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Reallexikon
(038)902/904 IiIl!IIlIIIIIIIreaV.2
der Assyriologi~4422 Unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter hera...
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Reallexikon
(038)902/904 IiIl!IIlIIIIIIIreaV.2
der Assyriologi~4422 Unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter herausgegeben von
Erich Ebeling aord. Prof. an der Univ. Berlin
und
Bruno Meissner ord. Prof. an der Univ. Berlin
Z weiter Band Ber-Ezur und Nach träge Tafel 60-63
Walter de Gruyter & CO. vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung - J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung - Georg Reimer - KarlJ. Trübner - Veit & Comp. Berlin und Leipzig 1938
B
Unveränderter photomechanischer Nachdruck 1978
(Fortsetzung)
Ber, Gottheit noch undurchsichtigen Charakters. Die mehrfach nach Schroeder KAVI, Nr. 63, KoI. I, Z. 7 aufgestellte Gleichung dbit (?)-gi (?) = dbe-ir ist falsch (s. Weidner AK II, S. ro), daher besteht keine Beziehung zu dem Feuergotte Bilgi-Gira-Nusku. Deshalb ist es verfrüht, den Namen als akkadisch zu verstehen und mit 'Glut' o. ä. zu übersetzen (von einem Stamme, der dem hebr. "\:I\::l entspricht). Nach Schroeder a. a. O. Nr. 42, KoI. II, Z .. 23 gehört B. zu den Göttern des Tempels der IStar assuritu in Assur. In der Opferliste KAVI Nr. 174, Z. 13 erscheint B. als Mt sarri neben der IStar von Arba'il der BeIit balati und anderen Gottheiten: Er erhält Vögel als Opfer. Ein weiterer Beleg in Götterlisten ist KAVI Nr. 72a, Z. !Of., s. auch Br. 1561 und BA II S. ~67. ~n EN der mittelassyrischen PerIode finden wir B. ziemlich häufig(s. z. B. KAJI Nr. 6, 24, 28; 8,26; 147, Ebeling. 27. 35 und öfter). Ber~aiate, Ort, in einer assyrischen Geschäftsurkunde erwähnt. J ohns ADD, Nr. 64, Vs. Z. 6. Ebeling. Berapsä, Ortschaft in der Provinz .gEA{}OYTa~ obY 7:OvTOV~ sk BaßvAWya 1'(1 TC tu L:tnnaeWY yeappara aYOeV~al ual nOASt~ noA.A.d~ u-di;oyra~ ual ts(!d aytÖ(!vopeyovq; nalw tntudaat l~'V Baßvlwya. B.s Sintflutbericht unterscheidet sich von dem keilinschriftlichen der Tafel XI des Gilgames-Epos
namentlich durch die "stadtbabylonisch ~" Einstellung mit ihrer Übertragung von Überlieferungen, die an südlichen Städten haften, auf Babyion (die Flut trifft den Xisuthros und die Seinen in Babyion, die Geretteten kehren wieder [naAty] nach Babyion zurück, und die alten Berichte der Weisen vor der Flut werden in dem Babyion benachbarten Sippar vergraben und wiedergefunden) und durch die vorgeschrittene Höhe der kultisch-religiösen Auffassung (Greßmann Gilgamesch-Epos I9II, S. 2I3ff.; L.-H. Neue Studien S. 135 f.). Auf den Flutbericht folgen in B.s zweitem Buche die 86 vorgeschichtlichen Könige, dann erst EV'YJxo(!Oq; - dies die bei Ael. Hist. animo XIl 21 fr. 41 [Schnabel] an Stelle von ~sv'YJXO(!O~ der Hss. durch A. V. Gutschmid korrigierte Namensform; Sehn. 268, 15 "Eii'i'JXo(!ovJ L:sv'YJXO(!OV codd. correx:" ist daher irreführend; Euseb. Karst 12, 18 [B. fr. 39 Sehn.] hat Evek<sios, zu korrigieren in Evek' oios nach Synkell. [B. fr. 39 b Schnabel] Ev~xotO;; - und sein Sohn Xwpaaß'YJAOq; waren. Hierzu Zimmern a. a. O. S. 31, Anm. 4 zu En-me-kdr als 2. Könige der Dyn. Uruk. I: En-me-kdr: "Var. En-me-ir-kar; so auch in der ,Legend of Enmerkar and L'lgalbanda' W.-B. 162 mit dem Zusatz: ,:König von Uruk, der Uruk baute'." Schnabel erblickt, wohl mit Recht, in diesem Enme(r)kar den Ev'YJXo(!o~ des Berossos. Beachte auch Gretlmann ThLZ 1905, Nr. 22, Sp. 586, der daselbst den vorletzten der Namen in der Reihe von Nimrod bis Abraham in den von Lewin herausgegebenen Scholien des Theodor bar Kön1 (bzw. mit Sachau Kewänai) "~'Ili schon mit EvrlXo(!Oq; zusammengestellt hat (es folgt dort als letzter o,':~ tll Var. b' l;Il;.l d.: wie Lewin selbst schon gesehen hat, rtAyapOq;, Gilgames). Bereits V. Gutschmid hatte ja (Kl. Schriften II 126) "den L:cv'YJXO(!Oq; bei Aelian" (s.o.), "den Großvater des Gilgamos, mit dem ersten nachsintflutlichen König des Berossos identifiziert. Sollte vielleicht auch XwpaaßrJlo~, irgendwie aus Gis-bil-ga-mes etwa mittels Umstellung (Ga-mes-bil) entstanden sein"?
BEROSSOS. Hierzu wäre Sammuges (Mar. Michael [Schnabel fr. 439J: Hammugios) aus Samas-mu-gina (Lehman'n[-Haupt] Samassumukin T. I, S. 16) zu vergleichen. In den keilinschriftlichen Listen geht der Dyn. Uruk I. noch die von Kis I. voraus, und die fünf ersten der zwölf Könige von Uruk I. heißen darin: I. Meski-im(Var. in)-ga-se-ir. 2. En-me-kdr. 3.dLugal-bdn-da. 4. dDumu-zi "der Hirte". 5. Gis-bil-ga-mes. - Die B. vorliegenden Listen begannen aho mit Uruk I. und setzten En-me-kar EV'YJxoeoq;, den Erbauer von Uruk, an die erste Stelle. Wenn Aelian den Gilgamos als Enkel, nicht als Urenkel des EvrlXo(!o~ nennt, so liegt darin eine der häufigen Zusammenziehungen vor, die schon altbabyl. begegnen (z. B. Naram-Sin "Sohn Sargons", während er in Wahrheit dessen Enkel, Sohn Manistusus war). Daß für die "stadtbabvl." Kunde oder Auffassung Kisch I. ~icht vorhanden war, ist lehrreich. Über den weiteren Inhalt von Buch II, die auf Chomasbel folgenden 84 vorgeschichtlichen Könige und B.s his tor. Könige bis auf N abonassar einschl. oder ausschl. s. unten zu B.s chronolog. System. Für Buch I und II bis Chomasbel einschl. ergibt sich nun, daß B. entweder mit den - oder gewissen "stadtbabyl." keilinschriftlichen Quellen sehr genau übereinstimmt oder doch nirgends in irgendwie ernstlicherem Widerspruch zu ihnen steht. Ganz das gleiche gilt aber auch für sein drittes, die Zeiten nach Nabonassar (ob. S. 4) umfassendes Buch. B.s Liste der Herrscher und ihrer Regierungszahlen stimmt aufs beste mit den anderweitigen ihn kontrollierenden Listen der babyl. Königsliste A, der "babyl. Chronik", dem ptolemäischen Kanon überein. Und was er über die Geschichte der einzelnen Herrscher berichtet, stimmt nicht nur zu unseren sonstigen keilinschriftlichen und den besseren klassischen Nachrichten, sondern bietet dazu die wertvollsten Ergänzungen. Seine Angaben erinnern Z. B. an Kämpfe Sinaheribs mit den Griechen in Kilikien (fr. 43, 43a Schnabel); sie erwähnen die Bauten
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und hydraulischen Anlagen des N abukodrossoros, darunter die hängenden Gärten für seine medische Gemahlin Amyitis (fr. 47, 47a, 48, 49 i. f.), mit speziellem Tadel gegen die diese und andere Wunderbauten sowie die Gründung Babylons selbst der Semiramis zuschreibenden 'EAA'YJYtUOl av"/realiste A läßt auf clie Dyn. D (Isin II) folgen: 3 Könige des Meerlandes (E Meerland-Dyn. II), 3 Könige der Dyn. von Bazi (F), I Elamiten (G), den B. nicht mitrechnete (ob. S. 13). Für die Meerland-Dyn. paßt die Bezeichnung Araber, Bazi ist ein im heutigen Arabistan oder in dessen Nähe belegenes Gebiet, wenn es freilich außerdem nach Hommel Geographie S. 345, vgl. 430, Anm. 4 eine bei Bagdad belegene Stadt dieses Namens gibt. Da ferner der erste König der Dyn. H in verwandtschaft lichen Beziehungen zur Bazi - Dyn. F steht, so konnten die Könige von Dyn. E Nr. I bis H Nr. 6 soweit sie Berossos . berücksichtigte (ob. S. I3), sehr wohl als "Araber" bezeichnet werden. Lehmann [Haupt] Zwei Hauptprobleme S. IIqff.). Die ganze Verschiebung wird durch einen einzigen fehlerhaften Ausfall bedingt und erklärt: B. hatte seine 45 Könige (mit 526 Jahren) in einzelnen Gruppen behandelt. Eine dieser Gruppen begann mit Phulos (Tiglatpileser IH.), der, da er 729 v. Chr. über Babylonien zu herrschen begann, natürlich nicht die Reihe der mit 850 v. Chr. anhebenden 45 Könige eröffnet haben kann. Vielmehr gingen dem Phulos mehrere Gruppen bei B. voraus, und es war dann ganz richtig, wenn B. (fr. 43 Schnabel) so fortfuhr, wie es Eusebios nach Alexander Polyhistor, freilich in indirekter Rede, wiedergibt: "Nach welchen gewesen sei der König der Chaldäer, dessen Name ist Phulos, welchen wiederum auch die Geschichte der Hebräer erwähnt und Phulos nennt." Dadurch, daß eine oder mehrere dieser vorausgehenden Gruppen wegfiel(en), gewann es den Anschein, als sei Phul auf die 45 Könige gefolgt, zu denen er in Wahrheit selbst gehört: sie seien ihm sämtlich vorausgegangen. Der Wegfall dieses Abschnittes oder Satzes, der die dem Phulos vorausgehenden Gruppen behandelte, ist genau so zu beurteilen wie der Ausfall der Kö-
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BEROSSOS.
nige zwischen Assurbanabal und N abukudurru~ur an der oben (S. 12) besprochenen Stelle. Wie dort, wo letzterer der Sohn des ersten wurde, ist auch hier in der Dynastienfolge des B. aus Vernunft Unsinn geworden. So wird dem methodischen Grundsatz, für einen in den Wirkungen schwerwiegenden handschriftlichen V ersto~ die geringstmögliche Ursach~ ~ufzuzelgen, volle Genüge getan. DIe Übergehung der dem Phulos vorausgehenden ersten unter den 45 Königen erklärt sich aus dem spezifischen Interesse Ps.-Apollödors _ oder welchem Excerptor immer der Fehler zur Last fällt - an der jüdischen Geschichte, wie es sich in den auf Ph~ bezüglichen Worten: "von welchem SIe sagen, daß er gegen das Land Juda gezogen sei" bekundet, die kaum erst etwa Zusatz des Eusebios sind, während von den babyl. Zeitgenossen der ~emirami~ bis Nabonassar (ev. nebst semen zwel Nachfolgern) mit dem B.s Buch II abschloß und von Uktn-zer, "Phuls" unmittelbarem Vorgänger, nichts Wesentliches zu vermelden war. Bleibt noch die Regierungszahl 48 von B.s Dyn. IU zu behandeln. Da die Dyn. B (erste Meerland-Dyn.) der Königslisten A und B sich mit Dyn. A (der IJammurapi-D~.) und ~yn. C (den Kassiten) überschneIdet, so konnte man denken, B. habe auf Grund besserer Information nur die Jahre gerechnet, während derer die Angehörigen der Meerland-Dyn. tatsächlich unumschränkt in Babyion und über ganz Babylonien geboten hatten, und somit gehöre die Zahl 48 zum Bestande des echten B. Allein das ist, wie bereits angedeutet, ausgeschlossen. B.'s 1902 J!1~re, die uns für den Beginn der speZIfIsch babylonischen Geschichte - der Geschichte der Zeit, da Babyion Landeshauptstadt war - i? eine ~u frühe Zeit führen, beruhen, Wie gezeIgt, auf Vorstellungen, wie sie zu seiner Zeit gar:g und gäbe waren. Somit muß er auch dIe erste Meerland-Dyn. für die Gesamtchronologie zu hoch veranschlagt ~aben. Und da im echten, aus der VerschIebung und Verstümmelung befreiten B. im übrigen nur geringfügige Abweichungen von den
BERTIN.
keilinschriftlichen Überlieferungen auftreten, so ergibt sich auch aus dieser Erwägung, daß bei B. der Hauptfehler seines zu hohen Ansatzes in einer viel zu hohen Berechnung der ersten Meerland -Dynastie für die Gesamtchronologie liegen muß. Also gehört die 48 keinesfalls zum ursprünglichen Bestande des B. Dann bleibt nur eines übrig. Bei der ev. schon bei Ps.-Apollodor entstandenen Verschiebung war auch die Zahl für B.s Dyn. III verlorengegangen. Da man aber den Betrag von B.s Dyn. I 33090 (33°9 1) Jahre und die Gesamt jahre der nachflutlichen Könige als 36000 kannte, so handelte es sich für einen späteren Bearbeiter darum, die vorhandenen Zahlen so zu ergänzen, daß 36000-33°9°(1) = 1910 (1909) Jahre herauskame~: Dieser Bearbeiter stellt die gleiche Uberlegung an wie Ed. M-eyer. Er summiert die B.Zahlen 224 + 458 + 245 + 526 und fügt die Jahre für die vermeintliche Dyn. VII und Alexander dem Großen = 409 (408) Jahre hinzu. Das ergab 1862 (1861) Jahre. So fand er, daß tür Dyn. III noch 48 Jahre einzusetzen seien, um die 1910 (1909) Jahre bis zum Ende Alexanders des Großen voll zu machen. Wann die Überlegung angestellt wurde, ist schwer zu sagen, vielleicht erst sehr spät, da die 48 nur am Rande des armenischen Eusebios steht. Die ursprüngliche Zahlenreihe des echten B. läßt sich, da zwei Posten, die Jahre der Dyn. !II und die zu Dyn. V, den 'Arabern', gehörige Zahl der Jahre fehlen, nicht mit Bestimmtheit wiederherstellen. N ur eine Annäherung können wir gewinnen, indem wir - entsprechend der obigen Überlegung, daß B. die Dynastie B der Königsliste erheblich zu hoch veranschlagt haben muß - die viel zu hohe Zahl 368 der Königsliste einsetzen. Dann ergeben 224 [+ 368] + 458 + 245 + 526 zusammen 1821 Jahre, und wir erhalten für die ausgefallene Zahl der Dyn. V, 'der Araber', 1910-1821 = 89 Ja~re. Was uns von B.s astronomIschen Kenntnissen überliefert wird, betrifft nur den Mond, von seinen Vorstellungen über die Sonne, die tünf übrigen Planeten
+
und die Fixsterne ist uns nichts erhalten. Über den Mond lehrte er nach den astronomischen Fragmenten aus Buch I (fr. 16 bis 26): 1. "Der Mond sei eine Kugel. 2. Diese Kugel habe zur Hälfte eigenes Licht, zur Hälfte sei sie dunkel, bläulich. 3. Der Mond habe drei Arten von Bewegungen: a) die Längsbewegung, die er mit dem Universum (x6(}f-to~) teile; b) die Breitenbewegung, die ihm wie den übrigen Planeten eigen; c) die Drehung um die eigene Achse, die dieselbe Zeit daure wie ein synodischer Monat. 4. Die Mondphasen entstehen durch die Drehung um die eigene Achse und die dadurch bedingte Änderung des für uns sichtbaren Teiles der Lichthalbkugel. 5. Die Finsternisse des Mondes werden durch den Erdschatten verursacht, wenn die ganze Lichthalbkugel der Erde zugewandt sei." Der z. B. von B 011 vertretene Gedanke, B.s Lehren über den Mond seien teilweise durch die griechische Philosophie beeinflußt, trifft nicht zu. Es gab in Babylonien drei astronomische Schulen, für deren Vorhandensein und deren Systeme wir nicht mehr auf die klassischen Nachrichten, Plinius an der Spitze, angewiesen sind, sondern die uns in keilinschriftlichen Originalberechnungen und -Tabellen entgegentreten: die von Babylon (und Borsippa), die von Uruk und die von Sippar. Das in Babylon geltende System war das 508 v. Chr. gewonnene des Naburi'anni-Naburianos, das unvollkommenste von den dreien; fortgeschrittener war das von Erech, und die Höchstleistung stellte das von Kidinnu-Kidenas 379 v. Chr. aufgestellte dar. Ihm, nicht Hippareh, gebührt das Verdienst der Entdeckung der Präzession, die in den auf seinen Namen lautenden keilinschriftlichen astronomischen Tafeln berücksichtigt und verwertet wird. - B. war "Literat, dazu Astrolog, aber kein Astronom von schöpferischem Geiste wie der um ca. zwei Generationen ältere Kidinnu aus Sippar". "Als Priester von Babyion hat er die Lehren der Schule von Babyion, mithin das System des" Naburi'annu, also das älteste und rückständigste aller drei astronomischen Systeme der Babyionier vertreten. Er Reallexikon der Assyriologie 11.
