige Person, der dieser kostbare Edelstein zugesprochen wird, es unter keinen Umständen versäumen darf, das ihm zugefallene Erbe zu verstehen und zu entschlüsseln. Ich frage mich, was mit dem "Werkzeug" geschehen soll. Noch scheint nichts entschieden. Doch vorerst ist der Stab in meinen Händen, und ich muß - ob ich das nun will oder nicht - dafür die Verantwortung übernehmen. Und das ist wahrlich keine leichte Sache! Die geheimen Missionen scheinen etwas mit kostbaren Gegenständen zu tun zu haben, worauf nicht nur der Stab, sondern vor allem die Pretiosen in den Räumen des Bürgertums hinweisen. Es ist daran zu denken, daß in den letzten 200 Jahren viele spirituell hochpotente und für das betreffende Volk heilige Gegenstände bei Forschungs- und Entdeckungsreisen skrupellos aus ihrem Wirkungszusammenhang gerissen wurden. Das Sammelgut verschwand dann in einem Museum, wo es bestenfalls in Vitrinen von einem Publikum unverbindlich bestaunt werden konnte, das weder eine Ahnung noch ein Interesse daran hatte, mit der spirituellen Wirksamkeit der Kostbarkeiten konfrontiert zu werden. Manche Stücke dienten auch einfach der Verschönerung eines Heimes, galten als primitiv, exotisch und heidnisch, waren sinnentleert und hatten bloß noch die Funktion, den Reichtum einer Familie zum Ausdruck zu bringen. Und jene, die sich "professionell" mit Dingen wie z.B. Schamanentrommeln, Totempfählen, Meditationssteinen, Masken und Totenschiffen oder auch mit dem Erzählgut eines Volkes beschäftigt haben, klassifizierten und interpretierten gemäß ihrer Ausbildung und ihrer Schulzugehörigkeit. Es wurde allgemein versäumt, sich mit der spirituellen Dimension der Eingeborenen auseinanderzusetzen und die eigenen nächtlichen Erfahrungen miteinzubeziehen.
Lehm als 'prima materia' Ganz gewöhnliche Erde Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Lehm scheint etwas Gewöhnliches zu sein, aber dem ist nicht unbedingt so - und das zeigt sich nicht nur in der Traumerfahrung vom 26. Februar 1972, sondern z.B. auch in einer persischen Sufi-Erzählung: "Als Sein Atem einen Klumpen Lehm berührte, entstand der Mensch (S.12). Er nahm Lehm und knetete ihn mit Wasser, und nach vierzig Morgen hauchte Er den Geist ein, der den Körper belebte (S.13). Als sich die Seele mit dem Körper vereinigte, wurde sie ein Teil des Ganzen: Nie hat es einen so wunderbaren Talisman gegeben. Die Seele hatte Anteil am Erhabenen, der Körper am irdischen Niederen; so entstand eine Verbindung aus schwerem Lehm und reinem Geist. Diese Mischung machte den Menschen zum erstaunlichsten aller Geheimnisse (S.15-16)." (Farid ud-din Attar "Vogelgespräche - Die berühmte persische Sufi-Erzählung über die Pilgerfahrt nach Innen" (Interlaken: Ansata, 1988).) ... Ich wandere bei sommerlicher Hitze zusammen mit meiner Frau durch eine mir unbekannte bewaldete Gegend, die entfernte landschaftliche Ähnlichkeiten mit dem Voralpengebiet zwischen Sempacher- und Vierwaldstättersee hat. Plötzlich explodiert etwas in der Ferne - wahrscheinlich ein Öltanklastwagen -, und ein unvorstellbar großer Flächenbrand entsteht, der sich rasend schnell nach allen Richtungen hin ausbreitet. Allem Anschein nach kann er selbst bei Einsatz aller zur Verfügung stehenden Mittel nicht unter Kontrolle gebracht werden. Eine Umweltkatastrophe ganz gewaltigen Ausmaßes fegt über das Land hinweg! Was tun? Das Feuer nähert sich unaufhaltsam. Ein Hinüberwechseln in den im Bett liegenden Körper kommt für mich nicht in Frage, und mittels magischer Operationen ist hier nichts auszurichten. So "lausche" ich ruhig und still in mich hinein, um die innere Stimme zu vernehmen. Das braucht zwar einige Überwindung, aber schon nach kurzer Zeit höre ich so etwas wie eine Anweisung. Ohne nachzufragen befolge ich den Rat, gehe mit meiner Frau zur zugewiesenen Stelle und beginne ein Loch auszuheben. Zu Beginn ist mir völlig unverständlich, weshalb gerade hier gegraben werden muß. Doch je tiefer ich buddle, desto mehr verstehe ich die Anordnung, denn ich stoße bald auf weichen gelben Lehm und gehe sogleich daran, eine kleine Höhle vorzutreiben, damit wir uns darin verkriechen können, wenn die Feuerwand herankommt. Wie und wir das
ich jedoch sehe, daß die Leute in der Nähe ihr Hab und Gut zusammenraffen fliehen, will ich es ihnen nachtun, verlasse die Grabungsstätte und denke, könnten es mit Leichtigkeit bis zu unserem neuen gelben VW schaffen, bevor Feuer uns erreicht.
Dann erwache ich so halb im Bett und überlege mir sogleich, daß es doch klüger wäre, das Loch weiter auszuschaufeln, denn bei einem unverhofft aufkommenden Wind hätten wir absolut keine Chance. Das Erdöl ist eine flüssige "prima materia", ein 'öliges Wasser' ('aqua unctuosa'), d.h. eine Substanz und Lebenskraft aus den Tiefen des "kollektiven Unbewußten". Dessen Energien bleiben so lange latent, bis ein auslösender Faktor wie ein zündender Funke wirkt und einen langsamen Verbrennungsprozeß auslöst. Dieser "Brennstoff" ist allgemein zugänglich, aber der Umgang mit ihm ist oft unsorgfältig, und es kommt selten genug zu einer bewußten Auseinandersetzung. Unachtsamkeit läßt das "Gefäß mit diesen Lebensenergien" früher oder später zerschellen. Dies ist gleichbedeutend mit einer Sinn-Entleerung und führt schließlich zu einer explosionsartigen Entzündung der sich in Luft auflösenden vitalen Kräfte. In der Folge entsteht eine vernichtende Feuersbrunst, bei der die Gefühle und Emotionen mächtig auflodern und eine immense Hitze erzeugen, die das Innere des Menschen total ausglüht. Schließlich wird der Wesenskern ausgebrannt (burning out). Nun ist der Mensch nur noch eine leere Hülle und geht leer und unerfüllt durchs Leben. Dies ist durchaus eine kollektive Katastrophe, die sich wie ein Flächenbrand ausbreiten kann.
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Es ist die inneren Stimme eines jeden einzelnen Menschen, welche die Rettung aus dieser Situation - oder besser gesagt das Überleben dieser Katastrophe gewährleistet. Wer auf sie hört und ihren Rat befolgt, hat eine reelle Chance. Bei mir war es so, daß ich mich 1972 zu sehr von kollektiven Meinungen ablenken ließ und letzten Endes eher dem Universitätsstudium und der Ausbildung zum Psychotherapeuten vertraute, statt weiter in die Tiefe zu graben und mich mit der "prima materia" in Form des "gelben Lehms" auseinanderzusetzen. Ich wußte damals nicht, daß äußerliche Stützen aufzugeben sind, wenn die Eigentlichkeit zum Vorschein kommen soll. Die Vorstellungen und Anschauungen der Welt mußten - auch wenn sie Sicherheit zu geben versprachen - zerstört werden, damit sich der Wesenskern ungehindert zu entfalten vermochte. Hätte mir damals jemand gesagt, dies alles habe mit der BK und der Außerkörperlichkeit zu tun, ich hätte es weder intellektuell noch gefühlsmäßig verstehen können, sondern einfach nur als kryptisch und verworren beiseite geschoben.
Das Herz im Straßenstaub Am 17. Februar 1977 wurde der Lehm mit dem Herzen in Verbindung gebracht. ...Die städtische Gegend, in der ich mich im Bewußtsein meines Zustandes befinde, ist verglichen zur Alltagsebene sehr stark verfremdet und macht zudem einen mittelalterlichen Eindruck. Die Stimmung und das Aussehen dieses Stadtteils erinnern mich an frühere Träume, die hier stattgefunden haben. Ich ziehe daraus die Schlußfolgerung, daß dieser SB-Bereich auf eine ganz besondere Art stabil bleibt und eine zur SA-Ebene parallele Existenz besitzt. In einem schmalen Gäßchen in der Nähe des Münsters ist eine höchst gediegene kleine Gourmet-Beiz, die ich zielstrebig aufsuche. Der laue Sommerabend erlaubt es uns, draußen einen Tisch zu nehmen. ... Der Kellner bringt die Speisekarte. Ich freue mich, ein wirklich köstliches - allerdings auch sehr teures - Menü aussuchen zu können und vertiefe mich in die Karte. Plötzlich steht die Wirtin wieder neben mir und begrüßt mich freundlich mit "Guten Abend Herr Zurfluh!" Ich bin mehr als erstaunt: "Woher in aller Welt mag die Frau meinen Namen kennen?" "Ich wollte Sie nur fragen, ob Sie nicht das Herz wegnehmen könnten, das Sie im Winter beim Vorbeifahren mit dem orangefarbenen VW überrollt und in die lehmige Straße eingedrückt haben?" "Verblüffend! Hat sich die Frau etwa die Autonummer gemerkt?" Ich überlege und finde keine Lösung. Und die Wirtin fährt fort: "Seither sind ständig Dromedare darüber gelaufen! Auch die kleinen Kinder schlecken immer wieder am Herz. Und sie berühren es, so daß es nun ganz ausgefranst ist. - Jetzt wird es wärmer und das Herz könnte faulen!" Ich wundere mich sehr über das, was die Frau eben sagte, denn das alles ist mir völlig unerklärlich. Vor lauter Verblüffung erwache ich im Bett. Eines läßt sich jedenfalls sagen: Lehm und Herz gehören irgendwie zusammen. Ebenso Wüstenstaub und Dromedare, Kontakt und Kinder, Wärme und Fäulnisprozeß. Aber was bedeutet das alles? 1977 hatte ich noch keine Ahnung, die Puzzleteile lagen noch etwas weit auseinander. Meine Aufgabe war es, das Herz aus dem Lehm der Straße zu bergen, damit es dort nicht verstaubte oder sogar verfaulte. Ich hatte es offenbar aus Unachtsamkeit verloren und mußte nun daran gehen, die Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Dinge wieder ins Lot zu bringen und den Zusammenhang mit dem Lehm zu begreifen. Heute ist mir schon klar, worum es damals ging, doch rückblickend ist es wohl immer leichter, den Dingen auf die Spur zu kommen.
Eine Apokalypse Lehm kann bei Erdrutschen auch gefährlich werden. Das Erlebnis, von dem ich nun erzähle, geschah am 4. Juli 1980, beginnt harmlos und sehr persönlich als normaler Traum im Elternhaus, bringt Familiäres zu Sprache und leitet beinahe unmerklich über in den Bereich des Gesellschaftlichen. Den ersten Teil lasse ich weg und beginne an der Stelle, wo das Geschehen ins Kollektive mündet: ... Nach geraumer Zeit gerate ich in einen großen, ausschließlich unterirdisch angelegten Bunker, in dem mehrere hundert Soldaten einquartiert sind. Er ist einer riesigen Zivilschutzanlage ähnlich. Hier ist Feuer ausgebrochen, weshalb die Männer aus den tieferen Etagen hinaufsteigen. Bald einmal sind alle ins oberste Stockwerk des Bunkers geflüchtet, die meisten mehr oder weniger verletzt. Ich selber bin einer der wenigen, die keinerlei Verletzungen davongetragen haben und bin - wie übrigens die meisten anderen auch - aus eigener Kraft den Fluchtschacht hinaufgeklettert. Das ist unglaublich schwierig und mühsam gewesen, denn die vielen Soldaten hatten die Röhre beinahe total blockiert. Die ausgebrochene Panik machte die Flucht nach oben zu einem äußerst riskanten Unternehmen. Jederzeit hätte mir jemand mit seinen schweren Schuhen auf die Hände oder den Kopf treten können. Nun liege ich inmitten von Verletzten und total Erschöpften. Sie werden von Sanitätern betreut. Trotz des großen Gedränges ist die Stimmung der Geretteten gut, denn alle sind froh, wenigstens dem grausamen Feuertode entronnen zu sein. Ich trage Uniform und bin Soldat - und bin sehr beunruhigt, denn irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Die Ursache für die Feuersbrunst muß sehr ungewöhnlich sein, gräßlicher und furchtbarer als irgendjemand hier anzunehmen gewillt ist. Dennoch tun alle so, als wäre nichts Außergewöhnliches geschehen. "Dieses Feuer dürfte erst der Anfang einer noch viel größeren Katastrophe sein!" denke ich. "Sehr bald wird etwas sehr Schlimmes geschehen, etwas, das die Freude über die Rettung total vergällen wird." Die Ahnungen sind direkt überwältigend, weshalb ich mich sofort melde, als Freiwillige für eine Erdrutsch-Wache draußen unter freiem Himmel gesucht werden, weil vermutet wird, die Erde könnte wegen der starken Regenfälle ins Rutschen kommen. Sicherheitshalber sollen Beobachtungsposten aufgestellt werden, die eventuelle Veränderungen melden. Dabei scheint niemand daran zu denken, daß ein Erdrutsch unter Umständen derart schnell und mit solcher Gewalt losbrechen kann, daß Gegenmaßnahmen eine Katastrophe nicht mehr abzuwenden vermögen. Wie ich beim Aufruf für Freiwillige als erster den Arm hochhebe, sieht mich der Korporal oder Offizier sofort und ruft - klar und deutlich meinen Namen nennend: "Zurfluh!" Anschließend betont er, meine Meldung eigentlich erwartet zu haben, obwohl ich ein Sanitäter sei, der keine Waffe trage. Offensichtlich bin ich - in seinen Augen - dennoch ein guter Soldat, der, auch was technische Probleme betrifft, einigermaßen Bescheid weiß. Von allem Anfang an - so lautet mein Vorschlag - soll ein Telefon mitgenommen werden, zumal ich durchaus in der Lage sei, es selbst zu installieren. Es ließen sich auf diese Weise Erdveränderungen umgehend übermitteln, denn ein Meldeläufer würde im Ernstfall zu spät kommen! Vor allem aber möchte ich nicht in den Bunker zurückkehren müssen, da ich mir absolut sicher bin, daß die Katastrophe nächstens geschehen wird. Um möglichst schnell wegzukommen, anerbiete ich mich,
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die schwere Kabelrolle zu tragen, ohne natürlich etwas über die wahren Gründe meines Tuns verlauten zu lassen. Nach ein paar Minuten sind von den etwa fünf Freiwilligen erst zwei startbereit. Ich dränge darauf, sofort loszuziehen. Dem steht nichts im Wege, denn die anderen Männer müssen an andere Orte hingehen und von dort aus die Erdbewegungen beobachten. Also ziehe ich alleine los, denn der mir zugeteilte zweite Mann kommt nicht. Ich rufe ihm zu, welche Richtung ich einzuschlagen gedenke und sage: "Nimm es von mir aus gemütlich und folge mir später nach!" Meinem Kameraden kommt dieser Aufschub offensichtlich gelegen, zumal er nicht sonderlich tragfreudig zu sein scheint. Er hat es also keineswegs eilig und trödelt im Bunker herum, während ich losgehe und das Kabel von der Rolle lasse. Da ich nicht gedenke, im Moment einer tatsächlichen Erdrutschgefahr nochmals in den Bunker zurückzugehen, um die anderen zu warnen, muß ich eben per Telefon meine Beobachtungen mitteilen können. Kaum bin ich einige Dutzend Meter auf dem schweren, nassen Boden vorwärtsgekommen, wird der Regen heftiger. Ein Weiterkommen ist schier unmöglich. Es ist extrem mühsam, auf der glitschigen Unterlage mit der schweren Last auf dem Rücken einen Halt zu finden, zumal es ziemlich steil und steinig ist. Ich ringe nach Atem und muß schnaufen. Nach und nach gewinne ich etwas Höhe und bin nun - wie ein kurzer Blick zurück zeigt - mehr als 50 Meter über dem Eingang der Bunkeranlagen und gute 200 Meter davon entfernt. Der Regen verstärkt sich weiter und wird sintflutartig! Der Betonklotz verschwindet hinter einer Wand von Wasser. Wahre Sturzbäche fallen vom Himmel. Rinnsale rieseln die Hänge hinunter und vereinigen sich, die Erde aufwühlend und mitreißend, zu braunen Bachläufen. Unverdrossen steige ich weiter hinan. Meine Ahnungen beginnen sich rapide zu bestätigen. Ein Erdrutsch muß die unweigerliche Folge dieser Wassermassen sein. Der Berghang wird in absehbarer Zeit lebendig werden! Also ist es höchste Zeit, den Beobachterplatz einzurichten. - An einem weniger steilen Ort, von dem aus auch die umliegenden Hänge ziemlich gut zu überblicken sind, beziehe ich meinen Posten. Einer der benachbarten Hügel scheint in Bewegung zu geraten. Ist es schon soweit? Beginnt dort drüben der Hang zu rutschen? Ich werde Meldung machen, daß der Regen die Erde in Bewegung setzt. Oder ist es dafür noch zu früh? Wird man mir überhaupt glauben, wenn ich berichte, wie flüßig die Erde nunmehr geworden ist? Wird man die Warnung beachten und den Bunker evakuieren? Schließlich besteht die Gefahr, daß die Anlagen zugedeckt werden und im Erdreich versinken mitsamt all den Soldaten! Aber das zu entscheiden ist nicht mein Problem, denn ich habe keinerlei Befehlsgewalt. Wie ich die Telefonstation einrichten will, merke ich, daß die Erde unter meinen Füßen ins Rutschen kommt. Links und rechts neben mir gleiten die Hangpartien ab. Von weiter oben wälzt sich ein dickflüßiger Strom herunter - kalten, schmutzigbraunen Lavamassen gleich. Beim genauerem Hinsehen - mich durchzuckt blankes Entsetzen - ist zu erkennen, daß nicht bloß die Berghänge abgleiten, sondern auch die Talsohle sich langsam vorwärts bewegt. Nichts bietet mehr Halt! Die fließende Masse trägt mich unweigerlich fort. Die Kabelrolle wird mir jäh heruntergerissen, das Kabel verschwindet im Dreck. Gewaltige Erdmassen bewegen sich auf den Bunker zu - dort gibt es kein Entrinnen mehr und jeder Rettungsversuch wäre zum Scheitern verurteilt. Auch ich bin ins totale Chaos geraten. Es wird mich wie alle anderen erwischen wenn auch fern vom Bunker. Trotz aller Misere ist es mir so viel angenehmer, denn immerhin bin ich draußen und nicht eingeschlossen und eingekerkert in einer Betonmasse, einem starren Gebilde, das keinen Schutz bietet, wenn die flüßigen Erdmassen es verschlingen und zerdrücken! Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Zuerst ist der Erdrutsch ziemlich kompakt, so daß ich mit einiger Geschicklichkeit das Gleichgewicht wahren und mich auf den Beinen halten kann. Ein Hinfallen hätte meinen sofortigen Tod bedeutet. Fassungslos blicke ich auf die tosenden Geschiebe, die sich unaufhaltsam zwischen den Bäumen hindurchzwängen und sie letzten Endes doch entwurzeln und mitreißen. Stämme werden umgeworfen und vom Erdbrei zerrissen und verschlungen. Unaufhaltsam bewegt sich ein gewaltiger Strom vorwärts, wälzt sich von den Hängen, strömt in den Mulden zusammen und ergießt sich in die Wälder der Ebene. Von einem der ersten abgeknickten Bäume löst sich ein über zwei Meter langes Stück von der Seite. Im letzten Moment - bevor ich in der Erde versinke gelingt es mir, das borkenbesetzte Holz zu packen und mich darauf zu werfen. Nun sitze ich in einem äußerst primitiven, aber festen Boot, das mich weiterträgt unaufhaltsam geschoben von der Erdmasse. Wie ein jämmerliches Häufchen Elend klammere ich mich am "Rindenboot" fest inmitten eines gewaltigen Stromes aus Erde, der sich tosend und brüllend in ein breites Tal ergießt und Dimensionen annimmt, angesichts derer alle Worte verstummen. Nacktes Entsetzen droht mich zu überwältigen. Um nicht in Panik zu geraten, muß ich den letzten Rest an Mut zusammenraffen, der mir noch bleibt. Was ich hier sehe, habe ich noch niemals erblickt! "Apocalypse now!" schwirrt es mir durch den Kopf. Gleichzeitig werde ich mir schlagartig bewußt, in einem Traumzustand zu sein! Aber angesichts dieses Geschehens ist mir dies nur ein verschwindend kleiner Trost - eigentlich überhaupt keiner. Immerhin läßt diese Einsicht andere Gedanken aufsteigen. "Dies muß eine Vision sein - und ich habe diesem grauenhaften Geschehen beizuwohnen, einem Geschehen, das die Grenzen meiner Individualität bei weitem übersteigt!" Selbstverständlich habe ich nicht die Absicht, im Bett zu erwachen - wie sollte ich auch! Ich will mich diesem Anblick, diesem Mitgerissenwerden nicht entziehen, will ausharren und schauen. Es steht mir klar vor Augen, bloß dank der Luzidität und damit der erhalten gebliebenen Bewußtheit dazu in der Lage zu sein. "Sterblich bin ich so oder so! Der Tod hier wäre ebenso relativ wie jeder Tod sonst - selbst der in meinem physisch-materiellen Körper, der nun makabererweise - friedlich im Bett schlummert." Das Inferno nimmt kein Ende. "Vielleicht werde ich tatsächlich hier sterben müssen!" Aber ich will mich diesem Tod nicht entziehen - bin nun einmal hier - und werde auch hier bleiben. Was ich hier sehe, ist ein totaler Irrwitz! Als wollte die Erde sich an all dem Unbill rächen, das ihr seitens der Menschen widerfahren ist. Sie löst alles auf und zerstört ohne Unterschied sämtliche Strukturen. Unaufhaltsam wälzen sich die braunen Massen grollend vorwärts. Ströme von Erde vermengen sich und bilden urmächtige Fluten, die riesige Felsbrocken aus den Talflanken reißen und ganze Hügel einebnen. Es ist unfaßbar, es ist ein Weltuntergang! Und immer noch lebe ich - aber wie lange noch? Als winziges Pünktchen schaukelt das Holzstück mitsamt seiner Last weiter. Ich schaue mich um - so gut es geht -, betrachte zutiefst aufgewühlt die zerfließenden Formen, die braunen und gelben Farben, die sich andauernd mischen, die wahnsinnig gewordene Erde. Innerlich zitterte ich angesichts dieser gigantischen Wogen, in denen eigentlich niemand bestehen könnte. Also erwarte ich meinen Tod in jedem Augenblick. Es ist unwesentlich, daß ich sterbe. Aber dennoch ist es ungemein wichtig, zu wissen, daß selbst dieser Tod relativ sein wird. Allerdings - so sicher kann ich mir dessen auch wieder nicht sein, denn es gibt keine Garantie dafür, daß dem tatsächlich so sein wird. Dann sehe ich - etwas seitlich am Rande eines Waldes, den die Fluten noch nicht erfaßt haben - ein jämmerliches Grüppchen Menschen. Es sind Überlebende, die Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
