Wemer Stoy I Klaus Haag I Wilfrid Raubeck
Bibelgriechisch leicht gemacht Lehrbuch des neutestamentlichen Griechisch
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Wemer Stoy I Klaus Haag I Wilfrid Raubeck
Bibelgriechisch leicht gemacht Lehrbuch des neutestamentlichen Griechisch
18 BIRIUININIEIN VERLAG GI ESSEN· BASEL
Die THEOLOGISCHE VERLAGSGEMEINSCHAFT (TVG) ist eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage Brunnen Gießen und R. Brockhaus Wuppertal.
Die Deutsche Bibliothek- CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich
6., überarbeitete und ergänzte Auflage 2006 © 1983 Brunnen Verlag Gießen Umschlaggestaltung: Ralf Sirnon Satz: Wilfrid Raubeck Herstellung: St.-Johannis-Druckerei, Lahr ISBN 3-7655-9312-5
3
I
Inhalt
9
Einführung Einführung in die deutsche Grammatik (Sprachlehre)
13
Lektion 1 Das Alphabet: Die Großbuchstaben
21
Lektion 2 Das Alphabet: Die Kleinbuchstaben Diphthonge Lesezeichen
23
Lektion 3 Das Alphabet: Die Namen der Buchstaben Die Reihenfolge im Alphabet
27
Lektion 4 Maskuliner Artikel o-Deklination (Maskulina) 1. Person Singular Präsens Aktiv des Verbs
30
Lektion 5 Präpositionen mit einem Kasus
34
Lektion 6 Indikativ Präsens der unkontrahierten Verba vocalia
38
Lektion 7 Präpositionen mit zwei Kasus
41
Lektion 8 Feminina auf -oT)f.ll
2 18
Lektion 70 dMvat, dvat
220
Lektion 7 1 Unregelmäßige Verben
223
Lektion 72 Klassen der unregelmäßigen Verben
225
Tabellen Formenlehre
227
Deklination 1. o-De klination 2. a-Deklination 3. Artikel 4. Adjektive der o/a-Deklination 5. Konsonantische Deklination 6. Adjektive der konsonantischen De klination 7. Partizipien 8. Pronomina 9. Zahlwörter
227 227 228 228 229 23 1 23 1 233 235
Konjugation der Verben 10. 1tatÖEt)(0 1 1. Verba contracta (Präsensstämme) 12. Verba muta 13. Verba Iiquida 14. Besondere Aoriste (und Futur Passiv) 15. Verben auf -f.lt 16. Verben auf -VUf.lt 17. "Kleine" Verben auf -f.lt 18. Stammformen unregelmäßiger Verben 19. Anhang Der Optativ Konjugation im Überblick Stammformen
236 243 246 248 249 252 263 264 266 269 269 270 276
Tabellen Satzlehre
286
20. 2 1. 22. 23.
Der Satz Beziehung Subjekt - Prädikat Tempora Modi (in Hau ptsätzen)
286 287 288 290
Inhalt
8 24. 25. 26. 27. 28. 29.
Genera verbi Kasus Artikel Infinitiv Partizip Nebensätze
29 1 292 294 294 296 298
Wörterverzeichnis der Lektionen
300
Alphabetisches Wörterverzeichnis
325
Kleine Wörter
344
Sachregister
346
9
Bibelgriechisch lernen - wozu? und wer?
