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WALTER POHL
Die Awaren Ein Steppenvolk in Mitteleuropa 567-822 n. Chr.
·~-·l) @i~ VERLAG C.H.BECK
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MUNCHEN
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WALTER POHL
Die Awaren Ein Steppenvolk in Mitteleuropa 567-822 n. Chr.
·~-·l) @i~ VERLAG C.H.BECK
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I
MUNCHEN
Mir vier Karren
VORWORT
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'6-H'' Eine ,Geschichte der Awareu' mug zugleich eine Geschichte der Nicht-Awaren, des Raumes sein, in dem cine Gemeinschaft del' Awaren politisch wirksam wurde; sie beschreibt damit ein zugleich regionales und weltpolitisches Phanornen." Dem Historiker bleibt dennoch niches anderes i.ibrig, als die historisch gewachsenen Begriffe rnit ihrer Last zeitgenossischer wie moderner Farbungen zu verwenden. Oft hilft die Riickkehr zur Begriffssprache des Pruhrninelalters zurnindest letztere zu umgehen; die Forderung, sich der Sprache der Quellen zu bedienen, ist nicht neu. Man nimrnt damit eine Reihe yon Facetten und Varianten in Kauf, die immerhin den Vorteil bieten, selbst mehr oder weniger Teil des uritersuchren Gegeusrandes zu sein. Erschwert wird das noch dadurch, daB viele byzantinischen Historiker urnstandliche antikisierende Umschreibungen dem damals aktuellen Begriff vorzogen ." Die .polirische Semantik' ist daher wichtiger Bestandteil aller historischen Forschungen i.iber das .erste' Mitrelalter. Zur Verdeutliehung soli hier ein kurzer Kommentar zur Wahl der Schliisselbegriffe vorangestellt werden. Fur das moderne ,Volk' verwendete das Mittellatein vor allem die Begriffe .nario', ,gens' und .populus'; ihre Bedeutungen i.iberschneiden sich, ja entsprechen einander oft; doch ist .natio' der allgemeinste, wahrend .populus' die politische Berechrigung und spatestens in der Karolingerzeit das christliche Bekenntnis hervorhebt.? ,Gens' verweist gemaG der zeitgenossischen Auffassung auf die gemeinsame Abstammung eines Volkes, Stammes oder sogar einer Dynastie, meint im prakrischen Gebrauch aber vor all em eine politisch bestimmte EinheitY Dennoch dient der Begriff auch in der vorliegenden Arbeit zur Differenzierung des Volksbegriffs. Eine Gens ist demnacb ein nach traditioneller Art .gentil' verfaBter Personenverband zurn Unterschied von der rornischen Form der territorial organisierten Staarlichkeit." Bei Goren, Franken oder Langobard en verschrnolzen die beiden Organisationsformen nur allmahlich ; bei den Awaren hielt sich eine relariv hochentwickelre Form gentiler Verfassung bis z.um Schluii. Fur die .auiierromischen' Volker wird irn folgenden Gens alternierend mit Volk gebraucht. In den griechischen Quellen hieBen sie meist .ethne: auch dieser Begriff wird in del' modern en Literatur gelegentlich ubernommen.f
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1.
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I.
Einleitung
Der mil dern Odium der .Primitivitar' behaftete Stammesbegriff wird hier hingegen nur beschrankt verwendet, Awaren oder Langobarden waren herrschaftlich organisierte GroBverbande, die weite Gebiete kontrollierten. Wie viele Gentes umgriffen sie eine Reihe yon .Srammeri' oder Stammesgrupperi." Solche (Teil-) Sramme sind jedoch kaum bekannt, ihr politischer Spielraum war gering. Anders bei den fri.ihen Slawen, wo man viele regionale G ruppen durchaus als .Stamrne' bezeiehnen kann; ob das auch auf diejenigen Einheiten zutrifft, die in rornisches Territorium einfielen, ist fraglich. Der Leser rnoge deshalb entschuldigen, werin er otters mit wenig aussagekraftigen Hilfsausdriicken wie .Verbande'; .Gruppen' und ahnlichern abgespeist wird. Wesentlich expressiver ist der Begriff ,Barbaren', der sich als unverzichtbar erwies, um die vielgestaltige Menge der Nicht-Romer diesseits wie jenseits der alten Reichsgrenze zu bezeichnen, Der Leser wird bereits bernerkt haben, daB dabei keineswegs alte Vorurreile reaktiviert werden sollen. Auf der anderen Scire standen die .Rorner'. Wenn hier die griechischer. Byzantiner oft als .Rorner' bezeichnet werden, so folgt das ihrem Selbstverstandnis: Sie verstanden sich als "Romaioi", das heiBt als Romer, und ihre griechische Sprache als die rornische zum Unterschied yon der lareinischeri." Ihre politische Organisationsform war das Imperium (gelegentlich verkiirzend als ,das Reich' bezeichnet), jenseits der Grenze erstreckte sich das Barbaricum, in dem die Gentes (oder griechisch "ethne") lebten. Rornische Provinzialen, die nicht mehr (oder nur ideell) unter kaiserlicher Herrschaft (etwa in den Alpen) lebten, werden - ebenfalls quellengetreu Romanen genannt. Uberhaupt werden bei Volks- und Stammesnamen in der Regel die in den Quellen ublichen Benennungen verwendet. Es versteht sich dabei von selbst, daf die Kroaten, Bulgaren oder Tiirken des Fruhmitteialters nicht mit den heutigen Nationen desselben Namens identiseh sind. Deshalb wurde auf Kunstausdriicke wie ,Protobulgaren' (auf dem die bulgarische Forsehung beharrt+') verzichtet niemand wurde daran denken, Sokrates oder Perikles lis ,Protogriechen' zu verstehen. Bei den Turken des 6., 7- Jahrhunderts war die Terminologie der Byzantiner maBgeblich; die in der Literatur ebenfalls verwenderen Sonderbezeichnungen wie .Turkiit' oder .Kok-Tiirken' stammen zwar teils ebenfalls aus den Quellen, sind aber schwer abzugrenzen. Chinesische Bezeichnungen wurden dort iibernommen, wo die Ubereinstimrnung mit westlichcn Namen umstritten ist, etwa bei den Juan-juan. Vermieden wurden hypothetische Re-Turkisierungen oder Eindeutschungen. Ein Volksname "Dinglingen"" mag zwar leicht uber die Zunge gehen, hiilt aber eher an einen sch wabischen Heimatroman denken, Die Mahrer waren fur die Franken einfache "Maravani", erst Konstantin Porphyrogennetos bezeichnet ihr Land als "Mega le Moravia" zur Unterscheidung vom Land an der serbischen Morava, das als Reichsboden gaIt; die eingebiirgerte Ubersetzung "GroBmahren" tragt nichts zur Prazisierung, aber viel zu Miiiverstandnissen bei. Die heutigen Mahrer werden es hoffentlich nicht verubeln, wenn dassel be Artribut der "Megale Bulgaria" Kuvrats - allerdings unter Anfiihrungszeichen - belassen wird, weil es hier der Unterscheidung niitzt ; ebenso wie jenem Karl, den es von seinen zahlreichen Nachfolgern mit ihren teils weniger schmeichelhaften (und erst sparer entstandenen) Epithera abhebt. DaB er irn ubrigen kein Deutscher (und auch kein Franzose) war, sollte inzwischen klar sein.
Forschung,
Metbodik,
Sprache
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Bei geographischen Bezeichnungen lieil sich oft die Verwendung modern er politischer Termini nicht vermeiden, VOl' allem dort, wo sie nicht klar einer abg egrenzten Naeurlandschaft oder antiken Einheit entsprechen, Das mag mitunt er unerwunschte nationale Assoziationen hervorrufen ; vordringlicher Gesichtspunkt war freilich, das leichte Auffinden des betreffcnden Gebietes auf ein er modern en Kane Zll errnoglichen, DaB es Osterreich und Ungarn, die Slowakei und Siebenbiirgen, J ugoslawien und Rurnanien irn F ruhrni ttelalter nicht gab, kann als bekanm vorausgesetzt werden. Yon praktischen Gesichtspunkten lieB sich der Autor auch bei der Wiedergabe moderner Ortsnamen leiten; zurneist wurde die heutige offizielle Form verwendet, doch in der deutschen Umgangssprache iib liche Eindeutschungen (Belgrad, Arhen etc.) gelegentlich vorgezogen. Der ,Schatz yon Nagyszentmikl6s' hat sich unter dieser ungarischen Bezeichnung in der Literatur eingeburgert und wird deshalb so genannt, obwohl der Fundort heute in Rurnanien - und der Schatz in Wien -liegt. Schwierig sind die ,barbarischen' Organisationsformen zu fassen. Das Aware nreich wird hier, nach dern Titel seines Herrschers, auch als Khaganat bezeichnet ," "Del' Khagan", ohne Attribur gebraucht (wie es auch in den Quellen iiblich is t), steht immer fur den Awarenherrscher; tiirkische und andere Khagane werden als solche bezeichnet. Viel weniger klar ist die Terminologie der Quellen fur slawische Herrscher. Oft werden die Oberhaupter kleinerer slawischer Gemeinschafren umstandlich urnschrieben.t" Sonst werden sie in griechischen Quellen rnit dem lateinischen Lehnwort ¢ijYE;, als agxov1:ES oder cpuAagxol bezeichnet; die lateinischen Quellen dagegen verwenden .rex' erst fiir Sarno, slawische Fursten gelren lange als ,duces' Y Hier wird meist allgemein von Fursten, Herrschern oder'Anfuhrern gesprochen, wo nichr die Terminologie der Quelle ubernornmen wird; das an Karl May erinnernde und in der Literatur verbreitete "Hauptling" wird vermieden. Was fur Volksnamen gesagt wurde, gilt umsomehr fiir Personennamen. Auch durchaus plausiblen Ruckubersetzungen wurde die Version der (oder, im Zweifelsfall, einer) Quelle vorgezogen, nur die griechischen bzw, Iateinischen Endungen fielen in der Regel weg. Dber viele Schreibungen lie15e sich streiten. Dbenriebene Quellenimitation ist es wohl, wenn Barisic48 den Khagan "Haganos" nennt, als ware es ein Personenname (dabei ist die Sehreibung gar nicht quellengetreu). Ob man das griechischc Xcvovo; und das lateinische "Caganus" besser mit Khaghan, Chagan, Qagan oder gar Qayan wiedergibt, ist offensichtlich Auffassungssache. In solchen Fallen wurden zurneist eingetuhrte und zudem auf einer deutschen Tasratur mogliche Schreibungen einer konsequenten Umschrift vorgezogen; der Verfasser bitter hierfiir urn Nachsicht, Bei der Transkription chines ischer Namen wurde das alee, in der Literatur gebrauchliche Wade-Giles-System ubernomrnen, Namen aus anderen Sprachen folgen in der Schreibung nach Moglichkeir neuerer Fachliteratur. Heikel ist die Wiedergabe des Griechischen; altgriechische Transkriptionen tauschen oft uber den Lautwert, sonst miiliten die Awaren Abaren heiilen. Dennoeh schreibt niemand den Kaiser Herakleios .Iraklios'. Bei den wenigen erhaltenen awarischen Namen gibt es darnit ohnehin keine Probleme. Nur der Name der Awaren selbst muBee - ahnlich wie jener der .Slaven' - nach den Quellen eher ,Avaren' geschrieben werden. Doch zumindest mit dieser Nachlassigkeit weif sich der Verfasser mit seiner Geschichte der Awaren in bester Gesellschaft. :" (.&~\.:.,
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Konstantinopel
2.
DiE AWARISCHE
2.1.
WANDERUNG
Konstantinopel
558
Das erste, was dell Griechen an den Awaren auffiel, waren ihre Iangen Zopfe, schmutzig und geflochten la chinoise'. In der Metropole Konstantinopel, wo Fremde aller Linder aus und ein gingen, verursachte das erste Auftreten einer awarischeu Gesandtschaft einen Auflauf. "Die ganze Stadt lief zusammen, urn sie zu betrachten, da man ein solches Yolk noch nie gesehen harte. Denn sie trugen die Haare hinten ganz lang, gebunden mit Bandern und geflochten, wahrend die iibrige Tracht den anderen Hunnen ahnlich war", berichtet Theophanes. Das geschah etwa im Januar 558. Die Haartracht ist auch das einzige, was der Zeitgenosse Agathias in seiner ausfiihrlichen Ceschichte der Jahre 552-59 iiber die Awaren mitteilr. Die Frankenkonige, so erzahlt er, lassen sich die Locken lang wachsen. "Sie sind freilich nichr, wie die der Turken und Awaren, ungekamrnt, borstig und schmutzig und geschmacklos in Knoren gefiochten. Man gewinnt aus dem beschrankten Interesse der Quellen fast den Eindruck, die Ankunft der Neuankornmlinge aus dem Osten sei eher ein Ereignis fur den Klatsch als eines der hohen Politik gewesen. Wahrscheinlich unterschatzte man zunachst die Bedeutung der Exoten, die "auf der Flucht aus ihrem Land" an die Grenzen des Imperiurns gekommen waren, wie Theophanes noch mitteilt, Die politischen Hintergrunde des awarischen Auftrittes erklart Menander.: "Nach vielen langen Irrfahrten wand ten sich die Awaren als Bittende an den Fiirsten der Alanen Sarosios, er solie sie mit den Romern bekannt machen. Der teilte ihr Anliegen dem J ustinus, dem Sohn des Germanus und damaligen Befehlshaber der Truppen in Lazike, mit, und Justinus leitete es an Kaiser Justinian weiter ; und der Kaiser wies ihn an, die Gesandtschaft dieses Volkes zu ihm nach Byzanz zu schikken." Die Awaren standen also nordlich des Kaukasus, wo auch die Alanen wohnten." Hier wurden sie von der byzantinischen Diplornatie zunachst hingehalten, wohl ebensosehr aus Berechnung wie aus burokratischer Schwerfalligkeit. Schliefslich konnten die Botschafter unter Kandich sich auf den Weg nach Konstanrinopel rnachen.' Wenn das Resiimee des Chronisten stimrnt, dann rrumpfte der Bote des "tapfersten aller Volker" vor dem Kaiser aul. Er lieB sich keineswegs anrncrken, daB sein Heer soeben auf der Flucht den halben asiatischen Kontinent durchquert hatte, und bot dem Kaiser ein Biindnis mit den "unbesiegten" Awaren an. Sie konnten aile Feinde des Reiches ausrotten ; Freilich nur unter der Bedingung, "daB sie wertvolle Geschenke, jahrliche Gelder und eine sehr [ruchrbare Gegend zur Besiedlung erhielten. ,,6 Der Kaiser nahm, nach einer Beratung im Staatsrat, das Angebot an. "Darauf schickte er sogleich Geschenke ab, goldverzierte Ketten, Ruhebetten, Seidenkleider und viele andere Gaben, urn damit z u bcsanftigen, was an uberheblicher Gesinnung erfullbar war."
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55 S
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Zum endgulugen Abschluf cines Biindnisses sandtc ] ustinian einen gewlssen Spatharios Valentines zu den Awaren, der sie "zum Krieg gegen die Feinde der Romer" aufhetzen sollte.? Diese Vorgangsweise war keineswegs auiiergewohnlich. Auf ahnliche Weise waren fast alle Barbarenvolker mit dem Rornischen Reich verbunden. Die jahrlichen Zahlungen aus Byzanz erlaubten es den kleineren und groBeren .skythischerr' Heerhihrern, ihre Herrschaft zu Iestigen, wofiir sie gdegentlich das Pliindern unterliefien. Diese kaiserliche Diplornatie ohne Waffen hatte es verstanden, an der Nordgrenze ein unubersichtliches System miteinander rivalisierender Machtgruppen zu schaffen. Diese verzichteten zwar keineswegs auf ausgedehnte Raubziige ins Reich, den en die rornische Armee kaum gewachsen war. Doch seit dem Zusammenbruch des Attilareiches vor etwa einern Jahrhundert harte im Schwarzmeergebiet keines der Barbarenreiche mehr die Hegemonie erringen konnen. Attila-Sohne, Goren, Bulgaren, Kutriguren, Utiguren, Anten und Slawen hatten einander bei Einfallen auf rornisches Gebiet abgelost, Wo aber einer der Gegner zu gefahrlich zu werden drchte, gelang es den kaiserlichen Diplomaten immer wieder, andere gegen ihn aufzuhetzen. Mit dieser .Politik ohne Waffen' an der Nordgrenze geJang es Justinian, Geld und Truppen fur seine ehrgeizigen Plane im Westen freizubekommen. Wahrend rornische Armeen das vandalische Afrika, das ostgorische Italien sowie Teile Spaniens eroberten und im Orient gegen die Perser kampften, blieb die Balkanhalbinsel ZieJ barbarischer Pliinderungen: 540 und 544 durch bulgarische .Hunnen', 545 durch Slaw en, die 548 und 550-52 erneut einbrachen, ei nmal mit U ntersnirzung der Gepiden. 5 sr fielen auch Kutriguren ein. Der Kaiser reagierte darauf rnit dem foreierten Ausbau der Befestigungen; besonders die Limeskastelle entlang der Donau wurden verstarkt, Oft sorgten hier, wie Ausgrabungen beweisen, barbarische Foderaten fur den Schutz der Provinzen; die Zusammensetzung der Besatzungen spiegelte zwei jahrhunderte wechselhafter Geschichte.t Zwischen Singidunum/Belgrad und der Donaumi.indung lagen, nach Prokop, fast I TO Stadte und Kastelle, eine bis dahin uncrreichte Dichte, mit einem Abstand von 6 bis 10 krn zwischen den Befestigungen. Noch gegen Ende des Jahrhunderts nennt Theophylakt im Verlauf der Kriegsereignisse 24 Narnen.? Ergebnis dieser Art von ,umfassender Landesverteidigung' war cine Pattsituation, Es gelang den Barbaren kaum, wichtige Stadte einzunehmen oder Breschen in den Limes zu schlagen. Auf der anderen Seite wurde das rornische Leben in den Balkanprovinzen durch die haufigen Verwiistungen immer schwerer beeintrachtigt. Thrakien, einst eines der wichtigsren Rekrutierungsgebiete des Imperiums, verlor zuschends an Einwohnern und Wirtschaftskraft. "Die Illyrier und ganz Thrakien, wohl vom Ionischen Meerbusen bis zu den Vorstadten der Byzantier, dort wo Hellas und das Land der Chersoncsioren liegen, iiberrannten, seitdem Justinian Herrscher der Romer war, Sklavenen und Anten fast Jahr fur Jahr und vollbrachten an den Bewohnern dort nicht wiedergutzumachendc Taren. Denn mehr als 200000 Romer wurden, wie ich glaube, bei jedem EinfaIJ gerotet oder in die Sklaverei verschleppt, sodaf sieh gewiB die Skythenwuste iiber das ganze Land hin dehnt", schrieb Prokop in seiner ,Geheimgeschichte'. 10 Auch wenn der HaB auf den "Fi.irsten der Darno-
20
2.
Die atcarische 'W'mzdaung
nen"" den Historiker wohl zur Ubertreibung veranlalite, der .Hinrerhof der Reichshauptstadt befand sich in einer Art Belagerungszustand. Gerade gegen Ende seiner Regierung, als Justinian fast aile auBenpolitischen Ziele verwirklicht hatte, wurde der Preis dieser Erfolge immer spiirbarer. Prokops schonungslose Abrechnung in der ,Geheimgeschichte' ist nur ein Indiz Iur die wachsende Kritik, die auch bei anderen Historikern Spuren hinterlieli. Agathias beklagt Verfall und Zerstreuung der rornischen Armee, die der alternde Kaiser zugelassen habe: Statt iiber 600000 Mann stunden nur mehr I50000 unter Waffen, vernachlassigt und unzufrieden, weil del' Kaiser den Barbaren lieber mit Diplomatie und Geschenken begegne. Ahnlich, wenn auch respektvoller, begriindet Menander den Abschlufs des Biindnisses mit den Awaren: "Da er (justinian) nun schon ein Greis war und die tapfere und kriegsfreudige Gesinnung in eine ausgeglichenere gewandelt hatte, beschlof er, die Barbarenrnacht nicht durch einen Krieg, sondern auf andere Weise zuriickzuweisen." 'J Die Griinde fur den Niedergang der Balkanprovinzen lagen freilich tiefer. Die Zeit J ustinians hatte zwar eine gewisse Prosperitat rnit sich gebracht; nicht nur Festungsmauern, sondern auch groBe Kirchen und andere Gebaude wurden errichtet." Die Stadte hatten weniger unter den Barbarenangriffen zu leiden als das Hinterland; doch hatte die Schwachung der landlichen Gebiete wirtschaftliche Folgen. Ohnehin hatten die kleinen Bauern schwer um ihr Uberleben zu ringen; die Novellen justinians versuchten sie gegen die groBen Dornanen zu schutzen, die in man chen Gegenden immer noch ihre Existenz bedrohten." In den Donauprovinzen war die spatantike Villenorganisation allerdings schon in Auflosung." Die GroBgrundbesitzer waren yon zunehmendem Arbeitskrafremangel betroffen. Die unruhigen Zeiten begiinstigten die Abwanderung der Sklaven und Kolonen, die sozialen Spannungen verscharften sich. Entlaufene Sklaven und Kolonen, vertriebene Bauern, verarrntc Stadter, aulsassige Soldaten und verstreute Barbaren schloss en sich zu Banden sogenannter "Skamaren" zusammen, die teilweise in betrachtlicher Starke Raububerfalle verubten. '7 Dieser "ataxw:; ~(o:;",das ,regellose Leben', dem aufgrund einer Verordnung yon 569 milirarische Malinahmen entgegengesetzt werden sollren, untergrub die rornische Ordnung und Iorderte die schrittweise Barbarisierung des Landes. Seit Mitre des Jahrhundem kam dazu die .agyptische' Pest, die in Zyklen das Imperium heimsuchte: ein demographischer Schock, der die Enrvolkerung vorantrieb.!s In dieser Situation wirkte der spatromische Staatsapparat kontraprcduktiv: Die dezirnierte, rnit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kamplende Bevolkerung wurde zunehmendem Steuerdruck ausgesetzr; mit wachsender Militarisierung versuchte das Imperium die Verhaltnisse unter Kontrolle zu bekommen. Gelegendiche Steuer- und Schuldennachlasse nach verheerenden Invasionen konnten diese verhangnisvolle Spirale nicht auffangen. DaB ein Barbareneinfall man chen leichter errraglich schien als die Ankunft der Steuerbearnten, vermerkte Johannes Lydus.'? Prokop sorgte sich daruber, daf rornische Burger lieber zu den Barbaren uberliefen als ihre Steuern zu bezahlen; ahnlich sparer Papst Gregor. sc Wahrend der Balkankriege des Maurikios warfen die Bewohner von Asimos den Bruder des Kaisers aus der Stadt, als er hier Soldaren ausheben wollte.' Freilich kann aus solchen warnendcn Beispielen nichr geschlossen werden, daB die Bewohner der Balkanprovinzen in allen Fallen die II
Dds Reich «nd die Steppenoolleer
2!
Herrschatt der Barbaren vorgezogen hatrerr'"; doch fehlte vielen die Motivation, unter allen Umstanden die: rornische Ordnung an der Donau zu verteidigen. Die Schwache der roruischen Position auf dem Balkan zeigten die Ereignisse des Jahres 559, als die Awaren sich noch in den Steppen am Kaukasus authielten. Sieben Jahre lang harte relative Ruhe in den Balkanprovinzen geherrscht - zurnindest sind fur diese Zeit keine groBen Barbareneinlalle uberliefert. '.11m Winter 55 Sf 59 uberschritten die kutrigurischen Hunncn unter Zabergan und einige slawisehe Gruppen die Donau. Wihrend ein Teil der Invasoren sich gegen Griechenland wandte, rnarschierte die Armee Zabergans bis vor Konstantinopel und setzte sich in der Umgebung der Hauptstadt fest. Der Kaiser hatre nichr geniigend Truppen zur Verfiigung, urn die pli.indernden Barbaren zu vertreiben. Sogar der greise Vandalen- und Gotensieger Belisar mulite rnir einer klein en Eliterruppe und einem Haufen unbewaffneter Bauern gegen die barbarische Reiterei ausriikken. Doch weder sein Sieg noch einige weirere erfolgreiche Scharrnutzel genugten, urn die Kutriguren davonzujagen. Justinian mulite ihren Abzug schlieBlich rnit Gold erkaufen." Der Kaiser wandre sich nun an die Nachbarn der Kutriguren, die ebenfalls hunnischen Utiguren unter Sandilch, und versuchte sie rnit allen Mitteln zu einern Angriff auf Zabergan zu bewegen. "Seine Botschaft an Sandilchos fi.igte hinzu, er wiirde nach der Niederwerfung del' Kutriguren das an Zahlungen, was die Romer bisher dem Zabergan entrichter hatten, auf ihn iibertragen. Da lieB Sandilchos, der den Rornern gefallig sein wollte, dem Kaiser sagen: ,Es ist weder gottgefallig noch sonsrwie schicklich, Stammesgenossen ganz und gar auszurotten. Sie sind mit uns nicht nur sprachverwandt und durch gleiche Wohnweise, Tracht und Lebensart verbunden, sondern auch blutsverwandt, wenn sie auch anderen Fiirsten unterstellt sind. Dennoch will ich nun - Justinian ist es, der es befohlen hat - den Kutriguren sogleich aIle ihre pferdc nehmen und in rneinen Besitz bringen, damit sie keinc Reiterei haben, mit der sie die Romer iiberfallen konnen.''''\ Im Bericht des Agarhias ziert sich Sandilch noch weniger, uber die kutrigurischen Nachbarn herzufallen. "So fiihrten beide sehr lange Krieg gegeneinander und verfeindeten sich immer mehr. Bald unternahmen sie Uberfalle und Pliinderungsziige, bald aber stellten sie sich zum offenen Kampf, bis beiderseits die Streitkrahc so aufgerieben und gsnzlich vernichtet waren, daB sie zweifellos die yon den Ahnen iiberkommene Benennung einbiiliten. In diese rniiiliche Lage gerieten die hunnischen Ethne, so daB diejenigen, die in diesen Gegenden blieben, verstreut anderen zu dienen und ihren Namen zu ubernehmen gezwungen waren".26 Es war die Stunde del' Awaren, die 559 im Kalkul des bedrangten Kaisers anscheinend noch keine Rolle gespielt hatten.
2.2.
Das Reich und die Steppenvolker
Das Reich der Sky then, die einst Herodot beschrieben harte, war langst aus den Steppen am Nordufer des Schwarzen Meeres verschwunden. Dennoch betrachteten die Byzantiner noch ein jahrtausend nach dem Klassiker der Geographie die Bewohner der Lander jeriseits des "Pontos Euxeinos" als Skytherr'. Sarrnaten, Goten und Hunnen hatten einander in der Hcrrschah uber die weiten Steppen des
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2.
Die aurariscbe W,mderulli!,
heurigen Sudruhland abgelost, vorn romischen Donaulimes imrner weniger Ii1 Schach gehalren. Nach dem Untergang des Attila-Reiches, 453/54, gelang es lange keiner Macht mehr, eine ahnliche Vormachtstellung an der rornischen Nordgrenze zu erlangen. Wahrend sich weiter westlich durch den Aufstieg des Frankenreiches die Verhaltnisse stabilisierten, konkurrierren jenseits der unteren Donau eine Vielzahl kurzlebiger Barbarenreiche miteinander. Selbst rornischen Beobachtern fiel nun auf, da~ die .Skvtheu' in Wirklichkeit eine Reihe verschiedener Volker waren, die einander die beste Ausgangsposition fur Raubzuge auf Reichsgebiet streitig machten. "Alle diese Volker bezeichnete man mir dem allgemeinen Namen Sky then und Hunnen, naherhin nach Stammen, die einen etwa als Kutriguren, die anderen als Utiguren, wieder andere als Ulrizuren, als Burugunden und so weiter, wie es eben bei ihnen herkornmlich und gewohnt war .. , Doch ihr Aufenthalr sollre kein sehr langer sein, denn sie verschwanden, wie man sagt, ohne eine Spur zu hinterlassen, Denn fur einen Augenblick waren Ultizuren und Burugunden bis in die Zeit des Kaisers Leo (t 474, d. Verf.) auch den damalige Rornern wohlbekannt und schienen bedeutende militarische Starke zu besitzen. Wir jedoch kennen sie weder, noch, so glaube ich, werden sie je kennenlernen ; vielleicht sind sie untergegangen oder ganz weir weg ausgewandert. "" Prokop, der Historiker der Kriege Justinians, schliefir seine Schilderung der Schwarzrneervolker mit dem Hinweis, da~ er keine genauen Entfernungen angeben konne. jenseits des Schwarz en Meeres wohne eine groile Menge yon Barbaren, von denen nur einige durch Gesandrschaften an die Romer bekannt seien; auch aus den Angaben der alten Geographen seien keine genaueren Inforrnarionen zu gewinnen. ' Dennoch bliihten gerade in der Zeit J ustinians ethnographisehe Exkurse, die dem Leser eines hisrorischen Werkes die Vielfalt der Barbarenvolker zu benennen versuchren. Bei Jordanes, Prokop, Agathias, Euagrios oder dem sogenannten Zacharias Rhetor sind mehr oder weniger austuhrliche volkerkundliche Schilderungen erhalten. Manches stiitzte sich auf Inforrnationen, die man im diplomatischen Verkehr erhalten hatte. Aus einer Bemerkung Prokops la~t sich verrnuten, daf man in Konstantinopel erst 547/48 die Narnen der Kutriguren und Utiguren eriuhr, und zwar durch eine Gesandtschaft der Krimgotcn." Einiges stamrnte aus Augenzeugenberichten. Ein Handwerker aus dem anatolischen Amida, der nach der Eroberung seiner Stadt durch die Perser yon diesen an nordkaukasische .Hunnen' verkauft worden war, lieferte dem Auror der sogenannten .Kirchengeschichte des Zacharias Rhetor' Material fur einen erhnographischen Exkurs. Anderes bezog dieser Chronist aus unbekannten schriftiichen Quellen: besonders eine Lisre yon sechzehn Volkern jenseits des Kaukasus, yon denen drei in Stadren und dreizehn in Zelren wohnten. S Dieser umstrittene Volkerkaralog zeigt die Schwierigkeiren, mit denen eine historische Ethnographic der Steppenzone zu kampfen hat. Der Text isr im Rahmen einer bis 570 reichenden Sammelchronik in syrischer Uberserzung erhalten; nach ji.ingsten Forschungen ging das griechische Original wiederum auf die mittelpersische Version einer alteren griechischen Vorlage zuruck." Wenn man bedenkt, wieviele Varianten die griechische Wiedergabe hunnischer oder riirkischer Narnen ohnehin kennt, so wird man die Beweiskraft der an sich so wertvollen
D' Die breite Slawisierung der Karpatenlander durfre aber auf die "letzte Welle" der slawischen Siedler zuruckgehen, die Gebiete zwischen Ostsee und Ostalpen erfaGte,55 In jedem Fall ist der Hinweis auf eine gewisse Kontinuitat zwischen ,germanischer' und .slawischer' Besiedlungsphase wertvoll. Eine Rolle in der Diskussion spielen auch die Grabrauber in Niederosterreich. Langobardische Graber, besonders im Tullnerfeld und im Weinviertel, wurden schon nach wenigen Jahren systematisch gepliindert, was Horst Adler" rnit slaw ischen Einwanderern erklart, die schon eine Weile in der Nachbarschafr gelebt hatten. Freilich geni.igen fiir das fachrnannische .Ausraurnen' eines Grabcrfeldes eine Handvoll Leute, die mit den so erworbenen Reichtumern aueh nicht unbedingr im menschenleeren Niederosterreich zuriickbleiben miissen. Slawische Brandgraber sind hier sonst rar; auch wenn Friesinger-? richtig darauf hinweist, daf die bescheidenen U men vom Prager Typ schwierig zu finden sind, die Besiedlungsdiehte Mahrens oder der Slowakei wurde in Niederosterreich bis zum 9, ]ahrhundert nicht erreicht. Weiter nordlich, vor allern im Elbe-Saale-Gebiet, setzte sich irn 6, ]abrhundert die slawische Bevolkerung in einern relativ durin von germanischen Resrgrupperi besiedelten Land dureh. Es handelte sich nicht um eine geschlossene \'{fanderung, eher urn eine Vielzahl kleinerer Bewegungen, In der "schlichten Bauernkultur" des Sukow-Szeligi-Typs, der sich etwas von der Prag-Korcak-Kulrur unterscheidet, wird die Hinterlassenschaft der ersten Generationen von Slawen faBbar, die hier auch den Roggenanbau einfi.ihrten,3s Die naturraurnliche Gliederung in von groG en Waldgebieten getrennre Siedlungsinseln fuhrte allrnahlich zur Herausbildung territorialer Stammesgemeinschaften, Mit den Awaren scheint die Bevolkerung diesel' Gegend, trotz der drei awarischen Vorstofse an die Elbe, wenig Kenrakt gehabt zu haben; in Grabern und SiedJungen der Awarenzeit findet sich an Elbe una Oder kaum Awarisches. Auch bei der Ethnogenese der Sorb en an der Saale ist, gegen fri.ihere Annahmen, kaum awarischer Einfluf anzunehmen; eher spielten die Franken dabei miL39 Als die Awaren kamen, befanden sich slawische Gruppen in einern weiten Bogen auBerhalb der Karpaten, yon der Elbe bis zur unteren Donau; an einigen Punkten hatten sie die Karpaten vielleieht schon uberschritten. Doch war die Situation relativ instabil; auGer den Anten hatten sich keine einheitlichen GroBverbande gebilder. Viele Gruppen beschrankren sich durchaus nicht auf bauerliche Beschaulichkeit; wo Slawen vor 568 in den Quellen erscheinen, traten sie als Krieger und Pliinderer auf, denen auch die Bildung gefolgschaftlicher Verbande (wie unter Hildigis) nichr fremd war, deren Zusammenschliisse aber instabil blie-
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in Griechenland
Ais um 900 Arethas von Kaisareia [iir Kaiser Leon VI. ein Gutachten uber den hartnackigen Streit des Metropoliten von Parras mit den Slawen seiner Diozese verfa!he, versuchte er die Geschichte del' slawischen Einwanderung in Griechenland zu rekonstruieren. Das Ergebnis seiner Bemuhungen ist erhaiten unci hat unter dem irrefiihrenden Titel "Chronik von Monernvasia" eine lange Reihe wissenschaftlicher Diskussionen ausgelost. ' Bemerkenswert ist zunachst eines: Der Verfasser erklart die slawische Anwesenheit in Griechenland mit dem Einfal! der Awaren in den ersten Jahren des Maurikios, Er [and bei den Archivstudien zu seiner Expertise einiges Material z.ur Herkunh der Awaren und zu ihren Eroberungen von 582 bis 586, Es sind die wohlbekannten Tatsachen: die Eroberung von Sirrniurn, von Singidunum, Viminacium, Augusta, Anchialos, die Gesandtschaft des Elpidios und der Vorstof bis an die Langen Mauern - geschopft aus den Quellen, die auch uns erhalten sind, Meriander, Euagrios, Theophylakr, Theophanes.' Tatsachlich haben die Kriege von 580 bis 586 .Geschichre gernacht': Sie wurden noch ]ahrbunderte sparer von Chronik z u Cluonik weirerger eicht. In kirchlichen Unterlagen auf dem Peloponnes, in syrischen Dberlieferungen (Michael Syrus, Barhebraeus), bei hochmittelalterlichen Chronisten (Georgios Monachos, Zonaras) erhielt sich manches Detail iiber die Karnpfe an der Donau und in Thrakien. Was der Autor der "Chronik von Monemvasia" dagegen iiber seinen eigentlicben Gegenstand, die slawische Besitzergreifung grofier Teile des Peloponnes, herausfand, ist vergleiehsweise diirftig. Er nennt ein genaues Datum - das 6, Jahr des Maurikios, A,M,6096 (587/88)3 - und zahlt die Regionen Griechenlands auf, in denen sich die Awaren/Slawen niedcrlieiien. Die einzigen Details, die er ken nt, sind die Zufluchtsorte der aus den Stadten der Halbinsel vertriebenen Griechen. Das ist bemerkenswert: Schon vor einem jahrtausend wuGte man weder in Konstantinopcl noch in Griechenland selbst mehr uber die slawische Einwanderung als wir he ute wissen. "Im Lauf einer anderen Invasion besetzten sie (die Awaren) ganz Thessalien und ganz Hellas, Alt-Epiros, Attika und Euboa, Diejenigen, die auf den Peloponnes vordrangen, nahmen ihn mit Waffengewalt in Besitz. Sie verjagten und vernichteren die einheirnische und hellenische Bevolkerung und setzten sich selbsr dort fest. Diejenigen, die ihren Morderhanden entkarnen, verstrcuten sich jeder anderswohin", heiGt es in der Chronik. Es folgt cine Aufzahlung der verschiedenen Zufluchrsorte der Einheimischen auf Inseln, in Sizilien und im neugegri.indeten Monemvasia an der Ostkiiste der Halbinsel. "Nachdem die Awaren so den Peloponnes besetzt und sich dort niedergelassen hatten, blieben sie dort 218 Jahre, weder dem Kaiser der Romer noch sonst jemandem unterworfen, das heiGt, seit dem] ahr 6096 seit Erschaffung der Welt, dem 6, Jahr der Regierung des Maurikios, bis zum ]ahr 631), dem vierten der Herrschaft des Nikephoros, des alten, der Staurakios zurn Sohn harte."! Der knappe Bericht des, WeiBbuchs' von Patras ist einer der rneistkornmenti erten in der Literatur zur friihmittelalterlichen Geschichte Sudosteuropas.' Nur selren wurde der historische Wert der "Chronik" i.iberhaupt in Frage gestellt.6 \Vann sic verfaBt wurde, ob vor, urn oder nach 90C, ist fi.ir den \'Ven des Einwan-
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dcruugsberichtes zwcitrangrg. Wit: die kargen lnform.nioncn in cin historisches Gesamtbild einz ucrdnen sind, darubcr gcben die Auffassungcn wciterhin auseinander, auch wenn sich extreme: Posicionen abgcnurzr haben. .Advocarus diaboii' des ruckprojizicrten Nationalitatensrreits war Anfang des 19. jahrhunderts der Deutsche Fallmernyer mir der These, die modcrnen Cricchcn waren .eigcndich' Slawcn. Er schuf d.rmir einc bleibende Herausfordcrung [iir die Historikcr des jungen griechische» Soares. Sollee man den Bericht von der hetlenischen Diaspora in der "Chronik" glauben> Erst Spat schufen minuriose Studien, die neue Qudlen erschlossen, Grundlagen einer diffcrenzierten Debaue: etwa die Untersuchung der Ortsnameu Griecheniauds durch Vasmer oder die grundliche und auch auf arcbaolcgiscbe Ergebnisse gcsrurzrc Ceschichce des Pe[oponnes von Bon," Lemerlc verriefre die Textkritik der "Chronik" und edierre sic. Charanis verfocht in cincr Reihe vou Aufsarzen ihren Quellenwen, Dujcev legre cine iralienisch-gricchische Edition vor, Koder und Kresten nahmen die Problemacik der Abfassung unter die Lupc. Popovic erschlof systcmatisch die Munzfundc als zusnzliche Quelle." Den Historiker der Awaren interessieren dabei vor allem lwei Gesichtspunkte. Erstens: Der Vertasser der "Chronik" lagt Awcren einwandern und zwei [ahrhunderrc dort wohncn, doch als sich Anfang des 9.Jahrbunderts der byzantinische Staat wieder durchserat, sind es Slawen, die untcrworfen werden. Wie war das Verhahnis der gricchischcn Slawen zum Awarenreich? Zwcircns: \\;fie ialh sich der awarisch-slawische Vorstof in den auGerswn Siiden der Halbinsel mil den Ereignissen auf dcm ubrigen Balkan in Zusarnrnenhang b-ingen? Der Beitrag der awarischen Macht zu r slawischen Laudnahmc isc verschiedcn cingeschatzr worden. Selren wurdc die Chronik soweit worrlich gcnouunen, daB man eine rein awarische Invasion auf dem Pelopcnnes angenommen barre. Das Gt:gcntei] vermutete 13arisi~", namlich eine rein elawische Expansion unrer awarjschern Namen: Freilich schaffr der haufig gebrauchre Kunsrausdruck Awaro-Slcwen, mit dern Barisic die rerrrunologische Diffcrcnz uberbruckt, mehr Problcrne, als cr lost. Anders Nystazopoulou-Pelckidou, die von einem .alliierten' awarischs!a wisch en Vcrgehe» spricht." Warum ist ill der "Chronik" von Awaren die Rede- Tenninologischc ,Schbmperei' fillt ' Eine klarc Absrcfuog au sehcn, ware aber verfchlt. Yom politischen Anspruch des Khaganars her sollre es keine ,au~cren Slawcn' gebco; die Realpolitik tbgegcn muRte in jcdcm Fall Aufwand und Gewinn abwagen: wie diffizil diesc doppehe Realitfr gehandhabt wurde. zeigt das diplomatische Tauvichen nut Byzanz wcgen der Donauslawen." Auf der slawischcn Scire war ncch grcflere Bchutsamkcit »otig. line offene Konfrontation wagten bis zum Snmo-Aufscand nur die Amen und die Donauslawen des Dauriras!', wobei die Ubcrleg-nheir clt's KhagallatS deutlich wurde. :!\loch 6z6 sdH:ute sich der Khlgan nicht. im Zorn die slaw ischen Uberlebcnden des Fi:lskos auf clem Coldenen Horn liber die Klinge springcn zu lasscn.H Doch wo sic keiner adiquatcn ;l\t,."arisl.:hcn MJdltkonutltfo unangenchmtn Gegner zu rreffen: die Slawen jenscits der umeren Donau. Seine Anweisungen an Priskos cl1thalten das strJt('gi.~che Credo, an dem er bis Zll scinem StuTZ festhie1t: Thrakien kann nur ge.~chutzt \verden, indcm die Donaugrenz~ mit allen Mitteln verteidigt wird; um aber die Donau zu halten, ist es notwendig, den Gegner auch jenseits der Grenze niciu 'wr Ruh~ kummen zu las.scn. Die Konzeption WJr immerhin kunscqur!nt. Die Ereigni:;se der verg.mgent'n JJlm~ hatten gel':eigt, daB die rein defensive Str:aegie Justinians - Verstirkung
5. Die Ba!k':lnkricX~ des MiIIO'ikios, 592·-6o~
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des Limes durch ein ricfgesrcffehcs Festungss ystem gcgcn die Barbareneinfalle niche aufrcchrzuerhalten war. Die Awaren, die schon nach dem Fall Sirmiums eine Reibe von wichrigcn Kastellcn eroberr hanen, machtcn Fonschrine in dcr Belagerungstechnik. Zudern hindenen die noch intakrcn Limesfestungen sie nicht daran, in die unmitrelbare Nahe der Hauptstadt voraustoflen. Schlicfilich hanen auch die Slawen keine Scheu mehr vor groBen Stadten, wie der Angriff :tuf Singidunum von 59:! zcigr. Das srraregische Dcnken des Kaisers knnnre darauf nur eine Antworr: die slawische Bedrohung an dcr \"'urzel zu packen. Damir wurde zugleich dem Khegan tin wichriges Druckmirtcl und ein, wenn auch unsicherer, Verbundeter genommen. Seir dern 4. Jahrhundert harten rcmische Truppen nicht mehr in so groflem Maflsrab jenscirs der Donau operiert. Schon damals war en die norddanubischen Goren schwer zu Iossen, kaum 2U schlagen und nicht zu vetnichteu gewesen. Diesmal war die Acsgangsposition fur eine .Sauberung' des Limes-Glacis noch wesentlicb ungunsriger. DaB man sie iiberhaupr in Angriff nahm, zeigt eines: Die schon aufs Reichsgebier vorgedrungenen Slawen galten noeh nichr als gefahrlich. Dicjenigcn, die man als Feinde ausmachen konnre. s;lBcn nocb jenseits der Grenze, unter ihnen jener Ardagast, der im Jahr der groGen Sla ••s-eninvasion, 58 5. bei Adrianopel gestelh worden war.' Er war nun, neun Jahre sparer, das erste Angritfsaicl. Irn Friihjahr 593) sammcltc Priskos gcmeinsam mit dcm Kommandeur der FuBtruppen. dem Germanen Gentzon/Gento, seine Streirkrahe in Herakleia und Drizipera. Von dart erreichten sie in zwanzig Tagesmarschen Durostorum/Silistra an der Donau.' Bei den Awaren harte man die romischen Truppenbewegungcn aufmerksam bcobachter. Bereits in Durosrorum erschicn eine awarische Gcsandrscheft, die Aufkli'irung uber die Zicle der Romer forderte. Fuhrer der Gescndrscbafr war ein gewisser Koehl, dessert angebliche Rede 'Ihcophylakt. gerreu seinem Vorbild Menander, ausfuhrlich vitierr." Er beruft sich ernphatisch auf den Frieden und die Venrdge, die die Romer nun gebrochen batten; geradc Priskos, dcr jiingst den Frieden eingeleirer babe, stundc jetzr hochgernster an der Donau. "lhr habt den Barbaren die Schlechtigkcu beigebrachr. Vertragsbruch ware uns unbekannr gebheben, wenn wir niche euch als Lehrmeister in der Luge gefunden hatten", wirft der Aware dcrn romischen General vcr. Fur einen Augenblick erscheint hinter clem Seereotyp des treuJosen B,lrbaren das cmgegengesetzte Bilci. der ,edle Wilde'. Die Soldaten sind bcrroffen, doch Priskos behilr einen kuhlen Kopf. F.r sctzt dem Abge:);mdren des Khagans :1L1seinander, daB "durch die Bundnissc und Vereinbarungcn mit den Awaren (tai; 'A~uQt%al:; ot',,'frip:u.t; tE ZUL o:tovoai;) dt:r Krieg gegcn Jie Geten" (die SJawen) "nicht zu Ende sei"J Diesc Lektion in romischcrn Volkerrech( muB der beredte Barbar zunachst hinnehmen. Priskos lielS nun Boote bauen und ubersehrilt die Donau. Der r6mische Nachrichtendienst hatte funktioniert; es gehng, Ardlgasr, dessen Krieger zurn Teil auf Raubzi.igen untcrwegs waren, des Nachts auf dem Kriegspfad zu iiberrumpeln. Der aus dem Schlaf geschreckte SlawenfUrst warf sich aufs Pfcrcl und galoppierte clavon. Bald hatten ihn die Verfolger erreichr, er erwehne sich cler Ubermachr und sctzte s(inc Flucht zu FuB fort. In unwegsamem Gtl;inde hane a die: Romer fa~t aGgeschi.iudt, Wart er nidu i.ioer einl.!l1Baumstamm ge~turZL Di~ ab~meuerljche Vcrfolgungsjagd nJhm ein unwahrscheinliehes EnJe: Ocr hst schon verlorene I
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$yj: Der ,JJ:l5dJ.i.:rir!g' gcgen Donansiasscn
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Arcagcsc sdl:1ffte cs mir [erz tcr Kraft. in einem benachbartcn Flug unterz utuuchen und zu vcrscbwinden. Die rne.sten seiner Leute batten weniger Gluck, sic wurdcn wahrenddesscn yon der kaisertichen Arrnee niedergcmachr.! Des weiteren verwiistetcn die Romer des Gebler des verjagten Slawenfursten, zerstorten Felder, fill ten Baume und {iihrteu alle dberlebenden Bewohner nach Byznnz in die Sklavcrei: In den Guerillakriegen unseres [nhrhunderrs pflegr man ein derartiges Vorgchen cls "S:il1berung~:lktio!1" Z1.1 beaeichnen. Man machte dabei betrachtliche Beine, uber die sofort Streit carsrand. Es bandelre sich also bei den Slawen an der Reichsgrenze keineswegs um arme Bauer»: das gcraubte Gut aus zahlreichen Kriegsziigen harte Scharze ergeben, die sich die niche gerade mit Beure verwohnten romischen Soldaren niche entgchen lassen wollten. Der bis dare wenig erfolgreicbc Priskos wollte einen Grofheil davon dem Kaiser schenken. Als daraufhin Unruhen und Tumuhe im Heer ausbrachen, rief Prisk os noch vor Sonnenaufgang seine Offiaiere z usammcn, versicherte sich ihrer Unterstuczung und hielr dann seinen Soldaren auf Latein cine "themistokJeisehe Rede". Theophylakt zitiert das rhctorische Bravoursriick als Beispiel fur die Macht des Wortes. Der Appell des Feldherrn, fur Ruhm und Ehre und nichr aus Habgier zu kampfeu, beruhigte [ur den Augcnblick die Truppe. Langerfristig trug seine \-'01'gangswcise sicher dazu bci, die Begeisterung [iir die muhsamen Slawcnkriege weitcr zu dampfen." Die Uberfdhrung der Slawenbeure erwies sich als niche weniger schwierig. Priskos ordoere dazu Tarimer mit 300 Mann ab. Am sechsren Tag wurdc der Trupp van Slaw en uberfailcn. Obwohl Tatimer in diesem Kampf vcrletzt wurde, konnten die Angreifer ebgcschicgen und der Schatz bcil nach Konstantinopel uberfiihrt we-den. Das Ereignis beweisr, daG zu dieser Zeit weir inncrhalb der Reichsgrenze knegerische Slawen cuzuereffen waren ; d:.d~sic bier schon siedelten, ergibt sich daraus niche zwingend. Dern Kaiser karn der sichrbnrc Erfolg gercde rechr: Tctimer wurde van der Bevolkerung bcjubelr, der Kaiser [eierte ein Dankgebcr in dcr Hagia Sophia. lnzwischen ging nordlich der Dcnau der Slawcnkrieg weirer. Das Hauptproblcm war nun, iiberhaupr einen Gegner ausfindig zu rnachen. Der Taxiarch Alexandcr iiberqucrtc im Auf trag des Priskos den Flug HelibJkios/hlomipl~ und steHte in der Nilhe eine slawische Schar. Die angegriffenen Slawen zogcn sich in Sumpfc und Dickichte zuruck, wo sie den verwirrten Romero faSt den Garaus gemacht hiinen. Deren Versuc.h, de:n Auw:l!d l1iecierzubrcnncn, um d~n SIJwen die Deckung zu nehmen, schlug fchi, das Terrain W3.r zu [cuche Die wenigcn Gcfangcnen, dllo: ffi.Jn gem:1cht ham:, verrieten die Ve:-sr~ckc de Sbwen J.uch untel' cler Falter nicht." Die im ,Dst.:hungelkricg' unbeholfencl1 Reichstruppen hat ten schlid~lich Gli.ick. Ein Uber!iufer stellte sich dem TaxiJrchen Alexander zur Verfugung. Oer Mann war Gepide und einst Christ gcwesen. [cbte aber bei den Slawen. Was wir uber ihn erfahren. bGt mal1ches uber ethnogenetische und gesellschafdiehc Vorgi:inge erahncn, was sieh sonst sdten in den Quellen findct. Er sprach sbwisch, konntc awarischc Lieder singen, kannte sich in seiner Umwelt ausgezeichnet JUS und wurJt van dtn SlJwen sLlwelt ge:.lchtc:t. dJJ1 ihm utren Konig Musuk.ios auf sein 'X'un 150 BLlote roit Be~atzung anvcnrautt', Infonnanrcn wit.: ihn traft:n die Riimer nordlich der Donau ofters an, haufig ehemaligc Provinzillcn oder Christen.
