MADDRAX DIE DUNKLE ZUKUNFT DER ERDE Band 100 Special
Wie alles begann von Michael Schönenbröcher Er saß in der Falle. ...
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MADDRAX DIE DUNKLE ZUKUNFT DER ERDE Band 100 Special
Wie alles begann von Michael Schönenbröcher Er saß in der Falle. Vierzig Meter über dem Waldboden in eine Baumspitze gekauert, nur mit einem Overall bekleidet und am Ende seiner Kräfte, hatte Commander Matthew Drax keine Hoffnung mehr. Tief unter ihm waren die beiden Nordmänner. Bewaffnet. Wütend. Und fest entschlossen, ihn zu töten - und wenn es das Letzte wäre, das sie in ihrem Leben als Götterschlächter taten. Lange starrte Matt den Trilithium-Rechner in seinen Händen an. Hatte es wirklich Sinn, seine Geschichte auf das Gerät zu sprechen? Würde es je gefunden werden? Und wenn, was brachte es dem Finder und der Nachwelt? Andererseits - es gab nicht viel mehr zu tun als zu warten. Bis der Baum unter den Axthieben fiel. Oder die Nordmänner einen Weg herauf fanden. Mit einem Seufzen schaltete Matt den Rechner auf Record...
Aufzeichnung #1 Zeitindex: 11/26/2519, 15:23 Uhr GMT Mein Name ist Matthew Drax, Commander und Ex-Pilot der US Air Force. Heute schreiben wir den sechsundzwanzigsten November des Jahres 2519, und ob Sie es glauben oder nicht: Ich befinde mich im Wipfel einer Eiche, die zur Zeit des Kometeneinschlags vielleicht mannsgroß gewesen sein dürfte. Vierzig Meter unter mir bearbeiten zwei Verrückte den Stamm mit Äxten... Zwei der vier Nordmänner konnte ich töten. Aber es hat mich meine letzte Kraft gekostet. Ich bin nicht siche r, ob ich das hier überleben werde. Deswegen will ich meine Chronik auf diesen Rechner sprechen... für die Nachwelt, sozusagen. Keine Ahnung, ob es Sinn macht, ob dieses Ding jemals gefunden wird. Aber ich glaube, es ist wichtig, die Geschichte zu erzählen. Weil es eine außergewöhnliche Geschichte ist, vielleicht das größte Abenteuer, das ein Mensch je erlebt hat. Es begann am achten Februar des Jahres 2012. Der Einsatzbefehl für meine Staffel kam gegen 14 Uhr: Observation "Christopher-Floyds", des acht Kilometer durchmessenden Kometen, der heute mit der Erde kollidieren würde - falls der Raketenbeschuss scheiterte. Darum ging es bei dem Auftrag: in die Stratosphäre vorstoßen und unsere Messgeräte und Kameras auf den Kometen richten. Der letzte Befehl meiner Laufbahn, und vielleicht der wichtigste... Meine Staffel bestand aus drei F-17 Alpha 2. Captain Irvin Chester flog zusammen mit Lieutenant Hank Williams, Lieutenant Jennifer Jensen hatte den Astrophysiker Professor David McKenzie an Bord, und zu mir in Ea gle 1 hatte man Professor Dr. Jacob Smythe verfrachtet, den Berater des Präsidenten. Selten habe ich einen Menschen getroffen, der so von sich überzeugt war. In den Monaten vor der Katastrophe konnte
man keinen Fernseher einschalten, ohne ihn in irgendeiner Talkshow zu sehen. Dementsprechend groß war sein Ego. Kurzum: Smythe war ein egomanischer Kotzbrocken. Wäre es nach ihm gegangen, wir hätten die Bahn des Kometen gekreuzt, nur um bessere Daten liefern zu können. Und wären zu Asche verbrannt. Denn der Raketenbeschuss zeigte keine Wirkung. Der Plan, "Christopher-Floyd" in seine Einzelteile zu zerlegen und die Zerstörungskraft zu mindern, schlug fehl. Lediglich seine Oberfläche wurde angekratzt, sodass Millionen Splitterstücke rund um die Erde niedergingen. Der Komet selbst schlug auf Höhe des Baikalsees in Russland ein. Ich denke mit Schrecken an die Folgen: die Flutwelle, die weltweiten Beben, die Feuersbrunst, der Staub, der die Sonne für Jahrhunderte verdunkeln würde... Wir - die Staffel - bekamen den Weltuntergang nicht mit. Ich weiß bis heute nicht, was damals wirklich geschah, Als sich der Komet unserer Position näherte, befahl ich den Rückzug, mit vollem Schub und Nachbrenner. Die Druckwelle traf uns trotzdem wie ein Schmiedehammer und raubte uns für Sekunden die Besinnung. Als ich wieder zu mir kam, befand sich mein Jet dicht über den Alpen, Tausende Kilometer von meiner letzten Position entfernt. Smythe setzte sich in Panik mit dem Schleudersitz ab, ich versuchte die Notlandung auf einem Schneefeld mitten im Gebirge. Als ich am nächsten Morgen zu mir kam, dachte ich erst, mein Kopf hätte Schaden genommen. Ich sah zwei Riesenratten auf das Wrack zukommen, und zwei Barbaren, die sich den Bestien stellten. Später erfuhr ich, dass die Viecher Taratzen genannt wurden und die Barbarin, die mein Leben rettete, Aruula hieß. Sie zog mit einem "Wandernden Volk" durch die Lande, einem Nomadenstamm. Aber das waren noch die geringsten Neuigkeiten.
Es gab keine Zerstörungen, keine Flutwelle und keine Feuerwalze. Der Himmel war bedeckt, aber nicht dunkelgrau. Die Katastrophe hatte nicht stattgefunden. So dachte ich zuerst. Die Wahrheit war so fantastisch, dass ich Wochen brauchte, um sie wirklich zu akzeptieren. Der Komet war eingeschlagen. Er hatte beinahe den Weltuntergang herbeigeführt und die meisten Städte und einen Großteil der menschlichen Zivilisation vernichtet. Nur war das schon vor über fünfhundert Jahren geschehen! Die Druckwelle - oder was immer - hatte uns durch Raum und Zeit geschleudert, durch einen... einen Riss in der Wirklichkeit... Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Jedenfalls fand ich mich im Jahr 2516 wieder. Ratten waren zu menschengroßen, halb intelligenten Taratzen geworden, Heuschrecken zu Reittieren namens Frekkeuscher, Eulen zu schuppigen, furchterregenden Eluus ... mit den unzähligen fremdartigen Kreaturen, die seither meinen Weg kreuzten, könnte man ganze Biologiebücher füllen. Die Menschheit war von diesen Mutationen nicht ausgenommen. In nur fünfhundert Jahren war sie auf ein eisenzeitliches Niveau zurückgefallen. Doch die Degeneration war unterschiedlich stark verlaufen. Es gab Siedlungen grunzender Barbaren, aber auch Hochburgen der Zivilisation: befestigte Städte mit fließend Wasser und Gladiatorenkämpfen. Von all dem Luxus einer technisierten Welt war nichts geblieben... Auch Aruulas Stamm - denn sie gehört nicht den Nomaden, sondern einer nordischen Rasse an - war mutiert: Die Frauen vom Volk der Dreizehn Inseln verfügen über telepathische Kräfte. Sie können zwar nicht gerade in anderen Hirnen lesen, aber doch ein Bild der Empfindungen und Gedanken empfangen. Das macht sie zu perfekten Kriegerinnen. Und sie können per Telepathie eine Empfä ngnis verhüten.
