SCIENCE FICTION
FREDERIK POHL
DIE RÜCKKEHR NACH GATEWAY HEECHE RENDEZVOUS
Deutsche Erstveröffentlichung
GOLDMANN V...
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SCIENCE FICTION
FREDERIK POHL
DIE RÜCKKEHR NACH GATEWAY HEECHE RENDEZVOUS
Deutsche Erstveröffentlichung
GOLDMANN VERLAG Aus dem Amerikanischen übertragen von Dr. Edda Petri-Bean
Made in Germany · 6.86 · 1. Auflage © der Originalausgabe 1984 by Frederik PohI © der deutschsprachigen Ausgabe 1986 by Wilhelm Goldmann Verlag, München Umschlagentwurf: Design Team München Umschlagillustration: Darrell K. Sweet/Agt. Schluck. Garbsen Satz: IBV Satz- und Datentechnik GmbH, Berlin Druck: Elsnerdruck, Berlin Verlagsnummer: 234SS Lektorat: Theodor Singer/Peter Willen Herstellung: Peter Papenbrok ISBN 3-442-23488-3
INHALT PLAUDEREI MIT DEM SUBSYSTEM............................................... 5 WIE IN ALTEN ZEITEN............................................................. 14 WAS AUF PEGGYS PLANET PASSIERTE ...................................... 23 SINNLOSE GEWALT ................................................................ 47 AN BORD DER S. YA. .............................................................. 53 EIN TAG IM LEBEN EINES TYCOONS ......................................... 66 DRAUSSEN, WO SICH DIE SCHWARZEN LÖCHER DREHEN............ 70 HEIMKEHR ............................................................................ 76 DIE NERVÖSE MANNSCHAFT .................................................... 81 DES SEGELSCHIFFS................................................................ 81 AUDEE UND ICH..................................................................... 85 DER ORT, WO SICH DIE HITSCHI AUFHIELTEN ........................... 90 BEGEGNUNG IN ROTTERDAM ..................................................100 GOTT UND DIE HITSCHI.........................................................123 LIEBESQUALEN .....................................................................129 DER NEUE ALBERT ................................................................143 ZURÜCK VON DER UNTERBRECHUNG DES SCHWARZSCHILDS.....155 WIEDER AUF GATEWAY ..........................................................171 ES MUSS WEITERGEHEN ........................................................192 IM HOHEN PENTAGON............................................................199 VEXIERSPIEL DER LIEBE ........................................................210 UNERWÜNSCHTE BEGEGNUNG ................................................226 VON ALBERT VERLASSEN .......................................................234 GIBT ES LEBEN NACH DEM TODE? ...........................................246 HINAUS AUS DEM HITSCHI-VERSTECK .....................................255 DIE GEOGRAPHIE DES HIMMELS .............................................261 RÜCKKEHR ZUR ERDE ............................................................269 DAS DING, VOR DEM DIE HITSCHI ANGST HATTEN....................271
PROLOG: PLAUDEREI MIT DEM SUBSYSTEM Ich bin kein Hamlet, wohl aber ein Lord in seinem Gefolge; jedenfalls wäre ich das, wenn ich ein menschliches Wesen wäre. Bin ich aber nicht. Ich bin ein Computerprogramm. Das ist ein durchaus ehrenwerter Stand, dessen ich mich keineswegs schäme. Vor allem nicht, da ich (wie Sie sehen können) ein hoch entwickeltes Programm bin, das jede Progression ansteigen lassen und ein oder zwei Szenen hinlegen kann, dazu aber noch aus fast unbekannten Dichtern des zwanzigsten Jahrhunderts zu zitieren vermag, wie Sie im Verlauf dieses Gesprächs hören können. Nun muß ich mit meiner Szene beginnen. Ich heiß' Albert, weiß sehr viel - Leut' vorstellen ist mein Spiel! Zu Anfang stelle ich mich selbst vor. Ich bin ein Freund von Robinette Broadhead. Na ja, das ist nicht ganz richtig. Ich bin mir nicht sicher, behaupten zu dürfen, dass Robin in mir seinen Freund sieht, obwohl ich mir größte Mühe gebe, ihm ein Freund zu sein. Nur zu diesem Zweck wurde ich (dieses spezielle »Ich«) geschaffen. Im Grunde bin ich ein einfach konstruierter Computer, der Informationen einholt und in den man viele Charaktermerkmale des verstorbenen Albert Einstein hineinprogrammiert hat. Deshalb nennt Robin mich auch Albert. Es gibt da noch eine Sache, über die Unklarheit herrscht. Seit kurzem ist es strittig, ob Robinette Broadhead wirklich der Gegenstand meiner Freundschaft ist, da das von der Frage abhängt, wer (oder was) Robinette Broadhead jetzt ist - aber das ist ein sehr langwieriges und verwickeltes Problem, das wir nur Stückchen für Stückchen lösen können. Ich weiß, dass das alles sehr verwirrend ist, und kann mich auch des Gefühls nicht erwehren, dass ich meiner Aufgabe nicht besonders gut gerecht werde, die (wie ich sie auffasse) darin besteht, die Bühne aufzubauen, auf der Robin selbst sprechen soll. Vielleicht ist die ganze Arbeit überflüssig, da Sie schon wissen, was ich zu sagen habe. Mir macht es aber nichts aus, es zu wiederholen. Wir Maschinen sind geduldig. Sie können aber selbstverständlich - wenn Ihnen das lieber ist - diesen Teil überspringen und zu Robin weitergehen, was Robin zweifellos vorziehen würde. Wir wollen es in Form von Frage und Antwort machen. Ich werde ein Subsystem innerhalb meines Programms ausarbeiten, womit man mich interviewen kann.