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i- Du: Rdktl.ll.i..:I"/t'g!! des
Mfllni.i;;io5, 59.2-601
S,. Ircn waren t:s [edoch .Hochverrater' dieses Kalibers. die einen Kneg ernscheiden konnten. Die slawische Schar, mir der man in den Auen des Helibakios aneinandergeraten war, kam nach seinen Informationcn vcn Musukios, eioern .acgeuanureo'' Konig der Slawen, der sich etwa 3:) Parasangcn (ca. 165 km) entfernt aufhielt. Sic sollre die Lage nach der Vertreibung des Ardagast und die Bewegungen der Romer auskundschahen. Der Gepide rncchcc sich crborig .. Musukios cine Faile zu stcllen, wofiir ihm eine hohe Bclohnung versprochen wurde. Wahrend I'riskos die slawischcn Gcfangenen niedermachcn licll, eilte der Gepide zu Musukios und erbat sich von ihm Rudercr mit Booten, urn die fluchtigen Untertanen des Ardagasr iiber den FluB Paspirion zu setzen." In der Nacbt holte er sodann Alexander mit zoo Eingeweihtcn herbei. Diejcnigen Slawen, die niche schon in weinseligen Scblaf gcfallen waren, lulhc der Gepide mir anscheinend rechr schwermutigen awarischen Gesangen ein, die auch das Signal fur die Romer darstellren. Die Leure Alexanders Iielcn iiber die Boorsleure her, denen sie "zu· gleich mit dem Schlaf das Leben raubten". Auf den erbeuteten Booten setzte Priskos noch in derselben Nachr mit )000 Mann uber den FluB. Der ungltickliche Musukios schlief gerade scinen Rausch nach dcm Begrabnis seines Bruder's aus und wurdc lcbcnd gefangen, del' Rest seiner Unrerranen wurdc niedergemctzeh: Die Romer verbrachten die genae Nachr ,.im Blur", wie Theophylakr in uniibersetzbarcr lakonischer Drnsrik mitteih. Am Morgen nach dem blutigen Uncernehmen lid~ Priskos den Rest des Heeres uber den Paspirion seraen. Der erfolgreiche Blitzkrieg machte die Truppen sorglos: nun war es an ihnen, im Rausch naeh clem Fest ubcrrumpelr zu werden. Nur der wachsame Genrzon, Komruandeur der FuBtruppen, verhinderre, dag die rachedurstigen Slawen linter den Kaiserlichen ein cbensolches Massakcr veransraiteren wie dicse am Tag zuvor. Priskos lid~ die fur den Wachdicnst verantwortlichcn Offixiere pfahlcn und cine Rcihc Soldaren cuspcitscheu.'? Dem Heer sollre noch mchr zugcmuret werden. Maurikios, den die bisherigen Erfolge anschcinend in der HoHnung besrarkr hatten, die Slawen im Norden enrscheidend trctfcn z u konnen, wiinschte die ,Siuberungsaktion< auszudehnen. Er sandre Tatirner zuriick zu Priskos mir dem Befebl, im Feindesiand zu iiberwintern."! Dahinrcr steckre eine Srraregie, wie sie das StrJ.tegikon!\ fur den Sla\\"enkrieg cmpfichlt. 1m Winter, wenn Fli.isse und Sumpfc zugcfroren und die Biiume kah1 sind, konm:n n:1ch den RatschJagen des Krieoshandbuchcs die Sb.wen leichter bekimpft werden. Doch die Theoric cler ,tabula rasa' W:lr nil.'ht in die Praxis umzusetZl.:n, Jie Soldau:n warcn anderer Meinun~. Sic- fi.irchteten di~ grimmige Kalte und die standigen feinJlichen An~riffc, und nul' die Oberrcdungskunst des Priskos konnte die ivleulerei bcenden. Bald darauf zog cr sich gegen den Befeh! des Kaisers uber die Donau luruck.!6
5-4- 594: Kleinkriog
auf Widerru!'
Dcr Khag;an harte seit dcm ~eharnischten Protest seines Gesandtcn Koch die rbmischen Abentcuer im Slaweniand gt'duJdt't. Vicllcicht hane cr viclleicht errcichreu sic sogar das Gegcnteil. Diesmal lief der Khagan seincn Drohungen eine wohidosicrtc Handlung folgen. Am zehnten Tag nach dern Treffen berichtercn Boren, die Barbaren hatten Singidunum eingenommen und wollten die Bewobner ins Feindesland verschleppen.' Ohne Zogern ruckte Priskos donauaufwarts vor und schlug auf dcr lnsel Singa in der Nahe Consranriolns sein Lager auf - angeblich 3c Meilen von Singidunum entfernt. Vielleichr handelre es sich um die lnsel beim heurigen Vinca, 30 km srromabwarts
vcn Belgrad." Don kam es zu einer denkwilrdigen Begegnung des rornischen Oberkomrnanmir dem Awarenkhagan. Der Awarenherrscher harte am Ufer Platz genommen, das BoO[ des Priskos war in Rutweite auf der Donuu verankert. Das Arrangement tiir die Giprelkonferenz an der Donau zeigt des Mij~tr3uen, des damals zwischen den Machten herrschte. Theophylakt gibr die fur seincn rherorischen Geschmack rechr sehmucklosen Reden der beidco Kontrahcntcn wieder." ,,;£\'0';: 6 "lcn:go; U~llV",die Dcnau isr euch trcmd, war der Kernpunkt del' Aussage des Kbagans. Er verlangte den Ruckaug der rcrnischen Armee von del' Donau als Bedingung fur den Frieden: ,,\\I'a5 gibt es zwischen euch. Romer, und meinem Land gemeinscmes? Warum setzt ihr euren FuB weirer als es sich gehort ? Die Donau ist euch fremd, ihrc WcUen eehoren zum l-eindcsland. Mir Waffen haben wir sic uns erworben." "Das bedeutcr jedoch niche uubedingt ciucn Anspruch auf das rcchre Donauufcr, cs beziehr sich ehcr auf den FluB seibst, VOl' dessen Uberschreiruog gewarnr wird. rc lrnmerhin sag Priskos in diesem Augenblick in einem Boot auf dcrn Flug, uud seine Flcrre ankcrte bei dcr Inscl Singa. Die standige Anwesenhcir rcmischer Armeen am Srrcm wertete der Khagan wohl auch als verletzung awarischer Intcressen. Der Siawenkrieg am Unterlauf war gerade noch toleriert worden. jerz r stand Priskos am Rand des Karpatenbeckens. Der Khagan muBte mit einer Auswt:itung der romischen Offensive auf awari.sches Siedlungsgcbict rechncn. Er forden\! den sofortigen Abzug del' romischen Armee; die Dc.:klaration des ,Istcr Anricus' sollte dit:5cn Punkt unrerrnauern. Wano immer in den folgenden Jahren cine: romische Anne:e her.lnru.,;ktc, kam es im neur.llgis,hcn Gl.!biet zwi)..:ht:'11 Singidunum und den ,Katarakten' zur Konfrontation. Es ware also \'crfchh, 7.U wcitreichende Schliisse aus der awarischen ,Donau-Doktrin' zu ziehcn. Sic war ein politis..:her Schachzug im strategischen Pokerspicl der beiden GroBmaehte. [rn Frieden von 598, nJ.ch dem awarischen Sicgcszug durch Thrakien, wurde die Donau nur allgemein ab Grenz.c fcstgeIegt, sogar ihre Oberschreitung gegen die Slawen war moglich; als die Aw;nen urn 600 in Bedrangnis gericten, wurde die weitgehendere AusJegung van 595 wieder aktueU (vgl. Klp.5.7.-9.). Schon das zeigt ihrcn vorwicgend defensiven Char3kter. Denn wenn die Awan~n Beute machen wolhen, beschrank{en .sic sicn ohnl'hin nicht auf die wenig eintraglichen Grenzgarnisonen :lm obersten Limes.
dierenden
5. Die B.dk.lIlkriege des Maurikios, J92-6c1
Alpenslanscn und LI'Wdri."ichc \'(,ie5lpolitik
Popovic" s(hlidh JUS den awarischen Ancprilchcn, Jaa in diescr» Jahr (er dati err die Ereignissc auf 596) die Operationen des Khagans dem illyrischen Limes den Todessrof versetzt harten. Die letzten Miinzen in illvrischcn Limeskastellen, die bisher gefunden worden, stamrnen von 592/93' n' Nach 596 wurdc seiner Meinung nach die rcrnische Verteidigungslinic auf den .inneren Limes'
cmen Barbaremrupp. Ls ::;cbng romischen Kundschaftern, sich nachts soweit heranzupirschen. daf sie cinige Barbarcn lebend fangen konnten. Guduin brachte
; ..f6
z.uruckgenommcn.
Doch crfahrcn
wn- nur vom l-ull Singidunums, das kcineswcgs dufgegcben, wurde und in den folgenden Jahren Operationsbasis der romischen Armee wurdc. Andere Kasrelle harrcn die Awaren offensichtIich niche gcnommcn: die Romer warcn sofort auf die Nachrichr vom Fall Singidunums bis auf )0 Mcilea an die Stadt herangeriickt. Dart stieflen sic bei Constantiola auf das Awarenheer. Do. schon Viminacium 50 Meilen von Singidunum enrfemr war!', konnen die Kastelle unrerhalb dcr Margus/Morava-Miindung damals nicht betroffen gewesen sein. Nochher cber wandte sich der Khagan nach Dalmauen. Will man niche ann ehmen, die Awarcn hatten bcreirs vor dem Anmarsch des Priskos am illyrischen Limes systematisch ,gewildert< - was ihnen der General wahrend der Vcrhandlungcn sicherlich vorgcworfen hatte - kann gerade in diesem jahr niches Enrscheidcndes passiert sein. Yon einer formellen Aufgabe dcr Donaugrenzc durch die Bvzantiner kann gleichfalls kcine Rede scin. Das Jahr 595 brachre also kcine grundlegende .Anderung der Verhaltnisse am Limes. 50woh! 592 als auch im Herbst 597 wird das voruberaiehende Awarenheer mehr Schaden angerichcer haben. Priskos lief sich jedenfalls auf cine Fesdegung dcr .nassen Grenze' nicht ein; er Iorderte die Rcckgabe von Singidunum. Daraufhin drohte dcr erzurnte Khagan, noch vielc weitcrc Stadce zu erobern. und aog sich vor» Ufer in sein Zeh zuruck. Nachdem die Verhandlungen gcscheitcrt waren, schicktc Priskos den Guduin mit cinem Tcil des Heeres zu Schiff nacli Singidunum. Als die cwarische Besutzung die romische Flone heranruckcn sab, versuclue sic, vor der Stadt aus Wagen eine Ver schanzung zu errichtcn. Sebald die Rome- die Verreidigungslinie tiberrannr hanen. ergriflen die Barbarcn die Flucbt: niche zuletzt aus Purcht, auch Yon den Bewohnem der Stadt angegriffen zu werden." Anscheinend barren die Barbaren die Stadt nicht v(lIE:; zcrstort, sondem cine Besatzung don stationiert ; die Einwohner konnen noch nicht verschleppr worden sein, wic es die Romer bcfurchtct hancn. Am nachstcn Tag wurden die beschadigten Maucrn wiederhergestellt. Dilraufhin k.i.indir;rc der Khasan dur(h Botc:n an Priskos den Frieden offiziell auf. Doch er schlug nieht den gewohnten Weg cntlang der Donaustr:.Gc ein; diesmal wandtc er sidl in RichtLIng zurn "ionischen Golf", also zur Adria, und marschierte in Dalmatien ein.1J Genalleres Hi~t sich i.ibc:r die Ziele des Awarennee~ res leider nich[ sagen. Laut Theophylakt griff es naeh einigen Tagesmarschen die sonst unbekannte St:tdr Bonkeis an und eroberte sie sl.:hliemich.!6 Die Stadt und yit:rzig weitere Festungen .'wllen in die H:lOd der Barbaren ~efallen sein. Priskos machte keinen Versu(h, die Dalmatincr 'lor den awarischen Plunderern zu schutzen. £r sandre nllr den bewiihrten Haudegen Guduin mit lOCO Mann aus, urn die Feinde unter Beobachtung zu hahen. Das romische Detachement konnte es nicht wagen, wie die Invasionsarmee die Hauptstrage zu beni.itzen; man roulhe sich durch unwegsames und unbekanntes Gelande bewegen. D:ls Unrernehmen hane unerwarteren Erfolg. Eines Tages erspahten Guduin.~ Leute aus cler H6hc sondern
gleicb zuruckerobert
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aus ihnen hcraus , da~ ihrc Abteilung JUS zwei Tausendschcfren bcsrand und vom Kbagan mit der 13ewachung der Beutc betraur worden war. Wie irnmer bei solchen Gelegcnheiren waren die Fcinde vom Wein benebe.t. Die Romer hatten mit den ahnungsloscn Barbarcn dnher lcichtcs Spiel; die zuruckgcwonnene Beutc wurde umgchend an Priskos gcschickt. Es \VJr rnit geringcm Aufwand gegluckt. den Khagan urn die Fruchrc seiner Ercberungen zu bringen. Theophylakt schreibr es dessen Niedergeschlagenheir 2U, daG nun nachtzehn Monate und mehr" zwischen Awaren und Rome-n nidus Erwahnenswertes geschch. Beide Heere [agerten wahrend dieser Zeit an der Dcnau." W'clcher Teil Dalmaticns darnais in Mitieidenscbaft gczogen wurde, isr schwer zu entscheiden. Die Kiistenbewohncr hatren in dieser Zeit noch andere Sorgen, etwa den jahrelangen Streit Papsr Gregors des Groden rnit clem Erzbischof von Salona, der eine rege Korrespondenz ausloste." DaG ein Vorrnarsch enrlang der Save die Byzanriner damals noch sehr beunruhigt harte, ist zu bezweifeln. Wahrscheinlich schlug der Khagan die Serafle von Sirm.ium nach Salona ein, auch wenn sic zunachsr in rclanv unergiebiges Berggebier fuhrte, JaG im Gebirgc gekarnpfr wurde, zeigr ja das Unrernehmen des Guduin. Dadurch konnte das bcurigc Bosnien der slawischen Expansion geoffner worden sein." DaB der Kh.agan sich auf ein soichcs relativ wenig eintragliches Unrernehmen in den Bergen einliefi, muB mir der Situation im Westen seines Reiches zusammenhangen. Ein Zug nach Siidwcsren [uhrte, wie augedroht, auf Reichsgebier; gleicbzeing demonstrierte er die awarischc Prcscnx in eincr Region. in dcr das Vordringen der Slawen immer mehr das Gleichgcwichr der Macbtc bedrolne. Viclleichr hane dcr Khagan ursprunglicb gcplant, an die dalmarinische Kuste vorzustolien, und erfuhr auf dern \\leg von den slawisch-baycrischen Auseinandersetvungen im Drautal. Auf jcden Fall miissen die Ereigoissc im \'qesten in diescn jahren wichrig genug gewesen sein, urn den Krieg gegen Byzanz zunachst im Sande verlaufen zu lassen.
5.6. Alpensluwen
und awarische
Wahrend an d~r untt:ren Donau byzantinisl:he
Westpolitik
Feldherren mil wechsdndem Erwcstlichcn H..intl des awa.rischen Machtbereicht.~ ihnliche Auseinanderseri'.ungcn. LInd sic brachtcn clem Khagan ahnliche Prob!cme: Hier wie donluttcn Sbwen, dcr.:n Fi..ihrung l.:rbc::anspruchte, auf cigenc Faust gekampft und d,ldurch eincn Gcgc::nangriff def betroffenen Nachbarn ausgeliisL Die Kvnterschlage wit::derum erforderten cine awarische Reaktion. Dcr Khagan konnte cs sich nieht leisten, auf die Dauer die initiative den Shwen allein zu ;berlassen - ebensowt:nig, wic er ihre Niederlagen auf sich sitzen lassen konnre. Wie allch gegeni.ibcr Byzanz, gcbng es im Westen, die unauswci..:hliche Konfrontarion zu b~grcnzen. DaG mit einer dosienen Mischung schneller Intervention, Drohung und Diplomatic ein langerer Krieg verhindert wurde, zeigt einmal mehr das Ges(hick des Khagans. 1m La1.1fedt::r achtziger 1ahre di.irfle es den Alpensbwen, \,jelleicht mil awarischer Untt:rsti.itzung, gelungen sein, in Karnren wie in Krain die Reste germafo!g im SI:.nvenland karnpftcl1, bcgannt:n
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t, Die B/.dk.mkn·cgc des
A/,runklOs,
592-6::;2
nisch-romauischcr Hcrrschaft zu bcseingen. DJ~ geschah, ohnc dag die Chronisren von dieser folgenschwercn Vcranderung vie! Notiz nahmen. Wir verdanken es nur den unentwegecn kirchenpolitischen Srreitcreien im -Patriarch at Aquileia, dJ.B wir zumindest das Ende der Kirchenorganisation in den slawisch gewordenen Gebieren rekonsrruieren konnen. Dureh die [angobardischc Eroberung 568 war ein Crofiteil del' aquileischen Kirchc zur .cecctesia in gentibus" geworden. ~ Im Spannungsfeld zwischen Reich und Langobarden, zwischen Papsr und Exarchar versteifre sich die .Fromkirche' van Aquileia im .Drcikapitelstreit' auf eine scbismctische Position. Eiu Brief aus diesen Auseincnderseraungen tragt die Unterschriften der Bischofe des langobardiscben Bereiches, die sich 59' bei Maurikios iiber den Papsi beschwerten.' 1m jahr vorher war auf dem Konzil von Marano ein langjahriger Streit uber cine Verschnung mit Rom geschlichrec worden; Pall Ius Diaconus zchlt die Exponen[en der beiden Linien auf.' Anfang des? Jahrhunderts kam es dann z ur folgenschweren Spaltung zwischen dem .Fluchtparriarchar' im byzantinischen Grado und dem wiedererrichtecen Pau-iarchensitz im Iangobardischen Aquileia. Als 827 auf dem Konz.il von Mantua zwischen den Rivalen enrschieden werdcn sol he, vermochcen beide Kirchen Beweismaterial JUS der Zeit urn 6co vorzulcgcn. Darunter war die Unterschriftenlisrc einer zwischen 572 und 577 in Grado abgehahenen Synode, die auf diese Wcise in den Protokollen von 827 erhalcen gebiicbeu ist.' Im weireren Veri auf des Patriarchen-Streits ging man dazu uber, solche Bcweisstuckc zu falschen. Ein derarriges Eracugnis del' Gradenser Falscherwerksratt 1St vermurlich die in der icalienischen Lireratur weichin verwendete Unterschrifrenlistc einer Synode vcn I
579'
Die aufeinanderfolgcndcn Bischofsiisren zeige» den VerfaJl der "ecciesi;} in genubus". In den sicbzigcr jahren hatton die Bischofc van Celcia/Celjc und Emona/ Laibach, von Teurnia bei Spinal/Drau una Aguutum/Lienz noch gemcinsam rrut ihren Kollegen JUS Venetien an der Gradenser Synode teilgeuomrncn. Bald darauf fielen die chrisrlichcn Fluchtburgen im .Dreilandereck' zwischen Awaren, Franken und Langcbarden in slawische Hand. In den kirchenpolitischen Auseinandersctzungcn urn 590 trar keiner der Bischofe nordlich der Karnischen Alpert mcbr hervor. Ecwas binger scheinc sich Bischof Johannes von Ccleia behaupter zu haben: Nacb 587 gehorte er [aut Paulus Diaconus der Kompromifl-Fraktion an und war 590 wohl noch in seiner Diozesc." Bald darauf floh er abcr "de Pannoniis" nach Isrrien, wo er in Civitas Nova cin Bistum einrichrere: Schismariker 7. wangen ihn schliefilich, seine Fluchr nach Sizilicn Iortzuscrzcn, wic wir cus einem Brief Paps[ Gregors von 599 wissen.s Haufig wird fur die siebzigtr Jahre des 6. JJhrhlmderts aueh noeh mit einem Bischof von Siscia gcrechnet, woher dcr "Vindcmius Cesscnsis" der Gradenser Synode gekommen seill sol\.9 Die italienische Forschung laBt ihn hingegen auf cler lnse! CiSSl in der Buche von Rovinj residieren. Das Schicksal dicses istrischen ,Klein-Athntis' ist voUer R:itscl: Angeblich soli es um 700 bei einem Erdbeben in den Fluten verschwundcn .sein.!" Auf den versunkcnen Bischofssitz weist auBerdem die Untersehrift cines Ursinus auf einem Protokoll der ri5mischen Svnode von 680 hin; nach der griechischen Version war er "b;(oi' Noch weniger kann man ruir Hauptmann annchmcn, die awurische Wcstwendung habe die Knechrschuft der Alpenslawcn verschar'r. Aucb das Oegentcil ist daraus nicht zu erschlicgen, wic es Mal versucht.>' Zielfi.ihrender ist Fritzes Verglei.:h~6 ruit jenen makcdonischcn Stawen, die cine Generation spacer den Awuren eine gemcinscme Belageruog Salonikis schntackhafr rnachen konocen. Das awarischc Eingreifcn sollre aber wohl nicht, wic Fritze meint, cinem .- doch recht unwahrscheinlichcn - baycrischen Angriff auf Pannonien vorbeugen. Sdbst 'Iassilo II!., der dJ7..U doch wesenrlich besscre Vorausscrzungen besaf als scin Namensvetter awci jahrhunderte zuvor, hat solchcs uic versucht. In erster Linie ging cs vermudich darum, die slawische Exp'lnsionsb~wt::gung sdbst unter Kontrolle zu halten. Ocr Fi.ihrungsanspruch des Khagans vcrlangte seine Pd~en1. uber.11J dort, we l:)ckJ:mpfr wurdc. 1.:;s~tand nidH In seinc.:r Macht, \\·ie Hauptmann annahm, seine harte HJ.nd bis in dic let7.ten Alpen61cr spi.irbar w madlen. Aber wenn es notwendig war, dano konnte er mit ungeahntcr Schnelligkeit auftauchcn. D:ts ExcmpL~!, d.1s cr 595 an den Baycrn statuierte, solltc auch Jen Sta\ven zeigen, daB er der Herr wa!'. Damit erreit:hcc er zumindest, daG neben dcm Khl!:)anat in s~jnem Bereich kein zwcitcs liberregionalcs Hcrrschaftszcnrrun1 entstand. Die Problemc im Westen kOllntcn cbs vursichtigc Auftreten der Awan~n im Osten vers6ndlicher machc.:n; vielleicht schon das Zogern in der. Jahren 593 und )94, sicherlich aber die sonsr bum erklar!ichc Wendung ::lUf den westlichen Balkan im Kricgsjahr 595. In diescm Jahr "versehwandcn" die Awaren nach den Kampfen um Singidunum und trotz einer formellen KriegserkHirung mchr Qdcr \\'enigc:' ~\US d~'m .Blickfe!d der byzJntinischcn Armer. Hochstwahrs(.heinlich
Ip
i- Die 8.dk,mkriege d,,)' ,H,wrikllh,
592-6c2
wollte mJ.11 mir dcm Zug in Richung Adria den Sla-ven des 'W'est..:nsJell Rilckcu starken. Und die darauf folgcnde achrz.ehnmonatige Kampfpause an der Donsu niitzte der Khagan, urn die Situation im Westen cndgu!tig zu bereinigcn.
5.7.598: Nur die Pest kann die Awaren aufl-alten
I Ii i I
Die Offensive der Romer war zurn Stillstand gekommen, obwohl an schein end kein Vertrag geschlossen worden war; auch Tbecphylakr [iihrt die Ereignissc des jabres 598 auf einen romiscben Vertragsbruch zuriick. womit wohl die DonauIiberserzung von 595 gemeinr ist.' Ocr Kbagan harte die Zeit gcnihzr, urn die Verhalmisse im Westen zu kldren. Nun sammclte er scin Heer, urn der alien EinfallstraBc ins Rcmerrcich zu Iolgc». dcr Doncu entiang du-cb Moesien nuch Tlirakien.' Nach der Schilderung Theophylakts began» der Zug schon im Herbst (also ,S97), die Awaren srielien bis Torms/Constama am Schwarzen Meer vor.! Priskcs kam der bclagerten Stadt zu Hilfe. Theophanes berichtcr auflerdern, des romische Hecr sei von Singidunum zuriickgckehrt.' 'IXlahrscheinlich harte Priskos wahrend der Kampfpause Singidunum zu einer An Hauptquartier ausgebaut. jedenfalls konnre die zuvor so urnkampftc Stadt ebensowenig wie der Rest des Limes dav Awarenheer cufhalten. 'X'abn:nd die bciden Hecre einander vor Tomis gegeni.iberlagen, brach der Winter herein. Einstmals hatre in dieser Stadt Ovid, fern yon Rom, die schwermutigen Jahre seiner Verbaunung verbrachr. Nun schlugen hier, nur wenig voneinander enrfenu, Romer und Barbn-en ihre Winrerquartiere auLI w,,~nun gcschah, ist cines der schonstcn Illusrrarionsbeispie!c zur Psychologie der Barbaren. Ais der Fri.ihling ins Land z og, druckte die Romer der Hunger. Die Pro vim. Scythi
gewordencn
Sohn und
Auf die Dauer crlaubre die wenig rnir Glaubensfragen zu tun harte, die
jedoch die Christianisierung, Behauptung der Bulgaren. Den awarischen Khagancn hat sich dieses Problem nie gestelh. Als Baian auf die Bibel schworen soilre, mu{he ihm die Bedeutung dieses
Buches erst erklarc werdcnY Auch chrisrlichc Syrnbole (odcr gar das Fehlcn yon GrJbbci~aben) in awarischen Graben- konnen kein awarisches Christenrum belegen." Scibst die zahlrcichen Kreuze oder Kreuzverzierungen, die in [etzter Zeit in Zamdrdi ans Tageslichr kommen'", beweisen nicbr, daE der Trager sich ais Christ verstand, ebensowenig wie die liturgischen Gerare oder Inscluiften in den Schatzfunden von Malaja Perescepina oder Nagyszentmiklos, auch wenn sie die Offenheir der B.1r-
baren fur die Obernahme christlicher SymboJe zeigen. Sofern sich der Besiczer der Bedeutung dieser Symbolik iiberhaupr bewufit war, konnte er sie ohne Schwierigkeiten in sein \'V'eltbild einfiigen. Es gab ja kein kanonisches Heidentum, das cine Ubernahme diverser christlicher Attribute cusgeschlossen hane. Solange auf der anderen Seice keine orgcnisierte Kirche existierte, die heidnische Ausdrucksformen bekampfre [woven die grtindlichen Response des Papsres im Fall der Bulgaren ein beredres Zeugnis ablegcn)"', enrstand dabei bestenfalls ein heidnischer Synkretismus mir christlichen Zugen." Dennoch gab es ein awarenzeicliches Christentum im Karpatenbecken. Seine Trager waren zumeisr schon Christen gewesen, bevor sie auf die eine oder andere Weise unter awarische Herrschaft geraren waren. Die am besren Gesrellten unter Ihnen konnten es sich leisten, die Basilika im Kastel! von Fenekpuszta wiederaufzubancn." In der Blurezeir der Plencnsee-Christen urn 600 konnten cinige vielleicht scgcr Pilge-fahrren ins Heilige Land unternehmen: die sogenannten Scheibcnfibe!n rnit chrisrlichcn Motiven, die sich in Gr.iberu von Keszrhely-Fcnekpusz.ta finden, wareu als Pilgerandenken aus Pal astin a gebrauchlich.S Auch im 7. und 8. jahrhundcrt lief~en sich manche Bewohner dcr Cegend mir gefahere» Htinden und ohne Beigaben bescanen." Spuren christlicher Bevolkerung hielten sich nicht nur urn Keszthely, sondern auch an anderen Orten bis ans Ende der Awa· renzeit, ctwa in Savaria/Szombethcly oder irn Raum von Sopianae/Pecs.f Die Frage awarenzeitlichen Christentums ist verknupjt, abcr nichr identiscb mit dcr nach dem Fcrtleben von Provinzialen rornanischer Tradition.G7 Eine besondere Ausstrahlungskraft dieses .Inselchristenrums' auf die awarische Oberschichr ist kaum anzunehmenj seine kulturelle Wirkung war wohl in den ersten]ahrzehnten am grofhen, als noeh gewissc iiberregionale VerbinJungen besrand~n.68 In den folgenden Jahrhunderten hielcen sich zwar christliche Gemeinden, doch ihre Bduche emfernten sich von der Orthodoxie. Man tauhe mil Wasser, verga~ dabei aber die notigen lateinischcn I:ormcln. Die Synode von 7966'] hane zu beraten, ob die "ab c1ericis illiteraris", von schrifrunkundigen Klcrikern, ge!:ipenclete Taufc giiltig: ware, und kam zu Jem SchluG, daB zumindest die Anrufung des Heiligen Geistes unverzichtbar ware ("sola aqua nihil valet"). Dag es sich dabei urn Einheimische handelte, ist ahas bezweifclt worden; doch die Annahme vorkarolingischer Missionare, seien es nun bayerische Iren oder Schismatiker aus AquiJeia1C, ist keine befriedigende Alternative; Missionare des 8. Jahrhunderts aus clem Westen hanen, so irisch oder haretisch sie sein mochcen, die TauffQrmel
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und Byc.nrz
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belu-n-sclu. Zudem betout d:.l::' Svnodalprotokoll" ausdrucklich, dJfS die Taule ,,3 sacerdotibus terrae istius", durch Priester dieses Landes, wclchen Bekennmisses uuch immer, gultig sei, solange sie im Narncn der Dreifaltigkcir crfolgt sei. Es ging also urn pannonische Kleriker. Die Awarcnmission wurde mit groBem propagandisrischcm Aufwand und guten vorsao.en eingcleitct, doch die Ergebnisse waren offensiclulich magerj nich: nur wcgl.!l1der Unlust des Erzbischofs Arn. sich im .wildcn Osten' aufzuhalten. Awarische Honorarioren muliten sich taufcn lassen, nannren sich nun Abraham oder Theodor und versuchtcn, untcr frdnkischer Duldung die Reste des Khaganares zusammenzuhalren ; doch brachte Ihnen die neue Religion kein Gluck. Heidnische Slawen machten die Ergebnisse der .polirischen Mission' zunichte. Es war wohl auch dcr Verlust ihrer sakralen Tradirioncn, der die leczten Awaren so schnell JUS der Geschichre verschwinden lid~. Erst urn die Mitre des 9. jahrhundercs gelang es den Franken, in Mosapurc/Zalavar, nahe Keszrhelv. ein mehr oder weniger lebensfahiges kirchliches Zentrum zu schaffen."
6.9. Die Awaren
und Byzanz
Kaum im Vorfeld des Imperiums angekommen, schickten die Awaren rrotz ailer Scbwierigkcitcn ihrc erste Gesandrschafr nach Konsrantinopel. I Diese Eile ist charakteristisch fur die Polirik der Baian-Dynastie. Die Macbtstellung der ersten Khagane ware ohne Byzanz nichr dcnkbar ge\vesen. In Krieg und Frieden war das Awarenreich abh:ingig vom meditcrranen Wirtschaftsraull1 und den don produzicrten Presugcgurero. Es war cine ganz andere Art von Abhangiakeir als dicier». ge, die heme zwischen .Erster' und .Driner' \V'elt besteht. Dennoch isc diese Bcz.iehung zwischen imperialem .Zcutrurn' und barbarischer .Pcriphcric' grundlegend fur des Versrandnis der frtihawarischen Gesellschaft. In den Zenrren des
byzantinischen Reiches [lessen gi::;anris::he Reichnimcr zusarnrnen, die cine kornBurokratie miucls cines drtlckenden Steuer systems den Produzenren abgenommen harte. Die barbarischen Gentes mit ihren dirckreren, aber wenig dauerhafcen Methoden warcn Konkurrcnccn und N\.ltznie~cr dieser Bdrokraric zugleich. Die bloflc Herrscbafr uber slawische Bauern oder verarmte Pannonier hanc nie vergleichbare Strukruren hervorbringen konnen. DJ.s unterscheidet das Aworenreich von den gleichzcitigen slawiscben Gescllschaftsforrnen und erinnerr an die Germanenheere der Voikerw;lOderungs7.eit. Wie sehr Jie KhagJ.I1-: vom standigt:n Zuf\ug an Presrigcgi.itcfn abhangi~ waren, I:Wr sich am Verha1tcn Baians ablesen. nachdcm die erste Belagcrlln!;; von Sirmium (567) gescheitert war. Ganz offen b.:grundetc t::rseine Fordcrung nach "kleincn Geschenken" fiir seinen Abzug damit, dag er auf die: Volker, die ihm in Waffenbriidcrschaft folgren. Rucksicht nehmen muss!:: und daher unmagJich ohne sichtb.ucn Erfolg abziehcn konne," Immerhin hatte der Binstdler soeben fast kampflos das ganze Gepidenrei~h an sid) gebracht. Solche Beispiele fcstigten das Vorurteil von der unermcGlichcn Gier der Barbaren. Doch Bonus und seinen Beratern erschicn die!:ic Forderung bi!lig und verniini'tig, denn der Khagan vcriangte nur "eine silberne Schale, etwJ.s Gold und dazu ein Uberkleid, wic es die vornehmen Sky-then tragen", ;vlotiv des Khagal1s war bum "amour-propre blesse" und "Ilvi· pliziertc
2c6
6. Scnrktlln:n ,mel Lebensjormen
des A~ ',irenrcicbes
dire", wic Lerncrle' cin ahulichcs Verlangcn nach del' gruBen Bclagerung von Thessalomke (urn 616) interprctiert. Nicht die Schwache seines Charakrers, sondern der gentile .Gesellschafrsvcnrag' 1StTnebkrafe bei dcm Wunsch each zumindest symbolischen (Ab- )Gabcn. Der Hinweis auf dell Druck seines Vielvolkerheeres ist keine billigc Ausrede, sondcm verweisr auf den Erfolgsz wa-ig, unter dem cr steht." BioBer Landgewinn konntc dJS Heer Baians niche zufriedcnstellen ; rrichr einmal, wenn durcuf noch der cine oder andere gepidische Bauer auruckgeblieben war. \'(fenn schon der Sieg cuf dem Schlachtfeld sich niche einstel!r, dann muB die Ubcrlegenheit des Awarenherrschers wenigsrens gcgenstandlicb ausge~ druckr werden. Piir friihere Generationcn barbarischer Heerfuhrer war es noch etwas leichrer gewesen. die Erfolge, die allcin ihre Stellung festigen konnten, durch Plundcrung oder Beserzung romischer Provinzen zu erringen. Die Bedingungen fur Baian und seine Sohnc waren schwierigcr. Die Analyse del' awarischen Politik gegenubcr Byzanz aeigr, wie sic: dennocb Iange ihr Ziel urreichen konnren. Von Beginn an spieltcn sie hoher als die meisren anderen Barbarcnkonigc: doch HUhdas niche auf bcscndere ,Wildhc:it' oder .Habgier' schlieficn. Deun dazu war cine au~crst dillereuziertc
Polirik uccig.
Mchr als bisbcnge Untersuchungen z eigten, Iolgrc die Policik Baians zunachst den Modellen der Volkerwanderungsz eit. Die Uben::inkunft mit justinian war irn .klessiscben' Sinn ein Poedus, das gentile Armcen innerhalb oder 3ugerhalb des Impcriums unter ihren eigenen Anfiihrem nomindl als Vcrbiindcte dcr rcrnischen Armee eingliederre! - auch wcnn sich die Terminologie inz wischen gewandele hatte.6 Den Jogischen' zweiten Schrier tat Baian. als cr wenige Jahre spacer die Ansiedlung auf Reichsboden Iorderre. Doch seit den schlechten Erfabrungen mir den Goren waren die Reichsbehorden vorsichuger gcworden. Dss Angebm des .Ausgediogcs' dcr Eruler urn Bassianae war wcnig verlockend ; keiner der Verhandlungspartner aluue wold, dag gcrade in diesem Raum in den kornmcnden jahrz.ehnten die heftigsrcn Gefechce cnrbrenneu wurdcn. Die Aweren hcucu offensichdich die Scythia minor vorgezogen, «uch urn ihre Operationsbaxis, die Srcppen am Schwarzen Meer, waiter konrroiheren zu konncn.? Die Verhandluugsposition der Awarcn vcrschlechtertc sidl durch den RegiISchlechtgesinnten"; "Gutgesinnte", "gute Le::ute" wurden "zu den eigenen Leuten", m:lO n::lhm sie mir "in die Heimat", wa "dit' Untertanen der beiden Khane zusammengebracht und verbunden" wurdcn.6 Ahnli-:hes be rich ten wiederholt die Orchoninschriften: Der feindliche Khagan und die hoheren Amtstr:igel' werden umgebracht, "die Bage und das Volk" schliegen sich an, werden "gesJ.rnmclt und geordne[".7 Auf der anderell Seite konnte die Loslosung einer kleinen Gruppe, etwa um cinen bena~ht('iligten Prinzen, .,chnell wieder wr BiJdung eines neuen
.J.l6
6, Strukr.urell und l.cbensjornrcn des Auureuveicbes
.Volkes' hihrcn:' Derartigc etluiogenetischc Prozesse veriinderteu im Lauf del' Zeit die ethnische Scrukrur des Awnrcnrciches: je nach den polirischen Bedingungen. konnten sic cine Awarisierung odcr die Forrnierung regionaler Einheiren bewirkcn. \Vcr Aware war und we- nicht, kann beute nicht mehr als selbstverstandlich gclrcn. Ocr Ccbrauch des B.:griffs in den Quellen isr relativ unscharf cr kann pauschal die Angehorigcn des Awarcnreiches bczcichncn, bczicbt sich oft lc diglich auf das Awarenhecr ode- die Reiterkrjeger, die in ihm karnptten, wird aber gelegentlich noch we iter spezifiziert. In diesem eingeschrankten Sinn srellrcn die Awaren in ihrem eigenen Heer viellcichr nur eine Mindcrheit dar. Zumindest deuren die Zahlen der Gefangcnen, die Priskcs in der Schlecht an der Thcif machte, darauf hin: jcco Awaren, erwa glcich groBe Konringenre van Cepiden und anderen Barbaren und Scoo Slcwen." DJS war allerdings ein .lerxres Aufgebot' des Khagans ; auflerdem ist 2U bcdcnken, daB FuBkampfcr leichtcr in Getangcnschafr gerietcn ais awarischc Reiter, die wohl auch ruehr zum Kampf motivierr waren , fin erwas anderes Bild zeigen die archaologischen Bdundc; die a warische Kultur, deren Eigenhciren sich deudich abzeichnen, umfalhe sic her vielc, die sich im
cngcren Sinn keincswegs als Awarcn verstanden ; genausu wie viele, die Mitre des 5.Jahrhundcrts hunnische Tracht trugen, nichr Hunnen gewesen sein miissen. Doch sind die meisten Gegcnstande, die der Archaologie als typisch awarisch gelten, erwa tier Wurdcgi.irtcl, glcichzeitig Statussymhole, die nur einer Minderheir ins Grab mirgegebe» wurdcn. Auch hier konnre man also zwischen den Awaren im vollcn Sinn, denen symbcltrachrige Gegenstande wie Waffcn, Gurrel, Goldschmuck etc. ins Grab rcitgcgebe» wurden, und jcner Mehrheit untcrschciden, die sich im jenseits bestenfalls mit Messer oder Spinnwirre], mil Flcischbeigaben ode- Kcrnmik .ausweisen' konntc. Doc], !iI!B~si..:h burn cine sinnvolle Abgrenzung durchfiihrcu, die Phnnomene ubcrlappen zu sehr, und die gemcinsamc Bestanung verwischt die Grenzen. Es ist deshalb durchaus legitim, den awarenzeitlichcn Fundkomplex des Knrparenbeckcns mir den aus den scluiftlichen Quellen beknnnren Awareu zu verbinden. Der Awarennarne hat also eine Reihe von Inhalteu, die niche zur Deckung zu b-ingen sind. Kuhurell knnn cr die Trager cwarischer Tracht und Tradition bezeichncn; polirisch sind darunter die Angehcrigen des Awarenreiches, sozial die seiner Obersc.:hicht von Reirerkriegern z.u verstthcn; d,lz.u konn(~n noch die \·on diesen direkt Abhangigen, im Familil?n· oder Sicdlungs\'crband Lcbenden gcz~hlt werden. Erhnischer und sozi,Jer Sinn, Eigcn- unJ Fremdbczeichnung sind fur uns oft kaum zu unrcrs..:hciden. 1m vollen Sinn war Aware, Wer;\n g~mein!ia!l1e Ab~tammung glaubte, sich zu Traditiun und Verfassung bekanntc und in Tracht und Sitte diese Zugeh()rigkeit ausdri.i..:kte; das war an fangs vermurlich ein recht kleiner Personcnkrcis. Ocr Erfolg des Khaganates macht~ seine Trager zum Vorbild; der Name tibte wie Tracht und Lebensweise d.:r ii.ihrcndcn Clans eine groge Anziehungskraft aus.!: Dieser ,trickJe-down effect', wie ihn die angelsachsische Kulturanthropologie ncnnt, fuhrte zur Bildung einer relatiy einheitlichen ,Reichskultur' und ].Uf Verhreitung des Awarennamens. Die ,Geheime Gcschichte' de:- lvlongolcn zcigt, wie sich der r\ame einer kleinen Gruppc Juf das gesJmtc Yolk ausdehnt, das cler siegreiche Dschingis· Khan oq;anisiert.rJ In Jicscm Sinn k()nnen die freien Untenanen des Khagans als
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Awaren gchcn. Dcunoch hiehcu ':>i..:hcucb inuerhalb der herrscheuden Kriegerschichr andere Namcn uno Traditioncn, deren Bedeutung je nach dcm Erfolg de.'> Khaganares schwankre. Wesendichen polirischen Einflug gewanncn erst die awarischcn Bulgaren des 7.Jahrhunderts. Wit: Attila, dulderen die awanschcn Khagane die Existenz erhnisch relativ geschlosscner Kficge:-gruppen in ihrem Herrschahsgebiet. Unabhangigc Operarioncn einer Zehru.iusendschafr Kuniguren. einer Tuuscndschafr Bulgaren sind bczcugt." DaB ihr Ansehcn gerioger war aIs das der eigendichen Awarcn, zeigcn die abfalligcn Wone des Kbagans iiber die Kurrigurco, "urn die es nicht schade sei".': Genaucre Angabt:n cber die Exisrenz der erhnischen Einheitcn im Karparenbecken entbalr die Kuver-Oeschichtc dcr Miracula Demeu-ii':', wo Yon den nach Pannonicn verschleppten Bewohnern der Balkanprovinz cn die Redc ist. ,.Seit damals vcrmischccn sie sich mit Bulgaren. Awaren und den andercn (hcidnischcn) Volkerschalren (t{}VL:l.O(), hatten Kinder voncinandcr, und wurden tin zahlreiches Volk (,,-ao~):[eder Sohn aber ubemahm von seinem Vater die Trudirionen und die Zuneigung seines Gesch.cchres (YEVO;:) zu den Sirten der Romer ... Sccbzig Jahre und mchr, nacbdern sich die Barbaree ihrer Vorvater bemachrigt hanen, harte sich dort aus Ihnen ein andercs, ncues Volk (i,uo.;) cntwickelr: mil der Zeit aber warcn die meisten Yon Ihnen frei geworden. Der Khagan dcr Awaren, der sie nun als eigcnes Ethnos berrachrete. setzte ilinen nach der Satzung seiner Gens (:l.c.dhJ); tq, yev£l tfioo;) einen Anfuhrer (uQZ(J)v) narnens Kuver ein." Der Berichr wirkt wie aus einem Lehrbuch barbarischer Ethnogenesen iibernommen, auch wenn die Proragonistcn Romer waren. Demnach gab es Awaren, Bulgaren und andere "t:.:ti1nikui" un Karparenbccken: die Nuchkorumen dcr rcmischen Gefangencn verruischten sich mit ihnen und werden dadurch zurn .Jaos" (diose- Ausdruck betont die groBe Zahl und kunn scwohl eiu Yolk als cucii ein Beer bezeichnen). Der Khag;\J1 betruchretc das neue, Yolk' als eigcnes "erhnos" und sankricnicne diesen Tatbesrnnd durch eine gCW],SSC pclicischc Autonomic, indem er cinen ,,9
Gepiden und andere germaniscbe Gruppen W'cr 568 rnir A.lboin abzog. wurdc Langobarde: wer blieb. mufjte sicb den Awnreu anschlieben. AUt: diejenigen, die hoffen konnrcn, auf cinem groGell Kricgszug mir cffenem Auspng ihr Cluck zu mechen. worden sich dem polyerhnischcn Heer des Langcbardenkonigs aogcschlossec baben, dazu diejenigen. die in per~ sdnlicher odcr wirtscbaftlicher Abbangigkeir von der langobardischen Puhrungsscbicbr lcbten. Grund zurn Bleibcn hatccn degcgen die Baucrn jcncr Gegendcn, die niche langobardisch besiedelt gewesen waren , dazu jene Gepidcn, die der Sache Kunimunds bis zum Schluf treu gcblieben waren , sofern sic es nichr vorzogcn, zu den Rcmcrn iibcrzugehen. Die vornehrnscen ~epidischcn Traditicnsuager schlosscn sich Byzanz an: Kunirnunds Neffe Rcptiia und der Bischof Thrasarich, die den Konigsschatz mir sicb fUhrten'O; Ferner Usdibad mit seinem Gefolge, dessert Auslief~rung der Khagan im [olgenden mehrmals forderte." Auch wenn man devon ausgehen muB, daH sich nichr alle diesc Gruppen der Logik des Historikers gemJf~ vcrhielren, bleibr der Unrcrschied zum Einzug der Hunnen unbestrcitbur. Diese waren im Karpaienbecken auf cine breire und dynarnische .skyrhisch' -germ:lI1ischc Adelsschicht gestoflen, die im Reich Anilas eine bedeutende Rolle spielen konnte ; Baicn dagcgen traf an der mittleren Donau fast nur auf Namenlosc, die im Verband seines Rciches ihre gentile Identirar zwar teils erhalten konntcn, aber keine bcdcutcnde Rolle spielten. Insofern isr das Urreil des Paulus Diaconus" berccbngt: "Der Stamm der Cepiden aber kam so hcrab, dag sie seitdcru keinen cigencn Kc)nig hatten". Die Fluchrbewegung ins Imperium ri~ auch nach 567 nicht ganz ab ; es warcn sieben Gcpioc». die als cinzige bcrcit waren, dem verfemren Schmuncnen BookoIabras ins Exil zu fol~cn"i; Von all dies en Fliichdingcn erfahrt man nichrs mehr, so wic von vielcn ihrcr illusrren Vorganger. Nur ei» junger Gcpide rnachtc Anfang dcr neunzigcr Jahre in Tbrukien als Raubrnorder an cinern kaiser lichen Lcibwachrer von sich reden'": dal1 man aucb unter den verstr euten Gepiden gewissc Tradirionen bewahrte, zeigt seine Rcchtferrigung. er babe das Gcraubte in der (fast dreiBig Jahre 'lurucklieg(:.'I1den) Langobardenschlacht erbeutet. yon der er man· ches zu erzahh:n wufhe. Dicsc Oberliefcrungebene gelangt, andere Teile durch das March- und EipelTal; Cornsa, Bemerkungen 69 H. Vgl. Corippus, Laud. Iustini " ,OC. lS Menander EL 458; 12, 5,5.136 bz.w. fro 27. Vollig uneinsichtig ist die Datierung dieses Ereignisses auf 578 bei Kollautz/Miyakawa I, 240. 1
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Kapztei 3-3.
3.) 6 '4 Fur zwei vcrschicdcne Einfalle 571 und 574 Stein, Studien 13; danach Thieli, Kaiser 6,; ahnlich Waldmulier, Begegnungen IO}, und Kollautz, Vclkerbewegungen 475; ebenso f~r 570/71 und ca. 574 SzK 68; die .Mcnander-Schlacht' auf 573 oder 574 datieren dagegen Hauptmann, Avares Ii 5; Besevliev, Bulg. G. IO); Averiarius, Awaren 87; Dolger, Regesten 34, S. i; Lemerle, Invasions 289 fur 573/74 (er meint, damals sei "imprudemment" das Gebiet yon Sirmium abgctreten worden), vgl. ders., Rccueils 2, 181. Nicht nur zwei Sehlaehten, sondern auch zwei Friedensvertrage, 570 und 574, nirnrnr Goubert, Avars 2!6, an; es gibt aber keinen Hinweis darauf, dail so fruh ein Venrag geschlossen wurde. Auf keinen Fall sind, trotz der chronologischen Unzuverlassigkeir Theophanes', alle Ereignisse bis zum FriedenssehluG schon auf 571 (Bloekley 270, A. 176) oder gar 570 (Bury, Empire 2, I 17) zu setzen. Das widersprache der ausdrucklichen Information Menanders und der Zeitstellung bei Theophanes und Euagrios. '5 Vgl. Bury, Empire 2, I 17 A. 1. und Kap. 2.1. ,6 Menander EL 460; 15, 6, S. 50 bzw, [r. 35. Stein, Studien 13 u. 33 A. 13; Bury, Empire
2, 117. '7
EL 208; 21, S. 192 bzw. fr. 48.
Kapitel
j.j.