gleich mir ihren Tod schicksalsergeben erwarten und im Grunde gar nicht wissen, weshalb sie eigentlich noch leben. Sie versuchen verzweifelt irgendetwas zu finden, worauf sie sich setzen könnten, damit sie von den Fluten getragen werden. Da mich irgendeine dieser unberechenbaren Strömungen ganz in die Nähe dieser aus etwa fünf Menschen bestehenden Gruppe treibt, gelingt es mir, mich zu ihnen durchzuschlagen. Erstaunt nehmen sie meine Ankunft wahr und billigen auch sofort meinen Vorschlag, daß wir uns alle auf eine robuste "Decke" setzen sollten, die ich ganz in der Nähe finde. Wenn wir eng zusammenrücken, haben wir genügend Platz. Kaum haben wir uns hingesetzt, packt uns eine schwappende Woge und reißt uns hinein in die tosende Masse. Der Wald hinter uns wird von den Fluten verschlungen - worauf alles kahl erscheint und wüstenartig. Die Erde bewegt sich wie eine aufgepeitschte See, was sehr makaber aussieht. Eine zur Wüste gewordene Erde - hoffnungslos, tragisch, schrecklich und entmutigend. Wie ein verlorener und elender Haufen - der wir ja auch sind - schaukeln wir willenlos dahin und starren stumm auf die Erdmassen, die sich mit unvorstellbarer Macht vorwärtsbewegen. Wie ein Meer sieht die Erde aus. So weit ich überhaupt sehen kann, werden Berge und Hügel mehr und mehr eingeebnet. Schließlich ragt etwa 300 Meter vor uns eine mächtige, gut 100 Meter hohe und scheinbar feste Wand aus reinster lehmiger Erde - einer Klippe gleich - in den Himmel. In Stücke zerreißend brandet die braune Erde an die durchgehende Mauer, unterhöhlt sie und weicht sie auf. Lange kann es nicht mehr dauern bis der Wall vornüberkippt. Die durch den Abrutsch erzeugte Flutwelle muß uns unweigerlich unter sich begraben - 30 Meter hoch oder mehr wird sie herangerollt kommen. Das wird das Ende sein! Fasziniert schaue ich zu, wie der Wall langsam vornüber kippt, immer schneller fällt, schmatzend in die flüßige Erde einsinkt und sie brüllend hochwölbt - hoch und höher. Dann ist der Wall nicht mehr zu sehen, denn die Flutwelle rast inmitten des Brausens der Winde heran. Mein und unser Tod ist zum Greifen nahe. Fast gelassen warte ich auf ihn. Da gibt's kein Hadern mehr, kein Berechnen - es wird so sein, wie es sein muß. Vielleicht werde ich zu Hause im Bett erwachen, vielleicht auch nicht. Und die Woge türmt sich weiter auf, nähert sich mit gigantischem Getöse und ist, da wir auf sie zugetrieben werden, bald nur noch wenige Meter vor uns. Aber - da werden wir hinaufgehoben! Bis zum höchsten Punkt, bis auf den Scheitel! Beinahe sanft steigen wir an der vorderen Flanke hoch, getragen von der ockerbraunen, wütenden Erde. Und ebenso sanft gleiten wir wieder hinab - wir spüren kaum, daß wir eben einen gewaltigen Wellenberg überquert haben. Fast ironisch scheint mir der Gedanke, daß die physikalischen Gesetze hier irgendwie ihre Gültigkeit verloren haben. Dann werden wir in die Weite eines unfaßlichen Meeres hinausgetragen. Bis zum Horizont erstreckt sich die ockerfarbene Erde. Selbst der Himmel ist gelblich, so als wollte er sich der Erde vermählen, wollte er mit ihr ein Bündnis besiegeln. So werden wir dahingetrieben, weiter und weiter - bis zu dem Punkt, an dem die Fluten völlig unerwartet ein abruptes Ende finden. Wie abgeschnitten ragt ein hoher Wald mit schlanken, kahlen Stämmen vor uns auf. Ich komme mir vor, als würden wir an Land gespült, wobei mir die ganze Widersächlichkeit dieses Geschehens durchaus bewußt ist. Aber gerade deshalb trifft mich das Unerwartete doppelt, fasse ich das Fassungslose kaum, verstehe ich die waltenden Gesetze nicht. Eben schien die Erde alles vernichtet zu haben - und nun hält sie ein vor einem Wald. Wo ist jetzt die apokalyptische Gewalt der Erdenströme? Wo die gewaltige Masse? Ich weiß es nicht! Das Erdenmeer ist noch da, aber es dringt nicht zwischen die Bäume, obwohl es genügend flüßig wäre, um zwischen den Stämmen durchzukommen. Außerdem ist da kein sanfter Übergang, sondern ein jäher Abbruch. Die Erde bleibt einfach stehen und bildet Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
zum Waldgebiet hin einen beinahe zwei Meter hohen Abbruch, so daß wir wie von einem dicken "Teppich" hinunterspringen müssen, um auf den trockenen Waldboden zu gelangen. Und der ist ebenso kahl wie die Stämme. Die Gegend hier ist unglaublich düster. Die Bäume sind derart hoch, daß sie sich in einer schmutziggrauen Dunkelheit verlieren und jedes Licht ersticken. Keinerlei Grün ist zu sehen! Diese Gegend ist derart fremdartig, daß sie in mir stimmungsmäßig eine drückende vakuumhafte Leere erzeugt. Doch nicht nur mir selber geht es so, auch meine Schicksalsgenossen empfinden gleich. Sie drängen sich ängstlich zusammen und wissen nicht, was tun. Ich schaue besorgt in den Wald hinein und sehe ein Wesen, das wie ein Mensch aussieht. Es ist nackt, knochig und mager und hat einen Kopf gleich einem Ei, der völlig kahl und irgendwie bläulich-grau ist. Die Gestalt verströmt einen eiskalten Todeshauch von unbestimmbarer Grauenhaftigkeit. Die Unmenschlichkeit dieses Wesens ist derart, daß der bloße Anblick blankes Entsetzen hervorruft. Das ist kein Wesen, das gleich uns aus menschlichen Gefilden hierhin verschlagen wurde. Es ist ein Wesen, das genuin in diese Welt gehört - und die ist eine andere als die der Menschen! Ich hege den schrecklichen Verdacht, daß es Strandgut greifen und sich bestialisch deren Schicksal zu nutze machen will? In der Ferne zwischen den Bäumen sind noch zwei weitere dieser ruchlosen Gestalten zu sehen. Dann entdecke ich auch einzelne Menschen, die weit weg sind und im Wald herumtorkeln - verloren, verlassen und heimatlos geworden im echten Sinne des Wortes. Leichte Beute für diese unbegreiflichen Wesen, welche die Gestrandeten zum Wahnsinn treiben und damit in die totale und unbarmherzige Hoffnungslosigkeit stürzen. Allein das läßt mich kalte Schauder verspüren. "Wo um alles mag ich bloß sein? Das ist ja eine Welt, von der ich nicht die geringste Ahnung hatte. Ein Inbegriff des echt Irrationalen im negativsten Sinne des Wortes. So etwas habe ich noch niemals erlebt. Da ist nichts Humanes mehr. Wehe den Menschen, die nicht luzid sind und ihre Bewußtheit verlieren! Wehe jenen, die in Panik geraten!" Die Nacht bricht herein. Aber es ist keine eigentliche Nacht, denn in dieser Welt hat es überhaupt nie eine Sonne und damit einen lichtvollen Tag gegeben. Dennoch wird es dunkler und dunkler! "Dämmert jetzt die Nacht des schwarz-magischen Wahnsinns?" Ich weiß es nicht! Eine finstere Nacht ist es auf jeden Fall. Und diese Nacht hat nichts mit einer alchemistischen Nigredo zu tun, sondern ist etwas, das ich nicht kenne. Hier lauert nackte Existenzangst, eine Angst, die mich nur deshalb nicht packt, weil ich wiederum Überlegungen zum eigenen Tod und Sterben anstelle. Da ich den Tod nicht fürchte - obwohl er hier wie nirgends sonst ein Ereignis ist, das ich zu fürchten hätte -, bleibe ich ruhig, vernünftig und gelassen. Die hereinbrechende Finsternis könnte - und das ist die größte Gefahr - jeden normalen Bewußtseinszustand auslöschen und damit der Bewußtheit ein definitives Ende bereiten. Mit meinen Leidensgenossen beratschlage ich, was zu tun sei, und schlage vor, daß wir uns gemeinsam hinsetzen und die Nacht hindurch meditieren. Würden wir das nicht tun, könnte eine Panik ausbrechen, die alle mit sich ins Verderben reißt. Eine derartige Nacht müssen wir einfach gemeinsam verbringen und uns dabei gegenseitig in der Gruppe unterstützen und kontrollieren. Ich bin der festen Überzeugung, daß es am besten wäre, die Meditation der "weißen Schutzglocke" durchzuführen. Also fordere ich alle auf, sich in einem ganz engen Kreise hinzusetzen und zwar in einer möglichst guten Zazen-Haltung. Jeder müsse sich eine Glocke aus weißem Licht um die ganze Gruppe vorstellen, die uns lückenlos umgibt. Auf diese Weise soll ein magischer Schutzschirm und Schutzwall errichtet werden, der die "Wesen des Todes" davon abhält, sich uns zu nähern bzw. auf uns aufmerksam zu werden. Wir setzen uns im Kreis hin und beginnen zu meditieren. Mit der meditativen Versenkung gleite ich hinüber in den Alltag und erwache im Bett. Es ist halb drei Uhr morgens.
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Gegenüber dem "Seelischen" findet manchmal eine Abschottung statt, die jede Offenheit vollständig erstickt. Eine solche Bunkermentalität ist mit einer Erstarrung gekoppelt, die unweigerlich zu einer Verflüßigung und Zerstörung der inneren Welten führt. Wer unter allen Umständen in seiner selbst gefertigten geistigen Enge verbleiben will und sich dem Abenteuer einer seelischen Suchfahrt (Quest) verweigert, verliert den Boden unter den Füßen und wird von den Betonmauern eines Quaders erdrückt, der von seinem Ego geschaffen wurde. Mich selber als menschliches Wesen betrifft das ebenso wie die anderen. Auch wenn es mir gelingt, mich von der Kollektivmentalität abzusetzen kann, bin ich als Individuum immer in eine menschliche Gemeinschaft eingebettet. Und wenn diese durch Einbunkerung in die Katastrophe der seelischen Verödung hineinschlittert, werde ich automatisch mitgerissen - wenn auch mit offenen Augen. Die Auflösung der individuellen und der kollektiven Grundlagen endet in einem geistigen Umfeld, das jede Bewußtheit hinwegfegt und ausradiert. Die Quest des luziden Träumens - des "dormiens vigila" - ist damit verunmöglicht und die dunkle Nacht des Nichtwissens und seelischen Todes bricht über jene Menschen herein, welche es versäumt haben, sich meditativ um eine BK und um die Erschließung der "prima materia" zu bemühen.
Die Ritter in den Silberrüstungen Lehm ist ein besonderer Stoff, was am 28. Juli 1986 deutlich zum Ausdruck kommt. In einer Stadt, in der ich mich keineswegs als Fremder fühle - obwohl ich mir meines Zustandes bewußt bin -, ereignet sich ein bemerkenswertes Ereignis. Es kommt zu einer Invasion einer ganzen Armee von übergroß gewachsenen Rittern. Die Hünen tragen eine silberfarbene, aus vielen Einzelteilen bestehende Rüstung, die nicht den geringsten Teil des Körpers unbedeckt läßt. Ich befürchte das Schlimmste und laufe zum Friedhof, um dort meine beiden Kurzschwerter gegen ein Langschwert einzutauschen. Ich erinnere mich nämlich daran, daß die Leute sagten, auf dem Friedhofsgelände gäbe es ein paar Langschwerter, die dort in der Erde stecken! Und tatsächlich, hinter dem Zaun finde ich eines. Es ist von derselben Farbe wie die Silberrüstung der Eindringlinge. Ich ziehe es aus dem Boden und fühle ich mich sofort besser bewaffnet. Das Schwert hat einen kunstvoll geschmiedeten Handschutz, ist trotz seiner Länge leicht zu führen und hat eine sehr elastische und stark federnde Klinge. Die Stadtbewohner unterstützen mein Vorhaben, mich zu wehren. Aber nur durch ihr Wohlwollen. Selber ergreifen sie keine Maßnahmen, die geeignet wären, die Invasoren zurückzuschlagen. Von ihrer Seite ist also keine weitere Hilfe zu erwarten. Damit die Silberritter mich bemerken und verfolgen, verhalte ich mich ziemlich auffällig. Rasch werden die Eindringlinge auf mich aufmerksam, doch bei der Verfolgung werden sie durch ihre Rüstungen behindert, weshalb es ihnen schwer fällt, mir auf den Fersen zu bleiben. Nach dem Überklettern einiger HinterhofZäune verlieren mich die Hünen aus den Augen. Ich verlangsame meine Schritte, bleibe jedoch sehr vorsichtig, weil überall die imposant und furchterregend aussehenden Invasoren herumlaufen. In einer alten Lagerhalle stoße ich unerwartet auf ein halbes Dutzend Ritter, die mich sofort angreifen. Der erste wird von mir mit dem Schwert mitten entzwei geschlagen. Er fällt zu Boden, und ich sehe meine Vermutung bestätigt: die Rüstungen sind leer! Da ist kein Körper aus Fleisch und Blut in der Hülle! Dann geschieht etwas Grauenerregendes, denn die zerhackten Teile bewegen sich aufeinander zu und fügen sich wieder zusammen. Und schon steht der Ritter wieder vor mir! Dies erinnert mich an den Barbarella-Comic, aber dort fügten sich die Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
zerschlagenen Lederteile nicht mehr zusammen. Meine Lage ist somit hoffnungslos, und es gelingt mir nur äußerst knapp, auf die Straße hinauszurennen und in der Menschenmenge unterzutauchen. Es sind Leute in einer Trauerprozession, die zum Friedhof oder zu einem Denkmal pilgern. Ihnen geschieht nichts, und sie werden von den überall anzutreffenden Rittern nie belästigt. Bald wird mir wegen der Bemerkungen der in der "Prozession" mitlaufenden Stadtbewohner klar, daß die Ritter niemandem was tun. Sie attackieren nur, wenn ein Mensch sich irgendwie auffällig benimmt. Und eben dies tat ich gerade vorher! Nun gehe ich langsam mit dem Trauerzug durch die Straßen und halte das Langschwert wie ein Kreuz vor mich, so daß Griff und Handschutz über meinen Kopf ragen und weitherum zu sehen sind. Nichts geschieht.! Die Ritter achten weder auf mich noch auf einen anderen. Es scheint, als würden die Schreckgestalten in einer nur für sie sichtbaren Welt leben und dort ihren Geschäften nachgehen. Ihre Welt und die unsere haben nur gewisse schnittmengenartige Überlappungszonen. Nach einiger Zeit bringe ich in Erfahrung, daß das ganze Ritterheer von einem Wesen befehligt wird, das aus Lehm besteht. Es muß eine Art Golem sei, der gewisse Ähnlichkeiten mit jenen merkwürdigen Gestalten hat, die ich zuvor in der Halle neben den Rittern sah. Manche von ihnen hatten etwas Homunculusartiges an sich, denn ihre Rüstungen enthielten torfartige Erde, welche die Ritter krampfhaft zu beleben versuchten. Mich überkam beim Anblick dieses für mich blasphemischen Tuns das schiere Grausen, denn der Gedanke an die Geschichte von Frankenstein ließ sich nicht von der Hand weisen. Der Führer aber besteht vollständig aus "Lehm"! Letzten Endes ist also alles ganz anders! Die Invasoren leben für sich. Ihre Versuche haben mit den Menschen nichts zu tun. Sie behelligen niemanden und gehen ihrer eigenen Wege. Nur auf das direkte Ansprechen eines Menschen MÜSSEN sie reagieren. Dies wird im Verlaufe der Erfahrungen mit den Rittern deutlich erkennbar. Und die Leute in der Stadt bestätigen mir dies. Deshalb möchte ich nun von den Rittern etwas erbitten, um das sie noch niemand gebeten hat und das eigentlich außerhalb ihres Vorstellungsvermögens liegt. Ich gehe zu einer Gruppe der silbergerüsteten Wesen und sage: "Ich möchte euren Führer sehen und ihn sprechen!" Die "Rüstungen" halten in ihren Bewegungen inne, blicken mich geradezu erstaunt an und scheinen echt aufgewühlt. Aber sie werden meinen Wunsch erfüllen, so viel steht fest! Nur scheinen sie nicht zu wissen, wie das bewerkstelligt werden kann. Obwohl sie ratlos sind, machen sie sich sogleich daran, Wege zu finden, die Begegnung zu ermöglichen. Sie müssen aber zuerst herausfinden, WO ihr Führer ist. Sie kennen nämlich den Aufenthaltsort des einzige Wesens ohne Rüstung, das vollständig aus "Lehm" besteht, nicht. Das "Wesen aus Lehm" könnte etwas mit dem Inhalt des "unum vas" der Alchemie zu tun haben, welches eine lebendige halborganische Mischung ist, aus welcher der geistbegabte, lebendige Körper des Lapis hervorgehen wird (vgl. C.G. Jung "Psychologie und Alchemie" GW 12 (Olten: Walter, 1972:209-210)). Das "Lehmwesen" ist also eine Art Homunculus. Und dieser hat etwas mit dem Astralleib bzw. dem Diamantkörper zu tun, welcher Zusammenhang später erläutert wird.
Der Kot der Schlange Als kostbare Substanz erweist sich am 31. Juli 1986 der von einer gigantischen Schlange gebildete lehmartige Kot. ... bin in einer Stadt, in der ich mich bestens auskenne. Sie hat aber nicht die geringste Ähnlichkeit mit einer mir vom Alltag her bekannten Agglomeration. Mir ist dies alles dank der BK sehr wohl bewußt. ...
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Plötzlich tauchen in den breiten Kanälen, die in der Straßenmitte verlaufen, Riesenkrokodile auf. Die Tiere springen auf die Straße, verfolgen die Menschen und können sogar ein paar erwischen. Mir gelingt es nur knapp, den aggressiven Echsen zu entkommen. Um dem Schnappen der mächtigen Rachen zu entgehen, klettere ich eine Regenrinne hoch und schwinge mich auf das Dach eines Hauses. Oben auf dem Flachdach blicke ich wie die anderen, die sich hierher in Sicherheit gebracht haben, hinunter auf die Straßen und Kanäle. Niemandem ist erklärlich, woher die Bestien kommen. Seltsamerweise sind jetzt in den Kanälen keine Krokodile mehr zu sehen. Doch bei genauerem Hinsehen erblicke ich - vor lauter Entsetzen stockt mein Herz - ein undefinierbares Etwas. Mitten im Kanal liegt ein schwarz-gelber Schlauch. Der Durchmesser beträgt mindestens zwei Meter, und das Ding sieht aus wie ein Schlange. Voller Schrecken versuche ich die tatsächlichen Ausmasse dieses Wesens, das offensichtlich lebendig ist, auszumachen. Es durchzieht die Kanäle so weit mein Auge reicht - ist also Hunderte von Metern lang und unüberschaubar in seiner Größe! Ich fürchte mich ganz gewaltig vor diesem blauen Ding, zumal es sich zu bewegen beginnt. Teile der Schlange, deren Haut glatt wie Plastik scheint, winden sich aus den Kanälen, gleiten den Hauswänden entlang und schlüpfen sogar durch die Fensteröffnungen. Die Leute versuchen in panischem Entsetzen davonzulaufen. Aber es gibt kein Entkommen, denn das Wesen ist riesig. Die zurückgelegten Distanzen mögen noch so weit sein, das Ding ist im Prinzip immer schon vorher an dem Ort, wohin der Mensch glaubte fliehen zu können. Diese Tatsache macht mir schmerzhaft bewußt, daß alle Furcht und jeder Gedanke an Flucht angesichts der Größe dieses Wesens völlig belanglos sind. Weshalb sollte ich also Angst vor etwas haben, das überall ist und mich jederzeit zerstören kann? Aber will es mich denn vernichten? Ist es nicht vielmehr so, daß ich das Wesen durch mein unsinniges Verhalten beunruhige? Und daß ich bloß meine, mit jeder Bewegung würde es nach meinem Leben trachten? Es gäbe ja auch eine andere Möglichkeit. Ich könnte versuchen, Furchtlosigkeit zu gewinnen und gegenüber den Aktionen des riesigen und undefinierbaren Wesens offen bleiben. Zudem könnte ich mich ihm liebevoll zuwenden, es beobachten, genau hinschauen und sorgfältig hinhören. Ich fasse Mut, steige vom Dach und gehe zum Kanal. Im Wasser sind deutlich die Windungen des "Riesenpolypen" zu erkennen. Aufmerksam wende ich mich der unfaßlichen Sache zu und höre plötzlich eine "Stimme". Es ist das Schlangenwesen, das telepathisch zu mir spricht! Seine Gedanken sind deutlich zu vernehmen und problemlos zu verstehen. In ihnen drückt sich großes Leid aus. Während des Gespräches wird mir klar, daß es der Mensch gewesen ist, der durch sein unachtsames Umgehen mit der Natur dem Kanalwesen viel Schmerz zufügt. Die Abfälle, die Verschmutzung des Wassers und überhaupt die ganze Art der Nutzung des Kanalsystems als bloßes Ableitungssystem für Unbrauchbares und Giftiges haben beinahe zur Zerstörung dieses gewaltigen Bewohners der Kanäle geführt. Die Schlange öffnet einen Teil ihres Körpers und zeigt mir das Innere. Es besteht aus einem Gewirr weißer, flacher Fäden, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Holzwolle haben. Das Geflecht quillt auf eine Art und Weise heraus, die mich frösteln läßt, denn die untoten Gebilde sind mit dem Leben unvereinbar. Dann kommt etwas anderes zur Sprache, nämlich die Sorge um die Beseitigung der eigenen Stoffwechselabfälle und des "Unverdaulichen". Das Wesen lebt von dem, was in den Kanälen ist, ähnlich wie ein Regenwurm, der sich durch die Erde hindurchfrißt. Aber auch ein Wurm kann nicht von einer Substanz leben, die durchtränkt ist von Giften. Und genau das scheint das zentrale Problem des blauen Kanalwesens zu sein, denn die Verschmutzung hat eine kritische Grenze erreicht. Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Es ist der Schlange gerade noch möglich, zu leben. "Aber so darf es nicht mehr weitergehen!" höre ich sie sagen. Um mir zu zeigen, was sie mit den Stoffen macht, die sie aufnimmt, transportiert sie einen Teil des Kotes an die Stelle, wo ich am Kanalrand sitze und durch den Riß in das Innere ihres Körpers hineinsehen kann. Es dauert ein Weile - aber diese Zeit genügt, um in mir ein mulmiges Gefühl entstehen zu lassen. "Immerhin geht es um echten Kot", denke ich. "Und erst noch um einen, den ich niemals zuvor gesehen, geschweige denn in Händen gehabt habe. Und wenn die Menge zu groß ist, was dann?" Endlich wird eine grün-braune Masse, die einen leichten Stich ins Goldfarbene hat, im weißen Gewirr der Fäden sichtbar. Bald darauf quillt sie heraus - zum Glück ist es nur wenig. Ich fange das Zeug mit bloßen Händen auf. Es ist warm, äußerst wohlriechend und von einer nie gefühlten, feinen lehmartiger Konsistenz. "Wie Walrat! - Eine wunderbare Kostbarkeit, die ich da in meinen Händen halte!" Das Wesen fordert mich auf, den Menschen diese Masse zu zeigen, damit sie erkennen können, wie wichtig es ist, daß sie sich ökologisch korrekt verhalten, und sagt: "Sonst bin ich nicht mehr in der Lage, diese heilende Substanz herzustellen." Der "Lehm" hat also sogar eine heilende Wirkung! Ich reibe meine Hände damit ein. Sie sind - wie schon ganz zu Beginn des Geschehens zu bemerken war - ganz merkwürdig verhornt. Sogleich werden sie geheilt, und die Haut fühlt sich fein und glatt an. Diese Wirkung ist beglückend und gibt mir einen zusätzlichen Anstoß, das Anliegen des mächtigen Wesens bei den Menschen zu vertreten. So gehe ich denn zu einer Menschansammlung, um die Leute darauf aufmerksam zu machen, welche Zusammenhänge zwischen ihrem Tun und dem "Wesen der Natur" bestehen und wie wichtig es ist, ökologisch zu denken und zu handeln. Der "kotige Lehm" erinnert an die "prima materia" bzw. an jene wunderbare Substanz, die der Alchemist im Dreck findet. Es ist übrigens so - ganz nebenbei gesagt -, daß auch die in den Lehrbüchern der Magie angegebenen "Rezepte" oft die Verwendung ganz besonderer Gegenstände vorschreiben, um deren Benutzer von den herrschenden Vorstellungen und der geltenden Ordnung zu entfremden und ihn in einen außergewöhnlichen Zustand zu versetzen. Die dafür bei magischen Operationen verwendeten Dinge sind oft extrem grausam und blasphemisch. So gelten z.B. Kinderfett, heilige Hostien, Menstruationsblut, lebende Kröten, Katzenaugen, Leichenteile und ausgerissene Fledermausflügel als Bestandteile von Zaubertränken. Und Castaneda schreibt, er habe auf Geheiß von Don Juan Augen und Mund lebender Eidechsen zugenäht. (Vgl. Die andere Realität, die Lehren des Don Juan S.113-124.) Jede dieser Zutaten und Handlungen bezwecken einzig und allein, daß das Ich seine Alltagsperspektive verliert, von den Vorspiegelungen des Gewohnten wegkommt und das zauberhafte und mirakulöse Substantielle der Wirklichkeit im Dreck des Alltags findet. Die gefundene "prima materia" bietet dann die Voraussetzung für die "Herstellung" des "Steins der Weisen " und damit auch des Körpers des höheren, geistigen Menschen, des Adam Kadmon (des in Adam gefesselte Lichtmenschen). Dieser Körper ist der "Diamantkörper".