Jeder Theologe muss Griechisch können - unbestritten. Denn christliche Theologie stützt sich auf die Bibel und arbeitet ständig mit ihr. Deshalb muss der Theologe die Bibel kennen, verstehen und erklären. Wie kann er das aber, wenn er sich nicht mit ihrem Text beschäftigt? Aber mit welchem Text? Darf er sich auf irgendeinen noch so guten Übersetzer verlassen? Oder was soll er tun, wenn er in der heutigen Flut der Ü bersetzungen unterzugehen droht? Nach welchem Maßstab soll er entscheiden, wenn er die Übersetzungen vergleicht und immer wieder Differenzen entdeckt? Er muss doch wissen, was - beispielsweise im Neuen Testament - Johannes oder Paulus oder Jesus selbst gesagt und wie sie sich genau ausgedrückt haben. Oft liegt das Ent scheidende in Nuancen. Also muss er ihre Sprache verstehen: Er muss Griechisch können. Das wäre schön und gut, wenn er es - als Deutscher - nicht erst lernen müsste: ein harter Weg für die meisten und ein unüberwindbar scheinendes Hinder nis für manche. Muss das so sein? Nein ! Denn Griechisch kann jeder Interessent so gut wie jede andere Fremdsprache lernen - ja leichter, wenn er nur will. Und Interessent sollte nicht nur ein studierter Theologe, sondern jeder überzeugte Christ sein. Denn Gott hat sein Wort sicher nicht zufällig gerade in diese Sprache gegossen. Auch liegen im Wortlaut des neutestamentlichen Grundtextes so viele Feinheiten und Schätze, dass man ihnen nur mit Griechischkenntnissen auf die Spur kommen kann. Schade, wenn sie brach liegen bleiben ! Und noch einen Gewinn hat der Nichttheologe, der "Laie": Er kann theologisches Schrifttum lesen, in dem Stel len des griechischen Grundtextes behandelt werden, er kann es verstehen und - wie es seine Pflicht und sein Recht als mündiger Christ ist - mit Sachkenntnis überprü fen. Man wird ihn nicht mehr "für dumm verkaufen" können. Bibelgriechisch lernen - sollte sich das nicht lohnen? Sollte das nicht alle reizen, Theologiestudenten und Gymnasiasten, die aufs Stu dium zugehen, Verkündiger des Evangeliums, die bisher nicht dazu kamen, Griechisch zu lernen, oder die es auffri schen möchten, Bibelschüler und alle, die die Heilige Schrift lieben und mit ihr le ben? Bibelgriechisch leicht lernen
Dieses Buch will das Lernen möglichst leicht machen. Es erhebt deshalb keine zu hohen Ansprüche. Es beschränkt sich auf das neutestamentliche Griechisch und will seine wichtigsten Elemente lehren, so dass man möglichst schnell an das Neue Tes tament selbst kommt. Das Buch nimmt den Leser über leichte Sätze, die die Verfasser selbst gebastelt ha ben - damit man nur wenige Schwierigkeiten in einem Satz findet -, über einfache
10
Einführung
Originalsätze des Neuen Testaments - sobald dies nur möglich ist - bis zu mittel schweren Sätzen mit. An diesen Sätzen muss man zwar schon ein wenig Satzlehre betreiben, die eigentliche Beschäftigung mit der Satzlehre aber sollte später am zu sammenhängenden griechischen Text geübt werden, bei dessen Lektüre sich wie von selbst theologische Auslegung mit der Betrachtung des sprachlichen Gewands ver bindet. - Dazu empfiehlt sich die Benutzung von: Haubec k/Siebenthal, Neuer sprachlicher Schlüssel zum griechischen Neuen Testament. Thema unseres Buches ist deshalb vor allem die Formenlehre und die Kenntnis der wichtigsten Vokabeln - aller Wörter, die im Neuen Testament zehnmal oder öfter vorkommen. Ohne feste Verankerung dieser Elemente wird man immer im bibli schen Text herumschwimmen. Darum ist es Ziel des Buches, Formen und Vokabeln einzuprägen, und zwar durch die Lehrstücke ("Lektionen"), die ein Philologe