, Del' Tite! Caesar! KuiouQ bedeutete Mirregentsehaft und Anwartsehafr auf den Thron, aber noch kein selbstandiges Kaisertum in unserem Sinn. Dafur verwenden die Quellen vor allem die Titel ~aOl/.£u; und ul'wxQcnog, die Tiberios erst nach J ustins Tod im Oktober 578 erlangte. Wenn nach den Jahren Tiberios' als Caesar daricrt wird, bezieht sich das immer auf die Jahre scit 574, was in der Awarenforschung nicht immer beachtet wurde, Vg!. A. 6 und Maksimovic, Raids 263 n. z "Quae infirmitas ab aliis quidem cerebri motio, ab aliis daemonium vexatio putabatur", schreibt Joh. Bicl. a. VII. Iustini imp., S. 213. Zur Krankheit des Kaisers zuletzt Ewald Kislinger, Der kranke Justin II. und die arztliche Haftung bei Operationen in Byz anz. JOB 36 (1986) 39-44) Menander EL 205 f.; 19, I, S. 174 bzw. fr. 43· + Siehe Kap. 3.5. ; Zum folgenden Menander EL 20)-08; 19, I, S. 170ft. bzw. fr. 43· Stein, Studien 59. 6 Dber Sizabulos und Turxanthos Haussig, Herkunft 28ft. sowie ders., Exkurs 333f.wonach beide in der Gegend yon Buchara residierten; dagegen, bum stiehhaltig, Blockley 276 A. 220 (der sic keinesfalls ostlich des Aral-Sees suchen mochte). Haussig, Zentralasien 170 darien die Gesandtschaft des Valentinos auf 579, nach der Thronbesteigung des Tiberios - Valentines sollte aber, wic Meriandcr schreibt, scincn Aufstieg zur Caesar- Wurde mitteilcn (zur diesbeziiglichen Terminologie Menanders Maksimovic, Raids 263 ff.). Marquart, Analekrcn 8 I erkannte in Turxanthos den Rangritel Turk-Schad, dazu auch ders., Chronologie 3 I; ebenso Moravcsik, Byz. turcica 2,276. Zum Titel Schad - identifizicrt mit dem chasarischen Isa - Golden, Khazars I, 97 if.; ebd. I, 188 iiber den Rangtitel Yabgu, der in Svr- Yabgu/Sizabulos steckr. Ein Schad als Sohn des ZiebillSyr- Yabgu tritt nach einer armenischen Quelle auch bei einer Belagerung yon Tiflis durch Tiirken wahrend des Perserkrieges des Herakleios auf, vgl. Marquart, Streifziige 481 und Kap. 7-6.; ob die beiden Titel einander daher cntsprachen, wie Golden meint, und bei den 'I'iirken die hochste Wurde nach dem Khagan bezcichnetcn, oder der Yabgu vornehmer war, ist unsicher. In semen politischen Moglichkeiten stand Turxanthos/Turk-Schad seinem Vater Sizabulos/ Syr- Yabgu jedenfalls nicht nacho Doch werden die Verhaltnisse dadurch kornpliziert, daf aueh derjenige, der in eine hohere Position nachruckte, seinen alten Titel neben der neuen Herrschertitulatur behielt. 'Menander EL 205f.; 19, I, S. 174 bzw. Ir. 43. S Menander EL 208; 19, 1-2, S. 178 bzw. fr. 43. 9 Menander EL 474; 25, 2, S. 224 bzw. fr. 64-
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ivlcnandcr IL 469; 20, 2, S. !90 bzw. ir. 47; Joh. Bid. J. X. Iustini imp., S. 214· Eine Reihe von Autoren versuchen die Information Mcnandcrs auch mit der des Johannes van Ephesos (6, 25, S. 248f.) zu verbinden, der einen Slaweneinbruch zum dritten Jahr der selbstandigcn Herrschaft des Tiberius verrneldet. Daher wird die Nachricht Menanders ,verschoben' - meist auf 579: Nestor, Penetration 50H.; Lemerle, Invasions 289 (der aueh 58 I fur moglich halt); Bcsevliev, Bulg. G. 103 ("zu Beginn der Regierung des neuen Kaisers Tibcrios'": Popovic, Temoins 449f. (fur eine Idemifizierung aller drei Nachrichten, fruhesrens 577, spates tens 58 I); dagegen Maksimovic, Raids 163 ff., der auch ausschlieiit, daG bei Menander d:1S 4. Jahr der Kaiserherrschafr des Tiberios und damit ein Einfall yon 58 I gemeint sein konnte. Gerade dieses [ahr meint dagegen zweifellos der Epheser, der au sdrucklich hinz uhigt, es habe sieh um das dritre J ahr nach dem Todc J ustins gehandelt; dazu bernerkt cr noch, sie seien bis heute, 584, vier Jahre geblieben; zudem wird das ganze als Einschub in die Belagcrung Sirmiums (579-82) gebracht. - Eine Verschiebung in die andere Richtung kann sich ergeben, wenn man eine Ubereinsrimmung mit Johannes Yon Biclaro anstrebt . Das versuehen SzK 69f. (576177); Bury, Empire 2,216 (577); Goubert, Guerres 216 (577); Kollautz/Miyakawa I, 240 (576/77); Hauptmann, Avares 155 (slawische "Razzien" seir 574). Fur 578 jirecek, Serb en 87; F.nsslin, Slaveneinfalle 700 (Druckfehler ,,587"); Gregoire, Origines (578/79); Avenarius, Awaren 88; Waldmuller, Begegnungen Ic6; Popovic, Origines 23 I; Grafenauer, Vprasanj 52ff. (577178). In der Tat diirtte Menander die bei we item verbGiichste Datierung bieten, Yon der man weder wegen des spanischen noeh wegen des syrischen Johannes abgehen sollte. Der Spanier stellt seine Nachricht in das zehnte Jahr justins (575), in das achte Leovigilds (576) und in das letzte vor dem Tod des Kaisers (577). Wenn iiberhaupt, orientiertc er sieh bei der Einordnung an letzterern Datum. Sein Zeitgerust ist daher kein Argument gegen 578. r r Joh. Bid. a. X. Iustini imp. ; a. I. Tiberii imp., S. 214f. r z. Menander EL 208; 21, S. 192 bzw. fr. 48. '3 In diesem Sinn Kollautz , Qucllenbuch 108 A. I; Waldmuller, Begegnungen I06f.; andere Autoren nehmen an, die Awarcn hatren ein Doppelspiel getrieben und die "dureh hunderttausend slawische Eindringlinge ausgelostc Verwirrung" zu eigenen Raubzugen beniitzt - SzK 69. '4 PD + 20, S. 154; vgl. Kap. 5.6. Eine Sceschlachr bci Heraklei.i, wic Kollautz , Qucllcnbuch 54 A. I vermutet, gab es dagegen nicln. '5 Vgl. dazu die zusammcnfassenden Darstellungen be; Ensslin, Slaveneinfallc und Lemerle, Invasions sowie Kap. 41 ,6 Menandcr EL 209; 21, S. 192 bzw. fr. 48. Dazu und zum folgenden Hauptmann, Avares 155 (datiert auf 578); Kollautz/Miyakawa I, 240 (578); Doblhofer I82ff. (576); Stein, Studien 103 (578); Bury, Empire 2, II7f. (577); Goubert, Avars 216 (577); Avenarius, Awaren 88f. (578); Waldmuller, Begegnungen lO7f. (ca. 578). Die Datierung auf 578 ergibt sieh aus der des Einfalles sowie aus der Ruckrechnung yon der Eroberung Sirmiurns, s. u. Fur 578 spricht aueh, daG Tiberios bei der nichsten Gelegcnheit und von da an regelmailig als .Basileus" und "Autokrator", nicht mehr als "Caesar" bezeichnet wird. Die Bitte an Baian liegt daher vor dern 26. September 578. '7 Menander EL 209; 2 I, S. 195 bzw. fr. 48, Doblhofer 183 f. ,8 Th. S. 6,2, S. 223 f. ,~ DaiS Baian eine direkte Besctzung der Walachei angestrebt harte und der geforderte Tribut eine Unterhaltsleistung der Besatzungstruppen sein sollte, wie Avenarius. Awaren 88 rneint, wird durch nichts gestutzt; aueh nicht, dag die dortigen Slawcn ein Vordringen nach Byzanz unmoglicii machten und daG man daher dicses Durehmarschgcbiet besetz.en muiitc, wie ders., Problematik I7H. verrnutet. (Es ist iibrigens aueh irreiiihrcnd, Byzanz, Awaren und Slawen als "drei Machte" auf cine Stufe zu stellen.) Man installicrre auch nach 578 keine awarischen Stiitzpunkre. '0 Menander EL 209f.; 21, S. 194 bzw. fro 48. Nicht ganz eindeutig ist der grieehische Terminus "J10f.UXgij~tatO;"; er mug sich nicht auf Gold beziehen, sondern kann auch andere Reichtumer bezeiehnen, worunter auch Gefangene vcrstanden werden konnt.en (freundliche Mitteilung yon Johannes Koder, Wien).
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Menander EL 472.; 25, I, S. 219 bzw. Ir. 63· Vg!' Jones, Empire 1,307'3 Diese Zahl ist phantastisch genug; Doblhofer [82 hat sogar 6000co. Warum Kollautz, Viilkerbewegungen 469 die Ubersetzunz in Cuppae/Golubac lokalisiert, bleibt unklar. Die dazu angefiihrte Suda-Stelle iibcr die Wogenbrecher, die der Khagan einmal zimmern lieB, als cr den Fluf uberbriickte, pailt gerade hierher nicht, wo die romische Flotte Fahrdienste leistete. Noch frag'Vurdiger isr die Lokalisierung der z weitcn Uberquerung auf Drcbeta! Turnu Severin; es liegt weit yon der Scythia minor, und auf cincr Entfernung von kaum rcokm harte man den Strom wohl nicht zweimal iiberschritten. '+ Th. S. 6,6-7, S. 230ff. '5 Theophanes 6074, S. 25 J. Stein, Studien 7d. und 85 A. 15: "Man erinnere sieh, daB aile Unrertanenvolker der Awaren als deren unfreie Knechte galten, so daB Tiberios sic allerdings Yom Khagan kaufen konnte." c:
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Kapitel 3+ , Dazu und zum folgcnden Menander EL 471-74; 25, I, S. 216-23 bzw. fr. 63. SzK 71; Lemerle, Invasions 279f.; Bury, Empire 2, JI8; Stein, Studien I09ff.; Avenarius, Awaren 90f. Die Datierung ergibt sieh daraus, daB bei den Ubergabeverhandlungen von 582 die Awaren die ausstehenden Jahrgelder der drei vergangcnen Jahre, also 580-82, forderten. Urn 579-8 I kann cs sich nicht handeln, denn Tiberios, im Oktober 578 gekronr, war schon Basileus, als Targitios das letzte Mal kassieren kam. 579 wurde daher noch gezahlt, dann brach der Krieg aus. z Zu Johannes vg!. Kap. 3.6. 3 Th. S. 6, 4, S. 226. Vg!' Kap. p. 4 Suidas 3, 212 s.v. kyrnotomos. 5 Vg!. Herwig Wolfram, Donau. RGA 2. Auf!. 6 (1985) 27. 6 Franz Hornstein, Istros Amaxeuomenos. Zur Geschichte eines literarischen Topos. Gymnasium 64 (1967) I 54ff. 75,24, S. 247f. S Priskos Ir. S, Bornmann 44. 9 Vg!' Kap. 3-7'0 Menander EL 472; 25, I, S. 2 I 8 bzw. fr. 63. Unter Oberpannonien ist vermutlich nicht nur die ehemalige Provinz Pannonia superior zu verstehen, sondern das ganze awarische Pannonien. Die "Insel Sirmium", wie es irn griechischen Text eigentlieh heiBt, war wohl das ganze Gebiet Syrmiens zwischen Donau und Save, wie Hauptmann, Avares 155 und Blockley 284 meinen: denn die Save-Fluflinsel im Stadtgebiet yon Sirmium, an die Kollautz, Viilkerbewegungen 465 denkt, war ja nicht Schaupiatz des Bruckenbaus, r r Zu seiner Stellung, vielleicht als Dux Moesiae primae, Stein, Studien 110. r z Menander EL 473; 25, I, S. 220-22 bzw. fr. 63. Vg!. Kap. 6.8. '3 Menander EL 475; 25, 2, S. 224 bzw. fr. 64. q Menander EL 475 f.; 25, 2, S. 222 ff. bzw, fr. 64, Doblhofer 206 f. 'j Zum N amen Moravcsik, Byz. turcica 2, 24(;, siehe Kap. 6.5. ,6 Menander IL 475f.; 25, 2, S. 224 bzw. fr. 64. '7 Menander EL 476; 25, 2, S. 224-26 bzw. fr. 64. .s Stein, Studien I I J. '9 Bury, Empire 2, I 18; ahnlich Lemerle, Invasions 290; ders., Reeueils 2, 18 I; Fritze, Bedeutung 5 12. '0 Kollautz, Viilkerbewegungen 465. z i Th. S. 6, 4, S. 226. z z Katsanakis, Abaria 59. 'j £L 476; 25,2, S. 226 bzw. fr. 64. Claude, Begrundung, kunftig in VrOG, wertet das als Beleg, daf die Ehe einer Kaisertochter mit einem Barbarcnhirsten "als ungeheucrliche Zumutung gait".
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3·5·
Anrncrleicngcn
:.; Stein, Studicn r I.3Menander IL 477; 27, 2, S. 238 bzw. tr. 65. Die Ubersetzung bci Doblhofer 2 ro unterschlagt den eindeutigen Hinweis, daB von awarischen Deserteuren die Rede ist. ,6 Johannes von Ephesos 5, 30-3 I, S. 255 f.; vg!. Stein, Studien 112 f. 27 Johannes yon Ephesos 5, )2, S. 256 schreibt yon zwei j ahrcn ; nach Menander dauerte der Krieg jedoch von Mittc 579 bis 582, siehe oben. ,8 Menander EL 220; 7, 3, S. 240 bzw. fr. 66. '9 Mcnander IL 476f.; 27, 2, S. 238 bzw. fr. 65. F J. Brunsmid, Eine griechische Ziegelinschrift aus Sirmium. Eranos Vindobonensis 1893,331-33. Dazu auch Moravcsik, Byz. turcica I, 165; Mirkovic, Sirmium 56; abgebildet zuletzt in Erdelyi, Pannoniai Husvet 27. 3' Popovic, Temoins 464. )2 5, 25, S. 248 f. Die Datierung ist durch den doppelten Hinweis auf das dritten J ahr des Tiberios und nach justins Tod klar und nicht auf 577 zu beziehen; auch der Versuch Hauptmanns (Avares 158), dafiir "drei Monate" zu emendieren, iiberzeugt nicht. Fur slawische Angriffe ware wohl kaum ein so genaues Darum anzugeben, zudem waren sic dann mitten im Winter losgebrochen. Zu Recht stellt Nestor, penetration 5 I aber fest: ,,11 importe peu", ob man die Information des Johannes auf 577, 579 oder 581 bezieht. Zur Bemerkung des Johannes, die Slawen seien "bis heute" geblieben, siehe Kap. 3.6. .Thessalonike" haben Brooks 248; danach Lernerle, Invasions 290 A. I; Besevliev, Bulg. G. 126; Weithmann, Slaven 87 (mit wohl verfehlter Identifikation mit Miracula Dernctrii I, 12); Kollautz/Miyakawa I, 249 (mit dcr viillig unglaubhaften Folgerung, Baian sclbst habc schon 581 Thessalonike belagert). Dagegen Schiinfelder [[9 und Gregoire, Origine [C9 fur Thessalien; ebenso Nestor, Penetration 51 A. 18; Waldmuller, Begegnungen r rot; mit ausfiihrlicher Begnindung Avenarius, Awaren 91 ff. (ratsachlich wurde Thessalonike 586 wohl zum ersten Mal angegriffcn, doch die Information des orientalischen Kirchenhistorikers Johannes kann ohnehin recht summarisch versranden werden). Jj Thiess, Kaiser z ac ff.; vg!' auch Menander EL 47[; 24, S. 216 bzw. fr. 62. H Menander EL z zcf.; 27, 3, 5.240 bzw. fr. 66. ; Johannes von Ephesos nennt einen Pratorianerprafekten namens Kallisteros in dieser Mission ohannes v. Ephesos 5, p, S.256). 35 Vg!. Kap. 3.6. )6 Johannes v. Ephesos 5,)2, S. 256. 37 Mirkovic, Sirmium 57. )8 Johannes v. Ephesos 5,23, 5.256. 39 Popovic, Survey 13 I. +0 Joh. Bielar. a.IIl. Tiberi: imp., S. 216. Pannonien konntc aber auch allgemcin fur Illyricum stehen. 4' Andrea Danduli Chronicon, hg. Ester Pastorelle, Rerum Italicarum Scriptores, nuova ed. 12/2 ([938) 86. Den awarischen Vorsrof verrnutet Kollautz, Noricum 625. +' Th. S. I, 3, S. 43; Theophanes A. M. 6c75, S. 2.)2. Vielleicht gehort hierher auch, wie Stein 116 A. 10 meint, cine Bemerkung des Euagrios 5, 1[, S. 207. 'j
a
Kapitel 3.5. , Th. S. 1, 3, S. 44 f. Stein, Studien I 13· Schreiner 2.+6 A. 8 I schlieEt dar.ius, daf Gold n ur die Verrechnungseinheit war, die tatsachliclie Bezahlung aber in Silber und Stoffen erfolgte. Seine Begrtindung, daf "Gold in dies em Umfang fur die Awaren nicht verwendbar war", geht Freilich an der zentralen Rolle des Goldes in Barbarenrcichen vorbei - vg!. Herwig Wolfram, Das Gold von der Donau (Wien 1985). Die unklare formulierung Theophylakts - ,,0[' Ef.t:wQla;" - muB nich; so ausgclegt werden. Die Auszahlung crfolgte wohl hauptsachlich in Goldstucken, die aber zum Teil zum Kauf verschiedener Waren verwendcr wurden, wie Menander EL 47 I; 25, I, S. 2 I 6 bzw. fr. 63 ausdrucklich verrnerkt.
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Anrncykungen
, Th. S. ! ,3, S. 45, Schreiner 47· V gl. auch Kap. 6. J C. j Th. S. r , 5, S. 48; Oiajos, Dvnastie 155 f. Den Hinwcis auf die, Vortahren' hilt derngcgenuber Schreiner 248 A. 95 a fur einen blof en Topes. Ob Theophylakt von cinern Thronwechsel bei den Awaren iiberhaupt wuiite, als er die Rede des Kornentiolos .komponierte', ist Freilich fraglich, nennt er doch nicht einmal den Namen des Khagans. Gerade diese Anonymitat sti.itzt jedoch die (unbeweisbare) Hypothese yon Olajos; es war wohl nicht mehr der den Byzantinern wohlbekanntc Baian Khagan. Da wir wissen, daB bis 626 zwei seiner Sohne ihm nachfolgten (ygl. Kap. 6.3.) und 583 ein aufialliger Wechscl in der awarischen Politik stattfand, konnte man die angeblichen Worte des Gesandten durchaus fur bare Miinzc nehrnen. 4 6075, S. 252; siehe unten. 5 Th. S. 1,3, S. 45. Zur Chronologie siehe A. 10 6 Joh. Bielar. a.VII. Iustini imp., S. 2147 Th. S. 1,3, S. 45 f., Schreiner 478 Vgl. Kap. 6+ 9 14, 12, S. 29I. .0 Th. S. 1,4, S. 46f. Theophanes 6075, S. 2)2f. Die Datierung des Theophanes ins Jahr 6075 = 582/83 hat einige Forscher veranlaiit, Theophylakrs zweijahrige Friedenszeit zu verkiirzen: So Moravcsik, Byz. turcica I, 546; Hauptmann, Avares 139; Marquart, Streifzi.ige 487. Schreiner 246 A. 82 interpretiertden Satz Theophylakts, "der Vertrag hielt nicht langer als zwei Jahre", so, dall nicht dcr Kriegsausbruch. sondern der Abschluf dcs nachsren Vertrages nach z wei jahren erfolgt sei; doch wird bei Theophylakt i.iblicherweise der Einmarsch der Awaren ausdri.icklich als Vertragsbruch bezeichnet; dall ein Vertrag .halt', bis der nachste unterzeichnct wird, ware eine ungewohnliche Ausdrucksweise. Anders Haussig, Exkurs 401, der das von Theophanes genannte Datum einer awarischen Gesandtschaft in Konstantinopel - Mai 583 - noch an die Verhandlungen nach dem Fall Sirmiums anschliellt; ygl. dazu Olajos, Dvnastie 155, A. 21. Theophanes hat dieses Datum aus einer anderen Quelle geschopft als die darauf folgende, yon Theophylakt iibernomrnene Elefantengeschichtc. Falls cs exakt ist, mull es nicht unbedingt rnit dem Vertrag von 582 oder dem Kriegsbeginn 584 verkniipit werden. Die Awarcn waren fiir haufige Gesandrenbcsuche bekannt; urn so mehr h.itte ein ncuer Khagan seincn Regierungsantritt, garniert mit neuen Forderungen, bekanntgegeben. Die Reihenfolge bei Theophanes ist eindeurig: zuerst die Mai-Mission, die erstmals 20000 Solidi mehr fordert; dann erst verlegt sich der Khagan auf das Spiel um den Elefanten. Dall Theophanes auch den folgenden Kriegsbeginn unter A. M, 6075 anfuhrt, bedeutet wenig; wie sparer oft, teilt er die von Theophylakt i.ibcrnommenen Nachrichten rechr beliebig auf die Jahre 583, 584 und 587 auf. Zllr Daticrung und den Kriegsereignissen des Jahres noch SzK 72 (584); Howorth, Avars 750 (584); Bury, Empire 2, 119 (583); Kollautz/Miyakawa I, 245 (Juli 584); Haussig, Exkurs 300 (Sommer 585); Avenarius, Awaren 94 (584); Popovic, Origines 239 (584); Bcsevliev, Bulg. G. 105 (584); Velkov Cities 54 (583). II Prokop, De aedif. 4, 6,. 5.208. Pi.ilhorn, Kommcntar 447; Mocsy, Mocs.a I26ff.; Schreiner, Stadte 60; Barisic, Singidunum 1-14· r z Prokop, De aedif. 4,5, S. 209. Balduin Saria, Viminacium. RE 8A(I958) 2172ff. 'J Prokop, De aedif. 4, 6, S. 214- Besevliev, Bulg. G. 105. q Prokop, De aedif. 3,7, S. 168. '5 6, 45-49, S. 260 (laLUbersetzung des syrischcn Textcs). Erhalten bei Michael Syrus 10, 21, S. 362 f. (in frz. Ubersetzung). Zitiert und kornmentiert bei Hauptmann, Avares 157; eigene (deutsche) Ubersetzungen bei Marquart, Streifziige 483 f. - danach auch Kollautz, Schichtung 136 - und bei Altheim, Hunnen 1,90. ,6 Michael McCormick, Clovis, demnachst in DOP, beschreibt die Dbernahme des bvzanrinischen "public ritual" in die "barbarische Sraatssvmbolik". Zum Unterschied von Chlodwig oder dem yon McCormick als Vergleich herangezogcnen Mavros war die Geste des Khagans Freilich nichr durch den Kaiser legitimiert, sondern sozusagen cine Falschung. Vgl. dcrs., Analysing Imperial Ceremonies. JOB 35 (1985) 1-2~.
Kapitelt
.«.
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'7 Zum gcntilen Regnum Herwig Wolfram, Cotischcs Konigtum und rornisches Kaiserturn yon Theodosius dcm Grollen bis Justinian 1. fMSt 13 (1979) df.; ders., Goten 356 ff. ,3 Uber das Verhaltnis zu den Langobarden siehe Kap, 5.6. und 6.12. '9 Johannes 6,45, S. 259; Michael 10,21, S. }61. 0ber die Bedeutung der Stelle siehe Kap.6.6. '0 Brooks, Praetatio II; Honigrnann, Jean d'Ephcse 623. " Vgl. Kap. 4+ n VgL Kap. 5.9. 'J VgL Kap. p. 24 Vgl. Kap. 3.3. 'I Vgl. Kap. 5.3. ,6 "Statim" bei Brooks 260; "bient6t apres" bei Chabot 363; Johannes 6, 49, S.260; Michael Syrus 10,21, S. 363; deutsch bei Altheim, Hunnen I, 90f. sowie bei Marquart, Streifziige 484, franzosisch bei Hauptmann, Avares 157'7 Die Klammern in der nach Altheim zitierten Ubersetzung geben seine Interpretation wieder; schon Johannes verwcchselte standig Awaren und Slawen, die syrische Kompilation hat den Sachverhalt weiter verdunkelt, so daf die Bezi.ige unklar sind. Der Ri.ickzug nach Sirmium kann sich nur auf die Awaren beziehen. Umstritten ist, wer wem das Gold gab: Nach Chabot 363 zahlte Maurikios den Awaren diese Summe, in der Ubersetzung yon Brooks erkaufte der Khagan damit den Abzug der Ti.irken. Da nirgends gesagt wird, dall die Turken tarsachlich vor Sirmium standen, ist ersteres wahrscheinlicher. Zu Kentenaria, urspriinglich eine Malleinheit Yon p,6kg, Viedebantt in RE 2 I (192 I) 179. Marquart liest statt "Palast" und "Besitz" .Dienerschaft" und "Gesinde", cine Konjektur, die von Altheim 1,95 zuri.ickgewiesen wird. 28 Th. S. 1,5, S. 50, Schreiner 50. 29 6,33, S. 256. JO Menander EL 207f.; 19, I, S. 178 bzw, fr. 43. )' Th. S. I, 5, S. 50, Schreiner 50. J' Th. S. 7, 8, S. 260. JJ Exkurs 379 ff. H Vgl. Kap. 2+ Jl Sui-schu, Liu Mau- Tsai 49-5 I; Chavannes, Documents 49. Den Turum identifiziert Haussig, Exkurs 379ff. mir dem Toromana einer Sanskrit-Inschritt, der vielleicht yon den Hephthaliten herstammte und mit persischer Untersti.itzung gegen die Turken kampfte. Nimmt man an, die Warchoniten Baians hatten .erwas' mit den A-pa (und den Chunni im Verband der T'je-leh) zu tun gehabt, konnte man wiederum hier den Ursprung der zweiten warchonitischen Wanderung sehen; Reste der Hephthaliten konnen ebenso beteiligt gewesen sein. )6 Howorth, Avars 768; Hauptmann, Avares 161; Szadeczky- Kardoss, Quellenstelle 78; Marquart, Komanen 72; Moravcsik, Byz. turcica 2, 142 mit weiterer Literatur. Anders Haussig, Exkurs 38 I: Kotschagir=Leute yon Kutscha (im Tarim-Becken). l7 Moravcsik, Byz. turcica 2, 119 u. 2, 253. Freilich kann es auch andere Kutur-gur gegeben haben, vgl. Kap, 2.2.; man konnte zumindest den Hinweis daraus ableiten, dall auch die zweitc warchonitische Wanderung wieder mit ,-guren' zusammenhing. Pritsak, Slavs 4 I 8 versucht eine Identifikation der Zabender mit den Sabiren. )s Haussig, Zentralasien 174. 39 Michael Syrus 10, 2 I, S. 363. C 4 Altheim, Hunnen 1,95' 4' Nach Schreiner 247 A. 92 ist Elpidios sonst unbekannt; doch war er vielleicht (wie Stratos, Byzantium 1,71 ff. meint) identisch mit jenem Elpidios, der sparer als Gouverneur von Sizilien ein schreckliches Ende nehmen solltc. Er rebellierte 605 erfolglos gegen Phokas und wurde daraufhin, nach Abschneiden yon Zunge, Handen und Fi.illen, Iebendig verbrannt. Der Sadism us, zu dem die Byzantiner fahig waren, i.ibertraf oft die ,grausamen' Barbaren bei weitern. 4' Zu Komentiolos Schreiner 247 A. 93 mit Lit.
Anmerkungen
J62
5, S. +7fi., Schreiner 49-51; Howorth, Avars 75cff. Zur Darierung der Gesandtschaft auf den Winter 58+/85 zuletzt Olajos, Dynastic 154. H Schreiner 50. '5 Vgl. Katsanakis, Abaria 55. +6 Th. S. 1,6, S. 5 I, Schreiner 5 I. +7 Vgl. Kap. 6.5. +8 Unrer Jahren verstehr Theophylakt nicht die am I. September beginnenden Kaler.derjahre, sondern Kriegsjahre zwischen Winter und Winter, wie schon J. Higgins, The Persian War of the Emperor Maurice (Washington 1939) 56 bemerkte (vgl. Schreiner 248 A. 98). +9 Vgl. Kap. 6+ 'j
Th. S.
I,
Kapitel 3.6. , Johannes v. Ephesos 6, 25, S. 248 f., dazu Stein, Studien 106; Hauptmann, Avares 156£. Velkov, Cities 53; Hauptmann, Avares 158; Popovic, Origines 2)2ff.; Charanis, Slavs 15; Nestor, Penetration 52; Maksimovic, Raids 271; Avenarius, Awaren 91 (der unklar bleibr). Aui das dritte Jahr nach dem Tod justinians (starr Justins II.) und darnit auf 568 datierr - wohl irrti.imlich - Herrmann, Slawen am Ozean 41. Der Hauptteil der Kirchcngeschichte war schon 581 enrstanden - Hunger, Literatur 324; Krumbacher, Literatur )28. Die Nachrrage wurden offenbar zu verschiedenen Zeitpunkten veriallt (Brooks, Praefatio III), der Schluf berucksichtigt noch die Ereignisse des Winters 584/85. Honigmann, Jean d'Ephese 623 datiert den Tod des Johannes auf 585. Ein Epitornator mull danach noch Erganzungen vorgenommen habcn, etwa isr Yon der zwanzigjahrigen Dauer des Perserkrieges (57 1-591) die Rede (Marquart, Streifzi.igc486). ; Eine Zusamrnensrellung del' verschiedenen Ubersetzungen und ihrer Interpretation bieter Nestor, Penetration 50 A. [7 und 5 I f.; vgl. Kap. 41~ Vgl. Kap. 5.J. ! Th. S. 1,7, S. p; Theophanes 6076, S. 254· SzK 73 (Sommer 585); Howorth, Avars 752 (585); Bury, Empire 2,119 (585); Ensslin, Slaveneinfalle 701 (585; er meint, Kornentiolos sei z.um Magister rnilitum praesenralis aufgesticgen); Avcnarius, Awaren 95 (Sommer 584); Besevliev, Bulg. G. 106 (Sommer 585); Velkov, Cities 54 (Sommer 586). 6 Th. 5.1,8, S. 53. Zur SteHung des "magos" und "hiereus" Bookolabras vgl. Kap. 6.8. 7 Vgl. Marquart, Analekten 91. s Schreiner 52 liest ,Libadina'. 9 EL 22d.; 27, 3, S. 240ff. bzw. fro 66. rc Fi.ir "perhaps not identical" halt ihn Blockley 286, A. 32 I; dernnach mi.ilhe im .Harern' des Awarenherrschcrs reger Verkehr gehcrrsche haben. Einer moralischen Zeit blieb es i.ibrigens vorbehalten, ,;let clq;g06[ora" und,,;r:((Qav£ua~o!lm" rnit "Ehebruch" wiederzugeben - Doblhofer 212; Theophvlakt bg. Bekker 47; Blockley 241. Erst Schreiner 52 ubcrscrzr neutral mit .beiwohneri'. Menander EL 476; 25, 2, S. 226 bzw. fr. 6+. Vgl. Kap. 5+ '3 Schreiner 250 A.I IS verstehr darunter aussehlie!\lich unterwortene Volker; doch waren die awarischen ,Sky then' sieherlich auch beteiligr. '4 Prokop, De aedif. 4, 6, S. 212; Besevliev, Kastellnarnen 117; Vdkov, Cities 87. '5 Ebd. 89; Patsch, Bononia, RE 3 (1897) 703; Besevliev, Kastellnarnen 118. ,6 Ebd. II8f.; Velkov, Cities 86. 17 Prokop, De aedif. 4,1 I, S. 244. ,8 Velkov, Cities 109; Ch. Poenaru-Bordea, Quelques monnaies trouvees a Adamklissi et la fin de civitas Tropaeensium. Dacia 12 (1968) 489-1 J. 19 Ebd. 4,1l, 242. Gerov, Marcianopolis 49ff. Noeb im 4.Jhdt. war die Stadt laut Zosimos die grofite Thrakiens; sie behielt bis 608 ihre straregischc Bedeutung - Velkov, Cities 99· Th. S. 2,16, S. ro r I., siehe Kap. 312
II
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"Th. 5.1,8, S. 54; Theophanes 6079, S. 257- Schreiner 53 und :!5cf. A.119; SzK 73 (Herbst 585); Howorth, Avars 753 (586); Bury, Empire 2, 120 (586); Avenarius, Awaren 96 (Herbst 584); Popovic, Origines 239 (Herbst 585); Kollauez/Miyakawa I, 246 (586).
Kapitel j.x Eine eindrucksvolle Schilderung davon gibt Thiell, Kaiser 256 H. Die Ereignisse des J ahres bei Th.S. 2,IC, S. 90 - 2, 17, S. 105; Theophanes 6079, S. 257 f. (dcr sie mit dem Herbst des Vorjahres zusarnmenfalit und nur bis zur Belagerung Yon Berce berichtet). Schreiner 75 ff. und 263 f. A.244 bzw. 268 A.279 (586 und 587); SzK 73 (586 oder vielmehr 587); Howorth, Avars 753ff. (586); Bury, Empire 2, 120H. (587); Lemerle, Invasions 290 (585); Popovic, Origines 239 (586-87); Bescvliev, Bulg.G. I07f. (586); Velkov, Cities 54 (587);Jones, Empire 1,310 (586). ) Vgl. Kap. ).7. + De Boor 90 ernendiert so das niche ganz eindeutige ,;to ~lW rnv :tO/,lV" - die altere Edition hat noch, weniger bestechend, "l:~V vscv n6t.LV", was mit Novae wiedergegcben wird, Bekker 87. Doch Novae heillt bei Theophylakr "N6(3at". S Besevlicv, Kastellnamen 148; Schreiner 264 A.247. 6 Vgl. Kap. 6.2. 7 Gerov, Mareianopolis 49ff. 8 Besevliev, Bulg.G. 107. 9 So Besevliev, Bulg.G. 107; Vasil Gjuzelev, Die mittelalterliche Stadt Mesernbria (Nesebar) im 6.- I 5·Jh. Miscellanea Bulgarica 38; Schreiner 265 A.25 6. Doch handelre es sich immerhin urn eine der starksten Festungen Thrakiens und eine der wenigen, die auch die folgenden Jahrhunderte i.iberdauerte. Dall die Awaren nur einigeBefestigungen zersrorten, rneint auch Velizar Velkov, Die Bedeutung Yon Nesebar in del' Ubergangsperiode yon del' Antike zum Mittelalrer. Byzantinobulgarica 7 (1981) 14C. Strategikon 10,2, S. }41. Vgl. H.Mihaescu, Torna, rorna, fratre. Byzantina 8 (1976) 21--35; Schreiner 267 A.267. z Th.S. 2,16, S. 101 f. Howorth, Avars 756; Velkov, Cities 55. Theophylakr schreibt die Eroberung Apiarias ausdriicklich dem Khagan selbst zu. Schreiner, Stadte 34 rechnet rnit einem Vormarsch des Khagans von Apiaria uber den Schipka-Paf nach Beroe; warum er noeh iiber den Schip kaPall ging, wenn er doch vorher schon bei Mesernbria gewesen war, bleibt unerklart. '4 Th.S. 1,8, S. 54. 15 Tipkova-Zaimova, Rapports 74 hilt Busas fur den "chef des machines de la forteresse", was sich aber nur auf eine Zutat des Theophanes snitzt (vgl.Schreincr 267 A.270); Velkov, Cities 55 fur ihren Kommandanten, Howorth, Avars 756 fur einen "retired soldier". Theophylakt hat einfach "ol:gawinT];" - Sold at. 16 Zu den zeirgenossischen Belagcrungsmaschinen vgl. Kap. 4.3. und 6.2. 17 DeleuzeiGuattari, Mille Plateaux 490. 18 Vgl. Oberhummer, RE 3 (1897) }O6 i. Es handdte sich sicher urn das Beroc siidiic]: des Balkan-Gcbirges und nicht urn das unbedeutende Bcroe/Piarra am Donaudelta (vgl.Velkov, Cities Ill). '? Th.S. 2,17, S. 183. '0 Th.S. 1,13, S. 64. Jones, Empire I, 3'8. " Strategikon 4, 2, 5.195. "Th.S. 3,4, S. [16f. Bury, Empire 2,124 darien auf 589. I
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I)
364
Anrnerletcngcn
Kapitel 3.8. , De aedif. 4,5, S. 207. Kovrig, Contribution 163; B6na, Vi:ilkerwanderungszeitforschung 288ff.; eine Erweiterung und Verfeinerung der Typologie zeigen zwei neue Zusammenfassungen von Eva Garam: Garam, Fundstoff 191 ff. und kunftig dies., Bemerkungen; ausfuhrlich auch BfJint, Archaologie (im Druck). In dem zweiphasigen Modell, das Istvan B6na 1987 in Spoleto prasentierte (vgl. kiinftig B6na, Geschichte, SSCI 35, 1987), bleibt die Fruhawarenzeit als erste Phase, bis ca. 670/80, unverandert, wird allerdings in drei, start wie bisher in zwei, Untergruppen gegliedert. ) Konig, Contribution 163 ff.; Balint, Vestiges 206; ders., Ost!. Beziehungen 131 ff. (rnit Hinweisen auf die sowjerische Literatur): ders., Archaologie (irn Druck); Bona, Szcgvar 45; ders., Szegvar-Sapoldal 31; ders., Awaren-Katalog 9; ders., Volkerwanderungszeitiorschung 290; ders., Geschichte, ~unftig in SSCI 35 (1987); Garam, Bemerkungen 3; Istvan Erdelyi, Paralleles orientales des sepultures equestres de l'epoque avare dans Ie bassin des Carpathes. Questions fondamentales 5 I-56; ders., Das Awarcntum und der Osten irn Spiegel der archaologischen Quellen. Mitt.Arch.Inst.Ung.AW 8/9 (1978/79) 189-98. Die meisten ungarischen Autoren bezeichnen das ostliche Zentralasien (heute die chinesische Provinz Sinkiang, die Mongolei und Teile Siidsibiriens) als Zentral-, Inner- oder Hochasien, das west!iche Zentralasien (zwischen Kaspischem See und Tien-schan) als Mittelasien. Zu Pferdebestattung und Bestattungssitten Kap. 6. 8. 4 Balint, Vestiges 206; ders., Ostl. Beziehungen 132 (rnir dern Hinweis, dail einige dieser Typen sich in bcdeutender Zahl auch nordlich des Kaukasus finden); ders., Archaologie; Bona, Szegvar 74; Garam, Zsambok 154; dies., Bemerkungen 13f. 5 Abgebildet in: Awaren-Katalog 26. 6 Garam, Fundstoff; Balint, Vestiges 206f.; ders., Ostl, Beziehungen 132ff.; Bona, Volkerwanderungszeitforschung 29 I. 7 Balint, Archaologie (im Druck). 3 Abgebildet im Awaren-Katalog 27. Ahnlich auch der Brustschmuek einer Awarin yon Kiskoros-Vagohid, abgebildet bci Laszlo, Etudes 29 (Fig. S) und Tafel VI. Byz. Gcfaile: Eva Garam, Awarenzeitliche Glastrinkgefaile aus Kiskore. Acta Arch. Hung. 23 (1971) I15-38; S. Tettarnanti, Der awarische Grabfund Yon Dany. Acta Arch. Hung. 32 (1980) 158f. Allgemein B6na, Volkerwanderungszeitforsehung 29zf. und Balint, Frage 212ff. 9 Vgl. unten und Kap. 6. 12. ,0 Margit Nagy, Friihawarische Grabfunde von Budapest: Bemerkungen zur Frage des awarenzeitlichen Tierstils, kiinftij; in SSCI 35 (1987), Iuhrt die Entstehung des awarischen Tierstils auf verschiedene Faktoren zuriick: teilweise korinten qualitativ hochwertige Fremdstucke nachgeahmt worden sein. Vor allem an langobardische Handwerker denkt dagegen Gunther Haseloff, Germaniseher und ostlicher Tierstil, ebd. ; bei den Langobarden sind allerdings Zahnschnitt- Verzierungen noch kaum belegt, auiler auf einem Goldblatt-Kreuz im Museum von Crema. Doch ist fur den gesamten Komplex der langobardisch-friihawarischen Beziehungen noch manches zu klaren. In diese Richtung gehen, nach freundlicher Mitteilung, Beobachtungen yon Falko Daim und Peter Stadler (Wien). Kiss, Weiterleben 207 siehr fur die awarenzeitlichen Entwicklung des Tierstils vor allem gepidisehe Handwerker als Impulsgeber, doch auch gepidische Vorbilder fehlen bislang. Zur Problematik auch B6na, Ungarns Volker 129. r r Kiss, Weiterleben 203 ff.; Balint, Archaologie; vgl. unten und Kap. 6. 12. r z Liptak, Vila; ders., Zur Frage der anthropologischen Beziehungen zwischen dem mittleren Donaubecken und Mittelasien. Acta Orient. Hung. 5 (I955) 271-312; ders., Avars and Ancient Hungarians (Budapest 1983); vgl. dazu allerdings Johann Szilvassy, Kritische Bemerkungen zu Pal Liptaks Buch iiber die Entstehung des ungarisehen Volkes aus anthropologiseher Sicht. MAG 114 (1984) 117-26, bes. r z z t. (mit neueren osterreichischen und slowakischen Ergebnissen). Die anthropologische Auswerrung des Leobersdorfer Materials besorgte Silke Grefen-Peters, in Dairn, Leobersdorf 2, 79ff. 2
Kapitei
3.8.
365
1., Ery, Studies. Freilich wur dc je\.\>eils nur der .Schnitt' der Craberfelde« verglichen, was methodisch nicht unumstrittcn ist. '" Ery, Studies 125 f. 'i B6na, Volkerwanderungszeitiorschung 294H.; der s., Abriil6r 1 f.; ders., Beitrage 61 ff. Zur Keszthely-Kultur siehc unten. ,6 Vinski, Nalazima 61 f.; vgl. Kovacevic, Kaganat. '7 Fur Sicdlungslcere B6na, Awaren-Katalog 15 (trotz seiner anderslautenden Festsrellung in Abriil 6 '3); vgl. auch Daim, 7- u. 8. Jh. 93· Dagegen nun Daim, Leobersdorf 173 ff. und ders. im Vorwort zur Wiener Ausgabe des Awaren-Katalogs (1986); Friesinger, Vater 90. Vereinzelre triihawarischc Graber wurden in Sommerein und Leobersdorf entdeckt. ,S In diesem Sinn urnrcibt B6na, Ungarns Volker 126, zuletzr das friihawarische Siedlungsgebiet; auch einen Bruckenkopf nordlich der Donau in Devin bei Preilburg und einen Teil Siebenbiirgens sieht er als Teil der yon den Fruhawaren direkt kontrollierten Raumes. .Leitfossil: ist fiir ihn die bisher in ca. 30 Fallen belegte ,symbolisehe Pferdcbestattung' . '9 Bemerkungen, Symposion Zwettl 1986. 20 Ob das mit kosmologiseher Raumaufteilung (rechren und linken Halften, vgl. Ferdinandy, Reitervolkcr 184f.) zu tun hat, ware zumindest eine Frage wert. Denkbar ware dann, dail im 6. J ahrhundert die Khagane den Raum in der Mitre fur sich beanspruchten der .Ordu' der Steppenherrscher im Zentrum des Reiches und ein variables Gebiet rundherum war ihnen vorbehalten, vgl. Togan, Ibn Fadlan 189 und Kap. 8. 2. -, die Uberreste dieses Zentrums nur noch nicht entdeckt sind. Doch bieten sich pragmatische Griinde eher zur Erklarung an. Die Anfange der Besiedlung des Zwischenstromlandes datiert Garam nach den bisherigen Funden auf ein bis zwei J ahrzchnte nach den Gebieten ostlich wie wesrlich davon. Ein anderes Bild ergeben al!erdings ncueste Kartierungen yon Peter Stadler (Wien, laut freundlicher Mitteilung); sie zeigen fur die erste awarische Phase mehrere regionale Schwerpunkte, aber keine fundleere Zone im Donau-Theiil-Zwischestromland. z r Eine Datierung vor 600 erwagr, nach freundlicher Mitteilung, Peter Stadler, vgl. Kap·7·8. 2' Peter Stadler stelite solche Unterschiede ji.ingst be; einigen Fundtypen (et,,:a den Steigbiigeln) fest (rnundliche Mitteilung). Anthropologische Differenzen glaubt Ery, Studies 125 f. Ieststcllcn zu konncn. Es ware verlockend, die von Thcophylakt behauptctcn zwei awarischen ,Geschlechter' War und Chunni (Th. S. 7,8, S. 258f., vgl. Kap. 2.3.-4. und 6. I I.) damit in Verbindung bringen zu konnen ; doch begabe man sieh damit in den Bereich der Spekularion. Keineswegs kor.nen die sieh andeutenden Diiferenzierungen eine einfache Aufteilung naeh ethnischen Kornponcntcu, etwa nach dem Muster: innerasiatische, mittelasiatische und evtl, siidrussische Awarcn, stiitzcn, 2j So Konig, Contribution 177 rnit der vorsichtigen Hypothese, das Awarenheer hatte an del' Furt yon Dunaszekcsd die Donau ubcrschritten ; kritisch dazu B6na, Volkcrwan dcrungszeitforschung 289. Die Furt war in der Awarenzeit cin wichtiger Verkehrswcg, wic zahlreiche Funde der Umgebung beweisen, vgl. Kiss, Baranya. Zur wenig iundicrrcn Rekonstruktion des awarischen Wanderweges durch Cornsa Kap. 3. r. '4 Fiilep, Pees 320. 2; B6na, Awaren-Katalog 14; ders., Ungarns Volker 129; Salamon, Beziehungen 274ff. sowie dies./Erdelyi, Kornye (rnit der verfehlten Annahmc ciner bvzantinisch-barbarischen Garnison, siehe unten). Vgl. auch Hans Bott, Bemerkungen z um Datierungsproblem awarenzeit!icher Funde in Pan nonien, vorgelegt am Beispiel des Graberfeldes von Kiirnye. Bonner jahrbucher 176 (1976) 201-8c; Kiss, Weiterlebcn 203££. 26 Kiss, Kolked 185, vgl. Kap. 6. 12. '7 V gl. etwa die .Sieben Geschlechter' unter bulgarischer Herrschart; Bcsevliev, Bulg. G. 179f. ,8 Den unpubliziertcn Fund datiert B6na, Ungarns Volker 129 noch vor 60c. '9 Die neueren Ausgrabungen im Kastel! von Keszthely-Fenekpuszra publizierten L. Bark6czi, A 6th Century Cemetery from Keszrhely-Fenekpuszta. Acta Arch. Hung. 20 (1968) 275-3 I I; Bark6czi/Salamon, Remarks; Sagi, Fenekpuszta ; K. Sagi und I. Erdelyi in den Mitteilungen des Arch.iologischcn Instituts der Lriiversit.ir Budapest 8/9 (1978(79)
]66
Kapiiei s .«,
Amner.kufly,cn
und ICIz I (19Sc/S f'). Kiss, Stellung failte 1967 die Verbreitung der Schmuckrypen zusarnmen. Zum Graberfeld vor dem Siidror Muller, Valcum 272, mit Lit. Neuere Zusammenfassungen: G. Kiss, Funde ; Muller, Valcum; Balint, Frage 209f. sowie ders., Archaolcgie (im Druck). Zur Deutung siehe unrcn. Zu bcachten ist ubrigens, daf erst in den fiinfziger jahrcn der Terminus auf die sparrornische Kultur der Awarenzeit beschrankt wurde; bis dahin wurde das gesamte awarische Fundmaterial dieser Zeit als .Keszthely-Kultur' bezeichnet.