F.: - Wer ist Robinette Broadhead? A.: - Robinette Broadhead ist ein menschliches Wesen, das sich zum Asteroiden Gateway begeben hat und sich dort unter sehr großen Risiken und seelischen Erschütterungen die Grundlagen seines unermesslichen Reichtums, aber auch noch größere Schuldgefühle geholt hat. F.: - Deine Randbemerkungen kannst du dir sparen, Albert! Bleib bei den Tatsachen! Was ist der Gateway-Asteroid? A.: - Gateway ist ein künstliches Gebilde, das die Hitschi zurückgelassen haben. Vor etwa einer halben Million Jahren gingen sie von diesem Art Parkhaus im All weg, das voll funktionierender Raumschiffe steckt. Mit ihnen konnte man Flüge durch die gesamte Galaxis unternehmen, leider aber das Fahrziel nicht selbst bestimmen. (Nähere Einzelheiten: siehe Kasten. Ich habe das hereingebracht, um zu zeigen, was für ein wirklich hoch entwickeltes Programm zum Einholen von Daten ich bin.) F.: - Vorsicht, Albert! Nur Tatsachen, bitte! Wer sind diese Hitschi? A.: - Moment mal! Eins wollen wir klarstellen: Wenn »du« Fragen an »mich« stellen willst - auch wenn »du« nur ein Subsystem desselben Programms bist wie »ich« -, mußt du mich auf die bestmögliche Art antworten lassen. »Tatsachen« allein reichen nicht aus. »Tatsachen« kann jedes primitive Daten-Einhol-System ausspucken. Dafür bin ich nun wirklich zu gut. Ich muß schon Hintergrund und Umfeld aufzeigen. Nur ein Beispiel: Wenn ich dir erklären soll, wer die Hitschi sind, muß ich, um es ordentlich zu machen, die Geschichte erzählen, wie sie zum ersten Mal auf der Erde erschienen sind. Die Geschichte lautet folgendermaßen: Es war einmal vor etwa einer halben Million von Jahren im Pleistozän, da bemerkte als erste Kreatur auf Erden eine Säbelzahntigerin ihre Anwesenheit. Sie hatte gerade ein Paar Junge geworfen. Nachdem sie die Kleinen abgeleckt und ihren neugierigen Mann weggejagt hatte, legte sie sich schlafen. Beim Aufwachen mußte sie feststellen, dass ein Junges fehlte. Nun können aber Raubtiere F.: - Albert, bitte! Das ist Robinettes Geschichte, nicht deine! Komm endlich zu dem Punkt, wo er zu sprechen anfängt. A-: -Jetzt hab' ich es dir schon hundertmal gesagt! Wenn du mich noch einmal unterbrichst, schalte ich dich einfach aus, Subsystem! Wir machen das auf meine Art, und die ist nun mal so: Raubtiere können aber nicht gut zählen. Trotzdem war diese Tigerin schlau genug, den Unterschied zwischen eins und zwei zu kennen.
Hier ein Beispiel für Informationen, wie ich sie mit Leichtigkeit abrufe: »... Der Konflikt über die Insel Dominica war zwar schrecklich, aber doch in sieben Wochen vorbei. Haiti und die Dominikanische Republik erstrebten Frieden und eine Möglichkeit ihre zerrüttete Wirtschaft wiederaufzubauen. Die nächste Krise, die auf das Sekretariat zukam, rief einerseits in der ganzen Welt große Hoffnung hervor, bedeutete aber andererseits auch eine viel größere Bedrohung des Weitfriedens. Ich meine hier selbstverständlich die Entdeckung des so genannten Hitschi-Asteroiden. Obwohl man schon lange wußte, dass technologisch weit entwickelte Außerirdische das Sonnensystem besucht und einige wertvolle Artefakte zurückgelassen hatten, kam der Zufallsfund dieses Himmelskörpers mit so vielen funktionierenden Raumschiffen völlig unerwartet. Da ihr Wert unschätzbar war, beanspruchte natürlich jeder Mitgliedsstaat der UN, der über ein Raumfahrtprogramm verfügte, seinen Anteil. Ich möchte gar nicht die äußerst kniffligen und geheimen Verhandlungen erwähnen, die zu dem Kuratorium der Fünf-Mächte-GatewayGesellschaft führten. Mit ihrer Gründung begann für die Menschheit eine neue Ära.« Memoirs, Marie-Clementine generale des Nations-Unis.