mit fast dreißi gjähriger Erfahrung im Unterricht der "alten" Sprachen - Griechisch und La tein - nach didaktisch-methodischen Gesichtspunkten in dieser Reihenfolge aufge baut hat. Zur Festigung der Formenkenntnis werden auch viele Formen geübt, die zwar nicht im Neuen Testament vorkommen, wohl aber in anderer griechischer Lite ratur, so dass sie der kennt, der in der Septuaginta (Übersetzung des Alten Testa ments lns Griechische, die von den ersten Christen benutzt wurde) oder anderen grie chischen Schriften lesen oder gar später eine Prüfung, das Graecum, ablegen will. Wir wünschen Ihnen Freude und Erfolg beim Lernen des Griechischen und hoffen darauf, weil das Buch in hektographischer Form über zwölf Jahre lang erprobt wor den ist und sich bewährt hat. Für ihre Mitarbeit danken wir Horst Born, Eckhard Hagedorn, Bastin Steinberg und allen anderen, die uns bei der Korrektur geholfen haben. Nun aber heran ans Griechisch Lernen, wie es uns Luther ans Herz gelegt hat ! - An die Ratshe rrn aller Städte deutschen Landes, dass sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen (1524): "Das können wir nicht leugnen, dass, wiewohl das Evangelium allein durch den Hei ligen Geist gekommen ist un d täglich kommt, so ist 's doch durch Mittel der Spra chen gekommen und hat auch dadurch zugenommen, muss auch dadurch behalten werden . . . So lieb nun, wie uns das Evangelium ist, so hart lasst uns über den Spra chen halten ! Denn Gott hat seine Schrift nicht umsonst allein in die zwei Sprachen schreiben lassen, das Alte Testament in die hebräische, das Neue in die griechische. Welche nun Gott nicht verachtet, sondern zu seinem Wort erwählt hat vor allen ande ren, sollen auch wir dieselben vor allen anderen ehren . . . Also mag auch die griechi sche Sprache wohl heilig heißen, dass dieselbe vor anderen dazu erwählt ist, dass das Neue Testament darinnen geschrieben würde . . . Und lasst uns das gesagt sein, dass wir das Evangelium nicht wohl werden erhalten ohne die Sprachen. Die Sprachen sind die Scheiden, darin dies Messer des Geistes steckt. Sie sind der Schrein, darin nen man dies Kleinod trägt . . . Darum haben 's die Apostel auch selbst für nötig ange sehen, dass sie das Neue Testament in die griechische Sprache fassten und anbanden; ohne Zweifel, dass sie es uns daselbst sicher und gewiss verwahrten wie in einer hei ligen Lade . . . Darum ist 's gewiss, wo nicht die Sprachen bleiben, da muss zuletzt das Evangelium untergehen . . . Weil jetzt die Sprachen hervorgekommen sind, brin-
Einführung
11
gen sie ein solch Licht mit sich und tun solch große Dinge, dass sich alle Welt ver wundert und bekennen muss, dass wir das Evangelium so lauter und rein haben, fast als die Apostel gehabt haben . . . Der Heilige Geist ist kein Narr, gehet auch nicht mit leichtfertigen, unnötigen Sachen um: Der hat die Sprachen so nütz und not geachtet in der Christenheit, dass er sie oftmals von Himmel mit sich gebracht hat, welches uns allein sollte genugsam bewegen, dieselben mit Fleiß und Ehren zu suchen und nicht zu verachten . . . Weil denn nun den Christen gebührt, die Heilige Schrift zu üben, als ihr eigen einziges Buch, und eine Sünde und Schande ist, dass wir unser ei gen Buch nicht wissen noch unseres Gottes Sprache und Worte nicht kennen, so ist 's noch vielmehr Sünde und Schande, dass wir nicht Sprachen lernen, sonderlich so uns jetzt Gott darbietet und gibt Leute und BÜCHER und allerlei, was dazu dienet und uns gleich dazu reizt, und sein Buch gern wollte offen haben . . . " Bibelgriechisch lernen auch ohne Lehrer - aber wie?