Barkoczi/Salamon, Remarks 139 n.; Salamon, Bezieh ungen 274 ff.; dies.!Erdelyi, Kornye 65ff.; siehe dazu die Rezension von Peter Tomka, A kornyei avar kori torteneri ertekelesehez terneto. Antik Tanulmanyok 20 ('973) 277ff. Den Irrtum, den spatantiken Kultureinfluf politisch als byzantinische Herrschaft zu deuten, ubernahrn noch S6s, Problernatik 88f. 3' B6na, Volkerwanderungszeitforschung 296£.; ders., Abri~ 6 I4 f.; ders., Beitrage 62 ff. und am aushihrlichsten ders., Gepiden 33 ff. J2 Kiss, Stellung 49 ff., der die spatrornischen Schrnucktypen als Beleg regionaler romanischer Kontinuitar auffailte. Zur Stilusnadel als "uberal! verbreitete merowingische Schmucksache des 6. J ahrhunderts" jedoch Bona, Gepiden 30; die haufigsten Parallelen des Keszrhely-Schrnuckes finden sich sonst in Norditalien und auf dem nordlichen Balkan, aber nichr in derselben charakteristischen Zusammenstellung wie in Keszthely. j3 Mir. Dem. 2, 5>284, S. 22Z; PD 4, 37, S. 162f., vgl. Kap, 6.6. H Das wonder etwa Muller, Valcum 272 ein ; er rechnet mir germanisch-romanisehen Verbundeten der Awaren und meinr, pannonische Romanen konuten unter langobardischer Herrschaft in der Umgebung gesiedelt habcn, was bislang allerdings nicht klar belegbar ist. 352, 5,z84f., S. 222; ahnlich Priskos fr. 8, Bornmann 46f. und Prokop BG 3,14, S. 522ff. )6 Bona, Gepiden 33 ff. 37 Hesse, Austausch 15I. j8 Bona, Awaren-Katalog 14. Die Bez eichnung .Ordu', die er verwendet, meinte in Zenrralasien meist den Sirz des Herrschers und der ihm unrnittelbar unterstehenden Krieger (Togan, Ibn Fadlan [82f.), was fUr Zamardi nicht belegt ist. Man darf auf den Fortgang der Ausgrabungen - erst 500 von angenommcnen 50CO Crabern warcn 1985 freigelegtund die Publikarion der Ergebnisse gespannt sein. Kurz betont zulerzt Bona, Ungarns Volker 129 noch einmal die "ungewohnliche Vielfalt" des Fundmaterials, halt es jedoch fUr .Fraglich, ob auch die Bevolkerung so bunt gemischt war". )9 Muller, Valcum 272 verwcist auf einen nachtraglich eingebauten Pfosten zur Verstarkung des Tores im Sudrurrn. jC
die die .Nernsci' die Srummcn? Sprache unci Namen in Osrerreich, Fs. i. 'w'alter Steinhauser. Hg. Peter Wiesinger (Wiell '980) 33?-61; ders., Zur Etyrnologie der slawischcn Bezeichnung Nernsci fur ,die Deutschen'. ONF 9-11 (1981-83) IC-I5. Denkbar ware, Jail die Zeitgenossen auch zwischen .Skluvcnoi' und .Sklavoi' diffcrenziertcn, wobei letztercs auf eine Iorrgeschrirrene Form von Stammcsbildung hinweisen konnte (freundliche Mitteilung von Evangelos Chrysos, Ioannina), Zum - wenig iiberzeugcnden - Versuch einer Differenzierung yon .Sclavi' und .Venedi' an Hand des Sarno-Berichres vgl. Kap. 7+ 5 Vgl. Kap. 8.!. 6 Joachim Henning, Untersuchungen zur Entwicklung der Landwirrschait in Sudosteuropa am Dbergang von der Spatanrike zum friihen Mittelalter. EAZ 25 (1984) 123-30; ders., Sudosteuropa, bes. Icsff. (Auf die Arbeiten Hennings machte mich freundlicherweiscJohannes Koder, Wien, aufmerksam.) 7 Gegen aile Versuche der Rekonstruktion einer einheirlichen fruhslawischen Gesellschaft wendet sich Graus, Verfassungsgeschiehte 292 und 307; gerade die Termini der Herrschaft sind nicht .gcmeinslawisch'. Doch lassen die in allen slawischen Sprachen vorkommenden Begriffe des Reclus- und Soziallebens gewisse Riickschliisse zu: vgl. etwa Radoslav Katicic, Ispraviti pravi.do. Wr. Slavist. JB 31 (1985) 41-46. S Vgl. dazu Deleuze/Guattari, Mille Plateaux 9ff. Dicses aus der Botanik entlehnte Bild der beiden Iranzosischen Philosoph en zeigr einen Paradigmenwechsel an; niche aile Phanornenc lassen sich rnit dem im westlichen Denken vorherrschenden Modell des Stammbaumes, ciner ungebrochenen Kausalkette erklaren. 9 Vorbildlich darin etwa das Handbuch vonJoachim Herrmann, Slawen in Deutschland; doch hat cine ganze Reihe von Arbeitcn auf ahnliche Weise zur regionalen und zeitlichcn Difierenzierung beigetragen. Zusammenfassend Herrmann, Wanderungen 78 f.; Z. Kurnatowska, Die ,Sclaveni' im Lichte der archaologischen Quellen. Arch. Pol. 15 (1974) pH.; Godlowski, Slawcnsitze 269ft.; ders., Aufhoren 227f.; ders., Frage 416ff.; Varia, Einfuhrung 27H.; Joachim Werner, Zur Herkunft und Ausbreitung der Anten und Sklavenen. Acres du Vl l Ie Congres International des Sciences Prehistoriques , (Belgrad 1971) 243-52; Balint, Archaologie, rnit weiterer Lit. Zu den Sreppeneinflussen auf die Penkowka-Kultur Balint, Ostl. Beziehungen '33 ff. Am Obcrlauf von Dnjestr und Pruth verrnutct jiirgen Udolph, Zum Stand der Diskussion iiber die Urheimat der Slawen. Bcitrage zur Namensforsehung N. F. 14 (1979) 1-25 nach narncnkundlichen Untersuchungen die slawische Urheirnat. Wolfgang P. Schmid, Urheimat und Ausbreitung der Slawen. ZfO 28 (1979) 4°5-15; Karl W. Struve, Die Ethnogenese der Slawen aus del' Sicht der Vor- und Frdhgeschichte. Erhnogenese europaischer Volker. Hg. \'(1. Bernhard und A. Kandler-Palsson (Stuttgart/New York 1986) 297-321, rnit weiterer Lit. Herrmann, Wanderungen 79. Zu den cingeticjten Hausern Vladislav Popovic, Note sur l'habitat paleoslavc. Lemerle, Recucils 2, 235-241. "Ensslin, Slaveneinfalle 697ff.; Dittcn, Bedeutung 84ff.; Bcscviiev, Bulg. G. 9Iff.; Velkov, Donaulimes 157 if., jeweils mit rnit Quellenangaben und wciterer Lit. Ij Prokop, BG 3, 38, S. 690-94. 14 Prokop, BG 3,14, S. 528. Der Hinweis auf die Massageten und Hunnen zeigt freilieh die Bildungsbst klassischer Ethncgraphie, die dieses Uneil beeintlutir habcn mag. Chilbudios war dadurch zurn .Hochstapler wider Willen' geworden, daG ein rornischer Sklave, der auf dicse Weise freikommen wollte, den Anten einrcdete, er sei der romische Feldherr. 5 ,35, S. 63. 5 16 BG 3, 14, S. 527- In diesern Sinn ordnet sie auch Herrmann, Wdt der Slawen 22, der .milirarischen Dernokratic' (vgl. Kap. 6. I.) zu. Havlik, Byzantiner '74 sieht cinen "Rat der Archonten" als entschcidendcs Gremium an. 17 Dvornik, Making 279£f.; Manfred Vasmer, Untersuchungen uber die altcstcn Woh.nsitze der Slaw en I: Die lraner in Sudruliland (Leipzig 1923); G. Verriadsky, On the Origin of the Antae. Journal of the American Oriental Society 59 (1939) 56-66; ders., Siawentum 255 ff.; Hauptmann, Fruhzeit 302. Vgi. Ditten, Bedeutung 32; B. Struminskyj, Were the Antes Eastern Slavs? Harvard Ukrainian Studies )1'4 (1979-8c) 786-96; C. BOlle'!, Les 10
11
Kapirel
4. I.
Musser, Invasions 2, 83 ff. " Zur Forsehungsgeschichte Gicysztor, Antiquites. Andere neuere zusamrnenfassende Darstellungen del' Problematik, mit weiterer Literatur: Fritze, Altertumswissenschait; ders., Bedeutung 498-507; Hellmann, Problematik , ders., Grundfragen; Graus, Verfassungsgeschichte. ) Prusak, Slavs. Eine extreme Position, gewiil - doch ist es flir die Forschung nicht ganz gleichgullig, was ein Harvard-Professor vor dem vielleicht angesehensten Forum fur Friihrnitrelalrer-Fragen sagt. Bei allen Einwanden, die sich schon aufgrund der schrifdiehen Quellen fast yon selbst ergcben, ist Prirsaks These ein Anstoil, Denkgewohnheiten zu uberprufen. Vgl. dazu Kap. 6.1. 4 Herrmann, Welt d. Slawen 22. Die Deutung des Slawennarnens als .dic Sprechenden' ist gcgcnuber der zuvcrlassigcren der ,stummen' Deutsehen semantisch sehr einleuchtend, etymologisch aber nicht vollig abgesichcrt (freundlichc Mitteilung von Radoslav Katieic, Wien). Gegen beide Etymologicn Otto Kronsteiner, Sind die Slavcne ,die Redcnden' und 1
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1
368
Kapitel +2.
Anrncrkungen
Antes et Byzance. EtuJes BaJkaniques 19, .\(1983) I08-~o. Ebenso wird dcr Volksname der Anren meist iranisch aufgeiafk Altheirn, Hunnen 1,71 f. (nach Vasmer, wie oben); Pritsak,
Slays 398. Zum Namen der Amen auch Milan Budimir, Anrai-Antes-Anti-Anticus. Zbornik Radova 8, 2(1964) 37-45. 18 Mezarniros und sein Clan sind erwahnt bei Menander EL 443; 5, 3, S. 5c bzw. fr. 6. Eine Ausnahme ist jener legendarc Konig Boz, den nach Jordanes (48, S. 247) der gotische ,Wendensieger' Vinirharius einst iiberwand ; vg!. Wolfram, Goren 3 I I-I). 19 Jordanes 5, 35, S. 63 schreibt, daG urn 550 die Anten am rniuleren Dnjestr und ostlich davon bis zum Dnjepr wohnten. Prokop, BG 4, 4, S·734 lokalisiert die "zahlreichen Starnme der Anten" weir ostlich, niirnlich nordlich der Utiguren, die an der Maotis iebten ; sie sind also am Nordrand dcr Steppenzone zu suchen, wo hI in einern weiten Raum zwischen Don und Karparen, wie man es bei ihrer Synthese von slawischer und SteppenTradition auch verrnuten wiirde. Ungeeignet zur Lokalisierung ist dagegen die Angabe des Johannes von Ephesos 6, 47-49, S. 260, die Balint, Archaologie (irn Druck) heranzieht, urn Anten an der unreren Donau zu belegen. Der konfuse und schlecht uberlieferte Text kann rnit der Angabe .wesrlich der Donau" nur das Awarenland, hochstens das slawische Siedlungsgebiet meinen. Gegen Antcn an der Donau spricht die Tatsache, daf sie dort irn Verlauf der detaillicrt beschriebenen Kricgc des Maurikios (vg!. Kap. 5.3.-9.) nichr erwahnt werden. Zur Lokalisicrung auch Maria Cornsa, Einige Bemerkungen uber die Ereignisse des 6. - 7.J ahrhunderts an der unteren Donau. Slavia Antique 21 (1975) 6 [-8 I. Balint, o-u. Beziehungen 1}6 sowie ders., Archaologie, mit Lir., charakrerisierr die archaologische Problematik der Anten ; die Beviilkerung des Mitrel-Dnjepr-Gebictes, die von der sowjetischen Forschung als anrisch bctrachtet wird, war stark von der Steppenkultur beeinfluGt. Einc klare Abgrenzung .anrischer' und ,slawischer' Kulrur scheint allerdings nicht erfolgversprechend. '0 Vg!. Kap. 4-7- Die Datierung von Dujcev, Arrive 132 gegen Ende des 5. Jahrhunderts ist moglich, aber aus den QueUen bum zu stiitzen. " Prokop, BG 4,25, S. 914. z a Hunger, Litcrarur 291 i. ') Prokop, BG 2, 15, S. po. Ob die Wanderung durch die mahrische Pforte (Sz.ydiowski, Anwesenhcit 2)4), uber Dukla- und jablonka-Paf (Herrrnann, Wdt d. Slawen 33), ostlich der Karparen (Schrnidt, Ostgcrrnanen 553) oder gar zu Schiff den Dnjestr aufwarts (Pritsak, Slays 4c7f.) ging, ist umstritten, der Reichtum an Auslegungen stehr in aufLilligem Kontrast zur Kargheir der QueUe. Die Stelle ist jedenfalls kein Beweis fUr die Anwesenheit von Slawen siidlich der Karpaten. '4 Prokop, BG 3, 35, S. 672. lj Schwarz, Vordringen 9611 fur Ostgalizien ; VaI1a, Einfiihrung 60 fur Mahren; Szydiowski, Anwesenheit 234 fur Bohmen/Mahren; Herrrnann, Welt d. Slawen 15 fur nordlich der Karparen. Da Hildigis einst das Exil bci den Warnen mit dem slawischcn vertauscht hatte, wcrden diese Slawcn wie die Warnen niirdlich der Karpaten gesessen sein, aber sicher nicht zu weir von den Passen entfernt. Denkbar, daf sie gerade irn Verlauf der Ereignisse irn Karpatenbeckcn Full faGten. ae NIGH AA 6, 2, S. 194-96. Szydlowski, Anwesenhcit 235; vg!. dazu auch den Diskussionsbeitrag von E. Dernougeot in Spoleto 19S3, SSCI 30, 290. 'i Getica 5, H, S. 62 f. 'S H. Lowrnianski, Lacus Mursianus. Opuscula C. Tyrneniecki septuagenario dedicata (Posen 1959) 2nL; Kollaurz/Miyakawa [,241 A. 5; Herrrnann, Welt d. Slawen 21. Eine ausfiihrliche, aber lerztlich unbefriedigende Erorterung der Frage gibr Prirsak, Slays 370 H. 'Y Godlowski, Aufhoren 230f.; ders., 227 widerspricht zu Recht der imrner noeh gebrauchlichen Zuschreibung der kaiserzeidichen Przeworsk-Kultur an die Slawcn. Auch die ostslowakische Presov-Kulrur des 4.-5. Jahrhunderts sollte nicht, wie bei Parczewski, Besiedlungsgeschichte 39 f. oder Vana, Einfuhrung 19H., einfach tiir die Slawen vercinnahmt werden. )0 Bona, Beweis 44. )1 Prokop, BG 4, J S, S. 8)2.
J69
3' ViI1a, EinfUhrung 49 H.; ders., Welt der alten Slawen 2')-37; J. Zernan, Zu den chronologischen Fragen der altesten slawischen Besiedlung im Bereich der Tschechoslowakei. Arch. rozhledy 18 (1966) 157-189; ]. Tejral, Grundzuge der Volkerwande~ungszeit in Mahrcn. Studie AU tSAV 41r, Prag 1976; Adler, Langobarden 8 I; Szydlowski, Anwesenheir 236. )) Jaroslav Tejral, Probleme der Viilkerwanderungszeit niirdlich der mittleren Donau. Germann, Hunnen u, Awaren 351-60, bes. 358f.; vg!. kLinftig den Bcitrag Tejrals zum Tagungsband des Syrnposions Zwettl rc Se. .. H Mit lerzterern rechnete Joachim Herrmann in eincrn unpublizierren Vortrag am HOG in Wien, Herbst 1986. Einen gewisscn germanisch-slawischen Kontakr in Bohrnen vermutet jiri Zeman, Bohrnen im 5. und 6. Jahrhundert. Germanen, Hunnen u. Awaren 515-33, bes·525· )j Herrrnann, Welt d. Slawen 39 f. )6 Langobarden 8 I; zustimmend F riesinger, Slawen 7; ders., Vater I [3. )7 Slawen 8. )8 Herrrnann, Welt d. Slawen 33ff.; ders., Slawen in Deutschland 28; ders., Wanderungen (bes. 84 ff.). l~ Von historischer Seite ausfuhrlich belegt bei Fritze, Bedeutung.
Kapitel
4.2.
Die Autorschaft des Arerhas ist eine Hyporhese des Wiener Byzantinisten Koder 75 H.); fur ihre "sehr hohe Wahrscheinlichkeit" pladiert Kresten, Sigillion 15, A. 2; "sans doute" dafur, ohne Nennung Koders, auch Lernerle, Recueils 2, 63. Ein halbes jahrhundert spater datiert die Abfassung der Chronik der Herausgeber Dujcev, Cronaca XLIVf. (dort auch die .Literaturgeschichte' der Diskussion). Eine ausfuhrliche Bewertung des Quellenwertes mit kornrnentierten Literaturangaben bei Weithrnann, Slaw. Bevolkerung 33-43; vg!. dazu aber die Rczension von Koder in BZ 74 (1981) 88-90 und von S. Vryonis jr. in Balkan Studies 22 (1981) 4c5-39. 'Lemerle, Chronique 8f.; Dujcev, CronacaXXVIII; Moravcsik, Byz. turcica I, 237£. ) Lernerle, Chronique 10; Dujcev, Cronaca 16. ; Dujcev, Cronaca 12-19 ; Lernerlc, Chronique 9 f. Die Lesung "EYYEV~" (einheirnisch) start "EU'(EV~" (vornehm) folgt einern Hinweis von ]ohannes Koder (Dujcev hat "nobiie"). Die Liste der awarisch-slawischen Eroberungen in Griechenland und anderswo starnmt wohl aus den Miracula Dernetrii 2, 1,179, wie jiingst Koder, Anmerkungen 528 H. plausibel gemacht hat; sie bezieht sich dort auf Ereignisse urn 615, entstand aber am Ende des 7-J ahrhunderts und kann damit nicht als Grundlage eincr geographischen Eingrenzung der slawischen Eroberungen des 6. Jahrhunderts dienen. Zur Bedemung der Stcllc vg!. auch Koder, Rornaiosyne (Symposion Zwcttl 1986). j Einen umfassenden Uberblick zur Literatur besonders seit 1945 bierer Dujcev im Vorwort zu seiner Edition. 6 So zuletzt von Karayannopoulos, Frage 443-6c. i Vasrner, Slavcn; Bon, Peloponnese. 8 Lernerle, Chronique; Charanis, Chronicle; ders., Settlement; ders., Observations; ders., Slays; Dujcev, Cronaca; Popovic, Origines; Koder, Arethas; ders., Anrnerkungen; Kresten, Sigillion; vg!. aueh Moravcsik, Byz. turcica I, 237f. und die kornrnentierte Bibliographic bei Dujcev. 9 Hronika 95 H. le Syrnbole 146ff. " Mir, Dem. 2,5, 285, S. 238. Siehe Kap. 5.9. 1) Popovic, Origines 235 H. q 6,47, S. 260. I
(Arethas,
II
Ij
,6
Mir. Dem. 2, 2, 5. 197 f. Mir. Dern. 1,13-15.
: Zu den "Miracuia" als QueUe Lcmerle, Composition 349; Barisic, Cuda 145f.; Koder, Anmerkungen 523ff.; vg!. Kap. 1.2. z Barisic, Cuda 148; Lemerle, Composition 354. ) Lemerle, Composition 360f. • Die Gleichgultigkeir der "hisroriographischen Hofschranzcn" konstatiert Weithmann, Slaw. Bevolkerung 15· Ahnlich Tapkova-Zaimova, Aspects 114. j Mir. Dern. I, 13, 117, S. 134. 6 Zur Pest vg!. Kap, 2. T. DaB erzahlcnde Quellen die Wirkung der Pest oft iibertrieben, belegt Durliat, Peste (wie Kap. 2.1. A.18). 7 Miracula I, 13, 124-29, S. IJ6f. 8 I, Ij, [24, S. 136. 9 Lernerle, Invasions 285 f.; Waldmuller, Begegnungen 164, vg!. Kap. 2.1. :e r , 13, 119-12[, S. 134f. " Greg. reg. 8, 10, 196, S. 184 z u 597; Lemerle, Recueils 2, 241. " 1,14,131-)2, S. 146. 'J [,14, I}6, S. 148. [,14, [37, S. 148. Ij 1,14,138-39, S.1481.; '51, S. '54; 154, S. '55. Die Schilderung der furchterregenden Belagerungsmaschinen zien alle ausfiihrlichcn Bclagerungsbcrichte (vg!. Kap. J. I. und n.), sie konnte deswegen auch ein Topcs sein, wie Evangelos Chrysos angeregt hat. Zur Entwicklung der bvzanrinischen Kriegstechnik kiinftig Taxiarches Kolias. 1, 14, 146-55, S. 1)2 H. '1 Th. S. 6, 5, S. 229. :i I, [4, 1j6-60,S.156i. 19 Greg. reg. 8, la, [96, S. 184; Lernerle, Recueils 2, 24 f. zc Lemerle, Recueils 2, 49-69 untersucht detailliert den historischen Kontexr und halt danach 586 fur wahrscheinlichcr, entgcgen seiner Aufhssung in Composition, 352 f. Auf 586 datierten auch Barisic, Cuda I47; Charanis, Settlement rc r ; Grafenauer, Nekaj vprasan] 124; Avenarius, Awarcn 98; ders., Miracula 18; Waldmuller, Begegnungen I72f.; Popovic, Origines 132; fur 597 pladiertcn dagegen Velkov, Cities 56; Nystazopoulou .. Pelekidou, Syrnbole 173. Fur 597 (m it Hinweis auf die .fortgeschrinene' Belagerungstechnik) argumcntierte jungsr auch Vryonis in sciner Rezcnsion der Miracula-Edition Lemerles in Hesperia 50 (1981) 378-8c; vg!. die Rezension von Tachiaos, Hellenika 34 (I982) 248f. Weitere Literatur bei Lemerle, Recueils 1j H. Tatsachlich ware schwer zu verstehen, wenn bei den groilen Kriegsziigen del' achtziger Jahre Thessalonike ausgespart worden ware; denn wir wissen ja, dail es sich urn die erste Belagerung seit Menschengedenken handelte. 11 Rccueils 2,48. z z Vg!. Kap. 5.8. 'J Georges Bataille, Gilles de Rais (Frankfurt!.M. 1975) 22 ubcr die \'{Tirkung mittelalterlicher Burgen auf die Bauern. z Zum Kampfschrei der Slawen das Strategikon I 1,4, S. 374; vg!. Kap. 6.2. 'j Mir. Dcm, I, 12 (wohI6C4, vg!. Lernerle, Recueils 2, 72f. und Kap. 7.1.). !6 Vg!. Kap. 6.2. '7 Zosirnos 227; siehe Bcsevliev, Bulg. G. 5716
37'
Kapite! 4+
Kapitel a.j.
I,
Kap1td4-1·
Anmere ungen
3lC
, 1,13,128, S. 137· 'Fondation, 47IH.; ediert in ders., Klcinchroniken [,319; dazu Lernerle, Recueils 2, 63 f.; fur Weithmann, Slaw, Bevolkerung ICI ist die Jahreszahl "hisrorisch nichr ernst zu nehrnen". ) Ch.iranis, Chronicle 157ff.; Wcithm:mn, Slaw. Bcvolkcrung 45 f. , Kenneth Setton, The Bulgars in the Balkans and the Occupation of Corinth in the Seventh Century. Speculum 25 (19F) 502-43; ders., The Emperor Constans Il. and the Capture of Corinth by the Onogur Bulgars. Speculum 27 (1952) 351-62. Dagegen Peter Charanis, On the Capture of Corinth by the Onogurs and its Recapture by the Byzantines, Speculum 27 (I952) 343-50; ders., Settlement 102f. 6, 10, S. 228; Moravcsik, Byz. turcica 2, 132f. 6 Charanis, Settlement 94f. gegen Zakythinos, Slavoi 19. Fur Gricchenland auch Ensslin, Slaveneinfalle 701. Die Eroberung eines "ganzen Landes" ist nach den Forschungen von Evangelos Chrysos, laut freundlicher Mitteilung, freilich ein Topos. i Johannes v. Ephesos 6, 47, S. 260; Michael Syrus 10, 21, S. 362; Marquart, Streifziige 483; Altheim, Hunnen 1,90. ZuJohannes vg!. Kap, 1.2. und 3.).; das Todesdatum ergibr sich allerdings nur aus seinern hohen Alter und den in seinem Werk zuletzt erwahnren j
Ereiznissen.
Lemerle, Chronique 9f.; Dujcev, Cronaca 13. Greg. Reg. 1,26, S. 39 f. Vg!. auch I, 24f. und I, 28-30. Charanis, Settlement 104. Zur Nennung Korinths in Konzilsakten des 7- und 8.Jahrhunderts Popovic, Origines 251; Charanis, Slavs 8. Popovic, Origines 233 mit Lit.: ]. Rosser, The Role of the Great Isthmus Corridor in the Slavonic Invasions of Greece. Byzantin. Forschungen 9 (1985) 245-53· Weithmann, Slaw. Bevolkerung 215 H. und 246 H. Morrison, Byzance 158 f.; Bon, Peloponnese 54. q Zum Niedergang des Munzumlaufs im 7.Jahrhundert Stratos, Byzantium 2, 167; Morrison, Byzanee (rnit Vergleichstafeln); interessant auch die Zusammenstellung der Miinzfunde bei R. M. Harrison, Excavations at Sarachane in Istanbul 1 (Princeton 1986) 308 H. q Kresten, Sigillion 68 H. 16 Stratos, Byzantium 3, 166. '7 Grundlegend dazu Vasmer, 51awen 317; Charanis, Settlement 99; besonders eindrucksvoll die Karte bei Koder/Hild, TIE 1, 331 bzw. Koder, Lebensraurn 144 Abb. 22. IS DAI 5C, S. 70-75, S. 236. "Romer" nannten sich die Byzantiner selbst, der Hellenenname lieB an Heiden denken, vg!. klinftig Koder, Rornaiosyne. 19 Vasmer, Slav en 319 f.; Weithmann, Slaw. Bevolkerung 164. '0 De thernatibus, hg. Pertusi 91: ,,£01(ti.a~6{}T] OE ;tCtoa ... OlXOUf.lEV1l"; dazu Straws, Byzantium 3, 153 und kunltig Koder, Rornaiosyne. Zum Bevolkerungsverlust und der Pest siehe Kap. 2.1. z r Itinerariurn S. Willibaldi, MGH SS 15, I, S. 93. z z Geographi Graeei minores 2, 574. 'J Dvornik, Slavs 40; Waldmuller, Begegnungen 167; Schreiner, Fondation 475; Charanis, Slays 7 rnit weiterer Literatur, Durch die von Schreiner entdeckren Notizen zur Gnindung Monemvasias 583 hat diese Auffassung neue Nahrung bekommen; abgesehen vcn den U nsicherheiten einer iiber tausendjahrigen Uberlieferung, belegt auch dieses Datum nur den Riickzug vor slawischen Eroberern, nicht die effektive slawische Niederlassung. Mit bedcutender slawischer Siedlung seit del' Zeit urn 580, Iruher als weiter nordlich, rechnet auch Popovic, Origines 234. Ferluga, Slavi 312 f. rurnrnt 578-84 die ersten bedeutenden Niederlassungen in Binnentalern ?vIittelgriechonlands an, ab 586 auch im Siideu. Weithmann, Slaw. Beviilkerung IC4ff. datierr den Beginn del' Landnahme auf dem Pe loponnes auf 587/88, [ruher als iiberall anders. Koder/Hild, TIE I, 54 f. serzen den Anfang S
9
4, S. 251; Zasti~rova, Avares 41; sic schliefir aus den 20000 Awaren auf der Wanderung und den zwei unter ihnen genannren Geschlechtern (siehc Kap. 2.3.-4.), daf zwei Zehntausendschaften nach Europa gekommen seien; das kann in der Theorie stimrnen, in der Praxis wohl kaum. Allgemein z ur Tausendschah Gaekenjan, Stamrnesstruktur 5 I H.; Frankc, Fremdherrschaften 56; Pritsak, Features, kunftig in SSCI 35 (1987). 19 Straregikon I 1, 2, S. 361. 5,
5'
Kapitel
6.3.
, 11, 2, S. 361; "g!. auch I I, 4, S. 374. Zum Topos der nomadischen Despotic kiinftig Carile, Nomadi, SSC[ 35 (1987). Zit. nach Togan, Ibn Fadlan 285. ] Tschou-schu, Liu Mau-Tsai 12. Das beziehr sich freilich eher auf Erfahrungen mit ti.irkischen Kriegern in der chine sisehen Annee. Zur "indiscipline fondamentale" des Steppenkriegers vg!. Deleuze/Guarrari, Mille Plateaux 443. Z
Anrnei~kungen
A"dpltel6+
Grousset, Reise nach W~sten 73. Thornscn, Inschriften 145; Suidas I, 484 s. v, Bulgaroi; vg!' Kap. 8.5. 6 Besevliev, Soldner 21-26. 7 Th. S. 8,6, S. 293; Schreiner 209. Vg!. Kap. 5.9· 8 I I, 2, S. 367. 9 Th. S. 1,14, S. 67; Moravcsik, Byz. turcica 2,87,0 Vg!. Zollner, Na:nensgut. " Th. S. 1,8, S. 53£.; vg!' Kap, 3.6. z Vg!. Kap.7.5.-6. ') Vg!. Kap. 2+ '4 Seine Stellung als Heerkonig betont Averiarius, Struktur, kunftig in SSCI 35 (1987). Ij Zur (urnstrittenen) Etymologie des Titels und seinem Auftauchen: Mongolisch als .Zerspalter' erklarr ihn Tomaschek, Avares 2264; mongolisch auch K. Shiratori, On the Titles Khan and Khagan. Proceedings of the Imperial Academy of Japan 2 (1926) 242ff.; danach Kollautz/Miyakawa I, 58. Dagegen Franke, Chines. Reich 3, 2pff. Vg!. auch Moravcsik, Byz. turcica 2, 2)2-34; Sin or, Qapgan I74ff.; Marquart, Eransahr 53. Eine Herleitung von sagenhaften iranischen Schrniedekonig Kavi vertritt Altheim, Hunnen I, 207ff. AIs "Wildschwein" (osman. .qaban'), Torernuer der Sien-pi, erklart Haussig, Herkunft 42 den Tirel, wozu er einen zustimrnenden Brief von Louis Bazin zitierr. 16 Frcdegar 4, 48, S. 208; ahnlich Sigcbertus Gemblacensis, Chronica, MGH SS 6, 3 I I. 17 Der Name des Kuvrat-Sohnes (Theophanes 6171, S.357; Nikephoros 33, vg!. Kap, 6.6.) ist auch mit der Vorsiibe ,Bat'· (von iran. ,Prinz' oder von riirk. ,bag') iiberliefert, vg!. Haussig, Exkurs 337 und 354; Lauterbach, Untersuchungen 59c; Marquart, Streifzuge 505; Besevliev, Bulg. G. 150f. mit A.12. Mongolen: Geheime Geschichte, Heissig 9; Franke, Kaiserreich 216. ,s Moravcsik, Byz. turcica 2, 84 (mit Lit.): Haussig, Exkurs 36l. Louis Ligeti, desscn neues Werk (siehe Kap. 6. I I. A.73) mir leider noch nicht zuganglich war, denkt am ehestcn an einen Ursprung aus dem tschuwaschischen Tiirkisch, da hier sowohl das Grundwort als auch die Form Bayan belegt sind; vg!. dazu kiinftig die Diskussionsbeitrage von Andras Rona- Tas und Omeljan Prirsak in Spoleto 1987 (SSCI 35). Eine andere Etymologie vertritt K. H. Menges, On Some Loanwords from or via Turkic in Old Russian. Fuad Kopruli; Armagani, hg. O. Turan/H. Eren (Istanbul 1953) 370f.; anschliellend an slaw. ,boyan'/ Barde siehr er Baian als "singer of old tribal sagas"; danach Golden, Studies I, 126. Haufig wird auch angenommen, dall aus diesem Namen der Tirel des kroarischen Ban enrstanden sei, vg!. Kap. 7-5.-7. Solche Wurdenamen waren eben Wanderer zwischen den Sprachen; aus sprachwissenschaftlichen Erwagungen uber ihren Ursprung lasscn sich keine zwingenden historischen Schlussc ableiten. Insbesondere kann keine Erymologie fur Baian klaren, ob die Awaren mongolisch oder riirkisch sprachen, oder gar ob der Kern der Kroaten JUS Osten kam oder sie alle Slawen waren. '9 Z. B. bei Kollautz, Schichtung 1)6; Barisic, Siege 393. Theod. Synk. pof., Makk 14. z PD 4,37, S. 162. z z Th. S. 1,5, S. 48; Olajos, Dynastic 155 f.; dagegen Schreiner 248 A.95a; anders auch B6na, Ungarns Volker 129, fur den Baian von 562-602 als ,,50hn des Himrnels" regiertc (der Titel ist blolle Vermutung). Zur Diskussion siehe Kap. 3.5. 2) Th. S. 8, 2, S. 285ff. und 7,15, S. 271; siehe Kap. 5-7--8. '4 Vg!. Sui-schu, Liu Mau-Tsai 42f. Zur Nachfolgeregelung bci den Bulgaren Besevliev, Bulg. G. 337. 'I Vg!. Kap. 2+ und 6.1 I. 26 Vg!. Bescvliev, Bulg. G. 341 H. '7 Siehe Kap. 7.6. ,8 Siehe Kap. 8.2. Th. S. 8,2, S. 285; 8, 5, S. 2921 P Erwa bei Th. 5.7,15, S. 272f. )' Menander EL 473; 25,1,70-72, S. 220 bzw. fr. 63·
Kollautz , Schichtung j 34. Zum Topos der skyrhischen ,Regierung durch Furcht', der auf Herodot zuruckgehr, kunfrig Ca rile, Nomadi, SSCI 35 (1987); im 6. Jahrhundert war die nomadischc Despotic von Bedeutung als Gegenbild dcr christlichcn Kaiserherrschaft. H Thomsen, Inschrifren 145; Ferdinandv, Reitervolker 79. Menarider EL 459f.; 15,1, 5.148 bzw. fr. 33, siehe Kap. 3.2. le Menander EL 474-76; 25, I, S. 224 bzw. fr. 64; siehe Kap, 3+ )7 Th. S. 1,6,3, S. 51, Schreiner 51. )S Th. S. 6, I I, S. 242, Schreiner 177. )9 Th. 5.6, le, S. 243. Siehe Kap. 5+ Zur Stellung der Logades siehe Kap. 6.5. 0 4 Zum "Rat der Boilen" und dem Reichstag der Bulgaren vg!. Besevliev, Bulg. G. 343 H. Allgemein z ur kollekrivcn Willensbildung bei Nornadenvolkern Franke, Fremdherrschaften 62 H. 4' Vg!. die Beschreibung vom Empfang der awarischen Gesandtschaft bei Corippus, Laud. Iustini 3, 230ff., S. 67ff.; Michael McCormick, Analyzing Imperial Ceremonies. JOB 35 (1985) 1-20; vg!. Kap. 2.8.
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Kapitel e.a. Menander EL 476; 27, 2, S. 238 bzw. fr. 65. J ohannes von Ephesos 6, 49, S. 26c; vg!' Kap, 3.5. ) Th. 5.7, I r, S. 263. < Der deutlichste Hinweis darauf enrstamrnt J ohannes von Ephesos 6, 49, S. 26c und sagt im Grund nicht mehr, als daB man sich von romischern Boden gegen Sirmium zuruckzog, urn Familien und Bcsirz zu schutzen; das mull nicht in Sirmium selbst gewesen sein. Auch Th. S. 6, 4, S. 226 belegt nur, daB der Khagan in der Nahe von Sirrniurn die Save uberbriikken lid\. Die Offensive des Priskos hatte sich zweifellos niche gegen die Siimpfe an der unrercn Theill gerichrer, wenn in Sirmium die Residenz des Khagans gelegen ware. Vg!. Kap·5·2. 5 Bona, Awaren-Katalog 12. Zur (nicht unbestrirtenen) Datierung vg], Kap. 7.8. 6 Menander EL 193 f.; r c, 3, S. r zc bzw. fr. 20, Doblhofcr 138. 7 Sui-schu, Liu Mau- Tsai 50. S Zit. nach Grousser, Reise nach Westen 76 und 78. 9 Ebd. 76 A.I. '0 Priskos fr. 8, Bornmann 64f. Menander EL 442f.; 5, 2, S. 48 bzw. fr. 5, Doblhofer 91. Menander EL 444 f.; 8, S. 92 bzw. fr. 14, Doblhofer 118 f. 6,24, 5.246. Ahnliches wird schon von den Hunnen berichtet, vg!. Maenchen-Hclien, Hunnen 141. q Menander EL 456; 12, 5, S. 136 bzw. fr. 26. 'I Menander EL 46c; 15,6, S. 150 bzw, fr. 35 und EL 475; 25, 2, S. 226 bzw. fr. 64; Th. S. I, 3, S. 45· Schreiner 47 iibersctzt die etwas unklare Theophylakt-Stclle "sie vereinbarten, jahrlich 800co Goldstucke 2U zahlcn in Form von Handel mit Silber und mannigfachen Stoffen" und betrachtet Gold als blolle Verrechnungseinheit. Moglich ist auch, da& die Barbaren einen Teil dcr in Gold ausgezahlten Summe gleich fur Einkauie verwendeten, wie Menander EL 444; 5, 4, S. 52 bzw, fr. 9 vcrrnuten laBe, wo die awarischen Gesandten rnit der ausgezahlten Surnrne Kleidung und, zum MiBve~gnugen des Kaisers, auch Waffen kaufen. Siehe Kap. 3.5. 16 Suidas 3, 270 s. v. lithos. 17 Th. S. I,), S. 46, Schreiner 47. ,8 Th. S. 7,13, S. 267f., Schreiner 193. I~ Sui-schu, Liu Mau- Tsai 64. Vg!. Kap. 6.9. Jones, Empire 1, 447. Die Angabcn starnrnen aus den Dioz.esen Agypren und Africa. I
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Anmerleungcn
jones, Empire 2, 397; Stein, Studien 154. '; Stein, Studien 143. Eine Reihc von Vergleichszahlen bring! auch Macnchen-Helfen, Hunnen 138. '" Meuander EL 460; 15, 5, S. 15C bzw, fr. 34 und EL z r., f.; 2/, 3, S. 24C bzw. fr. 66; Th. S. I, 3. S. 45· 'I Th. S. I, 6, S. 5 I und 7, r j , S. 273. Die AufsteEung von Bona, Awarcn-Katalog 1.1, enthalt cinigc Fehlcr. ,6 jones, Empire I, 191i. '7 Stein, Studien 3. ,s Liu Mau-Tsai 13 und 63. '9 Vg!. die Aufstellung bei Liu Mau- Tsai 402 H. jc Theophanes 6095, S. 292; siehe Kap. 7-1. ;1 Nikephoros 17; siehe Kap.12. F Siehe die Zusammenstellung der Tribute im Anhang. Auf 6 Millionen kommt auch jovan Kovacevic, Avari i zlato. Starinar 13-14 (1962-63) 125-35; vg!. die Aufstellung bei dems., Kaganat 150; danach Wiita, Ethnika I J2. Dabei erscheinc die Summe von jahrlich So ccc Solidi fur 558-65 zu hoch gegriffen, dafi.ir wird die Erhohung auf 120000 Solidi (nach der Chronologie Labudas, vg!. Kap. 5. I.) etwas z u spat angesetzt. S Millionen errechnet Ernst Stein, Untersuchungen zur sparbyzanrinischen Verfassungsund Wirtschaftsgeschichre. Mitteilungen zur osmanischen Geschichre 2 (1929) IC. Vorsichtiger ist die Schatzung van Bona, Magyarorsz.ig tortcnete I, 324 rnit 4,5 Millionen (einschliefilich der - schwer zu schatzcnden - Losegelder fur Gefangene); danach Kiss, Goldfunde 109. Er berucksichtigt dabei die Wcrtminderllng durch die Verwendung .leichrer' Solidi, die irn Byzanz des 7. jahrhunderts zur Tributlcistung gelegendich gepragt wurden, vg!. G. Abgarian, Light Weight Solidi and Byzantine Trade during the Sixth and Seventh Centuries (New York 1957); N. Bauer, Zur byzantinischen Munzkunde des 7. Jahrhundens. frankfurter Munzzeitung 1 (19)1) 117-29; W. Hahn, Monera Imperii Byzanrini I (Wien 19/3) 48i.; Stratos, Byzantium 2,167; Balint, Frage 119 A.ll und 120 A.25. Dicsc frage spielt aber nur eine Rolle bei der Umrechnung in modcrne Maflcinheiten, wobei bum zu belegen ist, in welchem Mall die Awaren leichte Solidi erhielten; die eventuelle Wenminderung in einen geringeren Solidibetrag umz userzen, wic es Bona rut, ist irrciiihrend. J; Bona, Awaren- Katnlog 1 I; deswegen isr auch die Fesrsrellung von Szideczky- Kardoss, Huuptzuge 219: "Die Goldsti.icke bereichertcn allem Anschein nach nur den Herrscher und evcntuell no eh seine Grollen", nichr ganz korrekt. Das Gewicht des bisher in Awarengrabern geiundcnen Goldes stelite Kiss, Goldfunde 130 H. zusarnrnen ; die Kurve zeigt urn 6cc einen eindrucksvollen Hohepunkt (vg!' die Graphik auf Seite I IC). Die noch hohere Spitze vor 800 ergibt sich nur durch die Zusammenrechnung der nicht so genau datierbaren Scharzfunde van Nagysz enrmiklos, Vrap und dern - in der Echtheit umstrittenen ~ - Ersckc, schon die Zusamrncnserzung dieser Schatze mir zahireichen Altscucken zeigt abcr, dag das Edelrnerall zu berrachtlichen Teilen aul den ,Goldrausch' urn 6cc zuri.ickgehen diirfte. H Zu den Nachpragungen Bona, Szegvar 34. AlIgemein L. Huszar, Das Munzrnaterial in den Funden der Volkerwandcrungszeit im Mittleren Donaubecken. Acta Arch. Hung. 5 (1955) 61-1:::9; Balint, Fragc 211 if. Die munzdatierren Graber bearbeitet jungst Eva Garam, Budapest. H Fur die Hunnen vermutct die~ Macnchen-Helfen, Hunnen 139; vg!. anch Kap. 6.;;6 Elvira T6th, Kunbibony 21. 37 Istva~! Bona, Die grollen Awarcnfunde des 19. Jahrhundens. A Swlnok Megyci MClzel!mok Evkonyve.(1ge1/83) 138-44 (dt. Zusf.: der ganze Artikel wird im Rahmcn cines Bandes deutschcr Ubersetzungen wichtiger ungarischsprachiger Artike! zur Awarcnzeit in Wicn publiziert werden). Uber die Fi.irstengriber in ietzter Zcit auch E va Garam in Folia Archaeologica 17 (1976); Werner, Vrap 55 ff.; Bona, Awaren-Katalog 12. Vg!. Kap.7-S. )s Werner, Vrap r 5 f. und 66, del' ins 7. J ahrhundert datiert; laut Mitteilung von Faiko Daim, Wien, ist eine Datierung ins 8. Jahrhundert jedoch naheliegender; ebenso Garam, Rezension (wie Kap. n. A.6e); Bilint, Archaologie (im Druck); Ki~s, Goldfunde 1121., i :
K"Pltei6J der die Verbergung
des Schatzes
rnir dcm Unrergang
399
d~!lAwarenreiches
verbindet,
V'gl.
Kap·7';;9 ArF 796,6). ;0 .Funfzehn Wagen, jeder von vier Ochsen gezogen, angdLi!lt rnit Gold und Silbcr u nd kosrbaren seidenen Gcwandern". MGH SS 13, : 55. ; 1 Pauli Diacoru COnt. tertia, M G H SS rcr. Langob. 21 5. 4' "Ein Giirtel, ein hunnisches Schwert und zwei seidene Gewander", nach dem Brief Karls vom 18. 4· 796, yIGH Epp. Kar. 2,ICC, S. IHt'.
;; Einhard, Vita Karoli 13, S. 449. H Historia Langobardorum cod. Gorhani, MGH rer. Langob. 11. Weitere Nachrichren in MGH Epp. 10, S. 355; Theodulf cc. 25 und 16; Abel/Simson z , 106ff. Vg!. auch V. H. Elbern, Avarenschatz. Lexikon des Mittelalters 1 (1980) 12S7 und Kap, 8.5. H Hg. Grimm, 463. Vg!. Tirr, Attitudes 116. ;6 Zur alteren Literatur Moravcsik, Byz. turcica I, 164 f. Die jungsre, bebilderte Monographic ist Gyula Laszlo/Isrvan Racz, Der Goldschatz von Nagyszenrrniklos (Budapest 1977), wo fur die sons: wenig rezipierte ungarische Herkunfr des Schatzes argurncnriert wird. Zur Lesung der Inschrifren Julius Nemeth, Die Inschriften des Schatzes von Nagvszenrmiklos (Leipzig 1932); ders., The Runiforrn Inscriptions from Nagyszentmikl6s and the Runiform Scripts of Eastern Europe. Acta Linguistica Hung. 21 (1971); Moravcsik, Byz. turcica I, 163 f. und 2, )0; Gabor Vekonv, Zur Lesung der griechischen Inschrifren des Schatzes von Nagyszentmikl6s. Acta Arch. Hung. 2; (I973) 293-306; ders., Rovasfeliratok 130 H.; Orneljan Pritsak, Die bulgarische Fiirstenlisre und die Sprache der Prorobulgaren (1955) 35-89; Alrheim, Hunnen 5, 293-317; Runen, Tamgas und Graffiti aus Asien und Osteuropa. Hg. K. Rohrborn/W, Veenkcr (Wiesbaden 1985), besonders der Beitrag von H. W. Haussig (17- 52); eincn EntziHel'ungsversuch der Runcnschrift, del sich auf die awarischcn Parallelen stiitzr, bot ji.ingst Rona-Tas, Problems, kunftig in SSCI 35 (1987), vg!. Kap. 6.11. Die ,bulgarische Spur' verfoigte N. Mavrodinov, Le Tresor Protobulgare de Nagyszenrrruklos. Archaeologia Hungarica 29 (1943), bes. 2c8 H.; jungst auch Stamen Michailov, Neue Angaben iiber dell Goldschatz von Nagyszentmiklos. J6. int. Byzantinistenkongref (Wien 1986), Resumes der Kurzbeitrage 10. 2; einige kleine Runenzeichen deutete er als aus der bulgarischen Furstcnliste bekanntc Zahlwor-cr und d.uierte die betreffendcn Stucke in die Zeit der Christianisierung der Donaubulgarsn. Doch bleibr dicse Lcsung ebenso hyporhcrisch wie die anderen; sowohl Schriftzcichen als auch die Goldschmicdekunst waren damals international. Allerdings verwcist die groilerc Anzahl der Parallel en augenblicklich zu den Spatawaren. Ahnlich argumentieren ji.ingst auch Wolfram, Botschaften 24; Bona, Awaren-Katalog 18; Kiss, Goldfunde 114 u. 12C; er versuchr i.iber ein Vergleichsstiick in Brestovac eine Bri.icke zum gegen Ende des 8.]ahrhunderts datierbaren Mi.inzfund von Petrovci zu sehlagen. Die Parallele zur Mittelawarenzcir betont Horedt, Volker 16 f.; seine Zuweisung an einen Kuvrat-Sohn, durch die er die .bulgarische' und die ,awarisehc' Theorie vcrsohnen rnochte, beruhr jedoch auf der ubcrholten KuverInvasions-These (vgl. Kap. 7-8.). Zum .Zoapan' siehe Kap. 8.2. ;7 So Wolfram, Mitteleuropa ) 11 H. mit der Dberlegung, daG ein TeiJ des Khagansschnrzes vor der Pli.inderung des Ringes 795i96 uber die Thcill gererrct worden sein konnte. .,F Wolfram, Goren 45c. '9 Balint, Dirhems IIC. c 5 1,2, S. 79. ;' WolFram, Goten 431 f.; Pohl, Gepiden 3co. I' Georges Dub)', Krieger und Bauern. Die Ermvicklung von Wirtschaft und Gesdlsehah im fri.ihen Mittclaltcr (Frankfurt/M. (977) 56. ;; BeSevliev, Bulg. G. [95 nach Suidas 1,483 s. v. Bulgaroi. Vgl auch B. Primo\', Bulgaria in the Eighth Century. A General Outline. Byzantinobulgarica 5 (1978) 10. I; Rasid ud-Din 2,98 f., zit. nach Vladimirtso\" Regime social 104 f. 15 Mauss, Gabe 170. 56 Mauss, Gabe [72. 17 Mauss, Gabt 167 und 17J.
'Ice
Ainnerleungen
Erdheim, Prestige 90. Janos HarmattaCim Vorwort zu Laszlo, Etudes 9; Kovrig, Alattyan 198. Auch wenn der Anspruch auf Ausschliefilichkeir iiberzogen isr, blcibt der Gedankengang anrcgenJ. 6011,2, S. 361. 6, Erdheim, Prestige 276, Erdheim, Prestige 114. 6) Csallany, Giirtel454 und 461. heilich sind die Verschiedenheiten der Gurrel auch mit der handwerklichen Merhcde erklarbar (frcundliche Mitteilung von Csanad Balint): Csallanys Erklarung kommt modern en Deutungen der "Symbolsprachc" entgegen (vg!. dazu kiinftig Giorgio Cardona, Sisterni simbolici e circolazione comunicativa tra i popoli delle steppe. SSCI 35, 1987), ist ab er kaum zu vcrifizieren. Auch Lippert, Westgrenze 165 sieht im Tragen des Giirtels den Ausdruck eincs Privilegs. 6, Sui-schu, Liu Mau-Tsai 42; vgl. Ildiko Ecsedy, Ancient Turk (T'u-chiich) Burial Customs. Acta Orient. Hung. 38 (1984) 263-87, bes. 283. 65 Daim, Leobersdorf 171. 66 Laszlo, Etudes 291; Wiita, Ethnika 137; Bona, Vi:ilkerwanderungszeitforschung 312; Elvira Torh, Kunbabony 2 r. Vorn ,Khagansgrab' konnten 24 Pfeilspitzcn sicbergestellt werden, mi:iglicherweise waren es mehr; der .Prinz.' von B6csa hatte 25 pfeile im Ki:icher. AIs Wiirdesymbol dcurete die Pfeilspitzen nach ausiiihrlicher Analyse des Befundes von Zelovce Szcntpeteri, Glicderung 93 f.; don waren 56 Bestatteren ein bis drei, in einem Fall fiinf Pfeilspitzen beigegeben. Skeptisch zur Deutung als Statussymbol Peter Tomka 1986 in einem Vortrag in Wien uber awarische Grabsittcn ; er verwies auch darauf, daB bei dell ungarischen Szeklern die Zahl der Pfeile Anteile an Fcldern symbolisierte (was ab er vielleicht aus ,kriegerischer' Wurzel stamrnte). Dafl die Anzahl von Pieilen im Grab schon bei den Gepiden und Langobarden den Rang anzeigte (was sie wohl van den Hunnen iibernommen hattcn), verrnutet Bona, Gepiden 39· 67 Vg!. Kap. 7-5. 68 Tschou-schu, Liu Mau-Tsai 9. Vg!. auch die Ambivalenz des rurkischen Wones .oq'> Pfeil/Stamrn, Abtcilung (vg!. Kap. 2.2.). 69 Priskos ir. 8, Bornmann 44; dazu Wolfram, Goten 45 I. 7e Suidas 1,484 s. v. Bulgaroi. 7' Wenskus, Probleme 38. 7' Eine sehr grofle Rolle schrieb jiingst Wcrner, Vrap 62 H. der Werkstatt am Khaganshof zu; hier hatte sich die Greifen-Ranken-Symbolik als Vorrecht des Khagans gehalten, bis sic in der spatawarischen Zeit Vorbild fur Massenware wurde. Skeptisch dazu Garam, Rezension (wie Kap. 7-7- A.60); Dairn, Greif und, nach freundlicher Mitteilung, Csanad Balint: Werkstattenkreise bei der Herstellung von Giirtelschnallen versucht derz eit Peter Stadler zu erschliefsen (siehe kiinftig die beiden Beitrage im Syrnposionsband Zweul 1986). is
j~
Kapitel
6.5·
, Thornsen, Inschriften 145 und 168; vg!' auch Pritsak, features, kiinftig in SSCl 35 (1987). Im Chasarcnreich wurde ,Big' spatcr zum Titel eines einzelnen Fiirsten, vg!. Golden, Studies 1, 162 und Kap. 8.2. Eine iranisehc Etymologie (von ,baga' = Cott, Konig) schlagr Alrheim, Hunnen I, 214 vor ; vg!. Marquart, Streifziige 168. Thomsens Ubersetzung .das Volk' gibt ein ,qara bodun' der Inschrift wieder ; zur Terminologie Pritsak, Stamrnesnarnen 60 und das Glossar zu Tekin, Tariat Inscription 62f. z Publiziert von Klyashtorny, Terkhin Inscription, bes. 344; vg!. dcrs., The Tes Inscription of the Uighur Bogu Khagan. Acta Orient. Hung. 39 (1985) 137-156, bes. 153; Tekin, Tariat Inscription 46 und das Glossar 62 f. Zur Interpretation kiinftig Pritsak, Features, SSCI 35 (1987). Klyashtorny und Tekin ubersetzcn .buyruq' rnit .cornmanders', Pritsak mic .retaincrs'; im ,bag' siehr Pritsak einen Stammesfiihrer, Tekin hat al.lgemeiller ,10rJ'. ; Dunlop, Khazars 208. 4 Besevliev, Bulg. G . .\3d., 3P·
Kapitel 6.5
401
; Zur awarischen Gesellschaftsordnung \'01' allem Zasterova, Avares 27ff.; SzadeczkyKardoss, Hauptzuge ; Kollautz, Schichtung; Laszlo, Etud~s unel kiinftig Avenarius, Srruktur, SSCI 35 (1987). 6 Menaneler, EL 459f.; 15, 1, S. 148 bz w. fr. 33. 7 Th. S. I, 6, S. 5 I und 6, 1I, S. 242. Awarische Logades nennt auch Theoel. Synk. 6, 6, Makk 15. s Entsprechend larcinisch .iudiccs', vgl. Chrysos, Kaiser 146 A.22. 9 Konstantin Porphyrogennetos, De cerirnoniis 2, 48, S. 690; Besevliev, Bulg. G. 336. Maenchen-Helfcn, Hunnen 147-49; er wender sich besonders gegen die Versuche van janos Harmatta, The Significance of the Hun Golden Bow. Hun Society in the Age of Attila I. Acta Arch. Hung. 1 (1951) 107-5 I, aus den Logades cine Art Feudalade! abzuleiten. Maenchen-Hclfen, Hunnen 147-49; Altheim, Hunnen 4, 280; Pohl, Gepiden 245 f. Auch die Starnrnesaltesten harten in Steppenreichen oft betrachtliches Gewicht. Bei den Hsiung-nu urn den Beginn unserer Zeitrechnung war der .obersre Rat' aus den 24 Altesrcn der Starnrne zusammengesctzt, die von diesen nach ihrer Tapferkeir und ihrer Fahigkeit zur Konfliktbewalrigung ausgewahlt worden waren (Hcsse, Austausch 156f.). Franke, Fremdherrschaften 54f.; Vladirnirtsov, Regime social r roff. Szadeczky- Kardoss, Hauptziige 218, nimmt erstcres an. Doch erganzten sich zumindest vornehme Herkunft und Beauftragung. 14 Siehe Kap, 71 15 Menander EL 442; 5, J, S.48 bzw. fr. 4· Rubin, Zeitalter Justinians I, 371 halt ihn irrtiimlich fi.ir den ersten Khagan. Zum Namen Moravcsik, Byz. turcica 2, 135; Haussig, Exkurs 361. 16 Golden, Studies I, 2CO; zum Kende Ann. Sangallenscs maiores a. 902, 77; Ann. Alarn. a. 904, 54; Vajay, Stammebund 35; Togan, Ibn Fadlan 260; C. A. Macartney, The Magyars in the Ninth Century (Cambridge 1930) 39 (zur Parallele mit .Kandich'). Vg!. Kap. 8.2. 'i Corippus, Laud. Iustini 3, 258, 5.68; dazu Stache, Kommentar 442f., der statt der Lesart ,Tergazis' der Edirioncn .Targires' vorzieht. Hier all ch eine Zusammensrellung der Nennungen, ebenso wic bei Moravcsik, Byz. turcica 2, 252. Vg!. auch Haussig, Exkurs 361. Siehe Kap. 2.8. 18 Menander EL 195-98; 12,6, S. J3S bzw. fr. 28; EL 45Sf.; 12,7, 5./42 bzw. fr. 29; EL 471-74; 25, I, S. 2/6 bzw. fr. 63, als er 579 "wie iiblich" die Subsidien kassiercn kommt. 19 Th. S. 1,6, S. 52. Th. S. I, 8, S. 54; siehe Kap. 3.6. Th. S. 6, 11, S. 242, siehe Kap. 6.3. " Haussig, Exkurs 358 f. Mit einern Rangtitei rcchnct auch Stein, Studien 33 A. 13; danach Stache, Komrnentar 443. Dagegen Zasterova, Avares 32; Deer, Untergang 759· ') Vg!. Kap. 2.5. z Menander EL 459f.; 15, I, 5,148 bzw. fr. 33, siehe Kap. 3.2. '; Menander EL z r a t.; 27, J, S. 24.:Jbzw. fr. 66. dTh. S. 8,5,5. 292f. '7 Th. S. I, 14, S. 67. zS Zu den hunnischcn Namen Moravcsik, Byz. turcica 2, 83; MaenchenHelfen, Hunnen 275. Der Zich namens Yezdegusnaph wird bei Menander haufig als pcrischcr Unterhandler genannt, vg!. Blockley 254 f. '9 Moravcsik, Byz. turcica 2, 83; Haussig, Exkurs 361 (mit der turksprachlichen Deutung als .der ]agdliebende'); Maenchen-Helfcn, Hunnen 286 (m it alanisch-tiirkischer Etymologie ,kleines Pferd'). )0 Menander EL 474-76; 25, 2, S. 224 bzw. fr. 64. Moravcsik, Byz. turcica 2, 240. )1 Th. S. 6, 4, S. 227; Moravcsik, Byz. turcica 2, 227, rnit der irrtumlichen Datierung "urn 585" . j' Th. 5.6,6, S. 231; Moravcsik, Byz. turcica 2, 153 bringt diesen Namcn mir nirkisch .kok'Zblau in Verbindung; durch dieses Attribut hoben sich die Tiirken der OrchonInschriften hervor, vg!. Thornscn, Inschriften 14 j. 10
11
11 I)
W
H
-102
Kapitel6.6.