Ich war ein Entwurzelter, ein Fremder in einer fremden Welt. Das Einzige, was mich noch mit dem Jahr 2012 verband, waren meine Kameraden; vorausgesetzt, auch sie waren durch den Zeitriss gelangt. Als ich mich auf die Suche nach ihnen machte, kam Aruula mit mir. Ich fürchtete erst, sie täte das nur, weil sie in mir einen Gott namens "Sigwaan" sah, der vom Himmel gefallen war. Aber ich täuschte mich. Mit ihren Fähigkeiten hatte sie schnell erkannt, dass ich ein normaler Mensch war. Trotzdem hielt sie zu mir. In Bologna, wo wir in einen Krieg zwischen bizarren Wolfsmenschen - Wulfanen - und Riesenspinnen gerieten, trennten wir uns von dem Wandernden Volk und zogen in Richtung Rom. Kurz vor der Ewigen Stadt fanden wir die Überreste eines Stratosphärenjets, die Maschine, in der Irvin "Big Boy" Chester und Hank Williams gesessen hatten. Bei der Suche nach ihnen stießen wir in ein Wespennest. Falsche Götter herrschten über die Stadt und züchteten mit mutierten Früchten hirnlose Gladiatoren heran, um das Volk bei der Stange zu halten. Irvin war ihnen in die Hände gefallen. Wir konnten ihn nicht mehr retten. Bevor Big Boy in der Arena starb, sagte er mir noch, dass Hank nach Norden geflohen war. Nach Norden führte uns also unser weiterer Weg, in einem uralten Hummer-Jeep, den ich in den Ruinen einer Kaserne gefunden und flottgemacht hatte. Überhaupt hatten überraschend viele Relikte meiner Zeit die Jahrhunderte der nuklearen Eiszeit überstanden. Sogar die aus Plastiflex gefertigten Reifen der Militärfahr zeuge, und eine Energiequelle, die erst in den letzten Jahren vor der Katastrophe entwickelt worden war: Trilithium-Kristalle. Das Dumme - oder vielmehr mein Glück - war, dass sich niemand mehr an die Handhabung dieser Überbleibsel einstiger Hochkultur erinnerte. Das verschaffte mir in entscheidenden Momenten immer wieder einen Vorteil von gottgleichen
Ausmaßen. Ich musste aufpassen, dass mir dieser Nimbus keine Flausen in den Kopf setzte. Einem anderen war seine neue Rolle dagegen gewaltig zu Kopf gestiegen: Professor Dr. Jacob Smythe. Ich traf ihn in Mailand wieder. Er war völlig durchgeknallt und hielt sich für den "Herrn der Welt". Mit Hilfe moderner Vampire wollte er eine "Herrschaft des Blutes" errichten. Dabei waren die Nosfera, die ihm ergeben folgten, in Wahrheit an imitierter Sichelzellenanämie erkrankt. Ihre roten Blutkörperchen zersetzen sich so schnell, dass sie für ihre vertrockneten Körper ständig Nachschub in Form frischen Blutes brauchen. Bei allem Irrsinn war Smythes Verstand genial genug, auch das Unmögliche zu verwirklichen. Damals in Mailand stoppte ich ihn, oder vielmehr: Er stürzte in eine Grube, an deren Grund ein amorphes Monster lauerte, eine Snäkke. Ich hielt ihn für tot. Doch Smythe sollte wieder auftauchen, wie ein teuflisches Stehaufmännchen, das mich zu seinem persönlichen Erzfeind erkoren hatte. Aber ich greife vor. Erst einmal führte der Weg Aruula und mich über die Alpen. Der logischste Treffpunkt für meine Crew war unsere alte Luftwaffenbasis in Berlin Köpenick; dort hoffte ich Hank, Jenny und Dave zu finden. Wir reisten auf einer Flugameise; Andronen nennt man die riesigen Insekten. Ich bin Pilot, doch diese Art des Reisens ist nicht mit einem Hitech-Jet zu vergleichen. Abstürzen können aber beide. Wenngleich es bei der Androne kein technischer Defekt war - sie erfror in einem Schneesturm. Wir gerieten an das zwergenhafte Volk der Narka. Hier stieß ich erstmals auf einen jener grünen Kristalle, die von da an ständig meinen Weg kreuzen sollten. Dieser lag in einer Quelle und verlieh ihr heilkräftige Wirkung. Ich konnte damals noch nicht ahnen, dass die Kristalle aus den Bruchstücken des Kometen stammten, die sich um die
ganze Erde verteilt hatten - und dass alle organischen Lebensformen von ihnen beeinflusst wurden. Erst einmal gelangten wir - mit einem selbstgebauten Drachenflieger - auf die andere Seite der Alpen... Moment, die Axtschläge haben aufgehört; ich muss nachsehen, was da los ist... Aufzeichnung #2 Zeitindex: 11/26/2519, 15:40 Uhr GMT Alles klar; die beiden Typen - ich nenne sie "Goliath" und "Zähnefletscher" - legen nur eine Pause ein. Eben haben sie sich eine Riesenkröte gegrillt, jetzt schlagen sie sich den Wanst voll. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja: der Lac Leman. Unser Drachenflieger landete am Ufer des riesigen Sees, an dessen Grund eine Schweizer Forschungsstation lag, in der man Genversuche durchgeführt hatte. Eines der Versuchstiere hatte überlebt: ein riesiges Krokodil! Die Dörfler brachten ihm Opfer dar. Aruula und ich beendeten den Wahnsinn, indem wir das Monster erlegten. Ich glaube, damals begann ich darüber nachzudenken, ob mein Aufenthalt in dieser Zukunftswelt nicht einen tieferen Sinn hatte. Dass ich mit meinem Wissen helfen sollte, wo immer man meine Hilfe brauchte... Aber zunächst stand die Suche nach Hank und den anderen an erster Stelle. Noch immer hielten wir auf Berlin zu. Auf dem Weg dorthin erlebten wir einige aufregende Abenteuer, doch ich will mich kurz fassen: In Zürich begegneten wir dem verschrobenen franko-kanadischen Millionär Claude de Broglie, der die fünfhundert Jahre im Prototyp einer Kälteschlafkammer überstanden hatte. Leider war der Prototyp fehlerhaft: De Broglies Gehirn war irreparabel geschädigt. München wird jetzt Ethera genannt, der Legende nach ein Paradies, in dem es kein Elend gab. Doch das gaukelte den
Bewohnern eine mutierte Schlange mit unglaublichen telepathischen Fähigkeiten nur vor. Wäre Aruula nicht gewesen, die sich aus dem Wachtraum befreien konnte, ich wäre vermutlich heute noch dort. Als wir die Kreatur unschädlich machten, sah ich wieder diese grünen Kristalle. Heute weiß ich, dass auch diese Bestie auf das Konto der Daa'muren geht... Sie fragen, wer oder was "Daa'muren" sind? Okay, ich lasse die Katze aus dem Sack. Es dauerte fast dreieinhalb Jahre, bis ich endlich Gewissheit hatte, was die grünen Kristalle darstellten. Erst hielt ich sie für eine Laune der Natur, dann für eine Art Energiequelle wie das Trilithium. Doch weit gefehlt. In den knapp einen Meter großen Kristallen verbergen sich die Geistesinhalte von Außerirdischen! Nein, ich bin nicht verrückt. Ich wollte, es wäre so einfach. Aber es stimmt: Mit "Christopher-Floyd" kamen im Jahre 2012 außerirdische Lebensformen auf unseren Planeten - und wir bemerkten es nicht einmal. So hatten sie Zeit genug, ihren "Landeplatz" zu erforschen. Nachdem wir sie mit unserem Raketenbeschuss quasi über die ganze Erde verteilt hatten, begannen sie ihre Versuchsreihen. Kein Wunder, dass ich alle Nase lang auf Mutationen stieß. Heute weiß ich, dass die Daa'muren ein halbes Jahrtausend mit der Entwicklung eines Körpers verbrachten, der kompatibel ist zu ihrem in den Kristallen verankerten Geist. Und ich weiß, dass sie diesen Körper gefunden haben: ein Echsenwesen mit silbrig schimmernden Schuppen! Ein guter Freund von mir, Quart'ol, hat ihn bei einer Geistverschmelzung gesehen. Was die Daa'muren planen, weiß niemand. Sicher ist nur, dass es Millionen, wenn nicht Milliarden dieser Kristalle gibt. Und ich glaube nicht, dass diese... diese Viecher den Pazifismus auf ihre Fahnen geschrieben haben. Dazu haben uns ihre Kreaturen schon zu oft zugesetzt. Die Todesrochen zum
Beispiel. Fliegende und schwimmende Kampfmaschinen, kaum zu töten. Oder die Völker des gewaltigen Kratersees, der sich rund um den Einschlagsort gebildet hatte. Mutanten, die uns zu Zehntausenden gefolgt sind, um uns... um mich zu vernichten. Aber davon später mehr. Kommen wir zu den Bunkermenschen. Ich hatte auf meiner Reise schon von ihnen gehört: von gottgleichen Wesen, die unter der Erde lebten. Nun traf ich bei Leipzig die ersten von ihnen. Es war eine Expedition der Community London unter dem Kommando von Commander Eve Carlyle. Sie war mit einem EWAT unterwegs, einem Earth-Water-Air-Tank, der fahren, schwimmen und dank Antigrav-Technik sogar fliegen konnte. Leider hatten wir nicht viel Zeit, uns näher kennen zu lernen. Denn die Stadt wurde von Nordmännern angegriffen. Genau - die gleichen Nordmänner, die da unten den Baum malträtieren. Also, was kann ich über Bunkermenschen und Nordmänner berichten? Die Technos, wie sie sich selbst nennen, sind die Nachfahren jener Menschen, die damals den Weltuntergang in Bunkern überlebten. Ob sie damit besser dran waren als die armen Schweine an der Oberfläche, wage ich zu bezweifeln. Während oben die Menschen wie die Fliegen starben und der Rückfall auf ein barbarisches Niveau einsetzte, waren die Technos über Generationen auf engstem Raum eingepfercht. Ich weiß nicht, wie viele Bunker die nukleare Eiszeit überstanden haben; das hing von den Ressourcen ab: Energie, Wasser, Saatgut... Nach einigen hundert Jahren war durch die Isolation ihr Immunsystem zerstört. Zwar hatten die Bunkerwände die degenerierenden Einflüsse weitgehend abgehalten, aber schon die kleinste Bazille konnte eine tödliche Infektion auslösen. Das erklärt, warum die Technos in ihren Bunkern blieben bleiben mussten -, als Flora und Fauna des Planeten sich wieder erholten. Nur einige Wagemutige starteten