Der wichtigste Teil des Buches besteht aus den 72 Lektionen, die vom Einfachsten, den griechischen Schriftzeichen, langsam, aber sicher zu den wichtigsten griechi schen Formen führen. Jede Lektion enthält • eine längere Erklärung der neuen grammatischen Erscheinungen (Teile B), um sie einsichtig und durchschaubar zu machen, damit man nicht ohne Verständnis "pau ken" muss, • Lernhilfen (L), die an manchen Stellen vielleicht primitiv und komisch wirken, je doch hat die Mnemotechnik, die das Buch als erstes Griechischlehrbuch benutzt, bewiesen, dass man gerade so am besten behält, • eine ausführliche, möglichst gleichartige Einübung (Teile C), die man als Autodi dakt (Selbstlerner) nur so lange mitmachen muss, bis man den neuen Stoff aufge nommen hat. Es werden dazu genügend Übungen angeboten, • eine Wiederholung noch vor der Durchnahme eines neuen Stoffes, um auf ihn vor zubereiten und das schon Gelernte zu sichern (Teile A). Dadurch ist es nicht mehr nötig, zusätzlich eigenständig zu wiederholen, • griechische Sätze, die manchmal bis zu einem kleinen neutestamentlichen Text wachsen (Teile D), und Erklärungen und Übungen dazu sowie Übersetzungshilfen mit den noch unbekannten Formen für einige zusammenhängende neutestamentli che Texte (Teile E). Wiederholung muss sein; lehrten doch schon die Alten, dass die "Wiederholung die Mutter der Studien" ist. Sollte man einmal etwas vergessen haben, dann schaut man schnell ins Sachregister und kann von dort aus nachschlagen. Den selben Zweck verfolgt das alphabetische Wörterverzeichnis. Im allgemeinen Wörterverzeichnis stehen die Vokabeln, die man zu jeder Lektion braucht, nach Lektionen geordnet. Wie man Vokabeln lernt, wird dort näher erläu tert. Diese Wörter werden in den späteren A- und D-Stücken immer wieder aufge frischt. Die Wörter und Formen jedoch, die man nur zur Übersetzung der Sätze der D-Stücke benötigt, stehen klein gedruckt in Fußnoten.
12
Einführung
Der Wiederholung dient auch das Verzeichnis der "kleinen Wörter" , die man sich nur schwer mit Lernhilfen merken kann und die man deshalb immer wieder einmal über fliegt. Zur Übersicht über die Formen und die Grundlagen der Satzlehre gibt es am Ende des Buches viele Tabellen. Für alle, die noch keine Fremdsprache gelernt haben, bringen wir eine Einführung in die deutsche Grammatik, die bewusst so gehalten ist, dass man - anband von Bei spielen der Muttersprache - die grammatischen Begriffe des Buches leicht versteht. Wir hoffen, Ihnen damit alles geboten zu haben, was Sie für Ihre ersten Schritte im Bibelgriech is ch brauchen. Im Herbst 1983
W e r n e r S to y und K l au s Haag
Vorwort zur 5 . Auflage
Die fünfte Auflage ist durch Wilfrid Haubeck, der als neuer Herausgeber eingetreten ist, gründlich überarbeitet und verbessert worden. Die Erklärungen zu den neuen grammatischen Erscheinungen (Teile B) sind - wo dies notwendig war - ergänzt und geändert worden. Schwierigere syntaktische Konstruktionen - besonders beim Parti zip - sind teilweise ausführlicher erläutert (Teile E) und die Tabellen zur Satzlehre sind erneuert worden. Neu aufgenommen sind einige zusammenhängende neutesta mentliche Übungstexte, für die Übersetzungshilfen mit den noch unbekannten For men angegeben sind. So hoffen wir, dass das Lehrbuch seinen Zweck in Zuku nft noch besser erreicht, als dies bisher schon der Fall war. Für die Neuauflage musste der ganze Satz neu erstellt werden. Diese nicht einfache
Aufgabe hat Rania Jacobi mit großer Sorgfalt ausgeführt. Dafür da nke n wi r ihr herz lich, ebenso Detlef Häußer, Michael Sehröder und Detlef Kühne für ihre Verbesse rungsvorschläge, das Lesen der Korrekturen und technische Hilfe. Zu diesem Lehrbuch liegt auch ein Lösungsheft vor, das vor allem Autodidakten zur Lernkontrolle zu empfehlen ist. Im Juli 2001