Anmerkungen
l) Chron. Pasch. 5.724. Moglich, dall der Name mit dem Volksnamen (K)ermichionen (siehe Kap. 2.6.) und dem spateren bulgarischen Geschlecht der Errni/Errnares (siehe Kap. 7.6.) zusamrnenhangt, wie Moravcsik 2, [[7 und Altheirn, Hunnen I, 26f. annehmen. H Zum Bookolabras siehe Kap. 6.8. )5 Menander EL 443; 5, 3, 5.50 bzw. fr. 6; start einen Kutriguren namens Kotrageros, wie die Stelle haufig aufgefaGt wird, wird man in ihm eher einen Kutriguren unbekannten
Namens sehen miisscn. )6 Menander EL 443f.; 5, 4, 5.52 bzw. fr. 9, siehe Kap. 2·7· Es konnte auch eine Verwechslung rnit dem Gepidenkonig vorliegen, der vor den Absichten der Awaren gewarnt haben mag. )7 Vg!. Kap. 7-6. und 7-7. )8 Carmen de Pippini regis victoria Avarica, MGH
Poet. Lar.
I,
117; siehe Kap. 6.11. und
8+ B6na, Awaren-Katalog 9. Awaren-Katalog I}. Zu Pferdebestattungen ders., Volkerwanderungszeitlorschung 314f.; vg!. Kap. 6.8. ., B6na, Awaren-Katalog 14. Vg!. Kap. 3.8. ;' Kovrig, Alattyan 200 Ff. 4) B6na, Volkerwanderungszeitforschung 3 I [ fiihrt als Beispicl Drbcpuszta an. H Laszlo, Etudes! 1; B6na, Volkerwanderungszeitforschung 310; ders., Awaren-Katalog 14 sieht deutliche Hinweisc nur darin, daf in den ersten [ahrzehnten auf engem Raum eine ganze Anzahl kleinerer Graberfelder angelegt wurden; ab dem 7. Jahrhundert finden sich immer groBere Populationen. Zu unterscheiden ware in jedem Fall zwischen jahreszeitlichen Wanderungen und einem Wechsel der Weidegebiete nach Jahren od er Jahrzehnten. Ersteres ist archaologisch schwer zu erschlielien, auf letzteres deuret Aufgabe und Neuanlage von Graberfeldern. Zur SeBhaftwerdung der Awaren siehe Kap. 8.1. 4; Eine sehr abgewogcne Kririk schon bei B6na, Volkerwanderungszeitforschung 308 H. ;6 Vg!. Kap. 6.! 1. 47 Volkerwanderungszeitforschung 286. 48 Vg!. Kap. 3.8. )9
40 B6na,
Kapitel 6.6. , Besevliev, Bulg. G. 412 f. , So etwa Kollautz, Schichtung 129 H. l Isrvan B6na, L'agglomeration avare de Dunaujvaros, les differentes pcriodes. Questions fondamentales 25-3+; ders., Abrif 616 H.; ders., Volkerwanderungszcitiorschung 314; Csan id Balint, Die awarenzeitliche Siedlung von Eperjes (Kornitat Csongrad) - den Hinweis auf dieses leider noch unveroffentlichte Manuskript verdanke ieh dem Autor ; Kiss, Kolked. 411,2, S. 364; 9,5, S. 328. 5 Vg!. Kap. 6.8. und 8.1. 6 B6na, Volkerwanderungszeittorschung
3 II f.; Kovrig,
Alatty.in
199 f.; skeptisch
Peter
Tomka in einem Vortrag in Wien 1986. 7 B6na, Volkerwanderungszeitforschung 309ff.; Kovrig, Alanyan 199f. s Kovrig, Alarryan 200. 9 Maenchen-Helfen, Hunnen [52 f.; Vladimirtsov, Regime social 73 H.; Pritsak, Features, ki.inftig in SSCI 35 (1987). Oh werden in den Quellen besiegte Volker pauschal als Sklaven bezeichnet; doch besehrieb das wohl eher eine volkerrechtliche Beziehung als Sklavcrei im engeren Sinn, die unterworfenen Gruppen wurden nichr aufgeteilt (siehe untcn). 10 Kovrig, Alattyan 199. I I Kovrig, Alatryan 20 I; das laEt zumindesr auf geringe Werrschatzung der Arbcit schlielien.
4°3
Schichtung '49. '3 Die Riemenzunge aus Klarafalva zeigr der Awaren-Katalog 74. Zu den Fleischbeigaben Daim, Leobersdorf 165 f. Zur Bedeutung der Jagd bei den Mongolen Vladiminsov, Regime social 48f. '4 Fredegar 4, 48, S. 208. '5 Vg!. Kap. 6.12. ,6 Vg!. Kap. 3.8. '7 Bona, Awaren-Katalog 14. ,8 Johannes v. Ephesos 6, 45, S. 259; erhalten bei Michael Syrus 10, 21, S. 362; vg!. Th. 5.1,4, S. 46f. und Kap. 3·5. '9 Auch "die Halfte als Tribut" ist vorgeschlagen worden (Tapkova-Zaimova, Rapports 74); dall die Halfte der (rornischen) Steuer gerneint war, ist wohl rnit Brooks 259; Chabot 261; Marquart, Streifzi.ige 482; Altheim, Hunnen I, 89; Hauptmann, Avares 157; Szadeczky-Kardoss, Hauptzi.ige 22 vorzuziehen, da die Barbaren i.iberall weniger Steuern nahmen als die rornische Burokratie. Auf keinen Fall handelte es sich aber urn ein Angebot der Slawen an die Romer, wie ji.ingst Havlik, Byzanriner 175 rneint, der zudem aus der einen Michael-Johannes-Stelle dureh unabhangizes und noch dazu falsches Zitieren gleich drei Belege fiir seine Theorie eines fri.ihslawischen Feudalismus macht, Auch dall es sieh urn ein Angebot des Khagans an die Slawen handelte, ist trotz Kollaurz ' Bemi.ihungen (Sehichtung 156) nicht herauszulesen. >0 Th. 5.6,4, S. 226; 7,10, S. 262; 7,11, S. 264; 8, J, S. 285. Vg!. Kap. 3.5· und 5·5· "Johannes v. Ephesos 5,32, S. 256. 22 Mir. Dem. 2,5,285, S. 228. 'J Th. 5.7,10, S. 262, Schreiner 190. '4 Theodor Synkellos 5, 35 H., Makk 15; Nikephoros 14; vg!. Kap. 7.2. '5 PD 4,37, S. 162ff. ,6 Altheim, Hunnen I, 235 schliefsr daraus (und aus dem ,fi.ihrenden Baren' der Vita Severini) auf einen Einfluf der Reitervolker auf die germanisehe Sagenwelt; von den Hunnen wulire man, daB eine Hindin sie nach Europa gefuhrr hatte. (Ausfi.ihrlich dazu Eliade, Zalmoxis 143 H., bes. [45. Zum "animal guide" bei den Steppenvolkern kiinftig auch Roux, Religion, SSCI 35, 198j.) Zudem war der Wolf das ti.irkisehe Wappentier. Der Wolf verschwand, als Lopichis ihn mit dem pfeil erlegen wollte, nur barmherzige Slawen rctteten den Hungernden. Sein Geburtshaus nahm er in Besicz, indem er seinen Kocher an eine darin wachsende Esehe hangte. Es ware reizvoll, aus einer Analyse dicser Elemente Ruckschli.isse auf awarische Spuren in der Haustradition des Paulus Diaconus zu gewinnen; auf jeden Fall zeigt das Beispiel, daf Familieni.iberlieferungen aus denselben Elernenten gebildet waren wie Starnmes- und Wandersagen. Zu dieser "Familiensaga" des Paulus Diaconus Otro Gschwanrler, Formen langobardischer mi.indlieher Uberlieferung. Jb. f. intern at. Gerrnanistik 17 (1987) 81. '7 Mir. Dem. 2, 5,285ff., S. 228 f., vg!. Kap. 6.[2. ,8 Wenn Szadeczky-Kardoss, Hauptzi.ige 221 rneint, die Gefangenen hatte in "strenger Knechrschaft" gelebt, so ist das relativ, Viele Gefangenen fi.ihlten sich, nach Ausweis der Miracula, in "babyloniseher Gefangensehaft" und wollten heimkehren. Doch war ihr Schicksal sicher nichr so streng wie etwa das vieler romischer Sklaven, '9 Priskos fr. 8, Bornmann 46 f. jc Zu zentralasiatischen Verhaltnissen vg!. Jettmar, Steppenvolker 241. J'Vg!. B6na, Volkerwanderungszeitforschung 293; Werner, Vrap 66f.; Daim, Greif (kiinftig im Symposionsband Zwettl 1986); Balint, Identifizierung 264f. JZ Ein gutes Beispiel dafur ist die Entwicklung des spezifisch Fruhawarischen Tierstils aus germanischen und byzantinischen Elementen, wie die Untersuchungen von Margit Nagy, Grabfunde, ki.inftig in SSCI 35 (1987), erkennen lieBen; vg!. Kap. 3.8. .. )l Johannes von Ephesos 6, 24, S. 247f.; die lateinisehen Ausdrucke sind mod erne Uberserzungen des syrischen Textes. Die Stelle gibe im i.ibrigen eher wieder, was man in Konstantinopel erzahlte, und widerspricht teils dem akkurateren Menander-Bericht, vg!. Kap. 3-4. rz
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PD 4, 20, S. 154. )) Vita Severini 8, hg. Letter, 23 f.; vg!' Wolfram, Goren 451. )6 Bona, Awaren-Katalogr y. J7 Awaren-Katalog 64f. Ahnliche Werkzeuge kennen wir aus einer Reihe anderer Graber, etwa aus Gater, Fonlak, Jutas etc. ; Bona, Ungarns Volker 129. Ein Hort von PreBmodeln fand sich im kroarischen Biskupije, vg!. Vinski, Nalazima 61. )8 Grundlegend joachim Werner, Zur Verbreitung fruhgeschichdicher Metallarbe.ccn (Werkstatt-Wanderhandwerk-Handel-Familienverbindung). Early Medieval Studies I. Anrikvarist arkiv 38 (1970) 65-81. Einen ersten Zwischenberichr seiner computergestiitzten Untersuchung der Werkstattenkreise fUr sparawarische Greifentypen legre Peter Sradler 1986 in Zwettl vor. Dabei ergaben sich teils markante regionale Schwerpunkte, manche Typen waren auch recht breit gestreut. An einer weitgespannten Untersuchung der Unterschiede im spatawarischen Fundmaterial Transdanubiens arbeitet, nach freundlicher Mitteilung, Gabor Kiss (Szombathely), vg!. Kap. 8.1. Neue Moglichkeiten eroffnen die anhand der Leobersdorfer Giirtelgarnituren durchgefuhrten Ronrgenfluoreszenzanalysen, die bei genugend Vergleichsmaterial einen Einblick in die Entwicklung des awarischen Bronzegusses versprechen. AuHallend ist eine Anderung der Bronzezusammensetzung zu Beginn der 3. Phase der Spatawarenzeir (etwa 3. Viertel des 8. Jahrhunderts;Peter Wobrauschek/ Wolfgang Haider/Christina Srreli, in Dairn, Leobersdorf 2, 45 ff.). Uber metallkundliche Analysen des slowakischen Fundgutes Cilinsk i, Anfange 300f.; ebd. 301 zur Frage des Wanderhandwerks. 39 Altheirn, Hunnen I, 195 H.; Ferdinandy, Reitervolker t So i. 00 Vg!. Kap. 4.5. ICI Vg!. Kap. 8.5. IC2 SO auch Balint, Archaologie (im Druck).
Kapitel 7-I. , PD 4,26, S. 156. Siehe Kap. 5.9. J Stratos, Byzantium [,66. DaB die Quellen die gunsrige Lage [iir Byzanz unter Maurikios gegen Phokas hervorheben wollren, rneint dagegen Lilie, Herakleios 18 f. Allerdings sehcn gerade Theophylakt und Theophanes den Balkankrieg des Maurikios recht kritisch. • Vg!. Kap. 415 Theophanes 6094, S. 290, ahnlich 6103, S. 300; Th. S. 8,12, S. 308. 6 175 f.; zurn Werk des Kopten jungst Antonio Ca rile, Giovanni di Nikiu, cronista bizantinocopto del VIlo secolo. Byzantium, Tribute to Andreas N. Stratos 2 (Athen 1986) 353-98; ebd. 362 f. zu seinen Quellen fiir die Ereignisse aullerhalb Agyptens. 7 Isidor, Chronicon 5813, S. 479: "Sclavi Graeciam Romanis tulerunt". Zur Lokalisierung Peter Charanis, Graccia in lsidore of Seville. BZ 46 (1971) 22-25. Vg!. Ditten, Bedeutung 96. 8 Barisic, foka 73 H.; ahnlich Straws, Byzantium I, [62 ("not a single city or large to wn was occupied", was sicher zu pauschal Iorrnuliert ist); und rnit neuen Argumenten Lilie, Herakleios 17 H. 9 Schon im Mittelalter schrieb man spatere Niederlagen der Romer Phokas zu, etwa die Dandolo-Chronik (hg. Esrher Pastorelle, Rerum Italicarum Scriptores, nova ed. 121r (1938) 88: "Suo quoque tempore hine Persae, in de Huni in Romanorum crasantur provincias, Ierusalem capiunt. .. ". 10 Srratos, Byzantium 1,61-65. I' Stratos, Byzantium I, 71-9 I. Lilie, Herakleios 22 f. machr i.iberhaupt erst die Rebellion des Herakleios fur den "endgi.iltigen Zusammenbruch der byzantinischen Position auf dem Balkan" verantwortlich; die Rehabilitation des Phokas wird damit vielleicht etwas zu weir getrieben, do eh ist es sicher einseirig, Herakleios rnit der Gloriole seiner Erfolge von 6262
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Kapite! 7.1.
Anrnerkungen
30 zu sehen. Die Verantwortung [iir den Verfall der romischcn Ordnung auf dem Balkan ist kaum einem einzelnen Kaiser anzulasten. " Theophanes 6095, S. 292 zu 603/04. Zur Chronologie des Theophanes nach 602 vg!. Ostrogorsky, Chronologie I H. Zum Vertrag von 603/04 Stratos, Byzantium I, 66f.; Ditten, Bedeutung 95. Chosroes griH im Friihjahr 604 an; Phokas kann rnit dem Vertragsabschluf und dem Abzug der Europa-Armee nicht lange zugewartet haben. Mit 140000 Solidi rechnen Nag)', Studia Avarica 2, 142; Kiss, Goldfunde 109; Bona, Magyarorszag tortenete 324. IJ SO auch Ditten, Bedeutung 95. •• Siehe Kap.4.7.; dall Singidunum, wie Barisic, Singidunum 12 rneint, sich bis 630 "unversehrt" gehalten habe, ist aus dem Serbenkapitel des Konstantin Porphyrogennetos (vg!. Kap. 7-3. und 7·5.) nicht abzuleiten, 'l Siehe Kap. 6.3. 16 Liu Mau-Tsai 42f. i.iber den Fall des T'a-po, bei dem das zu einern Konflikt fiihrte, allerdings erst nach dem Tod des Onkels zwischen dessen Sohn und dem i.ibergangenen NeHen. 17 Claude, Westgoten 75 f.; Jarnut, Langobarden 46; Ewig, Merowinger 50f. 18 MGH Epp. 3,9, Nr. 12, S. 679. Der Brief ist wohl auf 610h I, nach dem Regierungsantritt des Gorenkoriigs, zu datieren, spates tens aber 612, als sowohl Gundemar als auch Theudebert starben. 19 PD 4, 39, S. 167 Die Nachrichr steht bei Paulus irn Zusammenhang von Ereignissen nach dem Sturz des Phokas; vermutlich stamrnte sie noch aus dem Geschichtswerk des 6I2 verstorbenen Secundus von Trient, was die Datierung sturzen wiirde. Dazu und zum politischen Zusammenhang Reindel, Agilolfinger 143f.; Wolfram, Ethnogenesen 126f.; ders, Mitteleuropa 94. '0 PD 4, 37, S. 161 H.; zu den Ereignissen nach dem Fall der Stadt vg!. auch Kap. 6.6. Die Datierung ist ungewifl; Paulus schlielit das Ereignis mit der haufigen, aber unprazisen Wendung "circa haec tempera" direkt an den Fall des Phokas an; ebenso wie die Schlacht von Aguntum stehr es vor den sicher auf 6 I2 zu datierenden Ereignissen in c. 40 (Ermordung Theudeberts). Am verbreitetsten ist daher eine Datierung auf 610 - Ewig, Merowinger 51; Kollautz, Noricum 626; Gasparri, Duchi 66; Paschini, Friuli I, r zo l.; MitschaMarheirn, Spuren 137; Menghin, Langobarden 13 I;jarnut, Langobarden 46; M. Brozzi, Cividale. RGA 2. AufL 5 (1984) 3; vorsichtiger Hartmann, Iralien 2, 235 A.9. Wenn das Ereignis wirklich nach dern Sturz des Phokas (Anfang Oktober 610) stattgefunden haben sollre, ist 6 I I wahrscheinlicher als der Sparherbst 610. Auf 6 I I datiert Grafenauer, Zgodovina 104. Fraglich isr auch die oft verrnutete Dbernahme dieses Ereignisses van Secundus von Trient, was einen terminus ante quem von 612 bedeucen wiirde ; dagegen Krahwinkler, Friaul 395 A.70. In der Tat spiegeln sich gerade in diesem Kapitel stark friulanische Lokaltraditionen (zur Familiensage des Paulus Diaconus vgL Kap, 6.6.); doch ist das kein Widerspruch, die historische Einordnung konnte noch aufgrund von Secundus erfolgt sein. Einen ganz anderen Ansatz verfolgt Hauptfeld, Volker 125: Wenn Grimoald ein Kind war, aber schon seinen awarischen Bewacher toten konnte, bei der Ermordung van Taso und Cacco (wohl urn 625) seine .iuventus' erreicht hatte und noch 662-71 Konig war, so ist eine spatere Datierung - urn 61 5 - wahrscheinlicher. Die Uberlegung isr bestechend, stiitzt sich aber auf die moglicherweise sehr ausgeschmiickre Grimoald-Legende, wie Krahwinkler, Friaul 395£. mir A.70 richtig bernerkt, der die Datierung 610--15 nicht weiter prazisieren will, Doch pallt das Ereignis am ehesten in die unruhige politische Grollwetterlage urn 61 I; in diesem Sinn auch Wolfram, Ethnogenesen 126 A. 149 und ders., Mitteleuropa 94. " Eine Anstiftung durch Grimoald vermuten Kollaurz, Noricum 626; Jarnut, Langobarden 46; Krahwinkler, Friaul396 A.71; Wolfram, Ethnogenesen 127; dagegen Ewig, Merowinger 50 A.217; anders auch Hartmann, Italien 2, 2IOf. z z Das vermutet Wolfram, Ethnogenesen 127£., der auch Columbans Plan einer Slawenmission (vg!. Kap, 6.8.) in diesem Zusammenhang deutet. 'J PD 4, 40, S. 168. '4 Straws, Byzantium I, 103 ff.; Ostrogorsky, Geschichte 56; Zakythinos, Byz. Ge-
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schicbte 60. Zu den unruhigcn Verhaltnissen in Byzanz nach 610 vgl, auch Waiter Emil Kaegi jr., New Evidence on the Early Reign of Heraclius. BZ 66 (1973) 308-50 bzw. in ders., Army, Society and Religion in Byzantium (London 1982). '5 Straws, Byzantium I, 124 H. ,6 Mir. Dern. I, 12, 100--114, S. 12oH. '7 Der Feiertag fiel auf einen Montag, also kamcn 604 und 610 in Frage; 604 bevorzugt Lemerle, Recueils 2, 72 f.; er schliellt ab er die Datierung 61o nicht aus, die Barisic, Cuda 149 vorgezogen harre. Doch 610, als gerade im Oktober Hcrakleios Phokas stiirzte, korinte man wohl kaum von ,tiefem Frieden' sprechen. SzK 85 hat 609; in diescmJahr war jedoch der 26. 10. kein Montag. ,8 Lemerle, Recueils 2, 91 f. datiert nach der politischcn Situation und der Nachrichr Isidors auf 6 15. Obwohl der Text sonst keine Datierungskriterien gibt, ist diese Vermurung plausibel, Stratos, Byzantium 1, 119 rechnet mit 616-20, Ditten, Bedeutung 98 mit ea. 616, Barisic, Cuda 149 hat 616; SzK 88 ,urn 614'; Koder, Anmerkungen 530 nimrnt 615 an (plus/minus ein Jahr). Zwei (od er drei) Jahre spater fand die folgende Belagerung durch den Khagan statt, siehe unten, '92, 1,180, S. 175. Koder, Anmerkungen 530f. relativierr den Wen der Liste, die wohl teilweise schon die Terminologie der zweiten jahrhunderthalfte widerspiegelr; such das Attribut ,ganz' isr traditionell bestimmt. JO Mir, Dem. 2,4, 179, S. 175 nennt Sagudaten, Belegeziten, Drogubiten, dazu noch die Stryrnon-Slawen (nach dem Namen des Flusses) und die Runchinen. Zu den Namen und ihrer Lokalisierung Lemerlc, Recueils 2, 89f.; Ditren, Bedeutung 99. Allg. Vasilka Tapkova-Zaimova, La ville de Salonique et son Hinterland slave (jusqu'au Xe siecle). Dies., Byzance 355-62. J' Mir. Dem. 2,2, 197, S. 185. J' Johannes v.Nikiu 175f.; Isidor, Chronicon 5813, S. 479. JJ Dazu zuletzt Ditten, Bedeutung I r a ff., unter den behaupteren Festungen waren wohl Philippopolis/Plovdiv, Adrianopolis/Edirne, Develtos, Mesembria und Sozopolis; Serdica di.irfte nicht endgi.iltig aufgegeben worden sein. Vg!. Velizar Velkov, Zur Geschichte der Stadt Serdica/Sofia im 4.-9.Jhdt. Etudes historiques 3 (1965) 33-36; M. Stanceva, Sofia au moyen a/)ge la lurniere de nouvel!es etudes archeologiques. Byzantino-bulgarica 5 (1978) 2 I 1-28. Zur Frage des Weiterlebens balkanischer Stadte im 7- und 8. Jahrhundert auch Schreiner, Stadte 65. Uber die Bischofssitze Georg Ostrogorsky, Zur byzantinischen Geschichte (Darmstadt 1973) 107 f.; vgl. ders., Byzantine Cities in the Early Middle Ages. DOP 13 (1957) 56ff. J4 Popovic, Ternoins 491 und 494ff.; Lernerle, Recueils 2, 100f. Zu den Ausgrabungen von Caricin Grad, wahrscheinlich J ustiniana Prima si.idlich von Naissus, siehe Kap. 41 l5 Th. S. 6,2, S. 223. )6 Mir, Dem. 2,2, 196, S. 18 i; die zwei Jahre sind wo hi aus der Sicht der Betroffenen gerechnet und schliefsen die vorhergehenden Verhandlungen ein (gegen die Kalkulation von Lemerle, Recueils 2,99f.). Zur Datierung siehe oben; terminus ante quem diirfte der Dberfall auf Herakleios und der anschliefsende Vertrag sein (vg!. Kap.7.2.), auch wenn Stratos, Byzantium I, 119 das Jahr 623 nichr ausschliellen mochte. Die meisten anderen Autoren pladieren fur 6171r8 - Diucn, Bedeutung 98; Barisic, Cuda 149 (618); Avenarius, Miracula 21 (617-19); Grafenauer, Nekaj vprasanj 80ff.; Popovic, Ternoins 493 A.2; Lernerle, Recueils 2, 99 f.; vg!. 1- D. Breckenridge, The ,Long Siege' of Thessalonika. Its Date and Iconography. BZ 48 (1955) 116-22. )7 Mir, Dem. 2, 2,195-215, S. 180H. JS VgL Kap. 4.3. und 6.2. IY Vg]. Kap. 6.7. 4° Vg!. Kap. 5.6.
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DAI 29 u. 30, S. 122-24 und 140--42. CIL 3,9551. Denkbar ware auch 506 oder 551; terncr konnte man start .quin ta' ,quarta' lesen. Zu der Inschrift zuletzt Katicic, Literarur 29. 4J F. Bulic, Sul!' anno del!a distruzione di Salona. Bulletino di archaeologia e sto ria 41
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dalmata 29 (1906) 268if.; Ensslin, Slaveneinfallc 704; Voinovirch, Dalmarie 252f.; Straws, Byzantium I, 119; Popovic, 'Iernoins 487£.; Charanis, Observations 19; Kollautz/Miyakawa 1,268; "um 614" auch Ditten, Bedeutung 114; SzK 87 (mit Alternativen 625 und 6021 03). Fur 602/°3, da die sicher datierbaren Inschriften enden, oder bald danach pladierte Konstantin jirecek, Die Romanen in den Stadten Dalmatiens wahrend des Mittelalters (Wien 1901) 26; ders., Serben 95; Balduin Saria, Dalmatia. RE Supp!. 8 (1956) 21-59, bes. 4!. 44 Thomas Archidiaconus, Historia Salonirana, Hg. Franjo Racki, Monurnenta Spectantia Historiam SlavorumMeridionalium 26 (Zagreb 1894) c. 7; ge!egentlich wurde noch in der modernen Wissenschaft mir einer gotischen Herkunft der Kroaten spekuliert, so noch von Stanko Guldescu, History of Medieval Croatia (The Hague 1964) 26. 45 Liber pontificalis, hg. Duchesne I, 330 und hg. Guglielmo/Pandolfo, Studia Gratiana 22 (Rom 1978) 194; damals wurden die Gebeine mehrerer dalmatinischer Heiliger aus der Basilika van Salona nach Rom iiberfiihrt (vg!. DAI, Commentary 108). Danach datierte Diimrnler, Slawen 353ff. den Fall Salonas auf 639. Auch Kollautz, Ausbreitung 152f. mochte nicht allzulang vor 641 datieren. 46 Popovic, Ternoins 488. 47 Franko Oreb, Archaeological Excavations in the Eastern Part of Ancient Salona. Disputationes Salonitanae 2. Vjesnik za Arheologiju i Historiju Dalmatinsku 77 (1984) 2536. Marovic, Reflexions 297ff., der die Zerstorung daher auf 6)1-39 datiert. 48 J aksic, Constantine 3 I 5-26. 49 In diesem Sinn DAI, Commentary IO!. 50 DAI 29, S. 122, 30. 5' Vg!. Kap. 4.2.-4. 5' Dafiir spricht auch, dail Ostern fiir das Heer des Khagans normalerweise erst den Beginn der Operationen markierte (vg!. Th. S. 7, 13, S. 267 und Kap. 5·7·)·Zur awarischslawischen Frage in Dalrnatien siehe auch Kap. 7-5. uber die kroatische Ethnogenesc. 5J 1. Nikolajevic, Salona christiane aux VIe et VIle siecles. Disputationes Salonitanae I. Vjesnik za Arheologiju i Historiju Dalrnatinsku 68 (1975) 95. Das sradtische Leben im engeren Sinn war zwar erloschen, doch wurde die Stadt offensichtlich im 7·Jahrhundert noch bewohnt; es gibt sogar Vermutungen, dail Salona gar nicht erobcrt wurde und die Geschichte vorn Fall der Stadt sozusagen die Herkunftssage der Leute von Spalato/Split war (Ivo Goldstein, nach der freundlichen Mitteilung von Neven Budak, Zagreb). 54 Zum weiteren Schicksal Dalmatiens vg!. Jadran Ferluga, L'amministrazione bizantina in Dalmazia (Venezia 1978); ders., Les lies dalmates dans l'Ernpire byzantin, Ders., Byzantium 97-130; Balduin Saria, Dalmatia. RE Suppl, 8 (1956) 4d.; J.J. Wilkes, Dalmatia (London 1969). 55 Dcr Gedankengang wird in DAr 29, S. 122, 13-15 spiirbar: Dalmatien reichte einst bis zur Donau; daher war es diese Grenze, die man gegen die Awaren zu verteidigen hattc. Auch der Autor der sog. Chronik von Monernvasia hatte ja seine sparlichen und befremdlichen Nachrichren aus lokaler Quelle durch Informationen von Theophanes, Euagrios und anderen erganzt, vielleicht auch .berichtigr'.
Kapitel
7-2.
, Zum Datum vg!. A.7. Das folgende Ereignis berichten das Chronicon paschale S. 712-13; Nikephoros 12-14; Theophanes 6110, S. 301£., der auch von eincm vorhergehenden awarischen Angriff berichtet. J Nikephoros 13,2-7. 4 Die ausfiihrlichste Schilderung des Auizuges bringt Nikephoros 13; ahnlich das Chronicon paschale S. 712 f. 5 Das Chronicon paschale S. 713 erwahnt die Kirche der Heiligen Kosmas und Damian nordlich von Blachernai, im heutigcn Eyiip (Barisic, Siege 390 A.I) und eine dem Erzengel 2
Kapitel r.z
Anmerkungen
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geweihre im Vorort Promotes bei Galata: dort raubten die Awaren Ziborien und Kirch enschatze und zerbrachen die Alrartische. Vg!' auch Waldmiiller, Begegnungen 263. 6 Die Zahl 270000, die Nikephoros 14, 8 nennt, durfte gegeniiber den 70000 ciner anderen Handschrift, die auch bei Georgios Monachos 2, 669 bewahrt sind, auf einer Verschreibung beruhen, wie Stratos, Guet-apens 130 Ieststellt. Vg!. Theod. Synk. 5, J 5f., Makk 15. 7 Baynes, Date 110-28; Ostrogorsky, Geschichte 56 u. 61 (617); Zakythinos, Byz. Geschichte 60 (617); Dolger, Regesten 171, S. 19(617); SzK 88 (619); Barisic, Siege 391; Bury, Empire 2, 222 (619); Avenarius, Miracula (617); Pernice, Erac!io 97 A.I (619); Ditten, Bedeutung 97 A.4 (617); Kollautz/Miyakawa 1,269 (617); Waldmiiller, Begegnungen 262; SzK 88£. (619); Lemerle, Recueils 2, ro r f, (617 oder 619). 8 Straros, Guet-apens 113-36; die Prozession isr im Typikon der Kirche von Konstantinope! iiberliefert, vg!. ebd. I 15. Fur 623 argumenrierte schon Avenarius, Awaren I 13f. Auch die Schilderung bei Theodor Synkellos (6, 9ff., Makk r6) von der Abreise des Herakleios konnte diese Datierung stiitzen: Der Anschlag wird vorher erwahnt; der Kaiser empfiehlt die Stadt dem Schutz Gottes und erinnert sich dabei daran, dail er sie auch dem wortb riichigen Khagan anvertraut hatte - wohl bei seinem ersten Aufbruch von 622. 9 "Die Hunnen durchbrachen die Langen Mauern, drangen zu den Wallen von Konstantinopel vor und verhandelten rnit vorgenanntem Kaiser (Herakleios), der auf der Mauer stand; als sie von ihm einen Preis fiir den Frieden empfingen, zogen sie sich fiir eine Zeit zuriick." Hg. Mommsen, MGH AA I 1,490. Die Daticrung ins 14.jahr des Kaisers richtet sich vielleicht nach dem folgenden Friedensschlufj. 10 Theophanes 6I I I, S. 302. Nikephoros 17, 17-20; dail das mehr war, als der alte Vertrag vorsah, betont Theod. Synk. 6, 4-5, Makk 15. AlIgemein zur Hohe der J ahrgelder vg!. Kap. 6+ r z Nikephoros 24, 3-8 verrnerkt die Auslosung, eine der ganz wenigen Nachrichten iiber die Awaren in byzantinischen Quellen nach 626 (vg!. Kap. 7.6.). J Theod. Synk. 5, 38-40, Makk 15. 14 Theod. Synk. 6,4-6; Makk I). Zu den ,Logades' vg!. Kap. 6.5. '5 Dieses Datum des Chronicon paschale ist der Angabe des Theophanes (623) vorzuziehen, wie Stratos' (Guet-apens 121ff.) Rekonstruktion der Ereignisse im Osten zeigt. 16 Theod. Synk. 6, 14f. und 34f., Makk 16; vg!. Kap. 6.9. 17 Theophanes 61 13, S. 3e3. (8 Theophanes 611I, S. 302. '9 Stratos, Byzantium I, 125H.; die Einschmelzung des Kirchengutes und die Pdigung einer groilen Menge von Munzcn berichtet Theophanes zu 62I122 (6113, S. 302£.) als Voraussetzung der Offensive gegen die Perser. Auf 620 datiert den Vertragsabschluf auch Lemerle, Recueils 2, 1°3; nach seiner Interpretation blieb er jedoch bis 626 in Kraft. Sicher kam man nicht direkr von 120000 auf 200000; moglich waren aber auch Erappen von 144000 (2000 pfund, der Plafond, den Artila erreichte, vg!. Kap. 6.4.) und 180000. Die genauen Sum men bleiben Spekulation; Iesrzuhalten ist jedoch, gegen bisherige Vorstellungen, daG vor 620 sicher kein 10 oder 15Jahre wahrender vertragsloser Zustand lag. Wann immer sie konnten, suchten die Awaren sich die J ahrgclder zu sichern; in Kriegsjahren drangte man bei Verhandlungen auf Nachzahlung. Stratos, Guet-apens 135 lailt Herakleios im Marz 623 zuriickkehrcn; laut Theophanes 6113, S. 306 uberwinterte er nach dem ersten Jahr des Unternchmens in der Hauptstadr. Thomas Presbyter, hg. Brooks/Chabot, Corpus Scriptorum Christianorum Orienris (Louvain 1907) I I 5; Ensslin, Slaveneinfalle 705; Waldmiiller, Begegnungen 264. 2) Vg!. Kap. 7+ 24 Stratos, Guet-apens I J2 f. Il
I
2C
II
II
426
Anmeykungen
Kapitel 7-3. Grousset, Reise nach Westen 23. Paul Lemerle, Quelques remarques sur le regne d'Heraclius. Studi medievali 3, [(1960) 347-361 meint, daf die Bedeutung des Awarenangriffes von 626 rneist uberschatzt wird. Tarsachlich hattc Herakleios wo hl nicht blof IlCOO Eliresoldaten abgestellt, wenn er das Risiko hir groGer gehalten hatrc. Doch immerhin war das awarische Unternehmen alles andere als eine bloile Demonstration. J Wolfram, Goten 346. • Vg!. Kap. 2.1. 5 Stein, Bas-Empire 2, 525. 6 Chronicon paschale S. 717-26; die Homilie des Theodor Synkellos wurde von Sternbach 1900 m den .Analecra Avarica' ediert, F. Makk gab jiingst eine franzosische Ubersetzung heraus, Samuel Szadeczky- Kardoss stellte quellenkundliche Studien an (Avarica, [73-[95)' Dber die Autorschafr ders., Zur Textiiberlieferung der "Homilia de obsidione Avarica Constanrinopolis auctore ut videtur Theodoro Syncello". Acta Arch. Hung 24 ([976) 300 bzw. Avarica 178. Vg!. Moravcsik, Byz. turcica I, 330f. Ebenso blumig wie die Homilie, aber etwas weniger derailreich ist das Gedicht des Pis ides, [959 von Pertusi rnit iralienischer Ubersetzung ediert. Dazu Moravcsik, Byz. turcica r , 455 und jiingst Speck, I
z
Zufalliges. 7 Nikephoros [8; Theophanes 61 [7, S. 3 [6. Eine Reihe anderer spaterer Chronisten, Prediger und Panegyriker, die des Awarensturms gedachten, fi.igen unserer Kenntnis wenig hinzu. Vg!. SzK 9rf.; Straws, Byzantium I, 173; Barisic, Siege 372-77- Letzterer Aufsatz bietet auch die ausfiihrlichste mod erne Zusammenfassung der Ereignisse (371-95). Ahnlich eingehend ist die Schilderung bei Straws, Byzantium I, 173-96; verkiirzt ders., Attack 37076. Detailreich, wenn auch im einzelnen weniger zuverlassig Pernice, Eraclio 142-47 und Waldmi.iller, Begegnungen 265-81. Kursorischer Avenarius, Awaren [15; Bury, Empire 2, 239-41; Grafenauer, Nekaj vprasanj 77-79; Ditten, Bedeutung 97; Ostrogorsky, Geschichre 6[ (m it der irrtiimlichen Datierung 27. Juli bis 10. August). Kollautz/Miyakawa erwahnen von der Belagerung nur (2, 12) die "altaische Metaphorik" des Khagans. 8 V gl. die Aufsrellung bei Lounghis, Ambassades 468 f. Leider ist fi.ir diese Zeit Paulus Diaconus besonders unergiebig. Die bei Fredegar 4, 49, S. 2[0 erwahnte Gesandtschaft an den Langobardenkonig Adaloald wird zwar zu 623124 gesetzt, hatte aber angeblich nur den Zweck, den Ki:inig im Bad mit einer Zaubersalbe einzureiben und dadurch einer Art Gehirnwasche zu unterwerfen, worauf er den langobardischen Adel dezimiertc. Man konnte annehmen, daB zurnindest die Irankische Unrersti.itzung fiir die bohmischen Wenden von Byzanz angeregt worden war, auch wenn der Aufstand selbst wohl kaum von byzantinischen Ernissaren ausgelost wurde (wie Straws, Attack 370f. voraussetzt). Auch die so nebulose kroatische Wanderung ist kaum als Belcg fi.ir des Kaisers geschickte Auilenpolitik heranzuziehen: und der ,Hunne', der urn 619 in Konstanrinopel zum Patrikios ernannt wurde, war wohl kein anti-awarischer Bulgare, sondern eher ein moglicher Alliierter gegen die Perser (vg!. Kap. 7-6.). 9 Dagegen Barisic, Siege 391, der meinr, dail die bekannte persischc Mission wahrend der Belagerung die erste Kontaktaufnahme war. Aber man harte sich wohl kaum ganz zufallig im Sommer 626 vor Konstantinopel getroffen. le Theod. Synk. 6, 18 H., Makk [6; ebd. 7ff., Makk 17ff. beschreibr viel ausfiihrlicher als die rnateriellen Vorbercitungen die .geisrige' Aufri.istung in der bedrohren Stadt, die Gebete der Verantwortlichen usw. Den Brief erwahnr auch Pisides 266ff., S. [88. II Chron. pasch. S. 7[8; dail Herakleios auch Truppen sandte, erwahnt Pisides 280-82, S. [89, Straws, Attack 375 meint, daf erst Mitre Juli, nach der Schlacht bei Satala, der Kaiserbruder Theodoros rnit seiner Armee nach Konstanrinopel aufbrach und dort am 7. August ankam. (s. u.). r z Chron. pasch. S. 718. 1) Chron. pasch. S. 718.
Kapite! 7.J.
427
" Chron. pasch. S. 71715 Chron. pasch. S. 717. 16 Chron. pasch. S. 718; vg!' Theod. Synk. 12, 15-18, Makk 26. 17 Theod. Synk. 8, 31-'35, Makk 20. 18 Barisic, Siege 379. 19 Pisides 219, S. 186; die Angabe wird in der Literatur im allgemeinen ernst genommen, vg!. Barisic, Siege 379; Stratos, Byzantium I, 184 rechnet die Bootskampfer extra und kommt auf 120-150000. Auf rornischer Scire kampften neben den \2000 Equites die Stadtmilizen; zu bedenken isr, dall Konstantinopel immerhin einige hunderttausend Einwohner zahlte, vg!. Koder, Lebensraum 117f.; Justinian 1. war bei der Brotverteilung von 600000 Empfangern ausgegangen, was eine Einwohnerzahl von knapp einer halben Million annehrnen WIt, die sich in der Folge durch Pest und and ere Faktoren verringerte, ab er bis in die Spatzeit deutlich iiber 100000 lag. Knapper ist die Schatzung von Cyril Mango, Le developpemenr urbain de Constantinople (!Ve-VIle siecles), Monographies de Travaux et Mernoires 2 (Paris 1985) 54; fi.ir die Zeit des Ikonoklasmus rechnet er mit 40000 Einwohnern. Zu bedenken isr auch, dall gerade zu Anfang des 7. [ahrhunderts viele Fli.ichtlinge aus den Balkanprovinzen in die Stadt gekommen sein miiBten. 200-300000 Einwohner sind fi.ir 626 kaum zu hoch gegriffen. Offensichdich iibersteigert ist die Angabe Theodors (9, zo ff.), auf jeden Verteidiger waren 100 Angreifer gekommen. 20 Theod. Synk. 6, 2 I, Makk 16. 1I Chron. pasch. S. 719; Theod. Synk. 9, 13 H., Makk 20. z z Dazu Speck, Zufalliges 27, mit der Rezension von H. V. Beyer in BZ 76 (1983) 26f.; Waldmiiller, Begegnungen 266f. 'J Theod. Synk. 8,4-7, Makk 18. '4 Theod. Synk. 9, z Sff., Makk 21. '5 Chron. pasch. S. 719. DaB der Grofsteil des Belagerungsringes von Slawen gestellt wurde, WIt - bei aller Unzuverlassigkeit der Beobachtungen, die Barisic, Siege 381 A.[ betonr - Riickschliisse auf das Kralteverhaltnis in der Armee des Khagans zu. Ebd. a uch die Meinung, dail die zweite, gepanzerte Linie von Awaren gestellt wurde (ebenso Grafenauer, Nekaj vprasanj 1[4); doch beschreibt die Chronik ja die ,slawischen' Abschnitte. Vg!. auch Kap. 4.5. ,6 Theod. Synk. 9 f., Makk 2 d. '7 Theod. Synk. [0, 14ft., Makk 22. ,8 Chron. pasch. S. 7[9; Pis ides 220-22, S. 186; Nikephoros r8, 2; Theod. Synk. 6,2d., Makk 16; vg!. auch die Homilie des h!. Germanos: V. Grumel, Hornelie de Saint Germain sur la delivrance de Constantinople. RIB 16 (1958) [95. Straws, Byzantium 1,372 A.27; Kap.6.2. 29 Chron. pasch. S. 720; Nikephoros 18, 4-5 erwahnt nur die gottliche Kraft, die sie vernichter hatte, )G Chron. pasch. S. 710; Theod. Synk. 6, 22, Makk r6; Nikephoros 18, IC. Grumcl, Hornelie 189 (wie A.28) wend et sich zurecht gegen die Auffassung, die Boote waren auf dem Seeweg von der Donaumi.indung herangerudert worden. JI Theod. Synk. I r , r j f., Makk 24. j2 Chron. pasch. S. 72[; Theod. Synk. IG, 20H., Makk 22; Pisides 323ff., S. [9d.; vg!. Menander EL [94f.; 10,3, S. 120ff. bzw. fr. 20. )J Chron. pasch. S. 721. H Pisides }42, S. [92. J5 Theod. Synk. [[,4-7, Makk 23. )6 Chron. pasch. S. 722; Theod. Synk. 10, }4-II, I, Makk 23. J7 Chron. pasch. S. 723. JS Chron. pasch. S. 724; vg!. Kap. 6.5. J9 Chron. pasch. S. 724; davon berichtet auch der armenische Historiker Sebeos in seiner Geschichte des Herakleios (hg. Macler, 79). Vg!. Straws, Attack 374; Barisic, Siege 385. -\0 Theod. Synk. [2, 15 H., Makk 26. 41 Theod. Synk. [2, 22-28, Makk 26.
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Anmerkungen
;' Pis ides 366fi., 5.193. Pisides 405, S. 194. Man weill, das Herakleios die Kirche durch eine Erweiterung des Mauerringes schutzen liell, was aber wahrscheinlich erst nach und nicht schon kurz vor der Belagerung geschah. Vg!. die Einwande Beyers (wie A.H) gegen Speck, Zufalligcs 35 ff., vor allem 47f.; R. Janin, La geographic ecclesiastique de l'empire byzantin I. Le siege de Constantinople et le patriarch at oecumenique (Paris 1969). 44 Pisides 392 f., S. 194. 45 Zur Frage der Befestigungen vg!. Grumel, Defense; dagegen meint Straws, Byzantium 1, 190, es habe sehr wohl Seemauern gegeben, aber in recht schlechtern Zustand. ;6 Pisides 409ff., S. 194 sagt, dall der Khagan Slawen und Bulgaren auf die Einbaurne gehen lieJI; Theod. Synk. 15, 8, Makk 30 und 12,8, Makk 25 bescarigt, daf auch schwerbewaffnete "Hopliten" die Boote bernannten und dall die Besatzung nicht nur aus Slawen bestand. 47 Nikephoros 18,22. 8 4 Pisides 444ff., 5.196; Theod. Synk. 12, 8f., Makk 25· 49 Stratos, Byzantium 1, 190. 50 Pisides 462 H., S. 197f.; Theod. Synk. 15, 29 ff., Makk 3 I. 5' Chron. pasch. S. 724f. 5' Nikephoros 18, 22. 53 Stratos, Attack 374; Barisic, Siege 387 rechnet rnit zwei falschen Feuern, dem Zeichen des Bonos am Beginn der Schlacht und dem Feuer der Armenier gegen Ende, dem nur mehr einige Uberlebende zum Opfer fielen ; ebenso Waldmiiller, Begegnungen 273 f. Diese Deutung ist zwar in sich recht plausibel, doch wiirde sie bedeuren, dall die Slawen zweimal hintereinander auf denselben Trick hineingefallen waren. 54 Dazu Stratos, Byzantium I, 188; direkt vorher wird uber die Nacht auf Montag berichrer, in der die Slawen die Perser uber den Bosporus setzen wollten. Stratos setzt die Liicke dazwischen; doch ware es denkbar, dall auch die List der Arrnenier schon vor dem entscheidenden Donnerstag stattgefunden hatte. Allerdings geht die Erzahlung dann bruchlos weiter zum Abzug des Khagans. Ob die Chronik zwei Kriegslisten zu einer verdichtete, ob ein Kopist verlorene Blatter so iiberbruckte, oder ob die List doch in den Kontext der Schlacht gehorte, konntc hochstens eine genaue quellenkundliche Untersuchung klaren - wahrscheinlich kursierten schon kurz nach der Belagerung die verschiedensten Versionen vom Verlauf der entscheidenden Kampfe, 5; Theod. Svnk. 12, 15 H., Makk 26. 56 Chron. pasch. S. 724. p Theod. Synk. [5, 35 ff., Makk 3 d. S 5 Theod. Synk. 16, df., Makk )2. 59 Theod. Synk. [6, F H., Makk 33; Nikephoros 18,24-27; Chron. pasch. S. 725 f. 6a Theod. Synk. 17, 14ff., Makk 34. 61 Chron. pasch. S. 725. 6, Chron. pasch. S. 726; dazu Stratos, Byzantium I, 192f., der im Herannahen des rornischen Heeres den Grund fur die rasche Aufgabe der Belagerung sieht, gegen Barisic, Siege 392, der die Versorgungsschwierigkeiten fur entscheidend halt. Die gesamte Passage vom .Abschied' des Khagans (Chron. pasch. S. 725, 9 - S. 726, 10) wollte Speck, Zufalliges 3147 auf die Ereignisse urn den (hier auf 6[7 datierten) Anschlag auf den Kaiser beziehen. Tatsachlich konnren einige Parallelen diese Vermutung stiitzen ; entscheidend ist aber wohl, dall damals Herakleios personlich anwesend war; daher ham nichr Bonos rnit dem Khagan verhandelt, und die Bemerkung uber das Herannahen des Kaiserbruders ware unoassend. 6J Mir. Dem. 2, 2, S. 180H. 64 Chron. pasch. S. 725. 65 Theod. Synk. 16, 11-18, Makk j z. 66 Theod. Synk. 16, 39f., Makk 33. 67 Dazu und zur Frage des ,Hymnos Akaristhos' Waldmuller, Begegnung 18 I f. (rnit Lit.). 4J
Kapitel r.s.