Der Kristall Am 10. Juli 1994 - wir wohnten damals in Sedrun (im Bündner Oberland) - zeigt es sich, daß aus dem Lehm tatsächlich Kristalle wachsen können! ... Meine Frau und ich sitzen gemütlich auf dem Balkon und schauen auf die andere Talseite und in die Berge hinauf. Unten auf der schmalen Straße läuft ein junges Ehepaar vorbei, das von einer Wanderung zurückkommt. Wir begrüßen uns und wechseln ein paar Worte. Wir haben uns zwar noch niemals zuvor gesehen, aber das spielt hier keine Rolle, denn schließlich leben wir in einem Bergdorf.
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Das Paar zeigt uns im Verlaufe des Gesprächs auch die beiden Kristalle, die es unterwegs gefunden hat. Die Stücke sind erstaunlich gut und weisen weder Verwitterungsspuren noch Brüche auf. Es ist unglaublich, denn Kristalle, die nicht mehr in der Kluft sind, nehmen schnell einmal Schaden. Der Fund ist ein echter Glücksfund, denn die jungen Leute sind nicht zum Strahlen aufgebrochen und hatten keine Kristalle gesucht. Das Muttergestein der Quarzkristallgruppe - es sind etwa 20 Nadeln von 5-10 cm Länge - ist weich wie Lehm und von eher körniger Beschaffenheit. Als ein Stück auf die weiche Erde unseres Gartens fällt, wird ein kleiner Kristall sichtbar, der im Lehm verborgen war. Die junge Frau hebt ihn auf. Auf der einen Seite ist ein grüner und gleich oberhalb ein roter Streifen. Hieraus ergibt sich zusammen mit dem durchsichtig weißen Quarz eine wunderschöne Farbkombination. Etwas in dieser Art habe wir noch nie gesehen. Sensationell ist die Tatsache des Fundes auch deswegen, weil das weiche Muttergestein Anzeichen für eine größere Kluft ist. Es hat doch einige Jahre gedauert, bis der Zusammenhang zwischen Lehm und Kristall derart deutlich sichtbar wurde. Nun ist bloß noch daran zu denken, daß ein Kristallkörper auch ein Diamantkörper sein kann - und der Quarz mit der BK zu tun hat!
1. Das Geheimnis der goldenen Blüte Im Buch «Das Geheimnis der goldenen Blüte» von Richard Wilhelm und Carl Gustav Jung ((1929) 1965) wird die Entstehung des Diamantkörpers meisterhaft dargestellt. Dieser Körper ist mit dem "Astralleib", dem "subtle body" bzw. dem "Zweitkörper" - wie auch immer dieser genannt werden mag - gleichzusetzen. Die Benennungen mögen unterschiedlich sein, doch ist es stets ein ganz besonderer "veränderter Bewußtseinszustand" (altered state of consciousness) bzw. eine spezielle Erfahrung, die dem Erleben zugrunde liegt. Ob dieses Erlebnis nun als "Astralprojektion", als "außerkörperliche Erfahrung" (AKE, OOBE (out-of-bodyexperience)) oder als "luzides Träumen" bezeichnet wird, ist eigentlich egal, denn diese Bezeichnungen sind gleichwertig und vor allem deswegen austauschbar, weil sie stets ein Ich-Bewußtsein voraussetzen, das kontinuierlich ist und um seinen jeweiligen Zustand weiß. Es wurde mir selber erst durch die Berücksichtigung der eigenen Erfahrungen möglich, einige Stellen dieses Buches auf eine sehr praxisbezogene Art zu begreifen. Tatsächlich kann die mit einer außerkörperlichen Erfahrung und mit einem luziden Traum verbundene Ich-Bewußtseinskontinuität maßgeblich zum Verständnis des chinesischen Textes beitragen. Doch ohne eigene Erfahrungen müßte der alte Text ein dunkles, absonderliches Geheimnis und eine abstruse Theorie ohne jegliche praktische Relevanz bleiben. "Das Geheimnis der goldenen Blüte" wird im folgenden immer wieder ausführlich zitiert und kommentiert. Selbstverständlich beleuchten meine Kommentare nur gewisse Teilaspekte des von Richard Wilhelm übersetzten alten chinesischen Textes. Dabei wird auch zum Ausdruck kommen, daß meine Erfahrungen verglichen zu denen der alten Meister anfängerhaft sind. Die Reihenfolge in diesem Kapitel wird übrigens weniger durch das Datum der Erfahrungen als vielmehr durch den chinesischen Text bestimmt. Es ist beinahe aussichtslos, über innere Erlebnisse zu sprechen, ohne zu stammeln, denn vieles ist unsagbar. Bei mir sind es vor allem die Gefühlsmomente, die schwer zu beschreiben sind. Deshalb ist für mich diese schwierige Aufgabe nur durch das simple Erzählen der teilweise doch sehr merkwürdig scheinenden Erfahrungen möglich. Gerade weil das Verständnis der chinesischen Schrift und vieler anderer Texte bei mir mit dem Erleben des nächtlichen Geschehens zusammenhängt, wird dieses Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
ausführlich beschrieben. Im Unterlassungsfall würden die dem Verstehen zugrundeliegenden Erfahrungen nämlich bloß verschwiegen - und das wäre vor allem unfair gegenüber der nächtlichen Welt. Weg und Ziel sind eine Einheit! Dem Weg durch die Nacht verdanke ich immerhin den größten Teil des Verständnisses, des Wissens und die Informationsstrukturierung - ferner auch die Gewißheit eines Lebenssinnes, der es mir erlaubt, gefühlsmässig und intuitiv seit Jahrzehnten auf der Spur der "inneren Fährte" zu verbleiben. Dabei kommt es beinahe automatisch zu einer Sensibilisierung der Sinne gegenüber den Belangen des Alltags, denn jede Art von Steigerung der Aufmerksamkeit wirkt sich auf sämtliche Lebensbereiche -also auch auf den Alltag - aus. Und in bezug auf das nächtliche Erleben ist eben schon so, wie Ravenwomen, eine Cree-Indianerin, sagte: «Mein Großvater glaubte, daß jemand, der auf seine Träume hört, Dinge lernen kann, von denen meine Vorfahren noch wußten, wie sie anzupacken sind.» (Vgl. Gackenbach Thoughts About Dreamwork with Central Alberta Cree ) In der Nacht finden manchmal derart seltsame Begegnungen jenseits der gewohnten Zeiten und Räume statt, daß eine solche oder z.B. die folgende Aussage sofort verständlich wird: Die Maya glaubten, «ihre Beziehung zu den Göttern stärken zu können, indem sie sich an ihre Vorfahren erinnerten und eine Verbindung zu ihnen herstellten. Die Vorfahren wurden als Quelle des Wissens betrachtet, das notwendig war, um nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft zu sehen. Daher glaubten die Maya, daß sie vorübergehend die prophetischen Kräfte ihrer Vorfahren bekamen, wenn sie den Göttern und ihren frühesten Ahnen etwas zurückgaben.» (Morton & Thomas «Tränen der Götter - Die Prophezeiung der 13 Kristallschädel», München: Scherz 1998:17) Leider vermeiden es die meisten Forschenden und vor allem die Naturwissenschafter immer noch, auf ihre nächtlichen Erfahrungen zu hören und sie explizit in ihre Studien miteinzubeziehen oder sie wenigstens genauer zu untersuchen - sei es nun mittels Meditation oder unter Zuhilfenahme anderer introspektiver Methoden. Die moderne Bewußtseinsforschung verläßt sich allerdings in steigendem Masse auch auf experimentelle Erfahrungsbeweise - und einige Wissenschafter sind nun doch gegenüber solchen Untersuchungen aus erster Hand aufgeschlossener. (Vgl. Francisco J. Varela in: Varela, ed. «Sleeping, Dreaming, and Dying - An Exploration of Consciousness with the Dalai Lama. Boston», Wisdom Publications, 1997:216.)
2. Das Weiterleben nach dem Tode Nicht unerwähnt bleiben soll, daß es den Chinesen auch darum ging, «die Möglichkeit des Weiterlebens nach dem Tode, nicht nur als ein der Auflösung verfallenes Schattenwesen, sondern als bewußter Geist vorzubereiten» (Wilhelm (1929) 1965:64). Aber nicht nur im Hinblick darauf, daß der physische Tod als der Weg und als das Tor zu einer anderen Dimension aufgefaßt wird, ist es sinnvoll, den Übertritt in diese andere Welt vorbereitend zu vollziehen. Eine Einübung in das Sterben ist in jedem Falle beruhigend und wirkt heilend, denn es erinnert uns zumindest andauernd daran, daß wir leben. Es ist nun - vor jeder Diskussion über die Frage eines "Lebens nach dem Tode" unbedingt daran zu denken, daß es nicht bloß den Tod als solchen gibt, sondern auch den Schlaf. Und dieser wird als der "kleine Bruder des Todes" bezeichnet. Nicht umsonst, denn das bewußte Ich löst sich in ihm normalerweise wie ein flüchtiges Schattenwesen auf. Aber exakt dieses ließe sich vermeiden, wenn sich der Geist auf ein "Weiterleben nach dem Einschlafen" vorbereiten würde.
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Aus der Kontaktaufnahme mit den "Quellen der Nacht" ergeben sich auch psychische Einwirkungen auf das vegetative Nervensystem und das endokrinen Drüsensystems. Dies kann durchaus «eine Stärkung, Verjüngung und Normalisierung des Lebensprozesses» (Wilhelm (1929) 1965:64) bewirken. Mit derartigen Effekten hat sich Remo F. Roth im Zusammenhang mit seiner von ihm entwickelten "archetypischen Psychosomatik" bzw. der Methodik der "Symptom-SymbolTransformation" und deren "Visualisierung" auseinandergesetzt. Dabei wird versucht, mittels eines introvertiert-meditativen Prozesses das Symptom einer Krankheit in eine Vision umzuwandeln (vgl. z.B. Roth 1998a) Von mindestens ebenso großer Wichtigkeit wie die Auswirkungen auf den physischen Körper ist jedoch die Tatsache, daß durch diese Auseinandersetzung «der Tod in der Weise überwunden wird, daß er sich als harmonischer Abschluß dem Lebensprozeß einfügt. Der irdische Leib wird von dem (zu selbständigem Weiterleben in dem aus seinem Kraftsystem erzeugten Geisterleib befähigten) geistigen Prinzip verlassen und bleibt als austrocknende Schale zurück wie die Schale einer ausgeschlüpften Zikade» (Wilhelm (1929) 1965:64). Der Geisterleib, der einem Schmetterling gleich seine Hülle verläßt, kann z.B. als "Zweitkörper" oder auch als "Hauchkörper" bezeichnet werden. Es gibt außerdem einen faszinierenden Zusammenhang zwischen den verschiedenen Körpern, denn es ist daran zu denken, daß viele Alchemisten ein Lebenselixier (tinctura) herzustellen suchten, das «beim Aufbau des Hauchkörpers (subtle body) - des mikrokosmischen Aspektes der makrokosmischen Weltseele - behilflich sein soll» ( Remo F. Roth «Weltseele und Hauchkörper», unpubliziertes Manuskript 1992 ). Weil jeder Mensch «durch die Art und Weise, wie zielstrebig er seinen Hauchkörper aufbaut, sein nachtodliches Leben beeinflussen kann» (ibid.), ist es wohl nicht ganz unerheblich, sich gegenseitig von diesem Unterfangen zu erzählen. «Es hängt von jedem Einzelnen ab, was mit ihm im Jenseits geschehen wird. In diesem Erdenleben, im Hier und Jetzt der momentanen Existenz, muss der Mensch durch eine Arbeit an sich selbst die Grundlage für das Überleben im Jenseits schaffen» (ibid.).
3. Ein erster Schritt «Das Geheimnis des Lebenszaubers besteht darin, daß man das Handeln benützt, um zum Nichthandeln zu kommen, man darf nicht alles überspringen und direkt eindringen wollen. Der überlieferte Grundsatz ist, die Arbeit am Wesen in die Hand zu nehmen. Dabei kommt es darauf an, nicht in Abwege zu geraten» (Willhelm (1929) 1965:76). Ein erster Schritt in diese Richtung geschah bei mir am 15. November 1970. ... Die Gegend, in der ich mit anderen zusammen arbeite, ist mir unbekannt. Wir schaufeln einen Graben. Es sollen Röhren verlegt werden. Nach Feierabend erhalten wir den Lohn für unsere Arbeit. Unterwegs nach Hause stoße ich auf eine hölzerne Wasserrinne und blicke hinein. Ein Wesen schwimmt still und ruhig mit dem Lauf des kristallklaren Wassers von links nach rechts. Es ist eine äußerst fremdartig Gestalt, halb ein Fisch und halb ein Mensch. Beim Anblick dieses Wesens durchzuckt mich sofort der Gedanke, es anzusprechen. Trotz meiner Aufregung gelingt es mir, den menschlichen Fisch zu veranlassen, bei mir anzulanden. Ich bitte den Fischmenschen um einen Tausch und biete meinen gesamten Lohn für den Schmuck, den es trägt. Das Wesen willigt ein und wir
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wickeln das Geschäft ab. Es übergibt mir einen Silberschmuck, der in seiner Ursprünglichkeit faszinierend ist. ... Später sehe ich am Wegrand eine leicht rostige Eisenkugel liegen und frage mich, ob ich sie mitnehmen soll - lasse sie aber liegen. ... 1970 ließ ich das 'Kugelproblem' noch liegen. Es war mir damals einfach nicht möglich, die Ganzheitsproblematik, die in der Kugelform angedeutet schien, von den mir damals bekannten tiefenpsychologischen Auffassungen abzukoppeln und sie unter dem Blickwinkel der Außerkörperlichkeit und der Bewußtseinskontinuität zu betrachten. Der kostbare Schmuck des Fischmenschen hingegen gehörte nicht zu der von den Psychologen gesetzten "Tabuzone des Diamantkörpers", der sich - von mir unerkannt - bereits in Form einer eizellenartigen Eisenkugel bemerkbar machte. Daß ich alles daran setzte, den "primitiven" Schmuck zu bekommen und sogar meinen ganzen Lohn dafür eintauschte, ist deswegen sinnvoll, weil damit eine nach außen gerichtete monetäre Energieform für etwas eingesetzt wird, das aus der Innenwelt kommt. Ich hatte auch die "Spur des menschlichen Fisches" aufzuspüren und nach links in Richtung der Verinnerlichung zu gehen und 'umzukehren', statt mich weiterhin zu "entäußern" in Richtung gesellschaftlicher Ansprüche und Erfüllung von Karrierewünschen. «Darum braucht ihr nur das Licht in Kreislauf zu bringen (in einer rückläufigen Bewegung); das ist das höchste und wunderbarste Geheimnis. Das Licht ist leicht zu bewegen, aber schwer zu fixieren. Wenn man es lang genug im Kreis laufen läßt, dann kristallisiert es sich; das ist der natürliche Geistleib. Dieser kristallisierte Geist bildet sich jenseits der neun Himmel. Das ist der Zustand, von dem es im Buch vom Siegel des Herzens heißt: 'Schweigend fliegst du des Morgens empor'» (Willhelm (1929) 1965:77). «Bei der Durchführung dieses Grundsatzes braucht ihr nach keinen andern Methoden zu suchen, sondern müßt einfach die Gedanken darauf sammeln. Das Buch Long Yen (Long Yen ist das buddhistische Suramgama-Sutra) sagt: 'Durch Sammlung der Gedanken kann man fliegen und wird im Himmel geboren.' Der Himmel ist nicht der weite blaue Himmel, sondern der Ort, wo die Leiblichkeit im Haus des Schöpferischen erzeugt wird. Wenn man lang damit fortfährt, so entsteht ganz natürlich außer dem Leibe noch ein anderer Geistesleib» (Wilhelm (1929) 1965:7778). «Die innere, mikrokosmische Befreiung und Erlösung der göttlichen Weltseele aus der Materie erlebt der empirische Mensch im Prozess der introvertierten Transformation der triebhaften Energie, welche dem Aufbau des deifizierten Hauchkörpers für das Leben nach dem Tod dient» (Remo F. Roth Das Radbild des Niklaus von Flüe als Symbol des Aufbaus des Hauchkörpers - Skizzen einer zwanzigjährigen Forschungsarbeit, 1996 ). Nun ist es allerdings oft so, daß die innere, mikrokosmische BEFREIUNG der göttlichen Weltseele aus der Materie SPONTAN irgendwann im Verlaufe des Lebens erlebt wird. Die Probleme der Erlösung, Transformation und Deifizierung können dann - wie das Nachtodleben - mehr oder weniger ausgeklammert werden. Es gibt nämlich zig-Tausende von Menschen, welche die Außerkörperlichkeit manchmal im Zusammenhang mit einer Nahtoderfahrung - erlebt haben. Ich selber erlebte den Hauchkörper erstmals bewußt im Alter von etwa 15 Jahren und hatte seither weit mehr als 1000 derartige Erlebnisse. Vor allem in den ersten Jahren kümmerte ich mich nicht direkt um die Fragen rund um Erlösung, Transformation, Deifizierung und Nachtodleben. Das geschah bloß indirekt, denn gewisse Themen brachten in mir schon in der Jugendzeit etwas zum Erklingen. Manchmal sehr zum Erstaunen der Erwachsenen, denn mein Interesse z.B. für Mystik und Tiefenpsychologie schien ihnen etwas verfrüht. Die Erfahrung des Hauchkörpers kann durchaus als eine «innere, mikrokosmische Befreiung der göttlichen Weltseele aus der Materie» beschrieben werden. - Die Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Ablösung des Hauchkörpers vom physischen Körper wird nämlich tatsächlich als eine BEFREIUNG erlebt, jedoch nicht als eine innerliche und mikrokosmische, sondern simpel als eine Loslösung und Entfernung von der materiellen Körperlichkeit, die "zurückbleibt" - z.B. im Bett liegend, an einem Unfallort oder auf dem Operationstisch. Um diesen Vorgang beschreiben zu können als «mikrokosmisches Geschehen innerer Natur, bei dem die göttliche Weltseele aus der Materie befreit wird», wäre ein bestimmtes theoretisches Vorverständnis notwendig! Bei Remo F. Roth ist es dasjenige der Komplexen Psychologie von C.G. Jung. Für jene jedoch, die den Hauchkörper SPONTAN erleben, ist dieser einfach nur ein zweiter Körper und ein Vehikel für die außerkörperliche Erfahrung. Dieser 'subtle body' erscheint keineswegs als deifiziert, sondern in etwa dem physischen Körper gleichwertig - ohne allerdings dessen Krankheiten und Gebresten aufzuweisen. Eventuelle Deformationen des Hauchkörpers haben andere Ursachen. Daß der Hauchkörper in seiner deifizierten Form für das Leben nach dem Tod dienen könnte, ist sehr wahrscheinlich, dürfte aber - nebenbei gesagt - einen 15 Jahre alten Knaben nicht besonders interessieren und auch nicht seinem Wissensstand enstprechen. Es kam bei mir zu einer anderen Art der Deifizierung. Zu einer, die meine Einstellung betraf, denn ich wurde nach und nach zu einem tiefreligiösen Menschen jenseits jeder Konfessionalität. Viele (Hauchkörper-) Erlebnisse waren oft schockartig und sowohl ein Tremendum wie auch ein Numinosum. Sie erschütterten und beeindruckten mich zutiefst, machten mich sprachlos und liessen mich hellhörig und achtsam werden. Ich begann, die spirituelle Verbundenheit mit dem ganzen Kosmos zu erleben und sozusagen "körperlich" zu spüren - und wurde deswegen beinahe gezwungenermassen "rückbezüglich" und somit "religiös". Wer sich mit dem Hauchkörper aufgrund von Erlebnissen oder einfach aufgrund theoretischer Überlegungen auseinanderzusetzen beginnt, setzt als "moderner Alchemist" «den Prozess der Psychifizierung der Körpermaterie in Gang ..., zu welchem aufgrund des synchronistischen Modus dieses Geschehens ein Parallelprozess der Rematerialisierung der Psyche gehört» (Remo F. Roth Das Radbild des Niklaus von Flüe als Symbol des Aufbaus des Hauchkörpers). Wer dies tut, wird bald einmal merken, daß trotz der engen Verflechtung der Körperlichkeit mit der Bewußtheit keine Wesensgleichheit zwischen den beiden besteht. Bei einer "Ablösung" des Hauchkörpers vom physischen Körper bleibt die Kontinuität des Ich-Bewußtseins ebenso erhalten wie bei einem Wiedereintritt. Möglicherweise wird der Mensch bei diesem Prozess lernen, dass die «in einem introvertierten Schöpfungsakt durch den Menschen neu gezeugte Materie als subtil oder hauchförmig zu verstehen» (ibid.) ist. Diese 'Materie' entspricht «dem in diesem Leben für das Leben nach dem Tod aufzubauenden Hauchkörper, welcher seinerseits den mikrokosmischen Aspekt der erlösten Weltseele darstellt» (ibid.). Es handelt sich also bei der Deifizierung um einen Prozeß der LÄUTERUNG und der ERLÖSUNG, in dessen Verlauf eine REINIGUNG der Körperlichkeit des Ich stattfindet. Dies alles geschieht im Innersten des Menschen, in seinem "Herzen", das in der muslimischen Mystik - im Sufismus - ein Spiegel ist, «in dem Gott sich selber schauen kann» (ibid.). Eines Tages wird es dann geschehen, daß der geläuterte Zustand des Herzens einen diamantartiger Astralleib (einen subtle body oder eben einen Hauchkörper) entstehen läßt, «der die Fähigkeit besitzt, in den Himmel aufzusteigen» (ibid.). Die Läuterung und "Zerstörung der außergöttlichen Einflüsse" kann sehr schmerzhaft sein, denn vorerst einmal muß das "alte, eindimensionale Herz" zerbrochen und damit das bislang geltende (materiell-körperliche) Weltbild zerstückelt und "auseinanderdividiert" werden. Falls das "Herz" nicht bereits unterwegs bei lebendigem Leibe in der Introversion bzw. einem "Traumzustand" zur "Ruine" geworden ist, wird es äußerlich spätestens in dem Moment dazu gezwungen, "in kleine Stücke zu zerspringen", wenn der physische Leib stirbt und zerfällt.