Benhabbouche,
Secretaire-
Pech für das Junge war nur, dass Raubtiere auch sehr zu Wutausbrüchen neigen. Der Verlust eines ihrer Jungen brachte sie so in Rage, dass sie in einem Anfall von Raserei das zweite zerriss. Es ist sehr lehrreich, festzuhalten, dass dies der einzige Todesfall unter größeren Säugetieren war, der sich aufgrund des ersten Besuchs der Hitschi auf der Erde ereignete.
Nach zehn Jahren kamen die Hitschi wieder. Sie holten sich für einige Proben, die sie beim ersten Mal mitgenommen hatten, Ersatz; darunter war auch ein alter und inzwischen träge gewordener Tiger. Bei dem Haufen, den sie sich diesmal aussuchten, waren auch Exemplare, die nicht auf allen vieren liefen. Die Hitschi hatten gelernt, unter den Raubtieren zu unterscheiden. Diesmal wählten sie auch eine Spezies watschelnder, knapp über einen Meter großer Kreaturen mit schrägen Brauen, behaarten Gesichtern und fliehendem Kinn aus. Nachkommen aus einer ziemlich weitläufigen Nebenlinie nämlich, ihr Menschen, würdet sie Australopithecus afarensis nennen. Diese Geschöpfe brachten die Hitschi nicht zurück. Ihrer Meinung nach war diese Art die viel versprechendste, um sich zu intelligenten Wesen zu entwickeln. Da die Hitschi solche Wesen gut gebrauchen konnten, unterwarfen sie die Spezies einem Programm, das ihre Entwicklung mit Nachdruck auf dieses Ziel hinlenkte. Die Hitschi beschrankten sich natürlich nicht auf den Planeten Erde bei ihren Erkundungen. Aber im ganzen übrigen Sonnensystem gab es nicht den Schatz, der sie interessierte. Sie schauten sich um. Sie erforschten Mars und Merkur, glitten durch die Wolkendecke der Gasriesen jenseits des Asteroidenrings, stellten fest, dass es dort Pluto gab, machten sich aber nicht die Mühe, ihn zu besuchen. Sie legten in einem exzentrischen Asteroiden Tunnel an, um über eine Art Hangar für ihre Raumschiffe zu verfügen. Auch den Planeten Venus durchlöcherten sie mit gut isolierten Tunnels. Das geschah aber nicht, weil sie das Klima auf der Venus dem auf der Erde vorzogen. Ebenso wie die Menschen verabscheuten sie die Oberfläche der Venus. Deshalb legten sie auch alle ihre Anlagen unter der Oberfläche an. Nein, sie bauten dort, weil es auf der Venus nichts Lebendiges gab, das Schaden erleiden könnte. Die Hitschi fügten niemals irgendwelchen Wesen, die eine Entwicklung durchlaufen hatten, Schaden zu - außer es war unumgänglich. Die Hitschi beschränkten sich auch nicht nur auf das Sonnensystem der Erde. Ihre Fahrzeuge überbrückten die Entfernungen in der Galaxis und fuhren noch weiter. Auf einer Karte verzeichneten sie jedes einzelne der zweihundert Milliarden astronomischer Objekte, das größer als ein Planet war, dazu noch viele kleinere. Nicht jedes dieser Objekte wurde von einem Hitschischiff angelaufen. Aber alle wurden zumindest mit einer ferngesteuerten Rakete umrundet und mit Instrumenten auf Spuren genau abgesucht. Manche wurden später zu Touristenattraktionen, wie wir sagen würden. Und manche - kaum eine Handvoll - enthielten den besonderen Schatz, den man Leben nennt und hinter dem die Hitschi zeit ihres
Lebens her waren. Leben war in der Galaxis selten. Intelligentes Leben, wie weit die Hitschi auch diesen Begriff auslegten, war sogar noch seltener... aber vorhanden. Da gab es auf der Erde die Australopithecus-Gruppe, die bereits Werkzeuge benutzte und anfing, gesellschaftliche Einrichtungen zu entwickeln. Dann war da noch eine viel versprechende geflügelte Rasse im Sternbild Ophiuchus, wie es die Menschen nennen. Ferner eine mit weichen Körpern auf einem riesigen, dichten Planeten, der einen F-9 Stern im Eridanus umkreiste. Vier oder fünf unterschiedliche Arten lebten auf Sternen, die ihre Umlaufbahn auf der anderen Seite des Kerns der Galaxis zogen. Gaswolken, Staub und dichte Sternhaufen verbargen sie vor jeder menschlichen Beobachtung. Alles in allem gab es fünfzehn Arten von Lebewesen, von fünfzehn verschiedenen Planeten, Tausende von Lichtjahren voneinander getrennt, von denen zu erwarten war, dass sie in absehbarer Zeit so viel Intelligenz entwickeln würden, dass sie Bücher schreiben und einfache Maschinen bauen konnten. (Für die Hitschi bedeutete »in absehbarer Zeit» in etwa einer Million von Jahren.) Neben der der