429
68 Pisides, Restitutio crucis 78-8 r , hg. Sternbach, Wiener Studien 13 (189 I) 4-8; vg\. Barisic, Siege 395. 69 Stratos, Byzantium I, 195 und 3 I 5 H.; Barisic, Singidunum J 2 schlietir daraus sogar, Singidunum sei iiberhaupt erst urn 630 gefallen, was kaum uberzeugr, da sogar Naissus und Serdica urn 615 erobcrt wurden. 0 7 DAI 32, S. 151. 1 7 Lilie, Herakleios, bes. 2}-26. Zur Frage, ob rnit Bdegradon iiberhaupt Singidunum gemeint war (was Lilie verneint), siehe Kap. 7.5.
Kapite] 7+ Fredegar Fredegar ; Fredegar 4 Mitteilung Grund hatten 5 Fredegar 9ff. 1
a
4,47, S. 206. 4,48, S. 206-210. 4,52, S. 214. von Alfred Friese an Heinrich Kunstmann, Herkunft 306; aus dies em sie spater Dagoberts Feldzug gegen Samo hintertrieben. 4, 58. Allgemein zur merowingischen Ostpolirik Schlesinger, Ostbewegung
6 "Anno 40. regni ChJothariae homo nomen Samo natione Francos de pago Senonago plures secum negutiantes adcivit, exercendum negucium in Sclavos coinomento Winedos perrexit." Fredegar 4,48, S. 206-08, Kusternig 207-09. 7 So schon Pelzel 1775, zitiert bei Kunstmann, Herkunft 296, der dieselbe Auffassung verrritt. Die Conversio Bagoariorum et Carantanorum 4, S. 40 bezeichnet ihn tatsachlich als Slawen; Wolfram, Conversio 74 zeigt jedoch, daB dies auf ein Millverstandnis der von Fredegar abhangigen Gesta Dagoberti (27, MGH SS 2, 410) zuriickgeht. 8 Ch. Verlinden, Problemes d'histoire econornique franque I. Le franc Samo. Revue Belge de PhiloJogie et Histoire 12 ([933) 1090ff.; Kusternig 208 A.66. 9 Labuda, Paristwo I r z ff., Chaloupecky, Considerations 224f.; J. Mikkola, Samo und sein Reich. Archiv fur slavische Philologie 42 (1928) 78. 10 Herkunir 297 ff.
" Otto Abel, Fredegar-Chronik GdV r r , 4. Auf\' 39 I; Turek, Bohrnen 134; Kunstmann, Herkunft 3 I I. t z •• Un seigneur Franc charge de mission politique", Preidel, Anfange I, 83. 1; Fredegar 4,68, S. 234ff.; zum HandeJ als Politikum Hellmann, Grundlagen 390ff.; Kunstrnann, Name 15 Vg!. Kap. 4.5. 16 Siehe Kap. 7.2. 17 Fredegar 4, 49-51, S. 210-12. ,8 "Winidi cernentes utilitatem Samones, eum super S. 21 0, Kusternig 21 I.
I.
(1940) 26; Hellmann, Chaloupecky,
Grundlagen
Considerations
23 I;
vg\. Kap. 61 7H.; ders., Samo 171-77.
se eligunt
regem".
Fredegar
4, 48,
19 Dazu ausfuhrlich Karl Bosl, Leitbilder und Wertvorstellungen des Adels von der Merowingerzeit bis zur Hohe der feudalen Gesellschaft. Sb. bayr. AW 5 ('974) 3-32, bes. 14-ll ac Fredegar 4,68, S. 236. " So Chaloupecky, Considerations 228. 21 Vg!. Kap. 8.2. 'J Kunstmann, Name I ff.; ders., Samo [7 I ff.
z '5 ,6
Mikkola, Samo (wie A·9) 77; Chaloupecky, Considerations Fredegar 4, 68, 5.236 und 4, 72, S. 242, siehe unten, Vg!. Kap. 6.2. und 6.5.
225.
Fur "historically impossible" halt Kunstmanns These Pritsak, Slays 393 rnit A.88. Fredegar 4, 68, S. 234-238 zum 9. Regierungsjahr Dagoberrs (63[/32); der Konig harte inzwischen die Alleinherrschaft im Reich angetreten. '7
,8
Anmereungen
Kapitel r.;
Fritze, Schwurfreundschaft 113. "Et terra quam habemus Dagoberto est, et nos sui sumus, si tamen nobiscurn disposuaerit amicicias conservare." Fredegar 4,68, S. 236, Kusternig 237)1 Fritzc, Schwurfreundschaft 114. )1 "Non est possebelem, Ut christiani et Dei servi amicicias conlocare possint." fredegar
Vgl. Fredegar 4, 75, S. 246. Fredegar 4, 68, S. 238. 47 Fredegar 4, 74-76, S. 246 H. S 4 Chaloupecky, Considerations 234; Preidel, Anfange I, 228; Kollautz/Miyakawa I, 231 H.; Mitscha-Marheim, Spuren [62. Fur Siidrnahren und das nordliche Niederosterrcich Avcnarius, Awaren 127; Friesinger, Vater I I 5. Den "Schwcrpunkt im Sudetcn- und Donauraum" sieht Wolfram, Mirteleuropa 341. 49 J. Goll, Samo und die karantanischen Slawen. 1vlIOG 9 (1890) 443-46; Grafenauer, Kontinuitatsfrage 73; ders., Zgodovina 107 (der die Beziehung eher als Bundnis betrachtet); Zollner, Namensgut 25 I; Wolfram, Conversio 74; ders., Mitteleuropa 341; Avenarius, Awaren 137; Kollautz, Noricum 638; Bertels, Caranrania 107 halt die Frage kaum fur klarbar und rechnet mir Interessengleichheit. 0 1 Hermann Bald, Zur karantanischen Geschichte des 6.- 9. Jahrhunderts. Festschrift fi.ir Nikolaus Grass 2 (Miinchen 1979) 408; Gorbert Moro, Zur polirischen Stcllung Karantaniens im [rankischen und deutschen Reich. SOF 22 (1965) 78f. Diese AuHassung kann sich zwar auf den Wortlaut der Conversio stiitzen, nach dem Samo "manens in Quarantanis fuit dux gentis illius" (c. 3, S. 40), sic vcrnachlassigt ab er Intention und Dberlieferungsgeschichte des Salzburger Missionsberichtes (dazu Wolfram, Conversio 73 f.). Der Anschluf der Sorben und die Bedrohung Thi.iringens ware so kaum zu erklaren. jl Bona, Bulgaren 105; Chaloupecky, Considerations 234; Dvornik, Slays 61; Preidel, Anfange 1,96; sie alle wollten Samos Herrschafr auf Bohrneri/Mahren beschrankt wissen. j1 Kunstmann, Herkunft 310, 3 I 2. ;; Fritze, Bedeutung 519. Fi.ir die Slowakei und Niederosterreich Cilinska, Beziehungen 52; dies., Development 250 zahlt auch "pannonische Slawen" zum Samo-Reich, was blofse Spekulation ist. H Lechner, Sicdlungsgeschichte 326, der sich auf die Etyrnologie Melk/Medjilica = Grenzbach stiitzt ; dagegen Kronsreincr, Grenzbach 15 H. Am Unterlauf der Melk, im Volksmund "Bahmische Grenz" geheiflen, wird heute noch ein weiller Stein regelrnaflig gekalkt, der ein altes Grenzzeichen darstellen konnte; vgl. Franz Hutter, Melkflull-Medjilica-Crenzflufs. Unsere Heimat 35 (1964) 63 H.; Wolfgang Hausler, Melk und der Dunkelstciner Wald (Wien [978) 40. Kritisch dazu Wolfram, Ethnogenesen I3C rnit A.167, der richtig bernerkt, dall solche Beobachtungen eines chronologischen Bezugspunktes entbehren. Vgl. auch Kap. 8.3. Karl Oettinger, Das Werden Wiens (Wien 1951) wollte die Residenz Samos in Wien aufspi.iren; dagegen Mitscha-Marheirn, Spuren 165; Zollner, Bevolkerung 129. ;; Daim, Leobersdorf 176; anders noch Bona, Abrill 613 f. ;6 Herrmann, Staatsbildung 33 f. rechnet Sarnos Sraat noch zum Stadium der .militarischen Dernokratie"; ratsachlich kann bum rnit stark er gescllschaftlicher Differenzierung gerechnet werden. Weiter geht Pritsak, Slavs 393 A.88: "The concept that Samo's activities constituted the .firsr Slavic state' should be abandoned". Sein Versuch einer Differenzierung zwischen ,Winidi' als milirarischer Elite und .Sclavi' als Massen (ebd. 420) kann jedoch Fredegar nicht als Zeugen anfiihren, der die beiden Namen als gleichbedeutend wertet ("Sclavi coinornenti Winidi"). ;7 Vgl. Kap. 4.6.
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4,68, S. 236, Kusrernig 237); Fritze, Schwurfrcundschaft 114 f. Anders kunftig Chrysos, Concepts: "J n the international world of late antiquity friends did not need to be equal". H Vgl. Kap. 6.10. j; Das hat schon Frirz e, Schwurfreundschaft 115 sehr richrig beobachter. )6 Fredegar 4, 62, S. 228; Ewig, Merowinger 52; Lounghis, Ambassades 108. 37 4, 68, S. 236. IS "Die Gegend, die Zellia genannt wurde, bis zu dcm Ort, der Mcdaria heifit", PD 4, 38, S.166. 19 Fur Maglern u. a. Eberhard Kranzrnayer, Ortsnamenbuch von Karnten 2. Archiv fLir vaterlandische Geschichte und Topographie 5 I (1958) 77; Primus Lessiak, Die karntnischen Stationsnamen. Carinthia I 112 (1922) 75-77; Walther Fresacher, Zur Geschichte der Herrschaften Finkenstein und Rosegg. Carinthia I 150 (1960) 753 ff.; Kollautz, Noricum 638; Mal, Probleme 22 f.; Kollaurz/Miyakawa 2, 391 H.; Klebel, Langobarden 107-09; Hermann Vetters, Die Kontinuitat von der Antike zum Mittelalter im Ostalpenraurn. VF 10 (1965) 41; Grafenauer, Zgodovina r r z , Fur Cegle Hauptmann, Urnwalzungen 230f.; Wolfram, Conversio 76 A.9, der jedoch in Ethnogenesen 127 A.15 3 davon Abstand nimmt und die Gail vorzieht. Ausfuhrlich mit weiterer Literatur Krahwinkler, Friaul 313-19; er will die Meclaria- Variante nicht ausschlielien, halt sie aber (rnit Sasel) fur unbeweisbar. Zuletzt Bertels, Caranrania iccff., mit Zusammenfassung der gesamten Diskussion, fur eine Region an der Gail. 4C Vgl. Kap. 8.3. Damals waren die Beziehungen zwischcn Bayern und Langobarden ausnahmsweise gespannt; Liutprand (714-44) hatte einige Orte in Sudrirol besetzr und stand trotz einer Heirarsverbindung rnit den Agilolfingern in engem Biindnis zu den aufstrebenden Karolingern, die mehrfach in Bayern intervenierten. Vgl. Jarnut, Langobarden 94i. und Reindel, Agilolfinger 124 f. Nach Paulus Diaconus 4, 38, S. 126 lockte der Patricius Cregorius die beiden unter falschen Versprechungen nach Opitergiurn/Odcrzo, wo er sie umbringen liell. Fredegar 4, 69, S. 238 beschreibt dagegen den Aufstand eines (toskanischen) Dux Taso gegen Konig Charoald, den dies er nur mic Hilfe des Exarchen Hysacius iiberwinden kann. Zur Datierung urn 625 vg!. Gasparri, Duchi 66f.; Jarnut, Studien 357; Krahwinkler, Friaul 39f.; Glossar 2(1983) 279; Bertels, Carantania 103. Noch vor dem Tod Agilulfs (616) datiert die Affare hingegen Paschini, Friuli I, 121, allerdings ohne nahere Begrundung. " Fi.ir eine Identifizierung Klebel, Theodo I89f.; dagegen Kollautz/Miyakawa 2, 404 (datiert auf 6z0!J7); Frirzc, Bedeutung r z z H.; Kahl, Baiern 185 rnit A.75; vgl. Krahwink-
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ler, Friaul acr A.94· H Gelegendich werden die Langobarden als eine der drei Abteilungen Dagoberts verstanden, etwa bei Kollautz/Miyakawa 2, 435; Chaloupecky, Considerations 234; doch legt Fredegars Formulierung ein unabhangiges Operieren nahe (vgl. Krahwinkler, Friaul 401 A.94), selbst dann, wenn man "solucione" im engeren Sinn rnit ,auf Bezahlung' ubersetzt; vgl. dazu Kusternig 237 A.96. Vielumstritten ist auch die Tatsache, daf die Bayern nicht genannt werden; dazu ausfuhrlich Fritze, Unrersuchungen, bes. 93H.; vgl. auch Kahl, Baiern 185. H Gerard Labuda, Wogastis-Burg. Slavia Antiqua 2 (1949/50) 241-52; Chaloupecky, Considerations 235; Ernst Schwarz, Die Ortsnarnen der Sudetenlander als Geschichtsquelle (Mi.inchen 1961) 63 ff.; Preidel, Anfange I, 9 I; Waiter Schlesinger, Das Fruhmittelalter. Geschichte Thi.iringens, hg. Hans Patze/Walter Schlesinger J (Wien- Koln-Graz 1968) 336; Wolfram, Conversio 74. Kunstmann, Name 7fi.; in seinem Sinn auch H. Jakob, War Burk das historischc Wogastisburc, und wo lag das oppidum Berleich? Eine historisch-geographische Standonanalyse. W dS 25 (1980) 39-67.
43 J
4; 6
4
Kapitel 7·5. 1 Zur Textkriti]; zuletzt Klaic, Problemima 255; Margeric, Konstanrin 14 f.; B. Ferjancic The Structure of Chapter 30 of the Treatise De adrninistrando imperio. Zbornik radova 18 (1978) 67-80, die in Kapirel 30 die Zutat eines Anonymus sehen ; ahnlich schon Grafenauer, Prilog kritici 18 H.; dazu vgl. Moravcsik in DAI, Commentary 97f. In jedem Fall haben die Zuschreibung an Konstantin od er einen Anonymus sowie die etwas triihere od er sparere Datierung weniger Aussagekraft fur die Zuverlassigkeit des kroatischen Herkunftsberichtes als afters angenommen. Zur Dberlieferungsgeschichte Radoslav Katicic, ,Bog Hrvata' u Konstantina Porfirogeneta. Melanges Skok (Zagreb 1985).
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Anmerkungen
, DAJ 30, S. LF. Fur die Ubersetzung von ,laos' als ,Gdolge' Dirten, Bemerkungen 452, der DAI 31, 41, S. 154 als Paralle!e heranzieht; vg!. allerdings )2,124, S. 158. jenkins 143 hat "with their folk". ) Zur Idenrifizierung dieses Kotzilis mit Chadaloh, einem trankischen Dux von Friaul zu Beginn des 9. J ahrhunderts, kunftig Herwig Wolfram, Erfahrungen des 9. J ahrhunderts in Konsrantins Mitteleuropa-Bild. Syrnposion Delphi 1987- Vielleicht spielre auch die Erinnerung an Kozel, den Sohn Priwinas, rnir. ; DAI 31,1-25 und 58-60, S. 146-50. 1 Diirnrnler, Slawen 335-430; jirecek, Serb en 108; Bury, Empire 2, 275 f.; Mal, Probleme 57 f.; Grafenauer, Zgodovina 107-10; weitere Literatur in Jenkins, Commentary 95 H.; Ostrogorsky, Geschichte 85 A.2. 6 Konsrantin Porphyrogennetos, De cerim. 2,48, S. 688; Max Vasrner, Untersuchungen uber die altesten Wohnsitze der Slaven: Die Iranier in Sudrulsland (Leipzig 1923); S. Sakac, lranische Herkunir des kroatischen Volksnamens. Orientalia Christian a Periodica 15 (1949) 313-40 versuchte die Kroaren bis in die Zeit des Dareios zunickzuverfolgeo, als .Horohoati' eine persische Provinz besiedelten; ein Indiz aus dem 2. Jh. n. Chr. bot ein griechischer Grabstein eines ,Choroathos' von der Donmundung. Ahnlich Hauptmann, Friihzeit 265f.; Dvornik, Making 268ff.; ders., Slavs 26f.; Gregoire, Origine 88- II8; Waldmuller, Begegnungen 305 A.302; vg!. auch Ditten, Bemerkungen 444 (mit ausgezeichneter Zusammenfassung des Forschungsstandes). 7 Margetic Konsrantin 5-88; seiner Meinung nach karnen die Kroaten kurz vor den frankisch-awarischen Kriegen auf awarischen Befehl nach Dalmatien. Klaic, Problemima 253-270; sie vertritt eine Wanderung der Kroaten aus Karantanien (das sie rnir WeiBkroatien identifiziert, vg!' A.14) Anfang des 9.Jahrhunderts auf frankische Anordnung. Zustimrnend Rapanic, Costa orientale 839f. und Vilfan, Evoluzione 124ff.; skeptisch Karicic, Anfange 310 A.49; vg!. auch die Diskussion in SSCI 30 (1983) 144ff. rnit der Kririk von Jadran Ferluga (149); Ditten, Bemerkungen 45· Die Theorie wurde von Klaic jungst noch ausgebaut; in Najnovi radovi 0 29, 30. i 3 I. poglavlju u djelu De adrninistrando imperio cara Konstantina VII. Porfirogeneta. Starohrvatska prosveteja ser. 3, 15 (1986) 31-60 nimmt sie an, daB der kroatische Aufstand sich in Wirklichkeit unter Branimir gegen die Franken richtete. III einern Artikel in der Zeirschrift ,Oko' 1987 rechnet sie sogar rnit ciner Hin- und Her- Wanderung der Kroaten vorn Balkan nach Karantanien und wieder zuruck. (Freundlicher Hinweis von Prof. Katicic, Wien, und Nevcn Budak, Zagreb). Solche Dberle~ungen bewegen sich nicht mehr auf dem erreichten Diskussionsstand. Das Fchlen von Nachrichten wurde besonders iiberraschen, wenn die Kroaten auf [rankisches Geheif Karantanien gekommen waren ; auch die terrninologische Unsicherheit beim Dukat Bornas ware bei .Irankischen' Kroaten bum dcnkbar. Vor allem stoGt die Version von Klaic aber auf die Schwierigkeit, daG erst langc nach, nicht aber vor 800 Kroaten in Karnten belegt sind. In Karnten fand urn 700 keine kroatische, sondern eine karantanische Ethnogenese statt. Es ist wenig plausibel, daG noch urn 800 ein Teil der gar nichr unter diesem Namen belegten Karnrner Kroaten in Dalmatien den Kroatennarnen durchsetzen konnte. 9 Vg!. Kap. 7.1. und unten. '0 Rapanic, Costa orientale 840 schlicfs: aus dern Mange! an Funden auf ein Vakuum vor 800, was methodisch nicht gerechtfertigt ist. Spuren des 8. J ahrhunderts in Nin: Belosevic, Kroaren 89; ebd. uber Kasic: ders., Kultura 23. Zrmanje b. Cetina: Dusan jelovina, Srarohrvatske nekropole na podrucju izrnedu rijeka Zrmanje i Cetine (Split 1976) bes. 82f. u. 147f. Im .altkroatischen' Fundgut des 9. [ahrhunderts in Dalmatien laBt sich allerdings wcnig mehr als einige awarische Pfeilspitzen feststellen; vg!. Dusan Jelovina/Dasen Vrsalovie, Die materielle Kultur der altkroatischen Graberfelder auf dem Gebiete des dalrnatinischen Kroatien. Arch. Iugoslavica II (1970) 92; frankische Einflusse uberwiegen. " Ihre Existenz ist belegt durch die Nennung des ,pagus Crouuati' zwischen St. Veit und Fe!dkirchen (954 und 993) und durch fUnf steirische und drei Karntner Ortsnamen; Zusammenstellung der Belege bei Kronsteiner, Alpenslawen 138 f. Il Ludmil Hauptmann, Die Herkunft der Karnrner Edlingc. Vierteljahresschrift fUr So-
Kapitel r.;
4]]
zial- und Winschaftsgeschichte 1 I (1928) 245-79; ders., Umwalzungen 259 H. (iranisch erklart von sarrnarisch .kasogos); ahnlich Dvornik, Making z89f.; Prim us Lessiak, EdlingKazaze. Carinrhia I 103 (1913) 8 I H. (turksprachlich ,gazaq'lfrei, Rauber); fur turksprachlichen Ursprung, aber baldige Slawisierung Mal, Probleme 36f. (seine Identifikation kazaze-Canizauci ist unhaltbar); ders., Eigenart 33 H. fuhrt die Polemik gegen Hauptmanns These einer kroatischen Oberschichr fort; ausfiihrlich Grafenauer, Herzogseinsetzung 478-505 und 601 f., der fur .kazazc' eine germanisch-slawische Etymolgie vorschlagr, die Frage ab er offenlaBt, jedenfalls Hauptrnanns Kroarenrhese ablehnt; vg!. auch ders., Hrvati 207ff.; Kronsreiner, Alpenslawen 145 f. mit der Ableitung vom tartarischen ,gaziz'l Freund, der Andreas Tietze, Kroaten ein tiirkisches Ethnonym? Wr. slavist, Jb 25 (1979) 140 widersprach, Ob man aus der Stellung der Edlinger auf friihmittelalterliche Verhal.tnisse zuriickschlielien kann, wird heute vie! skeptischer beurteilt, vg!. Wolfram, Conversio 88 f. rnir A.61 (mit Lit.). IJ Kronsteiner, Alpenslawen 144ff. Seine Sammlung besteht freilich vor allem aus MogIichkeiten , ihre Beweiskraft leidet darunter, daB wir von der awarischen Sprache nichr einmal sicher sagen konnen, daB sie eine Turksprache war (vg!. Kap. 6.11.). Es bleibt .Kroate' und .kazaze', beides schwer slawisch abzuleiten, obwohl auch sonst ungeklan; zwei rnoglicherweise vorn kroatischen Titel .Ban' abzuleitende Ortsnamen (Faning und Fohnsdorf) sowie in derselben Gegend eine Reihe weiterer, die sich auffallend vom alpenslawischen Typ unterscheiden und bei denen .ostliche' Etymologien zur Diskussion stehen. Verdienst Kronsreiners ist es, start der .ethnischeri' Kroatenrhese eine .soziale' vorgeschlagen zu haben, vg!. A.43.
•• Klaic, Problemirna 257ff.; Kronsteiner, Alpenslawen 141f.; Heinrich Kunstmann, Wer waren die WeiGkroaten des byzantinischen Kaisers Konstantin Porphyrogennetos? WdS 29 (1984) 1II-22, bes. 1I8; fur ihn ist Karnren noch im 9. Jahrhundert Ausgangspunkt einer weiBkroatischen Wanderung nach Norden. Solche Deutungen miBachten auch vollig Stellung und Struktur des seit 740 bayerisch-trankisch beherrschren Karantanie n. 'I Sakac u. a., wie A.6. Weitere Lit. bei Ditten, Bemerkungen 444. Eine neue Variante der iranischen Theorie entwickelte jungst Trubacov, der .harvat' von .sarmar' ableitete, freundlicher Hinweis von Radoslav Karicic, Wien. 16 Heinrich Kunstmann, Uber den Namen der Kroaten. WdS 27 (198.2) 131-36; vgl. DAI 31, 7E., S. 146. Die Hypothese wurzelt in der Vorstellung von einer Sud-Nord-Ausbreitung der Slawen, darunter auch der Kroaten (vg!. Kap. 4.6.); doch ist eine solche Umdrehung des Konstanrin-Berichtes reine Spekulation. 17 Kronsteiner, 158-60.
Alpenslawen
155; dagegen
Andreas
Tietze,
wie A. 12. Mikkola,
Avarica
rS Darauf verwiesen, im Zusammenhang mit Khan Kuvrat, J. Nerneth, Die Herkunft der Namen Kobrat und Esperiich. Korosi Csoma Archivum 2, 6(19)2) 440-47 und Pais, Ogur 369, ohne sich dabei rnit der Kroatenfrage auseinanderzusetzen. Zu ,qubrat'/aufhaufen schon Altheim, Hunnen 1,21 I (nach Gabain, Grarnmatik 56,39). Die Verbindung Kuvrats rnit dem Kroatennamen halt der Turkologe Tietze (wie A.12) wie viele andere Forscher fur rnoglich; doch stoBt sie auf gewisse eryrnologische Schwierigkeiten und kann daher nicht selbstversrandlich angenornmen werden. 19 Liber pontificalis, hg. Duchesne I, 350 und hg. Guglielmo/Pandolfo, 22 (1978) 194'0 PL 87, 1224f. Vg!. Katicic, Literatur 32. " PD 5, 23, S. 195. " PD 4, 44, S. 170. 'J Siehe Kap. 7.1. '4 DAI 29, S. 67.
Studia Gratiana
'I ArF a. 821 und a. 818. Ausfuhrlich dazu Katicic, Anfange jcr If., der sehr gut die Zusarnmenhange von Dukat, Patria und Gens herausarbeitet; die Guduscani sind die Bewohner jener ,Goutsiska', die nach DAI 30, 94, S. 144 direkt dem kroatischen Ban unterstand, der heutigen Gacka. Katicie meinr, daB die ,Guduscani' nur deswegen im Tite! Bornas genannt werden, weil sie die Haupdast der Kampfe gegen den benachbarten Liude-
434
Anmerlncngen
wit trugen, das Stammesfi.irstentum Bornas sei aber eigentlich bereits ein kroatisches (ebd., 306f.). In der Tat beschr ankte sich die Herrschaft Bornas nichr auf die Guduscani, und als sie ihn irn Kampf verlieiien, hatte er die Mittel, sie durch seine "praetoriani", seine unmittelbare Gefolgschaft (ArF a. 819, 118-20. Vg!. Wolfram, Liudewit 293), zur Rason zu bringen. DaG die Intitulatio eines Fursten durchaus auf tagespolitische Erfordernisse reagiert, hat Herwig Wolfram, Intitulatio I, MIOG Erg. Bd. 21 (1967) bes, 9ff. gezeigt; doch hatte sich Borna vor Kaiser Ludwig wohl bum als blofser Dux Guduscanorum prasenticrt, wenn er in Wirklichkeit als Dux Chroatorum seinen Dukat von einer vie! umfassenderen gentilen Einheit ableiten konnte. DaB bis ins Hochmittelalter eine gentile Vielfalt auf dem nordwestlichen Balkan herrschte, betont Budak, Ethnogenesen (Symposion Zwettl 1986). 26 Erstmals auf einer Urkunde Trpimirs von 8p, die allerdings nur in jiingeren Abschriften erhalten ist; erste sichere Nennung ist eine Inschrift Branimirs aus den Achrzigerjahren. Vg!. Katicic, Anfange 307. 27 Hg. H. Sweet (London 1883) 16; E. Herrmann, Beziehungen 170; Dvornik, Making 272 f. 28 Marquart, Streifzi.ige XXXIf., 102 und 468; E. Herrrnann, Beziehungen 176f. Eine Zusammenstellung der Nachrichten bei Preidel, Anfange 2, 61. 29 Trautrnann 5 und 12. Je MGH D.H.IY. 390, S. 517 (allerdings verunechtet); E. Herrmann, Beziehungen 183 f.; Preidel, Anfange 2, 49 ff., mit Lit. 3' Dvornik, Making 277 H. J2 Vg!. A.13. )) Kronsteiner, Alpenslawen 144ff.; zu Chrvat/Kroberha bei Magdeburg Herrrnann, Slawen in Deutschland 12; Griechenland: Vasrner, Slaven 123, 127, 175,319 (doch sind diese teils erst neuzeitlich iiberlieferten Namen auch anders zu erklaren - freundliche Mitteilung von Radoslav Katicic, Wien); vg!. Kap. 404l4 Vg!. Kap.4.6. Eine Aufstellung der Duleben-Nennungen bei Kunstmann, Dulebi 44ff. (m it wenig befriedigender griech. Etymologie); daG die Karntner und sreirischen Namen Dudleipa, Dulieb u. a. etwas mit den Duleben zu tun haben, bestritten einst Pirchegger, Karantanien und Unterpannonien zur Karolingerzeit. MIOG 23 (1912) 294 und Mal, Probleme }2, was sich ab er nicht durchsetzte. Die iranische Theorie leitet die Duleben, ebenso wie die Kroaten, direkt von den Anten ab; Dvornik, Making 281 kann dafiir allerdings wenig mehr ins Treffen fiihren, als daf beide von den Awaren bedruckt wurden. Vg!. dazu Zasterova, Qucllen 231 H. Zu beachten ist unbedingt, daG die DulebenNennungen ebenfalls erst im 9. und 10. Jahrhundert einsetzen (Cosrnas, Masudi, Nestor; D.L.D. 102 (860) nennt "ad Tudleipin", das gefalschte D. Arnolf 185 (891) den Comitatus "Dudleipa" in der Steiermark). 35 Nikephoros 24, 9-12; siehe Kap. ;.6. Gegen eine Identifizierung der Namen Kuvrat (der in der bulgarischen Fiirstenliste als Kurt, zu nirkisch ,qurt'/Wolf, uberliefert ist) und Chrobatos Dvornik, Making 288; freilich ist die bei Theophanes, Nikephoros, und beim Pseudo-Moses Chorenaci erhaltene Form Kuvrat/Chubraat (siehe Kap. 7-6.) sicher kein blofser lrrtum. Die etymologische Gleichsetzung bleibt hypothetisch (vg!. A.I8); reizvoll daran sind vor allem die auffal!igen historischen Parallel en dreier regionaler Auistande. )6 Mir, Dem. 2, 5; siehe Kap. 71 J7 DAI 30, 65, S. 142. )8 Uberholt ist der Vorschlag von Gregoire, Origine, der alle drei Berichte auf ein und dasselbe Ereignis beziehen wollte. Haufig rezipiert wird hingegen die These von Besevliev, wonach Kuver der Sohn Kuvrats gewesen sei, siehe Kap. 7·7· 39 Mir. Dem. 2, 5; Nikephoros 33, 24 - 34, 7; Theophanes 6 I 71, S. 357; DAI 30, 61-69, S. 142; 32, S. 152. Vg!. Pohl, Kroat. Ethnogenesen 294f. 40 Ausfi.ihrlich dazu Pohl, Kroat. Ethnogenesen 295 f. Interessant ist, daf auch der Priester von Diocleia in seiner Chronik (12. Jh.) Kroatien nach eiriem idealen Viererscherna mit Dalma als Zentrum einreilt, vg!. Steindorff, Synode 306 u. }20 (Karte). Das mag mit der christlichen Kosmologie zusammenhangen, konnte ab er durchaus auch eine Reminiszenz an alte Steppen- Traditionen beinhalten. Der Steppcnrradirion entsprang auch das Motiv
Kapitel 7· 5
435
von der Uberschreitung cines Strornes, vg!. kunrtig Roux, Religion, SSCI 35 (1987); als "primordiale Tat" vcrsteht die Fluliuberquerung Herwig Wolfram, Donau. RGA 2. Aufl. 6 (1985) 2l 4' Die Hephthaliten (siehe Kap. 2.6.) tragen sie sogar im Namcn; der tiirkische Khagan, der seine bei Theophylakt erhaltene Siegesbotschaft nach Byzanz schickte, nannte sich "Herrscher iibcr die sieben Geschlechter und Herr iiber die sieben Zonen der Erde" (Th. S. 7,7, S. 257, Schreiner 186). Auch die Ungarn zahlten, nach DAI 38, S. 170, sieben Starnme; vg!. die legendaren sieben Duces des Anonymus, Gesta Hungarorum 2, S. 37 und 10, S. 46 und Karoly Mesterhazy, Die landnehmenden ungarischen Starnme, Acta Arch. Hung. 30 (1978) bes. 334f. 42 Vg!. Wenskus, Stammesbildung 46ff.; Wolfram, Goten 454 undki.inftig ders., Das Reich und die Germanen (in Vorbereitung). AIs "Dberreste der kroatischen origo gentis" verstand den Konstantin-Bericht auch Katicic, Anfange 308. 4J Kronsteiner, Alpenslawen 155. Der Gedankengang kann auch ohne Kronsteiners von Tietze (wie A.I2) bestritrene Erymologie des Kroatennamens bestehen ; freilich wird man dann nicht einfach .dic' Fiihrungsschicht des Awarenreiches darin sehen. Vg!' Pohl, Kroat. Ethnogenesen 293 ff. und Budak, Ethnogenesen, Symposion Zwettl 1986. 44 Vg!. A.24. 45 DAI 29, 113, S. 128. Die Bedeutung der Stelle ist umstritren , gegen Hauptmanns Deutung der Kroaten als .Fiihrer der Slawen' wandte sich mehrmals Bogo Grafenauer, Sklabarchontes = ,gospodarji Slovanov' ali ,slovanski knezi'? Zgodovinski casopis 9 (1955) 202-19, der darunter ,Archontes der Kroaten und anderen Slawen' verstand. Ebenso jungst Vilfan, Evoluzione 123f. (rnit Bibliographie der Kontroverse Hauptmann-Grafenauer). Anders Jenkins 129 ("the Croats and the other chiefs of the Slays"). jungst pladierte Johannes Koder, Zu den Archonten der Slawen in De Administrando Imperio 29, 106-115. Wr. slavist, Jb. 29 (1983) 128-31 mit guten Gninden fur die Ubersetzung "die kroatischen und die iibrigen Archonten der Slawen"; ebd. auch die Herausgeber-Notiz von Radoslav Katicic rnit weiterer Literatur, Die Formulierung kann sich in der Tat nur auf das militarische Aufgebot der Kroaten und anderen Slawen beziehen; do ch konnte sie durchaus eine Erinnerung an eine soziale Bedeutung des Kroatennamens enrhalten. Wenn Vilfan betont, daG die .archontes' cine "funzione, non uno strata scciale" darstellten, so widcrspricht das den hier vorgeschlagenen Gedankengangcn gar nicht, Als Hinweis auf einc einstige soziale Bedeutung des Kroatennamens wertet die Stelle auch Budak, Ethnogenesen; ahnlich versteht er Konstanrins Etymologie ("die vie! Land besitzen "). 6 4 Haussig, Exkurs 346; Pritsak, Stammesnamen 50ff. 47 DAI 30, 70f., S. 142. Das muG nicht unbedingt auf ratsachliche erhnische Kontinuitat deuten; dafl sich awarische ethnische Gruppen solange unter fremder Herrschaft hicltcn, ist sonst nirgends belegt. 8 4 Max Vasmer, Russisches etymologisches Wiirterbuch I, 203; Dvornik, Making 273; Kronsteiner, Alpenslawen 145; Ditten, Bemerkungen 449f. Zu Baian siehe Kap. 6.3. 49 Siehe Kap. 8.2. Zum kroatischen Ban und Zupan vg!' auch Steindorff, Synode )22. 50 Ludat, Farbenbezeichnungen 15 d.; Steindorff, Synode 298 f.; Mikkola, Avarica 15860; Ludmil Hauptmann, Kroaten, Goren und Sarmaten. Germano-Slavica 3 (1935) 95-127 und 3 I 5-53; Kronsteiner, Alpenslawen 142; Ditten, Bcmerkungen 454. l' In diese Richtung gehen die Vermutungen von Radoslav Katicic, Wien, wie er rnir freundlicherweise rnitteilte. 5' DAI 31, S. 146-48. D Das vermutet Karicic, Anfange }09 f. 54 Vg!. Chrysos, Gri.indun~l.7ff. 55 DAI )2-36, S. 152-64. Uber die kleineren slawischen Gentes, die sich lange neben Kroaten und Serb en behaupen konnten, ki.inftig Budak, Ethnogenesen (Symposion Zwettl 1986). 56 Dazu Ljubornir Maksimovic, Struktura p. glave spisa ,De administrando imperio'. Zbornik Radova 21 (1982) 25-32; danach sind die erstcn 29 Zeilen des Kapitels eine Kornpilation des Autors, wahrend das folgende, beginnend mit der Genealogie dcr serb i-
436
Kapitel r.e.
Anmerleungen
schen Furstcn, aus einer serbischen Chronik geschopfc ist. Aus einer eigenen Fami1ienOberlieferung starnmt vielleicht die Nachricht von der Herkunft der zach1umischen Fursren-Farnilie des Patrikios Michael (33, 16-19, S. 160-62). 57 Besevliev, Bu1g. G. 296f. 5S jirecek, Serben 107f.: "Kombinationen des 10. jahrhunderts auf Grund der Ahnlichkeit einiger Stammesnamen im Norden und Suden". 59 Dvornik, Commentary 131 f.; Stratos, Byzantium I, 321 f. 60 Lilie, HerakIeios 56ff. Kririsch dazu, Iaut freundlicher MitteiIung, Radoslav Kati\';ic (Wien) und Neven Budak (Zagreb); Biograd ist im Friihrnittelalter nicht als byz:mtinisch zu erweisen. Dagegen bezcugt die Vita Clernenris (PG 126, 1222) fiir das 9. jahrhundert den Gcbrauch des Namens Belegradon fur das alte Singidunum; vgl. Barisic, Singidunum 12. 6, Skeptisch zur Abstammung der Ba1kan-Serben von den Sorben Herrmann, Slawen in Deutsch1and 12. 6, Chrysos, Nordgrenze 29 H.; ders. in einem bisher unveroffenrlichten Vortrag auf dem Symposion Zwetd 1986. 6) DAI 30, S.142; }I, S. 148; }2, S. 152; 33, S. 160; 35, S. 164; 36, S. 164. Jedesmal verwiisten und entvolkern die Awaren das Land, die Neuankomrnlinge werden von Herak1eios gegen die Awaren ins Land gehoIt. Eine ahnliche Unterscheidung treffen auch die spateren Quellen zur Slawisierung Griechenlands, vgl. Kap. 4.2.-4. 64 Budak, Ethnogenesen (Symposion Zwettl 1986). 65 ArF a. 822, 128. 66 Mit ,srb'/,von gemeinsamer Herkunfr' erklart den Namen Herrmann, Slawen in Deutsch1and 12; Gotab, Se verb 19 f. hat ,kinsmen' und deutet so nicht nur den Namen der Serben und Sorben, sondern auch den der bulgarischen Severer und der russischen Severjanen. Beide Deutungen sind jedoch hypothetisch; auch die .Sarban' des Kaukasus waren von einer slawischen Deutung schwieriger zu erfassen. Reizvoll ware daran der Gegensatz zu den ursprunglich nach der Kriegsverfassung der Steppenreiter Geordneten und ,Gesammelteri' (die Bedeutung von ,qubrat' in den Orchon-Inschriften), den .Kroaten'. Doch ist das blolie Speku1ation.
Kapitel 7-6. I Vg!. Pohl, Gepiden 252ff. , Kollautz/Miyakawa I, 160; danach Kusternig 242 A:I2 aufgrund der hypothetischen Idenrifikation rnit dern Kuvrat-Aufstand, der zudem ebensowenig exakt darierbar ist, siehe unten. Lauterbach, Untersuchungen 6c I rnochte aus dem Zusammenhang bei Fredegar nach der Gundeberga-Geschichte auf 636-39 datieren, doch war seit 633 Sigibert fur Austrasien zusrandig. ) "Eo anno in Abarorum cuinornento Chunorum regnum in Pannia surrexit viaemens intentio, eo quod de regnum certarint, cui deberetur ad sucedendum: unus ex Abares et alius ex Bulgaris, collicta multetudinern, uterque in invicem inpugnarint", Fredegar 4, 72, S. 242, Kusternig 243. 4 Vg!. Kap. 6.12. 5 Fredegar 4,72, S. 242. 6 Reinde1, Agilolfinger 154; Schlesinger, Ostbewegung 40; Kahl, Baiern 187f. 7 Heinrich Kunstrnann, Vorlaufige Untersuchungen uber den bairischen Bulgarenmord von 6Jl/)2 (Miinchen 1982). 8 PD 5,29 S. 196f. 9 [arnut, Langobarden 60; Besevliev, Bulg. G. 157. Mir. Dcm. 2, 5,289-91, S. 223f. Zu den Sprachkenntnissen des Mavros GrigoriouIoannidou, Remarque 3-15 und Kap, 6.1 I. ;; Besevliev, Bulg. G. 161 f. nennt die Mirglicder dieses Rats in Analogie zum donaubulgarischen Reich ,Boiladen'; doch wcrden sic in den Miracula nur als .Archorites' bezeichnet. H Mir. Dern. 2, 5,304, S. 233 nennt die Cefolgsleure einfach"o.vilQW:l:Ol", den Besitz ,,;cQay~cfta" . ;1 Vg!. die ,,!W1JQ~ BoU}.yagLa" in DAI 42, 77, S. 186. Dadurch lielle sich erklaren, daf einer der vornehmsten Sermesianoi einen solchen fur griechische Ohren sonsr wenig bedeurenden Namen fi.ihrte. DaE kosmologische Farbnamen zur Einteilung eines Heeres dienten, ist bei Steppenvolkern, aber auch bei Slawen haufig belegt (vg!. Ludat, Farbenbezeichnungen 146 H. und Kap. 6.1.); in Personennamen sind sie allerdings selten nachzuweisen. Denkbar isr frcilich auch, dall er von den griechischen Gefangenen abstarnmte ; so Vladimir Iliescu, Ethnische und sprachliche Gegebenheiten der ostlichen Romania urn 600 n. Chr. Unveri:iffent!. Referat Syrnposion Tutzing 1985; A.Tachiaos, Rezension zu Lernerle, Recueils. Hellenika 34 (1982/83) 251. In der Tat bezeichnen ihn die Miracu]a nur in der Uberschrift als Bulgaren; vg!. dazu Grigoriou-Ioannidou, Remarques 7 A.I}, die auf das Zeugnis des Siegels (vgl A.38) verweist. Doch ist in einem so gemischten Ethnos seine Abstammung ohnehin nicht abzugrenzen; das Siegel zeigt etwas anderes, namlich dall er in Byzanz als Archon der Bulgaren Karriere machre. Zum Verhalmis der Romer zu den Barbaren in den Miracula vg!. auch Stelian Brezeanu, ,Romains' et ,Barbares' dans les
Balkans au VIle siecle ~ la lurniere des .ivliracles de Saint Demetrius'. devenir .l'autre'. R.t:SEE 24 (1986) 127-)2. )6 2, 5,292, S. 230.
443 Comment
on peur
Mir, Dem. 2,5,303, S. 233; an Thrakien denkt Lernerle, Recueils 2,159. Theophanes 6203, S. 377-.80. Wenn die naheliegende Identifikation halt, handelte es sich wohl urn Mavros junior. Zum Siege! G. Zacos/A.Veglery, Byzantine Lead Seals (Base! 1972) I. I, N r. 934; Lernerle, Recueils 2, 152 I.: Helene Ahrweiler, Byzance et la mer (Paris 1966) 29; Charanis, Kouver 243f.; Grigoriou-Ioannidou, Remarque 7 A.13; Hans Dirten, Prominente Slawen und Bulgaren in byzantinischen Diensren. Studien zum 8. und 9. jahrhunderr in Byzanz (Berlin 1983) 97 f. ;9 Theophanes 6180, S. 364. Besevliev, Bulg. G. 192 rneint, dall der BulgarenkriegJustinians sich nicht gegen den Khan Tervel gerichrer haben konne, der ihm 17 Jahre spater wieder zum Thron verhalf: "Denn sonst hatte Tervel sich, der Treulosigkeir jusrinians eingedenk und ihm grollend, kaum so entgegenkommend gezcigc." Wenige Herrscher barren je derartige Skrupel, ehemalige Gegner zu unterstiitzen, wenn sie sich einen Vorteil davon erwarten konnten. Anders Gjuzelev, Asparuch 20. 0 4 Theophanes 6179, S. 364: "lOU; 1:£B01JAYOQ01J; ;(al1a~ LXAU1JlVLa;". " Theophanes 6180, S. 364. "So Besevliev, Bulg. G. 169f., der annimmt, daE Kuver auf der Chalkidike angesiedelt worden war. Grigoriou-Ioannidou, Epeisodion 13 H. betont, dag sich der Zug justinians vor allem gegen Slawen richtere und zweifelr wie Constance Head, Justinian H. of Byzantium (Madison/Wisconsin 1972) 41 iiberhaupt an dieser Nachricht, die eine Dublette eines Ereignisses nach 705 sein konnte. Dall es sich urn die Bulgaren Tervels handelte, vermutet Charanis, Kouver 242. Zur Lokalisierung, moglicherweise in der .clisura' am Strymon/der Maritza Lemerle, Invasions 276 und 306. 4; Veselin Besevliev, Zur Deutung und Datierung der protobulgarischen Inschrih auf dem Reiterrelief von Madara, Bulgarien. BZ 47 (1954) I 17ff.; ders., Bulg. G. 170. Vg!. auch Geza Feher, Das Reiterrelief von Madara (Sofia 1928). H Erwa bei Lemerle, Recueils 2, 14i; Werner, Vrap 19; Szadeczkv-Kardoss, Kuvrat; Ovcarov, Protobulgaren 177£.; G. Cankova-Petkova, Bulgarians and Byzantines during the First Decade after the Foundation of the Bulgarian State. Byzantinoslavica 24 (1963) 47. 41 Charanis, Kouver 242 . J7
J8
• 6 Head, Justinian n. (wie A-42) 110 hat .kinsmen'. Eine seltsarne Parallele bietet das wo hI von Khan Persian (836-52) starnrnende Inschrift-Fragment in Vassilika (Chalkidike), in dem im Zusammenhang rnit Saloniki von "u abEi..rpu 1101J"(rneine Brudcr) die Rede ist. Auch in ihnen sieht Veselin Besevliev, Zur Dcutung der protobulgarischen Inschrift von Vassilika, Chalkidike. JOB 35 (1985) 143-'48 "Leute des Kuber"; doch bllt sich deren verwandtschaftliche Anrede nach 150 Jahren nicht mehr auf Verwandtschaftsverhaltnisse der langst gestiirzten Dulo-Dynastie beziehen. Sie bestarkt also cher die Vermutung, daE auch mit den ,Onkeln' von Madara nichr Kuvers Leute gemeint waren. 47 Charanis, Kouver 242; Grigoriou-Ioannidou, Epeisodion 13 H. .8 Grigoriou-Ioannidou, Remarque 4 A. 5; vg!. Lemerle, Recueils I, 15 H. 496171, S. 357le Moravcsik, Onoguren 80. Fur legendenhaft halten den Berichr auch Ditten, Protobulgaren 71; Lauterbach, Untersuchungen 595 H. p DAI 30, S. 142, vg!. Kap. l5. Die Fiinfzahl steckt ubrigens auch in der bulgarischen Fiirstenliste, wo ausdrucklich gesagt wird, dall die Bulgaren vor Uberschreitung der Donau fiinf Herrscher gehabt hatten (Besevliev, Bulg. G. 482). l' Pseudo-Moses Chorenac'i, hg. P. Soukry (Venedig 1881) 25 - vg!. Marquart, Streifzuge 57f. und Besevliev, Bulg. G. I46f. - nennt die Kup'i-Bulgar, die Dub (oder Kuci)Bulkar, die Olchontor Blakar und die Cdar Bolkar, die vermudich nach Fluiinamen benannt sind. Zum Vierersystern allgemein und zu den vier Ki:inigen der Bulgaren Togan, Ibn Fadlan 155 und 295; ebd., 147 wird der Bulgarenname von der Zahl fiin] abgeleirer. 5; Siehe Kap. 2.2.; Moravcsik, Onoguren 79. Fiir "historisch wertlos" halt den Kotragos Ditten, Protobulgaren 672. Vg!. auch Szadeczky-Kardoss, Kutriguroi 519.
444
Anmerkungen
54 DAI 42, 77, S. 186. Die Lokalisierung isr umstritten ; man kann darin Wolga- oder pontische Bulgaren sehen (Moravcsik, Commentary 62, rnit Lit.) oder, wie jiingst George Huxley, Steppe-peoples in Constantine Porphyrogennetos. JOB 34 (1984) 77-90, bes. 85 f., eine weitere Bulgaria (am unteren Donez). Bei der Vielfalt der bulgarischen Ethnogenesen wurde auch das nicht iiberraschen: doch fragt sich, ob man aus dem angeblichen Reiseweg der Rus zu den Chasaren so weitreichende Schliisse ziehen kann. 35 Wie A.52, 17. 56 Besevliev, Bulg. G. 482. 57 Szadeczky-Kardoss, Kuvrat: vg!. Kap. 7.8. 58 Werner, Vrap 19ff. und 66f. .. 59 Dazu kiinftig Pohl, Rezension in MIOG 96 (1988). 60 Vg!. die Rezension von Eva Gararn, Bonner Jahrbiicher 187 (1987) 854-57, die eine Reihe Vergleichssnicke des 8.Jahrhunderts nennt, sowie kiinftig Balint, Archaologie: Horedt, Volker 16; ahnlich laut freundlicher Mitreilung Falko Daim (Wien). Ein rnethodisches Problem liegt darin, dafl, wie Werner richtig bernerkt, noch keine spatawarischen Graber erschlossen worden sind, die mit dem Reichrurn der friihawarischen .Fiirstengraber' vergleichbar waren, Die Herkunft der Bronzegiisse und ihrer Motive is! zudem noch ungeklart; Werner leitet sie von der Werkstatt des Khagans ab, eine Theorie, die erwagenswert, aber unbewiesen ist. Vg!. Kap.7.8. Spatawarische Giirtelverzierungen rnit Parallelen zu Vrap und Nagyszentmiklos publizierte jungst Garam, Coldgegenstande io r I.; vg!. Kiss, Goldfunde I J2 H. 61 Nordlich von Dyrrhachium ist im 9.-10. Jahrhunden ein Bistum Chunabia belegt Belege bei Moravcsik, Byz.turcica 2, 290, der es von einem ebenfalls (allerdings nicht in dieser Gegend) bezeugten, vielleicht hunnischen Volksnamen Chunaboi ableitet. Die "civitas Avarorurn", wie in einer ins 8. Jahrhundert datierten, im 13.Jahrhundert gefalschten Papstbulle das spatere Ancivari genannt wird - Ludwig v. Thalloczy/ Konstantin jirecek/ Emil v. Sufflay, Acta et diplomata mediae aetatis res Albaniae illustrantia (Wien 1913) I, 50, S. I J - isr ein gesuchter Archaismus, der wohl eher der historischen Bildung des Falschers als einer uber ein halbes J ahrtausend erhaltenen lokalen Tradition entspringt. Anders Georg Stadtmiiller, Forschungen zur albanischen Fruhgeschichte (Wiesbaden 1966) 171; vg!. Kollautz/Miyakawa I, 285; Weithmann, Slaw. Bevolkerung JP.