Expeditionen, meist um mit anderen Bunkern Verbindung aufzunehmen, denn ein Funkkontakt war wegen der CFStrahlung nicht möglich. Ach ja, die CF-Strahlung: Wie Degeneration und Mutation ist auch sie das Werk der grünen Kristalle beziehungsweise der Daa'muren darin. Sie stört die Funkwellen, sodass eine Verbindung über mehr als etwa fünf, sechs Kilometer nicht möglich ist. Ansonsten könnte ich mit diesem T-Rechner hier auch leicht Leeds oder sogar London erreichen... Moment, ich versuche es noch einmal. Wenn ich Glück habe, ist ein Suchtrupp in der Nähe. Ich muss es versuchen, immer wieder versuchen... Aufzeichnung #3 Zeitindex: 11/26/2519,16:04 Uhr GMT Nichts. Keine Antwort. Kein Suchtrupp. Und von unten tönen wieder die Axtschläge. Werden diese Kretins denn niemals müde?! Aber ich wollte von den Nordmännern berichten. Zum ersten Mal traf ich auf diese Barbaren, als sie in Leipzig einfielen. Wilde, an Wikinger erinnernde Gestalten, aber durch Gendefekte verunstaltet. Viele haben körperliche Deformierungen, Blumenkohlohren, Hasenscharten, fehlende Augen oder Nasen... Gemeinsam ist ihnen nur eines: Kampfkraft und eine unglaubliche Hartnäckigkeit. Wenn sie sich einmal festgebissen haben, lassen sie nicht wieder los. Siehe unten... Bei der ersten Schlacht dachte ich noch, die Technos müssten mit ihren Strahlenwaffen den Barbaren überlegen sein. Weit gefehlt. Es ist, als wollte man mit einem Schneepflug eine Lawine aufhalten. Das Ziel der Barbaren sind ausschließlich Bunker oder aufstrebende Zivilisationen. Und sie handeln nicht aus Expansionsgelüsten, sondern ziehen sich stets wieder
zurück, nichts als Tod und Trümmer hinterlassend. Ihre wahren Motive erkannte ich erst sehr viel später ... Wir schlossen uns den Verteidigern von Laabsisch an - so heißt Leipzig in dieser neuen Zeit. Eine phonetische Überlieferung, die sich auf viele Städte anwenden lässt: Coellen, Nuu'ork, Landän... Aufgefallen ist mir auch eine Häufung von Doppelvokalen, so wie in Aruula, Orguudoo - der hiesige Teufel übrigens -, Baloor, Izeekepir und so weiter. Aber ich schweife ab. Wir hielten die Stadt. Dabei traf ich den Barbarenführer Pieroo, der mir ein guter Freund wurde aber die Techno-Besatzung ging dabei drauf. Eve Carlyle starb in meinen Armen. Damals setzte ich eine Waffe der Bunkerleute - ein Laserphasengewehr - als Zeitbombe ein. Derselbe Trick sollte mir und den Einwohnern von Moskau drei Jahre später erneut das Leben retten. Endlich erreichten wir Berlin. Und ich traf Jennifer Jensen wieder, meine Staffelpilotin! Doch unter seltsamen Umständen. Die Bewohner waren zweigeteilt in Männer - Menen - und Frauen - Frawen -, die sich bis aufs Blut befeindeten. Jenny und Professor David McKenzie waren den Menen in die Hände gefallen. Dave war von ihnen erschlagen worden, wie Jenny mir später sagte. Sie selbst wurde von den Frawen befreit, verlor aber ihr Gedächtnis. Und da sie mit einem "Götterwagen" vom Himmel gekommen war, redete man ihr ein, sie sei die Königin des Amazonenvolkes. Als nun ich in Berlin eintraf, hielt man mich wegen meiner Uniform und dem Abzeichen unserer Einheit für Jennys... nun ja... für ihren Begatter. Man zwang mich, mit ihr zu schlafen. Nach der Erfüllung meines "Plansolls" wäre ich dann getötet worden. Glücklicherweise erlangte Jenny aber ihr Gedächtnis rechtzeitig zurück, um mir dieses Schicksal zu ersparen. Unser erzwungenes Schäferstündchen hat indes Früchte getragen. Inzwischen bin ich zu Aruulas Leidwesen Vater einer kleinen Tochter, die bei ihrer Mutter in Berlin lebt. Gemeinsam
gelang es Jenny und mir, die beiden Geschlechter zu versöhnen. Bislang funktioniert das ganz gut. Jenny eine Amazonenkönigin, Smythe verrückt, Irvin und Dave tot, Hank verschollen - diese verrückte Erde sparte nicht mit Schicksalsschlägen. Aber ich wollte nicht irgendwo sesshaft werden und mutierte Rosen züchten. Ich wollte herausfinden, was mit der Welt geschehen war. Diese Mutationen, die Kristalle... ahnte ich damals schon, dass sie miteinander zusammenhingen? Eve Carlyle hatte mir mein nächstes Ziel vorgegeben: London. Dort war eine Bunkerzivilisation, die mir vielleicht einige meiner Fragen beantworten konnte. Die Weiterreise gestaltete sich ungleich komfortabler als bisher: Ich brachte Jennys Jet auf Vordermann. Doch der Sprit reichte gerade mal bis Köln, wo ich unsanft runterkam. Mitten in das nächste Abenteuer, das sich um drei Klone drehte, die unter dem Einfluss eines grünen Kristalls standen und denen jede Woche im Schatten des Doms Menschen geopfert wurden. Aruula fiel in die Hände der Domherren, ich in die einer Gruppe von Widerstandskämpfern, die von einem geheimnisvollen Albino namens Rulfan angeführt wurden. Ich sollte ihn später in London als Sohn des Prime von Salisbury wiedertreffen. In seiner Begleitung war - und ist wahrscheinlich noch immer - ein Lupa namens Wulf, ein mutierter weißer Wolf. Gemeinsam konnten wir Aruula retten und die Stadt befreien. In Aachen, wo riesige intelligente Insekten herrschten, sah ich einen Mann in Hank Williams' Fliegerjacke! Ein Verwegener, der Chitinpanzer aufsammelte und als Rüstungen verkaufte - und der just in diesem Augenblick von Insekten verschleppt wurde. Wir befreiten ihn, um herauszufinden, woher er die Jacke hatte. Dabei trafen wir auf eine Kreatur, halb Mensch, halb Insekt. Aruula gelang eine telepathische Kontaktaufnahme. Die Kreatur - Ch'zzarak - schien eine
weitere Evolutionsstufe der Insekten zu sein, so intelligent, dass sie unsere friedlichen Absichten erkannte und uns half... Die Spur führte uns nach Paris in eine Zwei-KlassenGesellschaft: die Parii, die oberirdisch lebten, aber von einem riesigen Raubvogel, dem Avtar, tyrannisiert wurden, und die Me'ro, einst von den Parii in die Metrotunnel verbannt und dort nun sicherer als die Oberirdischen. Auf der Suche nach Hank Williams zeigte sich, dass die Me'ro den Jungvogel des Avtar gefangen hielten und die Bestie so zu immer neuen Angriffen provozierten. Aruula war überzeugt davon, der Avtar wäre in Wahrheit Krahac, der Totenvogel ihrer Legenden. Und tatsächlich wurde er zum Todesbringer für Hank, der uns vor dem Angriff des Jungvogels schützte und dabei sein Leben gab. Wieder hatte ich einen Kameraden verloren. Doch für Trauer blieb keine Zeit: Aruula erkrankte schwer! Da erfuhr ich von den Heilern in ihren "Himmelskugeln". Die Kugeln entpuppten sich als das Brüsseler Atomium - und die Heiler als Nachfahren einer Ärztekolonie, die jedes medizinische Wissen verloren hatten und die Menschen gegen Entgelt mit dem versorgten, was sie unter den Vorräten fanden. Ich kam gerade rechtzeitig, um sie vor den Kartons mit den Pockenviren fernzuhalten. Und um eine Medizin für Aruula zu finden. Aruula... Verdammt, wenn ich doch wenigstens sie noch einmal sehen könnte. Wäre sie in der Nähe, ich wette, sie könnte mich erlauschen. So nennt man die Telepathie heute: Lauschen. Aber auf eine derartige Entfernung... keine Chance. Es wird wieder Zeit für einen Notruf. Bin gleich zurück. Aufzeichnung #4 Zeitindex: 11/26/2519, 16:28 Uhr GMT
Nichts als statisches Rauschen im Empfänger; das macht mich langsam wahnsinnig! Und dann diese verdammten Axtschläge... Nun war es nicht mehr weit bis zum Ärmelkanal und von dort aus nach London. Über die Bunkermenschen im Allgemeinen hatte ich ja schon berichtet. London und auch der Bunker in Salisbury machen da keine Ausnahme: Die Menschen sind bleich, haarlos bis auf ihre Perücken und anfällig für die kleinste Bakterie. Wir konnten uns nur in Schutzanzügen mit ihnen unterhalten. Damals stand King Roger III. dem Bunker und dem Königreich vor. Wir trafen ihn in seiner dunkelsten Stunde. Denn die Zeichen standen auf Krieg! Ein alter Bekannter aus Köln war aufgetaucht und warnte vor einer Invasion: Die Nordmänner waren an Britanas Südküste angelandet! Wieder ging es nicht ohne Verluste ab. Viele, sehr viele Technos starben, darunter King Roger. Und eine Menge Lords; so heißen die Barbaren, die rund um London hausen und mit denen die Technos bis vor kurzem im Clinch lagen. Aber wir konnten die Nordmänner zurückschlagen. Rogers Tochter Victoria übernahm die Staatsgeschäfte. Und trat mit einer Bitte an mich heran: Ich sollte den Kontakt herstellen zu den meerakanischen Bunkern. Meeraka - so hieß jetzt das ferne Amerika, meine Heimat. Ich hatte mich schon oft gefragt, wie dort die Lage war. Hatte die Regierung die dunklen Jahrhunderte überstanden und das Land zu neuer Blüte geführt? Ich wollte es herausfinden und willigte ein, sozusagen als offizieller Repräsentant der britanischen Regierung. Doch ich fuhr als Sklave! Auf dem Weg nach Plymouth fielen Aruula und ich in die Hände von Menschenhändlern. Unter meinen Schicksalsgenossen war der telepathisch begabte Nosfera Navok, der meine Meinung über dieses Volk relativierte. Trotz seiner Krankheit, die ihn zwang, das Blut
von Lebenden zu trinken, war Navok ein Mann von Ehre. Ich fürchte aber, er kam bei der Explosion eines uralten Munitionsdepots ums Leben. Ohne den Sklaventreck die Küste entlang wäre ich auch den Hydriten wohl nie begegnet. Erst hörte ich von ihnen als blutrünstige Kreaturen, Fishmanta'kan, die unsere Gefangenengruppe immer weiter dezimierten. Die Wahrheit sah anders aus: Der Mörder war einer der Sklaven - und die Hydriten schützten uns vor ihm. Dabei war ich einige Stunden mit ihnen zusammen und erfuhr Unfassbares. Oder würden Sie glauben, dass es eine Rasse gibt, die bereits lange vor dem Menschen auf der Erde war? Oder vielmehr in deren Ozeanen? Doch es ist wahr: Die Herkunft der Hydriten liegt tief in der Erdvergangenheit verborgen. Einst waren sie barbarisch und huldigten dem bösen Gott Mar'os, bis sie von Ei'don befriedet und geeint wurden. Von da an blieben sie den kriegerischen Menschen fern und zogen sich mit deren fortschreitender Zivilisierung immer weiter in die Meerestiefen zurück. Erst nach dem Einschlag des Kometen, als die Menschen ihre Technik einbüßten, wagten sich auch die Hydriten wieder an die Küsten. Und damit man sie in Ruhe ließ, streuten sie die Mär von den schrecklichen Fishmanta'kan aus. Der hydritische Gelehrte Quart'ol vertrat die Ansicht, man solle endlich Kontakt mit den Menschen aufnehmen. Ich bestärkte ihn darin - und wurde mitschuldig an seinem Tod, als die Sklavenhändler ihn ermordeten und mich erneut gefangen nahmen. Zumindest dachte ich, Quart'ol wäre tot. Ich ahnte damals nicht, das er der Quan'rill-Kaste angehörte, deren Mitglieder ihre Seele in geklonte Körper übertragen können. Er übertrug seinen Geist auf mich, ohne dass ich es bemerkte. Erst später, in Washington, sollte ich daran erinnert werden...