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schrieb zu einer Zeit, als "die babyion. Astronomie ihren Höhepunkt unter Kidinnu schon überschritten hatte und ihre Schöpferkraft fast erloschen war. Wohl hat ein Späterer eine Kolumne der Mond-Sonnen-Berechnungen des Kidinnu durch drei feinere ersetzt". Im übrigen waren die babyl. Astronomen der Seleukiden- und Arsakidenzeit "Epigonen, die die in ihrer Schule jeweils üblichen Systeme ruhig" weiter gebrauchten, "ohne daß eines der drei die beiden anderen zu verdrängen vermochte". Gesamtbehandlung : Pa ul Schna bel Berossos und die babyl.-hellenistische Literatur, Ig23. Dazu C. F. Lehmann-Haupt Neue Studien zu Berossos. Klio Ig28, XXII, Heft 1/2, S. 125-160. - Einzelnes: A. v. Gu tschmid Beiträge zur Geschichte des Alten Orients ;C.F. Lehmann-Ha uptZweiHauptprobleme der altorient. Chronologie und ihre Lösung, I8g8, S. I05ff., 2IOf., 2qf; Eduard Meyer Das chronolog. System des Berossos, KHo Ig03, III, S. 131/4. Zum babylon. Schöpfungsbericht bei Eusebius, ebda. S. 169; Lehmann-Haupt Die Dynastien der babylon. Königsliste und des Berossos, Klio III, S. 135/64; Berossos' Chronologie und die keilinschriftl. Neufunde, Klio Ig08, VIII, S .. 227/5I; Schnabel Die babyion. Chronologie in B3rossos' Babyloniaka, MVAG Ig08, XIII, Heft 5, S. 231 (I) --277 (47); Lehmann-Haupt B.s Chronologie und die keilinschriftl. Neufunde IX u. X, KHo 1910, X, S. 476/94; XI-XV, KHo XVI, S. 177/86, 242/30I; Eduard Meyer GA I 2"] § 320 A., S.352 (dazu Lehmann-Haupt LZ IgI5, Sp. 526 und Klio XVI, S. 296) und Die ältere Chronologie Babyloniens, Assyriens una }lgyptens, I925, S. 24, Anm. 2 (dazu Lehmann-Haupt, KHo XXI, S. 104); W. DeI N egro Zu aen babyion. Dynastien, Klio Ig22, XVII, S. 6-Ig; Zimmern Die altbabylonischen vor- (und nach-) sintflutlichen Könige nach neuen Quellen, ZDMG Ig24, LXXVIII, S. I9-35; Schnabel Kiaen7s, Hipparch und die Entdeckung aer Präzession, ZA 1925, N.F. III (XXXVII), S. I-6o. Lehmann-Haupt.
Bertin, George, geb. um 1848 in Paris, gest. 1891 in London, war Schüler J. Opperts und Journalist in Paris, seit 1871 in England. Assyriologische Aufsätze veröffentlichte er in JRAS 1882-87, TSBA, PSBA und RA, auch verfaßte er "Abridged grammars of the languages of the cuneiform inscriptions", London 1888. Bedeutungsvoll geworden ist "die sogenannte Bertinsche Liste oder Ta2
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BESTECHUNG-BETRUG.
BERU - BESRI.
fel, eine Tontafel des British Museum (Nr. 46537, früher 8I-8-3 0 , 3) aus später (persischer oder hellenistischer) Zeit mit sumerisch-akkadischen Paradigmen. Sie wurde zuerst veröffentlicht von B. (JRAS New Ser. XVII, S. 64ft), verbessert herausgegeben von Langdon (RA XIII, S. 9ISS., I9I6). Ein Duplikat ist K. 5423, vielleicht auch K. 4848. Delitzsch AG (Berlin 1889), S. 70; Weiß bach DLZ 1915. Sp. 9I7f. Weiß bach.
beru, 'Doppelstunde, Doppelstundenweg', s. Metrologie, Zeit- und Wegmaße. Weißbach. Beruf s. Beamter, Handwerker, Kaufmann, Priester, Soldat. Beruta, Stadt Phöniziens, das spätere Berytos, jetzt Bairut (VAB II, S. n83). Zur Amarnazeit herrschte dort Ammunira; Rib-Addi von Gubla suchte in B. Schutz. In den assyrischen Inschriften wird die Stadt nirgends erwähnt; sie gehörte damals vermutlich zum Gebiete von Gubla oder Sidunu. Das unter Asarhaddon erwähnte Prisma S. IU Bi'ru* ist schwerlich damit gleichzusetzen (wie Scheil BibI. de l'ecole des hautes etudes, fase. 208, S. I2ft annimmt). Honigmann.
Beruti s. B iru t i. Berutu, Sohn Ereba-Adads 1., Bruder Assuruballits 1., Großoheim Arikdenilis, verwaltet unter letzterem das Eponymat (limmu). Ebeling-Meissner-Weidner IAK. S.50 Z. 43f., Anm.4. Ebeling.
Beryll s. Halbedelstein. Beschneidung. In den Urkunden ist B. bisher nicht mit Sicherheit nachzuweisen. Auch die bildlichen Darstellungen nackter Menschen geben bisher keinen Anhalt dafür, daß man B. in Assyrien und Babylonien ausgeübt hat. Ebeling.
Beschwörung s. Magie. Besessenheit. Der Babyionier kennt einen Zustand religiöser Erregung, in der der Betroffene "bringt, was er nicht weiß", d. h. also Dinge tut, deren er
sich nicht bewußt wird. Ein solcher Mann heißt ma!J-!Ju, was man demgemäß am besten mit Ekstatiker übersetzt. Ein Vokabular erklärt das Wort durch den Ausdruck Sih anu , d. h. ein von einem se!Ju Betroff~ner. s. ist ein Synonym von saru Wind, Geist und bezeichnet gern den göttlichen Lebenshauch. In dem makku wird also die Ekstase durch den göttÜchen se!Ju verursacht, und da S. letzten Endes das Wesentliche der Gottheit ist, kann er als von Gott besessen angesehen werden (vgl. die Omina CT XXXVIII pI. 3I, Z. 20ff., die gewiß hierher gehören). Während diese Besessenheit ein Glück für den Menschen bedeutet, verursacht die Besitznahme durch einen bösen Dämon natürlich das größte Unglück, Wahnsinn und Tod. Möglich ist sie nach babylonischem Glauben ebensogut wie die durch den guten se!Ju. Die babylonischen Beschwörungstexte finden nicht Ausdrücke genug, um die Grausamkeit zu schildern, mit der der Dämon von dem Körper und Geist des armen Kranken Besitz nimmt. Hier nur eine charakteristische Stelle, die zeigt, daß der Babyionier dieselbe Vorstellung wie das Neue Testament Luc. II, 24ft. hat: CT XVI, pI. 3, Z. 8I werden die bösen sieben Dämonen "Zerstörer der Tempel, die im Körper des Kranken sind", genannt. K 82°4, Vs. Z. 12 = PSBA XVII, S I38f.; K I9I3 (Weidner AJSL XXXVIII, S. 188); Hehn ZATW, N.F. II, S. 224f. Ebeling. Be~i1a
s. Bi:?ila.
Besri, Gebirge in Syrien, erwähnt bei Tiglatpileser 1. (Prism. KoI. V, Z. 59). Es ist wahrscheinlich mit dem Gebirge Bisuru am Euphrat bei Assurna~irpal (Ann. UI, Z. 40) gleic.gzusetzen und entspricht dem jetzigen Gebel il-Bisri, der oberhalb von ed-Der bei I:Ialebije (Zenobia) und Chanuqa (assyr. !Jinqu sa Puratti) an den Euphrat stößt (Hommel GBA, S. 579; Horn ZA XXXIV, S. I46). Die Gleichsetzung mit Tell BMer (assyr. Tilbasere) am Sägur durch Delitzsch (Paradies S. 268) und Winckler (GBA, S. 332, Anm. 37) ist ganz unwahrscheinHonigmann. lich.
Bestechung. Da sowohl in Babylonien als auch in Assyrien die Verwaltung in den Händen von Beamten lag, die nur zum geringeren Teile ihre Besoldung aus der Staatskasse bzw. aus ihren Amtslehen be.zogen, sind naturgemäß zu allen Zeiten Übergriffe gegen die Verwalteten und Annahme von Geschenken im Amte häufig genug vorgekommen. Dafür liefert die nichtjuristische Literatur ein beredtes Zeugnis und namentlich die religiösen Texte bedenken den bestechlichen Richter mit göttlichen Strafen (vgl. B. Meissner BuA I S. I48). Indessen fehlt in den Rechtsbüchern eine allgemeine Erkenntnis des Begriffes der B. Das Gesetzbuch Ijammurapis bestraft nur im § 5 den Richter, der (wohl infolge B.) sein gefälltes Urteil (Streitbeendigungsvorschlag) nachträglich ändert, di-in-su i-te-ni (Z. I3; das nähere bei J. Lautner Richterliche Entscheid1fng und Streitbefestigung im altbabyl. Prozeßr. S. 45ft). Unter den Brieten ist VAB V Nr. 3I hervorzuheben, worin Ijammurapi die Untersuchung eines Bestechungsfalles anordnet. Die Geschenke (fatum) sind zu beschlagnahmen, das Urteil behält sich der König selber vor. Daraus und aus der Vorschrift des § 5 ersehen wir, daß nur die passive B. Gegen~ stand des Verfahrens ist, während von der Verfolgung derjenigen, welche die unerlaubte Beeinflussung vorgenommen hatten, nicht die Rede ist und sie wohl straflos ausgehen, eine Auffassung, die auch in anderen Rechtskreisen zu beobachten ist. Im übrigen wäre es aber falsch, aus diesem Falle allgemeine Schlüsse ziehen zu wollen, denn gewiß haben die Könige nicht immer und überall gegen die B. von ihrer freien Strafgewalt Gebrauch gemacht. Für Assyrien vgl. z. B. Harper ABL, Nr. 2. M. San Nicolo.
Bete, akk. silqu, gehörte in Babylonien
zu den Gartenpflanzen. Meissner ZA VI, S. 289ff.; CT XIV, pI. 50, Rs. Z. 40. Ebeling.
Betejarik, Stadt im Hattilande Kultort eines Tesub. ~ , Weidner BoSt VIII, S. 29, Z. 4I.
Mayer - Garstaug names S. 10.
Index
0/ hettite Ebeling.
Beten s. Kultus. Betlehern. s. Bit-Lal}ama. Bet-'orn.ri s. Bit-Ijumria. Betrug. Der Verbrechensbegriff des B. ist als solcher im Zweistromlande naturgemäß noch unbekannt gewesen. Die durch Täuschung herbeigeführte Vermögensschädigung in Bereicherungsabsicht zeitigt, ähnlich wie die in gleicher Absicht vorgenommene Ausbeutung der Notlage oder Unerfahrenheit einer Person (Wucher s. d.), nur in gewissen typischen Fällen strafrechtliche Folgen. Im Gesetzbuch Ijammurapis wird der B. nicht scharf von der Veruntreuung, die al: Form des Diebstahls erscheint (s. DIebstahl § I), abgegrenzt. Dient die Täuschung zur Verdeckung der Aneignung einer anvertrauten Sache, wie z. B. im § 265 beim treulosen Hirten, der falsche Angaben über den Tod der ihm zum· 'Weiden übergebenen Tiere macht, so spricht das Gesetz einfach von 'stehlen' (saraqu, Z. 7I). Offenkundig um B. handelt es sich m. E. trotz mancher Unklarheit im § I26. Der Depositar, dem die ihm zur Aufbewahrung übergebenen Sachen gestohlen worden sind, behauptet fälschlich, daß ihm eigene Sachen mitgestohlen worden seien, um seine Haftung abzuschwächen bzw. auszuschließen (§ I25). Wenn die Täuschung ihm nachgewiesen wird, muß er das Depositum doppelt zurückzahlen; vgl. zur Interpretation dieser schwierigen Bestimmung P. Koschaker Rechtsvergl. Studien zur Gesetzgebung .lfan::murapis, S.33ff. Andere Fälle von Ubervorteilung, die im Gesetze genannt werden, entbehren der Strafsanktion und scheinen nur zivilrechtliehe Folgen geäußert zu haben. Dafür soll hier die Anwendung von unrichtigen Maßen und Gewichten zur Sprache kommen, weil, wenn sie ~.uch nicht unbedingt die Täuschung des Ubervorteilten voraussetzt, oft also einfach eine Bewucherung darstellen mag (vgl. die Stellung der betreffenden Paragraphen im Gesetze), sie anderseits ebenso
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BETSCHEMEL - BETT.
oft als B., d. h. unter Benutzung eines vom Täter erregten oder unterhaltenen Irrtumes, ausgeführt worden sein kann. Zweifellos gegen den Betrüger wenden sich die Beschwörungstafeln, wenn sie demjenigen, 'der falsche Wage gebraucht' oder 'die Gewichtssteine ändert', göttlichen Bann und Krankheit prophezeien (B. Meissncr BuA I, S. 360); doch genügte das zur Hebung der Geschäfts-moral nicht. Ijammurapi droht dem Darlehensgeber, der bei der Auszahlung das Getreide mit kleinerem, bei der Rückzahlung aber mit größerem Maße mißt, oder Silber von geringerem Gewichte gibt und vollgewichtiges zurückverlangt, mit dem Verluste der ganzen Forderung, Poebel UP V, Nr. 93, KoI. 2, Z. IOff. (Poebel OLZ XVIII, Sp.161H. und Scheil RA XIII, S.49ft). Der Schankwirtin, welche beim Verkauf von sikdrum (Bier) ähnliche wucherische oder betrügerische Manipulationen vornimmt, steht sogar, wohl wegen der Anrüchigkeit des Gewerbes, der Tod durch Ertränken bevor (§ 108 KH.).
E. Cuq MAIBL XLI, S. 2I2f.; D. H. Müller Die Gesetze Ha-mmurabis S. !07f.; C. Stooß Schweiz. Zts~chr. f. Strafrecht XVI, S. 13. M. San Nicolo. Betschemel s. Ritual. Bett (TL 60) ; sumer. gis na(d) ; assyr. vor allem irsu und maizlu neben zahlreichen anderen Synonyma, s. CT XVIII, pI. 4, Z. 16f. = II Rp123, 52ff.; vgI. Delitzsch HW S. 141. Andere auf Teife des Bettes bezügliche Ausdrücke sind resu (MussArn. HW. S.984a) undreseti (Meissner Suppl. S. 87) = Kopfende; sepUu (Meissner Suppl. S. ql) = Fußende; sepu (Knudtzon VAB II Nr. 14, II Z. 19) = Bein, Fuß. Ferner amartu (Delitzsch HW S. 91b), bisher meist als Seitenlehne übersetzt. Da eine solche, als Lehne an der Längsseite aufgefaßt, jedoch auf keiner der zahlreichen Abbildungen anzutreffen ist, wird man unter amartu eine Art Kopfstütze, etwa unserm Keilkissen entsprechend, oder vielleicht noch besser die Armstütze (= verlängerte Polsterlehne, s. unten) zu verstehen haben. In sa resi (Meissner Suppl. S. 87) der Amarna-Briefe wohl die bekannte ägyp-
tische Kopfstütze zu erkennen (vgl. Erman-Ranke Agypten usw. [1923] S. 77/8, 213, 5n). Sie wird unter den Geschenken des ägyptischen Königs an den Köni~ von Babel erwähnt (Knudtzon VAB II Nr. 14, II Z.20, 63), war aber sonst in Assyrien und Babylonien wohl kaum bekannt. tunzu (Knudtzon VAB II Nr. 14, III Z. 24/5) ist eine Bettdecke. Und sonst gab es noch Bettzeu~ $ubdt% -. das u. U. mit zunu (Knudtzon VAB II NI. 22, IV Z. 14; 25, IV Z. 50; vgl. S. 1545) = Saum, Stickerei (??) geschmückt ist. Das babylonisch-assyrische Bett dient nicht nur als Schlaflager für die Nacht, sondern auch, zumindest in späterer Z~it, als Lager bei den Mahlzeiten, s. AOTB 2 Nr. 149. Eine große Zahl z. T. sehr gut erhaltener bildlicher Dar:stellungen des Bettes, die es allerdings infolge der bei der assyr.-babyl. Bildnerei fehlenden Perspektive stets nur von der Seite, sozusagen im Längsschnitt zeigen, erlauben uns, uns ein ziemlich genaues Bild davon zu machen. Man kann sagen, daß das assyr.-babyl. Bett in seiner Form eine sehr große Ähnlichkeit mit unserer modernen Chaiselongue besitzt. Es ist ein viereckiger horizontaler Rahmen auf vier Beinen, meist mit einer Erhöhung an der einen Schmalseite zum Auflegen des Kopfes beim Schlafen oder zur Stütze für den Ellenbogen beim Essen (vgI. AOTB2 Nr. 149). Ob über den horizontalen Rahmen Bretter gelegt oder ob, was wesentlich bequemer, zwischen dem Rahmen breite Riemen aus Leder oder festem Stoff ausgespannt waren, ist nicht bekannt. Jedenfalls lagen dann auf dem Rahmen noch ein weiches Polster und große Decken. Zum Unterschied von der modernen Chaiselongue war aber das Bett in Assyrien und Babylonien viel hochbeiniger, weshalb dann auch die Beine zum besseren Halt durchweg ungefähr im unteren Drittel ihrer Höhe untereinander durch kräftige Leisten verbunden waren. Ferner zeigt das Kopfstück 0 f t eine sehr auffällige Form. Denn die beiden Längsleisten des Rahmens sind in ihrer Verlängerung halbkreisförmig - der Durch-
BETT. messer beträgt schätzungsweise eine Elle - nach oben zurückgebogen, bis sie wieder zum Rahmen parallel gehen - s. Abbildung bei Layard Monuments of Ninive II, pt 35 = Pa terson Palace of Sinacherib pI. 53/4. - Mittlere Reihe. Das Bettgestell ist als Beutestück mit zahlreichen anderen Gegenständen auf einen Wagen gepackt -. Sie waren natürlich durch Füllungshölzer miteinander verbunden, und das Ganze diente in erster Linie als Stütze für das Kopfpolster, dann aber auch als feste Unterlage für den Ellenbogen beim Mahle, besonders dann, wenn die Stütze parallel zum Bettrahmen so weit verlängert war, daß sie das Kopfpolster fast ganz verdeckte, wie z. B. beim Ruhebett Assurbanipals (AOTB2 Nr. 149). In letzterem Fall wäre aber das Bett zum Schlafen gar nicht zu verwenden oder -wenigstens sehr unbequem gewesen. Diesem Übelstand scheint man durch eine sehr einfache Einrichtung abgeholfen zu haben. Schon beim Ruhebett Assurbanipals hat man den Eindruck, daß das parallel zum Bettrahmen verlängerte Stück der Polsterstütze, auf dem Assurbanipals Unterarm ruht, gar nicht fest mit der Polsterstütze zusammenhängt. Und dies war wirklich bei derartigen Betten der Fall, wie das Bett im Zelt des bekannten "Lager"Reliefs aus dem Berliner Museum s. AfO VII, Taf. III. Hier bereitet ein Mann das Bett zum Schlafen und hier ist dieser Teil der Polsterstütze (amartu = Armstütze ?') hochgeklappt und offenbar nur durch ein Scharnier (0. ä.) mit der eigen Wchen Kopfpolsterstü tze verbunden. Neben diesen Betten mit dem geschilderten eigenartigen Kopfstück zeigen die Darstellungen auch eine Rihe von Betten, die diese auffällige Form des Kopfstückes nicht aufweisen, sondern nur eine schräg stehende, meist etwas gebogene Stütze - s. Abbildung bei Layard a. a. O. II, pI. 24 = Paterson a. a. O. pI. 74-76. In der oberen Hälfte des befestigten Lagers, rechts, ein Zelt; darin ein Mann beim Bettbereiten - und u. U. auch nicht einmal diese - s. Abbildung bei Layard a. a. O. II, pI. 50 = Paterson a. a. O. pI. 38. Das Bett steht in I
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einem Zelt des Lagers Sanheribs, untere Hälfte, obere Reihe -. Unter den Darstellungen von Betten sind neben den bereits genannten noch zu erwähnen: a) Betten mit zurückgebogenem Kopfstück: Layard a. a. O. II, pI. 35 (Forts.; auf pI. 36) = Pa terson a. a. O. pI. 83/84, ein erbeutetes Bettgestell wird von zwei Männern weggetragen. Layard a. a. O. I, pI. 66: Erbeutetes Bettgestell von zwei Männern getragen. Layard a. a. O. I, pI. 77 Paterson a. a. O. pI. 8 (Lager Sanheribs; untere Reihe d. untere Hälfte, im zweiten Zelt ein Mann beim Bettbereiten). Pa terson a. a. O. pI. 94/5 (oben links), pI. 43 (links unten). Frank Babyl. Beschwärungsreliefs (LSS III} Tf. Abb. III: Auf den Reliefs Bund G in der Mitte je ein Bett, darauf ein Kranker (vgl. a. a. O. S. 45 f.) ; b) Betten mit einfacher oder ohne Kop±polsterstütze: Zunächst die Darstellungen auf den Bronzeschienen der Tore von Balawat, s. L. W. King Bronze Reliefs from the gates oi Shalmaneser (London I915) pI. XIX (untere Reihe links in der Festung); pI. LXXIII (obere Reihe rechts im befestigten Lager) und besonders pI. LXXVII (Die Festung Hamath wird belagert. In der Stadt ~ist Irbuleni, der Fürst von Ijamath, auf seinem Ruhebett liegend dargestellt). Ferner Layard a. a. O. II, pI. 36 = Pa terson a. a. O. pI. 85 (oben links). Layard a. a. O. I, pI. 77 = Pa terson a. a. O. pI. 8 (Lager Sanheribs; obere Reihe der unteren Hälfte im zweiten Zelt). Endlich Frank a. a. O. Tf. Abb. I = Relief A (in der Mitte ein Bett, darauf ein Kranker), ebenso Relief C: s. S. 46 (Zeichnung; vgl. MGOG Nr. 9, S. 9; Weißbach Babyl. Mise. Nr. XIV, S. 42). Die Ausführung des Bettgestells. wie auch der übrigen Möbel (s. d.), ist in älterer Zeit meist in sehr einfachen Linien gehalten, nimmt aber später sehr kunstvolle Formen an. Rahmen, Beine und Leisten werden mit zahlreichen Schnitzereien geschmückt. Bemerkenswert ist für die Zeit nach Assurna!?irpal der häufig erscheinende" traubenförmigeZapfenfuß" (vgI. AOTB2 Nr. 149). Unter den GeI
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BEWARA.
