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BIBLIOTHECA ORIENTALlS HUNGARICA
VII
-
-
IN DER TÜRKISCHEN
FINANZVERWALTUNG
IN ZWEI BÄNDEN
VON
L. FEKETE
1955
•
L. FEKETE
-
IN DER TÜRKISCHEN FINANZVERWALTUNG
BEITRAG ZUR TÜRKISCHEN PALÄOGRAPHIE MIT 104 TAFELN
ERSTER BAND
EINLEITUNG, TEXTPROBEN
1955
L�lrt"nD: J.
NE1atETH
L. LJGETJ o,J. Mlt�lh"l ,ler Uu•.u[,od'�!l
D.
Ahol"nle ,lot
Wl'"en""'h_rt,"
FOKOS-FUCHS
Cba8ulruakade·mi€
in Wien der- Preusai.iChen l'iIMl8bibliOll'ek in 8fTl;'l, ,Jet' StädtiM;hen ßibl.iolhek ,
in Leipzig, der lJiblin/hR,k dtr J)euJ�ch.en uipzig, der Bibl-iolloek du
�1{0"fJMI1(jlldiltcJum (h8dlaehaft in Wai8enImUße$ in flaUe a. fl. 8aale, der Herzog-
1icM:n Btbliolhet in GQlIw., �
abzuweichen begann. Falls sich da.nn diese Abweichung verglÖ8eccte. ent wickelte sich aus der Schrlltvariante ein neuer Sohrifttypus.
In den grÖ38eren Zentren bildeten sich - unbewusst. unbeabsichtigt nioht nur einzelne regionale Schriftnl.riEmtcll aulS, sondern man lenlte auch
'
einige der anderswo üblichen Sohriftva.rianten kennen, die dann man_chmal sogar übernommen wnrden. An solchen. Orten waren eventuell gleichzeitig mehrere Schrifttypen bekannt und gebräuchlich. Auf einer weiteren EntwickJungt>Stufe wurde der Differenzierungsprozess
auch durch den Umstand geföruert, dass in grösseren Kulturzentren, die zugleich die Residenz von Regierungsocganen waren, gewisse :Beschäftigungs kreiso einem der dort bekannten Schrüttypen den anderen gegenüber den Vorzug gaben. Auf diese Weise wurde alh; dem bevOrzUgteD Schrifttypus in gewissen Beruf;;kl'eisen ein dem betrtlffendcn Fache eigener Schrifttypus. Die Kenntnis dieses Typu� wurde dann zu einem fachlichen Erfordernis, 'Wobei seine Anwendung und Ent:wicklWlg durch die tägliche Ausübung der fachlichen Arbeit gewährleistet wurde. Einige Schrifttypen entwil,kelten und verfeinerten sicb noch dadurch, da&-; sie in der Kunt;t ('inc gewisse Rolle zu spielen begannen. Da die moha.mmedanische Auffas. gedruckt en heutigen _ Text zu lesen imst-ande ist. In der arabischen Schrift. kann f:!chon yom Mittelalter an das Nesih als "der Bt.'ginn der Schrift"
betrachtet werden. Das
.Nesih
,
a.ls die Grundl age der Schrift
war eine sorgfältige rein geschriebene, ein ,
fache Schrift, sozU8agen eino Schulschr ift- der am leicbtesten lesbare Schrift ,
typus. Obwohl es jedem Volke bekannt war !lag rlie arabisch(� Schrift. benutzte, ,
behielt es J'a.hrhundert.e hindurch und tiber Liindcrgrenzen hinweg die zu
einer geu-is5en Zeit in Gebrauch gekommc!l en }'ormen bei ,
Jahrhund < rten allch deswegen
,
(in
den letzten
w{'il seine Zeichen von der Typogra.phie in
m ehreren lAndern als gewöhnliche Df\lcklettern gebraucht und se·ine Linien
dadurch bis zn einem g(:\l'i�n Grade f ixiert. wurden ) Im m;manisch(>ll Amts· ,
g ebrau ch erlangte aber dail �esih keine Volkstümlichkeit und wurde auch
kaum wrwend e-t . r'ci ftl, weil seine Schreihung eine minutiöse Sorgfalt. erheischte
oder weil es den lx�!1ondcren Schwung den "Stil" yennissen liess, der die Kalli ,
graphen der osmanischen Kanzlekn gelockt und befde
•
•
•
Den l'Ipt'7.ialen }'raguJ\ der VOll den O:;lIlatleJl gebrauchten arabischen
Schrift �'andte die europäisohe Lit.era tn r bereita Meit langem ihre Aufmerksam.
keit zu. Schon we ältest en europäisch en G'rllDllllatiktm f ührten ihren f...e::;ern
nicbt UUI' den Nesih·T.)1)U!! \'or (au Hand de::.s en sie dM Schl'dben lehrten),
sondern
mac ht.en
sie auch in mehr oder w('n iger �hlreicheu Beispielen mit,
den übrigen bedeutenuercn Schrift,typeu bekannt.
1m letzten
Jalu'hnndert
setzte auch die systematische ErfoI'llchung der 'f':lltwickluu g dcI' Schrift einS, 80
d388 den
Türkei in
f nglicben paläogr1\phiachen Stu dion nnf OnlJ\d der in der
an u.
Angriff
gcnODIIU('lwn Archivfol'8chungtlll gowiSSi vollkommenel'('
• 'fürkillche ttrnt,li(!he Scl!rifh:n tultl Urkunden wl.mlom im Fo.ksiIllilo aucll �chon
lm
früher ...on der �hicht.!lfol\tcllllllg \"or·öffentlicht. 1.w('il�1I Jnhrtehnt dM XX . .Ib. ooj{1\nncn G, J.\l.:O>l • .1. H. ''''noT'!.\=-' .. und t·. H.\ßlsr.e ... mit. der {ll\I/\ognI.phi aehell lJt'fK':hreibuJl,l( von tflrki"chcn Dipl'Jmen. Auf (::ll1no ihrer F<J�chl1n�t'J1 WIuW-1I dann �lOnderte Buchni< Archiv d� ßofn,iakcn Ül!.m�n Ptulch&, Hc-rlin 19l1, �I...n mit. ltH �·l1,kJlimiles; L. F'r.!tfo:1':t:: 'l'iirkische Sehrl(t.:>n Il.ua dem Archive d(.'ll P'llo.tins NikolmHI F-l lllliS), in der TÜJ'kei auf IlIitiüti,·(; ,',,1'1 A. K�rl)(. auf Grund d'JJ' /ludI in rk . . AT'(.'hinm in Allgrifr j!\lOOfll· meilen Wi!l'4!'ll"'ChfLfllich.,n F'>!'SCIH.lUgf'1l
�usgabP.
•
Arbeiten
fo]gf'n wcrden_ Di e diesbezüglichen
biFherigell Stu dien lieferten
hn.uptsiichlich :Beispiele zur UlltenlUohung des DTvani·TYPuH;
der Grund,
dass die FOnichungen gerade in dieAe Richt.uug hin. begannen, war wohl dcr, dass die damalige Geschichtsforschung de-n im DIYüni abgef&88ten Schtift.
st.ücken infolgc ihres politischen Jnhaltes ein besonderes Interesse entgegen. bmcbtc. Nebenbei wurdl'n (luch "on den übrig en Scbrifttypen ei n oder mehrere
Schriftstücke- yeröffentlicht, doch d er eine die6Cl' Typen, nämlich das Siyiiqa.t, wnrde in diesen Dan.:tellungen vollständig übergangen, so tlMs die Unter such ung dieser Schriftart noch ,-on Grund flUR einset7.en muss.
3. Das Siyaqat in den
Ländern der "dr'ei Sprachen"
und insbesonde.re bei den osmanische-.n Türken Die Anfri-nge des SiyAqat sind in jE'ncJ· Vel'Ol'tlnung des aus dem HaUBe
der UmR.jjadcn t;bLmmenden Kalifen 'Abd nl-.Ml\lik zu "indem
Cl' deil
uchen, in der
B
er,
Diwan aus dem Persiacben iw. Arabische überset-7.t.e und für
die Arabiaiertcil das Siyliqa.t schuf"', die arltbiliche Sprnehe a uch in weltlicher
Hinsicht zur zcntralen, ofl'i'Zielien Sprache erhob.
Als !l.uf Grund dieStlr Verordnung in den zentralen AmtBHt.ellen des
Kalifa.ts, in den ,.Diwancn"8, nie Beamten der Finanzverw aU.ung in arabischer
Sprache
zu arbeiten begHnnen, begnügten Biyna..'Jtieu l.U selb.'Jüiudigen StMte n wurden, blieb der Gebrauch dieser Zahl
zeichen
dc�
Diwans als Erbe der Regicrllngs1i i.tigkeit auch in diesen lIeuen
Staa.ten am Leben. Die Zahl'l.eiohcn des Diw1\ns standen im sog, !\ allen Osten. T
in der Mohammedanischen l.esantoll, d. i. auf dom GebieU! von Kleina.sien,
Syrien, Irak, Pel'Sirn, }\gypten, in den in d(�r Verfa.lleperiodc der Abba.:SIICn Groll:r.e villl\eicht mit der Gron�.e d� Votdrjn'C nH rleH mif.t.elaltor. lichen europä.illChon (italionischen) .f{lLndtol*, zU!>lu",oenfiiJ!t {vgl. \�. HJo:'(D, (�hichte des Levaotehll.ndn Titel: Hiatoire du com'nerce du Lov..nt tm rnoyon.hge, Leipzig 1885), uud andererseita auch jene Ja.hrhnndet'te bnz(lidm��. al3 die&e� Rllodel blOhte {his ZU,r Um.',chiffUJl,lt AfrikQ8), Dieses Gebiet und di� Zeitalter Htellon übrigens auch eine �nrlert.e Einh�it der mohammodanUtcbon tteilchichw dnr und I'Cheiucll �uoh im Leben des Hiyiiqat-TypU8 einß �ndert.e Einheit. geWe9t'1l zu tlCio. u l?i! SiY:iiqat.7.Il.�I�...-ic.hell 9in •.j).�iffn>�, !*t(,'C que le! uangc dan/l 10 lI �teme Illyak. IUglle6 f'JUI etnIOr\!, Ia I QI'lgHU), des mots omprunt bl ,\ I t\J'O.oo. ont COlD· HelOllnt pel'du ce C8.ructt,re INU!' (Iovenir do verit.abletl ideogrammllS f..�nt fonctino do chifft: l<EJl.E gesammrlten Beispiele an Das Wörterbuch von STEUGASS (S. 713) behan elt . das 'Vort kürz.er und gibt folgendr Bodeutungen an: .siyäqat, Driving, shmulatmg, urging onward; nwneration (by the arahie alphabet); arithmet-ie, ciphednp:; aecount keeping; mode, style, subject, tapic', .
?
25
,
[n der osmanisch-türkisohen Sprache wurde dll8 Wort Siyliqat urspl'iing_ ücb ebenfalls in der Bedeutung von "speziale Verrechnungsoperntion", staat liches Rechnungswesen", deren Durchführen und Besorgen, "Leitung der Staatsfinanzen" gebraucht; es war ein S)'"1lOnym für 'iltn-i mulyi�ebe-i tk/tu, für tqlub-i ck/ter_ Auch K'Atib Celebi (gest_ 1657) gebrauchte das Wort im Sinne von "Vecrechnung"', "Rechnungswesen": quvvel-i kitiJbet ve �isrtb ve siyaqat, d_ i. die Fähigkeit des Konzipierens. der Verrechnung und des Siyliqat, also in jener Bedeutung, die es in den 'Zitierten persischen Ausdrücken besitzt, bzw. in der Bedeutung, die man dem Wort in jenen Ausdrücken zusel.reiben kann. Für die Bedeutung des Wortet> Siyi'i.qat führt auch MEHMED �\'DET (gest. 1935) zahlreiche Beispiele an. Zwar bezeiohnet. M. CF.VDET seine Quellen nicht und zitiert ans dem Persischen, doch sind diese Angaben auch bezüglich der Auffasslmg der osmanischen Türken lehrreich, Die persische Sprache war nämlich - wie im weiteren noch a.usführlich behandelt werdon vielo hundert Jahre hindurch dic gemeinsame offizielle Fiuanzspra.che soll der Mohammedanischen Levante, so du..3S die von M. C.�\'LET in persischer Sprache a.ngoführten Zitate Ruch von osmanisch-t.ürkischem Boden stammen und jene Bedeut.ung des Wortes a.usdrücken können, die es bei den Osmanen besessen hatte, Im Text von "M":HlIEl.I CEVDET kann mllll das Wort Siyäqat in folgenden Zusammenhängen antreffen : fenn-i �i80.b �e siynqat ve iBli/lI. ,Vcrrechnungs-, Siyliqa.t- und Best·euorungHwissenschaft'; 'il1n-i si.yaq(Jt ve isli/l!: ,Siyäqat- und BesteuerungswisseIlSohaft' ; raqam u m,yrJqal: ,Verrech nung und Siyaqat' ; tnd, yon den osmQ.nu�chen Tür!<en auch aiyJqal flrqlmi gent\nn� wurde" (Mu�. avver dii'iret. I>l-mt\'ii.rif, Istanbul 1332 [1913-14] , U
S M3�
.
.
Pcrsil.l.n
.
.
Le'.te� aod O,·her OOCW1l(llllli. wlth Fa:e-8,mln eh. l:hKWAK·�. Original 100, Londun 1825. Als ein PaNlllelfall H iT dl:m gleh:hzoitigen Gebrauch yorechloo.ener 8chrifttypplitore BedellhUlg, dit:' bereits auch deli SllTD y,v.t". SiyakJJ.t yaz,s; (VakIflar umlllll miidürlügü ne!lrlyatl. Seri B, No ITI, Istanbul IH41); diese Arbeit erörtert alL�führlich die Fonn der Buchstaben des Siyagat. doch i.,t es in seinem praktümhen Teil noch nicht gcni!gend zweckmässig, ..da dio Photokopien stark \'orklci,wrt. wiedergogcbcn werden und elle Lesung und �la.ll' tenmg der: Faksimil('ß fehlen. In einer neuen!ll Arbeit von ::\[AH.MUD YAZU< (F _ . fi l u yazl lan oknma. anahtarl. Ya.1uflar umum miidür}ügli ne!j!i'lyatr. S�ri B, No :r:v. Istan�ul 1942) werden die im türkischen Amtsleben benutzten wIChtIgeron Schrifttyp?n_ Im allgcmeinen ausführlich g;" EH.Gi�, Mehmed . CevdetlH hayatl. S. 700 und in dem am Ende der Arbeit befindlichen ..Sözlük" , S. 78). Dies ist vielleicht deshalb der Fall, w.Jil da� Verbot für vOl'Sehi.cdeno Sektoren der Verwa.ltung Zll verschiedenen Zeitpullkten erlassen wllrde. Das genauo Datum de", Verbot.es verma.g auch H. K"Z>D1 Z,-D,.lJl: in sciner Arbeit: "Les chiffres Siyak . . ." , Revue du _M0nde Mwmlman, Paris uns, xxx, S. I ff. nicht. anzugebf"n. _
al'ind�
_
32
Diese Verordnung liess den Siyaqat-Typus zu einem historischen Schrift� typus werden . Seither wurde in den osmanischen Ämtern nicht mehr im Siyä
qat-Typus geschrieben, dieser Typus wurde nicht mehr unterrichtet und aueh
sonst nirgends gelehrt. Nach nahezu 400jährigem Gebrauch hatte das osma nisch-türkische Siyaqat zu leben aufgchärP2. So wurden denn Schriften aus 400 Jahren im Laufe der Zeit zu hi storischem Quellenmaterial, und die Kenntnis des Siyaqat, die einstmals ür die Zugehörigkeit zur Finanzverwaltung war, wurde eine Vorbedingung f zu einem Studienobjekt der Paläographie. Das Studium des Siyaqat ist also nicht nur eine 'Vissensehaft um ihrer selbst willen, sondern sie stellt beson
ders auf dem Gebiete der Wirt·schaftsgeschicht.c ein unentbehrliches Mitt.el und einen Schlüssel der Quellenforschung dar. n
Es ist möglich, da..�s die Ar,wendung des Siyaqat in belletristischen Texten als ein Versnch zur Erhaltung dieses Schrifttypus in der Periode nach seineIll Verbot �nz\��en iRt. Kurze .Fabel�, SI?richwörter;;ammlungen. �oralische �hren �en 1m Slyaqat-Typus kopiert, Vlelleteht zum Zwecke, dass die KenntnlB des Slyaqat. Typus nicht verloren gehe. Auch die zitierte Arbeit von MAmum y.... ZIQ (Siyakat yazlSI) bringt solcho Beispiele für das Siyaqat. In der Geschichte des Schrifttypus stellt dieser VeI"liluch jedoch nur eine unbedeutende Episode dar. Im ZURammenhang mit dem Verfall des Siyaqat sei hier auch die allgemeine Verbreitungseinbusse der arabischen Sohrift erwähnt, die sonderbarerweise als Folge der Entwicklung der Technik und der Wissenschaften eingetreten war. Böreits die Einfii.hrung des Buchdruckes - die in den Ländern des mohanune_ danischen Kulturkreises mit einer Verspätung von 200-300 Jahren erfolgt war _ bot Gelegenheit zur mechanischen Vervielfältigung der Bücher und beschränkte das Ab schreiben der Bücher und die Bedeutung der Handschrift auf einen engeren Kreis. Diese für die Entwicklung der Handschrift nachteilige Lage wurde jedoch durch die höhere Entwicklungsstufe des amtliohen und geistigen Lebens in der Neuzeit sowie durch die stärker zur Geltnng kommende Schriftlichkeit ausgeglichen. Später vermehrten drum eine weitere technische Entdeckung, nämlich die Lithographie, und der alltäg liche G",braueh des gedruckten Buchstabens die Anwendungsmöglichkeiten des :mecha. nischen Verfahrens. Die Unzahl von lithogI'aphierten und gedruckten Bhmketten ver minderte auch in den Ämtern die Anwendung der Handschrift. Schliesslich schränkte die Schreibmaschine das Anwendungsgebiet der Handschrift noch weiter ein und vel"lllinderte deren Entwicklungsmöglichkeiten. An die Stelle die.>er entwicklungsartigen, langsam eintretenden Momente traten dann später Ereignisse revolutionären Charakters, wie sie sich auch vor unseren Augen. abgesp!elt hah:n. Nachdem sich nämlioh die die a�bisehe S�ift benutzenden mchtaro.hmchen Vülker im Laufe der modernen EntWicklung früher oder später davon überzeugt hatten, dass ihnen eine leichter erlernbare, zwookwÖ;SSi. gete Schrift besser entsprechen würde, lmm auch der ·Wnnsch nach einer solchen leICh ter erlernbaren Sohdft auf. Der erste Sieger im Kampf gegen die arabische Schrift war die kleine albanisohe moham.medanische Insel, die mwh der Loslösung der balkanischen Gebiete vom Osma· nischen Reiche, sich lln Jahre 1913 als erst.e vom Gobrauch der m-abischen Schrift lossagte. Ein Moment von weit grÖRSerer Bedeutung war dann, dass nach dem �rsten Weltkrieg unter dem Einfluss der Grossen Oktoberrevolution, die mohammedaTllschen Völker der UdSSR, die bisher arabische Buch�taben benutzt hatten, auf Grund der auf den;t Turkologi.'�chon Kongres� in Baku gefa.'lSteIl: Resoluti.on sich v�n der ara· blBchen Schrift abwandten. (Eine unmittelbare zeitgenösslBche Schtldernng dleser Frage gibt z. B. N. Tu�u.N1I:OULOV, "La. question cle la latinisation des alphabets des parlers turcs", und L. J1QI( OV, "Sur la rBforme des alphabets des peuples. orien�aux" _ HOBbIß . Bocrol{ X-XI, SS_ 219, 223 ff.) Zwoifolsohrto war es diese ResolutIOn, dle de� Anstoss zur Lösung des Sohriftproblerm auch in der Türkei gab, wo die Grosse NatIOnalver sammlung nach mehreren misslungenen Reformversuchen im Jahre 1928 den Beschluss fasste, zur lateinischen Schrift überzugehen.