Kapitel 7.8. Sagi, Fenekpuszta 431; vg!. Kap. 3. 8. , Horedt, Awarenproblem 106; vg!. Kap. 6. 12. l Vg!. Kap, 3. 8. 4 Bona, Abrifl 612-J4; ders., Volkerwanderungszeitforschung 292; ders., Geschichte, kiinftig in SSCI 35 (1987) berrachtet neuerdings auch die Zeit von 600--630 als eigene Periode (1.2), wodurch 630--70 zur dritten Periode der Fruhawarenzeit (1.3) wird. Die ubiche Einteilung bei Garam, Fundstoff 19TH.; H. Toth, Friihawarenzeitliches Grab in Kecskernet, Sallaistraiie, Acta Arch. Hung. J2 (1980) Il7-p. 5 Bona, Abrifl618; ders., Awaren-Katalog 14. 6 Toth, Kunbabony zc if.; Bona, Awaren-Katalog 13. Grundsatzlich ist die Datierung und Einordnung der oft auflergewiihnlichen Snicke eines Fiirstengrabes problemarisch; etwa au/\erte jungst Peter Stadler (Wien) bei einem Diskussionsbeitrag in Spolero (kunftig in SSCI 35, 1987) Zweifel an der Datierung des Fundes von Kunbabony, der nach der Kcmbinationssratistik noch vor 600 datiert werden konnte. 7 Bona, Awaren-Katalog 12f.; ders., Viilkerwanderungszeitforschung 307£.; ders., Geschichre, kunftig in SSCI 35 (1987) siehr in den Toren von Kunbabony und Bocsa Mirglieder der Baian-Dynastie; es ist allerdings niche anzunehmen, da/\ sich diese weit iiber 626 behaupten konnte. Die Furstengraber von Kunagota und Kunmadaras datiert Bona, Ungarns Volker 129 ins 6.Jahrhundert. Eingehende Untersuchungen zum Fund von Bocsa und anderen reichen Funden des 7.jahrhunderts (Kecel, Tepe, Kunagota etc.) bei Laszlo, I
Kapitelr.B.
445
Etudes, bes, 219-38, der auch erstrnals die Verbindungen zum sudrussischen Fund von Malaja Perescepina (siehe Kap. 7. 6.) herausarbeitete. S Laszlo, Etudes hatte vor allem die Gemeinsamkeiten zur vorhergehenden Gruppe herausgearbeitet; Bona, Awaren-Katalog 16 zahlt letztere zur mittelawarischen Gruppe. Ferner schreibt er sie eher "bulgarischen" Fursten zu, wofur vor allem die byzantinischen Schmucksachen (vg!. ders., Ivancsa 260; Balint, Byz. Beziehungen 211) ins Treffen gefi.ihrt werden, was alierdings kein zwingender Schluf ist, Zum ,Trinkhorn-Horizont' des 7.Jahrhunderts auch Garam, Vorosrnart 208 H. 9 Kovrig, Alatry.in 179f. und 227; Bona, Volkerwanderungszeirforschung 287; ders., Ivancsa; Eva Garam, A kozepavarkor sirobulussal keltezhero leletkore (Der rnit GrabobuIus datierbare Fundkreis der Mittelawarenzeit). Archeologiai Ertesito 103 (1978) 206-16; dies., Fundsroff 195ff.; Balinr, Archaologie (irn Druck). 10 Kovrig, Alattyan 180f.; Daim, Leobersdorf (Vorbericht in Interaktionen) 80. 11 Kovrig, Alattyan 279; Garam, Fundstoff 197; den schrittweisen Charakter dieses Wandels betont Daim, Leobersdorf 155H. r z Die Ausweitung des Siedlungsgebietes betonen etwa Kovrig, Alattyan 230; Bona, Abrif 613; ders., Awaren-Katalog 15; zur Slowakei Tocik, Besiedlung (unveroffenrl, Referat Tutzing 1985), der eine awarische Besiedlung der Siidwest-Slowakei im zweiten, der Siidost-Slowakei im vierten Viertel des 7.jahrhunderrs annimrnt; vg!. auch Parcewski, Besiedlungsgeschichte 37ff. Zur awarischen Besiedlung Siebenbiirgens gegen Ende des 7·J ahrhunderts Horedt, Awarenproblem 103ff. Daf die Ausbreitung nicht schubweise erfolgte, stellt Daim, Leobersdorf 176 fest, Vg!. auch Balint, Archaologie (im Druck). 13 Kovrig, Alarry in 182; vgl. Daim, Leobersdorf J 57f. 14 Bona, Geschichte, kunftig in SSCI 35 (J987). 15 Vg!. Kap. 8. I. 16 Bona, Awaren-Katalog 15 und J7; Garam, Gliederung; Balint, Archaologie; ahnlich schon Kovrig, Alatty in 129. Grundlage dieser Datierung sind allerdings vor allem Uberlegungen der Belegungsstatistik: eine Miinzdatierung ist nach 680 nichr mehr moglich, und die relativ geringen Verbindungen zum besser datierbaren merowingerzeitlichen Material geben trotz der Bemiihungen von Frauke Stein, Beziehungen 233ff., noch keine ausreichende Basis. Zu dieser Problematik auch Daim, Leobersdorf J58f., der den Beginn der Mittelawarenzeir etwas Iriiher ansetzt (ca. 650). Allgemein zur Datierungsfrage ders., Sommerein 83 ff. 17 Werner, Vrap 67; ahnlich Zlata Cilinska, Criteres de datation de l'industrie it ferrures moulees dans les necropoles de VIe au VIIIe siecle. Questions fondamentales 71-76 (6701 80); dies., Development 237ff. Dagegen Balint, Archaolcgie, rnit Lit. 18 Peter Stadler, Wien, kartierte jiingst laut freundlicher Mitteilung das Inventar der einzelnen Perioden im Karpatenbecken. Vg!. Daim, Sommerein 83H. 19 Ein wesentlicher Versuch in dieser Richtung ist die EDV-gestiitzte Kombinationsstatistik, die Peter Sradler (Wien) in den lctzten Jahren durchfiihrt; vg!. dazu kiinftig seinen Beitrag im Symposions-Band Zwettl 1986 und seine Dissertation, die als Band 4 der Reihe ,Studien zur Archaologie der Awaren' in Wien pubiiziert wird. '0 Laszlo, Problemes 73 rneint, "que le changement total du materiel archcologique ne peut ere explique suHisament que par l'apparition d'un peuple tout neuf dans la region". Ahnlich Kovrig, Alattyin 231: Die Unrerschiedc "lassen sich wedcr rnit einem inn ercn Entwicklungsgang noch rnit einer plotzlichen Anderung der Mode erklaren". z t Werner, Stand 283 f.; Kudyrge ist die bislang bedeutendste Nekropole aus dem Bereich des tiirkischen Khaganates. Vg!. dazu jiingst Roman Kenk, Friih- und hochrnittelaiterliche Graber von Kudyrge am Altai (Miinchen J982) und kiinftig Balint, Archaologie. Bedeutsam isr vor allem der dorr gefundene Greifenbeschlag. " Bialekova, Frage 27ff.; dazu auch Balint, Archaologie, der die zentralasiatische Herkunft dieser Keramik nichr als gesichert betrachret. 'l Problernes 74; er argumentierte u. a. rnit dem sehr fragwiirdigen Vergleich von Fundkarten und friihen ungarischen Ortsnarnen. Zur Problematik der Lornowatowo-Kulrur des Kama-Gebietes auch Kovrig, Alattyan 235H. Zu den Kulturbeziehungen der Karna-Re-
Anmerkungen
446
Kapitel
gion Th. S. Noonan, Russia, the Near East, and the Steppe in the Early Medieval Period: An Examination of the Sassanian and Byzantine Finds from the Kama-Urals-Area. Archivurn Eurasiae Medii Aevi 2 (1982). Die dortigen Parallel en zum Karpatenbecken sind jedoch wohl eher aus der siidrussischen Saltowo-Mayaki-Kultur des 8.Jahrhunderts zu erklaren - dazu kunftig Balint, Archaologie. Fur ein oder gar zwei Vi:ilkerweilen auch Kovrig, Alattyan 229; Sos, Problematik 94; Werner, Stand 282ff. bzw, 310ff. 24 Cilinska, Frage 317ff.; Dekan, Motifs; ders., Problematik 92f.; ders., Herkunft und Erhnizitat der gegossenen Bronzeindustrie des 8. jahrhunderts. Slovenski Archeologia zc (1972) 317-452; Klanica, Siedlung 132. '5 Deer, Untergang 73 I; dagegen argumentierte Werner, Stand 282 bzw. 310, daG dies sehr wo hI methodisch gerechtfertigt sei. 26 Szadeczky-Kardoss, Kuvrat 84ff. '7 Bona, Ivancsa 259-61; Garam, Kiskore 287,; zuletzt Horedt, Volker 14f. 28 Ausfiihrliche Kritik bei Pohl, Khaganat 46ff. Der legendarc vierte Kuvrat-Sohn kann nur entweder identisch mit Kuver gewesen sein oder eine neue Kultur nach Pannonien gebrac~t haben. Beide Theorien sind unbeweisbar, aber mi:iglich; ihre Kombination ist unstnrug. 29 Bona, Bulgaren 109ff. aufgrund von Forschungen von Vekony, Onogurok und Therese Olajos, Adalek a (h)ung(a)ri(i) nephlo es ei kes6ilavarkori etnikum tortenetehez. Antik Tanulminyok 16 (1969) 87-90. Dazu auch Szideczky-Kardoss, Onoguroi 902--06. )0 Walter Lendi, Untersuchungen zur Friihalarnannischcn Annalistik. Die Murbacher Annalen (Freiburg 1971) 84; Ann. Alam. a. 790, a. 791, ebd. S. 164-67; ausfiihrlich dazu Pohl, Khaganat 47ff. Die Niederaltaicher Annalen, Bonas bayerisches Beweisstiick, sind ein spater Auszug aus den alamannischen Annalen (vg!' MGH SS 20, 776). )' Beda, Historia Ecclesiastica I I (hg. Colgrave 38) iiber den Zug der Vandalen, Alanen und Sueben; Errnenrici Ccenobirae Augiensis Tentamen Vitae S. Galli Adornandae. MGH SS I I, 3 I macht daraus den Zug der ihm vie! naheliegenderen "Alarnannen, Sueben und Vandalen" urn 400; Bayern als Vandalen bei Elias SteinmeyerlEduard Sievers, Die althochdeutschen Glossen 2 (Berlin 1879) 246. Verbreiteter war die GIeichung VandaIi = Venedi, die vielleicht auch der Murbacher Schreiber irn Kopf hatte, Vg!. PohI, Khaganat 47ff. )2 D.L.D. 101 (860); Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Nicderosterreich 7 (Wien 1975) 53; Klebel, Ostgrenze 370; Wiesinger, ProbIeme 358f. mit der AbIeitung von ahd. ,wang' (mit zahlreichen Paralleleri). Grundsatzlich in beiden Richtungen zu deuten ist auch der Name des Vasallen Wangar (Brunner, Oppositionclle Gruppen 137).
)) Vgl. Kap, 7· 7. Vg!' Kap. 8.3. Vg!' Kap. 8. 3. )6 Vg!' Kap. 7. 7. 37 Kovrig, Alattyin 208 und 231. )8 Daim, Somrnerein 64 und 8 I H., besonders ders., Leobersdorf (Vorbericht) 82. J4 )5
)9 0
die Graphik
88 f.; ders., Leobersdorf
157 i.;
Balinr, Archaologie.
Bona, Awaren-Katalog 174' Szentpereri, Gliederung 109. 4' Awaren- Katalog 15; ders., Ceschichte, kiinftig in SSCl 35 (1987). 4) Balint, Archaologie (irn Druck). Problematisch ist dabei, daf der Beginn der SaltowoMayaki-Kultur noch nicht exakt zu datieren ist (Pletnewa, Chasaren 95 setzt ihn erst in die Mitre des R. jhdts.) und damit mi:igIicherweise spater lag als der Anfang der Spatawarenzeit im Karpatenbecken. Argumente fur die Datierung ab 700 bei Balint, Addenda 400L; ders., Datierung 142 (rnit sowjet, Lit.), 44 Diese Tatsache betonte jiingst auch Erdelyi, Bronzefunde, kiinftig in SSCl 35 (1987); trotz der iranischen und byzantinischen Einfliisse ist, wie er feststellt, die Zusammenstellung der Motive, ihre Verwendung auf Giirteln und deren vollsrandige Beigabe im Grab bisher nirgends auGerhalb des Karpatenbeckens festgestellt worden. 45 Vg!. Kap. 8. l. 4
B:r.
447
6
4 Bilint, Archaologie (im Druck). Gall Greifen in Zentralasien zur Dekoration von Textilien verwendet wurden, zeigen die (allerdings vie! altercn) Funde von Noin-Ula, wo im Kurgan 25 ein Stofffragment rnit Greifenmotiv zu Tage kam- Kadar, Animali 1380. 47 Vg!. Kap. 6. 12. und 7- 7. 8 4 So Bona, Katalog 15, der allerdings auch wesentliche Elemente innerer Umgestaltung erwahnt, Die "allmahliche Umgestaltung der Awarengesellschaft im 7. Jahrhundert" behandelt Avenarius, KonsoIidierung 1029. 49 Dazu Bona, AbriG 618; Avenarius, Struktur, kiinftig in SSCI 35 (1987); auf ahnliche Prozesse in der Mongolei verweist Hesse, Austausch 151. 50 Kovrig, Alattyin 203 f. verweist auf die zunehmende Anzahl armer Graber im Wechse! der drei Gruppen. 5' Besevliev, Bulg. G. 210f. 52 Vgl. Kap. 8.2. 53 Ery, Studies 125 f. Allerdings fanden solche Zuwanderungen nicht in allen Craberfeldern zum gleichen Zeitpunkt statt; in Leobersdorf tritt erst in der zweiten Phase der Spatawarenzeit, als sich auch die Bevi:ilkerungszahl erhoht, erstrnals ein bestimmter mongoloider Menschentyp auf (Daim, Leobersdorf). 54 Dazu Jettmar, Steppenvolker 241 f.; ebd. 204ff. auch zur Bedeutung von Greifen- und Rankenmotiven in der Kunst der Steppenvolker, deren Wiederaufleben in der Awarenzeit vom Standpunkt der .skythischen' Kunstgeschichre eine Spatform darstellt, Vg!. Kap. 8. I. Zum ,Archaismus' der Steppenaristokratie auch Ferdinandy, Reitervolker 149.
Kapitel 8.1. , Schon der skythische Tierstil entstand aus einer Synthese barbarischer, griechischer und persischer Elcmente. Zum Greifenstil kiinftig Daim, Greif (Symposion Zwettl 1986), der eine Vorbildwirkung byzantinischen Kunsrhandwerks erwagt und die Annahme eines sassanidischen Ursprungs (Fabeltier Senmurv) bei Werner, Vrap 58 H. skeptisch betrachtet; Balint, Archaologie rnit der Vermutung rnittelasiatischer Herkunft, gegen Dekan, Problematik 71 H., der an lokalen, alteuropaisch-spathellenistischen Ursprung denkt; aIlgemein Brandenburg, Greif 451 ff. Vg!. auch Kap. 2.5. Es ist vielleicht kein Zufall, daG KoIlautz! Miyakawa 2, 227-37 ausfiihrIich den Greifen von den Merowingern zu den Jukagiren verfolgen, ohne die Problematik der awarischen Greifen dadurch wesentlich erhellen zu konnen, 2 Gold der Sky then aus der Leningrader Eremitage. Katalog Miinchen 1984, bes. 144f., 159, 162 (Abbildungen). Grundlegend fur die Bearbeitung des skythischen Tiersrils, wenn auch teils uberholt, die Arbeiten von Michael Rostovzeff, r: B. The Animal Style in South Russia and China (Princeton 1929), und seines Schiilers G. 1. Borovka, z. B. Scythian Art (London 1928). Vg!. auch J ettmar, Steppenvolker 5 H. ) Togan, Ibn Fadlan 2}I; Kollautz/Miyakawa I, 58. Die Darstellung eines bezoptten Kriegers hat sich auf einer awarischen Riemenzunge erhalten (Awaren-KataIog, Abb. 74). Zu den Zopfspangen der Spatawarenzeit Szentpeteri, Gliederung 2, I47ff., der irn Tragen von Zopfspangen ein Standesprivileg sieht. 4 Kovrig, Alattyin 227; Bilint, Archaologie; Garam, Fundstofi 197ff.; Bona, AwarenKatalog I7L; Cilinska, Frauenschmuck 63 H. Vg!. auch Daim, Sommerein SSf.; seine Graphik zeigt, daG sich nicht alle Typen auf einen Schlag anderten. 5 Bona, Geschichte, kiinftig in SSCl 35 (1987). 6 V gL Kap. 6-4- Machart der Giirtel und ihre vollstandige Beigabe gelten zumeist aIs wichtigstes archaologisches Charakteristikum des 8. Jahrhunderts, vgl. kiinftig Erdelyi, Bronzefunde, SSCl 35 (1987). 7 Szentpeteri, Gliederung 2, 183. 8 Daim, Leobersdorf (im Druck). Zum Begriff des ,Eigensinns' Oskar Negt/ Alexander Kluge, Geschichte und Eigensinn (Frankfurt/M. 198 I) bes. 766. 9 Diese Vermutung auGerten Laszlo, Etudes 292; Deer, Untergang 76,.
Kapitel
Anmerkungen
448
'0 Eisner, Devinska Nova Yes 410; Lippert, Westgrenze 165 f. "So WIt sich dariiber diskutieren, ob die reich ausgestatteten Mannergraber in diesen grof en Graberfeldern einer awarischen Mirtel- oder einer Kriegerschicht zuzurechnen sind, oder ob es sich bei diesen lediglich urn die Oberschicht einer abgeschlossenen kleinen Gemeinschaft handelt" - Ba-
lint, Archaologie. r r Szentpeteri, Gliederung 84f.; Cilinska, Zelovce. t z 56s, U110 2, 226; B6na, Awaren-Katalog 16. ') Dazu kiinftig Roux, Religion, SSCl 35 (1987). Solche My then entsprechen nach seiner, von Georges Durnezil inspirierten, Interpretation der Vorstellungswelt der Kriegerbiinde, deren junge Angehi:irige sozusagen als Brautigam des Raubtier-Totems die urspriingliche sexuelle Verbindung im Kampf realisierten. Inwieweit solche Deutungen auf die awarische Kunst anwendbar sind, steht natiirlich dahin; do ch entspringt diese sicherlich, wie jede .primitive' Kunst, tieferen Antrieben als der bloiien Freude an der Dekoration. '4 Kovrig, Alattyan 2I8f.; Daim, Niederosterreich 24; Szentpeteri, Gliederung 79-IIO; ders., Gliederung 2,183 (der die armen Graber in Zelovce mit 60--80% beziffert). Ob diese Armen Sklaven waren, wie Laszlo, Etudes 292 meint, ist aus den Graberfeldern nicht abzulesen. '5
Balint, Archaologie.
Das zeigt etwa der Vergleich der beiden Graberielder von D110 - S6s, D110 2, 226. Zur spatawarischen Keramik auch Szdke, Siedlungsgeschichte 18 I H.; B6na, Volkerwande,6
rungszeitforschung 321 H. '7 Daim, Leobersdorf 163 H. ,8 Ibn Fadlan c. 75, Togan 78. '9 Kovrig, Alattyan 73ff.; Daim, Niederosterreich 24; ders., Leobersdorf 165ff. 20 Etwa in einem Grab in Wien-Csokorgasse; unveri:ifftl. Vortrag von Ludwig
Streinz
(Wien). 2' Auf diese Mi:iglichkeit verweist Daim, Leobersdorf 166, nach vi:ilkerkundlichen Parallelen aus Zentralasien: Wolfgang Konig, Die Achal- Teke - Zur Wirtschaft und Gese11schaft einer Turkmenen-Gruppe im 19. Jahrhundert. Veri:iHentlichungen des Museums fiir vet-
zu Leipzig 12 (1962). Balint, Archaologie. Die Belegung der Graberielder I:iGt a11erdings keinen zwingenden
kerkunde 22
Schluf auf die durchgehende Beniitzung der zugehorigen Siedlung zu; sowohl Transhumanz zwischen fixen Platzen als auch kleinraumige Verlegung der Siedlung bei Beibehaltung des Friedhofes waren mit dem Befund vereinbar. 2)
Balint, Archaologie.
Freundliche Mitteilung der Ausgraberin Eva Garam, Budapest. Wertvo11e Hinweise bei Szoke, Siedlungsgeschichte 189 f. zur Siedlungsstruktur des dicht besiedelten Li:iGgebietes am Koros. 26 B6na, Awaren-Katalog 16. 27 Balint, Archaologie: Kiss, Kolked 189. 28 Kiss, Kolked I90f. 29 G. Kiss, Funde 168 f. )0 S6s, Problernarik 97; dies., Bevi:ilkerung; B6na, Volkerwanderungszeitforschung 303 H.; Cilinska, Beziehungen 53; dies., Development 247 zu den biriruellen Graberfeldern der Slowakei, wobei die Brandgraber a11erdings im Lauf des 7. J ahrhunderts meist verschwinden; Eisner, Devinska Nova Yes; Balint, Archaologie. )' Eisner, Devinska Nova Yes; dagegen die Rezension von Bela Szoke in Archeologiai Etesito So (1953) 166-70; Hagen KellerlVolker Bierbrauer, Beitrage zum awarenzeitlichen Graberfeld von Devinska Nova Yes. Slovenska Archeol6gia 13 (1965) 377; B. S. Szatrnari, Das spatawarische Material der Randgebiete. A Mora Ferenc Muzeum Evkonyve (1969) zum 163-174; dafiir Zdenek Klanica, Die Slawen im Marchgebiet und ihre Beziehungen awarischen Stammesverband. Bericht iiber den 2. intern. Kongref f. slawische Archaologie 2 (Berlin 1973) 339H. Vg!. auch B. Szoke, Dber die Beziehungen Mahrens zu dem Doriaugebiet in der Spatawarenzeit, Studia Slavica Acad. Scient. Hung (1960) 75 ff.; Avenarius, Konsolidierung 102 I. 24
25
8.2.
449
l' Lippert, Westgrenze I62ff.; die slawischen Elernente betont Cilinska, Development 240ff. Der Mangel an Siedlungsgrabungen (ebd., 251) erschwert die Analyse zusatzlich, J) janos Gyozo Szab6, Topographische Angaben zur spatvi:ilkerwanderungszeitlichen Siedlungsgeschichte des Marra-Cebietes. Studijne Zvesti 16 (1968) 245-51; Cilinska, Bestattungsritus 47ff.; dies., Development 240ff.; Dekan, Problematik 77; Parczewski, Besiedlungsgeschichte 39 H.; Bona, Vi:ilkerwanderungszeitforschung 306. H Vgl. Kap. 6. I I. )5 Es ware vielleicht methodisch sauberer, zur Vermeidung von MiGverstandnissen einen Kunstausdruck zu verwenden (,spatawarenzeitliche Population' oder ahnliches), Doch geniigt in der wissenschaftlichen Diskussion wo hl auch das Einverstandnis, daG der BegriH .Awaren' kein einheitliches Ethnos bezeichnet, sondern nur eine regional vorherrschende ,ethnische Praxis'. )6 Eisner, Devinska Nova Yes; gerade hi er gibt es allerdings auch starke slawische Elemente, etwa in der Keramik. Cilinska, Nove Zarnky; dies., Period 133ff.; Bohuslav Chropovsky, Peuplement slave en Slovaquie - l'etat actuel des recherches. Studia historica Slovaca I (1963) 9-29; ders. (hg.); Irnportants sites slaves en Slovaquie (Bratislava 1978); Anton Tocik, Die vorgroiimahrische Periode in der Slowakei. Das Grofjmahrische Reich (Prag 1966) 59"'-84; Parczewski, Besiedlungsgeschichte 39 ff.; J. Zabojnik, Zur Problematik der Waffenvorkommen auf Graberfeldern aus der Zeit des Awarenreiches in den nordwestlichen Teilen des Karpatenbeckens. Interaktionen 297-302. 37 Mitscha-Marheim, Grenzorganisation; ders., Spur en 142f.; Lippert, Westgrenze 165ff.; Daim, 7· u. 8.Jh. 93· )8 Mitscha-Marheim, Friihgeschichtliche Grabfunde aus Unter St. Veit. Archaeologia Austriaca 44 (1960) 50--57; ders., Grenzorganisation; Deer, Untergang 763; Lippert, Westgrenze 169. Zur ,gyepii'-Organisation Gi:ickenjan, Hilfsvi:ilker 5 ff.; dabei ist zu unterscheiden zwischen der Grenzeinode, die in vielen zentralasiatischen Steppenreichen und bei den Attila-Hunnen belegt ist, und einer eigentlichen Grenzorganisation rnit Grenzwachtern und Befestigungsanlagen, wie sie die Ungarn seit der 2. Halite des 10. Jahrhunderts errichteten. )9 Siehe Kap. 8.3. und 8+ Zur archaologischen Rezeption dieser Nachricht Darina Bialekova, Die ethnischen Verhaltnisse im ni:irdlichen Karpatenbecken am Ende des 8. und zu Beginn des 9. Jahrhunderts und die Anfange der Staatsbildung der mahrischen Slawen. Die Bayern und ihre Nachbarn 2, 133-36. 4° Kovacevic, Militargrenze 49 H. 4' Vinski, Nalazima; Kovacevic, Kaganat. 42 R. Brunardzic, Izvestaj za zastitnog arheoloskog iskopavanja ranosrednjovekovne nekropole na lokalitetu ,Ciglana' kod Celareva. Gradja za provcavanja spomenika kulture Vojvodine 8-9(1978-79) 33-67. Dazu Balint, Archaologie, der sich gegen eine jiidischchasarische Deutung wendet. Eigenartig ist die C r a-Datierung von Material aus dem Craberfeld (969+/-66 Jahre), die in ihrer Isoliertheit freilich wenig aussagekraftig ist. 4) Horedt, Awarenproblem 103ff.; zur Spatawarenzeit in Siebenburgen jiingst Bona, Daciatol erdoelveig 174 ff. 44 B6na, Awaren-Katalog 16. Zusammenfassend iiber spatawarische Reitergraber Garam, Pferde- und Reiterbestattungen 123-26, mit Verbreitungskarte der Pferdegeschirre. 45 Awaren-Katalog 82f. 6 4 Das verrnutet Balint, Archaologie. Zum Ausrnaf der Grabgruben als Status symbol auch Daim, Leobersdorf 171.
Kapitel
8.2.
Vg!. Kap. 6.3. 2 Tschou-schu, Liu Mau-Tsai 9. 3 Deer, Untergang 759ff.; Bona, Cundpald 322; Tomaschek, Avares 2265. 4 "Wo die Ki:inige der Awaren mit ihren Fi.irsten zu residieren pflegten", Ann. Lauresh. a. 796, 37. I
45° 5 6
Anrnerk ungen
Ann. Einh. a. 782,163; Ann. Lauriss. a. 782,162; Ann. Fuld. a. 781, 349· "Chagan seu Iugurro ... a suis occisis", Ann. Lauresh. a. 796, 182; Ann. Fuld. a. 796,
351· ArF a. 805, 80. De Pippini Regis Victoria Avarica 6-10, MGH Poet. Lat. 1, 1I7f. 9 Ann. Lauriss. a. 796, 182. 10 Ann. Einh. a. 781, 162; Ann. Fuld. a. 796, 351. " Ibn Rusra, Kitab al-A'laq an-Nafisa, hg. M. J. de Goeje (Leiden 1892) 139 L, Dunlop, Khazars 104 f. 11 Togan, Ibn Fadlan 98 H.; Dunlop, Khazars I I I. I) DAI 42, S. 181. '4 Al-Istachri, Kitab Masalik al-Mamalik, hg. M. J. de Goeje (Leiden IS70) 222 ff.; Dunlop, Khazars 97 f. , 15 A kcttos kiralysag a nomadknal. Karolyi Arpad-Emlekkonyv (Budapest 1933) 28-39· 16 Togan, Ibn Fadlan 27df.; Dunlop, Khazars 208 rnit A.z I I.; Besevliev, Bulg. G. 338 f.; Altheirn, Hunnen I, 120. Zur bei vielen Volkern verbreireten Zweiteilung vg!. Kap. 6. I I. 17 Deer, Untergang 760; Kollautz, Schichtung 139/40 und 154, der wohl irrturnlich den Tudun als zweiten Herrscher betrachtet; Avenarius, Awaren 183 spricht trotz seiner berechtigten Zweifel, "ob wir dern Iugurrus als dem .zweiten Konig' eine so grofle Bedeutung zuschreiben wollen", von archaologischen Beweisen fi.ir die Theorie des Doppelkonigturns, was kaum haltbar isr: Bona, Cundpald }21. Dunlop, Khazars 58 ff. rnit Angabe der arabischen und armenischen Quellen. 19 Theophanes 6196, S. 372 f. 10 DAI 42, S. 182, 27: ,,6 xayavo£ EXElVOC;xui o JtEX Xa~aQ(a£". 11 Deutscher Text bei Plemewa, Chasaren, bes. 155. 11 Dunlop, Khazars 159. 1) Das vermutct Golden, Studies I, 162. '. Turxanthos/Ti.irk-Schad war der Sohn des Sizabulos/Sir- Yabgu, vg!. Menander EL 107,12-14; 19, I, S. 176 bzw. fr. 43. Bei der Bebgcrung von Tiflis nennt Moses Daschuranc'i den Schad als Neffen des Jebu Khagan/Ziebil/(Sir)Yabgu, vg!. Golden, Studies I, 206 u. 7 S
I.
Kap·7+ 15 Thomsen, Inschriften 145; Golden, Studies I, 163. .6 Togan, Ibn Fadlan 98 ff. und 260; Golden, Studies I, 200 f. und 191. 17 Zit, bei Dunlop, Khazars 208. Artarnonov, Istorija Hazar 261-66. Dagegen allerdings Golden, Studies I, 101 f., obwohl auch er die Unrerschiede zum ti.irkischen Model! betont. '9 Eine Zusammenste!lung der Belege bietet Golden, Studies 1, 163f. )C Tschou-schu, Liu Mau- Tsai 5f. )1 Tschou-schu, Liu Mau-Tsai 42-44. )' Tschou-schu, Liu Mau-Tsai 49; Menander EL 207, 27; 19, I, S. 172 bzw. fr. 43· lJ Th, S. 7,8, S. 259. Zur Identifikation ausfiihrlich Haussig, Exkurs 373 ff. J4 Menander EL 2Q, 21-14; 19, I, S. 172 bzw. fr. 43. )S Haussig, Exkurs 373 H. und ders., Herkunft 27ff. versuchr dies rnir groGem Scharfsinn, aber wohl erwas zu statisch. Pritsak, Features, ki.inftig in SSCI 35 (1987), rechnet mit zwei GroGkhaganen und vier Unterkhaganen, die Erben der Grofskhagane waren und die Tire] Yabgu und Schad trugen. )6 Tschou-schu, Liu Mau- Tsai 8 f. )7 Er afs nur mehr vegerarische Nahrung, umlief die Pagode und nahm andere Einschrankungen auf sich, berichtet das Tschou-schu, Liu Mau- Tsai 43· )S Vg!. die Aufstellung bei Marquart, Chronologie 52f. rnir weiteren Beispielen; Klyashtorny, Tes Inscription 152f. (fur den Bogu-Khagan der Uiguren); ders., Terkhin Inscription 12; Golden, Studies 1, I89f. Togan, Ibn Fadlan r aof. )9 Thomsen, Inschriften 168. 4C Bulg. G. 338 ff.; einigc .iiberflussige' Namen in der bulgarischen Furscenliste sind das Hauptargument. Etwa ist Kormesios schon bei Theophanes unter Tervel genannt; in der
1.
Kapitel 8.2.
451
Fursrenliste ist Kormisos aber ersr der drute Nachfolger Tervels (ebd. 198). Ahnlich schon Haussig, Fiirstenliste (wie Kap. 7-6. A.25) 22. 4' Beseviiev, Bulg. G. 341. .' De cerirn. 2,47, S. 681 f.; Besevliev, Bulg. G. 345. .) Besevliev, Bulg. G. 341. H Besevliev, Bulg. G. 198 meint irrtiirnlich, dail auch der chasarische Bag den KapkhanTitel getragen habe; dieser Titel ist bei den Chasaren jedoch nicht belegt, vg!. Golden, Studies I, 6f. und unten. 45 Dczso Pais, A gyub es a kiindi.ih. Magyar Nyelv 27 (1931) 172-74; Bartha, Hungarian Society 57; Golden, Studies 1,201; Gyorffy, Landnahme 241; Laszlo Makkai, Von der Urgemeinschaft bis zurn Feudalismus. Erwin Pamlenyi (hg.), Geschichte Ungarns (Budapest 1971) 1r f.; allg. Isrvan Dienes, Die Ungarn zur Zeit der Landnahme (Budapest 1972); Vajay, Eintritt. .6 Die Baycrn hatten den Kende an die Fischa zu einem Gasunahl geladen und ihn dabei umgebracht - Ann. Alarn. a. 904, 54; Ann. SangalL maiores a. 902, 77; Vajay, Eintritt 35. Die Byzanriner hatten schon ein jahrzehnt zuvor an der Donau rnit den beiden .Hauptern' (tal:; X€fpa)"aL;) der Ungarn verhandelt - Vajay, Eintritt 25 mit Quellenzitaten. 47 :'EX01!OL... LOV LC yv),,&'v xcd LOV %aQX&'v, OlLLV€£EXOUOLLa~Lv xQvwu", DAr 40, S.I78. 4' Golden, Studies I, 101. 49 Ibn Fadlan c. 33, Togan 28. \0 Kutadgu Bilik 2, hg. Yusuf Has Hicib (Ankara 1959) v, 4068f. Zur Quelle Zeki Validi Togan, Die islamische Zeit. Annemarie v . Gabain (hg.), Turkologie. Handbuch der Orientalisrik 51r (Leiden-Koln 1963) 231. Zu den Karachaniden, deren Zentrum am Tschu und Talas lag, auch David Bivar, Der Aufstieg des Islam. Hambly, Zentralasien 84f. 5' Togan, Ibn Fadlan 256ff.; Mikkola, Avarica 160; Deer, Untergang 760. i' Omeljan Pritsak, Karachanidische Streitfragen 1-4. Oriens 3 (1950) 209ff., bes. 210; ders., Die Karachaniden. Der Islam 3 1(1954) 17-68, bes. 23. 5J Ein Beispiel erzahlt Ibn al-Athir (i.ibersetzt bei Eduard Sachau, Dber die ti.irkischen Fursten von Transoxanien und Turkestan. Sb (jAW 74 (1873) 321): Von den Sohncn des Kadr-Khan wurde nach dessen Tod einer Arslan-Khan und der andere Bugra-Khan; die beiden fiihrten jedoch Krieg urn die Alleinherrschaft, und dcr Bugra-Khan besetzte das Gebiet seines Bruders. 54 Togan, Ibn Fadlan 258 f. 5; Kasgari 3, 31; Togan, Ibn Fadlan 259. Pritsak, Karachaniden (wie A.52) halt den Yugrus dcmnach Iur einen Minister, wahrend ihn Togan rnit dem chasarischen Bag vergleicht, In der Tat fiihrte der Yugrus teils auch diesen Titel; doch woh! nicht in dern speziellen Sinn wie bei den Chasaren. Den Titel "Beg" trugen ebcnso viele seldschukische Herrscher bzw. Wi.irdentrager. 56 Togan, Ibn Fadlan 259. 57 Pritsak, Karachaniden (wie A.52) 23; ders., Von den Karluk zu den Karachaniden. Zeitschrift der Deutschen Morgcnlandischen Gesellschaft 101 (195 I) 170-300. ;8 Claude Cahen, Der Islam r , Von den Urspri.ingen bis zu den Anfangen des Osmanenreiches. Fischer-Weltgeschichte 14 (Frankfurt/M. 1968) 204-07. Die Kalifen vermochten freilich so nichr ihrer Entmachtung vorzubeugen; die tatsachliche Macht hatte in Bagdad bald der ,Emir der Emire' als Befehlshaber der ti.irkischen Sklaventruppen, die Verwaltung besorgte der Wesir. 59 Manche Formen srehen denen anderer Kulrurbereiche naher als einander. Vg!. etwa zum germanischen Doppelkonigtum bzw, Doppeldukat: Reinhard Wenskus, RGA 2. Auf!. 6 (1985) 305f. 60 Das berichtet etwa Ibn Fad!an vom Chasarenkhagan - Togan, Ibn Fadlan 100. 61 Das geht aus den chinesischen Berichten i.iber die ti.irkischen Verhalrnisse hervor, vgl. etwa Liu Mau-Tsai 42ff. Die Nachfolge eines Bruders ist ja auch bei den Awaren belegt, siehe Kap. 6.2.
452
Anmerkungen
6. Darin sieht etwa Vajay, Eintritt 45 die Wurzel des Doppelkonigrurns: Beispiele bei Chavannes, Documents 52 und 263. 6) Theophanes 6203, S. 378 f. Der ,ZWo,.o;' konnte rnit dem spateren ungarischen Titei Gyula zusamrnenhangen ; auf einem allerdings dreihundert Jahre jiingeren Siege! aus der Stadt findet sich der Titel "tzoula" (Moravcsik, Byz. turcica 2, 314, mit weiteren Nennungen; er sieht einen Zusammenhang mit dem Gyula). Gegen einen Zusammenhangallerdings Golden, Studies. I, 178 f. 6, Einen solchen Ursprung des chasarischen Doppelfurstenrums nahm schon Artamonov, Isrorija Hazar 261-66 an, danach Golden, Studies I, 101. 6STogan, Ibn Fadlan 274 f. betont die auBerordentliche Stellung der vom tiirkischen Ashina-Clan abgeleiteten ,Khaganiden'; seine umfassende Rekonstruktion dieser Sippe ist aber teils hypothetisch, vg!. dazu Golden, Studies I, 101 rnit A.3 16. 66 "Zweiter Khagan", vg!. Liu Mau-Tsai 44. 67 ,,'QxoQUl]; 6 xoxcvo;", Moravcsik, Byz. turcica 2, 19 d. fiir eine Identifizierung. Unrklart ist auch die Eryrnologie: Kollautz, Schichtung 155 schlagt tiirk. ,oigur'-klug vor. 6 Das meinte auch Deer, Untergang 759ff. 69 Ann. Lauriss. a. 782,162; Ann. Einh. a. 782,163; Ann. Fuld. a. 782, 349. 70 Ann. Lauriss. a. 796, 182; Ann. Fuld. a. 796, 351· 71 Vielleicht wurden die beiden erfolglosen Herrscher aber auch, wie bei vielen Steppenvolkern ublich, umgebracht; zum sakralen Konigsmord Besevliev, Bulg. G. 341-43. 7' So Bona, Cundpald F2. 7J "Ubi reges Avarorum cum principibus suis sedere consueti erant", Ann. Lauriss. a. 796, 182. 7, Zotan: Ann. Alam. a. 795,47, Lendi I68f. (zum Namen vg!. ebd. 128£.); Ann. Guelf. a. 795,45; Ann. Iuvav, min. a. 795, 89; Ann. Iuvav. mai. a. 796, 87; Zodan: Ann. Einh. a. 803, 191 (Zusatz); Tudun: Ann. Einh. a. 795 u. a. 796, 181 u. 183 sowie a. 81 I, 199; Ann. Lauriss. a. 795,180 u. a. 796,182; Ann. Fuld. a. 795, 351; Poeta Saxo a. 795 u. a. 796, 252; T(h)odanus: Ann. Lauresh. a. 795, 36; Chron. Moissacense a. 795, 302; dazu kommen noch diverse Varianten der Handschriften. Bei der Anderung zu Zotan spielt die althochdeutsche Lautverschiebung herein; vg!. auch Tornaschek, Avares 2265 (die tiirkische Erymologie ist fraglich, da der Titel von den Chinesen kommt). Zur Erymologie auch Moravcsik, Byz.turcica 2, 267; Nerneth, Honfoglalo 213; Max Vasmer, Russisches etymologisches Worterbuch 3, 143; K. H. Menges, Rezension zu Golden, Studies 68, rnir weiterer Lit. Zu Zotto/Zortan Zollner, Namensgut 260; Ernsr Forsternann, Altdeutsches Namenbuch I (1900) 108; allgemein zu awarischen Spuren in bayerischen Personennamen vg!. Kap.8·3· 7S MGH Necro!. 2, 12, )0; vg!. Wolfram, Mitteleuropa 135; Wilhe!m Storrner, Adelsgruppen im friih- und hochmirtelalterlichen Bayern (Miinchen 1972) 28; Reindel, Agilolfinger 133. Irrige Herleitung von einem Tudun bei Bona, Cundpald 319. Will man eine awarische Parallele, ware an die Katun zu denken (s. u.). 76 Ann. Einh. a. 795, 18 I. 77 Ann. Lauriss. a. 795,180; ahnlich Ann. Fuld. a. 795, 351. 78 Ann. Alam. a. 795, 47, Lendi I68f. 79 Ann. Lauresh. a. 795, 36; Chron. Moissiacense a. 795, 302. 80 Ann. Einh. a. 803, I9I. 81 Ann. Lauriss. a. 795,180. 8. ArF a. 796, 64 ("se cum populo suo et patria regi dedit"); Ann. Lauriss. a. 796, 182. 8) Chron. Moissiacense a. 795, 302. 84 ArF a. 796, 64. 8s So schon Bona, Cundpald 321, der seine Stellung dem ungarischen Horka vergleicht; ders., Awaren-Katalog 19. Unverstandlich ist nur die Formulierung Bonas (Cundpald 319), er sei .Vasallenfurst der Awaren in Pannonien" gewesen - der Tudun war einer der hochsten awarischen Wiirdentrager, woven auch Bona sonst auszugehen scheinr. Die Vermutung von Vaczy, Der [rankische Krieg 407ff., daB die Tudun-Gruppe im Siidwesren siedelte, stiitzt sich nur darauf, daB Pippin hier ungestort operieren konnre. Aber schon
Kapitel 8.2.
453
Kart selbst war 791 im Nordwesten nicht ad Feinde gestofien. Dagegen auch Wolfram, Mitteleuropa po A.I8. Fiir Avenarius, Awaren 183 ist der Tudun "Hauptling einer bestirnmten territorialen bzw. Starnmeseinheit" (der immer wieder fur Awaren und Slawen verwendete Begriff Hauptling ist freilich Geschmackssache; man miiBte dann erwa auch vom Bayern.Eauprling" Tassilo sprechen.) 86 Ann. Einh. a. 803, 191. 87 "Pannonien und das Awarenland waren ein und dasselbe, obwohl letzteres iiber die alte Romerprovinz hinausreichte." Wolfram, Conversio 103; auch der ,Ring' zwischen Donau und Theif lag ja in ,Pannonien', ArF a. 796, 64. 88 "Sed in promissa fidelitate diu manere noluit, nee multo post perfidiae suae poenas dedit." Ann. Einh. a. 796, 183. 89 Ann. Einh. (Zusarz) a. 8c3, I9l. Denkbar ist auch, daB ein Iriiherer Aufstand gerneint ist, etwa 797 (vg!. Ann. Gue!f. a. 797, 45), der zu einer schnelleren (und drastischeren) Bestrafung des eben getauften Tudun Iiihrte, wie Bona, Cundpald 319 rneinr. Doch hatten die Annalisten wohl mehr Noriz davon genommen. 90 Zum ,princeps'-Gebrauch siehe unten, 91 Ann. Einh. a. 811, 199. 9' Magnae Moraviae Fontes Historici 3, hg. Lubornir Havlik (Brno 1969) 255. Danach auch der Humanist Johannes Aventinus (Ann ales Boiorum 4, 4,15; ebd. I, 339). 93 Kollautz, Schichtung 159 billigt der Falschung nicht nur "geschichtliche Treue" zu, sondern macht aus den beiden genannten Duces "Hunie atque Marauie" irrtiimlich einen einzigen, der beide Titel tragt: das iibernimmt Bogyay, Reiternornaden 98, bei dem noch die Tatsache der Falschung iiberhaupt auf der Strecke bleibt. 94 Marquart, Chronologie II; Haussig, NomadenvOlker 246; Franke, Fremdherrschaften 51; Ildiko Ecsedy, Old Turkic Titles of Chinese Origin. Acta Orient. Hung. 18 (1965) 83-91. 9STschou-schu, Liu Mau-Tsai 9; Chavannes, Documents 21 u. 24. Weitere Nennungen, etwa in den Orchon-Inschrifren, bei Golden, Studies 1,216. Vg!. Marquart, Chronologie 44; Grousset, Steppenvolker 138; Pritsak, Features, kiinftig in SS Cl 35 (1987). Ahnlich das Erymologicum magnum; s. Moravcsik, Byz. turcica 2, 267. 6 9 Theophanes 6203, S. 378f.; Nikephoros 51, s. O. Zu den Ereignissen vg!. Dunlop, Khazars 174 f. Zur Schreibung der Quellen Golden, Studies I, 2 15. 97 Zum Turun des 14. Jahrhunderts Marquart, Analekten 80. 8 9 Die Ansichr von Kollautz, Schichtung 139f.; Kollautz/Miyakawa 2, 10, der Tudun sei der zweite Konig gewesen, widersprichr den Quellen. 99 De Pippini regis victoria Avarica, MGH Poet. Lat. I, 117, 10. 100Bona, Cundpald J2 I. 101Togan, Ibn Fadlan 276; Ferdinandy, Reitervolker 180; Kollautz, Schichtung 15 5; Altheirn, Hunnen I, 49; gegen die von Doerfer vorgeschlagene tiirkische Etymologie Menges, Rezension zu Golden, Studies I, 64 und 68 (fiir eine alt-anatolische Wurzel). 10' Kollautz/Miyakawa I, 76 und 21 10. 10}Menander EL 195, 14; 10,3, S. 123 bzw. fr. 20. DaB er als Nachfolger des Sogderfursten Maniach bezeichnet wird, kann sich auf die Stellung als Gesandter beziehen. Zur Namensform Marquart, Chronologie 43 mit der Lesung Tamga-Tarkhan, die durch die handschrifriiche Uberlieferung nicht gestiitzt wird, aber der Form Tamgan-Tarkhan der Orchon-Inschriften ahnelt, Die Terkhin-Inschrifr wiederurn enthalr den Stammesnamen Yagma, der neben Tabgac und Sogdaq steht und auf den man ,Tagma' als Verschreibung zuruckfuhren konnre (Klyashtorny, Terkhin Inscription 14; Tekin, Tariat Inscription 48). 10 4 Sabra- Tarkhan, Ogul- Tarkhan etc.: vg!. Marquart, Chronologie 3 I f., 49. 10SThomsen, Inschriften 163. Das Zitat von Pritsak kiinftig in Features, SSCl 35 (1987). 106Altheim, Hunnen I, 281 und 2, 277f. 10 7Eine Zusammenstellung der Nennungen bieter Golden, Studies I, 210 f.; die griechischen Nennungen bei Moravcsik, Byz. turcica 2, 253. Eine ausfiihrliche Liste auch bei Vekony, Onogurok 7 I H. 108Togan, Ibn Fadlan 28.
Anmcrleungen
-454 10
Pritsak, Features, ki.inftig in SSCI 3 j ('987) inrerpretiert sic iiberhaupt als Minister bzw. "civil governors" in Sradten, zum Unterschied vom Tudun als militarischern Gouverneur. Eine solche Trennung ist aber wenig wahrscheinlich und stellte zumindest nicht die Regel dar. 110 Golden, Studies 1,212. "' Besevliev, Bulg. G. 331. r r z Nr. 60; Besevliev, Bulg. G. 280 u. 3Pf.; ders., Die zusarnmengesetzten Titel in den protobulgarischen Inschriften. VAJB 30 (1958) 98-1°3. Vg!. K. H. Menges, Altaic Elements in the Proro-Bulgarian Inscriptions. Byzantion 21 (195 I) 92 u. 99; Runciman, Empire 285. 11) Nr. 59; Besevliev, Bulg. G. 286. "4 Cundpald 321. "5 Besevliev, Bulg. G. 353. 116 Togan, Ibn Fadlan 141. "7 Togan, Ibn Fadlan 22 I. 118 DAI 40, 5.174; vg!. Julius Nerneth, Ti.irkische und ungarischc Ethnonyme. VAJB 47 ('975) 154-60; ders., Die perschenegischen Stamrnesnamen. Vngarische Jahrbi.icher 10 (1930) 30; Makkai (wie A.45) II; Bartha, Hungarian Society 57; Gyorffy, Landnahme 244f.; Golden, Studies 1,71. Das Wort erscheint auch in ungarischen Ortsnamen. "9 Golden, Studies I, 213. r ac L. Rasonyi, The Psychology and Categories of Name-Giving among the Turkish Peoples. Hungaro-Turcica, Studies in Honour of Julius Nernerh (Budapest 1976) 212. ill Zollner, Namensgut 259. IU "Petens sibi honorem antiquurn, quem caganus apud Hunos habere solebat". ArF a. 805,80. Vg!. Kap. 8+ ill Ann. s. Emmerami maior. a. 805 (cabuanus); Ann. Xantenses a. 805, MGH SS 2, 224 (cappanus); weitere Beispiele bei Abel/Simson, Jahrbi.ichcr 2, FOf.; Deer, Untergang 775. ". Ann. Men, a. 805, 13. il5 Johann Kaspar Zeuss, Die Deutschen und ihre Nachbarstarnrne (1837) 740; Arnulf Kollautz, Schichtung 137. Dagegen schon Ernst Di.immler, Ober die sudostlichen Marken des frankischen Reiches unter den Karolingern. Archiv [iir Kunde osterreichischer Geschichtsquellen re (rS53) 8; Deer, Untergang 774; Lippert, Awaren nach 800,148; Ratkos, Quellen 186. ,,6 Bulg. G. 339fi.; s. o. Zum awarischen und bulgarischen Kapkhan auch Moravcsik, Byz. turcica 2, 140 f. il7 Marquart, Chronologie 41 iibersetzt die Stelle mit "Kapkhan und Alraras Khagan bin ich deinem Volke geworden"; sonst wird darin ein Doppeltitel Kapkhan-Khagan gesehen, Thomsen,Inschriften 169f.; Altheim, Hunnen 1,208; Czegledy, Composition 27jf.; Osman F. Sertkaya, The First Line of the Tonjukuk Monument. CAJ 23 (1979) 288-91 rnir weirerer Lit. Allgemein zur Inschrift T. Tekin, A Grammar of Orkhon Turkic (Bloomington 1968). ,,8 Altheirn, Hunnen 1,207 H.; ders.!Ruth Stiehl, Qagan und Verwandtes. SOF 15 (1956) 69f. 9
Dermis Sin or, Qapgan. Journal of the Royal Asiatic Society (1954) 174-84. Bona, Cundpald }22; dort auch Verweise auf weitere ungarische Stellungnahmen. 1)1 ArF a. 805, 80. ')' Die Schluilfolgerung von Vekony, Onogurok 71 ff., dail der Kapkhan Anfuhrer einer Gruppe neuzugewanderter christlicher Onoguren vom Kaukasus gewesen sei, isr vor all em als Beispiel methodisch falscher Argumentation interessant, Die derart verbreiteten Rangtire! der Sreppenvolker erlauben eben keinerlei ethnische Zuweisung. Sein Einwand, dail die Awaren nach ihrer Vnterwerfung den Khagans- (und Kapkhans-)titel nicht hatten bewahren konnen, ist niche srichhaltig: Denn gerade davon ist in den Annalen ja die Rede. ')) ArF a. 81 1,98. ')4 Fur die Idenrifikation Zeuss (wie A. I 25) 740; Dummler, Marken (wie A. 125) 9; Abel/ Simson, Jahrbi.icher 2, 472 A'3, ohne allerdings i.iber eine befriedigende Erklarung zu "9
1)0
Kt/pitel
8.2.