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Selbstverständlich kann dies alles als Humbug bezeichnet werden. Bedingung dafür ist nur die strikte Ablehnung der seelischen Dimension des Menschen. Diese Verneinung muß allerdings mit einem Verlust der Menschlichkeit bezahlt werden und ist gleichbedeutend mit einer totalen Versteinerung und Erstarrung des Herzens. Ein solcher Mensch wird zu einem "lebendigen Leichnam", zu einer "Larva" oder zu einem "Zombie". Mit der Zeit löst er sich dann total in der Lieblosigkeit auf und verweht in ein absolutes Nichts. Dies ist nun exakt der Punkt, an dem der Selbsterkenntnis- und Individuationsprozess mitsamt dem Wissen der Komplexen Psychologie C. G. Jungs ansetzen kann, denn hier beginnt die eigentliche Transformation und damit der sinnvolle Einbezug des christlichen Mystikers Niklaus von Flüe und z. B. der muslimischen, buddhistische und hinduistischen Mystik «mit ihrem Anliegen des Aufbaues des Hauchkörpers» (ibid.). Eine Deifikation des Hauchkörpers kann ganz von alleine geschehen - wie eben auch die Menschwerdung und Individuation -, erfordert jedoch oft eine ernsthafte und bewußte Auseinandersetzung in Form eines "Opus magnum". Es geht dabei um eine «Vereinigung von Eros und Logos mit der Hilfe der Meditation (imaginatio)» (ibid.). Viele Psychologen scheinen nicht zu begreifem, daß eine Hauchkörpererfahrung noch lange keine automatisch stattfindende Deifikation bzw. eine Erlösung der göttlichen Weltseele aus der Materie bedeutet. Vielmehr ist die Hauchkörpererfahrung wie der Traum "nur" ein Ausgangspunkt für die Bewußtwerdung und die Sinnfindung. Hauchkörpererfahrungen haben allerdings einen Vorteil gegenüber den normalen Träumen, weil das Ich sich der Tatsache, "außerkörperlich" zu sein und unabhängig vom Zustand des physischen Körpers existieren zu können, voll bewußt wird. «Statt den Hauchkörper als losgelöst vom physischen Körper zu erfahren, kann es auch sein, daß er als 'Diamant' im Bauch ruht oder das Herz erfüllt. Im Sterbeprozess wird sich dieser Diamant sehr wahrscheinlich vom physischen Körper trennen, aber im Moment vermittelt er dem Menschen ein äußerst intensives Lebensgefühl, ein inneres Glück, Zufriedenheit, Frieden mit der Welt und manchmal sogar den Zustand der Glückseligkeit» (Hinweis von Remo F. Roth). Dies ist eines der günstigen Zeichen, die im "Geheimnis der goldenen Blüte" erwähnt werden! Ob dieses Wissen, das weit über die Grenzen des im Materiellen Verhafteten hinausgeht, letztlich den Erkenntnisprozeß der Menschwerdung fördert, hängt vom Verhalten und der ethischen Einstellung des Ich ab. Dem Entschluß, den Hauchkörper als "Diamant" im Bauche bzw. im Bereich des Solarplexus ruhen zu lassen und sich prinzipiell NICHT um eine außerkörperliche Erfahrung zu bemühen, steht ein anderes Extrem gegenüber, nämlich der Versuch, JEDE Nacht willentlich auszutreten. Bei mehrfach "erzwungenen" - aber auch bei den spontan sich ereignenden außerkörperlichen Erfahrungen kann es beispielsweise zu einem Albdruck kommen. Dabei ist zu spüren, daß etwas auf dem Oberkörper oder dem Kopf lastet, was den Austritt sehr erschwert. Es müssen Gegenmaßnahmen getroffen werden wie beispielsweise das seitliches Hinausrollen oder das gewaltsame Herauszukatapultieren. Bei einem vollbewußten Wechsel bei kristallklarer Bewußtseinskontinuität kann es geschehen, daß in der Anfangsphase gleich nach dem Austritt manchmal überhaupt nichts gesehen wird - alles bleibt schwarz und "zappenduster". Für eine Weile tappt man dann vielleicht vorsichtig und mit ausgestreckten Händen Schritt für Schritt "tastend" voran, bis endlich optisch etwas zu erkennen ist. Bei erzwungenen Austrittserfahrungen - aber auch bei anderen - kann es vorkommen, daß eine Rückkehr in den physischen Körper völlig unmöglich scheint oder der physische Körper unbeweglich in einem kataleptischen Zustand verharrt, was extrem unangenehm und sehr beängstigend sein kann.
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Es gibt neben der Beachtung der Träume vor allem im Zusammenhang mit den willentlich "erzwungenen" Austritten eine passende Möglichkeit, sich darüber Aufschluß zu verschaffen, ob die mit den außerkörperlichen Erfahrungen verbundenen Absichten im Hinblick auf das "spirituelle Wachstum" rechtmäßig sind. Nach einem Austritt können beispielsweise jederzeit die Hände des Zweitkörpers betrachtet werden. Sind diese im Gegensatz zu den Händen des physischen Körpers irgendwie deformiert, ist dies ein Hinweis auf eine irgendwie "defekte" Handlungsweise. Eine Verunstaltung sollte unbedingt beachtet und genauer bedacht werden.
Teil 2 4. Eine Anekdote des Scheiterns «Meister Lü Dsu sprach: Eure Arbeit wird allmählich gesammelt und reif.» Aber es gibt «noch viele Möglichkeiten des Irrtums. ... Diese Zustände erkennt man erst, wenn man sie persönlich erlebt. So will ich sie hier aufzählen.» Die Arbeit hat auch «Schritt für Schritt ihre Bestätigungszeichen,» doch «erst möchte ich von den Irrtümern reden und dann auf die Bestätigungszeichen zu sprechen kommen» (Wilhelm (1929) 1965:98). Was die Irrtümer betrifft, sei der luzide Traum von jemandem erzählt, der sich seit gut 2 Jahren intensiv darum bemüht, im Schlafzustand des physischen Körpers die Bewußtseinskontinuität nicht zu verlieren. Er schrieb mir im Mai 1998: ... Irgendwann bin ich luzid geworden und befinde mich in einer Großstadt. Die Leute, die mir begegnen, sind wieder einmal sehr aggressiv. Ich verstehe nicht, warum sie mich verfolgen und ständig begrabschen müßen - und versuche für ne Weile, das zu ignorieren. Aus diesem Grunde will ich auch eine schöne Umgebung 'herbeizaubern'. Das gelingt nicht! Also sende ich Frieden aus. Funktioniert auch nicht! Schließlich habe ich mich - wieder einmal - unsichtbar machen müssen und bin von A nach B und dann nach C geflohen. Die Leute schießen auf mich, was allerdings keine Schmerzen verursacht. Sie gehen auf mich los mit scharfen, spitzen Gegenständen. Letztendlich hat mich das auch aggressiv werden lassen. Ich will davonfliegen. Aber das geht - wieder einmal - nur in Zeitlupe. Andauernd werde ich verfolgt! Dann bin ich am Bahnhof und laufe dort rum. Ein Mann kommt auf mich zu und meint, er würde jetzt mit mir schlafen. Ich gerate in Panik und renne wieder davon ..., aber der Typ läßt sich einfach nicht abschütteln. Voller Aggression brülle ich ihn an: «Stirb!» Darauf stirbt er, aber kurze Zeit später verfolgt er mich wieder - es ist total niederschmetternd. Dann stehe ich auf einer belebten Straße und will mal ausprobieren, ob die Autos durch mich hindurchfahren. Allerdings fahren mich die Autos an, und ich knalle zuerst auf die Kühlerhaube und pralle anschließend auf der Windschutzscheibe ab. Das ist allerdings sehr spaßig, weshalb ich dies bestimmt fünf Mal wiederhole. Dabei begrabsche ich durch die Scheiben hindurch die Fahrerinnen. Später beteilige ich mich noch an einer wilden Wasserfahrt auf einem Fluß, was ebenfalls Spaß macht. Aber das, was von diesem luziden Traum hängen blieb, ist echt ziemlich enttäuschend. Ständig befand ich mich auf der Flucht. Und ich HABE oft versucht, die Umgebung umzuformen. Ich stand auf der Straße und wollte die Schwingungen verändern - aber nichts! Das einzige, was mir bei solchen luziden Träumen wirklich hilft, ist das Sich-Unsichtbar-Machen. Als der luzide Traum zu Ende war, war ich so ziemlich den Rest des Tages down. Wenn dies das einzige Resultat der Bemühungen ist, die Bewußtseinskontinuität im Schlafzustand des physischen Körpers beizubehalten, ist tatsächlich nicht einzusehen, wozu all die Mühen zur Erschließung der Bewußtseinskontinuität gut Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
sein sollen. Es wäre allerdings sinnvoll, sich die Frage zu stellen, ob etwas in dieser Art in jedem Fall geschehen muß, oder ob diese Sackgasse nur ein Irrtum ist und überwunden oder sogar vermieden werden kann, falls das Ich bereit ist, sich in seiner Egohaftigkeit unsichtbar zu machen. Die verfolgenden Wesen können als "Geister der niederen Ebenen" oder eben als «finstere Dämonen in einer Welt des Wahnbegehrens» (vgl. Wilhelm (1929) 1965:100) bezeichnet werden. Sie sind u.a. daran zu erkennen, daß durch sie eine bedrückend-einsame Stimmung erzeugt wird. Interessant und bedenkenswert ist, daß es Grenzen der Beinflussung gibt, obwohl es den Anschein macht, bei der Welt des Traumes handle es sich um 'reinen' Privatbesitz, der sich beliebig kontrollieren läßt. Gerade in solchen Fällen, in denen aus irgendwelchen Gründen bei der Erschließung der nächtlichen Quellen "Irrwege" beschritten werden und luzide Träume beinahe krankhaft scheinen, ist es besonders wichtig, sorgfältig jene Dinge zu beachten und zu hinterfragen, die NICHT den eigenen Vorstellungen entsprechen So geht es z.B. nicht darum, nach dem Grund der Verfolgungen zu fragen oder danach, was getan werden muß, damit das Geschehen kontrolliert werden kann. Solche Fragen verheddern das Ich nur noch stärker in die «Vorstellungsbilder des Kalten und Absterbenden» (vgl. Wilhelm (1929) 1965:99). Oder, wie C.G. Jung schreibt: «Man muß psychisch geschehen lassen können. Das ist für uns eine wahre Kunst, von welcher unzählige Leute nichts verstehen, indem ihr Bewußtsein ständig helfend, korrigierend und negierend dazwischenspringt und auf alle Fälle das einfache Werden des psychischen Prozesses nicht in Ruhe lassen kann» (Jung (1929) 1965:14). Und Meister Lü Dsu lehrt: «Wenn die Geschäfte auf uns zukommen, so muß man sie annehmen; wenn die Dinge auf uns zukommen, so muß man sie bis auf den Grund erkennen» (Wilhelm (1929) 1965:104). Wer beginnt, sich mit luziden Träumen und außerkörperlichen Erfahrungen auseinanderzusetzen, kommt u.U. zu folgenden Feststellungen bzw. sogar zu einer Auflistung einer Art von 'Anekdote des Scheiterns': «Warum kann ich in meinen Träumen nicht das machen was ich will? Wie kann ich es erreichen, das Geschehen zu kontrollieren? Mich ärgert das total, und ich glaube nicht mehr richtig daran, daß es überhaupt funktioniert. Wie oft stand ich schon auf Straßen, Feldern und Wegen oder hing in der Luft - und wollte die Umgebung verändern. Und wie oft mußte ich frustriert feststellen, daß ich keine Kontrolle habe. Warum fliege ich wie ein besoffener Schmetterling und warum bin ich immer so sexbessenen. Weshalb gelingt es mir nicht immer, durch Mauern und geschlossene Türen zu gehen oder zu greifen? Weshalb gerate ich in Angst, Furcht und Panik und weshalb überkommt mich tiefstes Unbehagen - obwohl sich doch alles nur im Kopf abspielt? Warum gelingt oft überhaupt nichts von dem, was ich mir vorgenommen habe, in einem luziden Traum zu tun? Niemand erscheint, um meine Fragen zu beantworten. Es gelingt mir nicht, bestimmte Personen herbeizuwünschen. Ich werde verfolgt und kann nicht richtig fliegen - und es gelingt mir nicht, einen Flug zu unterbrechen und auf dem Boden zu landen. Und vor allem: Warum mag mich niemand von denen, die ich in einem luziden Traum antreffe. Ich habe fast keine Lust mehr, in der Nacht auf 'Reisen' zu gehen!» Daß hartnäckige Verfolger in Erscheinung treten, ist ein Hinweis darauf, daß es nicht primär darum geht, eine Situation zu kontrollieren, sondern darum, ihr zu BEGEGNEN, SICH SELBST zu disziplinieren und die eigenen Schattenaspekte zu integrieren. Letztlich, sagt Remo F. Roth, ist das in der Körperlichkeit gefangene Seelische durch sorgsames Bebrüten aus der Materie zu befreien und ein Hauchkörper (Diamantkörper, subtle body etc.) aus der Körpermaterie aufzubauen. Die in luziden Träumen immer wieder auftretenden sexuellen Obsessionen erzwingen hingegen geradezu die Begegnung mit einem "Gegenüber", z.B. einem Geschlechtspartner. Hinter dieser Problematik versteckt sich das weite Feld der Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
erotischen Liebesbeziehungen in all seinen Abstufungen - bis hin zur spirituellen bzw. tantrischen Sexualität und zum göttlichen Hierosgamos. Die Hochzeitssymbolik des Hierosgamos, das Mysterium Conjunctionis, beschreibt einen Prozess, den C.G. Jung die Anima-Integration des Mannes und die AnimusIntegration der Frau genannt hat. (Hierzu vgl. Roth 1998: Was uns die Träume über ein mögliches Leben nach dem Tod sagen.) Sollte etwas in irgendeiner Form zu einer Verstrickung des Ich führen, bedeutet dies immer "nur", daß die in Frage stehende Angelegenheit noch nicht geklärt worden ist, weshalb ihr nicht mit Gelassenheit begegnet werden kann. - «Auch darf man sich nicht verleiten lassen von den zehntausend Verstrickungen. Dies geschieht, wenn ohne Unterbrechung allerlei Bindungen plötzlich auftreten, nachdem man den Ruhezustand begonnen hat» (Wilhelm (1929) 1965:99). Es wäre zudem wichtig, eventuell störende Alltagsbelange nicht zwangshaft dominant werden zu lassen: «Alle Verwicklungen soll man beiseite legen, ganz souverän und selbständig sein. Auch darf man nicht die Gedanken auf die richtige Ausführung richten. Wenn man sich zu viele Mühe gibt, so tritt diese Gefahr ein. Ich sage nicht, daß man sich keine Mühe geben soll, aber das richtige Verhalten ist in der Mitte zwischen Sein und Nichtsein; wenn man absichtlich die Absichtslosigkeit erlangt, dann hat man es erfaßt» (Wilhelm (1929) 1965:98-99). Das tönt etwas widersprüchlich, aber die "absichtliche Absichtslosigkeit" ist wie das "handelnde Nichthandeln" die Grundvoraussetzung für das Gelingen der Quest der Bewußtseinskontinuität und der "Herstellung des Diamantkörpers", denn das «Nichthandeln verhindert, daß man in Form und Bild (Körperlichkeit) verwickelt wird. Das Handeln im Nichthandeln verhindert, daß man ins starre Leere und tote Nichts versinkt» (Wilhelm (1929) 1965:105). Verfolgung, Aggressivität und Handlungsunfähigkeit sind insofern gute Zeichen, als damit verdeutlicht wird, daß die Dinge nicht unbedingt so laufen, wie das Ich in seinem Wahn, alles kontrollieren zu wollen, sich das so vorstellt. Es geht keinesfalls darum, die in einem luziden Traum auftauchenden Welten lückenlos zu überwachen und zu beherrschen, sondern bloß darum, die egohaften Tendenzen des Ich zu zügeln. Wenn die Bewußtseinskontinuität dafür genutzt wird, spassige Spielchen zwecks Befriedigung des Ego zu veranstalten, ist dies ein Zeichen dafür, daß sich das Ich mit dem Ego identifiziert. Ein egobezogenes Ich ist leider unfähig, offen, gelassen und wechselwirkend in eine Situation hineinzugehen. Statt dessen zwingt es sich dazu, primär seinen Ego-Status mit allen Mitteln zu verteidigen. Demzufolge muß das Geschehen andauernd manipuliert werden, und es gelingt nicht, genau hinzusehen, zurückhaltend zu beobachten und still hinzuhören. Wenn die gesamte Energie nur darauf verwendet wird, etwas zu beinflussen und nach eigenem Gutdünken zu ändern, wird die Möglichkeit verpaßt, das Unerwartete und Überraschende zu erkennen und darauf situationsadäquat zu reagieren - oder einfach nur zu staunen. Das egoistische Verhalten führt unweigerlich zur Eindimensionalität.
5. Ein weiterer Irrtum Selbstverständlich sind auch bei mir Dinge geschehen, die auf mögliche Irrtümer hinweisen. Eine egobezogene Bewußtseinskontinuität verschwindet nicht einfach definitiv, sondern kommt mit subtiler Leichtigkeit wieder zum Vorschein, wenn das Ich unaufmerksam wird und meint, seine Überzeugungen ungefragt vertreten zu müssen. Das Ich wird schnell einmal dazu verleitet, magische Operationen durchzuführen und die Dinge zu beinflussen. Dies geschah bei mir am 8. Januar 1980, als ich versuchte, ein erkenntniskritisches Gespräch anzuzetteln und meinen außerkörperlichen Zustand zu beweisen. Dieses Vorgehen verursachte ein starkes 'Wirbelfeld' und erzwang eine Rückkehr. Es hätte eben folgendes bedacht werden müssen:
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«Oder wenn beim langen Sitzen die Vorstellungen in Scharen sich erheben, man will sie hemmen, es geht nicht; man läßt sich von ihnen treiben und fühlt sich leichter: dann darf man unter keinen Umständen mit der Meditation fortfahren, sondern muß aufstehen und eine Weile umhergehen, bis Kraft und Herz wieder im Einklang sind; dann erst mag man sich wieder zur Meditation hinsetzen.» (Wilhelm (1929) 1965:100) ... In einer Stadt ganz in der Nähe des Hauptbahnhofes begegnen mir zwei jüngere Frauen. Die Freude des Wiedersehens ist groß, denn wir kennen uns von früher und stehen uns irgendwie nahe. Das hat allerdings nichts mit sexueller Anziehung zu tun - es ist einfach eine 'Herzensverbundenheit'. Die Frauen sind sich ihres Zustandes nicht bewußt, verfügen also über keine Bewußtseinskontinuität bzw. Luzidität. Wir sprechen über ihr Universitätsstudium und auch ein bißchen über meine momentane Arbeit. Bei diesem Gespräch werde ich nach und nach "reflexiv" und schließlich "luzid" und erreiche einen lückenlosen Anschluß an die AlltagsErinnerungen, zumal ich von Dingen erzähle, von denen die beiden nichts wissen können. Es dauert einige Minuten, bis ich die volle Luzidität erreicht habe. Ein Grund dafür könnte der sein, daß ich apriori keine ausdrückliche Kontrolle der Bewußtseinskontinuität gemacht habe, weil dafür nicht die geringste Notwendigkeit bestanden hat. Aber durch den beim Gespräch gebotenen Einbezug derart vieler Alltags-Erinnerungen und erkenntniskritischer Überlegungen kommt es ganz so nebenbei zu einem Total-Check meines Zustandes. Dennoch bin ich nicht ganz zufrieden, denn ich hätte noch eine gesonderte Kontrolle machen müssen, die nichts (!) mit dem laufenden Geschehen zu tun hat. Möglicherweise ist eben nur das eine echte Kontrolle! Sie muss 'außerhalb' des Geschehens stehen, weil nur dann 'die Welt angehalten' werden kann. Dies ist wohl einer der zentralen Punkte der meditativen Kontrolle der Bewußtseinskontinuität. Sie läßt sich tagsüber einüben und verlangt zeitlich keinen großen Aufwand. Zudem gibt es hierfür eine Unmenge von Techniken und Angeboten. Welche Methode gewählt wird, ist ziemlich belanglos. Das eigentliche Problem besteht bloß darin, daß regelmässig meditiert wird. Mich wundert beim Gespräch vor allem die Diskrepanz der von den Frauen geschilderten anderweltlichen Ereignisse zu dem, was sie auf der Alltags-Ebene tun, und ich erinnere mich zu guter Letzt daran, mehrere Verlagsprospekte bei mir zu haben. Ich schlage eines auf und sehe, daß der Bildinhalt nicht dem enstpricht, was mir von der Alltags-Ebene her bekannt ist. Meine Worte sind folgende: «Möglicherweise ist dieses Prospekt hier in der Anderwelt ein zukünftiges Prospekt der Alltagsebene.» Um diesen Verdacht genauer untersuchen und später mit den Alltags-Gegebenheiten vergleichen zu können, versuche ich, den Text zu lesen. Doch zuvor mache ich die Frauen auf ein höchst interessantes Problem aufmerksam, das in luziden Träumen und in außerkörperlichen Erfahrungen beobachtet werden kann: Lesen ist schwierig und nur selten problemlos möglich. Aber jetzt könnte es klappen! Außerdem sage ich zu den Frauen: «Ihr seid jetzt ja selber in ein nächtliches Geschehen verwickelt und werdet vielleicht ähnliche Probleme wie ich haben. Also können wir gemeinsam der Sache nachgehen. Dies wäre allein schon deswegen sehr aufschlußreich, weil sich daraus später die Möglichkeit ergibt, im Alltag Übereinstimmungen nachzuweisen.» Ich beginne die ersten Zeilen im Prospekt zu lesen und stelle erstaunt fest, daß die Buchstaben und Wörter überhaupt keinen Sinn ergeben. Vor allem dann nicht, wenn ich genauer hinsehe - nämlich so genau, daß es mir möglich wäre, das Gelesene zu memorieren. Die beiden Frauen werden sofort informiert: «Ich habe offensichtlich die Zeilen zu stark fixiert!«
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Aber auch beim nächsten Versuch ist nichts zu machen, und es gelingt mir auf keine Weise, den Sinn des Gelesenen zu erfassen. Andauernd verändert sich der Text, wobei die Ursache der Umformungen nicht zu erkennen ist. Zukünftige Möglichkeiten sind immer nur Wahrscheinlichkeiten und niemals feststehende Größen. Wenn also versucht wird, ein Blick in die Zukunft zu erhaschen, wird das Gesehene einen mehr oder weniger verschwommenen Eindruck machen - vor allem in der "digitalen" Textform. Buchstaben sind zu feststehend und ergeben meist zu eindeutige Worte, auch wenn die semantischen Felder eine gewisse Unschärfe aufweisen. Bildhafte Eindrücke hingegen sind dank ihrer eher "analogen" Eigenschaften besser geeignet, zukünftige Wahrscheinlichkeitsfelder auszudrücken. Am Tisch, an dem die Leseversuche stattfinden, sitzen jetzt auch andere Leute. Als diese hören, daß ich der Meinung bin, im außerkörperlichen Zustand zu sein, bezweifeln sie dies und verlangen einen Beweis. Ich sage ihnen, daß es mir im außerkörperlichen Zustand beispielsweise möglich sei, durch feste Gegenstände hindurchzugehen. Um meine Behauptung zu beweisen, beuge ich den Kopf so stark nach hinten, bis es zur Berührung und anschließend sogleich zur Durchdringung der Wandtäferung kommt. Die Anwesenden sind sichtlich beeindruckt. Andererseits scheinen sie ihren Reaktionen nach zu urteilen - den Nachweis nicht recht erfassen und begreifen zu können. Es fehlt ihnen die Bewußtseinskontinuität, weshalb sie sich nicht an ihre Existenz im Alltag zu erinnern vermögen. Also verfügen sie nicht über das dafür notwendige Vertikalbewußtsein, das die verschiedenen Erfahrungsebenen erinnerungsmäßig miteinander verbindet. Aber nur diese Vertikale würde es ihnen erlauben, meine Demonstration einigermassen nachzuvollziehen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen zu erkennen. Wenigsten scheinen sie ganz am Rande das Geschehen erfaßt oder zumindest irgendwie erahnt zu haben. Nun spüre ich, daß während meines Beweisversuches - wie beim Lesen zuvor irgendwelche 'Wellen' erzeugt werden. Die 'Schwingungen' sind wegen der durch die Beweislast für mich und die anderen durch Emotionen wesentlich stärker belasteten Situation ausgeprägter. Die durch den Versuch erzeugten 'Vibrationen' werden von anderweltlichen Wesen registriert. Diese Gestalten sind für mich unfaßbar. Deutlich ist jedoch zu spüren, daß sie den Versuchen gegenüber eine prinzipiell feindliche bzw. ablehnende Haltung einnehmen. Vor allem scheinen sie nicht zu wünschen, daß auf irgendeiner Traum-Ebene Luzidität erreicht wird - und schon gar nicht, daß jemand um die Bewußtseinskontinuität weiß und dieses Wissen anderen zu vermitteln sucht. Deshalb beginnen sie spürbar, mich als eine Person anzupeilen, die ein Störfeld erzeugt. «Jemand will mich angreifen!» sage ich lapidar zu den Tischgenossen. «Ich muß schleunigst von hier verschwinden und in den Alltags-Körper zurückzukehren. Sobald die Unbekannten nämlich meinen Aufenthaltsort festgestellt haben, werden sie den Sog verstärken. Ein solches Attraktionsfeld würde jedoch meine Bewegungsfreiheit einschränken und es mir unmöglich machen, diese Ebene ohne Verlust des Erinnerungsvermögens zu verlassen.» Eigentlich bekommen die Anwesenden meine Worte nur ganz am Rande mit. Ihre Bedeutung erfassen sie nicht. Da sie mir gegenüber nicht feindlich eingestellt sind, bleiben sie zurückhaltend und machen keinen Beeinflussungsversuch. Ich lehne mich also noch stärker zurück und falle bewußt in den physischen Körper hinein, dessen Position mir genau bekannt ist. Es gibt nur einen kurzen Übergang ohne jegliches Black-Out, bei dem eine schmale und sehr kurze Passage von 'grau-schwarzer' Farbe zu passieren ist. Dann erwache ich sofort im schlafenden Körper und spüre ihn vollständig. Gleichzeitig mit dem physischen Erwachen auf der Alltagsebene wird jeder Kontakt mit eventuellen Verfolgern abrupt beendet. Ihnen ist ab sofort keine direkte Lokalisierung mehr möglich, denn die Deckungsgleichheit des Ich mit der materiellen Körperlichkeit Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
auf der Alltagsebene löst mich sozusagen im Irdischen auf und läßt mich verschwinden! Es würde ihnen sogar nicht einmal etwas nützen, wenn sie wüßten, wo ich bin, denn der physische Körper wirkt wie ein undurchdringlicher Schutzpanzer. Das ganze Erlebnis befremdet mich doch sehr. Ich muß einen Fehler gemacht haben durch die zeitliche Raffung der Versuche - und vor allem deren erkenntniskritischen Charakter. Die von mir erzwungenen Operationen haben offensichtlich ein zu starkes 'Wirbelfeld' erzeugt, weshalb 'dämonische Kräfte' auf mich aufmerksam geworden sind, die meine Bewußtseinskontinuität vernichten wollten. Derartige Erfahrungen sind vor allem deswegen verblüffend, weil sie den gehegten Erwartungen total widersprechen. Wer sagt, alles würde sich "nur" im Gehirn und auf der "Subjektebene" abspielen, dürfte sich letztlich selber etwas zu viel zumuten und letzten Endes in die Falle der Ichhaftigkeit und des Solipsismus treten - ohne es zu bemerken. Bislang wurde ja nicht einmal verstanden, wie Gedächtnis oder Intelligenz funktionieren, weshalb eine Trivialisierung der nächtlichen Erfahrungen tunlichst zu vermeiden ist.