1�26
33
4.
Oie Siyäqal-Znh1zeichen Wie bereit,s erwähnt, sind die Siyil.qat-Zahlzeicben a.rabischen Urapnmgs.
Sie sind
nichts anderes a}g die Abkünungen, Zusammenziehungen, durch
eine Liga.tut
(mu1yJ./le/41)
(nl.emzflg
edilfMk
fflrcUyle)
verbundene, verstümmelte Wärter
der mit Buchstaben a.usgeschriebenen arabischen Zahlwörter,
und zwar der GrundzahlwörterU, }�orm und Wert dieser Zeichen, d. i. ihr "Schlüssel" (fllijtaM ist häufig in alten Handschriften, in den von den Beamten als Hilfsmittel angefertigten Aufzeichnungen amtlichen Charakters, in Formel büchern (die in den orienta,ül>cben HandschriftensammJungen unter den Bezeichnungen ri$lJle und
megma'a
zwei gesonderte Gruppen da.rstcUen) zu
finden. Ein solcher Sohlüssel wird hier im nachfolgenden (Tcxtprobe Nr. I, Tafel
I -rn) vorgeführt, u.
zw. il;t hier die Photokopie einer ttirkischen Handsch.rift a.us der Orientalischen Sammlung der Ungarischen Akademie der Wis senschaften
wiedergegeben. Die Form und Bedeutung der einzelnen Zahl·
ze.ichen sollen im nach.stehenden aber auch gesondert eingehend behan delt werden. Im folgenden soll nun von dEm Einern, Zelulenl, Hundertern und Tau sendern die Rede sein. Dabei sei noch bemerkt, da.ss die ara.bischen Numeralien immer nach ihrer im Türkischen üblichen Dio Zeiohen der Einer
Form angeführt werden.
(llJ.l6.d) kommen alleinstehend in folgenden For·
men vor : Das Zeichen für "l"
\ ist der crste Buchstabe des Wortes
Das Zeichen für ,,2"
U
das di'. WOrles
.;,l::\
cl:
"
und
am
,fünf'
,drei', die miteinander verbunden und stilisiert sind. �;t
\NI
sind die Buchstaben tlil, be und da.s Mjtte-'ain
,vier' enthalten, die willkürlich miteinander verbunden
Ende nach oben l\W3gezogen sind.
Im Zeichen für zu seben, der
Das Zeichen
Wortes
besteht a.\l,8 den ersten zwei Buchstaben des
., verbergen eich die enrten drei Buchstaben des
3
,,
Im Zeichen für .44:
des Wortes
,eins',
,zwei' , die unten miteinander verbunden und stilisiert Bind.
Im Zeichen für Wortes
..w..t
ö.:..
,,6"
am
"
ist der Anfangsbuchstabe des Wortes ·
Ende nach
für ,,6" \...
oben ausgewgcn wird.
bes:t-ebt aus dem Anfangsbuchstaben des
gezogen
,sechs', dessen Ende ebenfalls nach oben aus
Im Zeichen l Ur ,,7"
i.
ist.
"" kann der Anfangabuchstabe des Wortes 1::-_
,sieben' nicht. verwendet werden, weil er bereite zur Bezeichnung von ,,6" USo schreibt hierüber acbon
Arboit: Not.ioo 8\1r 168 divel:8 genroe Peraans ot. dOß Turw, Pi\ri.II 1866. 34
A P. PIBAN in seiner überllolll!1 lohrreioben d'6oritunlil anolan ..... et 1llOdo1'le8 l de6 ArabeB, des .•
herangezogen wurde. Da!! Zeichen für ,,7" beginnt mit einem Anfangs-mim, dann steht ein Mittc-' uin, dessen Ende nach oben ausgezogen wird,
Das Zeichen für "S" \- ist nichts anderes als die ersten drei Buchstaben des Wortes ,Jll ,acbt'. nämlich ein !!e, die gesenkte Form von nttm und ein
dito Da. aber das �e mim sehr tief gebt,
maD('hmal kaum angedeutet wird und dio Senkung des erinnert es an das Wort l. .aM (baklt),
Im Zeicben für ,,9" \Ilol erkennt man leicht die Buchstaben te und 'ai,. des Wortes � ,neun'; dltel Ende des 'ain ist glcichfalls DReh links oben &uggezogcn. Die Zahlzeichen der Einer (genauer die Zeiohen von 2 his 9) sind also an
ihrem (Unken ) Ende so nach oben ausgezogen, als ob sie i n der Forro oinee
elit enden würden. Von den alleinstehenden Einern besitzen ,,2" und ,,6" nocb ein weiteres Zeichen, u. zw. kommt als Zeichen für ,,2"
auch eine gebrochene Linie
voru, die als eine unpunkHert geschriebene Form des türkischen bir
J
(/)
,eins'
aufgefMSt werden kann. Aus einem nach diesem Zeichen folgenden Siyll.qat� Zahlzeichen oder aus dem Zusammenhang gcht. aber hervor, d888 es sich hier
um ein Siyäqa.t-Zahlzeichen handelt, vor dem kein türkisches Wort stehen
ka.nn. (Ein ttirkisches Zahlwort kann übrigens auch deshalb nicht in Frage kommen, weil der Te:ct gewöhnlich in persischer Sprache abgefa.sst ist.)
DM Zeichen för .,6" kanu auch ein Punkt ("."), die Abkürzung von '" (ri1l) sein.
Ober
das Zeichen von ,,6" in Verbindung mit den Zehnern soU noch
weiter unten die Rede sem. Für die Zahl ,,0" (Null) scheint es in der Siyäqat-Za·hlreihe kein beaon
deres Zeichen zu geben, wenigstens kommt e8 in den zahlreichen aufgear beiteten Scbrift.stücken nicht vor. Dte Zeichen für die "Zehner"
ausgebildet :
raAariU)
ha·ben sich folgenderweise
Im Zeichen für ,,10"
�
t:ncheint das Anfangs-'ain des Wortes .,:..
Im Zeichen rur .,20"
t/$
ist das Anfang8�'ain und die Endung -1" des
'aKara ,zehn'.
•
Wortes �� 'ilrifl, die türkische Form des arabischen Zahlwortee �ilriRG (Gen. 'i.frina) ,zwanzig' erkennbar (na.türlicb ohne diakritische Pnnkte). Die Zeichen der Zehner �on 30 bis 00 gehen von der entsprechenden
Gnmdzabl (3, i
•
. .
.
.
9) aU8. Hierbei wurden die bei den Einern be&chriebenen
Zeichen modüiziert, u. zw. blieb das P-liJ-fdrrruge Ende weg. wobei durch eine
eines
Verrerrung
der
nUn gleicht,
Zahlzeichen
die
nach
Endung -in zum
die der kuraiven Fonn Ausdruck gebracht wird, die
links,
bekanntlich in den arabisehen Zahlwörtern der enthalten ist.
ermitteln
J.
mir. den Wort dieB" Zeichens , Nat Dibl. TürIr. Handlchriften,
Zehner von
20 bis 90 ,u
.•
35
Du Zeichen für 30 ( ,j:-;: �eliI�.ll) UI geht. vom Zeichen für ,,3", also vom Ze�chen '* aua, beschreibt das Zeiohen mit einer gewissen Modifikation der ungeOihr senkrechten Lin.ien und drückt durch eine Verzerrung des .,
"
-in auS. (�-'� eroo'i")
Endes na.ch links die Endung
(W)
Das Zeichen für ,,40" &U8,
�
geht vom Zeichen für ,,4;
i' führt untl!r anden'rn auch Boispiolo von Divän'j· und Siyaqat. Zahlzeichen an, die - in einer von ihm nicht näher oostimmt,en Zeit - in der Türküi und in Ägypten gebräuchlich wamIl. Die zweierlei Zahlz"ichen weiehl!n in manchen Fällen sowohl voneinander als auch von den im obigen geschilderten Formen ab. Auf dief!e Verschiedonartigkeit weist {in !Ieiner bereits zitierten Arbeit) auch H. K",zJnl ZADER hin ("Lei! ühiffres Siyak . . . ", Revue du ):lunde Musulmfln XXX, S. 35 ff.), wobei ür die Unterschiede auch mit den Beispielen von A.·P. PIHA:>; dokumentiert, doch k;eine besonderen Bemerkungen damn knüpft. Obwohl wir hier .keincswegs die Mög. . hchkelt bestreiten wollen, dal'ls sich im Laufe langer Z('iten auch andere Formen einl',ül ner Zahlzeiehen auszubilden vllrmochten, so steht immerhin fest, da&'! sich in den hier �zeigten Textproben sowie in den anderen durchgesehenen Siyaqat.Toxt.en 300 Jahre hindureh diejenigen Zahlzeichen als Siyaqat.Zahlz 'iehen wioderholen, die obenst.e· hend als Siyliqat.-Zll.hlzeiehon beHehriebon wurden und die A._P. PIH.'!."N als Divani_ Zahlzeichen bezeichnet.. UnC\Cro Bsi'lpiele bestätigen aber auch nicht ausnahmslos die Angaben der Tafeln von H. KUKlIl ZADI<J{ (I. c.. Tafel VI und VII, SS. 20-21). . �7Wa.s A. Vl'lLIC.'l als Erklärung von "halb" {Yz) schreibt (Defterek I, S. 93), i,,;t IlllrlChtlg.
dem obenerwähnten punkte stehen. Wies die betreffende Zahl keine Einer auf, so wurde das Za.hlzeichen für "J-Z" unter die im Werte geringste Ziffer
(Zehner, Hunderter) geschrieben. Vereinzelt kommt als Bet.eichnung für "Ys" auch ein anderes Zeiohen vor, nämlich die a.us dem Riq'a.-Typus bekannte
Winkelform
( .( ),
von der es sich jedoch
insofern
unterscheidet, als es stär
ker Il&Ch links geneigt ist und sein unterer Scbenkel entweder waagerecht gezogen wird
(L, a,...)
oder aoor nach oben ausschwingt ( � ).
Ein Za.hlzeichen für die Bezeichnung des Wertes von
"
%" dürfte im
Siyäqat nioht vorhanden gewesen sein. Ein Viertel wird in den Texten immer 80
bezeichnet, da;,s neben die Zahlzeichen für die ga.nzen Zahlen das Wort
.Viertel'
ruh< �J
oder dessen Abkürzung geschrieben wurde, während die
Anzahl der Viertel, ein, zwei, drei usw. Viertel, unter das Wort.
ruh"
zu
steben kam. Die Siyaqat -Zahlzeichen wurden auch zur Bezeichnung der Knlender� daten, Jahre, Tage usw. verwendet. Desgleiohen finde t man sie auch auf
Münzen, wo sie das Jahr der Prägung oder
fenden
das Regierungsjahr
des
bett-ef
Herrscher!! angeben.
Die Schreiber der amt.Jichen türkischen Schriften geben manchmal
don Wert der Siyaqat-Zahlzeichcn auch mit den bekannteren arabischen
Ziffern aD, überdies eventuell auch in türkischer Sprache (mit Buchsta.ben).
um
80
einerseits die Zahlenwerte leichter erkenntlich
zn
machen und um sie
andererseits nacbdrücklicb zu betooen38• Diese Wiederholung der Zahlzeichen
durch die leichter lesbaren Ziffern bzw. Buchsta.ben widerlegt die volkstflmJiohe
Meinung, d.'l.SS die Siyaqat-Za.h1zeichen deshalb benutzt wurden, um zu ver hindern, dass unbefugte Personen einen E inblick in das Finanzwesen des
Staates gewinnen kÖllllenu. Die SiyäqatwZahlzeicben sind also weder "geheime"
Zahlzeichen noch mueaerüche Za.hlzeichen, sondern bloss Abkiln.ungen der
mit Buchstaben geschriebenen Za.hlwörter ;
sie wurden a.uch nicht darum
gebra.uoht, damit man die Zahlenwerte vor unbefugten, fremden Personen verbE\i.mücbe, sondern um eine Fä.lschung der Schriftstücke zu erschweren.
" Für die in a.nderen Schriftstücken übliche AUßr.cichnung von Zahlenwerten, diil darin bcfIta.nd, d",� man die Hälfte dee betreffenden Ze.hlenwertee ml' Buchstaben niGderschrieb (z. B. 6./62 aqt!e bunun ni.(Jfi üC/rift. �kiyUz otuz biT. �ce �lur ,64�2 Aktao�,
dell5en Hälfte dreita\lgendzweihunderteinundJrelSSlg Aktache Ult ) gibt e.s IR den nue SiyAqst geschriebenen Schri.ftcn nU!' 8,1!S8el'8(, wenige BeiBpiele .. Dieeo vielellortll verbreitete Ansicht wird auch von M. CJo:VOli:'l" angeführt (I!I. Oa.>tAY EnoiN: Mr,hmed Cevdetin hIIyatl, S. 696), doch von ihm. nicht �teilt. M. Cl;VDET war der Meinung, daas die Siyäqa.t.Zah1zeiohen der RaumE?J'Spa..mlB halber benutzt .....urden. M .... _UD YUOI.a schreib' in l16iner zitierten ArbeIt (Slya.k.at .Ytu.IS�, S. 89, Anahtar, S. 144), dMS der be80ndere Wert. des Siyaqat in der Schnelligkeit., Küne und im geheimen Chsrakwr der Schrift lag. •
_
j
5. Die osmanisch-tikkischeo Siyäqat-Buchetaben Ein Schrifttypus. der 400 Jahre hindurch von einem so gewalt,igen Apps..
ra.t,
wie es der Beamtenstab
der osmanischen Finanzverwaltung war4.0,
benutzt und weiterentwickelt wurde, machte naturgemäss wä.hrend dieser Zeit zahlreiche Veränderungen dureh und kann soga.r in ein und demselben Zeitabsohnitt viele Varia,uten aufweisen. Es ist deshalb auch nicht möglich,
eine sich a.uf die gesa.Ißte Vergangenheit beziehende, einheitliche Charakteri sierllng dieses Scbrifttypus zu goben. denn was ihn in der einen Periode kenn
zeichnet, ist vielleicht schon in einer anderen Periode nicht mehr charakto ristisch. Trotzdem soll hier der Versuch gemacht werden anzugeben, was a.uf den cI1Iten Blick - vor a.Dem n i einem entwickelteren Stadium des Siy1i.qat Typus - als besonders charakteristisch erschcint und wodurch sich dieser Schrifttypus hauptsächlich \'on den übrigen u1\terscheidet.