Aber zunächst stand Aruula und mir eine schwere Prüfung bevor. Auf dem Sklavenmarkt in Plymeth wurden wir getrennt verkauft. Ich fürchtete sie niemals wiederzusehen. Denn mich hatte das Schicksal einem Mann zugeführt, der sich als ein Erbe Christoph Columbus' sah. Kapitän Colomb hatte vor, das sagenumwobene Meeraka neu zu entdecken - ein Plan, der mir unter anderen Umständen sehr entgegengekommen wäre. Ein Schiff wurde ausgerüstet, die Santanna, und im November des Jahres 2516 stachen wir in See. Es wurde eine unruhige Überfahrt, denn Kapitän Delleray, ein Konkurrent Colombs, versuchte ihm mit allen Mitteln den Erfolg streitig zu machen. Ich war überrascht, an Bord des anderen Schiffes den Barbaren Pieroo aus Leipzig wiederzutreffen. Er war ebenfalls als Sklave verkauft worden - nur eben an die Konkurrenz. Nun arbeiteten wir zusammen, tricksten Delleray aus und kamen schließlich gemeinsam im Hafen von New York an. Die Hoffnung, hier könnte es anders, zivilisierter zugehen, zerschlug sich rasch. Halb Nuu'ork, wie man die Stadt jetzt nannte, steckte in einem Gletscher. Oh, ich vergaß zu erwähnen: "Christopher-Floyd" hatte nicht nur die menschliche Zivilisation zerschmettert, sondern auch die Erdachse verschoben. Der neue Nordpol liegt jetzt bei Edmonton in Kanada. Und halb Nordamerika ist unter einer Eisdecke begraben. Gemütlich, was? Noch viel gemütlicher wurde es, als die braven Bürger von Nuu'ork ein so genanntes "Sonnenkorn" öffnen wollten, um der Stadt die Wärme wiederzugeben. Es wäre in der Tat sehr warm geworden, denn das "Sonnenkorn" war eine Atombombe. Ich konnte sie gerade noch rechtzeitig auf die Santanna verfrachten und das Schiff auf Nordkurs bringen. Die Bombe explodierte weit entfernt... leider nicht weit genug, wie wir erst später erfahren sollten, als Pieroo strahlenkrank wurde und beinahe daran starb. Und ich fürchte, den Bewohnern von New York erging es nicht besser...
So, ich brauche eine Pause. Mein Mund ist trocken, und sämtliche Glieder tun mir weh. Ich melde mich gleich wieder... Aufzeichnung #5 Zeitindex: 11/26/2519, 17:08 Uhr GMT Weiter geht's. In New York trennte ich mich von Pieroo und dessen neuer Gefährtin Samtha und schlug mich zu Fuß nach Washington durch. Washington... Sitz meiner Regierung. Hier würde man mich aufnehmen wie einen verlorenen Sohn. Dachte ich. Stattdessen setzte man mich fest und steckte mich in eine virtuelle Realität, damit ich alles preisgab, was ich über die Vergangenheit wusste. Ein Piratenprogramm, eingespeist von einer Rebellengruppe namens Running Men holte mich da raus. Und öffnete mir die Augen über meine Regierung. Der "Weltrat", wie sie sich nennt, ist ein Haufen skrupelloser Allmachts-Phantasten unter der Führung von Präsident Victor Hymes und General Arthur Crow. Seit sie vor etwa dreißig Jahren ein Serum gegen ihre Immunschwäche entwickelten, streben sie nach Macht. Dabei besteht die ganze Meute aus nicht mal tausend Mann. Denn das Serum hat eine fatale Nebenwirkung: Es macht unfruchtbar! Seit über zwanzig Jahren wurde in den Weltrat-Bunkern kein Kind mehr geboren. Wenn wir schon bei der Ironie des Schicksals sind - auch seinen ärgsten Feind hat sich der Weltrat selbst geschaffen. Für die Herstellung des Serums brauchten sie das Blut eines Menschen, der weder von Immunschwäche, noch von Degeneration oder CF-Strahlung betroffen war. Sie fanden ihn sozusagen tiefgefroren: die Gene des letzten US-Präsidenten zur Zeit der Katastrophe. Die Gene von Arnold Schwarzenegger. Der Weltrat schuf einen Klon - und aus dessen Blut das Serum. Nur das war ihnen wichtig. Mr. Black, wie sie ihn
nannten, wuchs weitgehend unbeachtet als Versuchskaninchen auf. Bald begann er die Ziele des Weltrats zu hinterfragen - und wurde schließlich zum Rebellen. Er setzte sich ab und gründete die Running Men, die dem Weltrat von nun an ins Handwerk pfuschten. Vom größten Verbrechen der WCA - der World Council Agency - wusste aber auch Mr. Black nichts. Die Nordmänner! Sie gehen auf das Konto des Weltrats! Um andere Zivilisationen klein zu halten und ihre eigene Macht zu festigen, wurden Barbarenstämme genetisch aufgewertet und in Europa und auch Asien eingesetzt, dort als "Ostmänner". Ihre Befehle erhalten sie von kleinen WCAStützpunkten im jeweiligen Gebiet. Davon hatte ich damals zwar noch keine Ahnung, aber Hymes und Crow waren mir suspekt genug, dass ich auf Abstand ging. Ich zog erst mal aus dem Bunker aus und ging nach Waashton. Dort "erwischte" es mich. Plötzlich hörte ich Stimmen, die mich riefen; es zog mich zum Ufer des Potomac. Ich zweifelte schon an meinem Verstand - da tauchten Hydriten auf. Wie gesagt, bei seinem Tod hatte Quart'ol seine Seele auf mich übertragen. Nun wollte man sie wieder lösen und in einen Klonkörper setzen. Natürlich stimmte ich zu. Schließlich wollte ich nicht für den Rest meines Lebens einen Fischmenschen in meinem Kopf beherbergen. Die Prozedur war ziemlich schmerzhaft, aber erfolgreich. Und endete mit einer Überraschung. Ich war mir sicher, dass Quart'ol ziemlich sauer sein würde. Schließlich war er durch meine Mitschuld gestorben. Aber das Gegenteil war der Fall. Denn während der monatelangen Verschmelzung hatte der Hydrit alles über mich, mein Schicksal und meine Rasse erfahren. Mehr als zuvor setzte er sich nun für einen Kontakt mit den Menschen ein. Sein Assistent Mer'ol vertrat die gegenteilige Meinung. Zunächst. Inzwischen ist er uns gegenüber ebenfalls moderat