6. Der Donnerkeil Der Diamant ist ein geeignetes "Symbol" sowohl für die Unsterblichkeit wie auch für die Bewußtseinskontinuität. Diamant und Bewußtseinskontinuität sind durchsichtig, "unsichtbar" und doch vorhanden. Beide lassen Lichtstrahlen ungehindert, ungetrübt und ungefiltert passieren und brechen sie je nach Schliff zu einem oszillierenden Feuerwerk sämtlicher Farben - ähnlich einem Regenbogen. Beide sind stabil, beständig und kontinuierlich. Der Diamant wurde wegen seiner Härte, Durchsichtigkeit und Farbe der edle und gebenedeite "Stein der Philosophen" genannt. Der "lapis philosophorum" kann nicht angegriffen werden, er strahlt unberührt und unverändert in der inneren (und äußeren) Welt, bis er sich eines Tages dem Ich enthüllt. Vermutlich geschah dies bei mir am 18. Januar 1974: ... Dann sehe ich auf dem Boden plötzlich einen riesigen Diamanten in Form eines Vajra, eines Donnerkeiles. Er ist mindestens ein Meter lang, weist an den Enden kugelförmig ausgebildete Verdickungen auf und ist unglaublich kompliziert geschliffen. Außerdem glitzert das Gebilde mit unbeschreiblicher Stärke, Klarheit, Schärfe, Vielfalt und Farbenprächtigkeit - ein lebender Diamant! Ich bin zutiefst beeindruckt. ... (Die ganze Erfahrung ist in den "Quellen der Nacht" S.132-133 erzählt.) Weil der Donnerkeil mit der Bewußtseinskontinuität zu tun hat, sei diese an dieser Stelle doch etwas genauer erläutert: Der wohl wesentlichste Bestandteil meiner Ausführungen ist und bleibt die Kontinuität des Ich-Bewußtseins, die Bewußtseinskontinuität (= BK). Luzides Träumen und Außerkörperlichkeit sind nur als eventuell auftretende Nebeneffekte dieser Kontinuität zu betrachten. Sie werden beinahe wie selbstverständlich in dem Moment erlebt, wenn das Ich bereit ist, für eine Weile die gewohnte Identität mit dem Zustand des physischen Körpers aufzugeben. Dabei bleibt das Ich sich selbst bewußt und überläßt dem Körper die Selbstorganisation des Einschlafens. Gleichzeitig ist dieses Tun, das vor allem darin besteht, nichts zu tun, auch eine heitere Einübung des Sterbens. Die Entkoppelung des Bewußtseinszustandes von Körperzustand ist sehr leicht zu bewerkstelligen, denn sie verlangt vom Ich nur die Bereitschaft, jene Dinge loszulassen, mit denen es meinte, sich identifizieren zu müssen. Solange jedoch das Haben an erster Stelle steht, wird das Sein zum Problem. Aus diesem Grunde sei nun der Unterschied erläutert zwischen einer leeren bzw. inhaltslosen BK (= Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
BK 0/0) und einer inhaltsbefrachteten BK (= BK m/n), denn «man muß zwischen dem Sein und dem dieses und jenes sein unterscheiden, zwischen dem 'Ich bin der Ich bin' und dem 'Ich bin dieser oder jener', zwischen dem Sich-Enthüllen ohne Namen und Gestalt und dem Leben für Namen und Gestalt» (Raphael in: Shankara (1977) 1992:6). BK m/n ist eine Ich-Bewußtheit, die einen bestimmten Inhalt 'besetzt' hat und sich mit der gegebenen Form identifiziert. Dies kann verglichen werden mit Wasser (BK 0/0), das ein spezifisch geformtes, kompaktes Gefäss (m/n) vollständig 'erfüllt'. Auf diese Weise wird die BK 0/0 zu einer BK m/n. Wird das Wasser gefroren und das Gefäß zerschlagen oder aufgelöst, bleibt nur das pure Eis übrig. Dieses Eis hat nun exakt die Form des Gefässes. Ohne genaues Bedenken dieser Situation kann es mit Leichtigkeit zu einer Verwechslung kommen insofern, als das Eis (die BK 0/0) mit dem Gefäß (m/n) identifiziert wird. Es wäre also auch ein Leichtes, zu meinen, das Ich sei identisch mit einer bestimmten Körperlichkeit. Die BK 0/0 kann irgendeinen Inhalt 'erfüllen' und sich mit diesem vereinen ohne sich damit zu identifizieren. Es kann sich dabei um ein Tier, eine Pflanze, einen Stein oder sogar die ganze Welt handeln. Viele Schamanen nutzen diesen Umstand für eine BK-Übertragung, um z.B. mit den Augen eines über die Prärie fliegenden Adlers zu sehen und die Situation auszukundschaften. Normalerweise ist es so, daß die BK einen physischen Körper 'einnimmt'. Dabei kommt es zu einer Identifizierung mit der betreffenden Körperlichkeit, die schließlich in eine totale Identität von Ich und Körper einmündet. Es ist dann nicht der Körper, der schläft, sondern das Ich, nicht der Körper, der Schmerz empfindet, sondern das Ich. Natürlich ist es sinnvoll, sich mit der momentan eingenommenen Körperlichkeit zu identifizieren. Aber das sollte bewußt, freiwillig und in eigener Verantwortung geschehen - und im Wissen darum, daß der 'eigene' Körper eines Tages sterben wird. BK 0/0 ist also die LEERE bzw. inhaltslose Bewusstheit - die "eigentliche" BK und der "Wurzelgrund" einer jeden BK m/n. Es wäre sehr klug, stets GLEICHZEITIG BK 0/0 und BK m/n zu sein, d. h. stets die Verbindung zum 0/0 beizubehalten! Dies 'wirkt' zu jedem Zeitpunkt relativierend, läßt jedoch die Verantwortung weiterhin bestehen. Manche werden sich als erstes fragen, inwieweit sich das Ich-Bewußtsein (BK 0/0) von dem Bewußtsein unterscheidet, das bei körperlicher und geistiger Wachheit vorhanden ist (BK m/n). Wer versucht, die BK während 24 Stunden täglich beizubehalten, sieht sich nämlich schnell einmal mit folgenden Problemen konfrontiert: Tagsüber tritt häufig das Gefühl auf, in einem Traum zu sein, und nachts gelingt es nicht, einzuschlafen. Letzteres ist eine Folge der sprachlichen Konditionierung, die sehr subtil ist. Das Körper schläft ein, nicht das Ich. Wenn aber auch nur ganz beiläufig gedacht wird: «Es gelingt mir nicht, einzuschlafen!» ist die Identifizierung mit dem physischen Körper schon wieder geschehen. Weil das Ich es versäumt hat, sich die Frage nach dem «WER schläft ein?» zu stellen, zwingt es sich dazu, einen bestimmten Inhalt und damit eine physische Körperlichkeit zu übernehmen. Das Ich muß sich darüber klar werden, daß es NUR der Körper ist, der einschläft, und NICHT die BK! Das Ich muß nicht schlafen und kann stets hellwach bleiben - ohne zu ermüden! Das Gefühl, auch tagsüber in einem Traum zu sein, ist ein gutes Zeichen, denn eine der Konsequenzen und eine der grössten Herausforderungen der BK ist die Erkenntnis, daß ALLES ein Traum und gleichzeitig ALLES Realität ist. «Es scheint mir denn doch wesentlich vernünftiger zu sein, der Seele dieselbe Gültigkeit einzuräumen, wie der erfahrbaren Welt und ersterer dieselbe 'Wirklichkeit' zu verleihen, wie letzterer» (Jung (1929) 1965:47). Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Die BK bedeutet unweigerlich, daß alles Tun und Handeln des Ich irreversibel ist und seiner alleinigen Verantwortung obliegt. Umso wichtiger ist es deshalb, mit äußerster Sorgfalt und Aufmerksamkeit durch die Welten des Alltags und der Nacht zu gehen - ohne Hast und Übermut. Das eigene Tun wird zu einem 'handelnden Nichthandeln' (Wu-Wei) und ist geprägt von einer 'aktiven Passivität'. Wer beginnt, sich mit der BK auseinanderzusetzen, kann manchmal eine Konzentration auf das Ich als Ego beobachten. Die Betonung wird auf das Wort "Ich" gerichtet. Dadurch entsteht der Eindruck der Egozentrik oder der Eindruck, daß das Ich alleine und eine Interaktion mit anderen Wesen unnötig sei. Dies ist ein fatales Mißverständnis, das unweigerlich die Falle des Solipsismus zuschnappen läßt. Jeder Mensch ist eine BK 0/0 Einheit für sich, aber gleichzeitig wie ein Wassertropfen im Meer des alles umfassenden 0/0 enthalten. Was ist nun der Unterschied zwischen dem Meer und dem Tropfen? Bedeutet die Grenzenlosigkeit des Meeres auch eine Grenzenlosigkeit des Tropfens? Sind Meer und Tropfen identisch? Jein! Eine Beantwortung dieser Fragen in einem dualen System ist unmöglich. Nur ein Sowohl-Als-Auch kann einem Entweder-Oder ein Metasystem sein. Eine Wechselwirkung auf "körperlicher" Ebene, die einen Schöpfungsprozeß zur Folge hat, bedingt, daß sich BK 0/0 Einheiten voneinander absondern und - laut Bibel mehr oder weniger - freiwillig das Paradies des Sowohl-Als-Auch verlassen. "Draußen" sind sie in die Erzeugung einer äußerst mannigfaltigen, diffizilen und filigranen, GEMEINSAM aufgebauten Wirklichkeit einbezogen. Dabei kommt es zu einer andauernden Wechselwirkung und gleichzeitig zu einem gegenseitigen Erkennen. Die Menschen tauschen sich miteinander aus, treten zueinander in Beziehung und reagieren aufeinander. Niemand ist alleine, denn ohne Interaktion gibt es kein Leben und ohne Intersubjektivität keine kontinuierlich fortschreitende Schöpfung. Wenn das Ich es schafft, sich sowohl des 0/0 (das "Zentrum des Zyklons", wie John C. Lilly sagt) wie auch des m/n - eines begrenzten Inhaltes bewußt zu bleiben, lebt es in der Vielfalt der Einheit. 7. Was ein Kind finden kann Es scheint, daß es Menschen reinen Herzens problemlos möglich ist, die große und geheimnisvolle Kostbarkeit zu finden. Unser 9 Jahre alter Sohn Beat erzählte mir jedenfalls am 15. Januar 1976 (natürlich in Dialektform) folgendes: Wir gingen einmal in den Ferien auf eine Wanderung. Ich mache unterwegs ein Mittagsschläfchen. Ihr tut dasselbe. Aber da ist etwas unter meinem Rücken nicht so bequem. Ich stehe auf und entferne die störenden Steinchen. Da sehe ich einen großen Kristall, der sehr schwer ist. Aber der Papi kann ihn zum Glück aufheben. Wir gehen wieder nach Hause (in die Ferienwohnung) und nehmen den Kristallstein mit. Am nächsten Tag gehen wir wieder wandern. Als ich eine Pause mache, entdecke ich ein paar Diamanten. Diese trage ich selber zurück, denn sie sind nicht schwer. Dasselbe geschieht am nächsten Tag. Am übernächsten Tag stolpere ich über einen Felsbrocken und schiebe ihn beiseite. Darunter sind viele Kristallsteine. Wir nehmen sie mit. Bei der nächsten Wanderung am folgenden Tag steht mitten auf dem Weg ein Baum. Ich schiebe ihn ein bißchen zur Seite. Und was sehe ich da! Schmucksachen aus Gold und Silber fürs Clodi (meine Schwester) und fürs Mami. Die beiden heben den Schmuck auf und probieren ihn. Wie ich den Baum noch etwas mehr beiseite schiebe, entdecke ich im gleichen Loch zwei Diamantringe. Zu Hause bedankt ihr euch für die tollen Sachen, die ich gefunden habe - auch für den großen, großen Kristallstein. Es ist ein Zauberstein, aber das wissen wir noch nicht. Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Dann sage ich: «Wann gehen wir (endlich) nach Hause?» (Es regnet jetzt ohne Unterbruch.) Und du (Papi) sagst: «Erst in zwei Wochen!» Das freut mich, und ich sage: «Meinst du, dann wird das Wetter wieder schön?» Kaum habe ich das gesagt, sind wir 'auf einen Blitz' (blitzartig) zu Hause - und es ist schönes Wetter. «Also das geht doch nicht!» sagen alle. Ich denke: «Wird das Wetter wieder schön, können wir wieder in die Ferien!» Und 'wie der Blitz' sind wir zurück am Ferienort. Der Schmuck von Clodi und Mami zaubert ganz automatisch. Er bewirkt, daß das Mami verschwindet (unsichtbar wird) und kurze Zeit darauf wieder da ist. Nun feiern wir, weil alle Dinge, die ich gefunden habe, zaubern können - auch der Kristallstein. Am nächsten Tag ist das Wetter wirklich schön. Clodi spielt draußen, ich im Haus. Plötzlich taucht Gesindel auf. Es stiehlt die silbernen Sachen und schleppt meine Schwester weg. Aber da zaubert Clodi und ist nicht mehr da (sie wird unsichtbar). Das Gesindel denkt: «Wo ist die denn jetzt?» Da zaubert sich Clodi wieder herbei (wird sichtbar), verwandelt das Gesindel in Ameisen und zerdrückt diese. Nun sind alle tot! Eines Tages haben wir nichts zu Essen, aber der Kristallstein kann uns etwas herbeizaubern. Dann machen wir uns auf den Heimweg und werden eine reiche Familie. Wolfram von Eschenbach schreibt: «Daß vor dem Grale jedesmal bereitlag, wonach ein jeder die Hand ausstreckte, und daß er fertig vor sich fand warme Speisen, kalte Speisen, neue Speisen.» - Der Gral wird auch 'lapis exillis' genannt und schafft nach Art des Füllhorns Speise und Trank im Überfluß. Er wirkt auch als eine Art Jungbrunnen, der Verletzungen heilt und die Toten ins Leben zurückruft, und er ist das Lebenselixier schlechthin, das im weitesten Sinn das Mysterium von Leben und Tod vergegenwärtigt (vgl. Zingsem 1995:228). Tatsächlich kommt es - wahrscheinlich sogar öfter - ganz spontan auch zu luziden Träumen und außerkörperlichen Erfahrungen, denn diese Erfahrungsbereiche sind dem Menschen eigen und müssen nicht unbedingt mittels spezieller Praktiken erschlossen werden.