Der erste Eindruck, den die im SiyJ.qa.t-Typus geschriebene Schrift;
erweckt. i�t" dass die Zeilen dicht untereinander geschrieben werden"" . \"lö,hrend sich die anderen Sehrifttypen und vornehmlich das DI\'Anl dadurch aus z.eichnen. dass ihre Zeilen deutlich voneinander gct.rennt. �ind oder sogar in einem gewissen Abstand untereinllude:.. stehen, kleben die Zeilen des Siyrrqat förmlich aneinander, können zu verschiedenen Zciletl gehörige Buchstaben ineinander verlaufen bzw. zu anderen Zeilen gehörige Buchstaben schneiden. In den J..inien d� Siyaqat t·rifft. man viele eckige Elemente. Dieses
Merkmal erinnert an den KufI_TypuSol2 und lässt den Gedanken aufkommen,
dass das Siyäqa-t von diesem abstammt.e, was aber nicht der Fall i�t. Die Ecken des K[1f1 sind übrigens charaktRrist.ische reohte Winkel, während die
des Siyliqa.t spitze -Winkel sind. Das Knfi war eine feierliche Zierschrift,
wogegen das Siyjiqa.t eine im gewöhnliclien Amtl3gebrauch benutzt", allt-ägliche
Schrift war. Die Herleitung des SiyAqat
vom
Kun ist daher unrichtig.
1m Siyaqat finden sich auffallend viele in die Länge gezogene Buch staben bz�·. lange schiefe Linien. So werden viele Bnchsta.bfm \\illkürlich in die Länge gezogen, wie flmilie bt It
':'
und 81:n
_
7..
B. nach links die iwliert"'!n Formen der Buchstaben
sowie der Buchstabe ;e ... , na·ch rechts die isoliert-cn
· " im HerteraUf; dem A\'lTI. Jh, wu... Lallt eiDer ausrührlichen hBne von ht&nbul 714. Beamte wurrlen-dio Aufgaben dp!,; Am[(lfj des GrossWB!!irs, d08 bäb-i '!ilI. bewältig t. U Der Il:!tanhuler Diwan Deflc.rdar von DamaskUI! eine Verordnung, laut der dic8er dass !reine Verrechnun_ zu gen nicht. in 80 dichwll Zeilen werden. n Die Bemerkung, d88S • der uigurischen Wld der kufischcn Schrift nebesteht und deM viele I.'.wiilchen ihnf;JIl lw-iltohen" (Oto:lfAY ERQIN: Meh_ med Cevdetin hay....t'l, S. ein0li!teils f:\18Oh und andernt(lils allzu aJlgemein ) gehalten.
:�
d;!��f '
'
Formen der BuchstabenfamiHen '!a i: und des Buchstaben mim
'ain t. sowje
die isolierte Form
r .
Die nied,rigen Buchstaben dehnen sich häufig nach oben zu aus, d. h.
daeß sie sozusagen die Fonn hoher Buchsta.ben annehmen : 'Ul tr '\11\&
=
�'" .
Hohe Buchstaben können dagegen in niedriger
".."..
=
Form
=
..,..1" .
vorkommen :
.,;�....... .
Einzelne zusammengehörige Wartteile werden oft übereinander geschrie ben, u. zw. bei den gleichen Wörtern um des Duktus, des "St.iles" willen stets
regelmässig in
derselben Weise : Co = ..,.-;1.,. oder �I.,. .
(dendiin)
Q·ls not.
Der von oben nach unten gezogene "Akzent" des Buchstabens
kel, das
Das Siyaqat hat eine Vorliebe für mehr ,,�ken" wendig :
_lOJ
= .:..1.:,,0
,Preis'.
sog. dejnek, daa immer erst nach der Niederschrift des eigentlichen Buchstabens,
gesondert geset.zt wurde, erscheint. oft weit ausgezogen, u . zw. wird es eventueU
nicht in Form eines schiefen Striches geschrieben wie bei den meisten a.nderen
8chrift.typen, sondern parallel den Zeilen der Schrüt, d. h. ab waagerechte Linie, so da.ss je nach der Zahl der in einer Zeile befindlichen grosse Zahl VOll waagerechten, in übrigens
die
kel
eine gleich
Länge gezogenen Strichen zwischen den
dicht untereinander geschriebenen Zeilen
erscheint. Das
tk{j1udc kann
a.uch a.ndere FOl'men annehmen als die übliche : so kann es sich Auch locker in Form eines schiefen ;; an den obersten Punkt des Grundstriches des
keJ
anschliessen. Da nun zwischen den dicht untereinander geschriebenen Zeilen dca Siyaqat selten Raum für diese�
-Zeichen ist, kommt es häufig vor, dass
die deilneksä.mtlichcr kef-Buchstaben einer ausvier oder fünfZeilen bestehenden
Aufzeichnung über die oberste Zeile geschrieben werden, a.lso dass auch die
degnek der in der
zweiten , dritten usw. Zeile stehenden
obersten Zeilc stehen :
,J .J UI
kef oberhalb der ersten,
•
Es sei noch crwähnt, dass das
Zeichen darstellt als
der
dtgnek ein enger zum Buchsta.ben gehöriges diakritiscbe Punkt. Dies geht auch da.raus hecvür,
dass es nur a.us Versehen weggelassen wird. Die in dic Länge gezogenen Bllchstabent.cile hindern den Schreiber des
Siyäqat. nicht in der Fortsetzung der Schrift, indem über die a.usgezogenen ßuchsta-ben bzw. unter den in die Länge gezogenen degnek des ktl die Forl
setzung des Textes zu stehen kommt., die Schrift kehrt also immer wieder an eine Stelle der
Zeile
zurück, die bereits durch ein anderes, ober oder unter
ihr befindliches Schriftzeiohen eingenommen wird. Dieser zurückkehrende Charakter des Siyl1qat kann mit einer ähnlichen Eigenschaft des Divänt
Typua oder
in Parallele gesetzt werden, doch während im Divanl die Wörter Wortteile schräg auf die bereits niedergeschriebenen folgen ( )'
nimmt die wiederkehrende Schrift im Siyäqat eine waagerechte Richtung ein
W
..,-; F ). (�
41
licben I\US jenen Elementen, die bereits in den auf einer höheren Entwickl\Jngs stufe st.f'henden Schrift,t.ypen, im Nesih , im Ta'Ilq, im Dlvänl gegeben waren.
Es war noch kein eigener Sohrifttypus . Mit der
Zeit begannen sich
aher auch
die Buohstaben zu wandeln und von der bisherigen Schreibweise abzuweichen.
Mit der Veriinderung der
BuchstabenJinien
bildeten sieb immer wieder neue
Elemente der Schrift aus, die sich dann verroehl1en, gewisse Elemente der
bis dahin gebrä.uchlichen Schrift verdriingten und an deren SteHe traten. Die Dellen Li.nien der Bucbst.a-ben verschmoh:en im La-ufe der Zeit mit den
'Linien der Siyil.qat-Zahlzeichen zu einer stilgerechten Einheit· : es entwickeJt.e sieh ein neuer Sohrift�YPu8.
Das Gebiet, auf dem das Siyliqat Vorwendung fand, war auch bei den osma,nischen Türken das Gebiet der Finan:.Gverwa.lhmg. Die Beamten der türkischen }'inamverwnItung arbeit-et.en 400 Ja·hre hindurch mit diesen Zahl :.Geichen und mit dieE\(�m Sohrifttypus. Von Bllgdad bie Buua (Ofen) wurde Jahr
für Jahr
jedisung in �ie�m Schnfttypus Ausweis\) a.ngefertigt wurden . Die mit· dem Siyiiqat-Typus gcsch: ichml.:n Schdftlilückc sind al!«1 sehr
ma.nnigfaJtig und beziehen lIich auf vielerlei Gegenstände. Vennisoht kommen an ihnen vor :
die verschiedenen Mnsseinbeitcn der Hauptstadt. wHl der
Provinzen, ihre lokalen :!I-tassc, Tm.ditinnen, ihre sich :.Gähe erhaltenden lokalen
Geldsorten, ihre Produkte und kleillgewerblichen _�rtikel, sowie auch die unzähligen Eigennamen, Orts- und PCl'sonennawen des vieisprachigen Reiches, die zum gröSRten Teil keine türkischen und nicht einmal mohammedanisohe �nroen, sondern fremde \\'örtcr und Na·men waren. Die "fremden" (nichttiirillschen und nichtmohammedllnitlchen)
Wörter
und die "fremden" Eigennaml'ß sind in arabischer Schrift im allgemeinen (also in allen Schrifttypen der arabischen Schrift) schwer lind uus.icher zu lesen, weil die arabische Schrift, infolge der häufigen Vernachlässigung der Bezeichnung der Vokale mehrere Lesarten zuIüsst. Das Lesen dieser Schrift· stücke ist demnach nicht einfach, wobei besonders !!chwer und unsicher jenes Siyii.qat zu lesen ist, in dem dt diakrith;ehen Punkte feblen, Das Siyaqat vernachlässigt im allgemeinen gerne die diakritischen Punkte, und es gibt
sehr viele im
Siyäqat-Typus
geschriebene Anfzeichnungen und SchdftMt,ücke,
in denen man kaum nuf einen diakritischen Punkt stösst. Diese Abart des Siyiiqa.f , das noqta&'iz siY!1qaJ ,unpunktiertes Siyil.qat' kann als eine verzerrte Form der Schrift betrachtet werden und bedarf sozusagen einer Lösung,
Sie
lässt
mehrere Möglichkeiten
für
die Lesung eines Wortes oder eines Aus
druckes zu, wobei hä.ufig ,,�weifelhafte Stellen" (iUibiIsll yerleT) vorkommen, die selbst in einem aterootypcn Text verAchiedenerweL'>C gedeutet werden
30
können. Solche, in einem ohne diakritische Punkte geschriebenen Siy!l.qat abge fasate Texte können also überhaupt nicht g e l e s e n werden wld konnten es
n·uch früher nicht, sondern man konnte sie nur - um eine tOrkische Feststellung
und einen türkischen Ausdruck zu gebrauchen - "nach Vergleich jeden Teiles
mit dem vorhet'8tchenden und dem nachstehenden Teil": Biyäg 1t Biblig delaWiyle,
qari7te ile
-
d u r c h F o l g e r n, d u r c h
H e r a u s f i n d e n l ö s e n27.
Da die Schwierigkeiten des I.elÖcllS durch die gro.sse Zahl der Fachaus
drücke, die fachliche Kunsf.sprache und die " jelen indiv-idut!llen Zeichen gesteigert wurden, vermocht,en die ausserhalb dieses Faches Stehenden diese Schriftstücke nicht zu lesen . }'ür die Fachleute waren sie nur deswegen lesbar, weil in diCS(>fU Typus nur titcreotypc Texte, die sich bloS/; eines beschränkten Wort- und Formelschatzes bedienten, niedergeschrieben zu werden pflegten. Dieser Umstand, d. i. der St.el't.'Otype Charakter der Texte , trug dann weiter zur zügellosen Freiheit in der Anwendung der Schrift, man könnte sagen zur VerzeITung der Schrift bei. In diesem späteren Entwicklungsstaoillm wurde d�r Siyaqat-Typus bei den osmanischen Türken
zu
einer sehr schwer
lesbaren Schrift, zur "Kastenschrift" einer engen Beamtengruppe, zu einem schrift·lichen Jargon2S, dessen Kennt·nis dieser nel\.mtenkteis zu seinem eigenen aUBSchJiessIicben Privileg erhob. Die Schrift gelangte an einen Punkt, wohin das Siya.qat der PeNJcr gelangt war. Über das Siy1l.qat der Perser drückte ligm seine ein türkische.r Krit·ikcr der arabischen Schrifttypcn und KA..lphen Meinung folgendermassen aus ;
,,0 möge flic [d. h. die Perser] doch ., 1200 d . H.. Il g �gebefi (Ü>,l11.':V Eltni:s. Mehmod 1873- 1874. 18i8, 18IH-HI!!I2 u. Z,j U C&v,ji'ltu\ tw.yatl. S. 700 und in dom o.m gndo der S/)zWk", S. rb e it bcfindlichlJn 78). Die3 i�t vielloicht d;,shalb der Fall. wilil dt1.� Yc-rbot fiir verschiedene S( ktoron dor Verwdltwlg z.u vE'l'SchiodellOIl Zeitpunkwn erlassvn wurde. Das gt)lHmo Oat-um d"", VerboW9 v�rlna-g auoh R. l{AZJo;M Z"')O:lI in 3einer Arbeit: •• u.�'1 ohiffre:i\ Siyak . . "", Revue du l\londe , Mugulml\n, PflriR 191u. xxX. S. I ff. nicht, f1.nzugdll'n. 31
al�M�
�1. i.
A
•.
·
_
32
Diese Verordnung Liess den Siyiiqat-Typus zu einem historischen Schrift. typus werden. Seither wurde in den osmanischen Ämtern nicht mehr im Siyä qat-Typus geeohrieben, meser Typua wurde nicht mehr unterrichtet und auch sonst nirgends gelehrt. Nach nahezu 400jährigem Gebrauch hatte das osma nisch-türkische Siyaqat zu leben aufgchört32• So wurden delm Schriften aus 400 Jahren im Lanfe der Zeit zu hi storischem QueUeumateria.l, und die Kennhlia des Siyäqat, die einstmals cine Vorbedingung für die Zugehörigkeit zur Finanzverwaltung w&r, wurde zu einem Studienobjekt der Paläographie. Das Studium des Siyii.qat ist also nicht nur eine Wissenschaft um ihrer selbst willen, sondern sie steUt beson ders auf dem Gehiete der Wirtschaftsgeschichte ein unentbehrliches Mittel und einen Schlüssel der Quellenforschung dar. Es i,g,t möglich, da.ss die Allwonriung des Siyllqat in belletristischen Texten als ein Versueh Zllr Erhaltung dieses Schrift�YPilll in der Periode n8.(lh 8t!inem Verbot anzusehen iilt. Kur7.0 Fübeln, Sl?richwörte�mrnlungen, moralische Lehren wurden im Siyaqnt:l'ypu., kopitlrt., .,.;eIlelcht zwn Zwocke, dM'8 die Konntnia da» Siyaqat_ ..Hl[UO YUIJI. (Siyakat. Typus nicht \·erlorcn b'tlile. Auch die zitierte Arbei.. von M yazl8.I) bringt solche Beispiele für daa Biyiiqat. In der Ge80hichte de!'l SchTifttypus stellt dieser Veriluch jedoch nur eine unbedeutellde Episodo dar. Im Zl.lSammenhang mit dem Verfa.ll dEls Siyaqat soi hier auch die allgemeine Verbreitungsoinb� der arabischen Schrift crwähnt, dio !londerbarerweise a.ls :Folge der Entwickluns: der Technik und der Wissenschaften eingetreten war. &reits du'> Einfiihrung d08 Buchdruckes - die in don Ländern dCfl lllohümrne_ danischen Kulturkreises mit einer VeN pätung von 200-300 .lahren erfolgt. war - bot tiJtigung der Bücher und beschrtiokw dlLS Ab Gelegenheit zur mechanischen Verriclt , .ohroiben der Bücher und die Bedeutun$: der Handsehrift a.uf einen engeren Kreis. Diese für die Entwicklung der Handschrift naohteilige Lage wurde jodo(lh durch die höhere �rltwicklungsstufe des amtlichen un� g:eisti�en LebeIl:s in de� Nerueit sowie durch die stlirker zur Geltung kommende SchnftIichkelt ausgeglIchen. SptU.er vermehrten dann eine weitew tochniBcbe Ent.d.eckung, nämlich die Litbognr.phie., und der alltäg liche Gebrauch des gOOruckr.eß Buch.stabens die Anweodllnpmöglichkeiten des medIa· nischen Verfa.hrell8. Dil) Unur.hl von lithographierten und Jl6druekten Blanketten ver minderte auch in den Ämtern die Anwendung dCl: HandsChrift. Schli688.1ieh achränkte die Schreibmaschine das Anwendungsgebiet der Ha.ndaehrift noch 'Weiter ein und vtlnninderte deren Emwieklungsmöglichkcir.en. An die Stelle dimer tlotwicklungsßrtigen, langse.m eintretenden Momeote tra.w.o dtmo später Ereignilo.."oa revolutionären Charakt.ors. wie se i sich auch v�r Imeeren Augen abgespielt haben. Na.chdem e icb nämlich die dio arabische Schri ft. benutzenden uichtaro.bischau Völker im Laufe der modernen Entwicklung früher odel: später da.von überzeugt hatten, dass ihnen oine leichter erlernbare, zweckmärei i cr solchen leich. gero Schrift besser cntllprec1ion würde, kam a.uch der ,VUlUIch n8.(lh en ter erlernbaren Sehrift auf. Der eI'l!te Siegor im Ka.mpf gegen dio arabische Schrift war die kltline albanische mohammedanische I�l, die nacb der LoslÖElllng der balktl.oischen Gebict..o vom Osm.a. ift nia.chen Reichtl, ..ieh im Jahre 1913 als era:te vom Ütibrauch lIcr 8t1ibtsohen Schr lossagte. Ein lt{Olllent von wcit gl"ÖSilerer Bedeutung war dn.nD, dass nach dein �rsten Welthieg unter dom Einflwra der Grossen Oktoberrevolution, die mohammodaIlLSChen Völker der UdSSR, dio bieher arßbi�he Buühstaben benut.tt hatten, auf Grund der 1926 auf dem Turkologischen Kongress in Bn.ku gefussten Resolut.ion sich v�n der ara. bisehon Schrift abwandten. (Eina unmittelbare zeit.genössirlche Schilderung dtcser Fra.ge gibt z. B. N. TV.lUANKOULOV • • ,La. quostioll da la latinisa.tion des 6Iph"bct.s dee pa.rlers tUfCS", und L. JIl�l(Ov, "Sur Ia. reforme deli nlphabots d08 peuplcs orientau.". HOBIJA BOCTOr< X-XI, 88. 219, 223 Cf.) ZwcifolllOtme wa.r es diese Resolution, die den AnswSrl zur Uieung dOiJ Schriftprobltlms auch in der Türkei gab, wo dio Groseo Yationalver sammlung nach mehreren misslungonen Rofurmversuchen im Jahre 1928 den Beschluss fa.ll willkürlich in
die Länge gezogen, wie z. ß.