W erner S t o y , K l au s H aag und W i l frid Raubeck
Vorwort zur 6 . Auflage
Die sechste Auflage ist neu durchgesehen worden. Leider wurden beim Neusatz für die fünfte Auflage einige Druckfehler übersehen; diese sind ko rrigiert worden. Wir danken allen, die uns auf Druckfehler aufmerksam gemacht haben. Im Januar 2006
W e r n e r S t o y , K l a u s Haag und W i l frid Raubec k
13
Einführung in die Grammatik (Sprachtet,re);,,
deutSqb&lAIDV 1tlO"'tEUro. - 6. ßAE1tffi VaOV 'tffiV l;evrov. - 7. exro cp6ßov. - 8 . 1tlO"'tEUffi 't(il cpiA.cp KO.l UÖEA, KAllPOVOJlOU�, OEO"JlOl�, SEoD, yEropy6v, exSp&v, K6crJ.Lq:>, ocpSaA.J.Lou�
B. Präpositionen (Verhältniswörter)
stehen im Griechischen mit anderen Kasus als im Deutschen. Z.B . folgt dem grie chischen EK ("aus") der Genitiv (z.B . EK 'tOU ap'tOU), dem deutschen "aus" je doch der Dativ ("aus dem Brot"). Also nie übersetzen: "aus des Brotes", weil im Griechischen EK mit Genitiv steht ! Warum einmal bei einer Präposition Genitiv, ein andermal Dativ oder Akkusativ stehen, erklärt sich aus der Entstehung der Präpositionen: Ursprünglich hatte je der Kasus eine bestimmte Beziehungsbedeutung: Der Genitiv ant\yortete auf die Frage "woher?", der Dativ auf "wo, womit?", der Akkusativ auf "wohin, wie lan ge ? ". Als diese Bedeutung nicht mehr ausreichte (otKov hieß nur "in Richtung auf ein Haus"; man wusste aber nicht, ob "bis an das Haus", "ins Haus hinein", "durchs Haus hindurch" usw.), setzte man Adverbien (Umstandswörter) dazu. Später fasste man diese als Präpositionen auf, die nach sich immer einen be stimmten Kasus hatten. Die wichtigsten Präpositionen, die nur einen bestimmten Kasus bei sich haben, sind: Mit Genitiv:
avd
= statt, für
L: Anti-christ ist der, der sich an die Stelle Christi setzt, sich damit gegen ihn stellt.
U1t0
= von . . . (weg), seit
L: aTto hat denselben Bestandteil wie deutsches ab
= aus (heraus)
L:
(vor Vokal: av't', vor Vokal mit ': avS')
(vor Vokal: a1t', vor Vokal mit ': aq))
EK
(vor Vokal:
1tp6
s�)
= vor, für
,
i� ist bekannt aus dem lateinischen ex (ex trinken, Ex-Weltmeister)
L: pro ist bekannt aus dem Gegensatz pro - contra (dafür - dagegen)
5. Präpositionen mit einem Kasus
35
Mit Dativ:
EV
= in (auf die Frage "wo?"), auf = durch (Mittel und Werkzeug) "instrumental"
L: F.v (fast wie "in")
cruv
= mit
L: cruv in Fremdwörtern wie "Synthese" ("Zusammen-setzung'')
= in . . . (hinein), zu (auf die Frage "wohin?")
L: ,,hinein ins Eis"
Mit Akkusativ:
Et� ,
c. 1) Übersetzen Sie bitte!
Berücksichtige n Sie immer auch, ob Si ngular oder Plural steht, Artikel oder nicht ! avrt -cou ap-cou, U1t0 ', urt', Ka't', �e�f Warum sehen sie so aus? b) Weiche Bedeutung haben folgende Präpositionen, und mit welchen Kasus ste hen sie? UV'tl, öui, un6, rtp6c;, EK, U1tEp, art6, rtp6, �e"CU, dc;, Ka'ta, EV, 1tepi, crUV 2) a) Was bedeutet ecniv und was dcriv? b) Da sie Verbformen sind: Welche Person und welchen Numerus stellen sie dar? c) Wie würden die anderen Personen dieses Verbs im Deutschen lauten?
B. 1) Die übrigen Formen des Verbs d�i,
die Sie eben schon (A 2c) im Deutschen wiedergegeben haben, lauten: 1 . Sg. : d�i 2. Sg. : d 3 . Sg. : ecr'tiv (ecrnv er/sie/es ist [vorhanden])
1 . Pl. : ecr�ev 2. Pl. : ecr'te 3 . Pl. : dcriv
Erklärung: Der Stamm des Verbs lautet ecr. Das leuchtet aus den Formen 3. Sg., 1 . Pl. und 2. Pl. ein. Bei den anderen Formen ist das et entstanden durch Ausfall des cr. Dann wäre e allein zu kurz gewesen. Deshalb hat man es zu et gedehnt (so genannte Ersatzdehnung). Lernhilfe: Die Endungen des Plurals -�ev, -"Ce, -crtv sind aus der Konjugation der anderen Verben geläufig: rtatöeuo�v, rtatÖeue'te, rtatöeuoucrtv. Die 3 . Sg. hat ein 't, das auch bei uns in der 3 . Sg. steht: "er lebt".