schenken Amenophis' IV. an Burnaburias wird ein Bett erwähnt, dessen Füße Schutzgötter (lamassu) darstellen (Knud tzon VABII Nr. 14, IIZ. 19). Das beiLayard a. a. O. pl. 77 = Paterson a. a. O. pI. 8 wiedergegebene Bett hat als Tierklauen (Löwe o. ä.) ausgebildete Füße. Im übrigen ist das Material, aus dem die Bettgestelle verfertigt werden, sehr verschieden. Beim gewöhnlichen Bett wird man sich mit einfachem Palmenholz begnügt haben. Prunkbetten werden dagegen aus edelsten Hölzern wie uszt-, urkarinnu-, muSUkannIi- 'dauerndem' Holz hergestellt, mit Gold, Silber oder Elfenbem oder auch allen diesen zusammen belegt und mit Edelsteinen geschmückt (vgl. K nu d tzon VAB II Nr. 5, Z. 20/21 (S. 77); Nr. 14, Ir Z. 19ft. (S. IIO), Z. 63 (S. II4); Nr. 34, Z. 20 (S. 280); Nr. 120, Z. 17 (S. 520). Ferner KB I, S. I06, Z. ~7; S. 160, Z. 13; II, S. 70, Z. 131). - HIer sind die prunkvollen Götterbetten zu nennen, die im Mt irsi der Tempel aufgestellt sind und eine große Rolle im Kultus spielen - s. Assb. Cyl. C KoI X, Z.37ff. (Streck VAB VII, S. II4); K. 24II (VAB VII, S. 292ft.), KoI. IV, Z. 13/14; K. S0l = Harper ABL I, Nr. II3. K 629 = Harper ABL I, Nr. 65; 83, 1-18, 96 = Harper ABL IV, Nr. 366. VgI. Streck VAB VII, S. 4I5ff.; ferner Jastrow Religion II, S. II3 (Text: ZA V, S. 66-76; cf. Barton Hebraica IX, S. I78ff.). - Auch Herodot I, S. I78ff. erwähnt bei der Beschreibung des Tempelturms von Babylon das dort aufgestellte Bett. Nach ScheU et Dieulafoy Esagil ou le Temple de Bet-Marduk cl Babylone (Paris 1913; vgl. OLZ Sp. I93ff.; s. a. Jeremias ATA03 S. 175) war Marduks Bett 9 Ellen la~g und 4 Ellen breit. Sargon erbeutete 1m Tempel der Bagbartu zu Ij:aldia das Götterbett und schildert dessen Kostbarkeit (Thureau-Dangin Huitieme campagne de Sargon S. 60, Z. 380). Laut Kohler-Peiser Aus dem babyl. Rechtsleben III, S. 52 (Text: Straßmaier Darius Nr. 189) war ein Bett aus Palmenholz tür 13 Schekel zu haben und nach a. a. O. IV, S. 76 (Text: Straßmaier Nabonid Nr. 171) wurden für die Her-
BEWÄSSERUNG - BEZOLD.
stellung eines Bettes bei Lieferung q.es Palmenholzes durch den Besteller 3 Schekel Arbeitslohn berechnet. Ein Syllabar (s. J ohns AISL XXXIV, S. 63) zählt verschiedene Arten von Betten auf: ummultum = ?; irsu urbati = Schilfbett ; irsu asZi = ?; irsu $upri = Bett mit Krallen (= Füßen?); irsu $upur alpi = Bett (mit Füßen), die Rinderklauen gleichen; irsu $upursu mimma = Bett mit Füßen, die irgendwelchen (Tier)klauen gleichen; irsu sa P/busikki = ein mit pfbusikku-Stoff (s. DeI. HW. S. 532 a) bezogenes Bett; irsu sa sarti enzi = ein mit Ziegenhaaren (gepolstertes ?) Bett; irsu mutakmatum = ?; irsu muhhustum = ?; irsu UrUu = Bett, wie es . in Ur üblich ist; irStl akkadUu = ein akkadisches Bett' - von einem akkadischen Bett" ist auch bei KohlerPeiser a. a. O. IV, S. 5 die Rede - ; irsu kamussaku = ? (s. DeI. HW. S. 337). Eine ganz ungewohnte Form des Bettes, vielleicht ein Palmrippen( ?)-Bett ohne Gestell, auf dem ein Kranker liegt, zeigt ein Siegelzylinder: Delaporte Catalogue d. cyl. or. du Mus. d. Louvre II, pI. 93, Nr·7· v
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Meissner Babylonien und S. 248, 314. 406f., 418.
Assyrien I, Schawe.
Bewara. In der heute versalzten Steppe zwischen Euphrat, Ij:abur und Tharthar, in 35° 13' N. und 41° 8' Ö. Gr. liegt ein langgestreckter, schmaler Salzsee (12: 2 km), namens Bewara, der dem 'Lacus Beberaci' der Peutingerschen Weltkarte entspricht (Miller Weltkarte des Castorius, 1887, Segment XI, 4) und in welchem Namen vielleicht der Name einer assyrischen Ansiedlung steckt. Zwischen B. und dem südlich davon gelegenen Salzsee Saba'a fand man 1905 einen Pfeiler aus dem Basalt des n. von B. liegenden Bergzuges Er Roda. Er ist, gemäß dem Relief und der assyr. In: schrift, von dem Statthalter Nergaleres von Rasappa* um 804 errichtet, der als Vorlage' der Inschrift ein Denkmal des Königs Adadniriri IIr. aus der Stadt Zaban* am unteren Zab*-Flusse gewählt hatte. Das Relief ist wichtig wegen der Symbole, die Inschrift, weil daraus die A
Regentschaft der Semiramis erschlossen werden konnte. Unger Peterm. Geogr. MitteiL LXII, S. 302f.; ders. Reliefstele Adadniraris III. aus Saba' a und Semiramis: P KOM II; ders. ABK, S. 33f., Abb. 42, RLV VII, Tf. 156a. Eckhard Uriger.
Bewässerungs Bewässerungsnla_ schille. Auf Grund der klimatisch-geo-
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(Pa terson Palace o/Sinnacherib pI. 3 2f.) dargestellt ist. Auf einem am Fluß ufer aufgebauten Pfeiler liegt ein Hebebaum, dessen kürzerer Arm mit einem Gewicht beschwert ist und dessen längerer Arm an einem Seil einen Schöpfeimer trägt. Vor diesem Hebebaum steht auf einer Mauer, die den höher liegenden Kanal gegen den Fluß absperrt, ein Mann und schöpft das Wasser über diese Mauer hinweg in den Kanal. Sollte das Wasser sehr hoch gehoben werden, so mußte man, wie z. B. auf dem Relief Sanheribs, mehrere derartige Schadufs hintereinander errichten, in denen dann das Wasser Stufe um Stufe gehoben wurde. Die Anlage eines Kanalsystems zu Bewässerungszwecken war im bergigen Assyrien nicht durchführbar und im allgemeinen wohl auch nicht nötig. Doch kannte man auch dort den Schaduf (s. Relief Sanheribs). Die großen assyrischen Wasserbauten, wie die Wasserleitung Sanheribs von Bavian und der N egubtunnel Assarhaddons dienten mehr der Trinkwasserversorgung der Städte als der Bewässerung der Äcker. Die Wasserleitung Sanheribs führte vom heutigen Bavian nach Niniveh und versorgte Niniveh und noch zahlreiche andere Städte der Umgebung. Asarhaddons Tunnel leitete das Wasser des Zab nach Kalah.
graphischen Eigenart Babyloniens erforderte ein gedeihlicher Ackerbau einerseits die Beschaffung von Wasser im regenlosen Sommer und andererseits, um Überschwemmungen u:J.d Versumpfung weiter Gebiete zu vermeiden, die Verteilung der vom Euphrat und Tigris zur Zeit der Schneeschmelze aus ihrem Quellgebiet herabgebrachten Wasserrnassen. Beiden Zielen diente ein engmaschiges Netz von großen und kleinen Kanälen, bis herab zu den kleinsten Wassergräben. Diese Kanäle (s. d.) nehmen zur Zeit des Hochwassers das überschüssige Wasser auf, um es bei Tiefstand der Ströme den Feldern abzugeben. Sie leiten es aber auch auf solche Landstrecken, zu denen sonst nie ein Tropfen Wasser gelangen würde und die so erst für die Bebauung gewonnen werden. Ungezählte Schleusen und Wehre dienten im einzelnen der Regulierung des Wasserstandes und Wasserlaufs (vgl. Strabo XVI I, 9ff.). Ein ausgedehntes Kanalnetz existierte bereits in den ältesten Zeiten, und stets war es eine der Meissner BuA S. 6ff.. 191 ff.; Dela ttre wichtigsten Aufgaben verantwortungsLes travaux hydroliques en Babylonie (in Revue des Questions scientifiques I888). Über bewußter Herrscher, den Bau derartiger moderne Bewässerungsmethoden in BabyKanäle zu fördern und für ihre Instandlonien s. Koldewey Das wiedererstehende haltung zu sorgen. Schwere Strafen Babylon S. 19f. Schawe. drohten dem, durch dessen Schuld die Beweinen s. Totenklage und Kanäle Schaden trugen oder der durch schlechte Wasserregulierung fremde Fel- Klageweib. Bezilla s. B i ~ i la. der verdarb (K. Ijammurapi § 53-55). Zur Zeit, wo der Wasserstand der beiBezold, Kad, Orientalist, geb. 18. Mai den Ströme und der Hauptkanäle so r859 in Donauwörth, gest. 2I. Nov. 1922 niedrig war, daß das Wasser nicht mehr in Heidelberg, wo er seit 1894 als Uniin das übrige Kanal- und Gräbennetz versitätsprofessor gewirkt hatte. Von überging - und das war sicher rund seinen assyriologischen Büchern sind am 9 Monate der Fall - , mußte man das wichtigsten: Die Achämenideninschrijten Wasser der Ströme künstlich heben und (Leipzig 1882); KurzgeJaßter tJberblick so weiterführen. Dazu diente eine Ein- über die babylonisch-assyrische Literatur richtung, die noch heute in Ägypten unter (Leipzig 1886); Catalogue oJ cuneiJorm dem Namen Schaduf angewandt wird tablets in the KouyunJik Collection, Vols. I und auch auf einem Relief Sanheribs bis 5 (Lond. 1889-r899); The Tell el-
BIAINA -BIBLIOTHEK.
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Amarna tablets in the British Museum (Lond. 1892). B. gründete 1884 mit Hommel die Zeitschrift für Keilschriftforschung, die es nur auf zwei Jahrgänge brachte, 1886 die Zeitschrift für Assyriologie (Bd. 1-34), die er bis zu seinem Tode leitete. Ein nachgelassenes Werk 'Babylonisch-assyrisches Glossar' hat A. Götze zum Druck befördert (Heidelberg 1926). - B.s Witwe, Frau Adele Bezold, geb. Bursian, hat ein Register zu der Zeitschrift für Assyriologie (Bde. 1-34) und ihrem Vorläufer, der Zeitschrift für Keilschriftforschung (Bde. I und 2), bearbeitet (Berlin 1928). Weißbach. Biaina s. Uraqu. Biala, Stadt in Elam. Scheil DP X, Nr. 89, Z. 3.
Ebeling.
Bibarbar, Stadt in Arabien ( ?), wenn richtig gelesen. Harper ABL Nr. 262, Z. 9; Waterman Royal correspondence S. 176. Ebeling.
Bibati, Stadt in Assyrien, in einer
mittelassyrischen wähnt.
Rechtsurkunde
er-
Ebeling KAJI, Nr. 162, Z. 7 Ebeling
Bibbu, 1. Name für Planeten (s. Pla-
neten) speziell für Merkur, aber auch ein Gott der Unterwelt nach einem unveröffentlichten Text aus Assur (s. Unterweltsgötter). Ebe ing. 2. Gebirge des allanu-Baumes, in einer Liste erwähnt. II R pI. 51, Z.9a.
Ebeling.
Bibdarri, Stadt in Elam. Scheil DP X, Nr. 76, Z. 3.
Ebeling.
Bibea, F. von Bit-Dakküri* zur Zeit
Nebukadnezars H. nach einer Beamtenliste. Unger TLZ, 1925, S.484.
Ebeling.
Biber, akk. garidu (s. Thompson
JRAS 1926, S. 723), spielt in der Medizin eine gewisse Rolle (s. Thompson). Eine bildliehe Darstellung des Tieres findet sich auf einem nicht veröffentlichten Relief. Ebeling. Bib~ururia, vein Pharao Ägyptens, Zeitgenosse des Subbiluliumas von Ijatti, vielleicht = Amenophis IV.
Zimmern-Friedrich ZA XXXV, S. 37ft; Goetze OLZ XXVII, S. 581ft.; Forrer Forschungen II; Sidney Smith Early History 0/ Assyria, S. 258f., 389. Ebeling.
Bibi s. N ergal und Unterwelts-
götter. Bibitu s. Dämonen. Bibliothek. ~ Wie ich schon unter 'Archiv' ausgeführt habe, gehört zu den wesentlichsten Elementen einer Bibliothek, daß die mit Bewußtsein und für die Dauer und zum häufigen Gebrauch aufzuhebenden Bücher bzw. hier die Tontafeln, auch gebunden bzw. gut gebrannt sein müssen. Andernfalls wird die Bezeichnung B. nicht gerechtfertigt sein, sondern höchstens der Ausdruck' Archiv'. Die Tontafeln aus den sogenannten 'Tempelbibliotheken' aber sind hicht oder nur wenig gebrannt. Es fehlt ihnen auch die Systematik des Sammelns und der Aufstellung, die zuerst für die beiden Bibliotheken des Assurbanipal in Ninive durchaus verbürgt ist. Die eine B. befand sich im Palaste, die andere im N abuTempel Ezida und hieß 'Girginakku', wohl der Spezialausdruck für B. selbst. Kataloge von Serien, die Unterschriften der Tontafeln und der nachträglich mit einem Meißel (?) hinzugesetzte Eigentumsvermerk der Bibliothek, namentlich die zwei zuletzt erwähnten Notizen fehlen bei der Sammlung des Assurbänipal nicht und geben ihr Bibliothekscharakter . Frühere Staats- oder Tempelhibliotheken sind m. W. durch solche Vermerke nicht belegt. Auch die in Babyion, Borsippa, Kuta, Nippur und Uruk z. T. noch für griech. Zeit (Strabo XVI, I, 6) bezeugten Tempelschulen und -bibliotheken sind nicht systematische B. In Ninive sind seither durch Rassam. George Smith und Budge etwa 20000 Tontafeln und Fragmente ins Britische Museum nach London gelangt, nur wenige nach andern Museen oder in Privatbesitz. Der Inhalt der Urkunden ist außerordentlich vielseitig. Es sind Abschriften von historischen, astronomischen, astrologischen, medizinischen, juristischen Texten, von religiösen Epen, Hymnen und Gebeten, von Beschwörun-
BIBRABIUM - BIER UND BIERBERElTUNG IN BABYLONIEN. gen und Omina, von chemischen Rezepten, insbesondere aber gibt es wissenschaftliche Werke zur Erlernung der Keilschrift, Zeichen- und Wortlisten, zum Verständnis der verschollenen Sprachen, wie der sumerischen und kassitischen, grammatikale Texte, Listen zur Erlernung älterer Zeichen formen usw. Gerade diese Gegenüberstellung alter und jüngerer Zeichenformen aber ist meist irrig. Dies beweist, daß man damals z. Z. Assurbä.nipals die vor der endgültigen Semitisierung Mesopotamiens geschaffenen Inschriften (d. h. vor etwa 2300 v. Chr.) nicht mehr zu lesen verstand. Hierfür war man allein auf die Überlieferung angewiesen, und es ist eine interessante Tatsache, daß sich in der B. Assurbanipals keine Abschriften von Urkunden vor 2300 gefunden haben. Es scheint sogar, daß aus dem Bericht eines Schreibers (Harper ABL, Nr. 255) hervorgeht, daß er die Inschriften vor !:Jammurapi, dessen Schriftformen Assurbanipal in eigenen Inschriften kopierte, nicht lesen konnte (Meissner a. a. 0., S. 246). Zur Zeit des großen königlichen Ausgräbers und Archäologen Nabonid hatte man jedenfalls über die sumer.-akkad. Zeit ungenaue Vorstellungen, wenn man z. B. Naram-Sin zum Sohne des Sargon von Akkad machte (Langdon VAB IV, S. 226, 64; 246, 30), während er doch sein Enkel und dritter Nachfolger gewesen ist, und wenn der Schreiber Nabüzerllsir, der durch eine Kopie ins 8:Jahr des Nabonid datiert ist (CT IX, Tf. 3; Hommel Geographie, S. 402), von einer Inschrift des Sarkälisarri nur einen A bdruck herstellt und über die Inschrift selbst unbestimmte Angaben bringt (U nger Assyr. u. Babyl. Kunst, Abb. 5-6; Mus. Journ. III, S. 22-25). Diese Rückschlüsse sind für die Beurteilung der B. des Assurbänipal deshalb sehr bedeutungsvoll, weil für sie die Möglichkeit der Beschaffung von Literatur über ein bestimmtes Datum, nämlich die Hammurapizeit, nicht hinausgehen ko~nte (E. U nger Forschung. u. Fortschr. III [1927J S. 258). Streck VAB VII, S. LXVff.; Bezolcl ZB XXI (1904), S. 257f.; Delitzsch AO
XI I, S. 34f.; Unger Assyr. u. Babyl. Kunst, J927, S. 5d.; B. Meiscner Aufsätze f. Milkau, 1921, S. 244f.; E. Unger RLV II, S. 15; Dziazko RKA VII, S. 407f. Eckhard Unger.