fJmilie b6 10
.."
und
8in
_
n
ach links die isolierten Formen der Buchsta-OOn·
sowie der Buchstabe
je
i5,
na.ch rechts die isolierten
Laut einer ausfiihrlichell Aufst�llung nUll dem XVllT. Jh. Wllr('ll im ,tff-.ft,E'),· hano VOll Ist.IWbui 714 Bee.mto be&uhAftigtj ut\gcgen wurden dio Aufge.br.n de6 AllItes des GiC!BwesiJ"ll, dee Mb·i ·all. von bl088 155 Bea.mten bewältj�. u Der Ist.IWbu1er Diwan SfUldle im Jahro 1618 dllm Derwn.lar von D!l.mll.6ku.s eine Vorordnung, laut der di�r darauf zu iIoChten ho.be, Jat18 aeine Verrechnun· gen nicht in 1'0 dichten Zeilon ges.b
eingerechnet (mjlitärische Einheit), Ka.sernen raum, Zimmer
Oda , •
1.
t'-;.i
2. ,�l I
Elle (Längenmass)
ISj
ZiLJ::tigge (Name des 12. Monats des mohammedanischen Mondjahres) Zilqa'de (Name des 1 1 . Monats des mohammedanischen Mondjahres)
Rebfülarur (Name des 4. Monat-s des mohammedanischen Mondjahres) Viertel (Längenmass, bei feinen Stoffen gleich einem Achtel, d. i. einem hal ben Viertel) Qantar (bekannte Gewichtseinheit) Rebi'ülevvel (Name des 3. Monats des mohammedanischen Mondjahres) schriftliche Bezeichnung des aus den Monaten Rebr ülähir, Gemaziülevvel und Öemaziülähir bestehenden Vier teljahres Haupt, Kopf, 1 Stück von lebenden Tieren eingegangen, eingelaufen (z. B. Betrag)
. . ".� .... •
schriftliche Bezeichnung des aus den Monaten Re�eb, Sa'ban und Rama q.i1n bestehenden Vierteljahres Korb (Hohlmass für Getreide, Mehl usw" Teil eines Scheffels) Steuer tla'ban (Name des 8. Monats des moham medanischen Mondjahres) Safer (Name des 2. Monats des mohammedanischen Mondjahres) Halbfrucht (mit Weizen vermischter Roggen) verschiedene [Waren] (z. B. lill Zoll buch: J. tL:. ) Oda (militä.rische Einheit der Janitscharen), Kasernenraum, Zimmer •
3. 4,.,1 4 . .)lhJ
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Qantär (Gewichtseinheit)
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Zahl (z. B. Anzahl der Bienenkörbe)
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gezogen und
...
mink
Wortzeieben
..,..
,von' (d. i.
geschrieben:
Die sich im Laufe ein und derselben Verrechnung ergebenden
Additione.n (mu;ul) wurden mit nrschiedenen Wörtern bezeichnet. Die erste
yellun A WOlt gern'an. �
Summe wurde wllrde das aus
mehreren
.
Teilen
.
.
genalUlt, vor das Ergebnis mehrerer yek'ull geschrieben.
zusammensetzten,
Bei Verrechnungen, die
wurde
das
(jem' itl-meijmu' gent' 'Ill-tneyrtm( c...Lf.\ e
holter Additionen mit dem Ausdruok maliger Summierung mit, bezeichnet.
Entlergcbnifl
sich
wieder
e �I e..>:" und bei noch ,Snmme der Summen'
7. Die Sprache der
m •
Siyäqat abgefassten osmanisch�türkischen Schriften
In den
im SiyaqRt-'1'ypus geschriebenen Schriften wa.ren
also
die
Zahlzeichen gemeinsam, und gemeinsam war auch das Thema" nämlich der auf die Finanzgebarung bezügliohe Inhalt. Ein drittes gemeinsames Binde glied stellte die Sprache dar.
Die im Siyüqat-Typus geschriebenen Schriften
wurden Dämlich nicht in der Amt!';· oder Umgangssprache des betreffenden 4$
Bei-"pidc IIDlchcr Silbent.re'lnllngf'n
vorkomm('". 50
dcn auch
W"�..
i.n
den IIfjchst.ehcndcn Tafeln
Landes abgefasst, sondern in, einer l\li;gohsprache, die i n den versohiedener Ländern. in vielfacher Hinsicht ähnliche Züge aufweigt. Diese Sprache bil
dete sich im Finanzwe6eJl der Mohammedanischen Levant.e aus und kam deshalb füglieh als Fachspraohe der Finanzwelt der Mohammedaruschel! Levante betrachtet werden. Wie bereits erwähnt, stand auf uem zum grössten Teil vorderasiatisoher
Gebiet·, das hier als �Iohammedanisch(J Levante bezeichnet wurde, vor deI Erobernng durch die Araber die persische, griechische und koptische Sprach� als Verwaltungsspraehe im Gebraucb , und diese Sprache n wurden an(allgl
a.uch von dem als Erobet'er auftretenden arabischen Kalifat beibehalten. Erst als Kalif Abd a.I-Malik das Arabische zur Amtssprache erhob (gcgen 70< u. Z.), wurden die.se Sprachen in den Hintergrund gedrängt, doch nur fÖl eine kurze Zeit. Der St,ll" l .l der Umajjaden bzw. der Aufstieg der AbbasidelJ sohuf nach kaum einem halben Jahrhundert eine neue
l.ag e und die per· ,
Irische Spracho gelangte bald wjedcr zu Ehren und zur Bedeutung.
Die Abbatiidcn erhoben sich bekanntlich aus der von ihnen als tiefe
Schmach empfundenen Zurücksetzung nicht nur dank ihrer nrabischen Anhän· ger; jhren schwarzen Fahnen verhalfen nicht. llIU· Ara.ber, sondern a.uch
untCI·drückte fremde Völkel', hauptsächlich Perser, vor allem solche aus
(750
u. Z.). Schon aus diesem Grunde gewährten die
Freiheit.,
und die Perser WUSBten diese Freiheit· Ruch zu
Chorasan zum Siege
Abbnsiden den nicht·arabischC-D Untertanen des Kalifats, insbesondere den Persem,
mehr
gebrauchen".
Tatsächlich waren es die Perser, die den theokratischen Abbasiden
(750 -125S)
am besten von den vielerlei Völkern des Islams zu dienen WUflsten.
Der Grund für diese Fähigkeit der Perser war ein zweifacher; erstens die
Tatsache, dass die Könige im t.heokra.t.iachen Staatswesen der alten Fersex von ihren Untertauen den Glauben
an
ihre göttliche Abstammung forderten
und Anspruch auf göttliche Verehrung erhoben; den eine solche Verehnmg fordernden Abbasiden
70U
dienen, war also für die Perser nichts Neues; der
zweite Grund war, dass sie
in
den vorhergehenden Jahrhunderten gelernt
batten, wie man ein Land zu verwalten habe, und da.ss sie auch geistig fähig waren, den Kalifen gute Dienste zu leisten. Sobald also die Verhältnisse mehr Freiheit gestatteten, begannen sie sicb freier am Hofe der Kalifen zu bewegen. am Wirtscbaftsleben teilzunehmen, die Steuern und andere Staa.tseiIma.-hmen zu pachten oder zu verwalten und in die Finanzä.mter des Kalifats einzudringen.
Die aus Persien sta.mmenden Fiuanzbeamten -wandt,en zwar in ihrer Amtstätigkeit das arabische Recht a.n und waren bestrebt, in arabisoher schreibt, dass sich lhe a� dem Zeitalter dor Srmsn iden � tammen den persischen Regierungs. und Verwa.ltUDgsformen in den lJ8t.licben pro': lDzen daß IaJalll,lj unversehrt; erhalten haben und unter den AbbaHiden üoorall ungebmdert 2.UT Gelt-ultg kommen koftluen. Die St&a.wn Vorderasiens führten ihr Flnsni1.weae n vom Ende des MitwlslteMl biJI zum XVIII. Th. a.uf persische Weise (Der Islam XXIX, S. 3). u
\v. HINZ
.
4'
51 ,
I
Sprache zu schreiben, doch gebrauchten IHe in ibren Schriften aucll zahl reiche persischo Wörter. Da. da,s Regime der Abbasiden das Kalifat nicht
als eine solche Ilatiorw.lc arabische Instit.ution betrachtete wie die Umajjadcn lUld da es den Gebrauch seloher gemischter Texte nicht verbot. bildete sich in den Texten der persischen Beamten im Laufe der Zeit eine neue a,rabisch peo;iaeho Mischsprache aus. Genauer ge,eagt : die persische Sprache nahm _ _
wenngleich von einer grossen Zahl von arabischen Lehnwörtern durch
�et.zt, aber n i ihret· grammatischen Struktur dennoch un\"erändertt< - im
geistigen Plat.z
Leben
einu.
der
Abbo.sidenherrschaft
wieder
einen
hervorragenden
Diese persische Sprache: die "Finnnzsprftche" der Mohammedanischen
Levante,
verbreitete sich in den Jahrhunderten des Abbasidenkalifats auf
dem Gebiete dcs Islams genau so wie der Gebrauch der Siyaqat-Zahlzeichcn, und blieb in der Zeit des Verfalls des Kalifats in der Verwaltung der im X. und
XI. •JahrhWldert entstandenen nouen Staaten gleichfalls erhalten Wld lebte
.dort weiter. Die Perser
waren
nicht nur wä.hrend des Kalifats die emsigen
Förderer, Nutzniesser und Lenker des Wirtschaftslebens, sondern setzten
odiese ihre Rolle auch in den Nachfolgestaaten dca Kalifats
fort.
Unter anderem
wurde auch die Finanzverwaltung der verschiedenen Staaten der seldschuki
schen Türken von den Persen! organisiert, wobei sie auch in dieser Finanz. 'i'erwaltung diese von a.rabischen Element.en reich durehwobene Spra.che zur Amtssprache erhoben. Diese Amtsaprache übernahm mit der Zeit auf den -verschiedenen Sprachgebieten weitere fremde Spra.chelementc, auf türkischem 'Sprachgebiet natürlich Elemente der türkischen Sprache, und bereicherte lmd formte sich
so
ständig weiter.
Auch die FinanzverwA.Itung deR St,aates der seldschukischen Türken
VOll
Kj)uya., des Staates der Seldscbuktm
von
Rum
de
wur
untcr �fitß.rbeit
persischer Fachleute aufgebaut und becliente sich - in Anerkennung der Überlegenheit der früheren persischen und arabischen Instit·utionen - der oben geschilderten, von arabischen Elementen reich durchwobenen persIschen
" Vgl. H. 8. Cr.uHR: Mapl\Clf3M H BonpOCJ� R3b1I(031!aHH�. rocya3pCTlieHHoe H:m3Tem. CTJlO nO,lHTI'�ecn:oii n,ncpaTYJlhl. [MOCKB3] 1950, SS. 29-30, 47. u Dic� aufB nOU6 gc;;t
bin BcIJi.l. Kadi der Gericht-ebezirke Szeged lind Titel, mögen die Sünden
bcidcr vergeben werden' ;
,auf die Aufforderung des Emins unterschrieb ich, der arme )'IIl�tafi1, Kadi von Szeged'.
Demgegenüber tra.ten die persischen Sprachelemente in den Texten
der oSIlla.nischen Finanzverwalt1lng in immer stä.rkerem Ausmasse auf. Ebenso
wie im literarischen Leben der Osmanen Jahrhunderte hindurch die Nach·
ahmung persischer Dicht.er Mode war und im osmanischen Privatleben der
Gebranch persischer Personennamen bevorzugt wurde, SO war auch in der
osmanischen Fina.nzverwaltung die Nachahmung persischer Vorlagen Mode; und ebenso wie die Schrift der osmanischen Finanzorgane eine eigene Abart der Schrift, ein "Schriftjargon" wa.r, so entwickelte sich auch die persisch
arabisohe Finanzsprache der levuntinischen Welt im Gebraucbe dcr Osmanen zu einom eigenen Jargon, den nur die Eingeweihten kannten und verst.an· den. Es war also nicht bloss der Schrifttypus der Texte der osmanischen Fina.nzverwaltung, der von dem Schlifttypus der anderen Amter a.bwich, &ludern auch die Sprache unterschied sich von der sonst gebra.uchten ORma.
nischen Amtssprache.
Das persIsche Spra.chelement trat in den Schrift:.stücken der
osmanischen
Fiua.nzverwaltung manchmal auch in derselben Periode in verschiedenem Ausmass in Erscheinung. Es gibt osma.nische Schriften (Verzeichnissc, def
tff), bei denen es sich nur vom Titel mit voller Gewissheit feststellen lässt, in welcher Sprache (persisch) sie geschrieben sind, während das Schrift,stück selbst - da. es nur eine stückweise Aufzählung (Konskription, Ausweis) dar·
stellt, die keine Zeitwörter mit Pcrsona.lsuffixen enthält - weder als türkisch
noch als persiijch angesprochen werden, sondern nach Belieben sowohl für
türkisch a.ls auch für persisch gelten kann: die unzusammenhä.ngenden Wörter
der Aufzä.hlung ohne punkte
zur
jegliche SatzfOgung
bieten. keine genügenden .Anhalts·
F4J.8tstellung der Sprache. In anderen Schriften sind hingegen die
einzelnen Posten gänzlich in peniseher Sprache geschrieben und auch die Zeitwörter Bind persisch konjugiert; auch sind einzelne, für aussenstehende
Privatpersonen ausgefertigte Schriftstücke, wie Auszüge aus dem Ka.ssabuch, Quittungen usw. auf rein persisch a,bgefaast.
Der persische SpraAlhgebrauch der osmanischen Fine.nzbeamten über schritt jedoch nicht gewisse, sich täglich wiederholende, vielfach eingeübte Formeln, Schemata, verwa.ltung
RO
dass die "persische Sprache" der osmanischen Finanz
lediglich eine Sprache mit einem geringen Wortschatz und von
einem kleincn Umfang war, die sich der Erledigung deI:! schriftlichen Amts�
verkehrs einiger Ressorts angepas8t hatte. In dieser Sprache wiederholten sich gewisse sliereotype Phrasen Md Ausdrücke, wofür umfangreichere Bei
spiele in den Textproben, einige kürzere Beispiele jedoch schon im folgenden gezeigt werden sollen: ,E0-'
....
der Kaufpreis
,
des Hofes . . ', Dieses Wort �cheint. wie uus Versehen im Sat,z zu atehen, weil schon an einem anderen. Ort. an der entspT'e(:hendeu SteUe eines ähnlichen Sat.zes &.ruItatt des Wortes 8er·i fiiuqgf,yan. das persische \\lort ser i 11/-ü!dyrtn zu losen ist·. Unter den "drei Sprachen" nahm die türkische Sprache eiDen zweifellos ungleichen, sehr kleinen Teil ein, der manchmaJ ebenso gering war wie der Anteil de.r Sprachen der durch das Osmani..n unüber.setzt, wobei auch im Türkischen
dns unga.risch e Wort. gebraucbt, Viiro, wit" z. ß. Valriv
(Vdc-rev ,die Fähre
1i:rs�k-aiget (Ersel.:.6zigel ,Erzbischofinsel' ein" bei Esztcrgom (deutsch ,Gran']), Zidt:aU>rOq (Z,itvalorok,
[fiber die Donau] ooi Vao'),
der Donauinseln
,Mündung der Zsitva:, Ort des Friedenssohlusses von
(Mind,:ent rtJjri
Wiesen
,
von
1606), 3Iillcen ritlerj
3JindS'tent.'), Tiun{llfrO"� oof'Qilar (Tiunltdrom
var08 'Dreizehn St.ö.dte' Stadtviertel in .Debrecen) usw. Unüberset,zt, bleiben aber auch häufige und beka.nnte Attribute wie KiS . . ' (Ki8- . . ,Klein- . . . '),
Nl1.g' . . . (Nagy- . . . ,Gr08S-
.
•
.
.