10. Das Präsens von Ei11i
•
Präpositionen mit drei Kasus
51
2) Es gibt auch Präpositionen, die drei Kasus nach sich haben: Genitiv, Dativ und Akkusativ. Es sind:
Eni
(vor Vokalen: €rt', vor Vokalen mit ': f;q))
,
(vor Vokalen: rtap')
napa
mit allen drei Kasus: "auf, an, bei" Lernhilfe: Epi-skop ist mit Genitiv zusätzlich: "zur Zeit, ein Bildwerfer, bei dem Licht auf etwas fallt und aufgrund, in Gegenwart von" mit Dativ zusätzlich: "aufgrund, dann reflektiert wird; im Unterschied zum Dia gegen" skop ("durch"); vgl. auch mit Akkusativ zusätzlich: "bis zu, ErtiKortoc; ("Auf'seher) gegen" mit Genitiv: "von . . . her, von Sei ten" (entsprechend dem Ursprungs gebrauch des Genitivs, der auf die Frage "woher?" antwortet) mit Dativ: "bei, neben" (der Dativ antwortet auf die Frage "wo?") mit Akkusativ: "entlang", "an . . . vorbei", "neben . . . hin"
Lernhilfe: Ausgehend von der Bedeutung des Akku sativs "entlang" wäre zu erinnern an ,,Parallele", die immer neben einer an deren herläuft und sie nie trifft.
Es gibt noch andere, so genannte "uneigentliche" Präpositionen. Sie sind Adverbien und haben den Genitiv nach sich, z.B. J..LE'ta sioroA.cp, E1tl 'tO apviov, E1tt •i.!> oropcp, napa 'tOU 'tEKVOU, napa •i.!> Mvopcp, E1tt crKavoaA.ov, napa •o nA.otov, ent Jlapmpicp, napa 'tOt)(; aJlap•roA.ouc;
c) Suchen Sie bitte die Präpositionen mit gegensätzlicher Bedeutung zu fol genden:
Eie; un6 m. Akk an6 EV unEp m. Akk. EK np6c; m. Akk nspi m. Akk.
oder
.
.
D. I. 1. Touc; o'LKouc; ent •ffiv vijcrrov ßA.E1tE'tE. 2. napa •i.!> no•aJ..ti.f> &J..tnsA.m Kat Mvopa dcriv. - 3 . q>EUYE'tE U1t0 'tWV exSp&v E1tt -nlv vi'\crov. - 4. ai ßißA.ot O&pov napa •ou entcrK6nou unep •ffiv ötoacrKaA.rov dcriv. 5 . oi oouA.ot ent 'tote; nA.oi mc; 'tWV 'ProJ..tairov dcriv. - 6. J..lE'ta�u 'tWV OEVOprov E1tt 'tote; aypotc; napa 'tOV no'taJlov oi ysropyot •ac; UJl1tEA.ouc; cpmsuoumv. - 7. 6 öxA.oc; ent •ov A.6yov •ou �EVOU 1tlO"'tEUEt. -
-
II. 1 . Ta oiK'tua ev 'tote; nA.oimc; fiv. 2. EA.atov Kat oivov ev •i.!> o'LKcp EXE'tE. 3 . apyuptOv Kat xpucriov OUK EXOJ..lE V" 'tOV OE A.6yov 'tOU KUpiou EV •i.!> ßtßA.icp EXOJ.!EV. - 4. ßA.Enstc; •ov Xptcr'tov E1tt •i.!> �uA.cp 'tOU cr•aupou. 5. oi an6cr'toA.m 'tO np6crronov 'tOU Kupiou ßA.Enoucrtv. -
-
-
III. 1 . Ta ßtßA.ia o&pov 'tOU npscrßmEpou fiv. - 2. napaKAll'toc; 'trov oouA.rov d; 3 . ötoacrKaAot 'tWV 'tEKVffiV EO"'tE. - 4. OUKE'tl EO"J..lEV U1t0 'tOV OtaßoA.ov, aA.A.' U1t0 •ov Kupwv 'I11crouv. - 5 . öta •ov Sava•ov •ou Kupiou 'tEKva •ou Swu Kat OlUKOVOl 'tOU 'I"crou EO"J..lE V. - 6. 'Illcrouc; 6 äp'toc; 'tOU Swu U1tEp 'tWV avSpronrov 'tOU KOO"J..lOU EO"'tlV. - 7. cru d 6 xptcr'toc; 6 uioc; 'tOU Swu. - 8. eyro ElJ..ll " &J.!1tEAoc; " aA."swij' . - 9. eyro ElJ..ll " Supa2 'tWV 1tpoßa'troV.