455
verfi.igen; Bona, Cundpald 323. Anders Deer, Vntergang 776; er stiitzt si eh auf die Etyrnologie von Nerneth, Honfcglalo 104, der den Titel aus ,kam' (Schamane) und .savcy' (Sendbote) zusamrnenserzt. Doch sind beide Bestandreile erst viel spater be!egt; zu ,kam' Rad10H, Sibirien 2, 67; zurn .orcou;' der Seldschuken Moravcsik, Byz. turcica 2, 135. Vie! einleuchtender ist die Ableitung von ,Khan', s. u. 1)1 Ann. Einh. a. 782, 163. 1)6 Ann. Fuld. a. 796, 35 I. ')7 Ann. Lauresh, a. 796, 37,)8 Ann. Einh. a. 803, 191. ArF a. 8°5, 80. So deutet diesen Titel auch Bona, Cundpald Besevliev, Bulg. G. 334. 14' Runcirnan, Empire 284. '.' Altheim, Hunnen I, 255. 1)9
}22f.
'40
'4) Togan, Ibn Fadlan 142 (der allerdings noch die Lesung .ybige' heranzieht, ebd. 106); Besevliev, Bulg. G. 334, der nach Menges, Byzantion 28 (1958) 448 darin das Titelelement .bag' entdeckt,
'44 Vekony, Onogurok 71 H. rnochte auch ,kana' nichr gelten lassen und lost .qan-asi-vgi' auf. Doch ist ,kana' in mehreren anderen zusammengesetzten Tireln der Donaubulgaren be!egt (Inschr. Nr. '4 u. 78, Besevliev, Bulg. G. 336; Moravcsik, Byz. turcica 2,135), '45 Vekony, Onogurok 71 ff. 6 14 Siehe Kap. 8.4.-5. '47 Nach D. Kar. I, 169 rekonstruiert von Heinrich Fichtenau, Die Urkunden Herz.og Tassilos Ill. und der .Sriftbrief von Kremsmi.inster. Beirrage zur Mediavistik 1 (1977) 97ff.; Herwig Wolfram, Die Gri.indungsurkunde Kremsmi.insters. Mitt. des 00. Landesarchivs, Erg. Bd.2 (1978) 74ff.; ders., Ethnogenesen 129; ders., Mitteleuropa Jp. Zum karantanischen Zupan ders., Conversio 79f. mit A.21; Mal, Probleme 91. Zum Zupan bei den Kroaten Kcnstantin Porphyrogennetos, DA1 29, 67, S. 124; Steindorff, Synode )22. Allg. Dirren, Bemerkungen 448ff., bes. 450 A.31 (rnit weiterer Lit.); jirecek, Serben 127; Phaedon Malingoudis, Die Institution des Zupans als Problem der fri.ihslavischen Geschichte. Cyrillomethodianum 2 (1972/73) 61-76. ,.8 Einer dcr [iinf Anfuhrer del' tiirkischen Nu-shi-pi Starnme trug nach chinesischen Quellen nach 635 den Titel Chu-pan ch'i-chin, sein ,Kollege' von den rivalisierenden Tu-lu war der Ch'u-pan cur - Maenchen-Helfen, Hunnen 268. '49 K. H. Menges, Schwierige slawisch-orientalische Lehnbeziehungen. VAJB 31 (1959) 178 f. Bei den Sorben bezeichnete ,zupa' vielleicht die Burganlage, die .civitas', vg!. Herrmann, Slawen in Dcutschland I7f. '50 Nr. 60, sowie eine Silberschale aus Preslav; Besevliev, Bulg. G. 352, der in ihnen bulgarische Aufseher der slawischen Zupane verrnutet. Menges (wie A. '49) halt es fiir denkbar, dail die Bulgaren den Titel in sekundar slawisierter Form von den Slawen ubernommen hatten. Gegen die Ableitung von Ban, zuletzr vertreten von Kronsteiner, Alpensiawen 146, Tietze (wie Kap. 7.5. A.I2). '51 Vg!. Kap.6+ Zur Bedeutung auch Gabor Vekony, Zur Lesung der griechischen Inschrifren des Schatzes von Nagyszentmiklos, Acta Arch. Hung. 25 (1973) 293-306, b es. 304· ,Boil a' ist der Wi.irdename der oberen Adelsklasse bei den Donaubulgaren, vg!. Besevliev, Bulg. G. 343 ff.; bei den Awaren ist er sonst niche belegt. '5' De Pippini regis victoria Avarica, MGH Poet. Lar. I, 116, 6. '5) Barthold, Turcs 29. Eine mongolische Erklarung vertritr Shiratori, A Study on the Titles Khagan and Katun. Memoirs of the Research Department of the Tokyo Bunko I (1926) I H.; dagegen Franke, Chines. Reich 3, 254. '54 K'o-tun in den chinesischen Quellen; Kollaurz/Miyakawa 1, 57. '55 Thomsen, Inschriften 149 und 167; Tekin, Tariat Inscription 55. '56 Golden, Studies I, 196. 'F Dunlop, Khazars 188. 8
Pseudo-Moses Chorenac'i, vg!. Marquart, auf die Ti.irken des 6. J ahrh underts. 15
Streifzi.ige
58; er bezieht
die Information
Anrnerkungen
456
K. H. Menges, Rezension zu Golden, Studies. CAJ 30 (1986) 66. Vg!. auch L. Rasonyi, Der Frauenname bei den Turkvolkem. UAJB 34 (1962) 233· Zur mongolischen ,hatun' Viadimirtsov, Regime social 69· 161 Vg!. A15. Die Idee verdanke ich Brigitte Resl, Wien. 162 Vg!. Kap. 8+ ,63 Fur die Chasaren belegt angeblich 25 Frauen Ibn Fadlan, Togan 100. Die zahlreichen Sohne des Awarenkhagans um 600 sind auf diese Weise zu erklaren, Selbst der Slawenkonig Samo soll zwolf Frauen gehabt haben, Fredegar 4, 48, S.2IO. Polygam war auch Mavros, die .rechre Hand' Kuvers, Mir. Dem. 2, 5,J04, S. 233, vg!. Kap. 7·7· 16 4 Th. S. 1,4, S. 47· ,65 Vg!. Kap. 3.6. ,66 Ibn Fadlan c. 21, Togan 21. ,67 Tschou-schu, Liu Mau-Tsai 9. ,68 Die Islamisierung brachte wo hi dennoch manche Einschrankungen mit sich, vg!. Sadi Uciincu, Die Stellung der Frau in der Geschichte der Ti.irkei. Ein historischer Uberblick von den alten Turkvolkern bis heute (Frankfurt/M. 1984). Uber Spuren einer matrilinearen Vergangenheit der Ti.irken vg!' Ecsedy, Tribe and Tribal Society 249ff. 169 Geheime Geschichte, hg. Heissig 150; vg!. Kap. 6·7· '7 Freundliche Mitteilung von Falko Daim, Wien. '7' 1. Erdelyi/E, Ojtozi/W. F. Gering, Das Craberfeld von Newolino. Archaeologia Hungarica 46 (1969) 93; Lippert, Westgrenze 165. Zu Tiszafi.ired: freundliche Mitteilung der Ausgraberin Eva Garam, Budapest. 172 Bona, Volkerwanderungszeitforschung 3 13· '73 Daim, Leobersdorf 164. '74 "Den Ort, wo die Konige der Awaren mit ihren Fi.irsten zu residieren pflegten, den man in unserer Sprache Ring nennt", Ann. Lauresh. a. 796, 37· 175 "Den Ring des Awarenvolkes, zuvor lange Zeit ungestort", ArF a. 796, 64· 6 '7 Poeta Saxo a. 796, 252. '77 "Ihre Residenz, die, wie gesagt, Ring, von den Langobarden aber campus genannt wird", Ann. Einh. a. 796, 99· 178 Vg!. Kap. 6+ '79 Notker, Gesta Karoli Magni 2, I, S. 49-5 I. 180 Klebel, Ostgrenze 3; Mirscha-Marheim, Awarenringe; ders., Spuren 155-58; Waldmi.iller, Begegnungen 521; Wolfram, Mitteleuropa 258. ,8, Mitscha-Marheim, Spuren 156. ,82 Csendes, Awarenkriege 102-106. ,8) "In weiten Feldern, die in barbarischer Sprache ,feld' genannt werden", PD 1,20, S.65· 184 Horst Adler, Die Langobarden in Niederosterreich. Katalog Germanen - Awaren Slawen in Nicderosterreich (Wien 1977) 73· ,85 Ann. Einh. a. 796, 99. ,86 Togan, Ibn Fadlan I82f. Urspri.inglich bezeichnete das Wort das konigliche Zelt. ,87 Wittfogel, Kavallerie-Revolution 27. ,88 Y. Minorsky, Tamim Ibn Bahr'sJourney to the Uyghurs. BSOAS 12 (1948) 275-305, bes. 284; Czegledy, Stammesorganisation 93. Beispiele zur kreisformigen Anlage von Nomadenlagern bringt auch Pletnewa, Chasaren 47 und 79· ,89 Zur bulgarischen Hauptstadt Pliska Besevliev, Bulg. G. 459-67; zu den chasarischen Hauptstadten und zum Ubergang von Nomadenlagern zu stadtischer Residenz Pletnewa, Chasaren 96 ff.; Balint, Archaologie (im Druck). '9° Den symbolischen Charakter des Ringes als politisch-religioses Zentrum betont Wolfram, Mitteleuropa 258.
Kapitel 8.J.
457
159
Kapitel 8.3.
160
0
"Nam is fluvius inter Baioariorum atque Hunorum terrninos medius currens certus duorum regnorum limes habebatur". Ann. Einh. a. 791, 89. Gesta Hrodberti c. 5, MGH rer. Mer. 6, 159; vg!. Herwig Wolfram, Der heilige Rupert und die antikarolingische Adelsopposition. MIOG 18 (1972) 13. Die Conversio (c. 1,37) macht daraus aus durchsichtigen Gri.inden eine Missionsreise nach Pannonien; vg!. Wolfram, Conversio 63. 3 Arbeo v. Freising, Vita s. Haimhrarnrni c. 5, hg. Bernhard Bischoff (Mi.inchen 1953) I2f. oder hg. Bruno Krusch, MGH rer. Germ. 13 (Hannover 1920) 33f. 4 Die Datierung auf etwa 680 geht auf Klebel, Theodo 188-90 zuri.ick; danach auch Reindel, Agilolfinger 147; Deer, Untergang 749; Friedrich Prinz, Fri.ihes Monchtum im Frankenreich (Mi.inchen-Wien 1965) 380ff.; "urn 700" datiert Zollner, Namensgut 251. Es mug betont werden, dag Klebels Datierung sich nicht zuletzt auf Erwagungen zur awarischen Geschichte stiitzt: sie wiederum als Beleg fi.ireine Volkerwelle vor 680 zu verwenden (wie etwa Bona, Awaren-Katalog 15), ist ein Zirkelschluli, Auf Grund einer ,innerbayerischen' Argumentation kam Gottfried Mayr, Zur Todeszeit des h!. Emmeram und zur fri.ihen Geschichte des Klosters Herrenchiemsee. ZBLG 34 (1971) 358-64 und 373 auf ein Datum kurz vor 715. Dafi.ir jorg J arnut, Beitrage zu den [rankisch-bayerisch-langobardischen Beziehungen im 7. und 8.Jh. ZBLG 39 (1976) 346f.; Wolfram, Ethnogenesen 13If. Kritisch Gertrud Diepolder, Arbeos Emmeramsleben und die Schenkung Ortlaibs aus Helfendorf. Land und Reich, Stamrn und Nation, Festgabe fur Max Spindler (Mi.inchen 1984) 269-85. Die Einwande versucht Gottfried Mayr, Zur Todeszeit des heiligen Emmeram und zur Kirchenpolitik Herzog Theodos von Bayern. Symposion Zwettl 1986, zu enrkraften. In der Tat pagt die Ermordung Emmerams recht gut in die Zeit knapp vor Theodos Romreise (71 5/r6). 5 Ann. Mett. prior. a. 693, 15; H. Hoffmann, Untersuchungen zur karolingischen Annalistik. Bonner Historische Forschungen 10 (1958) 42-53; Deer, Untergang 756 A.261. Die Festlegung der Ennsgrenze kann daher auch nicht mit diesem Datum verbunden werden, wie bei Bona, Awaren- Katalog 15; SzK 99· 6 Ediert von O. Holder-Egger, Uber die Heiligen Marinus und Anianus. Neues Archiv 13 (1888) 22-28. Vg!. Reindel, Agilolfinger 143; Kahl, Baiern 196f., der einen Bezug zur Emmerams- Vita herstellen rnochte. Wahrscheinlich gehort die Nachricht von den aus Italien gekommenen Barbaren eher in ein fruheres Jahrhundert; allenfalls mag man darin eine Slawengruppe wie im Fall der Bischofshofener Maximilianszelle entdecken. Eine systernatische Untersuchung des Nachlebens der Volkerwanderungszeit im Ostalpen- und Donauraum, die hier weiterhelfen konnte, ist noch anzustellen. 7 Kollautz/Miyakawa 2, 249; ein Bericht iiber sarazenische Pli.inderungen wurde von einem Schweizer Humanisten mit Paulus Diaconus verknupfr, 8 PD 6, 58, S. 242. Demgegeniiber verdient die Nachricht aus dem urn 1000 verfallten Chronicon Benedicti, MGH SS 3, 702, Liutprand habe bei Aquileia Awaren bekampft, weniger Glaubwiirdigkeit. 9 Die Gesetze der Langobarden, hg. Franz Beyerle (Wien 1947) 348. Rarchis, vorher Dux von Friaul, kannte aus eigener Erfahrung die eigenmachtige Ostpolitik, die von Cividale aus gemacht wurde. 10 Mohlenkarnp, Avaria 40f. Y.Joppi/E. Miihlbacher, Unedierte Diplome aus Aquileia (799-1082). MIOG I (1880) 279 bzw. 28 d. 12 Anon. Ravennatis 4,14, S. 53 (vg!. 4, 19ff., S. 56ff. zu Pannonien). '3 Conversio c. 4, S. 42. '4 Ann. Mett. prior. a. 743, 33-35; Wolfram, Conversio 77. Erst im Friihjahr 741 war Odilo aus dem Exii zuriickgekehrt, vg!. Wolfram, Ethnogenesen 132 A.I79. '5 Zu Columban vg!. Kap. 6.8. Amandus: MGH SS rer. Mer. 5,483-85, Peter F. Barton, Die Fnihzeit des Christentums in Osterreich und Sudostmitteleuropa bis 7~8 I (WienI
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Koln-Craz 1975) 197; Heinz Lowe, Westliche Peregrinatio und Mission. SSCI 29 (198I) 327-372, bes. 338H.; Wolfram, Mitteleuropa 118. Allgemein Wolfgang Fritze, Universalis gentium confessio. Formeln, Trager und Wege universalmissionarischen Denkens im 7.Jahrhundert. FMSt 2 (1959) 78-130. 16 Bedc's Ecclesiastical History of the English People, hg. Bertram Colgrave/R.A.D. Minors (Oxford 1969) 5,9, S. 476. Vg!. Frirze, Bedas Hunni. Es ist auch nicht die Rede davon, dail sie tatsachlich aufgesucht wurden. 17 Arbeo v. Freising, Vita Corbiniani. MGH SS 13,202-04. 18 Wiesinger, Probleme 327; vg!. kunftig ders., Kontinuitaten, Symposion Zwettl 1986. 19 Wiesinger, Probleme 324. Dasse!be gilt fur den Bergnamen Cumeoberg-Kaumberg. Einige Gewassernamen kamen vor 800 aus dem Slawischen, andere blieben vie! langer slawisch. Vg!. auch Heinrich WeigllFritz Eheim, Die Ortsnamen in Niederosterreich (St. Polten 1973) 6H.; Herbert Tatzrciter, Slawisch-deutsche Mischnamen im Donauraum von Ober- und Niederosterreich. Symposion Zwettl 1986. zc Z. B. Waiter Sreinhauser, Zur Herkunit, Bildungsweise und siedlungsgeschichtlichen Bedeutungder niederiisterrcichischen Orts- und Flurnamen. Jb f. Landeskunde v. Niederosterreich 25 (1932) I H.; Lechner, Siedlungsgeschichte FoH. Vg!. auch Zollner, Bevolkerung 131. Carl Plank/Waiter Steinhauser, Colomezza. Eine vordeutsche Grenze zwischen Me!k und Erlauf. [b f. Landeskunde von Niederosterreich N. F. 29 (1971-73) 37; Wolfgang Hausler, Melk und del' Dunkelsteiner Wald (Wien 1978) 38f.; eine andere Etymologie fur die Me!k bot Kronsteiner, Grenzbach 3H.; vg!. Wolfram, Karolingerzeit 13· z z Lechner, Siedlungsgeschichte 320ff.; Klebel, Langobarden 88f.; Lowe, Reichsgriindung 34f. 23 Karl Lechner, Der ,pagus Grunzwiti' und seine Besitzverhaltnisse. Jb f. Landeskunde von Niederiisterreich N. F. 24 (1960) 30df. Die Interpolation erwies Heinrich Fichtenau, Die Urkunden Herzog Tassilos Ill. und der .Stiftsbrief von Kremsmiinster. Beitrage zur Mediavistik 2 (1977) 62ff. '4 Erich Zollner, Genealogische Beobachtungcn zu den Anfangen von Tegernsee, St. Polten und Benediktbeuren. [b f. Landeskunde von Niederosterreich N. F. 38 (1968/70) 185ff.; Mitscha-Marheirn, Spuren 182. '5 Siehe Kap. 8+; Deer, Untergang 747; Wolfram, Mitteleuropa 254· 26 Wolfram, Karolingerzeit I5f.; MGH Capit. I, 123. Eine eingehende historische Widerlegung der These von der vorkarolingischen bayerischen Ostkolonisation lieferte Deer, Untergang 74off.; ausfiihrlich dazu auch Kahl, Baiern 203H. 27 Eine eingehende Neubewertung der Orstnamenbefunde stellte Wiesinger, Probleme 321H. 1982 in Zwettl an; seine Feststellungen unterscheiden sich nicht stark von denen der alter en Forschung, wohl aber die Schlusse, die er daraus ziehr. Zur Verwendung von Karten Koller, Mons Comagenus 237H. Herilungoburg: D.L.D. 9 (8)2); Herwig Wolfram, Die Bedeutung der Ortsnamenforschung fur den Historiker. Ausgewahlte Beispiele. Studien und Forschungcn aus dcm Niederiisterreichischen Institut fur Landeskunde 8 (1986) z f., der in der ,Harlungenburg' eine Erinnerung an die Viilkerwanderungszeit siehr, die von einer ortlichen germanischen Beviilkerungsgruppe bewahrt wurde. Ders., Karolingerzeit 12; Hausler, Melk (wie A.21) 37. Omundesthorf: Ann. luvav. max. a. 791, 734; Ernst Klebel, Eine neuaufgefundene Salzburger Geschichtsquelle. Ders., Problemc der bayerischen Verfassungsgeschichte (Miinchcn 1957) 127; Deer, Untergang 742. Karl Oetringer, Das Wcrden W:ens (Wien 1951) 89 identifiziert es mit Altenburg bei Greifenstein; danach Lechner, Siedlungsgeschichte 332; dagegen Mitscha-Marheim, Grenzorganisation 130; Csendes, Awarenkriege 96 (fur St. Martin bei Klosterneuburg); Zollncr, Beviilkerung 131; Sos, BevOlkerung 5. Vg!. auch das 890 genannte Omuntesperch (Ann. Fuld. a. 890, 407; Wolfram, Mitte!europa 304). Der Ort lag am ehesten nahe dem Ausgang des Wiener Waldes, konnte aber, nach freundlicher Mitteilung von Ingeborg und Herwig Friesinger, Wien, auch in der Nahe der Ennsmiindung zu suchen sein, wo im Verstandnis des 9.Jahrhunderts die Pannonia bcgann. AIs Beweis fur vorkarolingische bayerische Siedlung am Wiener Wald ist die Angabe jedenfalls zu vagc. 21
Kapitel 8.3.
Anmerleungen
459
23 Vgl. Siegfried Haider, Oberostcrreich im bairischcn Stammesherzogtum. Baiernzeit in Oberosterreich 13-26; Josef Reitinger, Die bairische Landnahme aus der Sicht der Archaologie. Ebd. 53-74. 29 Urkundenbuch des Burgenlandes Nr. I, hg. Hans Wagner (Wien 1955) I f.; Wolfram, Mitteleuropa 350. Zu Unguirneri siehe Kap. 6. 12. )0 Der rornische Gesandte Priskos beschrieb seinen Weg ins Hunnenland (ebenso wie 150Jahre spater sein Namensvetter) mit Hilfe von Fluiinarnen: Priskos fr. 8, Bornmann 39. Ahnliche Schlusse zicht Wiesinger, Probleme 343, aus der "allgemeinen Beobachtung, dail die naturraumlich gebundenen Gewassernamcn stets eine stark ere Kontinuitat besitzen als die kulturraumlichen Siedlungsnamen", namlich "dail die Traditionstrager zwar auf jeden Fall rnit dem betreHenden Raum in Kontakt stehen, und diesen mehr oder wcniger gut kennen, dail diese ihre Verbindungen aber nicht unbedingt feste Ansiedlungen erfordern, sondern durchaus auch auf den verschiedensten Arten des Vcrkehrs beruhen konnen, Dann aber haben besonders Fliisse und Berge als orientierende fixe Wegmarken zu gelten". Ubrigens hielten sich auch im sicher niche bayerisch kolonisierten Osten Ungarns fur viele Fliisse antike Namen, vg!. Stefan Kniesza, Die Cewassernarnen des ostlichen Karpatenbekkens. Ungarische Jahrbiicher 23 (1943) 187-235. 3 Zollner, Namensgut 257H.; ders., Herkunft 147. J2 Den Krieger von Nr. 74 hielt die Ausgraberin Hertha Ladenbauer-Orel, Linz-Zizlau. Das baierische Graberfeld an der Traunrniindung (Wien-Munchen 1960) fur einen Emigranten aus dem Awarenreich, ebenso Mitscha-Marheim, Spuren 148-5 I. Dazu auch Frauke Stein, Beziehungen 235 f. Vorsichtiger Kurt W. Zeller in seiner Zusammenfassung: Kulturbeziehungen im Graberfeld Linz-Zizlau. Baiernzeit in Oberiisterreich 75-88, bes. 84. Den Schluil auf "intensive Kulturbeziehungen" zieht auch Daim, Leobersdorf 176. 33 Fredegar 4, 72, S.242; Zollner, Namensgut 252. Es sollte freilich nicht vergessen werden, dail Fredegars Fhichtlinge nur eincn Winter bei den Bayern blieben. Zudem gab es "bayerisch-bulgarische Beziehungen auch im 9. Jahrhundert" (Wolfram, Mitteleuropa 95), wodurch der Ortsname ebensogut zu erklaren ware. Zu Bulgaren-Ortsnamen in Sachsen Herrmann, Slawen in Deutschland 12. H Daim/Lippert, Sommerein 37f. und 128; Daim, Nicderosterreich 15f.; ders., Zeugnisse 194; ders., Awaren-Ausstellung Miidling, Katalog (Miidling 1977) 8; Hermann SchwammenhOfer, Grabungsbericht, ebd. 34; Friesinger, Slawen rc l.: ders., Alpenslawen 110; ders., Vater 107. 35 Mitscha-Marheim, Spuren 143; Friesinger, Alpenslawen I IC; Giesler, Archaologie 85ff.; kiinftig auch Erik Szameit in Archaeologia Austriaca 1988. 6 3 Herwig Friesinger, Das slawische Crabcrfeld von Wimm. Archaeologia Austriaca 68 (1984) 212; Peter Stadler, Die Riemenzunge aus dem slawischen Hugelgrab 36 von Wimm. Ebd.227-33· 37 Vlasta Tovornik, Die Graberfelder von Micheldorf-Kremsdorf, Oberosterreich. Die Bayern und ihre Nachbarn 2, 213-2I6. )8 Bona, Awaren-Katalog 20. Ein solches Beispiel konnte die Rustung aus Grab 119 von Caste! Trosino sein, vg!' C. R. Manganelli, La necropoli barbarica di Caste! Trosino presso Ascoli Piceno. Monumenti Antichi 12 (1902) 290. 39 Bona, Awaren-Katalog 20; Frauke Stein, Beziehungen 238f. 4° Reste fanden sich etwa in alamannischen Adeisgrabcm von Niederstotzingen - Peter Paulsen, Alamannische Adelsgraber von Niederstotzingen (Stuttgart 1967)- und StuttgartCannstatt, vgl. Andreas Bracher, Der Reflexbogen als Beispiel gentiler Bewaffnung. Syrnposion Zwettl 1986, und Kap. 6.2. 41 Vg!. Lynn White jr., Die mittelaltcrliche Technik und der Wandel der Gesellschaft (Miinchen 1968) 25 H. 4' Vg!. auch Joachim Werner, Fernhandel und Naturalwirtschaft im ostlichen Merowingerreich nach archaolcgischen und numismatischen Zeugnissen. SSCl 8 (1961). 1
460
Kapitel Sia. I Einhard, Vita Karoli 13, 180. Siehe kiinftig auch Pohl, Awarenkriege. "Kein Krieg, der gegen die Franken gefiihrt wurde, soweit Menschengedenken reichr, brachte diesen soviel Reichturn und Macht." Ebd. 182. J Theodulf, Ad Carolum Regem 451 S. 484. 4 "Estque humilis fidei, qui fuit ante fcrox", ebd. 39 f., S. 484. 5 PD 4, 37, S. 162; vor allem spatere Annalisten wie Ado von Vienne (t874) streichen sie als Kriegsgrund heraus: Adonis Chronicon a. 791, MGH SS 2,320. Vg!. Deer, Untergang 757 u. 784. 6 So noch Lowe, Reichsgriindung 73. Vg!. Kap. 8.3. 7 "Tot spolia pretiosa in proeliis sub lata, ut rnerito credi possit hoc Francos Hunis iuste eripuisse, quod Huni prius allis gentibus iniuste eripuerunt". Einhard, Vita Karoli 13, 182. S "Per ducentos et eo amplius annos qualescumque omnium occidentalium divitias congregantes, cum et Gorhi et WandaJi quietem mortalium perturbarent, orbem occiduum pene vacuum dimiserunt", so schreibt, allerdings zwei Generationen spater, Notker in seinen Gesta Karoli, 2, I, S. 50f. 9 K:iroly Mesterhazy, Az utrechti zsoltar avar abrazolasai, Alba Regia 8-9 (1967-68) 245-248 mit Tafel LXII. 10Vg!. Wilhelm Srormer, Friiher Adel. Monographien zur Geschichte des Mittelalters 6, I (Stuttgart 1973) 202 ff., bes. 2 I 5-[ 7· rr "Der Feldzug gegen die Awaren kann auch von der Absicht motiviert worden sein, durch den militarischen Vorsrof die Krafte des Adels zu binden und von innenpolitischen Schwierigkeiten abzulenken." Brunner, Oppositionelle Gruppen 63. r z Jarnut, Langobarden r az f. IJ D.Kar. I, 187, S. 251; V. joppi/E. Miihlbacher, Unedierre Diplome aus Aquileia (7991052). MIOG I (1880) 263f., 279- 82; Kollautz/Miyakawa 2,175; Deer, Untergang 740; Krahwinkler, FriauI139H.; SzK 102. 14Reindel, Agilolfinger 13 I. 15ArF a. 782,43; Ann. Einh. a. 782,61; Ann. Mett. prior. a. 782, 69· 16Ann. Iuvav. max. a. 782, 734; Ann. s. Emmerami maior. a. 783, 92. 17Wolfram, Mitteleuropa 187; ders., Das Fiirstenturn Tassilos I1I., Herzogs von Bayern. Mitteilungen der Gesellschaft fiir Salzburger Landeskunde 108 (1968) 171 rnit A.94; Deer, Untergang 755; Dairn, Niederosterreich 16; Lowe, Reichsgriindung 62. IS AbellSimson, Jahrbi.icher I, 417f. 19ArF a. 788, 54£. '0 "Suadente ... Liutberga ... in adversitatern regis, et ut bellum contra Francos susciperent, Hunorum gentem concitaret". Ann. Einh. a. 788, 83. "Hortatu uxoris ... iuncto foedere cum Hunnis", Einhard, Vita Karoli I I, S. 178; "machinationibus, quas ipse Tassilo et coniunx illius cum omnes gentes qui in circuito Francorum erant ... consiliati sunt contra Francos", Ann. Lauresh. a. 788, 33. ar Abel/Simson, ]ahrbiicher r , 620: "Noch nie jedenfalls, seit er zur Regierung gekommen, hatte Karl einer solchen Anhaufung von Gefahren gegeniibergestanden", was allerdings die Ereignisse des Jahres 788 niche ganz bestatigen. "Alkuin, Ep. 7, S. 32, 14£.; ArF a. 788,56; Ann. Mett. prior. a. 788, 77; Ann. Einh. a. 788,83; Ann. Maximiniani a. 788, 22; Ann. Sirhiens. a. 788, MGH SS 13,36; Ann. s. Emmerarni maior. a. 788, 92. ') Einige Hinweise daruf hat Kollautz, Noricum 628f. zusarnrnengestellr, auch die Beschadigungen in Aquileia, von denen spater D.Kar. I, 114 spricht, konnten unter Umstanden auf dieses Datum zuriickgehen. Doch rneinte die Urkunde rnit der "perfidia Gothorum et Avarorum" wohl altere Ereignisse. ' '4 ArF a. 788, 56; Ann. Mett. prior. a. 788, 77- knapper in den i.ibrigen Quellen (wie A.21). z
Kapitel S,«.
Anmerkungen
461
'5 Brunner, Oppositionelle Gruppen 74. Zu Graman auch Storrner, Friiher Adel (wie A.I0) 1,220. ,6 Ein frankischer Dux Autchar tritt 753 und 760 als Gesandter in Italien auf; ein Orachar erscheint als Zeuge 769 bei der Griindung der Klosters Innichcn; wohl derselbe stellte sich 771 rnit Karlmann 11. gegen Karl, floh zu den Langobarden und muBre in Verona kapitulieren; dazu kommt jener Otkarius, der nach der Passio S. Quirini, MGH rer. Mer. 3,11 mit seinem Bruder Adalbert das Kloster Tegernsee griindete; eine spatere Fassung der .Passio' schreibt den beiden auch die Griindung des Hippolytklosters in St. Polten zu. Ein Mainzer Zweig der Familie hatte enge Verbindungen zum Kloster Fulda. Erich Zollner, Genealogische Beobachtungen (wie Kap. 8.3. A.14) 185 f.; ders., Zur Bedeutung der alteren Otakare. Neues Jb der herald. -genealog. Gesellschaft ,Adler' (1946/47) 7; Lowe, Reichsgriindung 27ff.; Michael Mitterauer, Karolingische Markgrafen im Siidosten. Archiv fiir osterreichische Geschichte 123 (1963) 50H. Zur verfehlten Idenriiikarion der Tegernseer und St. Poltener Griinder siehe allerdings Johann Weissensteiner, Tegernsee, die Bayern und Osterreich. Archiv fur Osrerreichische Geschichte 133 (1982) 63 H.; Wolfram, Mitteleuropa 254 sowie Kap. 8.3. Die Otakare pflegten auch enge Beziehungen mit der Familie des 799 gefallenen Ostlandprafekten Gerold, vg!. Brunner, Opposirionelle Gruppen 138. '7 Vg!. auch Wolfram, Karolingerzeit 15 H. ,S Zollner, Namensgut 153. Vg!. auch Csendes, Awarenkriege 93 f.; Abel/Simson, jahrbiicher I, 640f.; Dairn, Niederosterreich 16ff.; Howorth, Avars 794; Wolfram, Mitteleuropa 187. '9 Alkuin, Ep. 6, S. 3 I. JO"Agebatur inter eos de confiniis regnorum suorum, quibus in locis esse deberent." Ann. Einh. a. 790, in ArF hg. Rau 58. Zu der friiher dem Einhard zugeschriebenen Uberarbeitung der Reichsannalen Kusternig, ebd. 2ff.; vg!. Csendes, Awarenkriege 94. JI Deer, Untergang 756 f.; Wolfram, Mitteleuropa 188. In der alteren Literatur find et sich gelegentlich die Auffassung, die Awaren hatten die Abtretung Karantaniens geforderr (AbeIlSimson, Jahrbiicher 2, I I, A.5, rnit Lit.); das ware nach der mehrfachen Niederlage wohl kaum angebracht gewesen. )l ArF a. 79 I, 60; Ann. Lauresh. a. 791, 34; Slawen nennt der Codex Turicensis der nicht sehr zuverlassigen Ann. Alam. a. 790, Lendi 164, was dennoch plausibel scheint (dazu Csendes, Awarenkriege 94); Bayern die Ann. Einh. a. 791, 89. JJ ArF a. 791, 58. Vg!. AbellSimson, [ahrbucher 2, 23. Eine Urkunde Karls fur das Kloster Farfa (D.Kar. T, 171; BM 303, S. 117) ist am 28. 8. datierr, der Aufbruch erfolgte wohl wenig spater. AbellSimson, ]ahrbiicher 2, 17 A.I, Csendes, Awarenkriege 94. J4 Ann. Einh. a. 791, 89; Ann. Lauresh. a. 791, 34. DaB die Flotte rnit Friesen besetzt war, behaupten die Ann. Fuld. a. 791, 350, doch beruht das wohl auf einem Irrtum, vg!' Abel/Simson 1, 19, A. I. Zum "propinquus regis" Theoderich Brunner, Oppositionelle Gruppen 47. J5 Ann. Einh. a. 79 r , 89. J6 Klebel, Ostgrenze 2; Mirscha-Marheim, Awarenringe 27; Heinrich Koller, Das grogrnahrische Reich 12; [osef Dobias, Seit wann bilden die natiirlichen Grenzen von Bohrnen auch seine politische Landesgrenze? Historica 6 (1963) 5 H. l7 Die Traditionen des Hochsrifts Freising, hg. Theodor Bitterauf (1908) Nr.142, S. 146f.; Nr. 143a, S. 147f. J8 Wolfram, Mitteleuropa 256 (mit A.I1), der erwagt, ob Sachsen und Friesen von Regensburg nordwarts durch .Bohrnen' gezogen sein konnten ; Howorrh, Avars 795; Csendes, Awarenkriege 97ff. rnit ausfuhrlicher Widerlegung der Bohmen-These. Seiner Meinung nach trennten sich die Heere erst in Lorch, was dem Wortlaut der Annalen (ArF a. 791, 60) folgt und moglich ist; allerdings ha ne ein gemeinsam marschierendes Heer den Versorgungsaufwand sehr gesteigert. 39 Konrad Schiinemann, Deutsche Kriegfiihrung im Osten wahrend des Mittelalters, DA 3 (1938) 54-84, bes. 57f. Vg!. dazu auch Karls geplanten Kanalbau, s. u. 0 4 "Zur Zeit, da die Konige fur gewohnlich zum Krieg ausrucken", Ann. Lauresh. a. 791,
34·
462
Anmerkungen
.' Ann. Einh. a. 791, 89. Zur Srellung Lorchs Storrner, Friiher Adel (wie A.lo) HOf. •' Ann. Einh. a. 791, 89; Ann. Lauriss. a. 791,176; ArF a. 79:, 58-60. H Caroli Magni Epistolae Nr. 20, MGH Epp. Karol. p8f. 44 Einhard, Vita Karoli 24, S. 194. • 5 Michael McCormick, The Liturgy of War. Viator 15 (1984) 9. ,6 Tradirionen Freising (wie A.37) Nr. 142, S. 146f. Srorrner, Fri.iher Add (wie A.Io) 221, der auch die Identifizierung des in der Urkunde genannten Meginfred mit dem. Karnmerer und Fi.ihrer des Nordheeres befurwortet; Brunner, Oppositionelle Gruppen 63 u. 79; Wolfram, Mitteleuropa 255. Die Urkunde ist nur rnit 20. September datiert, doch ist kaum denkbar, daB die illustre Gesellschaft mehrmals im September im Grenzort Lorch zusammentraf. Sicher in Lorch im ]ahr 791 datiert ist die Schenkung des Tutilo, Traditionen Freising Nr. 14P, 147f. Vg!. auch Nr. 141, 146 und Nr. 139, 145. .7 Z. B. Nr. 141, 146. Dazu auch Mohlenkarnp, Avaria 45f. • 8 Die Datierung der Urkunde widerlegt die fri.ihere Auffassung, man sei schon am 8. September aufgebrochen, wie noch Csendes, Awarenkriege 95 rneint. .9 Ihn nennen die Ann. Lauresh. a. 791, 34; gegen seine personliche Beteiligung Ross, Paladins 216. 50 Zum Dux ]ohannes von Istrien, del' kurz nach 800 bei einem Gerichtsrag, dem ,Placitum von Risano', genannt wird (I placiti del Regnum Italiae n. 17, hg. Cesare Manaresi, Fonti per la storia d'Italia 92 (1955) 49ff.), vg!. Krahwinkler, Friaul 151 u. Wolfram, Mitteleuropa 256 u. 267. Der Name wird allerdings in dem Brief nicht genannt; auch daB der zweite Dux der von Friaul war, bleibt Vermutung. P Den bei weitem genauesten Bericht gibt Karl selbst in Ep. 20, MGH Epp. Karo!. 528. 52 Diese Information in Karls Brief ist glaubwi.irdiger als die Mitteilung der Ann. Lauresh. a. 79 r , 34, Pippins Heer sei durch Illyricum nach Pannonien vorgedrungen und habe das Land verwi.istet. DaB nur eine Grenzbefestigung erobert wurde, betont auch Deer, Untergang 784, vg!. Abel/Simson, ]ahrbi.icher 2, 2 I. Die Auffassung von Kollautz, Schichtung 168, Pippin habe schon 791 den ,Ring' zerstort, beruhr offensichdich auf einer Verwechslung; er setzt dafi.ir die Pierdeseuche von 79 I ins] ahr 796. 53 Deer, Untergang 784. P Ann. Einh. a. 791, 89; ArF a. 791, 6c (wo statt "super Cambum fluvium" von "in loco Camp" die Rede isr). Zur Lokalisierung Csendes, Awarenkriege 98. 55 "Aut fossas aut aliquem firmit:ltem sive in montibus seu ad ilumina aut in silvis factam habuerunt" (Ann. Lauresh. a. 791, 34); "munitiones" (Ann. Einh. a. 791, 89); "firmitates" (ArF a. 791, 60); "uualum" (Caroli Ep. 20, MGH Epp. Karo!. 528). Man niitzte also das Gelande fi.ir Grabcn und Verschanzungen; man muG nicht annehmen, daB diese ad hoc seit 788 errichtet worden waren, wie Wolfram, Mitteleuropa 254f. meint, doch war die Eroberung dicser Verschanzungen sicher nichr "major objective" des Feldzuges, wie Charles R. Bowlus, War and Society. Austrian History Yearbook 14, roff. rneint: schon sein Ausdn:ck "castles" ist sicher i.ibertrieben. DaG die Besetzung dieser Verschanzungen in den Annalen so herausgestrichen wird, lag daran, daG sonst wenig Erfolge zu vermelden waren. 56 Vita Hludovici imp. 6, FvSt.-Ausg. 166 oder MGH SS 2, 610. 57 Wolfram, Mitteleuropa 255 f. 58 Catalogus Epp. Mettensiurn, MGH SS 1, 269: "in loco qui dicitur Asnagahunc Chunisberch". Zur berichcigten Lesung "as haga Huni" und zur Lokalisierung Richard Mi.iller, Chunisberch und Mons Comagenos. Blatter f. Landesgeschichte v, Niederosterreich 30 (1896) 420ff., der den ,Hag' auf dem Purgstall bei St. Andra vor dem Hagentale vermutete, allerdings mit der irrigen Bezeichnung als Awarenring. Dazu auch Rudolf Bi.ittner, Befestigungsanlagen am Wienerwald urn die] ahrtausendwende. Anz. OA W 93 (.1956) )23 H.; Mitscha-Marheim, Awarenringe z 5 H.; Csendes, Awarenkriege 96. Wahrscheinlich starb, wie ders., 99 A.47 verrnutet, der Bischof erst auf dem Ri.ickweg. Zur Frage des Cumeoberges und des anti ken Namens Comagenis, der wohl einer Landkarte (oder eincm Itinerar!) entnomrnen wurde, Koller, Awarenkriege 5 und ders., Mons Comagcnus 237ff.; vgl. Wolfram, Ethnogenesen 143.
Kapitel 8.4.
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59 Darunter Bischof Sindpert von Rcgensburg, der schon am 19. September starb ; Ann . s. Emmerami a. 791, 92; Ann. Lauresh. a. 791, 34. Vg!. Abcl/Simson,]ahrbi.icher 2,20. 60 Ann. Iuvav. max. a. 791,734. Vg!. Kap. 8.3. 61 Ann. Einh. a. 791, 89 . 6, Ann. Einh. a. 791,91 spricht von ne un Zehnteln der pferde. 6) Ann. Einh. a. 791, 89. Wahrscheinlich ist wieder der Weg am Nordufer der Donau gemeint. 6. Ann. Lauresh. a. 791, 34; stutzig rnacht, daB auch der Fddzug Pippins gegen Odilo irn ]ahr 743 angeblich genau 52 Tage gedauert hatte. Vg!. Ann. Mett. prior. a. 743, 34. 65 Die Vita Hludovici c. 6, FvSt.-Ausg. 266 oder MGH SS 2, 610 erzahlt, Ludwig habe mit seiner Mutter die Zeit des Wintereinbruchs in Regensburg verbracht ("hiemem exegir imminentem"), bis das Heer zuri.ickkehrte. Starb Bischof Angilram wirklich auf dem Ri.ickmarsch, so erreichte es den Wiencrwald schon am 26. [0 . 66 Am hochrrabendsten die Ann. Lauresh. a. 791, 34, wonach die Franken "predas sine mensura vel numero, et captives, viros et rnulieres et parvulos, innumerabilem mulridudinern" - "Beute ohne MaG und Zahl, sowie Gefangene, Manner und Frauen und Kinder, eine unzahlbare Menge" - machren. Ahnlich die meisten anderen Annalen rnit oft sehr knappen Berichren. Sehr zuri.ickhaltend die Reichsannalen (sowohl ArF a. 791, 60 als auch die Fassung von Ann. Einh. a. 791, 89), die vor allern die Unversehrtheit der beiden Heere als Sieg werten. 67 Daim, Niederosterreich 24. 68 Ann. Mosellani a. 790, MGH SS 16,498; hinzugefi.igt wird allerdings oHen: "non ex integro subacta". Dazu auch Csendes, Awarenkriege 99. 69 Ann. Guelferbyt. a. 791, MGH SS 1,45' 0 7 Bona, Cundpald 308; Vaczy, Der [rankische Krieg 4I5ff.; ahnlich Koller, Awarenkriege 5. Eine ausfi.ihrliche Wertung (mit Karte) bei Sos, Bevolkerung 4ff. 7' Deer, Untergang 785. 7' Seine Awarenkriegsplane bezeugt Ann. Einh. a. 792 u. a. 793,93; Einhard, Vita Karoli 20, S. 190. 7j Brunner, Oppositionelle Gruppen 64. 7. ArF a. 792, 60£.; "pontem navalern, quo in Danubio ad id bellum uteretur", nennen sic die Ann. Einh. a. 792,93. 75 Capitulare Aquisgranense c. 10, MGH Capit. I, 171. 6 7 Ann. Einh, a. 793, 93; ki.irzcr ArF a. 793, 60; Chron. Moissiacense a. 793, 300; Ann. Mosellani a. 793, 498. Vg!. Abel!Simson, ]ahrbi.icher 2, 56. 77 "Aestimantes quod Avarorum gens se vindicare super Christianos debuisset", da sie meinten, das Yolk der Awaren mi.isse sich an den Christen rachen, Ann. Lauresh. a. 792, 35; Chron. Moissiacense a. 792, 299. Man rechnete also damit, daG die "superbissirna gens" der Awaren die Blamage durch Karls Offensive nicht auf sich sitzen lassen konnte. 8 7 AbellSimson, ]ahrbi.icher 2, 36ff., mit Quellen. 79 Ann. Lauresh. a. 793, 35; Chron, Moissiacense a. 793, 300; AbellSimson, ]ahrbi.icher 2, 57ff. 8c Ann. Einh. a. 792, 91; Einhard, Vita Karoli 20, 190; AbellSimson, ]ahrbi.icher 2, 39 H. 8, ArF a. 794 u. 795, 62-64. 8, ArF a. 796, 64: "civili bello fatigatis inter se principibus ... chagan sive iugurro intestina clade addictis et a suis occisis", Vg!. Kap. 8.3. 8) ArF a. 795, 64; Ann. Einh. a. 795,97; Ann. Maximiniani a. 795, 22; die Ann. Lauresh. berichten schon zu a. 795, 36 vom personlichen Erscheinen des T udun, ebenso Chron. Moissiacense a. 795, 302; Poeta Saxo a. 795, 252. Vg!. AbellSimson, ]ahrbi.icher 2, 97ff. Zum Tudun Kap. 8. 2. 8. ,,]e kleiner das Heer, desto gri:iGer die Aussicht auf Erfolg" - so faGt Schi.inemann, Kriegii.ihrung (wie A.39) 80 die Erfahrungen der Karolingerzeit zusammen. 85 Die meisren Annalen Iiihren dieses Ereignis erst zu 796 an und verrnischen es teils rnir der zweiten Pli.inderung des Ringes in diesern ]ahr. ArF a. 796, 64; Ann. Einh. a. 796, 99; Ann. Lauresh. a. 795, 36; Poeta Saxo a. 796, 251; Conversio c. 6, S. 47. Weiterc Quellen
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Kapitel8+
Anmerkungen
und eine ausfiihrliche Diskussion der Datierung bei AbellSimson, Jahrbiicher 2, 98f.; 795 wird dadurch gestiitzt, dag Karl schon im Winter 795196 Teile des Schatzes an den Papst schickte. In den Spatherbst 795 datieren das Unternehmen auch Csendes, Awarenkriege 100; Ross, Paladins 217; SzK 108; Vaczy, Der Irankische Krieg 407ff. Zum Ring vg!. Kap. 8.2.; zum Schatz Kap. 60486 Ross, Paladins 100; Krahwinkler, Friaul r yz. Allgemein 217; Csendes, Awarenkriege zu Erich auch Eduard Hlawitschka, Franken, Alamannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962). Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte 8 (Freiburg 1960) 176f. 87 Vaczy, Der [rankische Krieg 407ff.; Vilfan, Evoluzione I05f.; Katicic, Anfange 301. Vg!. auch Krahwinkler, Friaul r j a f. mit der Erwagung, ob es sich urn einen "Vorganger" Liudewits gehandelt haben konnte (ahnlich schon AbellSimson, Jahrbiicher 2, 99 A.I). Doch ist kaum anzunehmen, dag vor 795 in Siscia schon ein slawischer Dux als frankischer Amtstrager sail. 88 Waldmiiller, Begegnungen 519 f. 89 ArF a. 796, 64; Ann. Einh. a. 796,101; Ann. Lauriss. a. 796,182; Ann. Lauresh. a. 795, 36; Chron. Moissiacense a. 795, 302; Ann. Fuld. a. 795, 351; Poeta Saxo a. 795, 252 nebst einer Reihe von knappen Erwahnungen, Zur Datierung (vor Juni 796) BM 1,147· Csendes, Awarenkriege 100; Wolfram, Mitteleuropa 258. 90 ArF a. 796, 66; Ann. Einh. a. 796,99; Ann. Lauresh. a. 796, 37 (rnit Erwahnung der Bayern und Alamannen; in dies er Zusammensetzung wurde schon die ,divisio regnorum' von 806 vorweggenommen). 91 De Pippini Regis Victoria Avarica. MGH Poet. Lat. I, 116f. Vollig unberechtigt ist es, das Gedicht als Beweis dafiir heranzuziehen, dag Pippin den Ring gar nicht erreicht habe, weil das nicht erwahnt wird (Toth, Obere Wart 93); davon sprechen die Reichsannalen. ArF a. 796, 66. Ann. Einh. a. 796, 99. 94 ArF a. 796, 66. 9\ Conventus Episcoporum ad rip as Danubii, MGH Concilia 2, Nr. 20, 172-176. Zur Frage der ,clerici illiterati', die hier diskutiert wurde, vg!. Kap. 6.8. 96 "Fortitudo vero exercitus, qui tecum vadit, ad cautelam et defensionem vestri directa est ... Regnum itaque diu stabile fuit et forte. Sed fortior est qui vicit illud." Alkuin, Ep. 9'
93
107, S. 153 f. 97 Alkuin, Epp. IIO, S. 157f.; 99, S. 143f.; 112, S. 162f.; 1I8, S. 173f. 8 9 99
Alkuin, Ep. 99, S. 143· Zur Awarenmission Wolfram, Mitteleuropa 260ff.; Franz Zagiba, Die Missionierung der Slawen aus Welschland (Patriarch at Aquileia) im 8. und 9· Jh. Cyrillo-Methodiana, Slavistische Forschungen 6 (Koln-Graz 1964) 274-3 I I; ders., Geistesleben 61 H.; Bona, Cundpald 307H.; Deer, Untergang 787. 100 So Vaczy, Der frankische Krieg 416f.; Koller, Awarenkriege 8; Toth, Obere Wart 93; Bona, Cundpald 324; dagegen Wolfram, Mitteleuropa pO A.22. Anders auch Ross, Paladins 218. 101 Ahnlich Deer, Untergang 784, der meint, daf "das Schicksal der Awaren nicht in blutigen Schlachten und Vernichtungsaktionen. sondern in einem sehr langsamen, von der frankischen Reichsregierung durch die Duldung der gentilen Verfassung der Awaren sogar wesentlich gebremsten Prozef des sozialen und wirtschaftlichen Niedergangs in Erfiillung gegangen ist". 10l Ann. Alam. a. 791, Lendi 170f. sprechen von einem "proelium" mit den "Vandali" (vg!. Kap. 7.8.). Dag schon in diesem Jahr der Aufstand des Tudun stattgefunden haben konnte, ist eine Vermutung (etwa bei Deer, Untergang 725; Bona, Cundpald 310, der den Aufstand noch ins Jahr 796 setzt). Fiir ein Ereignis von "minor importance" halt Ross, Paladins 224f. den Aufstand von 79710) ArF a. 797, 66. 1°4 Alkuin, Ep. 146, S. 236. 105 "Hunorum vero, sicut dixisti, perditio
nostra
est negligentia".
Alkuin,
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