') usw. Bei den topogra.phischen Bezeichnungen
werden Teile und Gassen der Ortschaften ebenfalls in der vom Volk gebrauchten Form bezeichnet, 80 z. B. nach der verhältnismii.saigen Lage: rar (var ,Festung, Burg'), tel!'; värö! odol" (nach der mundartlichen Aussprache) /680 varM (felaö var08 ,obere Stadt, Oberstadt'), �ö varoi (alad varQ8 ,untere Stadt') , Mztp Vifroil oder (mundartlich) k6zip Vliröä (käup varos ,mittlere Stadt'), alvig (alveg bzw. mtmdartlich alvig ,unteres Viertel'), telvig (/elVfg bzw. mundartlich fdmg ,oberes Viertel'); AMg (alszeg ,unteres Viertel'). Fel8ig (felszeg ,oberes Vier. tel' ); boi Bezeichnungen nach dcr Kirche oder dem Schutzpatron der Kirche: SenmiqliJi-1da (Szent illikl6a-1lka ,St. Nikolaus·Gasse'). Seng' ÖTg' --ula (Swnl ayärgy·utca ,St. Georgs-Ga.sse'), Senlj,(IrmnSlIg-uea (SZ€nt Hdrom8dg-utca ,RI. DreifaJtigkeitsgasse'), Bödötili.�ön-uCa (Boldogasszony-'Uloo ,Maden ·Gasse'); bei richtungsweisenden Gassennamen: Buda·uf� (Buda-utca. ,Budller Gasse') , HatVän-ula (Hatvan-utca ,Hatvaner Gasse' , d. i. die Gasse, die nach Hatvan führt), SJlJ-ula (Swlö-ulca ,Weinberg-Gasse'); bei Gassennamen, die auf die wirtscbaftliche Tü.t.igkeit Bezug nehmen: Piric-'WJa (Piac-ulca ,Markt.-Gasse'), Varga..uea (Varga-ulca 'Schuster-Gasse') , f!alllf-ula (llalti.a::.-utca ,Fischer Gasse') RiylIrlO-1lca (Szijdrt6-utca ,Riemer·Gasse') usw. Unter den sonst.igon Hauptwörtern bezeichnen die ungarischen Lehn wörter vor allem Volksnamen, Berufe, Rangstufen, ,"Taren, Produkte des Handwerks und der L.'l.ndwirt8chaft, wirtschaft.liche Fachausdrücke, Masse, Geldsorten. Diese 'Vörter �-fuden auch dann eine besondere Beaebtung verdienen, wenn sie nicht ungarischer Herkunft und in den Wörterbüchern zu finden wären, weil sie meistens in den Texten der Finanzverwa.ltung vor kommen. In diesen Texten finden sich solche Wörter als Familiennamen ( ...-,1.1 Varga ,Schuster', J'L.. SzabO ,Schneider'), wobei einige seltenere Namen (wie J�;; Kantor ,Kantor', >.$..i �I� I!artl.",{jözi, heute Hara1l!JOw ,Glöckner') gerade vom kulturhistorischen Gesichtspunkt aus von Interesse soin können. Aus diesem Grunde scheint es zweekmässig, diese Wörter in der Form ihres Vorkommens in der Reihenfolge des arabischen Alphabet.s anzuführen. Die erste Kolumne enthä.lt die türkische Form, die zweite die heutige ungarische Form und clie driMe die entsprechende deut.sche übersetzung: •
•
J�-l
dialog, antalag
Fässchen
(veraltet) Zimmermann h.u
J!�v A· \
i8pildl, iEßpotdly
Spital
(veraltet) 51
.J..::.-. ;1"';;'1
straz8{urte.8ler
Wachtmeister
�1Ji.!.1
�lrang
St-rang
.:..?I
esküdt
Schöffe
..
(eigentlich Ge
schworener)
Frau
}1 j
Eimer
(lk6
t,J1 e.rfyMz
Kirche
Qtltalug
Fässchen
ember
Mann
�-'I
t,{ca
Gasse
rL-,1
uram
..;)1.::.:\
.;;; I
t).-G-,I
(lU1gar. ur ";- ungar.
mein Hen
PosseSSiVBUffix -a-rn)
uramlarf,"Tn
ungo.r. Hra?n
,mein Herr' + türk .
PluralsufIix
+ t·ürk.
Poasessivsuffix ,meine
Herren' (vgl.
yaw;mm
lar ile A . RIiiFiK.. _.\si-
.:,1.;.. !lJ.11
'-u..
olJh
\Valache
'�cce
Halbe (Weinmass)
eraek
Erzbischof
L
M, lxüya
Onkel, Vetter
L
babka, batka
Batzen
Mcsi
Onke_l, Vet.tel"
{;(;rka
Harke
MJya
Onkel,
bdlvany
Torpfosten
,>'L
•
•
Mn, 58
altes HallS, alte Kirche
Russe
• -
�.�
tm:{} Mz
10).
0108Z
,�I ..-L und
reUer, S.
,
herCe{/-I}(it�
Vettel'
Ban, Herzog-Ban
Jlönch, Klosterbruder
(auch Eigenname: Ge-
� ":-''}.}..>Y. (.;J,�) J'� " -'"
,
•
•
•
org
Martinuzzi)
lJoyla. boglya
Schober
j>orJ.:oltib
Kerkermeister
/;,,6
Richter, Darfrichter
pap
Priester Papst
•
papistiscb,
lisch (z.
o,L
•
0li..>L " , ...L ' .J. I:... L � ..... )'.; '...,.:..1L. ,,(,,1L. J.i� L
pdier lxirkdny
•
J
plll'ilta)
d. i. katho
B. tniUet-;
Pater, Vater, )lönch (veraltet)
Festung, Bastei
p08z16
Tuch
palMk
Plllverflll.i!che, Pllkerhorn
1X'tual16
Beinkleid, Hoac
pandur
Pandur, Hü.scher
prOlunl
Kommiasbrot (eigentlich
•
•
'
•
Proviant) überläufer, }"'!üchtling
O
lUJ,8u,i"
Husare
..lJ.I.::>-
hajdu
Heiduck, Kriegsmann.
Haidu.sci'J
das
.,t.J� �fft" '!;*ft
J.r::.,f'k-
.,k�
J1;..J j:-- '�L:...lJ J_,.
•
nant
Gebiet
der
Leut
Hei
dtlcken, jenseits der Tbeis�
hUz
Haus
di1,l ;,
tolvaj
Dieb Turm
.:.i.JJi»
"', "," •
o.":") �
gazda.
Hausherr, Wirt,
l}ubernUlol'
Gouverneur, Regent,
�'"!
Graf
- ..jl.). J�
.;.PI}
J'"� 'J�.)
"'
...
. -,-
'.?-"G \)J.#
tl;.J1 '?""fo J.:Jj
.Frau N.,
z.
B. Xliti
Ba[i"iZnf. ,Fra.u BalaZ8
�agy' Gerber (später SticIcl machcr) St-adt
(auch mit
türki
schem ßildungssufi'ix:
:J"-,.;!J •
varoolttq)
vUrMhtJ..
Stadthn.uf;, Rathaus
limit
ZoU (auch mit
-
türki
schem Bildungssufftf viimgi ,ZöUner') vankolf
Pol'!ter
t0dö-1' vede r
E'Imer
rajda,
Woiwode, Häuptling
,
nze- (Stellvert.reter) "
Schober, eine Art des Einbringens YOI1 Grünfutter heldenhaft , tapfer .u...,J
,f.JJ.� .. ...b�
,
.J L...JA>
I>J�
vela"
hegediM hinul S.
Scheffel Geiger Kut.sclw
.J L......__
jll.hturO, mundart·lieh jnt-uro
Rchafkäse, z
r1IjCesi
..
B..
y-utura
,Schafkäse
geld'
65
•
11. •
Die 1m Siyäqat.Typus geschriebeuen Schriften der osmanischen Türken 8. Die Einteilu ng der Schriften und ihre all gemeinen MerkmaleWie bereits erwähnt, wurde der SiTd.qat·SchrifttYPU8 auch i m oowsnisch türkischen Amtaleben in der Finanzverwaltung, d. i. im Amtsverkehr des Defterhane benutzt.
Im 8iyiqat.Typu8 wurden hauptsächlioh die für den inneren Amt8ge
brauch be!ltimmten Sohriftstücke gesohrieben, d. h. in der Regel längere
Aufstellungen, Verzeichnisse. Für den sonstigen Gebrauch bestimmte, den
Parteien ausgehändigte Schriftstücke. die sog. "Ausfertigungen" wurden nur seltener in Siyaqat abgefasst.; diese Schriftstücke waren Btet.s kurze Kopien von
Schriften, Auszüge aus den Rechnungsbüchern lUld wurden als Quittungen, Bescheinigungen ausgefolgt (s. Textprobe Nr. 31, Tafel LVill).
Viele Schriftstücke sind nicht in ihrem ganzen Umfang, sondern nur
in einzelnen Teilen, einzelnen Abschnitten im Siyll.qat�Typus gesohrieben.
So zeigt z. B. bei den Verleihungsdiplomen
(berilt), mit denen Rang oder
Lehen verliehen werden, der Grundtext den Diväni-Typus, i n feierlichen Fällen den Sülüs-Typus, doch ein Teil des Schriftstückes, der die verliehenen Besitze und Dörfer, sowie die von ihnen zu beziehenden Einkünfte aufzählt; den Siyl!.qat�Typu81.
In ähnlicher Weise findet sich auf den Gesuchen und Eingaben von
Privatpersonen nur ein kürzerer Abschnitt bzw. Teil des Schriftstüokes i m
Siyii.qat�Typu8. Die Schreiber der Gesuche und Eingaben benutzten bekanntlich
nur den unteren linken Teil des Papiers, sozusagen nur dessen linke untere
Ecke zum Vortragen ihrer Bitte, während sie den grosseren Teil des Papiers als Respektplatz" fturre) Jeer liesaen. Im türkisohen Amtsgebrauch wurde ..
dann das Papier des Gesuohes zur Akte selber, wobei der ursprünglich nicht
beschriebene Teil des Papiers zur AufzeichuWlg der zur Erledigung dca Falles notwendigen informativen
l'.feldungen und zur Konzipierung der aU8ZU-
DieAb.,züglioh seien die in der Lü.ndeebibliothek von Baael aufbewanrten Leheusbriefe erwäbnt, da. die verschiedenen Typen auch im Fo.ksimile leicht zu erkennen Rind. (Ausgabe voo LI!lI!!LO'J'TI: KULl!tOR, Mit.teiluLlgen dl;lr AWiland.HoohBchule an der Universiti\t Berlin, Jg. XL(, Abt. II, WeatamatiMhe St·lldion S. 123 ff.). 1
5·
67
,gebenden Erledigung (des ßescheide$) henut.zt wurde. Diese Mt'-ldungen und tier Bescbeid wurden von den Abteilungen des Dofterbanc in der Reg�1 im
Siyaqat-Typus abgefllstlP. In dietlcn Schriften wurde also der Siyäqat-Typus neben dem in einem anderen Typus geschriebenen Grundt.ext tum Schreiben
des zur }!rled igung notwendigen, ergänzenden Textes verwendet. �
Es gibt indessen auch Schrift-stücke, die für (len Gebrauch deli Deftcr
hane bestimmt \Ifi11 im allgemeinen im Siyäqat-Typus abgefasst waren, auf
denen der e_rgäll1;ende oder erläuternde Text, in einem fremden Typus flteht;
in diesen Schrift.en ist der Gnmdtext im Siyäqat ge.:;chrieben, während ein Teil des Sohriftstückes, eine etwaige Anmerkung in einem anderen Schrift typus aufgezeichnet wurde, Auf einzelne Schriftstücke konnten so Anmer kungen von verschiedenen Personen, mit verRchiooenen Handschriften zu Bt,ehen kommen, die sich aw�ser durch den indh'iduellen Duktus nuch durch der Mitte Uef! XVIII. Jahehumierts Iltammcndc Auf. :rAJichlLung (Iet.o.nbnl, Archiv des Topkapl Sarayi Müzesi, )). 3208) zählt 22 PhtlBon auf, die eine Akt" :tu ihrer Brledigung im Defterhane gegebenenfalls dlll"Chzumaehen hat, und beschreibt dieee 22 f'hal:l(lß in folgender Weise, (F.s sei bemerkt. deSE daa Schrift- sHiok zweimal nacheinander oine ,,achte" Pha.se erwähnt, ohne jedoch den Irrtum wuhn;unehmen, In der nacholtehenden ÜboC8ot7.Ung wurde dies entl!prechend berichtigt .) .,Erstt:ns: es wird [durch den Deftordar J na.ch der beziiglichen Biotl'agung gefragt. (,l'I(J�li denik),. �,woitelU!: die bet-reffende Abteilung (qiber (k'ätib) niedergesohrieben, a.ehtz.ehntens: sitl wird vom qänuni JU lind vom z\l!!täodigen Rovisor (mfjmtJ,vyi�) durch_ gel�n und untcrfurtigt: neun:relmt.:.l\ JI;JI ,die Zahl zeioben sind übertragen' usw.; der Iet.zte Ausdruck bezieht sich da.rauf, dass die im Dcfter vorkommenden Betr.ige (die mit Siy1t.qat-Zeichen geschriebe nen Posten der Einnahmen und Ausgaben ) zur Summier)lng und Verrechnung irgendwohin (wahrscheinlich in ein anderes Defter) übertragen wurden. ....
vereinzelt.en Auf"Leichnunl5en in einigelt Defl.ern fest.geatellt ,,",ni�u konnte, gingen die VOl"reChll\lOg.ö!l\ der medl"igeren Finan:.t.berirke df'..l" Provioz Im allgemeinen 4 bi� 6 Mona.te naoh det" Eintragung det" Jetzwn Angaben b1.w. nach Ab schluss der VorzeichuiB8e in das Amt des DefterdaI"S von Budo. als Meldungen bzw. zur Kontrolle ein. i
Wie
lW3
71
Bei der Datierung und de1' Angabe des Zeitpllllktes standen im allge
mei.ocn diejenigen :Formeln in Gebrauch, die aus den übrigen, nicht im Siyli-qa.t Typus geschrie benen amtlichen Schrift.stücken bekannt sind.
Diese Fonneln wa.nm in arabischer Sprache a.bgefasst.. Bei genauer
ZeitangalJe wurde die Ordnungszahl des Tages im Monat gesetzt, u. zw. ganz
inkonsequent. bald mit arabischen (indischen ) Ziffern und ba.ld mit Siynqat
Zahlzeichen. Die Datierungsformeln weroen von dem Vorwort li ..; , die Stichtage
von den Vorwörtern an � und illi JI eingeleit,e1. In manchen Fällen kann .
auch der Tag der Woche im Türkischen mit Wörtern arabiSClhen Un;prungs
genannt sein
(yet'm 11l-a[lad
usw.). Andere Dat.iel'ungsfol'lueln begnügten sich
wiederum mit der Bezeicbnung der betreUenden Dekade des Monats (efllf,'il-,: ...
.
, et-'lfsit-i
,
.
"
,
et'lihir-i . . . . ) .
t'öHch waren auch
die Bezeichnungen
gurre .... und lielh eJ... . Diese .
bedeuteten einen fest best.immten Tag - wie dies ja auch für Berechnungen
im Finanzwesen notwendig ist,
-,
nämlich genau den ersten und den letzten
Tag des Monats (und nicht die ersten und die leiden Tage des Monats, wie
dies irrtümlich von einigen Wörterbüohern angegeben wird), ZUllt ßci8piel
la"biln gurre8i gününden
,yom
Ausscr den mit Ziffern
1. �a"blin an'. lx>stimwten Tagen
gab es noch folgende mit
besonderen Namen bezeichnete Termine: nevrfiz, der erste Tag des Frühjahrs;
ruz-i Hlz;'r lly{Js,
d. i. der Hi�'jr Ilyfls-Tag (entspricht dem St. G�rg8tag);
nu-i Q1fsim, d. i. dei' Qäsim-Tag (entspricht dem St. Demetriust.ag); 'id-i
ekbe,.
dem
,das Grosse Fest', d. !'I_ die vier letzten Tage des Monats Rama?Jin. Auf slawischen
Sprachgebiet
der
Balkanbalbinse1
bedeuteten
fest be
stimmte Ta.ge auch OOZiq günfi J/ J!.J� ,Weihnachtstag' , plIsqalya �U,..I.
• •
q'iz'fl yutnul'ta
4",.._ k;i ,Ostern'; a uf ungarischem Sprachgebiet ]JunqM .. .)�. (ungar. pÜlIkösd) ,Pfingsten' z. B. panayjr-i pllnqöS .;�. ""L. ,Pfingst markt' . Zur Bezeiohnung der Monate wurden die arabischen Monabmawt'n benut,zt, u. zw. gleichzeitig mit den im Türkischen ständig gebrauchten Attri buten und manchmal mit, Abkürzungen, dio auch in anderen Schl'ifttypen
vorkommen:
tntt�a'rrem 1ll../.l(I.r1l11t ( r ) �aler 1l1-!!air ("... )
reM'ükftl1t1
(I,»
rebi'fÜ4!!ir ( ) gemä!i-UZevvel ( � ) (jem1i!iulahir ( 1:: ) "
"eaeb ül-miirqi!ieh
( .,.