8. Die Entstehung des Diamantkörpers Die Probleme, die sich bei der Entstehung des Diamantkörpers ergeben, sind sehr komplex. Ich werde also weiterhin nur tastend vorgehen können - und erzähle deswegen einfach mal das Geschehen vom 18. Juli 1979. ... Da sind ganz in meiner Nähe an einem mir völlig unbekannten Ort zwei Männer, die mir weit überlegen sind und hier eindeutig das 'Sagen' haben. Wir stehen knietief in einer Flüßigkeit, die den Boden des ganzen Raumes bedeckt wahrscheinlich ist es Urin. Mir wird gesagt, ich müsse da hineinpinkeln! Ohne der Aufforderung zu widersprechen und den Sinn dieses Tuns zu begreifen, befolge ich die Anweisung und spreche - wie das offensichtlich von mir erwartet wird während des Wasserabschlagens mit den Männern über das Problem des Urins in der Alchemie. Urin hat mit dem "aqua permanens" zu tun und könnte eine andere Darstellung der Problematik der Bewußtseinskontinuität im Hinblick auf den "Kreislauf des Lichts" in den chinesichen Meditationspraktiken sein. Es besteht somit ein Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Zusammenhang mit dem "elixir vitae", dem "Essig" (acetum), dem "Mercurius als Quecksilber", der "Tinctura" und dem "Wasser des Hl. Geistes". Die Reaktion der aufmerksam zuhörenden Männer läßt vermuten, daß sie der Meinung sind, ich hätte die Zusammenhänge recht gut erfaßt. Aber erst während dieses Gespräches werde ich mir langsam mit aller Deutlichkeit meiner momentanen Situation bewußt und merke schließlich, daß ich 'träume' und in ein äußerst sonderbares Geschehen verwickelt bin. Und definitiv wird mir meine Lage bewußt, als mir befohlen wird, mich hinzulegen. Ich soll gefoltert werden! Ein Wahnsinn! Einer der Männer hat eine Art Handschleifmaschine, mit der er mir die Haut vom Leibe wegreißen will. Scheiße! Ich fühle mich - gelinde gesagt - nicht besonders angenehm beim Gedanken, höllische Schmerzen ausstehen zu müssen. In einem Traum, aus dem ich mich ja jederzeit flüchten könnte! Mir ist jedoch klar, daß gerade die Schmerzempfindung ganz allein von mir selber und damit von meiner Einstellung diesem Geschehen gegenüber abhängt. Ich erfasse die Situation sehr genau und weiß intuitiv, was exakt getan werden müßte, damit die Folterung nicht stattfindet. Falls ich mich korrekt verhalte, dürfte es unnötig sein, mich auf diese Weise zu quälen. Das richtige Verhalten wird vor allem einmal darin bestehen, daß ich lerne, mich völlig zu entspannen und absolut passiv zu bleiben. Dies ist angesichts der drohenden Lage nicht besonders einfach zu bewerkstelligen, allerdings hilft mir dabei die Bewußtseinskontinuität. So entspanne ich mich ganz bewußt und lasse mich im wahrsten Sinne des Wortes im Urin auflösen, denn das ist es, was nunmehr geschieht - und für die Folterung nichts mehr übrig lassen wird. Ich realisiere bei völliger Bewusstseinsklarheit, daß ich mich auf eine geheimnisvolle Art auflöse. Genauer gesagt ist es so, daß der Körper irgendwie 'expandiert'. Dabei entsteht ein intensiv starkes Gefühl der Einheit. Eine Einheit nicht nur mit der Flüßigkeit, sondern überhaupt mit allem - mit dem gesamten Universum! Dieses Erleben erinnert mich an die mystische Erfahrung der 'unio mystica'. Die Überraschung könnte nicht größer sein - in einem solchen Moment hätte ich das niemals erwartet. Aber das Gefühl ist zu deutlich, als daß es hätte missachtet werden können. Und es ist das eigentlich Wesentliche in diesem Moment, denn ansonsten hätten die beiden Männer mit der Folterung beginnen können. Und mit dem Grad der Auflösung steigt meine Unabhängigkeit in bezug auf eine mögliche Folterung, denn je mehr ich mich auflöse, desto weniger biete ich in meiner Körperlichkeit eine Angriffsfläche. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, in einer expandierenden Einheit mit der Umgebung zu sein - und gleichzeitig die eigene Individualität in ihrem Kern eindeutig zu behalten. Dies bestätigt mir eindrücklich meine seit langem gehegte Vermutung, daß Einheit, Individualität und Vielheit keine Widersprüche sind, sondern gleichzeitig erfahren werden können. Die Auflösung des Körpers schreitet nicht bis zum möglichen Maximum des 'atomaren' Zerfalls fort. Zum einen wohl deswegen, weil ich nicht so weit gehe und nicht so weit zu gehen habe, zum anderen, weil man mich nicht so weit gehen läßt. Die deutliche Empfindung, daß sich die Muskeln vom Skelett ablösen und im Urin auflösen, während das Skelett in seine einzelnen Bestandteile zerfällt, erinnert mich eindrücklich an das Motiv der Zerstückelung bei den Schamanen. Ich denke: «Da habe ich nun meine ganz persönliche Zerstückelung! Und sie erfordert tatsächlich ein gehöriges Maß an Gelassenheit! Ohne Bewußtseinskontinuität wäre das nicht auszuhalten!» Dann sehe ich, daß der eine Mann - er erinnert mich doch etwas an eine Christusfigur - sein Vorhaben aufgibt, mich zu 'schleifen'. Offensichtlich Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
deswegen, weil ich bewußt den Auflösungsprozeß derart weit vorangetrieben habe. Nun gibt es bei der Körperlichkeit keine Ansatzpunkte zum Schleifen mehr! Selber bin ich außerordentlich glücklich darüber, daß die Auflösung gelungen ist. Außerdem scheint sie irgendwie als solche eine weitaus größere Prüfung zu sein als es die Folterung jemals hätte sein können. Dann beginnen sich die einzelnen, im Urin aufgelösten Teile wieder zu gruppieren - und es entsteht ein neuer Körper. Mit größstem Erstaunen stelle ich fest, daß jetzt ein echter 'Diamantkörper' zusammenwächst. Darauf bin ich stolz! Es freut mich, eine derart tiefgreifende Erfahrung erleben zu dürfen. Sie scheint mir sehr wesentlich, denn ich erhalte einen 'unsterblichen' und 'unverweslichen' Leib und bekomme damit einen Körper, mit dem selbt die härtesten Gefängnismauern zu durchdringen sind. Nach einer kurzen Zeit der Besinnung erhebe ich mich. Als erstes soll die Kraft und die Härte des neuen Körpers zur Anwendung kommen. Ich gehe zur 'Betonwand', welche diesen Raum begrent, und beginne die Mauer mit bloßen Händen zu bearbeiten und ganze Stücke herauszureißen. Zu meiner großen Überraschung stelle ich fest, daß das Innere der Mauer aus Tausenden von Kugeln unterschiedlichster Farbe besteht. Sehr hübsch! Während meines Tuns überlege ich mir, ob ich jetzt schon versuchen sollte, die Mauer zu durchbrechen. «Eigentlich habe ich für heute genug erlebt! Ich sollte jetzt in den schlafenden physischen Körper zurückkehren und die Sache noch protokolieren!» Auch habe ich keinen Mumm mehr, jetzt gerade weiterzumachen. Also überlasse ich mich der auftretenden Müdigkeit und erwache kurz darauf im Bett. Es ist 01:30. «Meister Lü Dsu sprach: Es gibt vielerlei Bestätigungserlebnisse. Man darf sich nicht mit kleinen Ansprüchen begnügen, man muß sich zu dem Gedanken erheben, daß alle Lebewesen erlöst werden müssen. Man darf nicht leichten und nachlässigen Herzens sein, sondern man muß danach streben, daß die Worte durch Taten bewiesen werden.» (Wilhelm (1929) 1965:102) Es ist natürlich folgendes zu berücksichtigen: «Entsprechend der Veranlagung der Menschen erscheinen jedem verschiedene Dinge» (Wilhelm (1929) 1965:104). Dem wäre nur noch beizufügen, daß der kulturelle Hintergrund die 'archetypischen' Erscheinungen maßgeblich in ihrer Detailausbildung ideoplastisch mitbeeinflußt. Aber grundsätzlich ist es egal, was erscheint, denn wichtig ist allein das Verhalten des Ich gegenüber einem Erscheinungsbild. Im Märchen von der "Frau Holle" schnarrt das Brot im Backofen: «Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenn ich: ich bin schon längst ausgebacken.» Eine solche Situation verlangt nach einer bewußten Entscheidung. Das Ich sollte sich jetzt «zu dem Gedanken erheben, daß alle Lebewesen erlöst werden müssen» (Wilhelm (1929) 1965:100). Die Idee des "diamantnen Leibes", des unverweslichen Hauchkörpers, scheint - wie die Behauptung eines "Fortdauern des Lebens nach dem Tode des physischen Körpers" - zunächst eine bloß metaphysische Behauptung zu sein, die eine leicht durchschaubare Vermischung physischer und geistiger Dinge darstellt. Kommt es jedoch zu einer Erfahrung wie der vom 18. Juli 1979 , d.h. zur "Entstehung des Diamantkörpers", verliert sich die absolut scheinende Gegensätzlichkeit von Leben und Tod, denn der Prozeß der totalen Auflösung, Umwandlung und Neuzusammensetzung läßt sich offensichtlich "problemlos" überstehen. Wenn das Geschehen jedoch genauer betrachtet wird, zeigt es sich, daß es von der allergrößten Bedeutung ist, die Identität von Ich und Körper zu hinterfragen und als bloßen Schein zu erkennen und zu entlarven. Würde dies nicht getan, müßte es unweigerlich zur Folterung und damit zu massiver Schmerzbildung kommen. Die eigentliche Schwierigkeit vieler Menschen dürfte darin bestehen, daß sie andauernd Ich und Körper als identisch betrachten. Wenn der Körper leidet, leidet das Ich. Wenn der Körper stirbt, stirbt das Ich. Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Die Identifikation von Körper und Ich ist fatal, denn sie zwingt das Ich, sich von der Wiege bis zur Bahre mit einem ganz bestimmten Inhalt des Bewußtseins gleichzusetzen. Dies geschieht erstmals auf der physischen und dann wieder auf der hauchkörperlichen Ebene. Zuerst wird der materielle Leib als wesentlicher Lebensträger bezeichnet. Auf dieser 'Stufe' verharrt normalerweise der westliche Mensch, und er muß alles daran setzen, mit Hilfe bestimmter Techniken jung und schön zu bleiben und möglichst alt zu werden. Ein nächster Schritt besteht dann darin - wiederum mittels bestimmter Techniken - einen "Hauchkörper" zu entwickeln, der langes Leben verleiht. Pien Tao-schi sagte: «Unsterblichkeit ... bedeutet genau das, was ihr Name besagt - kein Tod, zumindest für die Dauer vieler Äonen. Ich selbst habe die feste Absicht, meinen Körper in eine schimmernde, diamantartige Substanz zu verwandeln, gewichtlos und doch hart wie Jade. Das ist der einzig sichere Weg» (Blofeld 1974:51-52). Ob Jahre oder Äonen, am Ende wartet der Tod - und der ist geduldig. Aber er kann immer nur einen Körper erfassen, niemals aber das Ich als bewußtseinskontinuierliches Wesen. Wenn es gelingt, die "große Umkehr" von der Sicht auf den Körper als 'feststehender' BK-Inhalt hin zur Sicht auf die BK 0/0 zu vollziehen, relativiert sich jede Art von Körperlichkeit. Daß ein "diamantner Leib" wie der "physische Körper" eines Tages zerfallen wird, scheinen auch einige östliche Meister übersehen oder vergessen zu haben. Nun geht es allerdings in einem ersten Schritt darum, den "Erdgeist" aus seiner Verhaftung an die Materie zu befreien. Bei diesem Prozeß wird der physische Körper im Verlaufe des irdischen Lebens durch den "Hauchkörper" ergänzt und beim Tode desselben durch ihn ersetzt. So ziemlich alle Meditationstechniken und Yogaübungen bezwecken dies. Außerdem zeigen sie, daß das "Psychische" sowohl 'physisch' wie auch 'geistig' ist. Der Begriff einer psychischen Realitat wird in dem Moment 'greifbar', wenn der Mensch beginnt, bewußt in die Welt der "nächtlichen Erfahrungen" einzutauchen und dabei zu erkennen, daß physischer und subtiler Körper nicht dasselbe sind und sich zudem als körperliche Vehikel (und Formen des Geistleibes) wiederum von der Bewußtseinskontinuität unterscheiden. «Am besten ist es freilich, wenn das Licht sich schon zu einem Geistleib verfestigt hat und allmählich seine Lebenskraft die Triebe und Bewegungen durchdringt. Aber das ist ein Geheimnis, das seit Jahrtausenden nicht verkündet worden ist» (Wilhelm (1929) 1965:80). Nun denn, es braucht auch nicht verkündet zu werden, denn jeder Mensch kann es erleben!
9. Das Monster aus den Tiefen des Gehirns Am 13. September 1998 um 00:20 Uhr kommt es zu einer Auseinandersetzung, bei der die Luzidität entscheidend gefordert wird. Das Geschehen spiegelt mit aller Deutlichkeit die gedankliche Auseinandersetzung mit der immer wieder geäußerten Auffassung, alles würde sich NUR im Gehirn abspielen und sei deswegen bloß eine Illusion. Diese immer wieder geäußerte Meinung beruht vor allem auf einem kritiklos übernommenen rationalistisch-materialistischen Verständnis, das meint, alle Probleme ließen sich mit naturwissenschaftlichen Mitteln lösen und erklären - statt die Notwendigkeit einer Wandlung der bewußten Einstellung gegenüber dem Irrationalen anzuerkennen und das "Bauchgehirn" sprechen zu lassen, wie dies Remo F. Roth in «Die Visualisierung psychosomatischer Symptome oder SymptomSymbol-Transformation» beschrieben hat. ... Ich steige auf der linken Seite der Wohnstube eines Hauses in den Bergen eine Treppe hinunter in den Keller. Hier fällt mich plötzlich ein wutschnaubendes, geiferndes, grün-graues Monster an. Es gelingt mir nur äußerst knapp zu entkommen und die Steintreppe wieder hinaufzurennen. Nach einigen Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Minuten der Besinnung fasse ich all meinen Mut zusammen und gehe noch einmal in den Keller hinunter, nehme aber dieses Mal die Treppe rechts - in der Hoffnung, damit insofern eine etwas andere Ausgangslage zu erzwingen, als das Ungetüm nicht erwartet, daß der Eindringling von dieser Seite her sein Reich betritt. Mir scheint es wichtig, das Monster genauer anzusehen. Auf der letzten Stufe bleibe ich sicherheitshalber stehen und schaue mich um. Links führt zwischen den beiden Treppen ein breiter Gang in die Dunkelheit hinein. Irgendwo dort hinten lauert ein gräßliches Monstrum, das sofort auf mich aufmerksam werden wird, wenn ich es wage, die letzte Stufe hinunterzusteigen. Eine beängstigende Vorstellung. Ich frage mich ernsthaft, was zu tun ist. Dabei steigen Erinnerungen an ähnliche Situationen auf. Es wird mir auch klar, daß sich eine Konfrontation nicht vermeiden läßt. Was ist also zu tun? Ein Zurückgehen wäre sinnlos. Es hätte bloß aufschiebende Wirkung. Ein Vorwärtsgehen wird das Monster, gegen das ich keinerlei Chance habe, unweigerlich lebendig werden lassen. Aber gibt es überhaupt eine andere Möglichkeit als das EntwederOder des Vorwärtsgehens oder des Zurückweichens? Andererseits ... es gibt noch ein Drittes, nämlich die Bewußtwerdung. Wo bin ich denn? Was geschieht? Nach kurzem Überlegen wird mir klar, daß es sich hier eindeutig um ein Traumgeschehen handelt! Ich realisieren dies mit aller nur wünschenswerten Deutlichkeit. Meine momentane Lage ist die eines wachbewußten Träumers in einem luziden Traum! Also kann ich jetzt dank der Bewußtseinskontinuität und dem Wissen, daß mir nichts geschehen kann, problemlos weitergehen. Ok - das wäre also geklärt, und die Angst ist damit definitiv überwunden. Ein letzter Schritt über die letzte Stufe hinunter, und dann wende ich mich furchtlos nach links und gehe den dunklen, breiten Gang hinunter. Das Monster wird bald merken, daß jemand kommt, aber es wird sich mit jemandem konfrontiert sehen, der sich der Tatsache, in einem Traum zu sein, bewußt ist. Die Einsicht, in ein Traumgeschehen verwickelt zu sein, ändert prinzipiell nichts an der Situation als solcher, in die sich das Ich im Traum hineingestellt sieht. Sie ändert vor allem auch nichts an der Frage, ob das Ich unter diesen Voraussetzungen situationsadäquat, in eigener Verantwortung und unter Berücksichtigung der Gegebenheiten handeln soll - oder ob es situationsvermeidend, d.h. rücksichtslos und einzig den eigenen Wunschvorstellungen gemäß vorgehen will. Aufgrund des die Lage stark vereinfachenden Gedankens, alles spiele sich NUR im Gehirn ab, ist eine total andere Haltung dem Geschehen gegenüber möglich. Nicht mehr eine beinahe ausschließlich passiv erleidende, sondern eine rigoros aktiv handelnde. Das NUR erlaubt es nämlich, völlig willkürlich zu verfahren. So kann z.B. die vorgegebene Situation augenblicklich verlassen und aus ihr ausgestiegen werden. Wer erfahren ist im luziden Träumen kann z.B. die gesamte Umgebung nach eigenem Gutdünken und gemäß den eigenen Wunschvorstellungen beinahe (!) beliebig verändern und notfalls das Traumgeschehen durch ein Erwachen im Bett beenden. Derartige Möglichkeiten ergeben sich aber ERST durch die Luzidität als solche. Sie sind eine Folge der Bewusstheit! Da sie auf dem Gedanken beruhen, ALLES spiele sich NUR im Gehirn ab, sollte dieser Gedanke unbedingt zu Ende gedacht werden. Auch sollte das "beinahe" etwas genauer unter die Lupe genommen. Das luzide Ich hat die Aufgabe, eine "Verdunkelung des Gehirns" (nigredo), ein "abaissement du niveau mental" zuzulassen und die Ichvorstellungen bewußt zurückzunehmen. Dies ist gerade WEGEN der Bewußtheit des Ich in einem luziden Traum sehr schwierig, denn es bedeutet, daß BEWUßT auf eine Beeinflussung und damit auf Machtausübung verzichtet wird! Als erstes ist allerdings daran zu denken, daß das Gehirn als solches in seinen effektiven Dimensionen und tatsächlichen Eigenschaften keineswegs vollumfänglich bekannt bzw. erforscht ist. Es muß deshalb damit gerechnet werden, daß die Erforschung des Gehirns noch einige Überraschungen bieten wird. Es ist abgesehen davon, daß noch nicht allzu viel bekannt ist - überhaupt nicht Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
möglich, das Gehirn vollständig zu "entschlüßeln" und zwar aus Gründen, welche die Wissenschafts- und Erkenntnistheorie deutlich aufzeigt. Diese Tatsache muß allerdings für das "normale" luzide Ich und seine Entscheidungen im Traum und im Alltag keine sonderlich große Rolle spielen - es sei denn, es würde sich ernsthaft mit den "letzten Dinge" an der Forschungsfront auseinandersetzen. Es ist zwar nicht unbedingt notwendig, sich darüber Klarheit zu verschaffen, welches die tatsächlichen Grenzen des Gehirns "in Raum und Zeit" sind und ob das "Kopfgehirn" einen Zwilling hat, der "Bauchgehirn" genannt werden kann, das dem 3. und dem 2. Chakra von unten, dem manipura und dem svadhisthana, entspricht aber es wäre für die spirituelle Entwicklung förderlich und zudem heilsam für die Seele, wenn gewisse Fragen gestellt würden. Und ob nun die feinsten Verästelungen der sensiblen und motorischen Nerven in den Zehen oder irgendwelche hormonbildenden Drüsenzellen zum Gehirn gehören oder nicht, ist - schalkhaft gesagt - auch nicht nowendigerweise zu hinterfragen. Niemand braucht sich ferner darum zu kümmern, ob beispielsweise das soeben eingeatmete Sauerstoffmolekül vor einiger Zeit Bestandteil eines Neurotransmitters im Stammhirn eines in der Savanne verwesenden Elefanten in Afrika gewesen ist und nun bald einmal zu einem Bestandteil einer eigenen Nervenzelle im Vorderlappen des Gehirns oder im Solarplexus werden wird. Daß es gewisse Leute gibt, die meinen, Moleküle seien fähig, sich zu erinnern, kann ebenfalls als ein bloß hirnrissiger Gedanke bezeichnet werden, der nicht weiter beuruhigend ist. Und daß Neutrinos, die das Gehirn unbemerkt durchqueren wie zuvor vielleicht einmal einen Stern des Plejadensystems, muß bestimmt nicht unbedingt genauer bedacht werden. Oder doch? Wenn von der Annahme ausgegangen wird, ALLES spiele sich NUR im Kopfgehirn ab, muß dieser Gedanken wirklich konsequent zu Ende gedacht werden - und dann sind eben die oben erwähnten Dinge etwas genauer zu bedenken. Einem ALLES unterliegt sowohl der Alltag als auch die Welt des Traumes. Es stellt sich deshalb die Frage, was denn alles zu dem ALLES gehören soll, und ob es nicht besser wäre, sich auf einen überschaubaren Teil zu beschränken, auch wenn dieser Teil andauernd im Verlauf des Forschungs- und Erkenntnisprozesses erweitert wird. Außerdem stellt sich die Frage, ob es nicht klüger wäre, das Ich zurückzunehmen und dem "Selbst" das unüberschaubare Feld des ALLES zu überlassen, denn Größenwahn ist kontraproduktiv, verunmöglicht ein harmonisches Zusammenleben und führt zu einer egoistischen Rücksichtslosigkeit sondergleichen. Darüber ist schon sehr viel gesagt worden - und zwar nicht nur seitens der Tiefenpsychologie -, so daß an dieser Stelle bloß an die für die Menschenwürde eher förderliche Unterscheidung von Ich und Selbst erinnert werden soll. Eine weitere mögliche Konsequenz derartiger Überlegungen ist, daß das luzide Ich sich dem Traumgeschehen nicht zum vorneherein durch einen Querausstieg verweigert, sondern die Situation als solche akzeptiert und freiwillig in ihr als eine abwartend beobachtende und gleichzeitig jederzeit aktiv handlungsfähige Person verbleibt. Dieses Verhalten bezeichnet Jayne Gackenbach als "Witnessing Dreaming". Praktisch bedeutet dies, daß das Ich auf eine Beeinflussung "um jeden Preis" zugunsten des "handelnden Nichthandelns" und der "aktiven Passivität" verzichtet und sich in aller Bescheidenheit zurücknimmt. Für eine derartige Verhaltensweise muß sich das Ich allerdings erst einmal bewußt und in eigener Verantwortung entscheiden. Ob diese Entscheidung die richtige ist, wird sich im Verlaufe der Jahre zeigen, denn das Ich befindet sich in einer andauernden Wechselwirkung mit seiner Umgebung, egal wie es diese benennen mag - und es strebt unweigerlich dem Ableben des physischen Körpers zu. Glück und Zufriedenheit, Lebenssinn und Erkenntnis mögen alles Hirnfunktionen sein, aber letztes Endes bleibt dem Ich einzig und allein die Erfahrungsgewißheit jenseits aller theoriekonformen Vorstellungen und Bestätigungen durch Außenstehende. Und es bleibt das Wissen, das aus dem "Bauch" kommt. Ich erwarte, daß in jedem Moment das bestialische Monster auftaucht. Aber nichts dergleichen geschieht. Nun denn, ich denke, der Gedanke, irgendwie spiele sich alles im Gehirn als dem Schauplatz des rein Subjektiven ab, ist nicht unbedingt von der Hand zu weisen. Zudem fasziniert er bis zu einem gewissen Grade Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
zugegebenermaßen auch mich, denn er entlastet das Ich, indem er dem Ich die Bürde der Verantwortung abnimmt. Andererseits reizt es mich doch zu sehr, in Erfahrung zu bringen, was nun geschehen wird. Ein "Ausstieg" wäre zu einfach. Was macht das "Gehirn" mit einer völlig neuartigen Situation? Wenn ich das Szepter schon nicht selbst übernehme, was problemlos aufgrund der Luzidität möglich wäre, muß etwas anderes oder eben gar nichts passieren. Langsam gehe ich Schritt für Schritt weiter. Es wird dunkler und dunkler. Wo ist das Monster? Plötzlich spüre ich etwas Weiches unter meinen Füssen. Was zum Teufel ist denn dieses? Ich bücke mich und greife mit blossen Händen in eine flauschige, wattige und knäuelartige Masse. Wahrscheinlich ist das Monster zerfallen und hat sich dabei in dieses Zeugs verwandelt. Merkwürdig! Ekelhaft! Aber wozu bin ich denn luzid!? Es wäre mir möglich, die Auseinandersetzung mit dem Wattezeugs zu umgehen, es ist aber auch möglich, den Ekel zu überwinden und die Berührung mit der Masse sozusagen zu vertiefen. Ich entschließe mich dazu, mich in das Unbekannte hineinzuwühlen und das undefinierbare Zeug trotz meiner Abscheu regelrecht durchzukneten. Schon nach den ersten Bewegungen beginnen sich die lockeren, kokonartigen, fädigen Knäuelmassen zu meiner Verblüffung neu zu formieren. Nach einigen Minuten entsteht durch das unabläßige Kneten ein Gebilde unbekannter Form, das sich nach und nach als langer Mantel von pelzartiger Struktur entpuppt. Schließlich ziehe ich tatsächlich einen Mantel aus der verbleibenden Masse, hebe ihn hoch und laufe zurück an den Ort, wo es heller ist. Unten an der Treppe angelangt, halte ich das merkwürdige Gebilde ins Licht. Es ist blaßweiß und von Dutzenden von ockerfarbenen querliegenden kurzen Streifen durchzogen. Von irgendwoher weht ein Wissen heran, das mir sagt, dies sei ein Schutzmantel, den ich unbedingt überziehen solle, denn es werde bald zu einem Krieg bzw. zu einer kriegerischn Auseinandersetzung kommen. Ich ziehe den Mantel an und steige die Treppe wieder hoch. Es kann nicht bestritten werden, daß der Mensch zum Denken das Gehirn braucht, doch das bedeutet nicht, daß alle Gedanken und Ideen auch dort im Kopf oben entspringen. «Vielleicht erhalten wir einen Teil von ihnen aus einer anderen Quelle, aus irgendeinem großen Organ von Gedanken und Ideen, das irgendwo außerhalb ... seine eigene unabhängige Existenz führt.» (Morton & Thomas 1998:77) Es stellt sich demnach die Frage, ob es «auf einem unbewußten Niveau ein universelles Kommunikationsnetz» (ibid.) gibt. Das Ich wäre gut beraten, sich zu jeder Zeit so zu verhalten, ALS OB es etwas geben würde, das seinen Horizont bei weitem übersteigt - bei weitem! - auch wenn es in den unteren Regionen im Solarplexusbereich, im "Bauchgehirn" angesiedelt sein sollte. Wenn jemand tagsüber die Augen schließt, mag für die betreffende Person der Eindruck entstehen, die Welt habe sich aufgelöst und sei verschwunden. Exakt diesen Versuch kann ein luzides Ich auch im Traumzustand machen - die Welt wird verschwinden. Nach einiger Zeit können die Augen wieder geöffnet werden. Falls keine Ortsveränderungen geschehen sind und die "Abwesenheit" nur kurze Zeit gedauert hat, wird - wenigstens auf der physischen Ebene - mit größter Wahrscheinlichkeit damit gerechnet werden können, daß keine oder nur minimste Veränderungen stattgefunden haben. Dem Alltag kann zweifelsohne und trotz der emotionalen Schwankungen eine gewisse Stabilität zugesprochen werden. Dies erleichtert die Orientierung doch sehr. Die Ebenen der Traumwelten sind nicht derart festgefügt und machen deswegen eher den - trügerischen - Eindruck, sie seien einzig und allein abhängig von den "oberen" Hirnfunktionen.