Bibrabiuzn s. Bitum-rabium. Bibu, Stadt in Babylonien, in altbabylonischer Geschäftsurkunde erwähnt. Figulla VS XIII, Nr. 104 IV, Z.5. Ebeling.
Bibur, Stadt, in einer Städteliste erwähnt. Die Lesung ist allerdings zweifelhaft. Clay Morgan IV, Nr. 53, Z. 51; Hommel Geographie S. 1028, 4702. Ebeling. Bid~anas
s. Pitbanas.
Bidirgi, Berg, der mit dem Lara*
einen Paß bildet zwischen den Städten des Arastua* und Zamri* in Zamua. Der Paß wird von Assurnä~irpal passiert.
r
Assurn. Ann., Kol. II, Z. 60 = King AKA S. 315; Albright JAOS XXXVIII, S. 235; Streck ZA XV, S. 229. Ebeling.
Biene. Abbildungen von Bienen s. bei Tos ca n n e N otes sur quelques figurations etc. RA IX, S. 13-19. Hilzheimer. Das Verdienst, die Bienenzucht in Suhi am mittleren Euphrat eingeführt zu haben, beansprucht der Statthalter von Suhi und Ma'er, Samasresusur, für sich. Er ~erzäh1t uns, daß er die Bienen (~abu biti) aus dem Gebirge der Ijabl]a-Leute geholt und sie in den Gärten angesiedelt habe, damit sie Honig und Wachs geben. Damit stimmt überein, daß Sargon den Honig ein 'Produkt der weißen Berge' nennt. also die Biene nicht als heimisches Tier kennt. Ein an Bienenkörben reiches Land ist offenbar Ijatti gewesen, denn das hettitische Gesetz hat mehrere Paragraphen, die sich mit dem Diebstahle von solchen beschäftigen. Nach Küchler BKBM, K. 71b, KoI. II, Z. 15 wird die Biene auch in der Medizin verwandt. Weißbach Miscellen, S.13, KoI. IV, Z.13ff.; Sargon Prunkinschr., Z.170 = Winckler Sargon I, S. I32; Hrozny Code hittite, S. 70 ff. Ebeling.
Bier und Bierbereitung in Babylonien. In archaisch-babylonischen Lie-
ferungstexten aus der Zeit des Königs Lugalanda und Urukagina werden bestimmte Gewichtsmengen von Gerste,
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BIER UND BIERBEREITUNG IN BABYLONIEN.
Emmer und Gerstenmalz an die Bierbrauer angewiesen zur Herstellung gewisser Sorten Bier. Aus gleichzeitigen Rechenschaftsberichten der Braumeister an die Verwaltung über die Verwertung der angewiesenen Rohmaterialien ergibt sich der Verbrauch an Rohmaterialien für die Bereitung der einzelnen Biersorten. An Rohmaterialien werden für die Bierbereitung verwendet: Gerste se-bar-, Emmer - se-ziz-a-an, se-ziz-an, se-ziz-an-na, se-ziz-a-na - und Gerstenmalz-sim+gar, kas+gar. Von den drei den alten Babyloniern bekannten Emmersorten, dem weißen Emmer - ziz-bar-bar - dem roten Emmer - ziz-si - und dem schwarzen (dunkelbraunen) Emmer - ziz-ga-nunnuz - scheint nur der weiße Emmer für Brauzwecke verwertet worden zu sein. Der Emmer wurde zur Bierbereitung entspelzt. Se-ziz-a-an bedeutet in den ältesten Texten immer 'entspelzter Emmer'. Das Volumengewicht an Emmer in der Anweisung bestimmter Rohmaterialien für die Herstellung einer bestimmten Biersorte bezieht sich also in der Regel auf entspelzten Emmer. Wird ein und das andere Mal noch nicht entspelzter Emmer angeliefert, so ist die überwiesene Emmermenge um 50 % höher als sonst. So viel beträgt nämlich der Volumenverlust bei der Entspelzung. Das in den Lieferungstexten an die Bierbrauer -lU-kas + gar, lU-sim gar - gelieferte Malz ist immer Gerstenmalz gewesen. Emmer wurde allem Anschein nach nicht vermälzt, wohl aus dem Grunde, weil beim Entspelzen des Emmerkornes in der Regel der Keim verletzt wurde. Hätte man Emmermalz gewinnen wollen, hätte man den bespelzten Emmer verwerten müssen. Die Emmerspelzen enthielten aber wahrscheinlich irgendeinen unangenehmen Bitterstoff, der sich der Bierwürze mitgeteilt hätte. Aus den überwiesenen Rohmaterialien stellten die Brauer verschiedene Sorten Bier her. Je nach der Verwertung der Rohmaterialien, das heißt nach dem gewichtsmäßigen Vorherrschen einer Rohfrucht bei der Herstellung einer Biersorte unterscheiden wir zwei große Gattungen von Bieren schon im ältesten
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Babylonien, Gerstenbiere und Emmerbiere. Es gab wohl reine Gerstenbiere und Emmerbiere, Biere, die nur aus Gerstenmalz und Gerste und Gerstenmalz und Emmer gebraut waren. Für gewöhnlich wurden aber, wenigstens in der ältesten Zeit, beide Rohfruchtarten für die Herstellung aller Biersorten verwendet, allerdings in verschiedenen Gewichtsverhältnissen. War die Gerste als Rohfrucht vorherrschend, rechnete das Bier unter die Gerstenbiere, war aber der Emmer gewichtsmäßig vorherrschend, so zählte es unter die Emmetbiere. Der Emmer war in der ältesten Zeit als Braumaterial besonders geschätzt. Denn die Höhe des Emmerzusatzes bedingte die Qualitätsbezeichnung der Gerstenbiere. - Beim systematischen Sammeln aller Textbelege über Bier und'Biersorten lernen wir rund r6 verschiedene Biersorten kennen, die die alten Babylonier getrunken haben, zur Hälfte Gerstenbiere, zur Hälfte Emmerbiere. Natürlich wurden diese verschiedenen Biersorten nicht gleichzeitig und gleichmäßig in den babylonischen Brauereien hergestellt. Manche davon sind seltene Spezialbiere gewesen, die nur zu bestimmten Festgelegenheiten gebraut wurden. Andere mögen örtliche Bedeutung gehabt haben oder Spezialitäten irgendeiner größeren Tempelbrauerei gewesen sein. Als allgemein volkstümliche Konsumbiere kommen unter diesen r6 verschiedenen Sorten drei in Frage, das Schwarzbier, das gute Schwarzbier und das Primabier. Die beiden ersten waren Gerstenbiere, das dritte war Emmerbier oder Gerstenbier. Zur Herstellung von 80 qa Schwarzbier werden verwendet: r8 qa entspelzter Emmer, r8 qa helles Gerstenbrot, 24 qa Gerstenröstbrote und 36 qa Gerstenmalz (Genouillac Textes sumeriennes, Nr. 34 u. 0.). r8 Maßeinheiten entspelzten Emmers stehen also 78 Maßeinheiten Gerstenpr odukte gegenüber. Zur Bereitung des guten Schwarzbieres, des 'Kulmbacher' der alten Babyionier, werden den Bierbrauern für einen Monat geliefert: 90 qa Gerste für Gerstenbierbrote, 90 qa Gerste für helle Gerstenbrote, 336 qa Gerstenmalz und 336 qa weißer Emmer. Dazu
BIER UND BIERBEREITUNG IN BABYLONIEN.
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60 qa Gerste und 30 qa Emmer al~ Ar- des guten Schwarzbieres gewonnen und beitslohn (Allotte de la Fuye Docu- das Emmermischbier aus der Würze des ments presargoniques, Nr. r60). Das Brau- gewöhnlichen Emmerbieres. - Aus Liefematerial besteht auch hier zu einem rungstexten zur Herstellung von u-saDrittel aus bespelztem (einem Fünftel Bieren ergibt sich, daß dies Gewichtsaus entspelztem) Emmer. Das Verhält- verhältnis der Rohmaterialien zum Fernis zwischen Rohfrucht und gebrautem tigprodukt im allgemeinen 3: r ist. Wir Bier ist bei diesen beiden Bieren ungefähr finden zwar auch das Verhältnis von 5 : r, 6 : 5, das heißt aus 6 Maßeinheiten Roh- selbst von 7: I. Aber es ist möglich, frucht werden 5 Maßeinheiten Bier ge- daß es sich in diesen Fällen um Lieferung wonnen. Das gute Schwarzbier hat aber von bespelztem Emmer handelt, der ja einen etwas höheren Emmerzusatz und bei der Entspelzung einen Vobmenverzeichnet sich dem gewöhnlichen Schwarz- lust von 500/0 erleidet. Die u-sa- Biere bier gegenüber durch die Verwendung waren also stark eingedickte, sehr zuckerverschiedenartiger Bierbrote aus. - Für haltige Malzextrakte, ähnlich wie das die Herstellung von 60 q a Primabier wird Ptisana der klassischen Zeit, die uneinem Brauer geliefert: 24 q aEmmerkorn, gegoren aufbewahrt wurden. Der starke 24 qa Bierbrote, 24 qa Gerstenmalz (Ge- Zuckergehalt machte sie haltbar. Der nouillac 1. c., Nr. 34). Das Verhältnis semitische Name für das Emmermischzwischen Rohmaterial und gebrautem bier, das kas-u-sa-ziz-a-an, disipta!JlJu, eiBier ist also ebenfalls 6: 5. Diesen ge- gentlich Honigbier, zeigt ja schon, daß wöhnlichen Konsumbieren, die nach der es sich um eine sirupartige Masse geGärung als Jungbiere getrunken wurden, handelt haben muß, ähnlich dem Trausteht eine Klasse von Bieren gegenüber, ben-, Dattel- und Feigenhonig der oriendie sich von den Konsumbieren, abgesehen talischen Kulturvölker. Dieser 'Biervon der Artbezeichnung, vor allem da- honig' , Gersten- oder Emmermalzextrakt, durch unterscheiden, daß die Rohmate- fand in der Küche als Süßungsmittel rialien zu ihrer Herstellung das drei- bis Verwertung, spielte in der ärztlichen siebenfache der Mengen betragen, die für Diätetik eine wichtige Rolle, wurde aber die Bereitung der Konsumbiere angelie- auch, mit Wasser vermischt, der sponfert werden. Es sind dies die Mischbiere, tanen Gärung ausgesetzt und zur Bierdie u-sa-Biere der altbabylonischen Bier- bereitung verwendet. karte. Es werden uns 3 Sorten der u-saDer erste und für den Augenschein Biere genannt, das gewöhnliche Misch- i bedeutungsvollste Akt im babylonischen bier, kas-u-sa-du, das feine Mischbier, kas- Bierbereitungsprozeß war das Mälzen u-sa-sig und das Emmermischbier, kas-u- des Getreides und das Herrichten der sa-ziz-an. Nach dem bekannten Text Bierbrote. Die Brauer hatten ja von BM 2r 340 müssen wir folgern, daß die dieser Tätigkeit ihren Berufsnamen. Nur Mischbiere noch gar keine fertigen, aus- von der Gerste wurde Malz gewonnen. gegorenen Biere darstellen, sondern Malz- Der Emmer wurde, von den Spelzen bewürzextrakte, die aus der Würze der ent- freit, geschrotet und als Rohfrucht mitsprechenden Grundbiere durch Eindicken verarbeitet. Es wurde Grünmalz ver(Eindampfen) gewonnen sind. Nach dem braut und getrocknetes Luftmalz. Die erwähnten Texte ergeben nämlich roo qa Texte fordern diese Auffassung. Es wird kas-sig 75 qa kas-u-sa-sig und roo qa kaJ- manchmal Gerste zu Malzbroten geliefert, du 75qa kas-u-sa-du. Dieu-sa-Biere haben meistens aber fertiges Malz in bestimmalso 25 % weniger Volumengewicht als tem Maß angewiesen. Malz und Rohdie entsprechenden Grundbiere, sind also frucht wurden zu grobem Mehl geschrotet entsprechend dickflüssiger als jene. Dem- und zu Broten gebacken. Zur Maische nach ist das gewöhnliche Mischbier der wurden immer Malz und Rohfrucht in eingedickte Würzeextrakt vom gewöhn- Brotform verwendet. Die Malz- und lichen Gerstenbier, das feine Mischbier Bierbrote "\vurden geröstet - Malzröstwird auf demselben Wege aus der Würze brote oder Röstbierbrote - , wenn dunk-
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BIERBROT -- BIKNI.
les Bier bereitet werden sollte, oder ungeröstet verarbeitet - helle Gerstenbrote -wenn helles Bier gewünscht war. Aus den Bierbroten wurde im Maischbottich die Würze gewoD;nen. Ob durch Kochen oder durch Übergießen mit heißem Wasser, wissen' wir nicht. Allerdings spricht das Eindicken der Würze zur Gewinnung des Malzextraktes, der u-sa-Biere, für das Kochen der Maische. Ebenso die Erwähnung des Brauofens in späteren, assyrischen Kontrakten (RA VI, S. 130). Über die Läuterung der Würze, Gärung und Gärungszeit sowie über das Abfüllen in die Lagergefäße erfahren wir nichts. Wir hören nur von einem 'großen Gersten'- und 'Emmerkrug' (ZA VI, S. 157), von 'Bierkrügen' zu 10 qa, 21 2/ 3 qa, 27 qa, 30 qa, 40 qa (OM 306, 1940). Die beiden ersten sind wohl die Gärbottiche gewesen, die letzteren Gefäße für das fertige Lagerbier. Das meiste Bier wurde als Jungbier getrunken. Es gab aber zweifelsohne auch 'Lagerbier'. Denn es wird 'einjähriges' Bier erwähnt (MVAG VIII, S. 86). Die Haltbarkeit wurde erreicht durch höheren Alkoholgehalt bei der Verwendung stark eingebrauter Würze. Man hat aber auch Aromapflanzen bei der Bierbereitung verwendet, die dem Bier einen bestimmten Geschmack verliehen und sicher auch konservierend wirkten. Außer Kassia (OM 1315 u. ö.), der wohl nur der Geschmacksnuance diente, werden 'Bergpflanzen' zur Bierbereitung geliefert (OM 2159 u. ö.). Aus der späteren, talmudischen Zeit Babyloniens hören wir, daß man die Kasuta-Pflanze 'gezüchtet habe', um sie bei der Herstellung des Bieres zu verwenden. Die mittelalterlichen Talmuderklärer Gersom und Rasi haben Kasuta mit Hopfen identifiziert. Löw hat dieser Gleichung widersprochen und die Cuscuta, die Kleeseide, für die Aromapflanze der babylonischen Bierbrauerei reklamiert. Aber die Beschreibung, die der Talmud über die KaSuta und ihre Eigenschaften gibt, paßt nur auf den Hopfen, nie und nimmer auf die Kleeseide - abgesehen davon, daß sie wegen ihrer starken Giftwirkung, die den Alten auch bekannt war, unmöglich Nahrungs-
und Genußmitteln beigesetzt werden konnte. - Das Bier war natürlich in Babylonien auch Genußmittel. Es wurde, namentlich nach Tisch, 'wenn die tüch-tigen Männer sich zum Trunke setzten', oder in den zahlreichen Kneipen mit weiblicher Bedienung, der berauschenden Wirkung wegen getrunken. Aber es war doch in weit höherem Maße Lebensmittel, flüssiges Brot. Es war das Tagesgetränk des Babyloniers. Keine Mahlzeit _ohne Bier - im Palast, im Bürgerhaus und in der Hütte des Armen. Das Bier bildete einen Teil der täglichen Naturalienbezüge der Arbeiter, Angestellten und Beamten, gehörte also tatsächlich zur täglichen Nahrung. Die akkadischen Worte für Bier sind sikaru und kurunnu (Feinbier). Hrozny Getreide in Babylonien; Küchler Beitr. z. Kenntn. d. Babylonischen Medizin; Meissner BuA., I u. II; Huber Bierund Bierbereitung bei den Völkern der Urzeit_ 1. Babylonien und Assyrien. (Veröffentlichungen der Gesellschaft für die Geschichte' und Bibliographie des Brauwesens.) Huber.
BIKUMIAS - BILLERBECK. seine Kriegszüge aus 'vom Meere von BitJakin bis zum Gebirge B. des Sonnenaufgangs'. Wegen seiner Bezeichnung 'sad ukni' (Asarh. Prisma, KoI. IV, Z. 10) und der ebenfalls dort genannten Landschaft Patusarra, die man PatishvariS gleichsetzt, hält man allgemein dEm B. für den Dema>::end. Diese Gleichsetzung setzt maßlose Ubertreibung in den assyr. Berichten voraus, da der - zwar weithin sichtbare - Elbruz nie von den Assyrern erreicht wurde. B. wird stets im Zusammenhange mit Landschaften genannt, die im medisch-elamischen Grenzgebiete liegen (dort setzt auch Delitzsch den B. an), wird also als weithin kenntlicher Berg der Elwend sein, der auch tatsächlich die Ostgrenze des assyrischen Einflusses bildete.
Biggaja s. Ala sij a b.
TiglatpiI. Tontafel, Z. 3, 38; Sargon II.: AnriaI. XIV, Z. 7, .23; Prunkinschr., Z. 18; Pp I, Z. II; II, Z. 8; III, Z. II; IV, Z. 68; V, Z. 18; Asarhaddon Prisma, KoI. IV, Z. 10; zerbr. Prisma, KoI. IV, Z.4; Bu 83-1-18, 483 Obv., Z.8 (= AoF Ir, S. 15); Th. 1905-4-9, 25 (Bezold Cat., Nr. 438); K. 1657 (Bezold Cat., S. 326). -- Delitzsch Paradies, S. 108, 126; Winckler Sargon I, S. XXVII 3; Streck ZA XV, S. 362f., 368 ff. (wo weitere Lit.). König.
Biggainarissa s. P i g g a in ar iss a.
Biktmlias s. Pikumias.
Bierbrot s. Bier. Bierkneipe s. Bier und Schenke ..
Bigir~a/us, geschr. dbi-gir-!;za/us, Var. Bigirgidda, Gottheit, zu den sog'v7 Kindern des Enmesarra gehörig = Suzianna*.