)
sa'ban el-mu'a!zam ( .; )
ratlla;an
el-m:uhllrelt ( � )
(J) zilqa'de 1d-Jerile ( I� ) -al-sel'i..Je ( ,; ) . zilhi(jge .
sevvlll ill·tfluta//e.r
-
In deu europäisohen Provinzen des Osmanischen Reiches kommen in
der Datierung auch Element.a europäischer Datierung vor, so z. ß. auf der
Balkanhalbinsel unter kirchenslR-wischem und a.uf ungarischem Sprachgebiet
unt.er ungariflchem Einfluss folgende Varianten: yanllr, yaulfril, :;anulll'iu§
ulifZ8
mais
nOtlllris, novOvens, nl}vuü ( ....J.J..; . ) dikfZris, Iikevris, dekfZri8, deisc'Jlln:r, dt.lemrc.
/elviJr, /ilv(1ri.! (..rI",I,!I J ), jeb"'lIi' a.g08t08 murt seplöru abril, abri" o�tlJri-g yünilld, Ijflniüs, U'lbiUB
Auf ungarische-rn Sprachgebiet. finden /Sich auch folgenue ?rIonatsbe zeichnWlgcn: rn.l1h.-i seng'ärr/ ;!'J� '1. « ungar. 8zent ChJÖrgy: St. Gool'gS ungar, 8zetU ..1filully ,St. Monat ) d. i. April, mah-i 8enmi�jll' JI._ '� .1.. « ,
'
,
Michaels-Monat', d. i. September). Bestimmte
kalendarische Bezeichnungen
stellten für grössere Zeit
spa.nnen die Kunstwörter für die Quarta le bzw. deren Abkürzungen d:u, die durch Zusammenziehung der AbkürzungeIl der betreffenden Monatsnamen oder Teile \'-on ihneIl gebildet wurden: ma�ar � , rqjeg �J , reBen .r--" le� �jJ . Ausscrdem trifft man auch zur Bezeichung einer Zeitspalme von drei Monaten Zeichen wie J '; ,von Sa'oon bis fSevvKl'. Zur Dezeichnung einer Zeitspanne von mehreren Monaten Wfu'en folgemlo Ausdrücke gebräuchlich: /i Ithron üt""':' J ,für zwei Monat-e faUige {BezUge]'; Ji ltitt dhu �I .:..- J ,während der I\!echs Monate ; �-' -rebi ein 'die zwei Rebr -Mona.te'; (jemIlzein .J'.�lI; ,die zwei Gcmi\�t-Monat.e'; .;,;.... . . . 11 oSJ ;.ilqa'detein ,die Monate ZUqa'de und ZIll;aig:�e'; .,-,.... .J .,..>� ycmauin l'e ,'r;iJeb ,daa aus den Monaten der beiden Öemi\�1 und Hegeb bestehende Viertel jahr ; mu�rremi ,das mit· dem Monat. .Mu�arre-ru beginnende Halbjahr'; retjebi �J ,das �JI# mit dem Monat �eb beginnende Halbj ahr' Die Jahreszahl wurde für gewöhnlich mit ara.bischen (indischen) Ziffern oder mit ßuchstabt!n in arabischer Sprache geschrieben. \Vunie die Jahres za.hl dUl'ch Ziffern ausgedrückt., so pflegte man bei den Datierungen von 900 bis 1099 d. H. nur die Zehner und Einer hinzuschreiben, z. B. li sent! 94 '
'
'
.
,im Jahre
94',
d. i. 994 oder 1094-.
Das schrift.liche :Finanzwescn beruhte auf der unt.ersten Stufe auf der Arbeit der Pl'O\'inzinlfinanzorgane. Dies hat, man sieb )';0 vorzust.cUen, dass ein niedrigerei "Kommissar, Verwalter, Eint.reiber" der sta.n.t.lichen Ein künfte, ein Emin oder Emin-i m-altezim ,die Aufgaoo übernehmender Emin', z. B. ein 1izYll emini , Verwalter der Gizye-Steuer' oder ein gümr'Uk emin·i ,Zollkommissar' iskele Mnini ,l!'ährenkommif'!sar' usw. Aufzeichnungen über seine Einnahmen anfertigte, auf einer höheren Entwicklungsstufe eine Art Kassabuch führte, sie ins reine schrieb und auf Grun d dieser Reinschrift. seine Einnahmen von Zeit zu Zeit seinen provinzialen Vorgesetzt.en verrechnete. '
,
•
Die Provinzbehörden fassten diese Verrechnungen zusam men' und sandten sie ",ieder ihren Vorgesetzten ein. Das IstltIlbuler Dcfterhane, das höchste Finanz
organ des R-ciches, stellte schliesslich aus den Angaben und Berichten der Finanz
ä.mter der l'rovinzen die Ausweise des zcnt.ra-Ien Reichsfinanzamtes zusammen.
Die Finanzä.mter in den Provinzbauptstädten verrichteten, obwohl
die Gliederung dieser Ämter einfacher war, im grossen und ganzen dieselbe
Arbeit '\\ie das Fina.nza-mt in
der
Reichshauptstadt.
In der Verwalt.ungspra.xis des Dcfterhane von Ista.nbul obillg die
Erledi
gung der Angelegenheiten und Schriften verschiedenen Abteilungen (qalemp, deren Za.hl sich im XVIII. Jahrhundert auf n belief.
Es
ist nicht möglich, heute eine vollständige Aufzählung der Namen,
Muster und KlassifizieruIJg siimtlicher Schriften und Defter zu geben, die
von diesen Abteilungen des Istanbuler und der auf ähnliche Weise arbeitenden Dcfterhane der Provinz produziert oder aufbewahrt, wurden, und ebensowenig
ist es möglich, hier für jeden in Siyaqa.t geschriebenen Schrifttypus (Defter
typus) ein Beispiel anzuführen oder diesen zu beschreiben. Docb :ist dies gar
nicht notwendig. Die Abteilungen des Deftcrhane, die 27 Abteilungen bedeu
teten nur in einem weiteren Sinn die 27 �-\rbeit-s- bzw. Aufgabenkreise der
Finanzverwaltung. Genauer genommen war nämlich die Zahl der Verwa.ltungs zweige bzw. Aufgabenkreise weit geringer. Die Arbeiten einzelner Verwaltungs %weige beschiiJtigten nämlich oft mehrere Abteilungen, so z. B. findet sich
das Wort muqitt,a'a im Na.men von 10 Abteilungen (ba,l muqata'a,
lstanbul muq?Zta'asi., Br'IJ..8(L muqlita'a,ri', Avlbnya muqata'a8t, I!ar�n muqlIta"a8'i usw.), im Namen von 5 Abteilungen wird auf die bewaffneten Streitkräfte Bezug
genommen. Diese Namen weisen darauf hin, d/lSS die betreffenden
10
und
.5 Abteilungen sich a.neina·nder anf;chliessende, verwa.ndte Arbeit verrichteten.
Demgemäss lassen sich die Typen der Schriften in weit weniger, in höch
stens
5
Gruppen zusammenfassen, wobei sie letztlich nur eine einzige grosse
Kategorie bilden : Verrechnungen. Im folgenden sollen nun die
5
Haupt.gruppon, in die sieh diese Schrift
stüoke einteilen lassen, beschrieben werden.
Ein solcher Verlauf dt'S Prozcs"es lässt sich 8.UII Jenem Verzeichnis der Muqa�Il'a von Szolnok f�t.srol1en, in dem die Verrechnung der FllJlllahmen deI' zu Szolnok gehö renden Ortschaft Värkooy auf der gloichen Sei.te bt-.ginnt wic die a.usfUhrliche Ver rechoung der Einnahmen des Zellbuohes von Szolnok ; diese beiden Verreohnungen konnten nur 80 a.uf dSRllcJbe Blatt Papier gekommen sein, WCnD beide abgeschriebene, in, reine �chri�bone Verrechnun gen waren. In demselben Vcr:teichnis ist ein Tcil des VerU\ichnr9ses zweimal niederget:cn tiebon, ein weiterer Beweis dafür, d8a!l dicae Ver· rechnungen nachträglich a.ogefertigm Exemplaro zum Gebrauch der übergeordneten Iilllt&n1.<en dat!!tellten. ; Siehe J. fuHlIfER, Sta.n.t6 verfllitiung, besonders TI, S. 137 ff. Dei 'MDURRAHloIÄ::.r VErlQ (Tek'i Uif qavd'id:i, Istanbul 1329, I, S. 288 Cf.) findet man mehr AbteilUngen �führt. u. zw. teilwoise mit BenennungOln, die von denen J. H...�nH'Rfl abweichen. Die Abweichungen dor :&nCrl.nunW;ln sind aber nur sprachlichen Charakt.en, und dia g.ÖI!deM Zahl der Abteilungen lässt sich da.dnrch edclänm, dass gewif;8e Unterabtei luob't'n alll selb9tändige AbtoilungQn (Ulgefi1hrt wurden. •
14
9. Die
WiIajelkonskriptionen
Die Wilajetkom;kriptiollen
(vililyet ta?/rirleri)
diente]: zur Evidenz
ha.ltung der aus der Landwirtschaft herrührenden Ein.künftA� ;
s
ie erfassten
die landwirtschaftlichen Steuerzahler und Steucrquellen und Jegten Reohnung
über die aus diesc[l Quellen gewonnenen Steuern ab. Solche KOIlßkriptionon
wurden jäbrljch in jeder Provinz in zwei Exempla.ren angefertigt. DM eine
Exemplar (das wa.hrsoheinlich zum
Hausgebrauch" bestimmt war) blieb in
"
der betreffenden Provinz, d. h. im Defterhane des Proviozhauptortes, während
das zweite
als
Beilage der .Talu-esverrcchnung des betreffenden Finanzbe
zirkes a.n das oberste Von solchen
Reichsfinanzumt
Exempla,rcn
bewa,hren
nach Istll.nbul geschickt wurde8.
heute die tÜl'klsc!ien
Arohive
'\"iele
tausende auf. Diese KomJrriptionen (lWd im allgemeinen sehr viele Verzeichnisse der
FiUlw.zverwaltung) wurden nicht an
Ort
und ßtelle, Hondem in den Haupt
orten der Finnnzbezirke angefertigt., u . zw. auf Grund
jener
Anga.ben, die
von den von Dorf zu Dorf ziehenden Steuerbeamt�m in dCll einzelnen Ort�
schaften über dio Namen der :'Iteuerpflichtigell Familienoberhäupter, über
die nieht steuerpflichtigen Erwachsenen, über die Arten und Mengen der
landwirtschaftlichen Produkte, über die nach diesen zu entrichtenden Steuern
DSW.
aufgezeichnet wurden. Also Wilr bereits daa erste allf wesc WeiBe ange
fertigte Exemplar eine Kopie und das nächste Exemplar, das für das Defter�
haue in Istanbul bestimmt war und von den Finanzorganen der Provinz.
mit besonders schöner Schrift und grooscr Sorgfalt ausgest.eUt wurde, wahr8cheinlich eine Abschrift dieses ersten Exemplars. Im Laufe der wiederholten
Abschriften schlichen sich in den Text dieser Verzeichnisse zahlreiche Fehler
ein; so
blieb
z.
B.
bei den Aufzählungen manchmal eine Zeile aUII (weil das
Auge des Kopisten während dcr Arbeit oine Zeilc übersprang), so wurden längere Ab8cbnitte irrtümlich zweimal n.bge.schrieben. In einem Zollbuch
wurden z. B. Posten unt.er einem Ta.gesdatum einget,ragen, das im Ka.lender •
hon Kopie dei· mit Mts r F 21 (KJ," 6ntrl(,ht""n waren. ?llolm.mmedanf"r hnH�n nur die Hälfte dor obigen Hetriige IIU l>.ahlen. u Das �itlUm11 war ein Finarn;organ, rillt! I!ich mit. df'n Nnl'hlß$sell (mu[}alkjat) A.8St(l dielte in Evidenz hielt und den dem Staate gebillll'l::'ndon Ant�il \'on ihnen '1 Unk�)titt'n. die im ZUSRmlllcnhang mit !tlcl:lQrstelite. Nach Ab-wg der m'l.nnigflLlt dem TodOMf{l.ll erwuchsen (teghh ve hlk{ln . 1 Seg:räbnis ' . edii-i dein .Be�..ahIUflg der Hchul den'. ddl-'Jljyye ,Ausrllfllllg'ilgebiihr. (lrrkb�ni!lNfl .ßcw8.chungsgobühr·, Trä .qorkomen', mUfde"
.
82
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J �-' ()JJ... ..)1� �./.- ji;..1
22 '\ 0 t 4,.:...... .!l...l l:l l (j L..:....:, .)
,verzeichnis der Gizye-Steuer der Ungläubigen von Buda, Pest und des Liwas Novigrad, angefangen vom Qasim-Tage, der im Jahre 954 auf den 12. Tag des gesegneten Rama�an [2ß. Oktober 154iJ fiel'; oder: .!:�./-
.
fl..1 "
Defter der Gizye-Steuel" der Vngläubigen dcs zum Liwa Lipova gehörigen Kreises Tutince und anderer Ort.schaft.cn, angefangen vorn Qasim-Tage im Jahre 971 [1563]'; oder: {"".) .J (jL:( r...l
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...
.... l>H :-
�� ("".) {""l; jJ...l
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JIz-I ö....> 1/
� .... � .... .. I ..
,Summe der Verrechnung der Einkünfte der Hä� des im Liwa. Szegcd gelegenen Kreises BiiC aus der !.einst.euer, der Bienenkorbsteuer , der Schweinesteuer, aus verschiedenen [Quellen], aus der beitülmal genannten Kasse, aus den Strafgeldern, aus dem Getreide-Zehent, aus der Ispenge-Steuer des Qasim Tages, verwaltet· vom Emin :J?:asan, Angehörigen der Silal).där, niederge schrieben vom untertänigen Schreiber Mel)mcd, beginnend mit dem 15. Sevväl des Jahres 968 [29. Juni 1561J'. Diese Konskriptionen schreit-en sozusagen 'lon Dorf zu Dorf weiter und behandeln die Steuerpflichtigen namenweise. In der zuletzt zitierten Konskription steht neben den Namen im allgemeinen die Zahl 25, in ein zelnen Fällen (neben dem Namen von 'Vit:wen) die Zahl 6, neben müsellem mit mohammedanischem Namen die Zahl 12. Aus diesen Daten und aus der im Tit·el erwähnten Angabe, dass die Konskription die "Ispen�e-Steuer des Qasim-Tages" betrifft, ist es offensichtlich, dass auch über die in der ersten Hälfte des Jahres fällige "Ispenge-Steuer des Hl�ir-Tages" ein ähn liches Verzeichnis angefertigt wurde. n 'Vicn, BibI. der ehern. KOIlBularakadernio, Ms. F. 21, Kat. Kn..U1'T n Wolfenbüttel, BLANK, 121. a Wien, Nat..BibI. Mxt-. 596 (FLtQET. 1361'i).
6'
ecxer.
In Gegenden, wo Weinbau bet·rieben wurde, führte man übor die Most
steuer ein eigenes Verzeichnis. Der Titel eines solchen Ycrzeichnisses - das gleichzeitig einen übergang zum folgenden Ka.pitel darstellt - lautet z. B.:
Jll_·
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•
r;t. �I Jc
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J!,,$
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�,.I\c-.ili
Ejr ":'[J.ri-- fl�
!��
'ßllsführliches aqo-Verzeichnis der 'Muqä.ta'a von Feleäm!irta, aus der Ver
'Alt,
pflichtung von Scyyid
dem EmIn-i mültezim; Verrechnung der aqii
Gelder von drei Jahren' In Gegenden, wo Schafzucht getrieben wurde, konnt.c _
die Schafsteuer den Gcgenst,a.nd einer gesonderten Verrechnung bilden, z. B.
unter einem Titel wie:
Gema'al-i iflaqau der livä-i Q{jplln f'i sene 98926
schaft der Iflaken des Liwas Koppan im ,Tahre 989 Januar 1;182]'.
[5.
Februar
,Gemein
1581- 25.
Das türkiflche Steuersyst.em kannte ausserdem auch noch eine willkürlich
.(estgestellte Steuerart, die auf das
Mne-i
'avari:;_ :Avari�-Ha.us oder 'Aväri�
Familie' ausgeworfen wurde. Diese wurde dann in Anspruch genommen,
wenn der Staat ausserordentliche Steuern eintreiben wollte
grosse·r
Not
,
z. B. in Zeiten
ausserordent..1iche Abga.ben benötigto oder Ruderknechte für
die Galeeren forderte. Da.
�:iner gewis&cu
Kl asse
Cl'
die ausserordentlichc Abgab� nicht. nur von
seiner Untertanen fordorto, wie dies bei der Gizye der
Fall war, sondern von sämtlichen seiner Untertanen, orwies sich dafür eine
neue Steuerart und auch eine neue Benennung als not.wendig. Die in einem solchen Falle (d. h. wegen der ständigen Bedürfnisse in zahlreichen Fällen)
ausgeworfene Steuer hiess 'avliri;, die Einheit dieser Steuer
!!äne-i 'avlIri;.
Diese Steuercinheit wurde in einer runden Zahl a.uf die einzeln€'n Stcuel" bezirke ausgeworfen, wobei es die Aufga.be der lokalen :Behörden war, die .Steuer auf die Steuerzahler zu verteilen.