8. Welten des Lichts «Wenn während der Ruhe ununterbrochen dauernd der Geist die Empfindung einer großen Heiterkeit hat, als wäre er trunken oder neu gebadet, das ist ein Zeichen, daß das lichte Prinzip im ganzen Leib harmonisch ist; da beginnt die Goldblume zu knospen. Wenn dann weiterhin alle Öffnungen stille sind und der Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
silberne Mond inmitten des Himmels steht und man das Gefühl hat, daß diese große Erde eine Welt des Lichts und der Helligkeit ist, so ist das ein Zeichen, daß der Leib des Herzens sich zur Klarheit öffnet. Das ist das Zeichen, daß die Goldblume aufgeht» (Wilhelm (1929) 1965:101-102). Bemerkenswert ist, daß «der Ausdruck Goldblume (Gin Hua) in esoterischer Hinsicht auch den Ausdruck 'Licht' enthält» (Wilhelm (1929) 1965:68), womit eindeutig auf die Bewußtseinskontinuität, das "Licht des Lebens", verwiesen ist. Sogyal Rinpoche schreibt: «Im Bardo der Dharmata nimmst du einen Lichtkörper an. Die erste Phase dieses Bardo beginnt, wenn ‚Raum in Lichtheit aufgeht': Plötzlich wirst du dir einer fließenden, vibrierenden Welt von Klang, Licht und Farbe bewußt. Alle gewöhnlichen Erscheinungsformen unserer vertrauten Umwelt sind zu einer allumfassenden Landschaft aus Licht geschmolzen. Sie ist funkelnd, klar und strahlend, durchscheinend und vielfarbig, unbegrenzt von irgendeiner Dimension oder Richtung, schimmernd und in ständiger Bewegung. Das ‚Tibetische Totenbuch' beschreibt sie als ‚eine Luftspiegelung in der Ebene bei größter Sommerhitze'. Ihre Farben sind der natürliche Ausdruck der dem Geiste innewohnenden Eigenschaften der Elemente» (Rinpoche 1993:325-326). Ich werde nun von einem Ereignis erzählen, das zumindest indirekt mit der Heiterkeit zu tun hat, obwohl und gerade weil es das Problem der ideoplastischen Verformungen und anderer möglicher Irrtümer aufzeigt. Das Geschehen vom 9. Januar 1980 ist ziemlich komplex und dafür geeignet, die als normal geltende Wirklichkeitsauffassung nicht nur ins Wanken zu bringen, sondern schlicht zusammenbrechen zu lassen. Spätestens angesichts einer derart massiven 'Wirklichkeitsverfremdung' läßt sich die Leichtigkeit des menschlichen Seins nur noch mit Hilfe einer humorvollen Heiterkeit leben. Dabei geht es nicht um ein ungehemmtes und schrilles Lachen, das beinahe an die Grenzen des Wahnsinn stößt, sondern um eine gelassene Heiterkeit und stille Fröhlichkeit, welche selbst die ernsthaftesten Belange mit einem Hauch des Spielerischen umweht. Das Geschehen beginnt in einem zur Straße hin gelegenen Zimmer in der elterlichen Wohnung. Hier waren in der frühen Jugendzeit mein jüngerer Bruder und ich für eine Weile einquartiert. Ich liege in meinem Bett im Wissen darum, auf der Schwelle zum Einschlafen im hypnagogischen Zustand zu sein und weiß auch um meine Identität als Werner Zurfluh. Bemerkungen vom Januar 1980: Ich versäume es allerdings, eine Kontrolle der Bewußtseinskontinuität durchzuführen, weshalb mir nicht auffällt, daß ich schon seit bald zwei Jahrzehnten nicht mehr an diesem Ort lebe, längst verheiratet bin und selber Kinder hat. Diese sind jetzt etwa in dem Alter, in dem damals in diesem Zimmer mein Bett gestanden hatte. Es fehlt also die Erinnerung von jenem Zeitpunkt an 'aufwärts'. Für mich wurde diese zeitliche Verschiebung bei diesem - wie ich es nennen möchte - "falschen Einschlafen" keineswegs zum Problem. Der Kenntnisstand rund um den hypnagogischen Zustand, die ideoplastischen Vorstellungen und sogar in bezug auf die Außerkörperlichkeit entspricht dem Wissenstand, den ich jetzt im Alter von 35 Jahren tatsächlich besitze. Das Phänomen der "selektiven Erinnerungslücke" war mir bislang nicht bekannt, und es wurde meines Wissens - im Gegensatz etwa zum "falschen Aufwachen" - auch nirgendwo erwähnt. Trotz dieser merkwürdigen Ausfilterung von Gedächtnisspuren ist es mir möglich, die nunmehr auftretenden Geschehnisse genauestens zu beobachten und zu reflektieren. Ich kann ihnen gegenüber eine klare Haltung einnehmen und sie nach meinen eigenen Wünschen beeinflussen. Dies wird in dem Moment auch notwendig, als der Ereignisse meine Bewußtseinskontinuität aufzulösen drohen und mich beinahe in einen Traumzustand hineinschlittern lassen. Je tiefer ich mich in den hypnagogischen Zustand hineinfallen lasse, desto plastischer werden die Formen, die aus dem Nichts entstehen. Es sind durchaus weibliche Gestalten, bestehend aus einem Leib mit zwei Beinen. Sie haben auch Arme und einen Kopf, wobei mir auffällt, daß in keinem Fall ein Gesicht ausgebildet ist. Deshalb sind diese Frauen eigentlich gesichtslos und wesenlos. Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Das merke ich aber erst nach etwa fünf bis zehn Minuten, nachdem ich schon mit einem guten Dutzend weiblicher Körper in Kontakt gekommen bin. Dabei spielt das Berührungselement eine wesentliche Rolle, d.h. im empfinde die Nacktheit der Körper stark. Stets schweben die Körper mit den Beinen oder mit dem Gesäß voran auf mich zu wie träge Ballone. Wenn sie in meiner Reichweite sind, dann ergreife ich sie und ziehe sie zu mir heran. Erstaunlich ist dabei die Tatsache, daß manche Leiber einen ungemein starken Vaginalausfluß haben, wobei die zähe, schleimige und manchmal blutrot gefärbte Flüssigkeit in fingerdicken Strömen über die Oberschenkel rinnt. Dieser Ausfluß und die Farbe wirken direkt unheimlich. Es ist nicht unangenehm, die klatschnassen Körper zu streicheln, sachte wieder wegzustossen und gleich anschließend einen anderen Leib heranzuholen. Neben dem starken Vaginalausfluß ist auch der Bauchnabel bei manchen auffällig stark ausgebildet. Er ragt derart satt aus der Bauchdecke, daß es scheint, als würde er im nächsten Augenblick wie ein Pfropfen von der Champagnerflasche knallen. Und der Überdruck im Innern müßte - so denke ich mir - mit Wucht die Gedärme herausquellen lassen. Das Aussehen der herausdrängenden dampfenden Innereien wäre jedoch weitaus makabrer und schwieriger auszuhalten als der Anblick des feucht-schleimigen Ausflusses. Ein lebenswarmes Gewühl von Därmen, die sich aus dem Bauchraum hervordrängen, dürfte meine Fähigkeit, grauenerregende Anblicke zu ertragen, etwas arg strapazieren. Damit stellt sich die Frage, wie stark sich meine ideoplastischen Vorstellungen in diesem Moment auswirken. Genügt etwa schon der bloße Gedanke an die Möglichkeit des Zerplatzens der Frauenkörper, um das Geschehen einzuleiten? Das wäre durchaus möglich! Aber ich bin doch erleichtert, als ich feststellen muß, daß es nicht geschieht. Für mich ist dies immerhin ein Hinweis darauf, daß es mit der Umsetzung von ideoplastischen Vorstellungen nicht so einfach ist. Es gibt offensichtlich keine simple 1:1 Beziehung zwischen einer Vorstellung und deren Realisierung. Die These ließe sich in diesem Augenblick durch eine Verstärkung der imaginativen Kräfte prüfen. Aber aus diversen Gründen verzichte ich darauf. Einerseits scheint es gegenüber diesen Körpern irgendwie unfair, auf eine direkte und deshalb eher plumpe Art vorzugehen. Die Leiber wirken zwar dumpf, wesenlos und komatös, aber vielleicht spüren sie doch etwas! Immerhin sind diese beinahe schon mitleiderregenden Geschöpfe irgendwie berührungsempfindlich! Vielleicht bilde ich mir das ja nur ein - aber sicher ist sicher, also lasse ich es bleiben. Andererseits ist es so, daß die Verwirklichung eines derartigen Versuches für mich nur eine Art Mutprobe darstellt. Aber wäre dies eine ausreichender Legitimation für die Durchführung eines Versuches? Die willenlosen Dinger aufplatzen zu lassen einzig deswegen, um mir selber zu beweisen, daß ich fähig bin, berstende Frauenleiber anzusehen und anzufassen? Wie bei einem "Happening", bei dem warme Gedärme auf jemanden herabfallen? - Nein! Ich möchte mich lieber darum bemühen, mit den bislang stumm gebliebenen weiblichen Wesen Kontakt aufzunehmen und mit ihnen zu sprechen. Mit Hilfe einer Akzeptierung könnte es vielleicht zu einer echten Begegnung und letztlich sogar zu einem intimen Kontakt kommen! Um das zu erreichen, sind die Körper so weit umzudrehen, bis das Gesicht erkennbar wird, denn nur so wird eine Gesprächsaufnahme möglich sein! Gedacht, getan - aber zu meiner großen Verblüffung besitzen alle diese Frauen tatsächlich überhaupt kein Gesicht! Dort wo Augen, Nase und Mund hätten sein sollen, ist bloss eine ungegliederte fleischige Masse ausgebildet. Demzufolge sind das alles nur wesenlose Gestalten, unfähig zu einer echten Auseinandersetzung in Form einer direkten verbalen Kommunikation. Mich erschreckt dies ziemlich stark. Mein Entsetzen beruht nicht etwa darauf, daß ich nun meinen würde, die Gesichtlosigkeit dieser Frauen sei die Folge eines Vergehens, das sie früher einmal begangen haben könnten. Oder daß ich vermuten Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
würde, ihr horrorartiges Aussehen sei die Verkörperung einer 'Schuld'. Vielmehr ist der Grund meiner Bestürzung die Befürchtung, daß meine eigenen ideoplastischen Vorstellungen diese Leiber geschaffen haben oder daß durch irgendwelche im Hintergrund bzw. "unbewußt" sich auswirkende Gedanken derartige Körper angezogen wurden. Ich frage mich, was ein sexueller Kontakt mit solchen Wesen darstellen soll. Eine solche Begegnung könnte doch nur der Vollzug eines auf Befriedigung egoistischer Wünsche aufgrund lüsterner Geilheit augerichteten Strebens sein. Wenn jedoch meine Imagination derart stark gewesen sein sollte, daß diese gesichtslosen Frauenkörper die alleinige Schöpfung meiner Gestaltungskräfte sind, ist das schon mehr als bedenklich. Jetzt wird mir endlich bewußt, daß eine derartige Spielerei von einer Disziplinlosigkeit sondergleichen zeugt. Die damit verbundene Unachtsamkeit führt leicht und schnell einmal dazu, daß die Kontinuität des Bewußtseins verloren geht, und das Ich langsam in einen traumartigen Dämmerzustand abzugleiten beginnt. Daß dies alles eine "Bewußtseins-Falle" darstellt, wird mir vor allem auch deswegen klar, weil das Moment des Überganges vom inner- in den außerkörperlichen Zustand an Wahrscheinlichkeit zunimmt. Das ist nun gut spürbar und möglicherweise sogar eine Folge der Tatsache, daß ich vor die Wahl gestellt werde, entweder in ein orgiastisches Geschehen zu versinken oder schlicht auf die "Freuden des Dahingleitens" zu verzichten. Ich könnte also einen totalen Verlust der Bewußtseinskontinuität - ein "black-out" - zulassen oder bewußt "aussteigen" und die Bewußtseinskontinuität behalten. Der Entschluß, mich von der Faszinosität des "wogenden Leiberflutens" abzuwenden, wird maßgeblich durch eine akustische Wahrnehmung unterstützt. Deutlich ist nämlich das leise Klagen einer feinen Stimme zu hören: «Leider ist die Sexualisierung groß!» Ich verstehe diesen Satz als einen Hinweis darauf, daß gerade im hypnagogischen Zustand die Tendenz zur Sexualisierung derart übermächtig wird, daß der "floatenden" geschlechtlichen Erregung trotz Bewußtseinskontinuität nur selten widerstanden werden kann. Der Menge der schwebenden Leiber nach zu urteilen ist diese Sexualisierung nicht nur ein persönliches Problem, sondern sichtbar gewordener Ausdruck eines ausgedehnten "ideoplastischen Feldes". Weil in unserer Gesellschaft die SexAspekte ziemlich stark betont werden, muß das Ich ganz automatisch in den Sog eines etwas zwielichtigen Attraktionsfeldes geraten, sobald es die Übergangsphase vom Wach- in den Schlafzustand des physischen Körpers - den hypnagogische Zustand - betritt. In einem solchen Moment ist das Ich irgendwie geschwächt und viel anfälliger für die Wirkungen der kollektiven IdeoplastieFelder. Es ist auch gezwungen, direkt auf die Ausstrahlung der weiteren Umgebung zu reagieren. So sind denn die Auswirkungen von Sex-Feldern wesentlich besser zu spüren, wenn die Bewußtseinskontinuität zu 'dümpeln' beginnt. Dies ist auch der Grund, weshalb wie aus dem Nichts Frauenleiber heranschweben, die reine Sexualobjekte zu sein scheinen. Solche Larvalformen werden vor allem beim Übergang vom Wach- in den Schlafzustand gebildet, denn beim Einschlafen kommt es meistens zu einer Bewußtseinsminderung, zu einem "abaissement du niveau mental". Im hypnagogischen Zustand verblaßt die Bewußtseinskontinuität und damit die 'Wachheit', weshalb gerade jene Phantasien mit Leichtigkeit in den Vordergrund treten, die tagsüber von einem selbstkritischen Reflexionsvermögen eher beiseitegeschoben werden. Speziell jene Vorstellungen, die manchmal sexuell gefärbt und etwas zwielichtiger Art sind, bewirken dann den Aufbau entsprechender Wunschgebilde und die Verfestigung verwandter, bereits bestehender Objekte.
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Derartige Gedankenschöpfungen bzw. "Psychogone" werden «durch starke Emotionen und plastische Vorstellungskraft zu einer virtuellen Realität für den Urheber» (Ballabene 1997). Je nachdem, wieviel eigene Seelenkraft und wieviel Energie seitens anderer Menschen in die Erschaffung solcher Ausformungen einfließt, «wird die Dichtigkeit und Lebendigkeit eines solchen Abbildes zu- oder abnehmen» (ibid.). «Gedankenschöpfungen haben in den Jenseitsauffassungen der Theosophen einen hohen Stellenwert, gibt es doch nach ihrer Lehre eine eigene Ebene (Mentalwelt), die aus solchen Bildern erschaffen ist» (ibid.). «Es ist zu beachten, daß die Wesen in der Astralwelt nicht nur ihre eigenen Gedankenformen vorfinden, sondern auch die von all jenen, die ähnliche oder gleiche Interessen und Glaubensbekenntnisse verfolgen. Mitunter sind diese Gedankenformen das Produkt ganzer Generationen, also tausender von im selben Sinn abgestimmter Gedankenformen» (C.W. Leadbeater zit. von ibid.). Persönlichkeitsfragmente mischen sich leicht mit subjektfremden Komponenten, die eine gewisse Affinität dazu haben. Diese verdichten sich dann im feinstofflichen Bereich zu Larvae und Tulpas mit einem geringen Fremdanteil oder zu Tulkus, die eine maximale Selbständigkeit besitzen. Jede dieser Gestaltungen kann von ihrem Schöpfer unabhängig werden und ein unter Umständen gefährliches Eigenleben entwickeln. Im außerkörperlichen Zustand kann man ihnen begegnen. Auch die alchemistische Homunculus-Erschaffung gehört unter diese Rubrik. (Zu Tulpa und Tulku vgl. auch David-Neel (1931) 1965:113-130, 288-320.) Ziellos fliegen die Gestalten im Raum der mentalen Vorstellungsbilder herum und geraten dabei in das Anziehungsfeld, das ich als sexuelles Wesen selbst und in eigener Verantwortung ausgebildet habe. Deshalb wird es unmöglich sein, die Larvae barsch wegzuweisen, denn durch die Abstossung würde ein negatives Sexualitätsfeld ausgebildet. Das Verhalten der apathisch und passiv dahinschwebenden Wesen müßte sich aufgrund der "Turbulenzen" meiner negativen Emotionen ändern. Die Gestalten könnten sogar bösartig werden und mich attackieren. Um dies zu verhindern, muß ich gelassen bleiben, und zum Schein "mitmachen". Dies hat ohne jegliche innere Beteiligung zu geschehen, denn nur auf diese Weise kann mein eigenes "Sexualitätsfeld" leise verklingen. Tatsächlich nimmt die sexuelle Anziehung langsam ab, so daß keine weiteren Larvae mehr herangeschwebt kommen. Und diejenigen, die bereits in der Nähe sind, dümpeln orientierungslos und träge im Zimmer herum, durchdringen die Wände und verschwinden ganz von alleine und ohne mein Dazutun. Das Geschehen ist sehr eigenartig und erstaunt mich zutiefst. Vor allem bestärkt es mich in der Meinung, daß diese ideoplastischen Gebilde nicht ausschließlich meine eigenen Produktionen sind, sondern eigenständige Wesen. An deren Aufbau war ich zwar früher mit größter Wahrscheinlichkeit mitbeteiligt - vor allem in der Pubertätszeit. Das würde erklären, daß sich alles gerade in diesem Zimmer abspielt! Die Larvae können nicht zerstört werden. Sie müssen sich von alleine auflösen! Dies kann nur geschehen, wenn ihnen keine weiteren Energien mehr zufließen - sei es nun von meiner oder sonst von irgendeiner Seite her. Die Gebilde werden in dem Moment kraftlos, wenn weder positive noch negative Felder aufgewirbelt werden, und ihre Reaktion im jetzigen Umfeld hängt einzig von meiner Einstellung ab. In dem Masse, wie diese Wesen verschwinden, steigert sich die Bewußtseinsklarheit bis hin zur vollständigen Bewußtseinskontinuität. Gleichzeitig geling mir eine Körperablösung. Beide Prozesse sind vollständig miteinander gekoppelt - auf eine Weise, wie ich sie niemals zuvor erlebt habe. Mit der definitiven Ablösung des Zweitkörpers werde ich mir aller bislang noch fehlenden Zusammenhänge bewusst - auch des Umstandes, daß der Austritt aus einem Körper heraus erfolgt, der nicht in jenem Bett liegt, in welchem er eigentlich liegen müßte. Das verwirrt mich ziemlich, und ich habe große Schwierigkeiten, mich zu orientieren.
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Zu sehen ist nichts - der Körper, mit dem diesmal der Austritt erfolgt, ist mit Blindheit geschlagen, aber ich weiß, daß dieser Zustand behoben werden kann. Er ist mir von früheren Austrittserfahrungen her bekannt, denn oft ist das Sehvermögen gerade während oder kurz nach der eigentlichen Austrittsphase nicht vorhanden - so als müßte die neue Situation erst einmal erschaut werden. Dies ist ein Lernprozeß, in dessen Verlauf sich das Ich auf das Sehenkönnen zu konzentrieren hat, damit sich das Augenlicht nach kurzer Zeit wieder stabilisieren und ebenenadäquat normalisieren kann. Also achte ich sorgfältig auf das Sehfeld und blicke ruhig in die Dunkelheit hinein. Dabei gilt die Aufmerksamkeit nur dem Hinschauen. Sie verlagert sich in keinem Moment auf die Muskelbewegungen einer Lidöffnung der physischen Augen, denn durch das erzwungene Hochheben der Lider käme es bloß zu einem Sehen auf der Alltagsebene. Diesen Fehler gilt es zu vermeiden. Nach knapp einer Minute gelingt es mir, die Sehfähigkeit im außerkörperlichen Zustand wiederherzustellen. Als nächstes verlasse ich den "Raum der Jugend", steige durch das Glas des geschlossenen Fensters auf das Dach hinaus und laufe der Regenrinne entlang. Nach wenigen Schritten halte ich inne und beginne mit einer ausführlichen Kontrolle der Bewußtseinskontinuität, wobei ich mich besonders darum bemühe, nicht denselben Fehler wie beim gestrigen luziden Traum zu machen, bei dem keine extensive Kontrolle durchgeführt wurde. Das hatte sich bereits im Verlaufe des betreffenden Traumes als nachteilig erwiesen. Bei der Bearbeitung dieser besonderen Problematik beim gestrigen Protokollieren wurde mir klar, daß eine vollständige Kontrolle der Bewußtseinskontinuität nur erfolgreich sein kann, wenn es gelingt, 'die Welt anzuhalten' - wie Don Juan zu sagen pflegt. Das bedeutet, daß die Kontrolle so durchzuführen ist, daß sie mit dem momentanen Traumgeschehen direkt nichts zu tun hat. Weil ich mich bestens daran erinnere, gelingt es mir, dieser Forderung im jetzigen Moment zu entsprechen und bewußt stehen zu bleiben. Das abrupte Innehalten ist insofern ein Risiko, weil es als willentliche Handlung zu einem blitzartig Hinüberwechseln in den physisch-materiellen Körper und zum Erwachen desselben führen könnte. Die Bewußtseinskontinuität Risiko eingegangen werden, Zustand besonders wichtig. zu gewiss bin, besteht die werden könnte.