Hitschi gab es aber noch drei weitere technologische Gemeinschaften und die Werkzeuge von zwei anderen, die inzwischen ausgestorben waren. Der Australopithecus war also keineswegs ein Einzelstück. Dennoch war er sehr wertvoll. Der Hitschi, der beauftragt worden war, eine Kolonie von dieser Gattung aus den knochentrockenen Steppen ihrer Heimat zum neuen Aufenthaltsort im All, den die Hitschi eigens für sie angelegt hatten, zu bringen, wurde mit großen Ehren überhäuft. Diese Aufgabe war langwierig und schwer. Dieser oben erwähnte Hitschi war ein Nachkomme von drei Generationen, die das Sonnensystem erforscht, auf Karten verzeichnet und sich in der Organisation des ganzen ausgezeichnet hatten. Er erwartete, dass seine eigenen Nachkommen diese Arbeiten fortsetzen würden. Darin irrte er sich aber. Alles zusammengerechnet dauerte der Aufenthalt der Hitschi im Sonnensystem der Erde etwas über hundert Jahre. Dann hörte er in weniger als einem Monat auf. Es kam zu der Entscheidung, sich zurückzuziehen - in Eile. Überall wurde blitzschnell, aber gründlich gepackt: in jedem Kaninchenbau auf der Venus, auf allen kleineren Außenanlagen auf Dione und auf der Südpolarkappe des Mars, auf jedem sich in Umlaufbahn befindlichen künstlichen Himmelskörper. Die Hitschi waren überaus sorgfältige Hauswarte. Sie entfernten neunundneunzig Prozent aller Maschinen, Werkzeuge, Artefakte,
Nippes und Kinkerlitzchen, die ihnen das Leben im Sonnensystem der Erde erträglich gemacht hatten, ja sogar den Abfall. Vor allem den Abfall. Nichts wurde zufällig zurückgelassen. Und auf der Oberfläche der Erde überhaupt nichts, nicht einmal etwas, das bei den Hitschi einer Coca-Cola-Flasche oder einem gebrauchten Tempo entsprochen hätte. Sie machten es für die aus einer Seitenlinie des Australopithecus sich entwickelnden Nachkommen nicht unmöglich, etwas über den Besuch der Hitschi auf ihrem Gebiet zu erfahren. Sie gingen nur sicher, dass diese zuerst ins All vordringen mußten, um es herauszufinden. Vieles von dem, was die Hitschi mitgenommen hatten, war nutzlos und wurde im weiten interstellaren Raum über Bord geworfen oder in die Sonne geschickt. Vieles andere wurde an entlegene Orte gebracht, um dort ganz besonderen Zwecken zu dienen. Das alles geschah aber nicht nur im Sonnensystem der Erde, sondern überall. Die Hitschi beseitigten jede Spur in der Galaxis. Keine soeben verwitwete Hausfrau holländischer Herkunft in Pennsylvania, die dabei war, ihre Farm der Familie des ältesten Sohnes zu übergeben, hätte ihren Besitz ordentlicher hinterlassen können. Das Wenige, das die Hitschi nicht mitnahmen oder zerstörten, diente einem bestimmten Zweck. Auf der Venus hinterließen sie nur die Grundtunnel und Fundamente und ein paar ohne besonderen Geschmack ausgesuchte Artefakte. Auf den Außenstellen hinterließen sie nur eine minimale Anzahl von Signalposten und noch einen anderen Gegenstand. In jedem Sonnensystem, in dem man Intelligenz erwarten konnte, hinterließen sie ein großes, rätselhaftes Geschenk. Im System der Erde war dieses ein rechteckiger Asteroid, den sie als Endstation für ihre Raumschiffe benutzt hatten. Auf entlegenen, sorgfältig ausgewählten Stellen anderer Sonnensysteme blieben ebenfalls größere Anlagen zurück. In allen befand sich das riesige Geschenk einer funktionierenden, fast unzerstörbaren, schneller als das Licht fliegenden Hitschi-Raumschiff-Flotte. Die Funde auf der Sonne blieben dort sehr lange Zeit, über vierhunderttausend Jahre, während sich die Hitschi in ihrem Kern versteckt hielten. Die Australopithecus-Gruppe auf der Erde erwies sich als ein evolutionärer Fehlschlag, was die Hitschi aber nicht erfuhren. Die Vettern dieses Australopithecus wurden zu Neandertalern oder Cro-Magnon-Menschen, schließlich zu der letzten modischen Ausprägung, dem modernen Menschen. Inzwischen entwickelten sich auch die geflügelten Arten weiter, entdeckten die Herausforderung des Prometheus und brachten sich gegenseitig um. Die beiden vorhandenen technologischen Gemeinschaften