10. Die Verzeichnisse der fiskalischen Betrauungen (muqäta'a de[lef'lcri) Die oSlllanische Finanzverwaltung behandelte die \o-on den Untertanen :z.u entrichtenden Abga.ben, in Gcld und Naturalien zu za·hlenden St.euem. Zölle, Mieten und Pachten staatlicher Immobilien nach arabischem oder persiscbemSystem21, indem sie diese Abgaben nach gewissen Abgabeneinhejttlll, Wien, Nat Bibl. �Ixt. 602 (FLÜGEL 1370). :t Wien, Nat.-BibI. llit. 591 (J:m. :fat..Hibl. �ht .
.:;72 (F... l"C.F.L 1372). RJ
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.... ",..d \
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r5,j !".;-
,Ausführliches Vcrzeiclmjs der lIuquta'a Yon Szekesfehervar: a.us utm Ein
(gllmrl1k), oer llarkl'gelder (i�tisllb)a2, Gerichtsgclder (i�riyy('.)33, an.. dem biig-i sipah genannten ZoU, aus den Einnahmen des Schla.chthofe... (baÜ-i qanllre;a', aus den Einnahmen des im "Morast-Tor"iü künften des Zolles .
eingehobenen Zolles (baU), atLS dem im "Pöli'itaer-Tor"36 eingohobenen Zoll
(Mg),
a.us
0.118
dem im Tore der Reiter eingehobenen Zoll, DoUS den Standgeldern,
der Schafkopf-, Boza-Al1ssehank- und Kerzcngiessereiabgaoo37, 3.118 den
unter den Titeln Qant,iirin'e und Fertäliyye eingehobenen Wägegeldern31, aus den Einkünften dt�r Mühlen der
Varoo-i
Sigeda"
aus den Einkünfte n
Wicn, Nn.t..Bibl. ,Mx!-. Sllö (l'Lt,"OlIL 135S). n IlJtisdb (manchmal: i(Jti&lb-i �)�l): ei n Sammelname, die ße7.eichnung fi.ir S tlloltteetnnahmen, die a.nlnaslich ....on Vcrkii.ufcD auf den \Vochen_ und Jahrmärkten f\ntste hc n (Das \Vort hat llli'lm:'.l'fl &deutiUD8'en, von donen nicbt a.lle �nn.u 8.ufw:. hcllt sind.) Der Verkauf nle'hmrer Arten von \\ a ren war n a cb deu in der Levante gillti H
.
'
gen Gesetz en ors� dtlonn ....oNchrift.'1gernii.&t und goBt..at\:.ot., wenn die 'Ware a.uf Grund o.m.tlioher VClrmit-thmg ihren &.sit:r.er w&chselte und auf tliner a.mtlichen Wa,OI.gl:! gewo wurue. (Zahlreich.� ,,,,,L.o ;;;0 J.J'ef!. ., "-;1"'."':"- {"""'J _P Jl; ("'"'J .J J Li �v !oS'J''''' rJ ;, ... I.J '";-' 1"i 1 _90 l:- ��. e �) •
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...l:""
"\t
�
10 km nördlich der Grenze doa Komit&te8 Toins. II.ngegecben winl. � Gotha., Her-zogl. BibI. Tk. Hsa. 141. U ,M011.O-polium' das mi� dem Verkauf von Wein zl1B&mmenbij,ngende Recht. Hierüber B. Ö. L. BARKAN, Kanunlar, p!IoBI:Iirn. U Senta (unga.r. Zmta), St&dt in JugoBIa.wien, am rechten Ufer der TbciB8. et.wa
91
und
Rindern
der Steuer
Pfel'den�G,
(rum) der
allS
(Ujret-/: dek'OI.:in). &Ut� öffentlichen KR� (beil'Ulnl.i.ll--i
cl€-(" �Iif'te von Läden
'Iheissmühlt:n, RUS der
'amme), aus der Abgabe (bllij) Bilch SchRfen. aus der KtwzengiesSel"ei (lem'�am) des Kreises (?Vi�iye) Szegeu, alls den Einkünften der I!'i8chplii,he" der gonannten Orte, aus d",r Steuer (rum) nach den in deI' Theiss gefllngenen Fischen, aus dem Zoll (g/l.mrlik), ans der Abgabe (resm) der genannten Fähren und aus u""n Fährengeldern, aus der am Qäsim- Wld Hj'�lr-T8ge zu
entrichtenden Faruiliensteuer: aus dcr nach LärumcMl, Brennholz und Heu zu zahlenden Steuer, aus der Gizye-Steucr der Ungläubigen, alls dem Getreide
Zehent., au!! dem .Lein-Zehent:. ans der Heiratsst.eucr. aus de I ßienenkorbstener. "
'
aus der nach Wein fälligen Steuer. aus der Schwoinesteuer, aus den St.rafgeldcnI wegen Verna.chlässi g ung des Anbaus.f.8
,
aus eim'\elnen Pacht ungen , a.us deu
Einkünften der Pnszten Resqa. und I{IS Btrdirliin ['j ]49, aus der \Vcidesteuer, aus den S traf gelde rn (brld-i l!ava) die aus den l..U det' genannten Muqli�R:a
gehörenden Be.�itzen Sr. }l(ljeSri�ät·';O eingeflossen sind, au.':; der Verpflichtung
des EmIn-i miiltezim.. yon dem auf des Zi'ämot-Herrn Süleimftn Su-ba.si, , den 15. Tag des wl.1nderschönen Monats Sa'bün des Ja.hres !)fJ4 fallenden 1.
August bis zum Ende des Ja.hres Das
Ausführliche
"
'-erzeiohnis" (dejter-i mftIrediit)
führt VOll T ag"
zu Tag über die in der Kasse eingetretenen Veränderungen Buch. Es gibt
für jeden Tag das Kalenderdaturu und den Tag der Woche an,
u.
zw. in einel'
in die Länge gezogenen Scbrift und ohne diakritische Punkte, z. ß.,j
in der neuen Periode, an ihrer Stelle werden neue erwähnt, obwohl es keinem
Zweifel unterl ieg t , dass die früheren Posten im neuen Jahre und die neuen
Posten auch im alten ,lahre vorgekommen waren, wenngleich unt.er jeweils
-anderem �amen .
Unter den Fachausdrücken gab es vi.ele Fremdwörter, d. h. niehttürldsche
und nichtmohammedanische EJement.e. da das 'Virtschaftsltlben dio Erinne rungen an frühere Institutionen lange bewahrte. Die Grundlage dcl'l Rechts·
systems und die Rieht� ..chnur des Wirtscbaftslelwns, das Serf'at lmd
Qäniin,
das
geistliche und weltliche Recht, drangen zwar durch rermittlung der
und
lokale
Türken in jede Provinz. ein, doch lebten überall auch lokale Recht8bräuchc Gooet.ze weiter. So korutte denn
!t
u eh der frühere lokale Recht«;·
brauch in jeder Frage, in der das Wesen des llloha.mmedanischen Seri'a-t
lllld des türkischen zu
QänGn nicht
verletzt wurde, seine Gültigkeit beibehalten.
" 1>ie nach den Sklaven eingehobenlJ Steuer (rein,,) prJegtc jn Kopr 25 Aktseht'
betra.gen.
93
In
den Schriftstücken
dcr osruaniiJchen ZoUämt-er fiodet man in der Umgebung
von IS�llnbul Hinweise auf die ehemalige Lage während des byzantinischen
Kaiserreiohes, in den Bergen des Taurusgebirges a uf
(yasfiltrc-i Hasau pDdWiih), im ehemaligen
Ra.sllll
die
Gesetze von Uzun
l ande .
der
Zilqadri auf
die ('..esetze von 'Ali üt·devlc, in S)Tien auf die Gesetze des Mameluckensult,ans
Qäjt.baj52, in den ungarischen Provinzen auf die Hichtsprüche der ehemaligen
lUlgo.rischen Könige. Die Türken brachten selbst in die entlegensten
tückische
yraren und die Begriffe de.,> türl.ischen
Provinzen
WirtscJlaft.slebeus, die
dirhetn, oqa oder qiyye, valJiyye, qantilT, arlin, ziri%', ytll: und Verpackungsformen d#:nk, euval,. tiarar, tU7nlir, tulum mit sich, doch tückischen 3IaS.!!einheit.on
lebten in den verschiedenen Gegenden auch die dortigen lokalen Masse weitet" und auch die christlichen Wirtflchnftsbcgriffe wurden verwendot.
H. Die Soldlisten (nwvu{jib dej'tel'[eJ'ij Ober
die gl'ö8sten Posten der stintl
erhielten ihren Sold nur zum 'feil in Bargeld, da ein Teil mit den in dcr Zwisohen
zeit e-mpfangenen Katumüen verrechnet
wurdc_
Da-s Gehalt von Zivilpersonen
wurde gleichfalls zum Teil mit Waren (KJeiderl�toffen. Salz) beglichen, doch
nicht viecteljährlkh, sbndcrn gelegentlich, in Teilzahlungen. Da. im Laufe der Zeit nicht nur der Wert der Naturalien schwankte, sondern auch die Bargeldzahlungcn in verschiedenen Geldeinheiten erfolgten, waren die Einzel heiten der Verrechnung überaus verwickelt. (Einfachere Beispiele für solche Soldlisten :reigen Tafeln LV, LVI, LXXV, LXXVI, eine komplizierte Ver
rechnung Tafeln LXXVII
-
I,XXX.)
defter-i mU�8ebe-i mevilyib, z. B. defter-i l1/.t;t:(lgib-i neferät-i gal'a·i der Garnison der Beo;tung . . . ' oder ibtida-i m�vagib"'} merdiin-i
Die Verrechnungen über die SoldaURzahluugen führen den Titel
1nevagib
oder
. , . . ,Soldlisw
qal'a-i. .
.
, ,Sold der Garnison der Festung . . . . '. Die aus:..ugswcil:le Abschrift.
an muhri8cbe-i tniUe!erriqag'iin ve causiin ve göMtlliiyan ve· Uifenlqjiyiln ve ceriikese ve mflstah jitiin vc 'azabiin-i qal'a-i .Mi91'r, el-väqi' tr n rerjeb el-rnl1reygeb eene .lOIG eines solcben Schriftstückes kount.e z. 13. folgenden Titel erhalten:
,Abschrift aus
der
Verrechnung
der Mütefeni"qa,
•
Tschausche, Göiiilllü,
Schüt.zen, Tscherkessen, Janitscharen und 'A:r.ab der Festung Mi�ir Kairo], 3m 17. des ehrwürdigcn Hcgeb des Jahres Die Sold-Defkl" wurden oft auch
Deft�· gcna.nnt,
weil
]076 [23.
yoqlmna dc/teri,
[d. i.
Januar 1666]'.
d. i. InspekNons
die Auszahlung des Soldes gleicbT.citig mit einer nilli·
tärischen Inventur, einer Inspizierung
(yoqlama)
verknüpft zu werden pflegte.
Bei der Ausza.hlung des Soldes las nämlich ein Beamter des Defterda.rs, der Kontrollcur
(muqiibelegi),
aus dem Defter der Reihe nach die Namen der
Soldaten vor, wobei er nur den Anwesenden den Sold IlUEbczahlen liess. Ein Beispiel für einen 'l'itel, der auf eine sotche lnspizierung Bezug nimmt:
De/te.r-i- yoqlama-i mti.i;l.a�t�än-i qara-i 18Üjlni Bdfiriid, ki ber m·ügib-i �llhn-i serif-i 'ijliiiin vliqt" lude end li. . ,Inspektions-Dcfter der Milsta.l)fIi der .
.
Festung Szekesfehervar, die a.uf allerhöchsten Befehl am . . , . zur Inspektion erschienen waren'. Der Titel einer Abschrift einer solchen Soldliste konnte
z. B. folgenderweise lauten:
?u·nt-i yoqlama-i qaZ'a-i
Inspektions-Deft.er der Festung
...
.
.
.
,Absehrut des
'.
Am Anfang der Soldlisten pflegte eine gewisse Weisuug für den Kon
trolleur der Finanzverwaltung, für den �fuqäbelegi Efendi zu stehcn, dass er, nachdem der Befehl zur Auszahlung des Soldes gegeben worden
war,
die Kontrolle des finanziellen und rechnerischen Teik'"8 dcr Liste durcbführe (das auf diese Handlung bezügliche Zcitwort. lautete
olunmaq).
tatb'iq etmek, muqiibele
Auf der ersten Seile der Verrechnungen der einzelnen Truppen
gattungen pflegt das Ausr.ahlungsdatum vermerkt. zu sein, z. B. \\ J 'off � r
,ausgezahlt am 19. Muharrem des Jahres
1042 [6.
August
J:.
�jj
1632]'.
In grossen Garnisonen erfolgte die Auszahlung deI'! Soldes truppcnweise. Um in den Verrechnungen die Trennung der einzelnen Einheiten deutlicher
machen, wurden in den Soldlisten uiejenigen SteUen, \Vo die Verrechnung des Soldes einer neuen \Vaffeugo.ttung oder einer neuen Garnison beginnt, mit verschieden gefärbten Fäden bezeichnet, die aus dem Verzeichnis heraus , hingen. In anderen ]fällen wurd� der Anfang oder d&! Ende dCl' einzelnen _\bschnitte mit Kerzentropfen von vorschiedoner Farbe kennt.lich gemacht, die keine Fettflecken hlnterliessen und bis heute unversehrt erhalten geblieben sind. Hei einigen Soldlisten kommt es vor, da.ss a.uf jedem einzelnen Blatt das Siegel der:; Pascha.s angebracht ist, was zur Verhütung ....on Missbräuchen gedient ha.ben dürfte. Die zum Empfange des Soldes Berecht.igtell werden in den Soldlisten nach Waffen- bzw. Truppengattungen (gemij'al) aufgezählt, 11. zw. nach der sich im Laufe der Zeiten berausgebildeten Rangordnung dieser Truppen gattungen. "VelUl in der Ga·rnison auch Janitsch1J.ron dienten, so waren es sie, die an der ersten Stelle a.ufgezählt wurden, doch werden sie nicht e.1cftcrhane gehörte
uch aus dem Namen von 5 Abtoeilungen des Defterhane
und - wie dies
a.
(lyaremei-n tnu�i18ebesi, kUlllk evqi1j m�lIsebesi, �l4r('.mei1t muqi1ta'ast:
usw.)
hen'orgeht - vom Defterbane erledigt wurde.
Diese Schriftst.ücke st('llen - wie died auch aus ihrem Titel ersicht lich ist -- die Verrechnung der Einkünfte der Stiftung dar. Zum .Beispiel:
", 'bI.
.!U.,. JJ-'';;'.
..j,r"11
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...,., t.,.i. t
-'
ü.J..I.i �L.j fl eJJ:'" �--"':"'_..\... J
.....
.,.jtiJ I J UL:J I ;; � .,:....) U, J ,..) 1:1,; 1 ...... � ...
"'��\ 1:�1 .dl\
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.,G !...G !Jlo1tl iSl.r. eli ,-:-,tb f5l:-=-J; -'
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!�Iji-. .:iHJ.::. li::...
.r-
�\Y..� �\.:.J�
�.�� � ..l
,VerrechnWlg der Einnahmen und Ausgaben des V(,l"mögcn.<J elfä
gelii-i
unu
ist deshalb
vaf.an kerd ,in die }trage�' (d. h. dass der im Verleihungs diplom angegebene Betrag, obgleich er nur zwei Drittel des �on rechtswegen .zu verleihenden Betrages, des NCJUlwertes. ausmacht, dennoch als zum vollen .�u8gleich des Nennwertes verliehen betrachtet. wird, so dass der Lehens [bisher
bellitzer keinen Anf!pruch auf da.R restliche Drittel mehr hat)'�.