scheint mir jedoch genügend stabil. Zudem muß das denn eine exakte Kontrolle ist in meinem momentanen Wenn ich mir der Bewußtseinskontinuität zu sicher und Gefahr der Unachtsamkeit, weshalb etliches übersehen
Also schaue ich mich zuerst sorgfältig um. Was meinen Standort betrifft, habe ich mich nicht getäuscht: Ich stehe ein paar Meter von jenem Fenster entfernt, das zu dem Zimmer gehört, in dem mein Bruder und ich gelebt haben. Bei genauerem Hinsehen sind jedoch Unterschiede zu den früheren Verhältnissen festzustellen vor allem im Hinblick auf den Aufbau desjenigen Teiles des Daches, auf dem ich stehe. Das Dach unterhalb des Fensters fiel schräg bis zur Regenrinne ab. Jetzt geht es nach dem Schrägabgefall in einen noch gut ein Meter breiten horizontalen Teil über. Außerdem entsprechen die Häuser auf dieser Seite der Strasse keineswegs weder den früheren noch den jetzigen Alltags-Verhältnissen. Die Unterschiede sind zwar erstaunlich, aber sie beunruhigen mich überhaupt nicht. Meines Wissens gibt es merkwürdigerweise stets mehr oder weniger eklatante Differenzen zwischen den Alltagsgegebenheiten und jenen Ausformungen, die im außerkörperlichen Zustand anzutreffen sind. Solche Diskrepanzen sind keinesfalls meinem Gedächtnis anzulasten, denn ich erinnere mich detailgetreu an die tatsächlichen Verhältnisse. Deshalb ist es mir auch möglich, die Unterschiede zweifelsfrei auszumachen. Verblüffend ist allerdings die Tatsache, dass die Abweichungen bestehen bleiben und sich nicht verformend an die Erinnerungen anpassen. Dies ist ein weiterer Hinweis darauf, daß diese Gebilde nicht einfach ideoplastische Ausformungen sind Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
und damit meiner Fantasie entsprechen. Abgesehen davon ist es mir völlig egal, wie diese Gebäude aussehen. Den Unterschieden liegen also auch keine Wunschproduktionen zugrunde, welche die 1Wirklichkeit verzerren. - Aber jetzt kann ich mich nicht mehr länger mit diesem Problemkreis beschäftigen, denn ich muß mit der Kontrolle der Bewußtseinskontinuität weiterfahren. Und diese läßt sich durchaus zufriedenstellend durchführen. (Auf das Aussehen der Gebäude vis à vis komme ich später zurück.) Mir ist bewusst, daß mein "eigentlicher" physisch-materieller Körper nicht in jenem Zimmer liegen kann, in welchem ich vorher lag und einen Austritt erlebt habe. Da wohnen nämlich schon seit Jahren andere, mir unbekannte Leute. Aber wo mag denn mein Körper schlafend liegen, der mir tagsüber als Vehikel dient? Nach kurzem Überlegen komme ich zum Schluß, daß sein Aufenthaltsort in jenem kleinen Haus sein muß, in dem wir die ersten paar Jahre unserer Ehe gelebt haben. - Aber nein, das kann nicht sein! Seit Jahren wohnen wir nicht mehr dort! Die Kinder sind auch schon wesentlich älter. Das ist nun exakt der Punkt, der mich zu einer umfassenden Kontrolle der Bewußtseinskontinuität zwingt. Sonst würde ich gewissermassen mit meiner Erinnerung an einem Ort steckenbleiben, der für meine momentane Situation überhaupt keine Gültigkeit besitzt. Das wirkt sich für kurze Zeit sehr verwirrend aus, denn die Selbstverständlichkeit, mit der ein derartiger zeitlicher und räumlicher Zuordnungs-Fehler beinahe akzeptiert worden wäre, ist geradezu heimtückisch und schier unfaßlich. Beinahe hätte ich kritiklos die 'Tagesordnung des Traumgeschehens' übernommen. Aufgrund der Umstände bleibt mir nichts anderes übrig, als erst einmal das Jahr, den Monat und den Tag ins Gedächtnis zurückzurufen, an welchem ich tatsächlich zu Bett gegangen bin. «Oh - mein lieber Alfred Lischka! Da sieht man wieder, wie praktisch Hinweise sein können - in diesem Falle jener, ausdrücklich eine Datumskontrolle durchzuführen. - Also gut, heute haben wir den - äh - ja, es muss 1980 sein und zwar Januar. Es ist der 8. Januar 1980, d.h. ich bin nun in der Nacht vom 8. auf den 9. Januar 1980 und zwar außerhalb meines physisch-materiellen Körpers. Und der befindet sich keineswegs in der 'Steinbühlalle 176', sondern 'beim Lindenbaum 11a.» Damit ist endlich der Erinnerungsanschluß an das 'hic et nunc' geschafft - und ich bin nun überzeugt, die Kontrolle der Bewußtseinskontinuität bestmöglichst ausgeführt zu haben. Es fehlt kein Mosaiksteinchen mehr im Gedächtnispuzzle. Sicherheitshalber will ich die Kontrolle noch etwas erweitern und auch die Tagesereignisse überprüfen - und mich daran erinnern, was ich gestern am 8. getan habe und was ich am 9. zu tun gedenke. «Gestern war Sonntag. Da habe ich eine Menge Karteikarten geschrieben im Zusammenhang mit dem Thema Wirklichkeit und Heiterkeit. Albert Hofmann bearbeitet momentan das Gebiet, und wir diskutieren darüber. Dann gab es da noch einen hübschen Trickfilm mit Tim und Struppi über den Sonnentempel auf dem TV Suisse Romande. Am 9. habe ich einen strengen Tag vor mir, weil ich von 14 bis 20 Uhr unterrichten muß. Deshalb wird es wohl wieder einmal schwierig sein, genügend Zeit zum Aufschreiben dieses luziden Traumes aufzubringen. Das werde ich wohl auf den Dienstag und den Mittwoch verschieben müssen.» (Die ersten Seiten dieses Protokolls werden dann am Dienstag Morgen geschrieben, denn es fallen ein paar Lektionen aus.) Bemerkungen vom Januar 1980: Was die Datumskontrolle betrifft, ist von ganz besonderem Interesse, dass das Datum 'objektiv' nicht stimmt, dagegen subjektiv betrachtet exakt jenen Vorstellungen entspricht, die ich vom Datum habe! Der Fehler beruht darauf, dass ich den alten Thangka-Kalender des Jahres 1979 so aufgehängt habe, dass das Juli-Blatt zu sehen ist. Auf diesem Blatt habe ich seit drei Tagen das jeweilige Datum abgelesen und mich dabei an den Wochentagen orientiert. Montag ist dann eben der 9., Sonntag der 8. - statt der 7. und der Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
6. - sic! Dieser Fehler ist aus einer Unachtsamkeit meinerseits tagsüber entstanden, die sich dank der Bewußtseinskontinuität auch 'nächtlicherweise' auswirkt. Diesen Fehler habe ich erst am 10. Januar 1980 'entdeckt', also drei Tage nach dem 7. Januar. Ich wollte zuerst die Daten korrigieren, mußte dann aber davon absehen, da bereits einige Karteikarten bestehen mit den 'falschen' Daten. (Was das Datum betrifft, habe ich am 10. Januar 1980 geschrieben, also in dem Moment, wo ich wieder Zeit hatte, weiterzuschreiben - ab Notizenblatt. Da ich mich sehr gut an das Geschehen zu erinnern vermag, spielt es keine Rolle, dass ich 'erst jetzt' weiterfahre.) Nach der Durchführung dieser sehr umfassenden Kontrolle der Bewußtseinskontinuität freue ich mich, daß sie derart gut gelungen ist. Mich freut auch ganz besonders, daß ich mich nicht aus einem falschen Sicherheitsgefühl heraus habe dazu verleiten lassen, keine Kontrolle zu machen. Als weitere Kontrolle und als Ergänzung zur vorhergehenden gilt es jetzt, eine Zustandskontrolle zu machen, bzw. herauszufinden, ob Kohärenz zu früheren Erfahrungen derselben Art besteht. Zum einen soll die Sehschärfe geprüft werden, zum anderen die Farbigkeit. Normalerweise besitze ich im außerkörperlichen Zustand eine umfassende Sehschärfe sowohl in bezug auf die Tiefe als auch auf die Breite des Sehfeldes. Ein 'Rundumsehen' von 360 Grad habe ich meines Wissens bislang noch nie erlebt - oder es einfach nicht bemerkt, weil es zu verwirrend und deshalb kaum zu fassen war. Auch jetzt sehe ich in einem normalen Sehwinkel. Aber alles darin ist total scharf abgebildet, und es gibt keinerlei unscharfe Randzonen! Wegen der fantastischen Aussicht, die sich mir nach wenigen Schritten eröffnet, ist dies ganz besonders eindrücklich. Auf der anderen Straßenseite sind die Häuser niedriger, weshalb die Sicht kilometerweit bis zu den Hügeln und Bergen reicht, die von vorne nach hinten höhenmässig sich staffelnd aufragen. Auf der vordersten Hügelkuppe ist eine Art Schloß zu erkennen. Was die Farben betrifft, die erfahrungsgemäß im außerkörperlichen Zustand wesentlich intensiver sind, so stimmen die angetroffenen Verhältnisse mit meinen Erwartungen überein. Damit ist die Kontrolle auch des Zustandes zu meiner Zufriedenheit zuverlässig abgeschlossen. Die Zustandskontrolle hat ergeben, daß eine fliegende Fortbewegung problemlos möglich wäre, wenn ich beispielsweise den Wunsch hätte, jenes Schloss in der Ferne näher anzusehen. Aber mir ist nicht danach, ich möchte etwas anderes versuchen, was in dieser Form von mir noch niemals überprüft werden konnte nämlich der absichtlich und bewußt durchgeführte Ebenenwechsel. Das Vorhaben ist insofern risikoreich, als ich nicht wissen kann, was beim Wechsel geschehen, wohin es gehen und wie die andere Welt aussehen wird. Hierfür scheint mir der von allem Anfang an eingeschlagene Weg besonders geeignet, denn ich muß - wenn ich ihn weitergehe - automatisch bis zum etwa 50 Meter entfernten 'Turm' gelangen, der als markanter Eckpunkt den Übergang von der Altkircherstrasse zur Gotthelfstrasse abgibt und zu einem Eckhaus gehört. Unterwegs beachte ich noch einmal genau die erheblichen Unterschiede zum Alltag. Die Häuser auf der anderen Straßenseite sehen ganz anders aus, und auch die Aussicht entspricht nicht im geringsten der Alltagsrealität. Das zu sehende Gebiet ist mir zwar von meinen diversen außerkörperlichen 'Ausflügen' her bestens bekannt, die ich in meiner Jugendzeit vom Estrichzimmer aus auf das Dach unternommen habe. Ich kann mir aber trotzdem nicht erklären, weshalb die Umgebung jetzt nach all den Jahren nach wie vor exakt so aussieht wie damals und vor allem als eine anderweltliche Landschaft wiedererkannt werden kann obwohl die Hügel des "Juragebietes" anders geformt und viel weiter entfernt sind. Es ist schon merkwürdig! Aber auch die Häuser sind anders, zu denen die Dachkante gehört, auf der ich gemütlich weitergehe. Sie haben alle etwa dieselbe Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
Höhe, besitzen ein Schrägdach und sind Mehrfamilienhäuser. Früher standen da wesentlich kleinere Häuser - und heute hat es Gebäude, die höher sind als das Wohnhaus mit der elterlichen Wohnung. Woher, so frage ich mich, mag diese 'Nivellierung' kommen? Bald einmal komme ich zum viereckigen Turmdach, das mit schmalen, farbigen Biberschwanzziegeln bedeckt ist. «Hoffentlich findet bei der Durchdringung des Daches ein Ebenenwechsel statt», denke ich beim vorsichtigen Hindurchschreiten der Ziegel. Das geht problemlos und bietet keinerlei Schwierigkeiten. Es erfolgt jedoch kein spürbarer Ebenenwechsel. Es wird einfach nur der Spitzboden des Turmes sichtbar und mit ihm die hölzernen Sparren des Dachstuhles und die Innenseite der Ziegel. Bevor ich die neue Situation einfach nur als Ausdruck eines gescheiterten Versuches betrachte, schaue ich mich genauer um. Es scheint so zu sein, daß tatsächlich kein 'Weltenebenenwechsel' stattgefunden hat, aber bei genauerer Überlegung und dem Erspüren der Atmosphäre des vorgefundenen Raumes ist doch zu erkennen, daß zumindest ein signifikanter Wechsel des Erlebnisraumes stattgefunden hat. Die vordergründigen Erwartungen wurden zwar nicht erfüllt, aber es gilt, das Vorgefundene zuerst einmal zu akzeptieren und zu schauen, welche Möglichkeiten es bietet. In diesem Raum steht nichts, er ist leer und nicht ausgebaut. Tausende von kleinen Lichtpunkten schweben in der Luft - multiplen Luminositäten gleich, die wie Lichtsamen im Chaos umherschwirren. Die Lichter sind auf zwei Flächen verteilt, die beide jeweils gut ein Quadratmeter gross sind. Ich muss ein zweites Mal hinsehen, bis diese Lichtpunktfelder als solche zu erkennen sind, denn etwas in dieser Art habe ich nicht erwartet und außerdem noch niemals gesehen. Die beiden Flächen erinnern mich an gewisse Darstellungen von Weltenflächen in Form eines Netzkoordinatensystemes, die zur Veranschaulichung der Allgemeinen Relativitätstheorie verwendet werden. Aber dies sind frei schwebende Lichtpunkte. Sie sehen aus wie ein Modell eines Teils des Universums mit einer Unmenge verschieden grosser Galaxien - ähnlich gewissen Aufnahmen astronomischer Art. Ich komme mir vor wie ein gigantisch gewachsener Beobachter, der zwei Universen vor sich in der Luft schweben sieht. Eine weitere Merkwürdigkeit ist der total schwarze Raum zwischen den einzelnen Lichtpunkten. Dieser Raum stellt keine verbindende Fläche für die Lichter dar, aber er erinnert mich an einen Text, der besagt, daß es im LSD-Zustand möglich sei, die Schöpfung des Universums mitzuerleben, sie wie von aussen anzusehen und dennoch dabei beteiligt zu sein. «Weshalb sollte dies eine ähnliche Situation sein?» frage ich werde ich gerade jetzt mit einem Problem direkt konfrontiert, den letzten Tagen noch sonst irgendwann besonders beschäftigt ist mir dieser Fragenkreis vor einigen Jahren einmal begegnet nicht in den letzten paar Monaten.»
mich. «Und weshalb das mich weder in hat? Vielleicht - aber bestimmt
Es handelt sich hier bloß um ein extrem kleines 'Modell', aber auch das ist schon eindrücklich genug, weil es etwas in dieser Art im physisch-materiellen Bereich kaum geben kann - höchstens vielleicht als Hologramm. Wie ich näher an die beiden Flächen herangehe, kommt es beinahe zu einem Zusammenstoß. Im letzten Moment strecke ich meine Arme aus. Zu spät! Bereits die leiseste Berührung der langsam dahinschwebenden Dinger führt dazu, daß die Flächen sich zu Kugeln umformen. Und an den Orten, wo die Kugeln zusammenstossen, treten die Lichtpunkte der betreffenden Zonen, die eine Schnittmenge bilden, in Wechselwirkung. Dabei entstehen unermeßliche Kräfte. Angesichts der Größenverhältnis ein unfaßliches Ereignis. Ich sehe die Geburt eines neuen Universums aus unermeßlich weiter Ferne wie durch ein verkehrt vor die Augen gehaltenes Riesen-Teleskop - und gleichzeitig Erstellt von Doc Gonzo http://kickme.to/plugins
mit dem Gefühl, als würde der Prozeß durch einen Zeittunnel hindurch betrachtet. Die gewaltigen Energien, die bei der Berührung der beiden Kugeln entstehen, lassen die Lichtpunkte der Kontaktregion miteinander fusionieren. Nach der Verschmelzung bersten die hochenergetischen Lichtpartikel explosionsartig auseinander, werden in das Innere der einen oder der anderen Kugel geschleudert und wandeln sich dabei zu Galaxien um, die aus Millionen von Sternen bestehen. Das Ereignis ist von einem kaum hörbaren, dumpfen Getöse begleitet, das sich schockwellenartig von den entstehenden Galaxien ausbreitet. Es ist von einer Gewalt, deren Mächtigkeit unvorstellbar ist und nicht einmal am Rande erahnt werden kann. In diesem Augenblick bin ich froh darüber, derart weit vom eigentlichen Geschehen entfernt zu sein, denn ich hätte die Kontinuität meines Bewusstseins nicht aufrecht erhalten können, wäre ich inmitten eines Entstehungsfeldes einer Galaxis gewesen. Nun wundert es mich umso mehr, weshalb ich das alles zu sehen 'bekomme' - und zwar auf eine Art, die ich gut zu bewältigen vermag. Das scheinbar lächerlich kleine Modell ist die Darstellung unbeschreiblich gewaltiger Dimensionen und ungeheuer weiter zeitlicher und räumlicher Entfernungen. Aber es bleibt letztlich - und zu meiner Beunruhigung - zu bezweifeln, daß es sich bloß um ein Modell handelt, denn meine Sehweise könnte sich auch total verändert haben. Dann transformieren sich die beiden 'Kugeln' zu einem mir völlig unbekanntes Metall und rotieren mit einer unfaßbar hohen Geschwindigkeit um die eigene Achse, wobei sie rhythmisch zusammenstossen. Die gegenseitige Abschleifung beim Zusammenprall ist dramatisch. Die abgeschliffenen Partikel fliegen nicht nach außen, sondern werden implosionsartig in die Kugeln hineingeschleudert. Das kann ich mir physikalisch nur damit erklären, daß die Gravitationskräfte im Inneren immens sein müssen. Fasziniert schaue ich dem unglaublichen Geschehen zu, als plötzlich jemand von unten heraufkommt und mit einem Ruck die Falltür aufstößt. Aus der Bodenluke steigt ein kleiner Knabe. Fast automatisch verwandle ich mich beim ersten Geräusch der sich öffnenden Tür in ein Mädchen von etwa sieben Jahren. Dabei ist mir bewußt, daß es sich um eine instinktive Anpassung bzw. einen Tarneffekt handelt. Ich staune nur, daß die Transformation derart rasch und spontan geschieht. Sie verhindert zu meiner großen Beruhigung, daß mein Zustand als außerkörperlich und bewußtseinskontinuierlich erkannt wird. Der Knabe steigt auf den Dachboden und betrachtet interessiert die rotierenden, ockergelben Metallkugeln. Er sieht mich nicht gleich, weil ich mich etwas von den Kugeln entfernt habe und in eine dunkle Ecke gegangen bin. Hier bleibe ich regungslos stehen und warte erst einmal ab. Bald einmal ist deutlich zu spüren, daß sich die Mädchengestalt nicht stabilisieren läßt und sich unaufhaltsam zu einen gleichaltrigen Knaben umformt. Mir behagt diese Unstetigkeit überhaupt nicht, denn sie könnte mir Schwierigkeiten bereiten, wenn sie zufälligerweise vom Buben gesehen wird. Glücklicherweise gilt dessen Aufmerksamkeit allein den Kugeln. Aber wer hätte ihm schon dieses Ereignis geglaubt!? Kurze Zeit später steigt eine anmutige Frau die Treppe hoch. Sie ist etwa 30-35 Jahren alt - und sie ist offensichtlich für meine Tarnung verantwortlich. Sie muß nämlich gespürt haben, daß jemand im außerkörperlichen Zustand das Dach durchdringt und daß der Junge auf den Dachboden steigt. Aus Sorge, eine Begegnung könnte kritisch werden, hat sie mein Aussehen verändert. Jetzt kommt sie selber herauf, um nach dem Rechten zu sehen. Ich verlasse sogleich mein Versteck und gehe zu ihr hinüber. Erst beim Näherkommen erkenne ich zu meinem größten Erstaunen, daß die Augen dieser Frau eine goldene Iris haben. Gleichzeitig ist deutlich zu spüren, daß sie mir gegenüber äußerst wohlwollend und liebevoll eingestellt ist.
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Die goldenen Augen sind ein Hinweis auf das "Liecht der Natur" (Paracelsus). Dieses stellt ein mondhaftes Gegenprinzip zum sonnengeprägten Intellekt dar. «Das Mittelalter nannte dieses Gegenprinzip die Weltseele (anima mundi). Sie mußte durch menschliches Bemühen aus der Mutter Erde (mater materia) befreit werden. Diese Befreiung der Weltseele aus der Mutter Erde bedeutete das zentrale Element des alchemistischen Opus (Werk)» (Roth 1998d). Es ist die kosmische Weltseele, das "kollektive Unbewusste" (C.G. Jung), welche in der Nacht ihre Traumbotschaften schickt. Eine regelmässige Auseinandersetzung mit den «eigenen Träumen entspricht daher einer modernen Art der Befreiung der Weltseele» (ibid.). Träume verfügen über ein "vorbewußtes" oder "absolutes Wissen" - und somit auch über «ein symbolisch verschlüsseltes Wissen um unsere Zukunft» (ibid.) und um die augenblickliche Situation mitsamt ihren Problemen. «Die Weltseele ist immer überall. Sie umfasst daher räumlich gesehen den ganzen Kosmos und zeitlich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Derart verbindet sie uns auch mit der Welt des Jenseits, mit der Welt, in die wir nach dem Tod eingehen werden. Träume handeln daher des öfteren - so beispielsweise bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte und vor allem während der midlife crisis auch von der Möglichkeit eines Lebens nach dem Tod. Vor allem aber geben sie uns Hinweise darauf, welche Aufgabe wir in diesem Leben erfüllen müssen, um in ein individuelles Leben im Jenseits hineinwachsen zu können. Es zeigt sich dabei, dass ein wesentlicher Aspekt dieser diesseitigen Aufgabe die Arbeit am Aufbau eines Hauchkörpers für das Leben nach dem Tod darstellt» (ibid.). Bevor ich mit dieser 'Anima' spreche, gehe ich zu meinem 'Bruder' hinüber. Er ist etwas über meine plötzliche Anwesenheit verblüfft, denn er hat mich nicht die Treppe hochsteigen sehen. Bevor er auf die Idee kommt, dieses Problem zu hinterfragen, mache ich ihn darauf aufmerksam, dass die Masse eines Neutronensternes von wenigen Zentimetern Durchmesser ohne weiteres die Masse eines Sonnensystemes übertreffen kann. Der kleine Kerl beobachtet nämlich aufmerksam, daß die abgeschliffenen Teile der rotierenden Kugeln durch die Kugelwandungen hindurch in das Kugelinnere fliegen und nicht nach außen weggeschleudert werden. Ich spreche mit dem Knaben und sage: «Nein, ich kann mir keineswegs erklären, wie das zustande kommt. Ich weiß auch nicht, ob es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Neutronenstern, schwarzem Loch und dieser 'Implosion' gibt.» Doch mein 'Bruder' bekümmert sich nicht weiter um solche Fragen, schaut dem Geschehen bloß noch eine Weile aufmerksam zu und verliert dann das Interesse. Er wendet sich ab und steigt durch die Bodenluke hinunter. Auch die 'Mutter' geht wieder hinab. Ich gehe zur offenen Tür, steige hinunter und spreche sie an: «Entschuldige bitte, daß es mir nicht möglich gewesen ist, die Gestalt des Mädchens beizubehalten. Die automatisch wirkenden ideoplastischen Vorstellungen waren einfach zu groß, und ich bin es nun mal gewohnt, männlich zu sein!» Dann verabschiede ich mich von dieser 'Anima', von der ich ganz genau weiß, daß sie nicht 'meine' Anima ist, sondern eine von mir unabhängige, 'objektive' Gestalt, die sich freundlicherweise als meine 'Mutter' ausgegeben hat, um mir eine perfekte Tarnung zu ermöglichen. Anschließend nehme ich wieder meine normale äussere Gestalt an, da der kleine 'Bruder' mich nicht mehr sehen kann. Er wird sein Erlebnis im Turm oben kaum jemandem erzählen. Und wenn doch, wird ihm niemand glauben, sondern seinen Bericht nur der kindlichen Fantasie zuschreiben.
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Zwischen dieser Frau und mir besteht eine tiefverankerte Liebe, aber diese darf in keiner Art und Weise zum Ausdruck kommen. Ein direkter Kontakt wäre viel zu gefährlich, weil die 'Nachbarn' die dabei entstehenden energetischen Feldveränderungen sofort bemerken und darauf reagieren müßten. Das wissen wir beide. Bevor ich gehe, sagt die Frau mit den goldenen Augen: «Ich werde von den Nachbarn seit langem sehr mißtrauisch beobachtet, denn keiner weiß, wer der Vater des Knaben ist. - Sei bitte sehr vorsichtig. Niemand darf merken, daß du luzid bist!» In diesem Moment wird mir definitiv klar, daß diese Frau nicht nur mich, sondern auch meinen außerkörperlichen Zustand kennt und zudem weiß, daß ich mich normalerweise nicht auf dieser Ebene aufhalte. «Du musst mir verzeihen», sagt sie weiter, «daß es nicht in meiner Macht steht, böses Blut zu verhindern, falls jemand merken sollte, dass du bewußtseinskontinuierlich bist.» «Sei nur beruhigt», anworte ich, «ich werde sehr vorsichtig sein. Außerdem werde ich nun wieder gehen. Also wird mich hier niemand sehen. Besten Dank, daß ich diesen eindrücklichen 'Modellversuch' habe sehen und erleben dürfen. Danke auch dafür, daß Du mir eine derart herzliche Aufnahme bereitet hast!» Dann gehe ich in den Garten hinaus, den wir im Verlaufe unseres Gespräches über das Treppenhaus hinunter erreicht haben. Dabei schaue ich mich vorsichtig um, vergewissere mich, daß niemand mich sieht oder sehen kann und verschwinde unauffällig zwischen den Bäumen und den Büschen. Gerne würde ich weiterhin bewußtseinskontinuierlich im außerkörperlichen Zustand bleiben, doch ist jetzt ein schwacher Sog zu spüren, der eindeutig von meinem physisch-materiellen Körper stammt. Sofort lasse ich mich in ihn zurückziehen, wobei für einen ganz kurzen Moment eine dunkle Übergangszone zu durchqueren ist, in welcher ich nichts zu erkennen vermag. Dabei erleide ich nicht den geringsten Verlust der Bewußtseinskontinuität und bin schnell wieder zu Hause in Bett im Körper - nunmehr aber im tatsächlichen Heim, in dem auch meine Frau und unsere beiden Kinder leben. Nach knapp zwei Minuten stehe ich auf, um im Badezimmer das eben Erlebte zu notieren, damit es nicht vergessen wird. Es ist 00:20 Uhr. Und bis 00:50 werden die ersten Notizen geschrieben. Dank der jahrelangen Schulung des Gedächtnisses ist es mir auch jetzt wieder möglich, mich sehr genau und manchmal sogar erschreckend detailgetreu zu erinnern.
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