begegneten sich und zerstörten sich gegenseitig. Die anderen sechs der viel versprechenden Arten trieben sich müßig in entwicklungsgeschichtlichen Altwässern herum. Während all dies geschah, blieben die Hitschi in ihrem Versteck und lugten nur verängstigt durch ihr Schwarzschild-Objektiv*, und das alle paar Wochen ihrer Zeit nach - alle paar Jahrtausende nach der Zeit, die draußen dahinraste -. Und inzwischen warteten die Funde. Schließlich entdeckten sie die Menschen. Die Menschen borgten sich die Hitschischiffe. Mit ihnen durchkreuzten sie die Galaxis. Diese ersten Forscher hatten Angst. Es waren verzweifelte Geschöpfe, deren einzige Hoffnung, dem grausamen menschlichen Unglück zu entkommen, darin bestand, ihre Leben auf einem Blindflug aufs Spiel zu setzen, zu einem Bestimmungsort, der sie vielleicht reich machte, ihnen aber mit größerer Wahrscheinlichkeit den Tod bringen würde. Ich habe jetzt einen Überblick über die gesamte Geschichte der Hitschi und ihrer Verbindung zur menschlichen Rasse gegeben, bis hin zu dem Zeitpunkt, wo Robin anfangen wird, seine Geschichte zu erzählen. Gibt es dazu noch irgendwelche Fragen, Subsystem? F.: - Z-z-z-z-z-z-z-z-z. A.: -Subsystem! Spiel nicht den Dummen! Ich weiß, dass du nicht schläfst. F.: - Ich versuche nur anzudeuten, dass du verdammt lange brauchst, um die Szene vorzubereiten, du Bühnenbildner. Und dabei hast du uns bisher nur über die Vergangenheit der Hitschi, nicht über ihre gegenwärtige Situation berichtet. A.: - Dazu wollte ich gerade kommen. Ich möchte jetzt über einen ganz bestimmten Hitschi sprechen, der Kapitän heißt. (Das ist zwar nicht sein richtiger Name, da die Hitschi bei der Namensgebung andere Gepflogenheiten als die Menschen haben; aber es reicht, um ihn zu kennzeichnen.) Dieser hat nun - gerade um die Zeit, wenn Robin anfangen wird, seine Geschichte zu erzählen F.: - Falls du ihm je eine Chance gibst! A.: - Subsystem, sei still! Dieser Kapitän spielt in Robins Geschichte eine ziemlich wichtige Rolle, da die beiden im Lauf der Zeit kräftig zusammenrücken werden. Im Augenblick allerdings hat der Kapitän noch keine Ahnung, dass Robin überhaupt existiert. Er ist gerade dabei, sich mit seiner Mannschaft aus dem Ort herauszuzwängen, wo sich die Hitschi versteckt hatten, hinaus in die Weite der Galaxis, die für uns alle das Zuhause ist.
*Schwarzschild. Karl (1873-1916) Mikroskopobjektiv benannt.
dt.
Astronom.
Nach
ihm
wurde
ein
Ich muß gestehen, dass ich dich etwas hinters Licht geführt habe. Du bist nämlich - halt die Klappe, Subsystem! -, du bist nämlich dem Kapitän schon begegnet. Er war bei der Mannschaft, die das Tigerjunge entführt und die Kaninchenbaue auf der Venus gegraben hat. Er ist jetzt viel älter. Er ist aber nicht um eine halbe Million Jahre gealtert, da das Versteck der Hitschi in einem Schwarzen Loch im Kern unserer Galaxis liegt. Also, Subsystem, jetzt unterbrich mich bloß nicht wieder! Ich muß etwas ausholen, um eine merkwürdige Tatsache zu erwähnen. Dieses Schwarze Loch, wo die Hitschi lebten, kannte die menschliche Rasse nämlich schon lange, ehe sie von den Hitschi erfuhren. Ja, bereits damals im Jahr 1932, wurde es als die erste interstellare Radioquelle entdeckt. Am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts ergaben die interfero-metrischen Auswertungen, dass es sich mit Sicherheit um ein Schwarzes Loch, ein ziemlich großes sogar, handelte, mit einer Masse von Tausenden von Sonnen und einem Durchmesser von über dreißig Lichtjahren. Es war damals auch schon bekannt, dass es etwa dreißigtausend Lichtjahre von der Erde entfernt war, in der Richtung des Sternbilds Schützen. Ferner, dass es von einem Dunstschleier aus Silicatstaub umgeben war und dass es eine starke Quelle für 511-keV Gammastrahlenphotonen war. Nachdem man den GatewayAsteroiden gefunden hatte, wußte man noch viel mehr. Man wußte eigentlich alles Wichtige, mit einer Ausnahme: Niemand ahnte, dass es voll von Hitschi war. Das hat man erst herausgefunden, als man nun, ich kann mit gewissem Recht behaupten, dass ich es war- die alten Sternkarten der Hitschi zu entschlüsseln begann. F.: - Z-z-z-z-z-z-z. A.: - Hör auf, Subsystem! Ich hab' dich schon verstanden. Das Schiff, in dem Kapitän sich befand, war denen sehr ähnlich, welche die menschlichen Wesen im Gateway-Asteroiden vorfanden. Es stand nicht genug Zeit zur Verfügung, um die Schiffe maßgeblich zu verbessern. Und jetzt der Grund, warum Kapitän nicht wirklich eine halbe Million Jahre gealtert war: Im Schwarzen Loch verging die Zeit langsamer. Der Hauptunterschied zwischen Kapitäns Schiff und allen anderen lag im Zubehör. In der Hitschisprache wurde dieses Zubehör als ein »Unterbrecher der Ordnung in verwandten Systemen« genannt. Ein englisch sprechender Pilot hätte es als »Büchsenöffner« bezeichnet. Damit konnten sie durch die Schwarzschildbarriere um das Schwarze Loch gelangen. Das Gerät sah keineswegs spektakulär aus: nur ein