Thureau-Dangin Rit. ace. S. 16, Z.5; RA XVI, S. IS0; CT XXIV pI. 4, Z. 30. Ebeling.
Bihisi, Stadt im nördlichen Palästina, erwähnt in Knudtzon VAB II, Nr. 256, Z. 8, 13, 34 und in einem neuaufgefundenenBriefe von Tell el-Amarna (Th urea uDangin RA XIX, S. 94, Nr. 256). Knudtzon- Weber VAB H, S. I3I8 [falsch dl Bi-si Nr. 250, Z. 37]; Dhorme RB 1918, S. 514; 1926, S. 305. Honigmann.
Bi~ura s. Ägyptische Beamte in Syrien (Pab-ura).
Bijustis s. Pijustis. Bikni (Bigni). Gebirge im Lande der fernen Meder. Tiglatpileser III. dehnt
Bi!, geschr. db~l, Gotthe;t in EN belegt und in einer Götterliste aus Fara erwähnt; daselbst auch noch andere mit dBil zusammengesetzte Götternamen. Bil hier Feuer, also ~bil ein Gott des Feuers = Gira? . Huber PN S. 171; Deimel Schultexte Ebeling. aus Fara S. 10.
Biläer, ein Aramäerstamm. Tiglatpileser III. siedelt 352 B. im Bezirke der Stadt Tu'imme* an. Tiglatp. Ann., Z. 147 = Rost Tiglatp., S.24; Hommel Geographie, S.433, 434. Ebeling.
Bilala s. Belili. Bildar s. Lisigun. Bilderschrift s. Schrift. Bildhauer - sumer. lu-alan (De Ge-
nouillac TSA Nr. 13 IV I), assyr. !;z.arraku oder p jburgullu. Bildhauerei = harrakutu, p/burgullutu. Der Bildhauer t~itt in Babylonien weniger hervor als in Ägyp-
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ten; da hier das Material, aus dem die Plastiken gefertigt wurden, fehlt. Häufiger ist er schon in Assyrien. Da die Könige sich jedoch bemühten, ihre Paläste durch Plastiken aller Art ausschmücken zu lassen (Assarhaddon Prisma A VI Z. 13 = Meissner-Rost Bauinschriften Assarh. in BA !II z, S. 200; Sarg. Ann. Z. 429, Sargon: Prunk-Inschr. Z. 166 = Winckler Sargon I, S. 130; Rost Tiglatpiles. S. 74, Z. 27), waren die Bildhauer gesuchte und angesehene Leute. Nach Delitzsch HW S. 524 war Ea wohl der Gott der [p jb Jurgul[liJ (s. a. CT XXV pI. 48 1. 23). Einen um die Fertigstellung des Bildes Salmanassars III. an den Quellgrotten des Tigris bemühten Bildhauer zeigt eine Schiene am Tor von Balawat: L. W. King Bronce Reliefs from the Gates of Shalmaneser pI. LIX. Der Bildhauer arbeitet mit Meißel und Schlegel und tut anscheinend die letzten Schläge. Denn die Plastik in der Nische ist schon vollkommen herausgearbeitet. Nach Harper ABL II, Nr. 151 und X, Nr. 1051 fordert anscheinend der Besteller einer Plastik erst einen Entwurf ein, bevor er den endgültigen Auftrag zu ihrer Ausführung gibt. Wie im übrigen Kunstschaffen Assyriens und Babyloniens uns kaum Namen von Künstlern überliefert sind, so fehlen uns auch solche von Bildhauern. Meissner BuA I, S. 315f.
Schawe.
Bildzauber s. Magie. Bilgar s. Girra. Bilgi s. Girra. Billazna (Gibil-la-ma), patesi von Asnunnak, Vater der Mekubi, der Gemahlin des Dan-Rub-uratir, des patesi von Susa. Thureau-Dangin VAB I, S. r80f, Nr. 3. Weißbach.
Billerbeck, Adolf, geb. 11. August 1834 in Rastenburg, Autodidakt (Oberst a. D.), gest. 3. Juni 1908, veröffentlichte: Susa. Leipzig 1893; Das Sandschak Suleimania. Ebda. 1898; Geographische Untersuchungen (MVAG 1898, H. 2); Der Festungsbau im Alten Orient (AO Bd. I, H. 4; 1900). Mit A. Jeremias: Der
BIRDU -BIRNARI.
BILLILI - BIRDASU.
3°
Untergang Nineveh's (BA III, SS. 87 bis I88. I894); Mit Delitzseh: Die Palasttore Salmanassars II. [lies: III.] von Balawat (BA VI, H. I, Ig08). Weißbach.
BilInatip, Stadt in Elam. Ebeling.
Bilsenkraut wird in der Medizin verwandt, wenn die Gleichung sakiru = syr. l:m.,::l1V richtig ist. Ebeling AGM XIV, S. 29, Anm. I, auch Thompson Assyr. Herbal S. 103. Ebeling.
S.
Biltu s. Metrologie, Gewichte. Bilu, geschr. bil-uki , Ort in Babylonien (?), in einer Urkunde aus Tello erwähnt. Delaporte ITT IV, Nr. 7845. Ebeling.
Bi'lulutu, geschr. dbi-' -Zu-Zu-tu, Gott-
heit, in einer Opferaufzählung für den Tempel Assurs in Assur erwähnt. Ebeling KARI Nr. 135, IV Z. 21. Ebeling.
BiInhiras s. Pimpiras. Bina, Ort in Babylonien. Thureau-Dangin Lettres de .ffammurapi, Nr. 19, Z.5 und 17. Grice YOS V Nr. 196, Z. 13. Ebeling.
Binaniti, Fluß, in einem babylonischen Briefe erwähnt. Lutz UP 12, Nr.59, Z.5.
Ebeling.
Binde:mittel s. Ba uma teriaI. Bin-Enlil, geschr. Ui8SINIG-den -lil, Ort
in Babylonien, in einem altbabylonischen Kontrakte erwähnt. Thureau-Dangin LC Nr. 145, Z.6. Ebeling.
Binganisarri, Sohn des Naram-Sin
von Akkad.
die im Hause und gebraucht wurden. und Schilfwerk als Mauerwerk.
Reu ther IvB S. 159ff., 58, 82, 93, 1I5, II8, 124, 129 (s. Abb. das.). Ebeling. Bin~i~i (Mendes) s. Mu~ri.
Billili s. Belili. Scheil DP X, Nr. 18, Z. 3.
Matten verarbeitet, als Leichenbettung Auch legte man B. Zwischenlage in das
Sein Siegel ist erhalten.
Thureau-Dangin VAB I, S. 168f., 1; RA IX, S. 82. Weißbach.
Binnu:m, Ort in Babylonien, der auch wohl mit dem Ideogr. für Mnu geschrieben wird. Driver OECT III, Nr. 21, Z.7; Thureau-Dangin LC, Nr. 65, Z. 10, 32. Ebeling.
Binsen. Die B., die es in den Landschaften am Euphrat und Tigris in Fülle gab, wurden von den Babyioniern zu
Binunlal s. Bi!;)ila. Binu-sa-ili, Ort in der Nähe von Nuzi. Chiera PBSch I, Nr. 44, Z. 4· Ebeling.
Bir s. B er und Adad. Bir' äer, arabischer Stamm, der sich TiglatpiIeser III. unterwirft. Tiglatp. Ann., Z. 217; Kl. Insehr. I, Z. 27 = Rost Tiglatp., S.36, 82; Hommel Geographie, S. 579 und Anm. 2; 597, Anm. 4· Ebeling. Bira~une,
Flurname bei Barsippa (?).
Ungnad VS IH, Nr. 11,7, Z·3· Ebeling.
Birat, Stadt, in assyrischen Briefen
im Zusammenhang mit Bit-Bair* erwähnt, kommt auch in neubabylonischen Texten und einem altbabylonischen Briefe vor. Auch ein Land mat bi-ra-ta-a-a findet man in einem Briefe aus gleicher Zeit. Zu erwägen ist daher, ob das Wort m.ttbi-ra-a-te(tu) bzw . .tl bi-ra-a-te bei Assurna~irpal (King AKA S. 2I7, Z. ro; 344, Z. I30; 383, Z. I24) nicht doch, wie Delitzsch Paradies S. 204 will, als Eigenname zu fassen ist. Dann läge die Stadt bzw. die Landschaft in Babylonien (Kardunias). Harper ABL Nr. 88, Z. 7; 138 , Z. 5~ 431, Z. 5; 396, Z. 8; Clay YOS IH, Nr. 37. Z. 9; Ungnad VS VI, Nr. 248, Z. 20; Scheil DP I, S. 125; Thureau-Dangin LC Nr. 146, Z. 22. Ebeling.
Birbiru, Stadt in Babylonien, in einem .
altbabylonischen Briefe erwähnt. Schroeder VS XVI, Nr. 114, Z. 19· Ebeling.
Birdadda, ein Araber, Vater des Uaite'* 1. Zum Namen s. Hilprecht Assyriaka, S. 76; Hommel Aufs. una Abhandl., S. 2Ig; Zimmern KAT 3, S. I33 f., 443. Ebeling. Birdasu, G~birge östlich von Tusban, nach Forrer Sernab-Dagh, Grenze der Provinz des Rab saqe.
3I
Forrer Provinzeint. S. 86; Rost Tiglatp. pt XXXIIf., Z. 31 = S. 46; pI. XXVII, Z. 18 = S. 84 ( ?). Ebeling.
Birgal, Gottheit, in einem religiösen Text aus Assur erwähnt.
Birdu, Gottheit, s. CT XXIV pI. 36, Z.63; n"eh PI.47, Z.28a Gatte derdManun-gal*. In CT XXV pI. 37, Z, 2I = pI. 35, Rs. Z. 25 (zu verbessern!?) wird B. als = d Mes-lam-ta-e-a, d. i. Nergal in Mar ki bezeichnet. Die Beziehung zur Unterwelt tritt auch in dem Namen d Kal-edin = Mann der Steppe hervor lCT XXV pI. 6, Z. 23). Mit der Gottheit Sarrapu bildet B. ein Paar (s. ebenda Z. 23/24). Der Name dürfte akkadisch eein und 'Kälte' bedeuten, im Ggs. zu Sarrapu = 'Hitze', s. aber die Schreibung d bi-i-ir-tum CT XXV pI. 4, Z. 4.
Birgf, Stadt in der Umgebung von Sidon, wird von Asarhaddon zu Assyrien geschlagen, nach Thompson h. Barga.
Ebeling.
Biredschik. Ortschaft am linken, öst-
lichen Ufer des Euphrats, auf der Straße zwischen Aintab und Urfa, n. von Karkarnisch, in 37° 3' nördl. Breite und 37° 59' östl. Länge von Greenwich (EngI. Generalstabskarte Nr. 2555, Ig24). B. ist noch nicht identifiziert und ungenügend erforscht. Die Zitadelle ist natürlich außerordentlich stark befestigt. Aus B. soll eine Stele im Brit. Mus. in London stammen, die eine linkshin stehende Göttin, in langem Chiton mit Gürtel, langem, hinten herabfallendem, schleierartigem Überwurf darstellt. Der zylinderartige Polos mit Hörnern, die Spiegel in jeder Hand und die oben schwebende geflügelte Sonnenscheibe lassen erkennen, daß die Sonne, als weibliche Gottheit bei den Aramäern - im Gegensatze zu den Hettitern - gemeint ist. Aufgesteckter kurzer Zopf und Schnabelschuhe sind weitere Merkzeichen für das Denkmal, das um IOoo/90o, zur. Zeit der Blüte aramäischer Macht (Unger Forsch. u. Fortschr. IV (Ig28), S. 226f.), gearbeitet zu sein scheint. Zur Erklärung s. U n ger OLZ Ig28, S. 27of. Mansell Phot. Nr. 524; Sayce TSBA VII; S. 250 (Phot.); Menant Glypt. ot'. II, S. 108; Badger Nestorians and their Ritual I, 1852, S. 352; S. Schiffer Die Aramäer, S. 67f.; Ritter Erdkunde; H. v. Moltke Bt'iefe aus der Türkei, S. 224ff.; E. Sacha u Reise in Syrien und Mesopotamien, S. 176. Eckhard Unger.
Ebeling KARI, Nr. 331, Z. 3. Ebeling.
Asarh. Prisma s. Kol. IU, Z. 13 = Scheil Le PrismeS d'Assaraddon, S. 14; Thompson Prisms of Esarh. and of Ashurh. S. 17, 4. Ebeling.
.Bir!!iluza, zu Aiadi* gehörige Stadt, WIrd von Sargon II.(8. Feldzug) erobert und ausgeplündert. Sargon 8. Feldzug, Z. 283 = Th urea uDangin 8ieme campagne de Sargon, S.44Ebeling.
Biri, Stadt, in einem neuassytischen Texte erwähnt. Rm. 70 (Bezold Catal., S. 1578). Ebeling.
Biria:maza s. Ägyptische Beam te in Syrien (Biruaza). Biridaswa, F. von Januamma in der El-Amarnazeit. Knudtzon VAB II, Nr. 196, Z. 41; 197. Z. 7, 15· 33. EbeJing.
Biridija, Stadtfürst von Megiddo zur El-Amarna-Zeit. Der Name würde mitannisch sein, falls er nicht nur mit Biridaswa, sondern auch Biriamaza und Pirizzi zusammenzustellen ist. Von B. stammen die E.-A.-Briefe Nr. 242-246. Weber VAB II, S.I305ff. F. Schachermeyr.
Biridri s. Benhadad. Birinuna (?), Land, in einem altbaby-
lonischeu. Kontrakte erwähnt (zugehörige Stadt: Sinab). Ungnad VS VII, Nr. 53, Z.2. Ebeling. Biris~adri
s. Medien, Fürsten. Birite, Land, zwischen Ariuni* und Arraphi*, von Tukulti-Ninurta 1. als erobert erwähnt. Derselbe Name kommt für eine Stadt in einem altbabylonischen Kontrakte vor. Schroeder KAHl n, Nr. 60, Z. 79; Ranke BE VI I, Nr. 12, Z. I. Ebeling.
Birnari,
ZU
Balibu* gehöriger Ort.
Johns Doomsdaybook, S. 72; Nr. 15, Z. 3. Ebeling.
BIRNBAUM -
32
BISILA.
Birnbamn. Der B. war in Babylonien bekannt (akk. kamessaru, eventuell auch lJalJlJiI). Er ist allerdings in den Euphratländern nicht heimisch und offenbar nur als Gartenbaum angepflanzt worden.
Bi'ru, Stadt in der Umgebung von Sidon, wird von Asarhaddon zu Assyrien geschlagen; nach F 0 rr e r Provinzeint. S. 65 = Beruta*. Asarh. Prisma S., Kol. IH, Z. I I = Scheil Le prisme S d'Assaraddon, S. 14. Ebeling.
Holma KBAL S. 73; Schollmeyer OLZ XXI, Sp. 174; RT XXXVI, S. 188. Ebeling.
Biriia, sutäische Göttin (distar sa su-ti) ,
in Assur verehrt.
Birqu, Name des Wettergottes Adad.
= Blitz; s. Br. 13264; Schroeder KAVI Nr. 57. Z. 4, vgl. auch Adad.
HI R pI. 66, Rv. I, Z. 19.
Birtatu, Fürst v. $ibur (Parsuas), zahlt Sargon Ir. Tribut (8. Feldzug). Sargon 8. Feldzug, Z.48 = ThureauDangin 8ieme campagne de Sargon, S. IO. Ebeling.
Birtisulani s. Birtu. Birtu s. Itu'a u. Laqe.
Ebeling.
Birtu sa AdadriInani, Stadt in Assyrien (?), in einem Briefe aus assyrischer Zeit erwähnt. Harper ABL, Kr. 44 1, Z. 7·
"
passiert
Ebeling.
Birtu sa Kar-BtH-IIlatati, Birtu sa Kinia, von Aramäern bewohnte Städte,
die Tiglatpileser IIr. unterwirft. Tiglatp. Tontafelinschr. Vs. Z. 8 = Rost Tiglatpil., S. 56; Ann., Z. 137 = Rost S. 24. Ebeling.
Birtu sa Kuna, Ortschaft, in einem
neubabylonischen Kontrakte erwähnt. Straßmaier Cambyses, Nr. I02, Z.16. S. auch Tiglatp. III Ann. Z. 137 (8 t k'nia)? Ebeling.
Birtu sa labbanat, Birtu sa sarragiti, von Aramäern bewohnte Städte in
Babylonien, die Tiglatpileser Ur. unterwirft. Tiglatpileser Tontafelinschr. Vs. Z. 8 = Rost Tiglatpil., S. 56. Ebeling.
ist B. Gottheit von dl BU-dbelti. Ein Kanal nar dbe-zil-Id wird Straßmaier Darius Nr. 194, Z. 13 erwähnt. de Genouillac Tablettes de Drehem, 5482 Vs., KoI. U, Z. 21; CT XXXII pI. 43. Rv. Z. 18. Ebeling.
Bisirain, ein Aramäerfürst z. Z. SamsiAdads V., von diesem zur Zahlung von Tribut gezwungen. I R P1.30, UI Z. 51.
Ebeling.
BisIIlaja s. Adab und Kar-Nabu. Bisru, Bisuru s. Besri.
Sargon 8. Feldzug, Z.28 = ThureauDangin 8ieme campagne de Sargon, S.8. Ebeling.
Bi(e)ruti, Stadt des Nur-Adad von
Dagara, wird von Assurnasirpal erobert. Assurn. Ann., Kol. H, Z. 29, 49 = King AKA, S. 304. Ebeling.
Bis, geschr. dbi-es, der ägyptische Gott
Außerdem dürften noch eine Reihe anderer Orte den Namen birtu = Festung gehabt haben; s. II R pI. 67, Z. 8; S traßmaier Nabuehodonosor Nr. 348, Z. 2, 13; Neriglissar Nr. 18, Z. 18; 70, Z. 15 und oft; Harper ABLNr. 534,Z. 7; 43. Z. 20; 462, Rs. Z. 13; 3II, Z. 14; 314, Z. 4; 441, Z. 7; 459, Rs. Z. 5 (d1bir-ti-su-Ia-ni). Eine Flur Birtu U ngnad VS III Nr. 188,
Z. 7.
näer, wird von Sargon U. (8. Feldzug).
'
Birs NiIIlrud s. Barsippa.
Ebeling.
Biruatti, Berg im Gebiete der Man-
Ebeling.
Bir-RaIIlana s. Eponymen.
BISIRAIN - BIT -ADINI.
Bes, in Eigennamen belegt.
Bisti, ägypt. Göttin b38t(.t), in baby-
lonischen EN belegt. Tallqvist APN, S.253.
Bistm,n, Ort in der Nähe des IJarripiqudu-Kanals. Clay UP II I, Nr. 9, Z. 6, 9; Straßmaier Nabonid, Nr. 5, Z. 14. Ebeling.