eingestellt. Ich hoffe sehr, dass es zu einem dauerhaften Bündnis zwischen Menschen und Hydriten kommt. Der Bedrohung durch die Daa'muren können wir gemeinsam viel effektiver begegnen. Allein schon die Transportröhren der Hydriten sind Gold wert. Sie ziehen sich quer durch die Ozeane, und darin bewegen sich... na ja, ich würde die Viecher als "Hochgeschwindigkeits-Quallen" bezeichnen. Damit kommt man in nur vier Tagen von London nach Washington! Diese Quallen bestehen aus einer bionetischen Masse, wie fast alles, was die Hydriten benutzen. Ein universeller Baustoff... mit einem kleinen Fehler: Er hat ein Bewusstsein! Zufälligerweise war ich später in San Francisco dabei, als die Hydriten es herausfanden. Seitdem läuft bei ihnen eine EthikDiskussion, ob man dem Baustoff nicht seine Freiheit geben sollte. Eine ziemlich überflüssige Frage. Denn dann müssten die Hydriten praktisch alles aufgeben, auch ihre Städte. Woher ich das alles weiß? Nun, bei der Verschmelzung mit Quart'ols Geist blieb auch eine Menge hydritisches Wissen bei mir hängen. So bin ich wohl als einziger Mensch in der Lage, ihre klackende Sprache zu sprechen. Außerdem hat sich ein freundschaftliches Verhältnis zwischen uns entwickelt, seit ich den Hydriten half, eine Art Pest zu bekämpfen, die sie wieder in ihre barbarischen Urinstinkte zurückfallen ließ. Der Auslöser war ein Kampfstoff, der aus einem rostigen U-Boot vor Meerakas Küste entwich. Es gelang uns, die Gefahr zu bannen, aber der Mar'os-Kult lebte in dieser Zeit wieder auf, und ich fürchte, wir werden noch von seinen Anhängern hören. Nach diesem Abenteuer kehrte ich nach Waashton zurück, wo mich im Pentagon eine Überraschung erwartete: Professor David McKenzie! Er war nicht von den Menen erschlagen, sondern gefangen genommen worden. Im Zuge der Verbrüderung zwischen Frawen und Menen kam er frei, baute
sich ein Propellerflugzeug zusammen und machte sich auf den Weg in die Heimat. Die Wiedersehensfreude war so groß wie falsch. Denn ich stand nicht Dave McKenzie gegenüber, sondern einem fast perfekten Doppelgänger! Die Running Men hatten den echten McKenzie abgefangen und durch einen ihrer Leute ersetzt. Und sie hatten einen Hydriten entführt, der Daves Gedächtnis auf den "Maulwurf" übertragen musste. Damit hatten sie einen ihrer Leute im Herzen des Weltrats! Als ich es später erfuhr, war ich enttäuscht von Mr. Black. Ich hatte ihn als ehrenhafter eingeschätzt als Hymes und Crow, aber auch er führte seinen Kampf mit allen Mitteln. Für den Weltrat war Dave ein Glücksfall, nicht nur weil er so kooperativ schien. Als Wissenschaftsastronaut und Astrophysiker verfügte er über Raumfahrt-Kenntnisse, die der WCA sehr zupass kamen. Denn in Cape Canaveral sollte der Prototyp eines Space Shuttle stehen, der nur darauf wartete, instand gesetzt und geflogen zu werden - hinauf zur Internationalen Raumstation, die noch immer im Orbit um die Erde kreiste! Ich ließ mich überreden, meine Pilotenkenntnisse in das Projekt einzubringen. Denn auch ich war neugierig, was die automatischen Aufzeichnungen der ISS über einen Zeitraum von fünfhundert Jahren offenbaren würden. Hier bot sich die Chance, Antworten auf viele meiner Fragen zu finden! Wir schlugen uns also nach Florida durch und fanden in einem luftdicht versiegelten NASA-Bunker tatsächlich den Shuttle. Mit dieser guten Nachricht kehrten wir nach Waashton zurück - wo mich eine zweite Überraschung erwartete: Aruula! Sie war in Britana auf Rulfan getroffen, der sie befreit und mit einem Luftkissenboot nach Meeraka gebracht hatte. Unterwegs waren sie auch auf Jacob Smythe gestoßen und hatten ein sehr unerfreuliches Intermezzo mit ihm. Ich wusste nun also, dass
mein "Erzfeind" noch immer lebte und seine Weltherrschaftspläne keineswegs aufgegeben hatte. Und ich erfuhr, dass Aruula in einer schwachen Stunde und unter Alkoholeinfluss mit Rulfan intim geworden war. Das machte ihn mir nicht gerade sympathischer. Nun ja... ich selbst hatte auch zwei amouröse Abenteuer nach der Trennung von Aruula gehabt, und als sie es herausbekam, hing unser "Haussegen" endgültig schief... Hymes und Crow schienen Kreide gefressen zu haben. Sie gaben sich zuvorkommend und freundlich und schafften es tatsächlich, dass sich meine Meinung über sie besserte. Bis Aruula mit ihren telepathischen Kräften einen Nordmann im Pentagon aufspürte! Die Erkenntnis, dass die WCA mit diesen Mördern zusammenarbeitete, ließ mich Washington endgültig den Rücken kehren. Zuvor aber holte ich noch den Hydriten und David McKenzie aus der Gefangenschaft der Running Men. Während Rulfan mit dem echten Dave nach Euree zurückkehrte und Dave II für den Weltrat in Cape Canaveral tätig wurde, machte ich mich zusammen mit Aruula auf den Weg quer durch die ehemaligen USA. Mein Ziel war Riverside bei Los Angeles, meine Heimatstadt. Nach der Erkenntnis, dass mir sonst nichts geblieben war, hoffte ich dort Halt zu finden. Zwei bemerkenswerten Gruppen begegnete ich in dieser Phase meiner Reise. Die einen waren die Rev'rends. Nun galt Amerika schon immer als "Gottes eigenes Land", doch diese Kaste von Priestern aus dem mittleren Westen trieb ihren Missionierungswahn auf die Spitze. Mit unerbittlicher Gewalt bekehren sie die Menschen zum einzig wahren Glauben, und in ihrer Verblendung sehen sie alles, was nicht ihren Idealen entspricht, als Dämonen und Ausgeburten der Hölle. Die zweite Gruppe war - auf ihre Weise - ebenfalls extrem: die "Unsterblichen". Cyborgs, die ihre verfallenen Körper nach
und nach durch künstliche Organe und Gliedmaßen ersetzen. So erreichen sie eine extrem lange Lebenserwartung; die ältesten stammen noch aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert! Dort in Amarillo lernte ich Aiko Tsuyoshi kennen. Er ist der Sohn Miki Takeos, des ersten Cyborgs, der auch sein Gehirn durch einen Massenspeicher ersetzte und damit endgültig zum Androiden wurde. Aikos Arme bestehen aus widerstandsfähigem Plysterox, und seine Augen und sein Gehirn sind mit Implantaten optimiert. Äußerlich ein zierlicher US-Asiate Mitte zwanzig, ist er in Wahrheit schon vierzig Jahre alt! Als wir in Amarillo eintrafen, war Takeo schon lange nach Westen gezogen, und Aiko drängte seine Mutter Naoki, ihn suchen zu dürfen. Zuvor aber hatten die Unsterblichen mit einem Computervirus zu kämpfen, der - und ich war überrascht, dass sein Einflussbereich so weit reichte - vom Weltrat stammte! Ich erfuhr, dass Lynne Crow, die Tochter General Arthur Crows, die Enklave vor zwei Jahren besucht hatte. Dabei muss sie den Virus eingespeist haben. Die Androiden, deren künstliche Hirne befallen wurden, wandten sich gegen die eigene Gruppe und konnten nur durch einen EMP, einen elektromagnetischen Impuls gestoppt werden. Lynne Crow... zu ihr sollte ich noch ein paar Worte sagen. Mit zweien ist sie schon genügend charakterisiert: eiskaltes Biest. Skrupellos wie ihr Vater, dabei aber mit weiblicher Tücke ausgestattet. Kein Wunder eigentlich, dass sie und Smythe zusammenkamen - aber dazu später mehr. Mit Mr. Black verbindet Lynne Crow eine tiefe Feindschaft. Er war es auch, dem sie eine fast tödliche Verletzung verdankte. Während Aruula und ich nach Westen unterwegs waren, hetzte er in den Sümpfen Floridas ein hungriges Krokodil auf sie, das ihr den Arm abbiss.