-
1
2
wahr, wahrhaftig. Tür.
10. Das Präsens von EiJ.Li
•
Präpositionen mit drei Kasus
53
E. Erklärung zur Enklisis (Tonanlehnung) einiger Wörter
Wie schon in Lektion 2 B 3a vermerkt, gibt es Wörter, sog. Enklitika, die sich an das vorhergehende Wort so anlehnen, dass sie ihren eigenen Ton ganz verlieren oder ihn als Akut auf das vorhergehende Wort werfen. Dies geschieht nach ge wissen Regeln, die aber in diesem Buch nicht gelernt und geübt werden, da eine längere Übung, die nötig wäre, eigentlich nur dem etwas bringt, der aus dem Deutschen ins Griechische übersetzen muss. Damit sich aber Interessierte jeden Fall erklären können, werden die Regeln hier kurz mit Beispielen - möglichst aus D - genannt. 1) Enklitika verlieren ihren Akzent
a) nach einem Wort mit Zirkumflex auf der letzten Silbe. Beispiel (III.5): 'IrJcrou E. - 4. oi n-rroxol. OUK exoucrtv äp-rov. - 5. 6 Öt<xßo'Aoc., KffiAUet mUc., ayiouc., ev -rfi 680 •ilc., sroilc.,. - 6. -ro c.ua.yye'Atov -rilc., ßa.crt'Aeia.c., -rou 3eou -rote., mcr-.o'tc., xa.pa ecr-rtv.
E. I. Erläuterungen zu D : Zu 1. 1 : Das z u einem Substantiv gehörende Adjektiv nimmt immer die entsprechende
Form in Kasus, Numerus und Genus des Substantivs an ("Kongruenz", T. 21 II), und zwar auch dann, wenn das Adjektiv prädikativ steht (s.u.); z.B. 6 'A6yoc., Ka. 'A6c., ecrnv (anders als im Deutschen !). Zu 1.2 : Wenn ein Adjektiv zu einem Substantiv gehört, kann es in zweierlei Weise bei ihm stehen: a) attributiv (dann ist es Attribut, d.h. Beifügung): 1) Stellung zwischen Artikel und Substantiv (vgl. 1.2: •0 !lOVCJl KAllpüYO!l(Jl) oder 2) Stellung nach dem Sub stantiv; dann ist meist der Artikel wiederholt (s. 1.3: 6 KOO"!lOC., 6 Ö'Aoc.,). b) prädikativ ohne Artikel nach dem Substantiv, z.B. als Bestandteil des Prädikats (s.o.). II. Übung zu E 1:
Wenn ein Adjektiv (cro<poi) nicht bei einem Substantiv als Attribut steht, sondern al lein (besonders mit Artikel wie z.B . oi cro<poi), dann wird es selbst zum Substantiv; es wird substantiviert ("die Weisen"), s. T. 26 11. 1 . 1 ) Verbinden Sie bitte die Substantive in C 5 durch " ist " und dann (PI. !) " sind " mit dem Adjektiv veoc., ! 2) Setzen Sie bitte Substantiv und Adjektiv in attributive Wortstellung (doppelt s.o. E I 2a)!
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