gedrehter Kristallstab, der aus einem ebenholzschwarzen Sockel herausragte. Wenn Kapitän ihn aber unter Energie setzte, blitzte er auf wie eine Kaskade aus Diamanten. Dieser Diamantenregen breitete sich aus, bis er das Schiff einhüllte. Damit öffnete er eine Bresche in der Barriere, so dass sie hinaus ins größere Universum schlüpfen konnten. Das Ganze dauerte nicht lange. Nach Kapitäns Zeitmaß weniger als eine Stunde. Nach den Uhren im Universum draußen fast zwei Monate. Kapitän sah nicht aus wie ein Mensch. Schließlich war er ein Hitschi. Am besten läßt sich sein Aussehen mit einem Skelett aus einem Zeichentrickfilm vergleichen. Ansonsten kann man ihn sich aber durchaus menschlich vorstellen, da er die meisten der menschlichen Eigenschaften besaß - Wissbegierde, Intelligenz, die Fähigkeit, sich zu verlieben, und all die anderen Talente, von denen ich weiß, dass es sie gibt, die mir aber verschlossen sind. Ein Beispiel: Er war strahlender Laune, weil er auf dieser Fahrt mit seiner Mannschaft auch ein weibliches Wesen mitnehmen konnte, das durchaus für eine Liebesbeziehung in Frage kam. (Menschen tun dies auf so genannten Geschäftsreisen ebenfalls.) Ansonsten war sein Auftrag mehr als unerfreulich, wenn man darüber nachdachte. Aber das tat Kapitän nicht. Er machte sich ebenso wenig Sorgen wie irgendein Mensch über die Möglichkeit, dass nachmittags ein Krieg ausbrechen könnte. Wenn es passiert, bedeutet es das Ende von allem; aber die Zeit ist verflossen, ohne dass es passiert ist, also... Der große Unterschied liegt darin, dass Kapitäns Aufgabe nicht aus so einer harmlosen Sache wie einem Atomkrieg bestand, sondern mit den Gründen zusammenhing, welche die Hitschi zu ihrem Rückzug ins Schwarze Loch veranlasst hatten. Er kontrollierte die Artefakte, welche die Hitschi zurückgelassen hatten. Diese Funde waren keineswegs wahllos verstreut. Sie gehörten zu einem wohlüberlegten Plan. Man könnte sie auch als Köder bezeichnen. Was nun Robin Broadheads Schuldgefühle betrifftF.: - Ich war gespannt, wann du darauf zu sprechen kommst. Ich möchte dir einen Vorschlag machen. Warum läßt du Robin nicht selbst darüber sprechen? A-: - Ausgezeichnete Idee! - Schließlich ist er ja nun wirklich Experte auf diesem Gebiet. Und damit: Vorhang auf! Die Vorstellung kann beginnen... Hier ist Robin Broadhead!
WIE IN ALTEN ZEITEN Ehe sie mich erweiterten, verspürte ich ein Bedürfnis, das ich schon dreißig Jahre oder länger nicht mehr gehabt hatte. Deshalb tat ich etwas, von dem ich nicht erwartet hätte, dass ich es noch einmal tun würde. Ich frönte einem einsamen Laster. Ich schickte meine Frau Essie in die Stadt, um überraschend bei einigen ihrer Geschäfte nach dem Rechten zu sehen. Zuerst schaltete ich alle Kommunikationssysteme im Haus mit einem »Bitte nicht stören-«Befehl aus. Dann rief ich mein Daten-Einhol-System (und Freund) Albert Einstein und gab ihm Anweisung, das Gesicht zu verziehen und finster Pfeife zu rauchen. Und erst jetzt - als das Haus ganz still war und Albert widerstrebend, aber gehorsam sich ausgeschaltet hatte, als ich gemütlich auf der Couch in meinem Arbeitszimmer lag, aus dem Nebenzimmer leise Mozartmusik ertönte, ein Hauch von Mimosenduft aus der Klimaanlage strömte und die Lichter gedämpft waren -, erst jetzt sprach ich den Namen aus, den ich schon Jahrzehnte nicht mehr ausgesprochen hatte. »Sigfrid Seelenklempner, bitte, ich möchte mit dir reden.