An der Straße von Kermanschah nach Hamadan liegt ein etwa 1500 m. hoher Berg, an dem Darius I. von Persien um 520 zur Feier seines Triumphes über neun Empörer ein großes Siegesrelief einmeißeln ließ. Um 514 fügte er noch die Figur des spitzmützigen Skythen hinzu. Dreisprachige Keilinschriften in Altpersisch, Elamisch und Babylonisch erzählen die Ereignisse und sind von Bedeutung für die fortschreitende Entzifferung der Keilschrift gewesen (s. dieArbeiten vonH.Rawlinson). Außer dem Darius-Relief sind noch sechs andere Denkmäler aus den verschiedensten Zeiten erhalten, s. darüber RLV s. v. Bisutun. Bisutun.
Clay Personal Names, S.167. Ebeling.
Bisaisa. Name des Nosairier-Gebirges
in Mittelsyrien in den Boghazköi-Texten; davon hat der Gott Wisaisab],:li (KBo. V, 2) seinen Namen. E. Forrer. Bis:is s. Pisas. Bisen, Landschaft, von Puzur-Susinak Von Elam unterworfen. Toscanne DP XIV pi. H., KoI. I, Z. 29; Barton RISA, S. I58f. Ebeling.
Bisi s. BibiSi. Bisia (Kassia?), Stadt in Ulluba*, von Tiglatpileser III. erobert. Tiglatpil. Platteninsehr., Z. 27 = KB II S. 8. Ebeling.
Bisi!!udir s. Medien, Fürsten. Bisila bzw. Bizila, Gottheit, in einer Dreh~m-Tafel erwähnt. Nach V R pI. 46, Z. 9 b ist das Sternbild mU1IJe-gdl-a-a die
Offenbarungsstätte der Gottheit (hier Bezilla geschrieben). Nach einer Götterliste (s. Weidner AK. II, S. 16) kommt neben den Namen Bi~/zila und Be~/zi1la auch Bezilanna vor. Eventuell ist auch der von Schneider Orientalia 8, S. 33 unter dbi(l)-U-Ium aufgeführte Gott hierher zu stellen und sein Name dbe-zal-Ium zu lesen. Nach UI R pI. 66 VIII, Z. 34
Ebeling.
33
Bitä, Stadt am Vansee, wird von Sargon 11. 714 v. ehr. (8. Feldzug) erobert. Sargon 8. Feldzug, Z.281 = ThureauDangin 8ieme campagne de Sargon, S.44. Ebeling.
Bit-Abdadani s. Abdadani. Bit-Abdia, Ort in Babylonien, in einer
neubabylonischen Geschäftsurkunde aus persischer Zeit erwähnt. Hilprecht-Clay BE IX, Nr. 79, Z. 1 Ebeling.
Bit - abilai, Ort in Assyrien (?), in Urkunden aus assyrischer Zeit erwähnt. III R pI. 50, Nr. 3, Z. 3, 15; Johns ADD, Nr. 621, Z. 3. Ebeling.
Bit abus, Ortschaft, in einer Städteliste erwähnt. II R pI. 52, Z. 63.
Ebeling.
Bit-Ada, Ort am Zirzirri-Kanal im Ge-
biet der Stadt Alnirea gelegen. King, BBSt S. 42ff.
Ebeling.
Bit-adduppi s. Barsip § 32.
Bit-Ad~ni (Wohnsitz der Dynastie Adini), Landschaft zu beiden Seiten des Euphrat in Syrien und Osrhoene. Da es nirgends als Name einer Stadt vorkommt, sind die Gleichsetzungen mit Batnai (Sachau ZA XII, S. 51) oder Atinni (Sayce PSBA 19II, S. 43) abzulehnen. Von einem Usurpator Abiababa* aus B. A. hören wir, daß er sich 884 zum Herrscher in Suru Bit-Ijalupe einsetzen ließ (Assurna~irpal Ann. I, Z.76. 82). Assurna~irpal erobert 878 Kaprabi*, eine Festung des Abuni von B. und erhält von diesem 877 reichen Tribut (Ann. III, Z. 50ff.). Salmanassar III. betritt 858 bei La'la'te* das Gebiet des Ahuni von Herzfeld Am Tor von Asien; Sarre und B. und zieht über Qi-.. -qa, Bur~ar'una* Herzfeld Iranische Felsenreliels; [King und zum Euphrat, den er unweit von KumThompson] Sculptures and Inscriptions 01 muh überschreitet. Dann zerstört er die Darius the Great; Jackson The great BeStadt Paqarbubuna * in B. und kämpft histun rock: JAOS 1903; Hüsing Der Zagros: AO IX 3/4, S. 5ff.; Sarre Die Kunst später bei Lutibu* auch gegen Truppen des Alten Persien: Kunst des Ostens V, dieses Landes. Im folgenden Jahre zieht Eckhard Unger. S. 7, 62. , er gegen die feste Hauptstadt Abunis, TilBit- s. auch Pit-. i barsip (Til-Barsip*, s. d.), vermag sie Viele mit Bit- zusammengesetzte Na- , aber nicht einzunehmen und setzt über men von Familien und Orten findet man den Euphrat nach dem westlichen Teil in den Eigennamenverzeichnissen der von B. über, wo er zahlreiche Ortschaften Textausgaben UP II I und 2; BE IX, zerstört und die sechs Festungen des X, XIV, XV; Keiser Nies eoll. I, S. 35, Abuni, [Alli]ga (? = Aligu* nach Sayce Hinke Boundary Stone S. 215 etc. PSBA 19II, S. 174), Tagi ... , Surunu*,
Reallexikon der Assyriolol!ie IL
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34
BIT-ADUR-KITII -
Paripa (Lesung unsicher), Tilbasere* und Dabigu*, also das Gebiet bis zum Nahr Quwaiq, erobert. Auch 856 zieht er gegen Tilbarsip; da AlJuni die Stadt preisgib~, fällt sie und zugleich der größte Tell von B. in seine Hände. Die eroberten Städte erhalten assyrische Namen: Tilbarsip wird in Kar-Sulmanu - asarid, Aligu* in A?batlakunu[se] ('ich fing die nicht Unterworfenen', Scheil-Amiaud Salmanasar II, S. 241)' Nappigu* in Lita Assur ('Macht des A.') und Ruguliti* in Qibit . . .. ('Befehl des ... .') umgenannt. Pitru* hieß fortan Ana-Assurutir-asbat ('für Assur habe ich es wieder in Besitz genommen'); es war wie Mutkinu eine alte assyrische Kolonie (KaryMon. Rev., Z. 37). Unter den eroberten Städten wird außerdem noch .... saguqa genannt, das Forrer (Provinzeint., S. 25) schwerlich richtig zu [Tab ]saguqa = Thapsakos ergänzen will. Erst 855 wird durch die Eroberung der Festung Sltamrat* die Macht Ahunis endgültig gebrochen; der Rest ~von B. wurde dem assyrischen Reiche einverleibt. In den Inschriften Tiglatpilesers III. werden einige Städte als in B. gelegen aufgezählt (III R pl. 10, Nr. 3, Z. 25 [? oder 26] bis 31); doch ist dieser Landschaftsname hier zweifellos als geographischer, nicht als politischer Begriff anzusehen (Schiffer Aramäer, S. 71). Auch in zwei Briefen wird es erwähnt (Harper ABL, Nr. 314, Rev. Z. 3; Nr. 642, Obv. Z. 2, vgl. Johns AJSL, XXII S. 230). Ein anderes B. in Babylonien, nach dem Ululai (Salmanassar V.) einen Feldzug unternahm, wird in einem aramäischen Briefe aus der Zeit Assurbanipals als 'Bet }Gattin Erde des Himmels«. Der Name Damkina läßt sich bisher zuerst in einem EN aus Drehem aus neusumerischer Zeit nachweisen (s. Schneider Orientalia 8, S. 39). Für die Identität von Damkina und Damkianna vgl. Weidner AK H, S. 14, CT XLI pI. 44, Rs Z. 7. Der Name Damkina hat sich in der griechischen Literatur in der Form Dauke erhalten (s. Damascius De primis principiis, ed. Kopp cap. 125). Damgalnunna gehört zu den ältesten Gottheiten Babyloniens als Gattin Enkis, der in dem Zyklus altsumerischer Lieder (s. Zimmern ZA NF V, S. 245ff.) als erster genannt wird. Neusumerische Zeit: Sulgi erbaute der Damgalnunna in Nippur einen Tempel (s. Thureau-Dangin VAB I S. 1921). In Lagas und Umma erhielt die Göttin Opfergaben (s. de Genouillac ITT II, 5280, Z. 51; Umma 6053 I, Z.20; Rs. H, Z. 6). Fische des Meeres und des
l°S
Süßwassers als Gabe für Damgalnunna werden ITT II 2941 erwähnt. Vgl. auch MVAG XXI, S.23, Z.I4. 26; S.24. Z.26. Der Name Damgalnunnas fehlt auch nicht in den neu sumerischen religiösen Texten (s. Langdon UP X 4, S. 294, 296; Thureau-Dangin RA XIX S. 178, Z. 26: e-malJ egi = Prinzessin im Emab; und die Kopien späterer Zeit Reisner SBH Nr. 48, Vs. Z. 27 [als ama es-ma~]; Nr. 21, Rs. Z. 26 [hier ist ebenfalls ama es (!) -rnalJ zu lesen]; Langdon Liturgies Nr. 46, Z. 7; 56, RS.Z.23; S.3I,Z.6;36,Z.6;73,Z.I6; 129, Z·42). Erste babylonische Dynastie: Ijammurabi setzte nach seinem Codex Opfergaben für D. fest (IV, Z. I7ff.). Außerdem wird Damgalnunna mehrfach neben Ea erwähnt (s. Kohler-Ungnad HG Nr. 979, I069, I88I; Scheil DP VI, S. 53; Schorr VAB V S. 501, Nr. I04a; Thureau-Dangin LC Nr. 83; Schroeder VS XVI S. IOI; EN. ~il1i-Damkina). Ungefähr in die Zeit der r. bab. Dyn. gehören wohl auch die Inschriften IbikBtars (s. Messerschmidt VS I Nr. 32; Sehroeder ZA XXXI, S. 9I ff.), und Takililisus (Speleers Recueil des Inscriptions Nr. 329, Z. 5 f.) nach denen Ea und Damkina Götter von Malgu waren. In kassitischer Zeit erwähnt Agum (kakrime) Ea und Damkina als dSib apsi rabt »die im großen apsu wohnen« (s. KB III I, S.I50, Z.40). In neubabylonischer Zeit kann ich die Göttin bisher unter den Namen Damgalnunna und Damki(an)na außer in dem Neujahrsfestritual Thureau-Dangin Rit. ace. S. 139, Z. 324 (damkianna bi-lat same u ir$iti »Herrin Himmels und der Erde«) in nicht religiösen Texten nicht nachweisen. Zu den Stellen Langdon VAB IV S. 66, Nr. 4, Z. 2 und S. 231, Z. 3, wo D. unter dem Namen Ninmenna vorzukommen scheint, vgl. Deimel Pantheon S. 101 und Langdon in der Anm. zu S. 231, Z. 3. In neuassyrischer Zeit läßt sich Damkina - abgesehen von Götterlisten und religiösen Texten - mehrfach belegen.
I06
DAMHIRSCH -DAMI Q-ILISU
Assurnasirapli II. baut Ea und Damkina einen Tempel in Kalbu (L ucken bill AR I § 524). Assurnirari VI. erwähnt Ea und Damkina neben anderen Göttern als Zeugen eines von ihm geschlossenen Vertrages (Luckenbill AR I § 760). Sanherib stellte beide Gottheiten mit anderen auf einem Bilde dar (MO VIII, S. 22 f.; Luckenbill AR II § 447). Nach Schroeder KAVI Nr. 42 I Z. 30 wohnte Damkina im Hause des Easarri in Assur, nach KAVI Nr. 43 II Z. 23 und 180 III, Z. 4 im dortigen Tempel der Gula. In der assyrischen Schilderung einer Krönungszeremonie wird auch Damkina erwähnt (Ebeling KARI Nr. 137, Z. II). Kultstätten: Assur (s. 0.); Babyion (s. Neujahrsfestritual oben); El-'Obeid (s. AK I, s. 43); Eridu (mit Ea) ; Kalbu (s.o.); Lagas (s.o.); Malgu (s.o.); Nippur (s.o.); Umma (s.o.). Namen: An Beinamen bzw. Doppelgängerinnen der D. nennen die Götterlisten CT XXIV pI. 15, Z. 55-63 und CT XXIV, pI. 27, Z. I6ff. noch: dninme-te-abzu (die Herrin, Zier des apsu), dnin-me (?)-abzu (die Herrin, ? des apsu) , dnin-gi-kug-ga (Herrin des heiligen Rohres), dnin-ti (Herrin des Lebens = b'elit bald~i) , dnin-me-dim-an-n a(Herrin der Gestaltung [Gliedmaßen] des Himmels), dnin-me-dim-an-ki (Herrin der Gestaltung Himmels und der Erde), dlJ:al-Ia-an-kug (die heilige ?), dbur-suSAL (die Alte), dbur-su-sikil (EL) (die reine Alte), dnin-I-SI-abzu (Herrin? des apsu). Für den Namen Ninki vgl. Stra ssmaier AV Nr. 1861. Von der Dienerschaft Damkinas werden CT XXIV, pI. 16, Z. 46-48 und pI. 29, Z. 95-97 das »Ohr« und der »Verstand« (uznu und l!asisu) als sukkallu genannt, zwei GUD. DUB CT XXIV pI. 17, Z. 59; pI. 29, Z. 105 f. Aus religiösen Texten der assyrischen Zeit seien folgende interessante SteHen zitiert: Ebeling KARI Nr. I02 Z. 21: die Ohren Ninurtas sind Ea und Damkina; Enuma dis I, Z. 78ff.: Ea und Damkina als Eltern Marduks nach der
Version Langdon OECT VI S. 90ff.; in Bußpsalmen Langdon OECT VI S. 3, Z. 13; 34. Z. 8; 79, Z. 14; King Magic Nr. 4, Vs. Z. 9ff.: ein Hymnus auf Damkina: D. ist danach »Königin aller Göttinnen, Gattin des Ea, die Tapfere, Irnina (I), ... ,die erhabene unter den Göttern, .. , die kluge unter den Anunnaki, die kundige unter den Igigi, die Herrin von E-engurra, die kanutu von Ea[ .. ], die bewohnt den. apsu, Herrin Himmels und der Erde«_ Im Beschwörungsritual: Zimmern ,Surpu 3, Z. 140; BBR Nr. 26, III, Z. 46f. Als Tier der Damkina wird in Ebeling KARI Nr. 54, Z.8 der Löwe genannt. Nach CT XXXVIII, PI. 31, Z. 14 deutet es auf die »Hand der Damkina« (qdt ddam-ki-an-na) , wenn eine Taube im Hause eines Mannes >}weint«. Damkina am Sternenhimmel: als kakkab, MAR. GiD. DA. AN. NA, d. i. ursa minor (s. CT XXXIII, pI. I, I Z. 20; Meissner BuA II S. 4II; Weidner Babyl. Astronomie S. 35 und MO IV S.83). Deimel Pantheon Nr. 700; J ean Rel .. sumo S.48. Ebeling.
Damhirsch s. Hirsche. Damigi, Ort in Babylonien, mehrere· Male im Obelisk des Manistusu genannt .. Seheil DP II S. SI; S.17, XV Z.24; XVI, Z. 10. Ebeling.
Damiq-ilisu (zur Schreibung vgl. Poebel UP IV I S. 139). 1. Letzter König der 1. Dynastie von Isin, Sohn seines Vorgängers Sin-magir,. herrschte 23 Jahre (I983-I96I Weidner) gemäß der Königsliste Philadelphia. CBM I9797 (Hilprecht BE 20 I Nr. 47 u. pI. XV; Poe bel UP V Nr. 5) Rev. 23· In seinen Inschriften (Tonnägel Poe bel UP V Nr. 73 und pI. C. III; Legraifr UP XV Nr. 85 pI. VIII) berichtet er den Bau der Mauer (Festung) von Isin, genannt Damiqilisu-migir-Ninurta. Rim-Sin von Larsa eroberte in seinem 26. Regierungsjahr die »Stadt des D.«' und in seinem 31. Regierungsjahr die Hauptstadt Isin selbst (Grice YOS Res_ IV 2 S. 33. 36). Daten aus der Regie-
DAMIQ-RAMMA.N -DÄMONEN rungszeit D.s Scheit RT XXIII S. 93 s. und Sippar S. I40; Hilprecht a. a. O. S. 49f.; Poe bel UP V 71 u. 72. 2. Dritter König der 1. Dynastie des Meerlandes, soll 36 Jahre (1768-1733 Weidner) regiert haben: Königsliste A (CT XXXVI 24 Col. I Z. 6 geschr. I Sig 5' An); B (Br. M. 80-II-I2, 3 Rev. Z. 3 geschr. Edam-qt-i-U-su). Der erste König der H. Dynastie des Meerlandes, Simbarsipak, entstammte gemäß Chronik Sm. (King CEBK II Sp. 52) einer Dynastie Sigs. An. Sn. Dieser Name kann Damiq-ili-su gelesen und auf einen der beiden Könige D. bezogen werden. Weißbach.
Damiq-Rammlins. Sa-Damiq-Ramman). Damka s. Adad. Damki(an)na s. Damgalnunna. Damku s. Damu. Damme S. Dam. Damnaus. Tukulti-Ninurta I. eroberte das Land D. (mdt Da-am-na-us) , das wohl im Nordosten von Assyrien lag. KAHl H, Nr.60, Z.78; Luekenbill, AR, § 166. Eekhard Unger.
Dämonen. Zwischen Göttern und Menschen ste~ hen die Dämonen, als Diener der Götter und Feinde oder Helfer der Menschen. Ein wesenhafter Unterschied besteht zwischen ihnen und den großen Göttern nicht, sondern nur einer des Grades. Sie gehören zur Götterwelt, müssen sich aber mit geringerer Macht begnügen, was nicht ausschließt, daß sie auch als wütende Gegner großer Götter auftreten. Sie sind den Soldaten vergleichbar, die im Gegensatz zu den Führern in Scharen auftreten, in denen das Individuum seine Bedeutung verliert. Die bösen Dämonen sind stark in der Überzahl. Wir finden in den Texten viele Namen solcher bösen Geister. Die heutige Wissenschaft ist natürlich bemüht, die Eigenschaften jeder Gestalt und die wesentlichen Unterschiede unter ihnen festzustellen. Ein solcher Versuch
der Scheidung und Klärung wird aber nicht immer auf Erfolg rechnen dürfen. Denn der Babyionier selbst, insbesondere der Sumerer, war nicht imstande, eine solche Trennung vorzunehmen, ja man hat den Eindruck, die Vielheit der Namen sei eine Folge der Unfähigkeit, die Quelle des bösen Einflusses, den man an sich spürt, sicher zu bestimmen. Je häufiger das Grauen vor den unsichtbaren Mächten sich meldete, um so größer wurde auch die Zahl der Namen, die man bei den verschiedenen Anlässen, bei Krankheiten und Unglücksfällen, prägte. Denn alles das war Werk der Dämonen. Diese Erkenntnis darf uns jedoch nicht hindern, das inschriftliche Material, welches für jeden Namen zur Verfügung steht, vorläufig zu sammeln. Einige Dämonen bekommen wenigstens in assyrischer Zeit charakteristische Züge (z. B. Lamastu) und wir wissen bei der J~ückenhaftigkeit unseres Materials immer noch nicht, ob dasselbe sich nicht auch bei anderen Dämonen, die uns vorläufig schattenhaft und unbestimmten Charakters erscheinen, bei Vermehrung des Materials herausstellen wird. Es würde zu weit führen, wenn man das Treiben der bösen Schar hier schildern wollte. Es ist geradezu schauerlich zu lesen, wie diese bösen Dämonen über Menschen und Tier herfallen, um ihnen ohne Gnade den Garaus zu machen (Einzelheiten bei Thom pson Devils and evil spirits in Babylonia und Fossey La magie assyrienne). Die Dämonen der sumerischen Beschwörungen. Ein sumerischer allgemeiner Name für Dämon ist udug. Unter diesem fassen die sog. sumerischen Beschwörungen (in der Hauptmasse CT XVI, XVII veröffentlicht, vgl. weiter Falkenstein • Die Haupttypen der sumerischen Beschwörung) eine Gruppe von sieben Dämonen zusammen (7 udug-1Jul-a-mes). Ihre Namen sind im speziellen nach der einen Version sumo asag, namtar, uaug, I.