Obwohl die Erörterung di�t Frago:l �ib,(!:IlUich die Aufgabe �iner �onder;ten AbhandlWlg bildnt. di" Rich urunitWbAt mit dW' Entwicklwtg der Tunllr_VerhättruM6 be.f_t, aei hier darauf hinge"" w,aen. dMil aU8 dieec-n RWruOtrpen T� uen auf G�nd dal' vr.:l'tIChiedenon UmaUi.ndfl bf:,i 00,. Verleihung das GrundbesItzeR mit voller Deutlich keit die einzelnen Stufen dC!!l Vorfalles des tÜl'kisehen WirUJcho.�- und Militti MVCelllllJ -eritClmbar sind, U
109
•
c) In bezug auf die Technik der amtlichen Erledigung:
beyli;a nagl
oluna jns reine zn schreiben !'; defterine qaid otuna ,in das entsprechend!:' Verzeichnis
einzutragen !';
lJu-rira ,übertragen' pflegt entweder
mit ganz
kIeinen Buchst,aben am Anfang des betreffenden Abschnittes zu stehen od�r mit grossen Buchstaben quer über den betreffenden Abschnitt geschrieben zu
werden; naql s'll,d ,übertragen' (zur Annulliernng einer Eintraglmg); mllker�
rerdir ,wiederholt einget.ragen'; sehv est ,Irrtum'; terqin ,gestrichen'; beratet däd ber mugib�l: mektub-i mir-i liva ,er gab sein Verleihungsdiplom laut Schreiben des Mir-i livä zurück'; heyii; ,wems' (d. i. dass der unbeschriebene "weisse" Teil des Papiers mit dem Worte beyii; in grossen Buchstaben quer überschrieben wurde, um eine unbefugte nachtriigliche Eintragung zu verhindern).
a)
der GrWldbeBitz wurde urspt'ltnglich ohne jede Einschränkung, zu seinem vollen 'Verte für militärische Verdienst.e vorliehen; b) mit der Zeit wurde der Gl"Wldbesitz aueh "laut Schätzung" (bcr ve§h.i tahrmn) V6rliehen, u. zw. war dies bei denjenigen Besitztümern der Fall, deren Einkünfte nicht gena.u beklmnt waron; auf GrWld einer solchen schätzWlgsmässigen Bewertung WU?den vor allem Besitztümer - mit auffällig niedrigem SchätZWlgswort. verliehen, die eigentlich jellileits der Grenzen lagen und nur schwer zur Leistung von Abgaben zu zwingen waren; um solche Lehen rissen sich desha.lb die türkischen Soldaten nicht sehr Wld Hessen sie oft leer (ll4li), d. h. sie künunerten sieh einfach nicht um sie und hoben keine Abgaben ein; aqle noq/jijniyle ber ve4h.i tekm'll ,trotz Fehlollil von . . . AktBche dennoch e) zum vollen Ke1lllwcrt' (d. i. zum vollen Werte des im. VerleihungsdiplOIn stehenden Betrages) verliehenes Besitztum; die mit diesem Besitztum belohnte Person gab sich nämlich auch mit diesem kleineren Lehen zufrieden, da sie den Erhalt. eines Lehens mit Einna��en i� vollen Wet.i d�s Verleihungsdiploms nich� mehr erho.ffte; d) ��iin üzere ,zu zwei Dritteln des Ne1lllwerts' verliehenes Bp.-Sltztum. Die AufnaJune dieses Ausdrucks in das Verleihungsdiplom war bereits ein Eingeständnis der Devalvation, da die Verleihungsurkunde selbst den Bofehl enthielt, dass sie nur zu zwei Drittehl einzulösen sei. Unter den verliehenen Besitztümern finden sich deshalb auffallend viele, die ein Einkommen von 6666 Aktsehe aufweisen, weil dieser Betrag zwei Drittel der im Verleihungsdiplom angegebenen 10 000 Aktsche war und die Regiel"Wlgsbehörden der Hauptstadt am Grundsatze festhielt.en, daas der Sultan die Lehen im wohlklingenden, runden 'Werte von 10 000 Aktsehe vergebe; e) ber vegh.i bedd ,als Gegenwert' für den Vcr7.ieht auf gewisse Rechte verliehe nes Lehen. Das hedel, Ilouf das der Timar·Horr für die Verleihung verzichten musste. konnte z. B. das Recht auf einen grosseren, im VerleihWlgsdiplom angegebenen Betrag. ein bereits bisher �essenes Gut oder der in Bargeld bezogene Sold sein. In jedem Falle. wo der in Bargeld fällige Sold das bedel des Lehens bildete, war eine Verändel"Wlg der 1i:r militärische Verdienste) einge ureprunglichell Bestimmung des Lehens (Belolmung [ treten; f) der Herr des als Lehon verliehenen GrWldbc-sitzes zahlt.e als Gegenwert für das Lehen jährlich dem Staate eine gewisse Entschädigung (gleichfalls bedel), d. h. der Gl"Wldbesitz, der früher als Belohnung für militärische Verdienste ohne Bezahlung verliehen wurde, war Bpätor mit der Pflicht zur ZahlWlg eines jährlichen G eldbetrages v�rknüp�t. Befreit. von der Za.hlung eines GegenWl:'1't,es (Ablöse !) waren nur die Feld dienst lelfltenden Personen auf Grund eines für ein Jahr gültigon, auf Na.men lautenden Diploms. Diese Befreiung wurde in"äm ,Ga.bo' genannt und in einem eigenen Ver zeiohnis (defter·i in"amat ,Ga.bcnverzeichnis') in Evidenz gehalten. g) Güter, die vorhin als Timar oder Zi'iimet zur Aufrcchtcrhaltung militä· �ischer Kräfte gedient hatten, �n1rden zn gro�sherliclj('n Hal?� (TkHir-t, d. h. verloren Ihre vormalige Be�timmung. _
,
.
•
.
1 :0
Hinweise für die Benutzung des Buches Die in dieser Arbeit gegebenen Schriften werden in drei Phasen Yorgc� führt : erstens im Faksimile (in Band 11), zweitens in der Umsohrift in arabischer Schrift und drittens in deutscher t'bersetZUl1g mit· Anrucrkungeu. Die Wiedergabe der Lesa.rt geschah stets so, dass die im Origina.l wegge. le renen diakritischen Punkte gesetzt wurden. Dies konnte ja. gar nicht e.nders geschehen, denn ohne diakritische Punkte würde der blasse Text aigeDtlich kaurn mehr bedeuten als eine Wiederholung des Faksimiles ohne dar dabei versucht würde, für die oft schwierigen Stellen eine annehm bare Lesung zu finden. Bei der Lesung von Schriften, die mit arabiscben Buohstaben geschrieben sind, beginnt ja bekanntlich ihre Interpretation, d. h. ihre Bearbeitung vom Gesichtspunkt der Gesohichtsforschung, bereits mit der Ent.z.ifferllug selbst. Daa Fehlen der djakritisohen Punkte im Originaltext bzw. ihre Anführung vom Herauggeber wird nicbt eigens verwerkt. Ihr Fehlen stellt für den Leser der im Siyäqa.t-Typus abgefassten Schriften nichts Neues dar und der ständige Rjnweis auf diesen Umstand würde das Lesen uIUlöt-igerweise erschweren. Ohne besondere Bewerkung wurde auch das I�ii.fet..Zeichen gesetzt, wo es notwendig schien. Dagegen wurde es nicht geset.zt, wenn es auch vom Schreiber des Originals weggelassen werden konnte. So kann z. B. in Auf zä.hlungen stehen : qariyye-i . . . ,Dorf . . . . ' oder a.ber auch qari,yye . . . . (als ob ein Doppelpunkt feblen würde) ,Dorf: . . . . Da. d.a.a vorliegende Buch vor a.llen zur übung des Lesens türkischer Schriften dienen will, sehren es angebracht, die Abkürzungen wiederholt zu erläutern. Hierbei. werden die Abkürzungen nach Beschreibung des als Abkürzung gebrauchten Zeiohens (eines oder mehrerer Buchstaben) io Klam mem auch unverkürzt wiedergegeben. Diese Angabe des unverkürzoon Wortes unterbleibt innerhalb der einzelnen Textproben erst dann, wenn die unver kürzte Form des Wortes bereits mehrere l\Iale in der bet.reffenden Textprobe vorgeführt wurde. In Schriften, die im Siyaqat-'fypu8 abgefasst sind, stehen keine Satz� zeichen und Klammern, so dass die jm Text und in der Übersetzung befind� liehe Interpunktion sowie die Klammern vom Verfasser stammen. Bei der Überset.zung der Textprobe.u wurde das Hauptgewicht auf eine einngemässe übersetzung gelegt, wobei jedoch stets die möglichst grösste Genauigkeit angestrebt wurde. Oft wäre eine wörtliche Übersetzung der stichwort.artig abgefassten t.ürkischen Texte unverständlich gewesen ; in solchen Fällen erwies sich die Ergänzung des Textes durch entsprechende Wörter oder Satzteile a]s angezeigt. Diese Ergänzungen stehen in den Über� setzungen in eckigen Klltmmern, während die runden Klammem dort mei stens zur Angabe des Originalwortes oder -sat·zteils angewandt wurden. 5
'.
,"
aUSirerdem immer die UlJ\rOOhnuog des im Texte vorkommenden mohammedanischen DatumK auf das Datum unserer
In eckigen KJammem steht
Zeitreehmmg. . Die Fachausdrüoke werden in der im türkischen 'l'ext stehenden Form
wiedergegeben, ihre UIllSChrift erfolgte m der üblichen Weise.
Der
Lautwert
der
polyphonen
Buohst.ahen
",ir
folgendermassen
bezeiolmet :
1
-
und '
,I •
.;'
-
- 0, -
.k
� I>
.s
-,
-
e, auch lang, j tl, Ö. G, auch lang
d,
auch ".
t,
aueh
cl
k, g, k', g', �, n (Mouillierung des n)
Ö, ii, aUe auch lang, v
0,
U,
C,
/tuch 11.
i, f, auch lang.
Die Bezeichnungen ü, i} usw. bedeut,en also, dass der arabisch geschriebene Origioalte..xt die Buchstaben
G,
0
usw. schreibt (z. B. im Wol't.e YOl}(fn),
doch drücken diese Bewicbnungen nicht notwendigerweise eine Dehnung des betreffenden Selbstlautes aus. So wie im Altosmanischen, so deutet auch in den hier veröffentlichten Sclll'üt.en das arabischo
�
du kurw und lange
geschlossene e (e bzw. l) des Ungarischen an (vgl. J. N:bfE'l'R, Zur Kenntnis des geschlossenen e im Türkischen, I, S.
0>19).
Körösi Csoma-Archh'um,
Ergänz.-Bd.
Auch bei der Trauskript,ion uer nichttürkischen und nichtmohammeda nischen Namen und Wörter wurden die8elben Regeln befolgt. Die ·Wörter
Botma, BuBel.: werden als türkische \\Törter bet.racht.et und dC$Jhalb wic
türkü�che Wörter umgeschrieben, da sie ja auch heute lebende Wörter der türkischen Sprache darstellen. Aus diesem Grunde musst.en auch I.stanbul, Islam u.sw. auf zweierlei Weise geschrieben werden, nämlich mit "I" (ohne Punkt), wenn sie als deutsohe Wörter st,anden , bzw. mit
,,1"
(mit Punkt),
falls sie als türkische Wörter zitiert \nn-den. Die topographischen Namen nichttÜIkischen Ursprungs und von geringerer Bedeutung werden dagegen unter ZufüguDg a1ler Selbstläute t.fa1\l:lliteriel-t, so z. B. in der Form
Vilegrad
(sowohl da.e in Ungarn gelegene Visegr:id als auch das in Bosnien gelegene ViSegrad).
Die in der arabischen Schrift nicht ausgeschriebenen Selbstlaut.e wurden nach Möglichkeit ausgeschrieben ; 112
so wurde
2.
B. der Name
t.J
in der
e
-
J'orlll Ftmi.l .Frauz' umgeschrieben, weil das Wort ohne :&1it1esen der Selbst
laute onlesbar bleiben würde. Es wurde getrachtet, die weniger bekannten Eigenna.meu, Gegerutände
UDd Begriffe hinreiohend zu erläutern. Diese Erläuterungen befinden sich im aUgemeinen nach den betreffenden Wörtern, bei ihrem ersten Vorkommen
bzw.
&U
Die
Stellen, wo
sie
notwendig ersohienen.
Erklärungen der
}'er8Ooonnamen steht.
nichttürkischen
und nicht.mohammedanischen
falls diese im Texte spärlich sind,
ihres Vorkommens in einer
Anmerkung;
3n der Stelle
kommen sie jedoch in
grÖ8Serer
Zahl vor, 80 wird an der Stelle ihres Vorkommens nur ihre Trarulkription gegeben, während ihre heutige Rechtschreibung sowie ihre etwaige Deutung im Index zu suchen iIlt. Bei den topographischen Namen wurde in der übersetzung jene Form
dee Wortes angeführt" die als Grundlage der i m türkischen Text stehenden
Fonn diente ; ausserdem werden womöglich auch die heutige Scbreibweise des ()rt:.snamens und die BesUmmung der Ortschaft gegeben. Um da.
zu befriedigen, wurden einzelne
Facbausdrücke immer mit demselben Wm·te übersetzt bezirk'.
fIlI�iye
(z.
B.
qa;;a
,Gerichts
,Kreis' ). In anderen Fällcn musste neben die deutsche Ubor
oob:ung des Wortes in gewissen Fällen a.uch zehnmal das ursprüngliche türkische Wort gwetzt werden, z.
B. "Zoll" (gumrllk),
weil im gleichen Schri.ft..stück
beim elften Vorkommen für das Wort "Zoll" im Türkischen der Ausdruok
bag
steht. Mit einem St.crn
(*)
wurde im türkischen Text bezeichnet, dass die
links von diesem Stern stehende Ziffer im Original mit Siyliqat-Zahlzeichen
geschrieben ist. WCWl die betreffende Zahl ausser mit Siyäqat-Zablzeichen
auch mit arabischen (indischen) Zifff'm niedergeschrieben ist, wird dieser UlD8ta.nd nur in den erstell Fällen erwähnt Wld in der türkischen Tmnakription von einer Wiederholung der Zahl mit al'a..bischen (indischen) Ziffern abgesehen. Mit Strichen
(
_ _ _
) werden jene SteIlen bezeichnet, wo im Original-
text ein oder mehrere \Vorte fehlen.
Punkte ( . . . . ) stehen an jenen Stellen, die nicht· zu lesen waren.
Die Signatur der Rl'chh'll-liHcheu Quellen konnte oft nicht angegeben
.weD, da. die Angaben zum grossen Teil aus ungeordneten Archivalien
st&mmen, die noch keine Signatur besaasen. Die Signatur von zwei Textproben feblt, weil sie dem Verfasser abhanden kamen und nicht wieder festgestellt
werden konnten.
Zur Rechtschreibung der türkischen (arabischen, persischen) Fremd
wörter ist zu bemerken. dOM jene Wörter. die sich in der deutschen Spra.che
eingebürgert haben und VOll den deutschen Wörterbüchern (Dt:DE:'Ir, RROCX HAUS WJw.) angegeben werden, a.ls deutliche Wörter betrachtet und deutsch ge8chrieben wurden
(z. B. Padischah, Kalif. Kadi, Wila.jet, Liwa, Bei, Tschausch
113
usw.),
wähl'end die
übl'igen nach den in diesem Buche befolgten Regeln
translitcriert wtmlen (z. R. Zi ämcf., I)u-basl, Zilqa de Rebi'ülähir usw.). '
'
,
Um das Auffinden der hier best.immten za.hl.l'eichen
Ort.schaften zu
erleichtern, wurde bei den ungarischen oder ehemals ungarischen Ortschaften meistens das Komit.at angegeben, in dem diese Ortschaften liegen oder gelegen
,,:aren. Bei den letzteren lautet der diesbezügliche Hinweis "im ehemaligen
Komitate . . . ". Desgleichen wurde auch bei denjenigen Ortschaften, das ehe malige Komitat angegeben, die durch die neuesten Verwaltungsreformen zu einem anderen Komit.at geschlagen wurden.
tell
'ALi
Bei Angalll' der Lilerat ur \\lIrdf'll die nach;;teht'llden häufig el'wähntcn Arbei und "-e/'kt' wie folgi abgf�kiil'zt : •
GEVÄ D :
•
'ALi GEvl", Memiilik·i 'o�mälliyyeniii
tii6h ve gografya
lugati, Ist.anbul
1313 (1 895-96). 'ALl SEY"\'IDJ : 'ALl 1:;};YYlJ)I, He;;imli qämus-i 'c'§IYtäni, Istal�hul 1330 (1911-12). ��iv kllavuzu : Topkapl Sa/,ap .:'.:[üzosi .Ar:fivi kliavlIzu, Istanbul 1938, bisher 2 fasikül, bis Han�erli Bey zade. Ö. L. B,l.RK..I.N : ÖlIBR LeTJ'i Bo'\ Rl"�.K, Osmanh imporatorlugunda ziraJ ekonominjll hukuki vo mall esaslarI, Kanunlar, istanbul 1943. Eelleten. Tiirk TUI'ih Kuruml1. Ankam H137_ BIANCHI_KIEF�EB.: T. X. BrAKcIII et. J. D . KIE.·J'EfI, Dict.ionnaire TUl"c.Ftanl Otbmllllitichell L.
N.o.o)':
LUDoncc�
ü\)enetzl von Ch:riatian Daniol Bec:k. Leip2:ig 1788 und 1793. Rel!nik.lmen..ik : Ke&llk·Imcnik mesta kraljcville Tugoslavije. i?Tadio ,
kovi6, Beograd 1930. R;l!DKOU'SE: JAl'IES '\V. REl}H(lt'�E, A Cotliltantinople 1921.
Tudd�h
and Engli�h
Reichs,
Vtad. )[arin.
LexiCOll, Xcw Impreasion,
A. R:uhi:, OnUJlgu: AJ.!::HED Ry..I'IQ, Ollungu "l�r.i higride IO'ltc.nhul J:lc.yäti, Iata.nbul 1333 (1910&-1915).
On biringi: AlIMIlT RKJ'iK. On birinei '&.sirda lstaubul haYll.tr, Ist&nbul 1931. A. RJtP!J:. A.,iretler: Anlly-r Rl!:I'II'. Alur.deluda turk a
i. H.
modbal, inta.nbul 1941.
UIIUNO�.lLI,
Saray: is;\'uiL
takilii.ti, Anka.:rs 1945 . •
H,o,KIH
UZ:I::SCAR�ILI, ,
,
Oamanli
devlednin earsy
A. VIllLI08: VELtCl'I AYTAL. Magyaronl\t1.gi török kincstsri defterek
türkillch�l Finanzverwaltung
BliS
Buclapest 1886 lInd 1890.
1:ngam
I-lI. (DefWr der "I-lI, redigiert von E. KA.Xl!IlERER),
VUUJ;1I.8: JOlU:l