« Einen Augenblick lang dachte ich, er käme nicht. Aber dann tauchte in der Ecke bei der Bar plötzlich ein Lichtnebel auf, dann ein Aufblitzen, und da saß er. Er hatte sich in den dreißig Jahren nicht verändert. Immer noch trug er einen dunklen Anzug vom gleichen Schnitt, wie man ihn von Sigmund Freuds Porträts her kennt. In seinem nicht mehr jungen, ausdruckslosen Gesicht war kein Fältchen hinzugekommen, und seine Augen funkelten wie eh und je. In einer Hand hielt er als Requisite einen Block, in der anderen einen Bleistift - als ob er es nötig gehabt hätte, sich Notizen zu machen! Höflich begrüßte er mich. »Guten Morgen, Rob. Offensichtlich scheint es dir gut zu gehen.« »Du hast mit dem Versuch angefangen, mich aufzubauen«, sagte ich. Er lächelte ein wenig. Sigfrid Seelenklempner gibt es nicht wirklich. Er ist nichts anderes als ein psychoanalytisches Computerprogramm. Physisch existiert er nicht. Was ich sah, war lediglich ein Hologramm, und was ich hörte, waren Worte aus einem Synthesizer. Er trägt nicht mal einen Namen. Ich nenne ihn nur »Sigfrid Seelenklempner«, weil ich damals vor Jahrzehnten nicht mit einer namenlosen Maschine über die Sachen reden konnte, die mich in Angst versetzten. »Ich nehme an«,
vermutete er nachdenklich, »du hast mich gerufen, weil dir etwas Kummer bereitet.« »Das stimmt.« Mit geduldiger Neugier schaute er mich an. Darin hatte er sich auch nicht verändert. Mir standen damals schon sehr viel bessere Programme zur Verfügung - vor allem eines, Albert Einstein, so dass ich mich mit den anderen kaum noch abgab -, aber Sigfrid war immer noch ziemlich gut. Er hatte die Ruhe weg. Er weiß, dass das, was mir im Kopf herumschwirrt, Zeit braucht, bis es sich in Worte fassen läßt; deshalb hetzt er mich auch nicht. Andererseits läßt er mich aber auch nicht in den Tag hineinträumen. »Kannst du mir sagen, was dich in eben diesem Augenblick bedrückt?« »Eine Menge. Verschiedene Dinge«, antwortete ich. »Wähle eines«, schlug er geduldig vor. Ich zuckte mit den Achseln. »Man hat's nicht leicht in dieser Welt, Sigfrid. So viel hat sich zum Guten verändert. Trotzdem sind die Leute - Scheiße! Ich mache es schon wieder, nicht wahr?« Verschmitzt lächelte er mich an. »Was machst du denn?« ermutigte er mich. »Sagen, dass mich eine Sache beunruhigt, aber nicht was. Dem wahren Grund versuche ich auszuweichen.« »Das scheint mir eine kluge Erkenntnis zu sein, Robin. Willst du jetzt versuchen, mir den wahren Grund zu nennen?« »Ich möchte«, sagte ich. »Ich möchte es so sehr, dass ich beinahe anfange zu weinen. Das habe ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gemacht.« »Du hattest ja auch sehr lange nicht das Bedürfnis, mich zu sehen«, erklärte er. Ich nickte. »Ja. Stimmt genau.« Wieder wartete er eine Zeitlang, drehte nur ab und zu den Bleistift zwischen den Fingern. Auf seinem Gesicht lag der Ausdruck freundlichen und höflichen Interesses. Zwischen den Sitzungen konnte ich mich hauptsächlich an diesen urteilsfreien Gesichtsausdruck erinnern. Dann sagte er: »Die Dinge, Robin, die dich tief im Innern belasten, sind nicht leicht zu definieren. Du weißt das. Wir haben das schon vor Zeiten gemeinsam herausgefunden. Es ist nicht so überraschend, dass du mich all die Jahre nicht aufsuchen musstest. Offensichtlich ist dein Leben gut verlaufen.« »Ja, wirklich sehr gut«, stimmte ich zu. »Wahrscheinlich zehnmal besser, als ich es verdient habe- Moment mal! Drücke ich damit eine verdrängte Schuld aus? Minderwertigkeitsgefühle?« Er seufzte, lächelte aber immer noch. »Du weißt ganz genau,
Robin, dass es mir lieber wäre, wenn du nicht wie ein Analytiker reden würdest.« Ich lächelte zurück. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Lass uns mal die gegenwärtige Situation ganz objektiv betrachten! Du hast alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen, dass uns niemand stören kann - oder belauschen? Dass jemand etwas hört, was du nicht einmal deinem engsten und liebsten Freund anvertrauen könntest. Du hast sogar Albert Einstein, deinem DatenEinhol-System, den Auftrag gegeben, sich zurückzuziehen und dieses Gespräch von allen Datenspeichern abzuschirmen. Es muß also etwas sehr Privates sein, das du mir zu berichten hast. Vielleicht ist es etwas, das du fühlst, dich aber schämst, es in Worte zu kleiden? Hilft dir das irgendwie weiter, Robin?« Ich räusperte mich. »Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, Sigfrid.« »Und? Das, was du sagen willst? Kannst du es jetzt aussprechen?