108
DÄMONEN
ala, gidim, galla, dingir-lJul = akk. asakku, namtaru, utukku, alu, etimmu, gallu, ilu limnu (CT XVII pl. 9 Z: 2 ff.), während eine andere anstatt asakku und namtaru vielmehr maskim (rabi$u) und dimme (lamastu) nennt (CT XVII pi 1,5 Z. 30 ff.). Sie werden Kinder Anus genannt, ihre Mutter aber ist die Erde. Sie sind Ausgeburten der Hölle, Sendboten des Namtar, des Wesirs des Nergal, dem sie voran ziehen. Ihre Wohnsitze sind die Gräber, die Einöden und die Wüste, denn sie sind im Grunde alle Totengeister oder, besser gesagt, der Tod in verschiedener Gestalt. Eine Betrachtung der einzelnen Dämonen mit Hilfe auch der Angaben außerhalb der sumerischen Beschwörungen wird das deutlich machen. Eine Verschmelzung der sieben Dämonen zu einer einzigen Persönlichkeit stellt die sog. Siebengottheit (Sibi[tti]) dar, deren Wesen allerdings auch noch andre Deutungen zuläßt, so daß sie eine Sonderbehandlung verdient (s. Sibitti und Irramythus).
a) Beginnen wir mit dem Dämon udug (akk. utukku) , dessen Name ja, wie gesagt, für alle sieben gilt. Er bedeutet sichtlich Totengeist (vgl. Gilgamesepos Taf. XII Z. 84 ff. nach Thompsons Ausgabe, wo der utukku des toten Engidu dem Gilgames erscheint). Man könnte daher auf den Gedanken kommen, udug als = ud-ug = »der tote UD(Geist)« zu erklären. b) Ein Synonym von utukku in der Bedeutung »Totengeist« ist gidim (akk. e(immu). Ich erkläre den Namen als »Gerippe « (wörtlich »Rohrgebilde «). Wenn der etimmu hier unter den »Bösen Dämonen« ~rscheint, so sind damit die Totengeister gemeint, die entweder eines Grabes und der Totenspenden nicht teilhaftig geworden sind oder das Ziel des Lebens nicht erreicht haben, weil die Menschen, zu deren Leib sie gehören, eines gewaltsamen Todes oder als Kinder (vgl. dazu kubu) oder Unverheiratete oder Kinderlose gestorben sind. c) Asakku: Der asakku ist der Tod, di.e Vernichtung, die sich vielleicht in
I
einer bestimmten Seuche manifestiert (KARI Nr. 32, Z. 12: asag mutu muttabriru). Das zeigt auch die Etymologie des Wortes asag = asakku, das aus den Bestandteilen d = »Kraft« und SAG! SIG = »zerschlagen, zerschmettern« zusammengesetzt ist. Das Sternbild, in dem die Babyionier den Leib des asakku erkannten, wird daher auch sinngemäß das Leichnamgestirn genannt (V R pl. 46, Z. 28; ZA VI S. 242, Z. 12, s. Landsberger AK I S. 74). Weder Mensch noch Vieh wird von ihm verschont (Clay Deluge Story S. 63, Z. 35: issakin ana nise a-sa-ku; vgl. auch Virolleaud ACh 2. Suppl. 32, Z. 18. Für Vieh RA III, S. 125, Z. 9). Nach eT XVII pI. 9, Z. 2 packt er besonders gern des Kranken Kopf. eT XVII pl. 3, Z. 21 ff. gibt eine romantisch-schauerliche Schilderung seines Treibens, die mit unseren Vorstellungen von dem Tode gut übereinstimmen. Wie um den Gevatter Tod haben sich auch um asakku mancherlei Mythen gesponnen. Der Wichtigste ist der vom Kampfe des Ninurta mit asakku. Andeutungen davon findet man besonders im Mythus Ud-melambinergal (vgl. AOTU 14, S. 280, Z. 5; 282, Z. 37; 315, Z. 25), s. auch ZA VI S. 241 ff., RA XVI S. 148 und KARI Nr. 142 II, Z. 9, wo die asakku als kisitti Ninurtas »Beute Ninurtas« bezeichnet werden. Auch Bel-Marduk hat mit ihm zu tun (s. KARI Nr. 125, Rs., Z. 9 ff.; Zimmern Neujahrsfest I S. 132, Z. 14; AK I S. 72, Rs., Z. 27). Nach III R pl. 69, Nr. 3 tritt der asakku in neun Gestalten auf, nämlich Lugaledinna, Lataraq, Abgula, Egu, MulJra, Kusu, Silakku, Anunki, Auruki (vgl. dazu UP X 4, S.341. Kusi, MulJra, SAK.KUD, Silakki, Equ(!), Abbagula). Das sind Namen, die wir teilweise auch sonst als solche von Unterweltsgottheiten kennen. KAR Nr. 142, Vs., I, Z. 39 ff. (leider meist zerstört) hat anstatt 9 7 asakku gekannt, von denen nur die Namen Kzisu und Lllgaledinna teilweise erhalten sind (s. auch II Z. 9). Vgl. sonst noch Craig Astr. Texts S. 2(
DÄMONEN (K. 2892) Rs. 2; KARI Nr. 24, Z. 21; Rm. 275 (Bez. Catal. IV S. 1600), Thureau-Dangin Tablettes d'Uruk Nr. 47; KB VI I S. 433 (nur teilweise hierhergehörend), Lutz UP I 2, Nr. 127 IV, eT XVII pI. I-I!; Surpu IV Z. 82. d) Namtar(u). Der Dämon namtar (akk. namtaru) ist das personifizierte Todesschicksal (namtar sumo = »Geschick, Tod«). Er hat sich zu einem selbständigen Gott entwickelt, dem Wesier der Ereskigal und des Nergal. Als solcher soll er noch besonders behandelt werden (s. Unter"Veltsgottheiten). e) Alu. In den Keilschrifttexten kommen zwei Dämonen mit dem N amen alu vor. Der eine ist der sog. Himmelsstier (GUD.AN.NA), den Anu auf Wunsch der IStar erschafft, damit er gegen Gilgames kämpfe .. Der Held aber erlegt ihn mit Hilfe seines Freundes Engidu nach hartem Kampfe (s. Gilgamesepos VI, Z. 94 ff.). Der andere gehört zu den sieben lltllkke (sum. a-la, auch gal-la) der sumerischen Beschwörungstexte. Diese wissen mancherlei von ihm zu erzählen, aber deutlich wird dadurch seine Gestalt nicht. Die klassische Stelle ist CT XVII pI. 27, Z. 5 ff. Was hier an Phantasien geboten wird, kann ebensogut auf andere Dämonen bezogen werden. Jedenfalls ist alu, wie gallu, utukku, etimmu, ev. rabi$u ein Totengeist, vgl: dazu CT XV pI. 20 f., Z. 29 = Zimmern Tammuzlieder S. 222, wo er neben gallu auftritt. f) GaU u. Der gaUu (sum. gals-ld) ist ein e(immu, ein Totengeist; das spricht deutlich aus der Text eT XVI pI. 14, Z. 14 ff. : »Der gallu ist ein stößiger Stier, ein Totengeist, ... der jedes Haus übersteigt«. Damit stimmt überein, da3 er im Gefolge des Nergal in der Unterwelt sich des Sünders bemächtigt (s. eT XV pI. 14, Vs. Z. 19 f.), ja sogar vor Tammuz nicht zurückgeschreckt (s. Zimmern Tammuzlieder S. 207. 222). Deshalb wird auch Humbaba als Wächter der Unterwelt ei; gaUu la Mbil pani )>ein schonungsloser galltt« genannt (s.
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KARI Nr. 57, Rs., I Z. 18). Frank hat ZA XXIV S. 161 gemeint, daß unser gaUu in der Gestalt des griechischen Gespenstes Gello, Gelu weiter gelebt hat, jedoch ist das fraglich: Der griechische Dämon ist eher seinem Wesen nach der Lamastu verwandt, weil er Kinder raubt. g) Rabi~u. Vom Dämon maskim (akk. rabi$u) wissen wir nichts als den Namen, der »Lauerer, Aufpasser« bedeutet und sonst eine beliebte Berufsund Amtsbezeichnung ist. Ich bin der Meinung, daß damit hier der Tote(ngeist) nach der charakteristischen Hokkerstellung gemeint ist, die wir in vielen Gräbern feststellen können; vgl. dazu die Lesung rabi$u für udug. h) Ilu limnu. Vom »Bösen Gott« (sum. dingir-lJul, akk. ilu limnu) verraten uns die sumerischen Texte keine persönlichen Züge. Über sein Bild vgl. unten 2. und Dämonenbilder. Nach eT XXV pI. 22 (s. unten 3) wäre er ein großer gaUlt (galla-gal) oder der »böse Ort« (s. i. Grab, Unterwelt), sumo ki-lJul oder maskim-gig-lU-lJar-ra-an-na »der Lauerer der Nacht, der Mann des Weges« oder »ein Leiter des Geistes ( ?) « sumo kin-gal-ud-da, Appositionen, die auf einen Totengeist gut passen. i) Teils in der Gemeinschaft der bösen utukku, teils neben ihnen mit zwei anderen Dämonen, laba$u und a!J!Jazu, zu einer Dreiheit vereint, erscheint in den sumerischen Beschwörungen die Dämonin Lamastu. Über ihr Wesen erfahren wir Genaues aus einer in akkadischer Sprache verfaßten Beschwörungsserie aus assyrischer Zeit (vgl. Myhrman, ZA VI S. 141 ff., Lutz UP I 2, Nr. I!3, Falkenstein Literarische Keilschrifttexte aus Uruk, Nr. 33, S. 8 f., auch S. 6, Ebeling KARI Nr. 239, Thureau-Dangin RA XVIII S. 162 ff., von der Osten AfO IV S. 89 f.). Die Lesung des Namens, den man lange gewohnt war labartu zu lesen, steht jetzt durch die Schreibungen la-ma-as-tu (s. Ungnad ZA NF. II S. 108) und lam-as-ti (s. Falkenstein
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DÄMONEN
a. a. O. S. 6 I ) fest. Sumerisch heißt sie Dim-me. Sie ist Tochter des Anu und der Antu (d. i. der Erde). Die Eltern haben sie aber wegen ihrer unguten Taten aus dem Himmel zur Erde hinabgejagt. Ihr Aussehen ist entsetzlich. Ihr Kopf ist der eines Löwen oder Adlers, ihre Gestalt hat sie vom Esel. Hundezähne hat sie im Maule, Adlerklauen an den Füßen, ihre Hände sind ein Fangnetz. Ihre Farbe ist bleich wie kala-Ton, sie brüllt wie ein Löwe oder Panther. Mit Blut gewaschen sind ihre Brüste, sie hält Schlangen in den Händen oder an der Brust, ein schwarzer Hund und ein Schwein saugen an ihren Brüsten. Mit lodernder Flamme ist ihr Körper gefüllt, Schlangengift und Skorpionsgift hat sie im Leibe. Also ein Monstrum, eine Ausgeburt geängstigter Phantasie. Lamastu ist die Erzfeindin vor allem der schwangeren Frauen und der unund neugeborenen Kinder. Sie kommt aus dem Schilfdickicht hervor oder vom Berge herab, mordet die Männer, vernichtet die Mädchen, zerschmettert die Kinder. Sie geht hinter den Gebärenden hinterher, zählt ihre Tage, wirft eine Beschwörung auf sie und bringt Fieber und Kälteschauer in ihren Leib. Sie kehrt ihr Inneres um, reißt das Kind aus dem Mutterleib, säugt den Säugling mit giftiger Milch. Sie trinkt Menschenblut und frißt Menschenfleisch und -knochen. Ein kompliziertes Ritual gehört dazu, sie zu verscheuchen (s. Myhrman, Falkenstein, Thureau-Dangin a. a.O.). Als Genossen der Lamastu werden, wie schon oben erwähnt, Laba~u und Abbazu genannt. Ihre sumerischen Namen sind dim-me-a und dim-mehab. Über Labasu wissen wir immer ~och nicht mehr 'als den Namen, der Abbazu (»der Greifer«) manifestierte sich nach Aussage der medizinischen Texte in der amurriqanu »Gelbsucht« genannten Krankheit (s. Küchler Beitr. zur babyl. Medizin S. 60).
Im Anschluß an diese Dämonendreiheit sei auch die Dämonin Bibetu hier erwähnt, von der wir auch nichts mehr als den Namen wissen. Sie gehört hierher, weil sie den sumerischen Namen dim-me-tab führt (s. CT XXIV pI. 44, Z. 145). Ebenso vielleicht auch die Dämonin dimetu, die Surpu VII Z. I f. neben aIJIJazu vorkommt. k) Eine zweite Dreiergruppe bilden die drei Dämonen litt, liUtu, ardat liU. Sie gehören zu einer Gemeinschaft, weil sie in ihrem Wesen übereinstimmen, sozusagen die männliche und weibliche Seite ein und desselben Prinzips darstellen. Von lila (sum. lil-Ia) auch #lu lila. Mann -lilu, schweigt die Überlieferung so gut wie ganz. Die Aussage, daß er keine Gattin hat (ASKT S: 88, Z. 31), wird erst aus dem Wesen der liUtu-ardat liU dahin erklärt, daß er eine Art incubus ist. Aus dem Namen (Ul-la = saru, zaqtqu) können wir entnehmen, daß man sich den lila als etwas Luft- oder Geistartiges vorgestellt hat. Ardat liU oder kiskilili, »das lilu-Mädchen« (KARI Nr. I77 Rs., II Z. 9; III Z. 26), aus sumo ki-sikil-lil-Ia, oder auch sumo ki-sikil-sa6-ga, »das schöne Mädchen« (Langdon Sumerian liturgies S. 13 ff.) oder ki-sikil-Ul-ud-da-kar-ra, »das lilä-Mädchen, das das Licht (den Geist) wegnimmt« (Maqhl II Z. 59) ist nichts anderes als die liUtu (sum. SAL. lil-la Maqhl I Z. 138). Ihr Wesen entspricht ungeführ dem des mittelalterlichen succubus. Sie ist eine Dirne (nu-gig oder kar-li! Langdon a. a. O. S. 13). sich wählt sich (lJaru) ihren Liebhaber aus (V R pI. 50, Z. 60a) und läßt ihn nicht wieder los; vgl. für liUtu Ähnliches nach Lutz UP I 2 Nr. 122. Der unglückliche Mann findet keine Befriedigung bei ihr, denn sie ist nicht fähig einen Mann zu haben (ASKT S. 88, 30; II R pI. 35, Nr. 4; Langdon Babyloniaca IV S. 187 f.). Sie kann nicht gebären, sie hat nicht einmal Milch in ihren Brüsten. Nach Hemerologien erliegt man als Mann besonders
DÄMONEN am 7. Tage ihrem Einfluß (s. KARI Nr. 177 Rs., II Z. 30; Nr. 147, Rs. Z. 16). In einem neuen Stück aus dem sumerischen Gilgamesepos (12. Tafel) spielt die lilftu eine noch nicht klar erkennbare Rolle (vgl. Gadd BMQ VII S. 79 f.; Langdon JRAS 1932, S. '9 II ff.; Weidner AfO VIII S. 326; Opitz das. S. 329 f.). Sie hat danach ein »Haus« in der Mitte eines Baumes. Gilgames zerstört auf Geheiß der Göttin Innanna dieses »Haus «. 1) Pazuzu. In enger Beziehung zu den lila-Dämonen st~ht der Pazuzu, er ist ihr König (lugal lU-lil-la IJul-a-mes). Das archäologische und inschriftliche Material für diese Gestalt hat zum ersten Male Thureau-Dangin gesammelt (RA XVIII S. I90 ff.), nachdem Frank auf Grund einer unsicheren Lesung auf den seltsamen Namen hingewiesen hatte (RA VII S. 24). Es existieren nach Thureau-Dangin drei Statuetten von P. in französischem Besitz und vielleicht eine in englischem (Brit. Mus.), außerdem mehr als 15 Köpfe von ihm, die durchbohrt sind, also zum Aufhängen bestimmt sind und als Amulette gedient haben. Die wenigen Angaben, die wir über P. haben, kennzeichnen ihn als einen »heftigen Wind«, der vom Gebirge her, vielleicht vom Westen kommt. Er ist ein Sohn des lJanpa. 2 a. Ein etwas anderes Bild als die sumerischen Beschwörungstexte zeigt uns die Schilderung von der Unterweltsfahrt eines assyrischen Königs (s. Ebeling Tod und Leben nach den Vorstellungen der Babylonier, S.lff.). Hier ist Nergal in der Unterwelt von einer Schar Dämonen umgeben, die sich in ihrer Zusammensetzung von den sieben bösen utukku unterscheidet. Allerdings kommen darunter auch der böse utukku und der »böse Gott« vor, doch in Gemeinschaft mit anderen, die wir noch nicht kennen. Der Dichter hat sich bemüht, uns sogar eine Beschreibung jedes einzelnen zu geben. Der »böse Gott «, dingir-IJul, hat
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Hände eines Menschen, Füße eines A-SI-Vogels und tritt mit seinem linken Fuße auf eine kUsu-Schlange. Der allu!Jappu hat den Kopf eines Löwen, vier Hände, zwei Füße eines Menschen, der sagIJullJaza (ass. muktl res limuttim >>der Berechner des Debet-Kontos«) den Kopf eines Vogels, er fliegt mit ausgebreiteten Flügeln, seine beiden Hände und seine beiden Füße sind die eines Menschen. Der lJumuftabal, der Fährmann der Unterwelt, hat den Kopf des Zu-Sturmvogels, der böse utukku den Kopf eines Löwen, Hände und Füße wie der Zu-Gott, der Dämon SU.MES ist ganz und gar wie ein Löwe gestaltet, der [nam Jerim (= Bann) hat Kopf und Hinterteil einer Ziege, Hände und Füße eines Menschen, der Dämon mimma limnu (= »alles Böse«) gar zwei Köpfe, den einen vom Löwen, wem der andre gleicht, ist nicht zu erkennen, der [lugalJurra steht auf drei Füßen, zwei davon sind Vogelfüße, der dritte ein Stierfuß. Die hier erwähnten Dämonen werden übrigens auch sonst in Beschwörungsritualen genannt. 2 b. Der Verfasser der Unterweltsfahrt hat nicht alle Dämonen genannt, die in N ergals Gefolge sind. Wir können aus den assyrischen Beschwörungstexten und den medizinischen Tafeln noch einige Namen sammeln, die hierher gehören. Die Krankheiten nämlich, die die Menschen quälen, sind Dämonen, die aus der Unterwelt kommen, und zwar vor allem solche, die beim Gericht in der Unterwelt tätig gedacht waren. Es seien hier außer dem schon genannten mukil res limuttim . erwähnt: sak-kidib-ba »der die Schläfe (das Haar daran) fäßt«, also den Kranken vor den Richter schleppt, di-bal-a »der Rechtsverdreher«, d. i. der Ankläger, ka-dib-bi-da »der den Mund erfäßt« d. h. den Angeklagten zu reden hindert: zi-tar-ru-da »der Kehlabschneider«, d. i. der Henker, an-ta-sub-ba lider von oben herabwirft«, d. i. ebenfalls der Henker der den Schuldigen in den Abgrund
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wirft, lJaiatu lIder Wäger«, der die Sünden und Verdienste der Menschen abwägt, s. Maqlu I Z. 90; Lutz UP 12, Nr. 133, Z. 12; Ebeling Tod und Leben, Nr. 17, 18, 21, 30; Thompson Medical Texts, Nr. I02 usw. 2 c. In dem Mythus von Nergal und Ereskigal berennt Nergal das Reich seiner Feindin mit 14 furchtbaren Dämonen. Von ihren Namen sind nur 12 erhalten; diese verraten uns, daß die Helfer des Gottes zumeist Krankheiten waren. Sie heißen nämlich mutabn'qu lIder Blitzer (~, sa'rabda ?, rabi$u lIder Lauerer« s. oben I g, ~irid »Verfolgung«, idibtu »Wehen« (des Windes), bennu »Epilepsie« (s. u. Bennu), $idanu »Fieberglut«, miqit »Fall« (Ohnmacht ?), beI upri »Herr des upru (einer Krankheit) «, ummu »Hitze«, libu »Fieben(, lJurbasu »Schüttelfrost « (s. VAB n S·97 2ff .). 3. In der Götterliste CT XXV pI. 22 (erg. durch pl. 33, Parallele dazu CT XXIV pI. 47) findet man von Z·35 bis Z.48 eine Aufzählung von Göttergestalten, die wir unter die Dämonen rechnen müssen, und zwar in der Hauptsache zu den bösen. Es sind das dug(= UD) = dumu »Lichtgeist«, du,g dingir-uru ki = dum ili dli »Lichtgeist, Gott der Stadt«, dztg (= UD)-ka-tabba( = kattellu »wütend«) »Lichtgeist mit brennendem Munde«, dug-ka-dus-a »Wütender Lichtgeist«, dsag-kal »gewaltiger Held« (akk. kattellu »wütend«), dka-ta-e »was aus dem Munde kommt« (akk. kattellu) , dmaskim-gfg-lU-lJar-ra-an-na lIder Lauerer der Nacht, Mann des Weges« (akk. ilu limnum »böser Gott« s. o. I h), nach Z. 48 = dmus-tab-ba-ab-ba »brennende Schlange des Loches « ( ?) ( = Unterwelt ?), nach CT XVIII pI. 48, In/IV Z. 27 = lJal-lu-la-ia, dki-lJul lIder böse Ort« (akk. ilu limnum) , dkin-galud-da »Leiter (des) Geist (es) (?) (akk. ilu Iimnum, s. auch Langdon UP X 4, S. 283, Anm. I), dgalla-gal lIder große gallu (akk.ilu limnztm), dud-nam-edin-na ,)Geist, Statthalter (?) der Wüste« (= Unterwelt) = dir-ra-ba-ba, dug-dib-bi-
lJus »Löwe, packender, wütenden( dmus-tab-ba-ab-ba (s. oben).