Als wir mit einem Gleiter der Unsterblichen weiter flogen, machte sich auch Aiko auf den Weg. Wir sollten ihn später wiedersehen. In Las Vegas entdeckten wir durch Zufall eine Spur von Miki Takeo, Aikos Vater. Hier blühte der Organhandel, und Abnehmer für die beim Spiel verlorenen Körperteile war der Androide aus Amarillo. Aber wir folgten der Spur nicht Riverside war nahe und es drängte mich nach Hause. Unterwegs - und das ist bemerkenswert im Hinblick auf die Daa'muren - trafen wir einen Treck echsenartiger Wesen, die ihre Eier um einen grünen Kristall angeordnet hatten, der sie offenbar ausbrütete. Heute glaube ich, dass dies eine Versuchsreihe der Außerirdischen war, die letztlich zu deren neuen Körpern beitrug. Die Heimkehr nach Riverside war ernüchternd. Eine gewaltige Flutwelle hatte nicht viel übrig gelassen von der kleinen Stadt vor den Toren L.A.'s. Ich fand den Platz, wo das Haus meiner Eltern gestanden hatte, und einige Artefakte... aber sie gaben mir nichts. Die Erinnerung tat nur furchtbar weh... Ich dachte, ich hätte es inzwischen überwunden, aber... Aufzeichnung #6 Zeitindex: 11/26/2519, 17:42 Uhr GMT Aruula und ich gingen nach Los Angeles, das jetzt El'ay genannt wurde. Und gerieten prompt in die nächste Gefahr die sich ganz harmlos tarnte: Japaner hatten das Kino nach Hollywood zurückgebracht. Mit ihren Vorführungen nahmen sie die Bevölkerung für sich ein. Niemand merkte, dass unterschwellige Botschaften in die Filme einmontiert waren. Dass die Japaner eine Invasion vorbereiteten! Nachdem Ostmänner im Auftrag des Weltrats Japan überfallen und fast alle Bunker dort zerstört hatten, sannen
deren Militärs auf Rache. Als sie herausfanden, dass Amerika dahinter steckte, beschlossen sie die Westküste als neue Heimat zu beanspruchen. Dies waren ihre ersten Vorbereitunge n, die ich noch nicht durchschaute. Und als Aiko in El'ay auftauchte, schlossen wir uns ihm an. Er hatte seinen Vater in einem Tal nahe der Stadt lokalisiert. Dort hatte sich Miki Takeo vor über achtzig Jahren niedergelassen und baute Androiden zum Wohle der Menschheit. Leider stand die Bevölkerung seinen "RoCops", die für Recht und Ordnung sorgen sollten, kritisch gegenüber: Sie schlugen die Wachandroiden zu Klump. Also verlegte er sich darauf, perfekte künstliche Menschen zu schaffen, die U-Men, die nicht mehr auffallen würden. Dafür benötigte er auch die Organe aus Vegas. Die Erinnerungen dieser Kunstmenschen konnte er jedoch nicht erschaffen - also behandelte er unentgeltlich Kranke und machte von deren Gedächtnis eine Kopie. Als ich davon erfuhr, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Takeo hätte theoretisch die Möglichkeit gehabt, auch meine und Aruulas Erinnerungen zu scannen. Ich weiß bis heute nicht, ob er es getan hat... Auch ein zweites Geschehen bekam ich leider zu spät mit: Arthur Crow war in El'ay! Er brachte seine schwer verletzte Tochter Lynne und bat Takeo, sie zu retten. Was diesem auch gelang. Seitdem trägt die Crow einen künstlichen Arm und eine neue Hüfte. Als Dank sagte ihm der General die großzügige Unterstützung des Weltrats zu und ließ gleich ein Team von Wissenschaftern dort. Und Takeo lieferte seinem neuen Geschäftspartner Aruula und mich ans Messer. Man packte uns in einen Gleiter und flog uns nach Cape Canaveral - wo der Space Shuttle inzwischen startbereit stand. Mit dem falschen Dave stand es nicht zum Besten. Das Gedächtnis des echten McKenzie hatte ein munteres Eigenleben in seinem Kopf entwickelt und redete ihm ständig
drein. Trotzdem hielt er die Stellung und wollte den Flug zur ISS durchziehen. Auch ich war dazu bereit - unter zwei Bedingungen. Erstens: Aruula musste mit mir kommen. Die zweite behielt ich wohlweislich für mich: Ich hatte nicht vor, zum Weltrat zurückzukehren, sondern wollte die Aufzeichnungen nach Amarillo schaffen, zur Enklave der Unsterblichen, um sie dort auszuwerten. Es wurde schwieriger, als ich es mir vorgestellt hatte. Nicht nur der Flug und das Andocken an die verlassene Station. Aber dort hatte man vor fünfhundert Jahren mit einem Pilz experimentiert, der Sauerstoff erzeugen sollte, leider aber auch Halluzinogene ausschüttete und hochgradig zersetzend wirkte. Es erwischte uns voll. Ich bekomme beim besten Willen nicht mehr alles zusammen, was während unseres "Black-outs" geschah, aber bevor ich das Gegenmittel entdeckte, war eine WCA-Agentin tot, ein weiterer schwer verletzt und Dave II fast verrückt. Trotzdem schaffte ich mit den ISS-Daten den Rücksturz. Hymes und Crow müssen lange Gesichter gezogen haben, als ich den letzten WCA-Agenten ausknockte und Kurs auf Amarillo nahm. Wie ich später erst erfuhr, hatten die Weltrat-Leute vor dem unfreiwilligen Drogentrip eine Relaisstation in der Raumstation installiert, über die der Weltrat von da an seinen Funkverkehr laufen ließ; so umging er die störende, aber dicht über der Erde liegende CF-Strahlung. Heute benutzen wir selbst diese Sender, natürlich mit einem Verschlüsselungscode, damit die WCA nicht mithört. Verdammt, wenn ich einen davon hier hätte, wäre längst Hilfe unterwegs! Wir landeten also in Amarillo und werteten die Daten aus. Die Aufnahmen des Einschlagsgebiets zeigten in den ersten drei Jahrhunderten nur Staub und Qualm über einer Fläche von mehreren Millionen Quadratkilometern. Nach den zeitgleichen Messungen betrug die Temperatur im Zentrum durchschnittlich 58° Celsius, während die restliche Erde längst unter den
Minustemperaturen einer globalen Eiszeit litt. Aufnahmen aus dem späten dritten Jahrhundert zeigten Lücken in der Staubund Wolkendecke - und darunter eine ausgedehnte Wasserfläche. Der Kratersee! Ostasien sah aus, als hätte eine annähernd zweitausend Kilometer durchmessende Faust eine entsprechend große Landmasse einfach aus dem Kontinent herausgeschlagen. Auf der letzten Aufnahme vom Februar 2516 konnte man Gebäudekomplexe, ja Schiffe und Straßen erkennen. Und das pulsierende grüne Licht in der Mitte des neuen Ozeans. Damals wurde mir klar, wo mein nächstes Ziel liegen würde: Ich musste zum Kratersee. Doch das rückte erst einmal in weite Ferne, als der verletzte Aiko in einem Gleiter Amarillo erreichte: Los Angeles wurde angegriffen! Die Invasion der Japaner war angelaufen, und wir eilten den Bewohnern zur Hilfe. Der falsche Dave blieb in Amarillo unter Verschluss. Die Armee, der wir gegenüber standen, ließ mich erschaudern: Es waren Tote! Die Invasoren hatten Mikrochips entwickelt und mit grünen Kristallsplittern kombiniert, die leblose Körper reaktivieren und fernsteuern konnten! Miki Takeo und sogar die WCA- Techniker, die noch nichts von meiner Fahnenflucht wussten, unterstützten uns. Aber es war hoffnungslos. Wie sollte man gegen Leichen kämpfen? Die Lösung war schließlich in letzter Minute der Pilz aus der ISS. Einer der WCA-Agenten hatte eine Probe mitgenommen, wohl damit der Weltrat einen Kampfstoff daraus entwickeln konnte. Das taten wir nun - und hatten Erfolg! Die feindlichen Truppen schmolzen dahin - wortwörtlich sogar -, und der japanische Oberkommandierende General Fudoh fiel uns in die Hände. Aruula übernahm es, ihn auszutauschen, aber Fudoh erwies sich harter Brocken. Die WCA-Wissenschaftler boten sich an, Aruulas Telepathie durch
ein Serum zu verstärken, und trotz des Risikos willigte sie ein. Wir erfuhren alles - und erkannten, dass die Japaner eigentlich auch nur Opfer des Weltrats waren. In den folgenden Friedensverhandlungen wurde ihnen Los Angeles zugesprochen; dafür stellten beiden Seiten die Kampfhandlungen ein. Aruulas telepathische Kräfte jedoch wuchsen immer weiter an. Wir mussten ihr ein Gegenmittel verabreichen, das ihr Lauschen für lange Zeit gänzlich unterdrückte. Ich kann nur ahnen, was es für einen Telepathen bedeutet, plötzlich "taub" zu sein; Aruula ging es ziemlich dreckig in dieser Zeit. Nun begann ein neuer Abschnitt in meinem Leben auf dieser postapokalyptischen Erde: der Wettlauf zum Kratersee. Dass dort unser Ziel lag, hatte der Weltrat inzwischen spitzbekommen. Und somit auch die Running Men, die flugs eine eigene Expedition organisie rten. Wie sich später zeigte, war mein Freund Pieroo unter den Barbaren, die für das WCAKommando zusammengestellt wurden. Er, Samtha und ihr gemeinsames Kind hatten sich in der Peripherie Waashtons niedergelassen. Die größte Überraschung war aber, dass es auch Professor Smythe nach Meeraka geschafft hatte, sich beim Weltrat als Experte auswies und anheuerte. So kam er in den Dunstkreis Lynne Crows, die die Expedition leitete, und umgarnte sie. Am Kratersee sollte ich ihn wiedersehen... Aruula, Aiko und ich brachen mit Magnetgleitern und Eissegler auf, um - wie auch die anderen - den direkten Weg über den neuen Nordpol und die Beringstraße hinüber nach Russland zu nehmen. Die Abenteuer, die wir dabei erlebten, will ich an dieser Stelle nur umreißen: Das Cyborg-Sanatorium in Fresno, wo ausgemusterte Kunstmenschen aus Miki Takeos Produktion eine eigene Enklave errichtet hatten. Die Maulwurfsjäger in Portland - keine gewöhnlichen Maulwürfe, und auch keine gewöhnlichen Jäger! Das "Reich der Tausend",