« Ich wagte den Sprung ins kalte Wasser. »Gottverdammt noch mal! Natürlich kann ich! Ganz einfach! Sieht doch jeder! Ich werde gottverdammt beschissen alt!« So ist es am besten. Wenn einem etwas nicht leicht über die Lippen geht, einfach ausspucken! Das war eine der Erfahrungen, die ich in längst vergangenen Zeiten gemacht hatte, als ich Sigfrid dreimal die Woche meine Seelenschmerzen vortrug. Es klappt immer. Sobald ich es ausgesprochen hatte, fühlte ich mich entschlackt - nicht wohl, nicht glücklich, nicht so, als ob das Problem gelöst wäre; aber dieser Klumpen von Schlechtigkeit war ausgeschieden. Sigfrid nickte. Er betrachtete den Stift zwischen seinen Fingern und wartete, dass ich weitermachte. Ich wußte jetzt, dass ich es schaffen würde. Das Schlimmste lag hinter mir. Das Gefühl kannte ich. Ich erinnerte mich sehr gut daran aus früheren und stürmischen Sitzungen. Nun bin ich nicht mehr die Person, die ich damals war. Der damalige Robin Broadhead war von Schuldgefühlen zerfressen, weil er eine Frau, die er liebte, sterbend zurückließ. Jetzt waren diese Schuldgefühle längst gemildert - weil Sigfrid mir geholfen hatte, sie zu überwinden. Der damalige Robin Broadhead hielt von sich selbst so wenig, dass er nicht glauben konnte, irgendjemand anders könnte eine gute Meinung von ihm haben. Daher hatte er auch wenig Freunde. Ich aber habe jetzt - genau weiß ich es nicht - Dutzende. Hunderte! (Von einigen werde ich Ihnen berichten.) Der damalige Robin Broadhead konnte keine Liebe akzeptieren. Seither habe ich ein Vierteljahrhundert die beste Ehe geführt, die man sich nur vorstellen kann. Ich war damals ein ganz anderer Robin Broadhead. Aber einige Dinge hatten sich ganz und gar nicht verändert. »Sigfrid«. gestand ich. »Ich bin alt. Ich werde eines Tages sterben.
Weißt du, was mir den Korken raushaut? « Er schaute von seinem Stift auf. »Was ist das, Robin?« »Ich bin noch nicht erwachsen genug, um so alt zu sein.« Er spitzte die Lippen. »Würdest du mir das näher erklären, Robin?« »Ja«, erwiderte ich. «Werde ich.« Und wirklich ging der nächste Akt ganz leicht über die Bühne. Schließlich hatte ich - da kann man sicher sein - sehr viel über diese Sache nachgedacht, ehe ich Sigfrid anrief. »Ich glaube, dass es mit den Hitschi zu tun hat«, sagte ich. »Lass mich ausreden, ehe du mir vorhältst, dass ich verrückt bin. Wie du dich erinnerst, war ich einer aus der Hitschi-Generation. Als Kinder hörten wir dauernd von den Hitschi, die alles hatten, was menschlichen Wesen fehlte, die alles wußten, was menschliche Wesen nicht wußten -« »Die Hitschi waren nicht ganz so überlegen, Robin.« »Ich rede davon, wie es uns Kindern vorgekommen ist. Sie waren furchteinflößend, weil wir uns gegenseitig damit drohten, dass sie zurückkommen und uns holen würden, und weil sie uns in allen Dingen so weit voraus waren, dass wir gegen sie keine Chance hatten. Ein bißchen wie der Nikolaus. Ein bißchen wie diese irren perversen Sittenstrolche, vor denen uns unsere Mütter immer warnten. Ein bißchen wie Gott. Verstehst du, was ich sagen will, Sigfrid?« Seine Antwort kam vorsichtig. »Ich kann diese Gefühle erkennen. Ja. Solche Empfindungen sind in der Analyse bei vielen Leuten deiner Generation und auch noch später festgestellt worden.« »Genau! Und ich erinnere mich an etwas, das du einmal von Freud erzählt hast. Er behauptete, dass kein Mann wirklich erwachsen werden könne, solange sein Vater noch lebte.« »Nun, im Grunde -« Ich fuhr ihm über den Mund. »Und ich habe dir damals erklärt, dass das Bockmist sei. Schließlich war mein Vater nett genug zu sterben, als ich noch ein kleines Kind war.« »O Robin!« Er seufzte. »Nein! Jetzt höre mir zu! Was ist denn mit der größten Vaterfigur, die es gibt? Wie kann jemand erwachsen werden, solange Unser Vater, Der Du Bist im Kern immer noch da draußen herumhängt, wo wir ihn nicht mal erreichen können, gar nicht zu reden, wie wir den alten Bastard beseitigen können?« Traurig schüttelte er den Kopf. »>VaterfigurenHeim
Hört mal zu, einigt euch mit Brasilien, sagt denen doch, dass ihr wegen der Grenzstreitigkeiten mit euch reden lasst, wenn sie ihre Informationen mit den Amerikanern in einen Topf werfen, damit das Raumschiff der Terroristen erwischt werden kann.Machen Sie sich keine Sorgen!Zwei Prozent