eine autarke Wohn- und Geschäftsanlage mit verblödeten Bewohnern, die allmählich vor die Hunde zu gehen drohte. Und die futuristische Kuppelstadt, auf die eine unterirdische Lavabestie Kurs genommen hatte - ebenfalls ein Experiment der Daa'muren, wie ich heute weiß. Von ihr wurde ich zu allem Überfluss verschleppt und musste im Bauch eines gestrandeten Waals ausharren, bis meine Freunde mich fanden. Bemerkenswert auf dieser Reise war unser Erlebnis in San Francisco - oder auch Sub'Sisco, wie die halb versunkene Stadt nun heißt. Dort leben in einem Pilotprojekt Hydriten und Menschen friedlich zusammen! Nach außen hin gilt das Gebiet als verstrahlte Todeszone; niemand soll dort eindringen. Unsere Messgeräte zeigten jedoch nichts an, wir waren neugierig - und stießen auf ein faszinierendes Experiment: Den Hydriten war es gelungen, menschliche mit hydritischer DNA zu mischen und eine Gruppe von "Mittlern" zu schaffen. Doch die Mendriten verursachten ein Chaos, als sie durch ihre geistigen Kräfte den bionetischen Baustoff der Hydriten aus seiner künstlichen Starre befreiten! Es wurde deutlich, dass alles, was die Fischwesen daraus schufen, auf gewisse Weise lebendig war; ein Fakt, der das Projekt in Ungnade fallen ließ und die Hydriten wohl noch lange beschäftigen durfte. Ein zweites Erlebnis ist ebenfalls zu erwähnen: Vor der Küste Alaskas gerieten wir in die Gewalt einer amorphen Masse, die sich mit menschlichen Hirnen verbindet und aus deren Gedanken stoffliche Hologramme schafft. Sie kennen das Holodeck der Enterprise? Nein? Schade - genau daran erinnerte mich die Sache nämlich. Wir waren in einer sich ständig verändernden Festung gefangen, die sich erst auflöste, als der Träger des Wesens, ein uralter Mongolenkrieger, das Zeitliche segnete. Vielleicht kommen wir später einmal dazu, das Rätsel dieser Kreatur zu ergründen... Bei Dawson hörten wir von der Legende einer schlafenden "Eisfrau" - und fanden eine Wissenschaftlerin namens Amber
Floyd, die in einer Kryo-Kammer die Jahrhunderte überstanden hatte. Interessanterweise war die Kammer ein Konkurrenzprodukt derjenigen, in der wir einst Claude de Broglie gefunden hatten. Und auch sie war fehlerhaft: Amber alterte nach ihrem Erwachen rasend schnell. Wir konnten ihr nicht helfen... Helfen konnten wir dafür den Running Men, die plötzlich auftauchten, von Mongolenkriegern verfolgt: den Ostmännern! Die waren vom Weltrat auf alle fremden Expeditionen zum Kratersee angesetzt worden. Die Rebellengruppe schloss sich uns an, und gemeinsam stellten wir uns den Verfolgern. Neben Mr. Black war auch der falsche Dave McKenzie an Bord, den ich unter Verschluss in Amarillo vermutet hatte. Er hatte sich abgesetzt und war zu seinen Leuten gestoßen. Hier nun endete sein Reise: Ein Ostmann tötete ihn. So wie meine Reise hier in der Krone einer Eiche über einem Moorsee enden wird, wenn nicht bald ein verdammtes Wunder geschieht. Ich muss einen neuen Notruf absetzen; ich darf die Hoffnung nicht aufgeben! Aufzeichnung #7 Zeitindex: 11/26/2519, 18:12 Uhr GMT Die Hoffnung nicht aufgeben - das ist leicht gesagt. Aber wenn ich nach unten schaue, sehe ich zwei wilde Barbaren noch immer auf den Baumstamm einhacken, und am Himmel zeigt sich keine Spur von einem EWAT. Also warte ich weiter - und hoffe. Vorhin hatte ich berichtet, wie Aruula ihre telepathischen Fähigkeiten verlor. Ich nehme an, anderenfalls hätte sie es sofort bemerkt, als ein fremder Organismus sie befiel. Es muss in einer Kapelle mitten im Ewigen Eis passiert sein. Ein Keim, eine Art... intelligente Pflanze war in sie gedrungen, und Aruula veränderte sich. Sie benahm sich eigenartig, war
ständig durstig, ihre Hände und Augen nahmen einen grünlichen Schimmer an - und als wir schon dachten, etwas Grauenhaftes würde geschehen... stellte sich heraus, dass der Keim sie nur als Transportmittel benutzt hatte. Als wir einen Wald erreichten, verließ er sie wieder - und löste zum Dank die chemische Fessel um ihren Lauschsinn. Solange ihre Kräfte neutralisiert waren, hatte Aruula ihre natürliche Verhütung nicht kontrollieren können; nun spürte sie bald, dass sie schwanger war! Doch mit dem heranwachsenden Kind stimmte etwas nicht. Ich war zweifelsfrei der Vater, aber der Einfluss des Pflanzenwesens hatte zu einer... Veränderung geführt. Sie bekam keinen mentalen Kontakt zu dem Kind, und auch im Verlauf der überlangen Schwangerschaft gab es Unregelmäßigkeiten. Wir machten uns große Sorgen. Kurz darauf erreichten wir die Beringstraße, die letzte Grenze vor dem asiatischen Kontinent. Natürlich setzten wir uns bei der Überfahrt mal wieder kräftig in die Nesseln und fielen Piraten in die Hände. Zum Glück waren Hydriten in der Nähe, die uns halfen - und die ich bei dieser Gelegenheit darum bat, die Community London über unseren Verbleib zu informieren und um Hilfe zu bitten. Dave hatte schon in Waashton mit Hydriten zu tun gehabt; an ihn sollte Quart'ol sich wenden. Als Treffpunkt gab ich die höchste Konzentration der CF-Strahlung an, eine Stelle direkt am Kratersee. Hilfe hätten wir jetzt schon gebrauchen können, denn der Weg war mit Gefahren gepflastert. Die Daa'muren hatten Wächterkreaturen rund um die Nordseite des Sees postiert, Raubtiere, deren Gesang wie der von Sirenen wirkte und denen wir nur entkamen, weil Aiko die Frequenz ihres Lockrufs herausfand und ihn so neutralisieren konnte. Dann stießen wir auf Mongolen, und ich musste mich einem Kampf auf Leben und Tod stellen. Dabei zeigte sich, dass nicht alle Mongolen automatisch Ostmänner unter der Fuchtel des Weltrats waren; im Gegenteil wurden diese von den
ursprünglichen Stämmen verachtet. Das rettete uns das Leben, als ich den Kampf - zugegebenermaßen nicht ohne Tricks gewann und ein Trupp Ostmänner aufkreuzte, deren Hauptquartier auf der Kamtschatka-Halbinsel lag. Wir gelangten ans Ufer des Sees - und zu einem Bergwerk, in dem wir auf die ersten Vertreter der hiesigen Völker trafen. Leider waren die Umstände nicht so erfreulich. Wir wurden zum Erzabbau zwangsverpflichtet. Dabei lernten wir Boris Lewkov kennen, einziger Überlebender einer russischen Forschungsfahrt zum Kratersee. Er berichtete uns von einer Kristallfestung in der Nähe, wo noch immer ihr Expeditionspanzer stand, ein ARET. Dass wir uns verständigen konnten, lag an dem Universal-Translator in seinem Schutzanzug. Später fanden wir noch weitere dieser überaus praktischen Geräte, die inzwischen in hohen Stückzahlen von den Communities produziert werden. Kurze Zeit später stießen die Narod'kratow, die das Bergwerk betrieben, auf einen uralten verlassenen Bunker. Und Boris, dessen Zeit im Schutzanzug ablief, demonstrierte ihnen die Sprengkraft der darin gelagerten Bomben... Mit viel Glück konnten wir bei dem ausbrechenden Chaos entkommen. Wir machten uns auf die Suche nach der Kristallfestung und stellten überrascht fest, dass sie gleichzeitig der vereinbarte Treffpunkt mit der höchsten CF-Strahlung war! Dort warteten wir auf die Unterstützung aus London. Wir - das waren Aruula, Aiko, Mr. Black, die Rebellin Honeybutt Hardy... ... und außerdem der Barbar Pieroo sowie die beiden Weltrat-Angehörigen Jed Stuart und Majela Ncombe! Denn die WCA-Expedition war unter großen Verlusten ebenfalls bis zum Kratersee vorgestoßen und lagerte gar nicht weit von uns. Pieroo, Jed und Majela, die mit Smythes und Lynne Crows Methoden alles andere als einverstanden waren, hatten sich abgesetzt und waren zu uns gestoßen.
Pieroo ging es nicht gut. Was wir damals noch für eine kurzzeitige Erkrankung hielten, sollte sich schließlich als Strahlenschädigungen herausstellen, die er sich damals in Nuu'ork zugezogen hatte. Während ich im WCA-Bunker dekontaminiert worden war, hatten sich bei ihm - und wohl allen anderen, die damals dem Fallout ausgesetzt waren Metastasen gebildet. Als Smythe von meiner Anwesenheit erfuhr, wollte er mir an den Kragen. Aber er packte es subtil an und erzählte dem Volk der Mastr'ducha von unseren "Missetaten". Pech für ihn, dass die Telepathen sein Vorhaben durchschauten. Er und seine Leute flohen in die Obhut der Woiin'metcha - ein Volk mit derart strengen Regeln und Ritualen, dass sich niemand sonst in seine Nähe traut. Smythe stampfte natürlich durch sämtliche Fettnäpfchen, und schließlich mussten wir eingreifen, um seine Leute - und damit auch ihn - zu retten. Ich glaube, diese Schmach wird er mir nie verzeihen, obwohl er ansonsten kaum noch leben würde. Die WCA-Crew zog ab und beeilte sich, noch vor uns in den Kratersee abzutauchen. Über zwei ISS-Funkgeräte, die Jed Stuart hatte mitgehen lassen, verfolgten wir den Vorstoß - und sein Scheitern. Die Todesrochen attackierten tief unter dem Meer die beiden Tauchpanzer. Lange dachte ich, nun wäre Smythe endgültig Vergangenheit... bis mir Quart'ol und Mer'ol berichteten, sie hätten ihn und Lynne Crow in einem Aufbau des Kometen gesehen - als Gefangene der Daa'muren! Aber ich greife vor... Natürlich kamen wir nicht umhin, ebenfalls in den Kratersee zu tauc hen; anders hätten wir sein Geheimnis kaum lüften können. Zuvor aber stießen Dave McKenzie, Rulfan, Quart'ol und Mer'ol samt neuer Ausrüstung zu uns. Die Hydriten hatten ihnen die Benutzung der Röhren gestattet. Quart'ol schuf aus dem bionetischen Material der Transportqualle Tauchanzüge für uns, und gemeinsam mit den beiden Fischmenschen, Black und Rulfan tauchte ich hinab...
Wir brachen ab, als Mer'ol von den Rochen geschnappt wurde; vorher konnte ich aber noch jenen Aufbau an der Oberfläche des Kometen ausmachen. War er nachträglich entstanden - oder handelte es sich bei "Christopher-Floyd" um ein Raumschiff! Als wir aus dem Kratersee zurückkehrten, fanden wir eine am Boden zerstörte Aruula vor. Ein Wesen aus der Tiefe hatte sie am Ufer überfallen und das ungeborene Kind geraubt! Wie sie sagte, war es in einer Art... Schote verborgen. Die Kreatur riss es ihr aus dem Leib, ohne sie körperlich zu verletzen, und verschwand damit im See. Wer sonst als die Daa'muren sollte dahinterstecken? Aber warum...? Wir hatten einen der Kristalle aus dem See geborgen, und als Quart'ol seinen Geist mit dem Wesen darin verschmolz, wurde zur Gewissheit, dass wir es mit Außerirdischen zu tun hatten! Quart'ol erfuhr von einer Bruthöhle der Daa'muren. Wir drangen darin ein und sahen uns um. Kürbisgroße Eier lagerten dort - bewacht von einer großen Echse. Sie jagte uns aus der Höhle, und dabei passierte mir ein Missgeschick, für das ich mich heute noch verwünsche: Ich zertrat eines der Eier! Für die Daa'muren muss ich in diesem Augenblick zum "Staatsfeind Nr. 1" avanciert sein, denn sie hetzten fast sämtliche Mutanten des Kratersees auf mich. Uns blieb nur die Flucht nach Westen, verfolgt von einigen zehntausend wütenden Kreaturen. Quart'ol aber blieb zurück, um Mer'ol aus der Gefangenschaft am Grund des Kratersees zu befreien. In der Hafenstadt Nydda, dem ersten Posten der Zivilisation, trennten wir uns - der bessere Chancen wegen. Zuvor waren Aiko und Honeybutt schon mit dem Beiwagen des ARET losgefahren, um den kranken Pieroo nach England zu bringen. Jetzt bestiegen Dave und Rulfan einen Raddampfer nach Britana und Jed und Majela einen Zug nach Kiew. Aruula, Black und ich fuhren im ARET weiter in Richtung Moskau.
Bislang haben es nur Aiko, Honeybutt, Pieroo und Jed zur Community London geschafft. Majela kam ums Leben, Dave und Rulfan sind verschollen. Pieroo reiste nach seiner Heilung mit Hilfe der Hydriten nach Waashton, um nach seiner Frau und seinem Kind zu sehen. Inzwischen wissen wir, dass beide tot sind. Was aus Pieroo wurde, weiß niemand. Wir hatten uns trotz des Mutantenheeres in unserem Rücken dazu entschlossen, so viele Städte und Bunker wie möglich vor der Daa'murengefahr zu warnen und den Technos das aus Blacks Blut gewonnene Serum gegen die Immunschwäche zu überlassen. Leider stellten wir fest, dass viele der russischen Communities - der "Bunkerliga" - so misstrauisch wie intrigant waren. Wir mussten uns ihr Vertrauen immer wieder mühsam erarbeiten, was uns in einige heikle Situationen brachte. Auch bei den Russen gibt es "Unsterbliche". Dort heißen sie Encephalorobotowitschs - menschliche Hirne ausgesuchter Wissenschaftler in Robot-Körpern. Die meisten werden kurz nach der Transplantation wahnsinnig. In Moskau wurden wir beinahe Opfer eines heimtückischen Anschlags. Doch auch diese Technos ließen sich schließlich überzeugen - nicht zuletzt angesichts der breiten Front von Mutanten, die auf die Stadt zukamen. Während auch hier die Produktion des Serums anlief, wurde eilig zum Kampf gerüstet. Doch die Chancen standen schlecht. Auf dem Höhepunkt der Schlacht verzog ich mich in die Metro-Tunnel - was mich in den Augen der Russen zum Feigling stempelte. Doch nur so sah ich eine Möglichkeit, die Stadt zu retten: Da die Mutanten auf mich fixiert waren, lockte ich sie unterirdisch vom Verteidigungswall weg und ließ in dem Tunnel mein auf Überlastung programmiertes Laserphasengewehr zurück; ein Trick, den ich schon damals in Leipzig angewandt hatte. Es funktionierte auch hier. Die Explosion des LP-Reaktors riss einen sauber abgezirkelten Kreis der Vernichtung aus der
Landschaft und erwischte den Großteil des Mutantenheeres. Den Rest erledigten die Moskawiten unter der Führung von Mr. Black, der damit zum russischen Nationalhelden aufstieg. Man bedenke: Der Klon des US-Präsidenten ein russischer Held - das Schicksal treibt manchmal seltsame Blüten... An mein eigenes Schicksal wurde ich erinnert, als die Russen auch mein Blut überprüften, ob es zur Serumsgewinnung geeignet war. Das Ergebnis schockte mich: Meine Lymphozyten la ssen sich so gut wie nicht extrahieren, sind also für das Serum nicht zu verwenden. Dafür wurden in meinem Blut Partikel gefunden, die dort nicht hingehören Tachyonen. Elektrisch geladene Teilchen, von denen die Astrophysiker behaupten, sie wären schneller als das Licht. Ich fühle mich deswegen nicht krank, aber es beunruhigt mich doch. Wie kann ich mir die Dinger eingefangen haben? Da kommt eigentlich nur ein Ereignis in Frage: der Zeitsprung. Ich hätte das gern noch vor meinem Ableben geklärt. Aber wie es aussieht, spielt es bald eh keine Rolle mehr... Ach ja, ein weiteres, sehr merkwürdiges Erlebnis in Moskau betrifft die Nosfera, die dort in einem Blutorden leben. Durch irgendeine geheimnisvolle Prophezeiung war man der Meinung, ich wäre der "Sohn der Finsternis", der sie vor der Sonne bewahren und in die ewige Nacht führen soll. Erklären konnte mir diese Weissagung niemand, aber zumindest standen mir die Nosfera beim Kampf gegen die Mutanten bei. Ich scheine also einen Stein bei ihnen im Brett zu haben... Moment... die Axtschläge unter mir haben aufgehört. Ich muss nachsehen, was... Aufzeichnung #8 Zeitindex: 11/26/2519, 18:32 Uhr GMT Was soll ich jetzt davon halten? Goliath und Zähnefletscher haben es offenbar aufgegeben, die Eiche fällen zu wollen - kein
Wunder; dafür hätten sie noch Tage gebraucht. Ich frage mich nur, was sie vorhaben. Momentan kann ich sie nirgends entdecken. Aber sie sind zweifellos noch da. Okay, dann fahre ich erst mal mit meiner Chronik fort; viel bleibt eh nicht mehr zu berichten. In Berlin traf ich Jenny wieder - und erfuhr von meiner Tochter Ann. Aruula war zunächst ganz schön am Boden, auch weil sie selbst ihr Kind verloren hatte. Aber ich glaube, mittlerweile hat sie Ann akzeptiert. Über Hamburg, wo wir den Kampf der dortigen Technos miterlebten, die aus Wulfanen, Leichen fressenden Guuls und Nosfera einen Gen-Mutanten geschaffen hatten und mit der Auslöschung ihres Bunkers bezahlten, und den schwimmenden Moloch Amsterdam erreichten wir London. Fast war es wie eine Heimkehr. Seitdem sind wir dabei, Immunserum, ISS-Funkgeräte und Translatoren zu produzieren und die Insel zur Festung gegen die Daa'muren auszubauen. Sorge machte mir, dass Queen Victoria offenbar in mich verschossen ist und gegen Aruula vorging. So war ich ganz froh darüber, einem Stoßtrupp anzugehören, der die Bunker im Norden Britanas aufsuchen sollte. Unser Ziel war Leeds - und hier gerieten wir in den Nordmann-Angriff, der mich in diese prekäre Lage brachte. Ich frage mich, wie es mit der Allianz weitergeht. Ich muss zugeben: Noch vor dieser Aufnahme war ich strikt dagegen, mit dem Weltrat zu kooperieren. Wenn ich mir allerdings die Schlagkraft und Hartnäckigkeit dieser Nordmänner ansehe... vielleicht wäre es wirklich besser, solche Berserker nicht zum Feind, sondern als Verbündete zu haben. Denn ein paar Tausend Meilen weiter östlich brüten Außerirdische, die sich Daa'muren nennen, Wirtskörper aus. Ich weiß nicht viel über diese Intelligenzen, aber ich weiß, dass sie sich unsere Erde unter den Nagel reißen wollen. Ich kann nur hoffen, dass dieses Gerät später irgendwann mal von
Menschen gefunden wird - und nicht von den neuen Herren der Erde... dass es meinen Kameraden und der Allianz gelungen ist, die Daa'muren aufzuhalten... Zeitindex: 11/26/2519,18:36 Uhr GMT Aufzeichnung beendet.