4. Gute Dämonen. Während wir noch von den »Bösen Dämonen « wenigstens einen oder den anderen seinem Wesen nach näher erkennen konnten, müssen wir uns bei den »Guten Dämonen « fast nur mit Namen begnügen. Wir hören gelegentlich von den guten sMu und den guten lamassu (fern. lamassdti). Sie stehen dem Menschen zur Seite und helfen ihm in der Not, insbesondere bei der Abwehr des Bösen. Als Wächter behüten sie die Tore der Tempel und Paläste. Bilder von ihnen aus assyrischer Zeit haben wir vielleicht in den Gestalten der Stier- und Löwenkolosse. Man nennt übrigens auch die Toten sMe , s. Virolleaud AChr. Transc. I S. 59, Z. II. Interessant mit Rücksicht auf den israelitischen Kerub sind die Schutzgeister mit den Namen kuribu und karibdti. Die Tafel KARI Nr.298 hat den Zweck, dem Interessenten die Anfertigung von Bildern gewisser Schutzgeister zu erleichtern. \\-'ir finden folgende Namen: die »7 Weisen« (vgl. Weiser), die Gottheit Narudu (s. d.), die Waffendämonen (sut kakke) , den Mdu da111qu und den la111assu da111qu (s. oben), den Gott des Hauses (il biti). ud-gal »den großen (Licht-)Geist«, talim »den Zwilling « (für seine Gestalt s. AfO V S. 218 f.), muslJussu »die wütende Schlange «, kulili »den Fischmenschen «, girtablili »den Skorpionmenschen «, ur111alJlili »den Löwenmenschen «, den Gott Lu-laI (s. Unterweltsgottheiten). den Gott Ldtardq (s. oben und Unterweltsgottheiten), urku »Hunde« in verschiedener Gestalt. Vgl. zu diesen Wesen auch Dämonenbilder. Man sieht, daß hier auch sonst als »Böse Dämonen « charakterisierte Geister für den Schutz des Menschen in Anspruch genommen werden. Das liegt in dem Wesen der assyrisch-babyloni-
sehen Magie begründet, die dem Wissenden die Gewalt verleiht, auch die Mächte der Hölle in seinen Dienst zu nehmen. Fossey La magie assyrienne; Thompson Devils and evil spirits in Babylonia; Meissner BuA II S. 44 f., 49 f., I99 ff. und öfter, s. Reg.; Frank Babylonische Beschwörungsreliefs; Falkenstein Die Haupttypen der sumerischen Beschwörung; J ean Le peche chez les Babyloniens et les Assyriens S. 32 ff. Ebeling.
Dämonenbilder. § 1. Die 7 Dämonen. - § 2. Lamastu. § 3. Pazuzu. § 4. Löwenmensch mit Adlerfüßen.
§ I. Die D. Vorderasiens, gleichzeitig mit den Mischwesen, habe ich in RLV VIII, S. 195-216 ausführlich beschrieben und illustruiert (a. a. O. Taf. 61-70). An bösen Dämonen (vgl. Ebeling, Dämonen), die vor allem die Krankheiten der Menschen hervorgerufen haben, sind folgende mit Namen aus der Keilschriftliteratur bekannt und durch bildliehe Darstellung belegt: Alu, Asakku, E timmu, Gall u, IIu limnu, Lamastu, Lihl, Lilitu, Ardat Lili, N amtaru, Pazuzu, Rabi~u, Utukku. Die gesperrt gedruckten D. bilden eine Reihe von 7 bösen n., die, je nachdem, den Kopf (Asakku), die Kehle (Na111taru), den Hals (Utukku), die Brust (Alu), die Taille (E~im111u), die Hand (Gallu) und den Fuß (!lu) befallen und krank machen (K. Frank LSS III, 3, S. 32; U nger, a. a. O. § 40 a). Diese 7 D. sind auf Bronze- und Steinamuletten der assyrischen Zeit nebeneinander dargestellt, die von Frank (a. a. 0.) und von ThureauDangin (RA XVIII, S. I6If.) zusammengestellt und besprochen sind, denen ich (a. a. O. S. 205, § 28 a) noch zwei Reliefs in Berlin (VA 8278 = Assur Nr. 15665 und VA 5289 = Assur I54I2S) und zwei Reliefs der Sammlung J. B. Nies (HRET, Nr. 13, S. I8f., Taf. 8 und 71; Nr. 14, S. I9f., Taf. 8 und 71) hinzugefügt habe. Sie gehören der Spätzeit, dem 8.-7. Jahrh. v. Chr. Reallexikon der Assyriologie.
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an und sind, nach den beigegebenen Symbolen, assyrischen Ursprunges. Diese D. sind Menschen mit verschiedenen Tierköpfen. Es sind also Adler-, Hunde-, Löwen-, Panther (Löwin ?)-, Schafs-, Schlangen- und Ziegenmenschen. Ihre Gleichsetzung mit den D. im einzelnen ist noch unbekannt. Der Löwenmensch scheint nach einer beschrifteten Bronzefigur in London (Br. Mus. 93078; Guide3, S. 171; Frank, S. 26 zu Abb. I) den Utukku vorstellen zu sollen (Unger, a. a. O. § 35, S.2IO). Der Adlermensch ist auf einem Relief des Assurna~irpal II. dargestellt (Layard, MofN, Taf. 49, 4; Unger, S. 198, § 6 a); er bändigt, im Beisein einer Löwenkentalfrin (s. Misch wesen), einen Löwenkentauren, d. h. einen geflügelten Löwen mit bärtigem Menschenkopf. Er erscheint auf einer Standarte des Sargon II. (Botta Mon. Taf. 158) und führt in jeder Hand eine Waffe. Im aramäischen Karkamis* ist er zweimal dargestellt, mit Schwert, die beiden Arme erhebend (Relief B, 26 b = RLV VIII, Taf. 66 b); einmal am Sockel der Statue des sitzenden Wettergottes, im Knielauf, zwei Löwen bändigend (B, 26 a = RLV IV, Taf. 197, b). Auf einern Siegelabdruck aus Susa steht der Adlermensch dem Stiermenschen gegenüber (Paris: S 462; Delaporte Cat. Cylindres Louvre, S.57). Dieser Adlermensch, als Dämon, ist ein Erdwesen und von dem Luftwesen, dem geflügelten ,Adlermenschen, . wohl zu unterscheiden (vgl. § 3). . Der Stiermensch, d. h. Mensch mit Stierkopf, kommt nicht unter den 7 D. vor und ist auch auf babylonischassyrischen Denkmälern nicht dargestellt. Die einzige, mir bekannte Wiedergabe eines solchen D. ist auf dem oben genannten Siegelabdruck aus Susa, der dem elamitischen Kulturbereiche angehört. Der Schafsmensch, Mensch mit Schafs- oder Widderkopf, ist anscheinend recht alt, weil er auf einer Reliefvase der Gudeazeit aus Lagas vor~ornmt, 8
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auf einer Pauke stehend (lVleissner, BuA I, Taf.-Abb. 182; RA IX, TaL 3). Zu diesen D. der Tiermenschen gehört wohl auch der Mensch mit zwei Tierköpfen, einem Ziegen- und einem Hirschkopf, den ein Siegelzylinder. in London (Br. Mus.; Harper-Memoir I, S. 370, Abb. 21) zeigt; er ist wohl um 1000 anzusetzen und dürfte der westlichen Kultur entstammen. § 2. Von den übrigen D. sind mir Lamastu und Pazuzu im Bilde, die anderen aber zurzeit nur literarisch bekannt. Die Lamastu, die Fieberdämonin, ist eine der gefürchtetsten Krankheitsdämoninnen und auf den meisten Amuletten dargestellt. Sie ist ein aus verschiedenen Tierelementen zusammengesetztes .Mischwesen. Auf dem weiblichen Oberkörper mit Brüsten sitzt ein Löwenkopf mit Eselsohren. An den Brüsten saugen ein Schwein und ein Wolf (barbaru). In jeder Hand erhebt sie eine Schlange. Ihre Beine sind die eines Adlers; sie kniet mit ihnen auf einem gelagerten Esel, der sich in einem Schifte befindet, das zu beiden Seiten in Tierköpfe ausläuft (RLV VIII, Taf. 70, e). Vgl. Unger, a. a. O. § 28 a, S. 204. § 3. Pazuzu ist ebenfalls auf den sog. »Labartu«-Reliefs dargestellt. Er steht dort in ganzer Person auf der Rückseite der Bronze dargestellt, hier in Relief, mit seinem Kopf in voller Rundplastik über den Rand zur Vorderseite des Amuletts blickend. Der D. ist geflügelt, was besagt, daß er speziell einem bösen gefürchteten \Vinde gleichzusetzen ist, und zwar dem bösen Südwestwinde (amurru = IM-MARTU), der in Mesopotamien Krankheiten hervorbrachte und für unheilvoll galt (Unger Babylon, S. 123ft.; Frank: LSS III, 3, S.8I). Auch andere D., wie LilU, LiUtu, Ardat LiU waren, wie der Name andeutet (Meissner, BuA II, S.20I), böse Winddämonen. Der Pazuzu ist auch in einer Bronzeplastik
erhalten (Frank, a. a. O. Abb. 4, S. 80; Pottier, Antiqu. Assyr. Louvre, Nr.146, Taf. 31; Meissner, BuA II, Abb. 33, S. 204; Hunger-Lamer, Altor. Kult. i. Bilde z , Abb. 103), von dessen Typus sich zahlreiche andere Köpfe erhalten haben (Thureau-Dangin RA XVIII, S.I89ft.), abgebildet auch RLV VIII, Taf. 70, a-d. Pazuzu ist auf dem Lamasturelief (RLV VIII, Taf. 70, e-f) auch auf der Vorderseite desselben Amuletts in voller Gestalt, hinter der Lamastu stehend, nochmals dargestellt. Pazuzu ist ein vierflügliger Dämon, mit menschlichem Ober- und Unterkörper; er hat fratzenhaften Kopf von Hund oder Löwe mit langen Hörnern. Der Penis gibt ihn als männlich an. Er hat Vordertatzen vom Löwen, Hintertatzen vom Adler und Schwanz' mit Skorpionsstachel. § 4. Ein besonderer Dämon ist der Löwenmensch mit Adlerfüßen. Er scheint auch zu den bösen D. zu gehören. Er kommt vor auf vier Grenzsteinen: Steinmetzer Kudurnt, Nr. 2 = Br. Mus. 102588 = King BBST, Taf. CVII; Zeit des Kurigalzu, 1340); Steinmetzer Kudurru, Nr. 44; Deleg. Perse Mem. I, Abb. 386, S. 178; Zeit des Kastilias, 1250); Steinmetzer , a. a. O. Nr. 45; Deleg. Perse. Mem. I, Abb. 387, S. 179; kassitisch); und MDOG XLII, S. 13 = RLV IV, Taf.206). Die Ohren sind spitz; die Linke faßt den Dolch und die Rechte die Keule, aber auch umgekehrt. Aus dem Palaste Assurbanipals in Ninive sind auch Darstellungen dieses D. bekannt: Br. Mus. Assyrian Saloon, Nr. 17, 18, 80, 81; RLV VIII, Taf. 69, b; Ninive Gallery, Nr. 60; Paterson, Palace of Sennach. Taf. 86; Layard, .ZvlofN, I, Taf. 82; Meissner BuA II, Taf.-Abb. 19. Hier steht ein Gott mit erhobener Rechten vor dem betreffenden D. ; zwei weitere gleichartige D. bedrohen sich gegenseitig mit Dolch und Keule. Dasselbe streitbare Paar begegnet auch auf dem Lamastu-Relief (RLV VIII, Taf. 70, e, 3. Reihe) und auf der assyri-
DAM QAR-DAMU sehen Glocke (RLV IV, Taf. 144), gleichzeitig auch der Einzeldämon, der hinter dem Gott steht. Mit einem der 7 D., dem Ilu limnu, läßt sich dieser D., wie Frank (a. a. O. S.53) will, aber nicht identifizieren, da er im Gegensatze zu jenen (§ 2) Adlerfüße trägt. Die andere These, das kämpfende Paar mit dem })kämpfenden Zwilling« , gleichzusetzen nach Frank baut sich nur auf dem Worte selbst auf und hat noch keine weitere Stütze gefunden. Vermutlich gehört auch das Relief Layard, MofN II, Taf. 82, I, vom Palaste des Sanherib zur Darstellung eines gleichartigen D. (U nger, a.a.O. §40b). Eckhard Unger.
Damqar s. Enlil. Damu, Gottheit offenbar androgynen Charakters (s. u.), geschr. daa-mu, auch ddaca-mu (s. Chiera UP XI 3, S. 266) und ddam-mu (Tallqvist APN S.254; Reisner SBH Nr. 48 Rs. Z. 14). Die ältesten Belege für D. fallen in die neusumerische Periode (s. J ean Re!. sumo S. 129; außerdem Langdon UP X 2, S. 176, Z. 7; X 4, S. 287, Z. 6, 14; 306, Z. 28; de Genouillac Tablettes de Drehem 5482; Myhrman BE III:!:, S. 90; Langdon Tammuz and Islztar S·7)· In der Zeit der I. bab. Dyn. wird D. abgesehen von theophoren EN (5. Thureau-Dangin LC S. 59; Ranke PN S. 198; BE VI I, S. 62; Ungnad Dilbat S. 89) nur selten genannt (s. Z. B. U ngnad VS II, Nr. 86a Siegel). Auch in der Kassitenzeit finden wir D.s Namen nur in Eigennamen (5. Clay Personal names S.206). Das gleiche gilt für die assyrische Zeit (s. Tallqvist APN S. 254), wenn man von den religiösen Texten absieht. Damu hat enge Beziehungen zu der »Herrin von Isin«, Ninisin, schon in neusumerischer Zeit (s. Langdon UP X 2, S. I76, Z. 4ft.;. X4, S. 287, Z. 3 ft .). Nach der einen Uberlieferung (CT XXIV, pI. 47, I Z. II) ist D. ihr Sohn (dumua-ni), nach der anderen (Ebeling KARI
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Nr. 15/16, Z. 14f.) ihre Tochter (martu). Das läßt auf eine androgyne Gottheit schließen. Ninisin ist bekanntlich = Gula, deshalb finden wir unsern D. häufig auch mit dieser Göttin genannt (s. Ebeling KARI Nr. 77, Z. 20; 88,3. Frg. Rs. r., Z. 14; II4, Rs. Z. 2) und auch im Gula-Tempel von Ur (s. Landsberg er Kult. KaI. S. 72). Vgl. auch VR pI. 31, Z. 58 a; pI. 44 Z. 49 c d (ddamu = dgu-l a ?). Zum Kreise der Gottheit Nanse scheint D. die Götterliste Louvre XV pI. XXIX, Z. 294-298 zu rechnen. In dem Texte Scheil TES III S. 37, Z. 28 steht D. mit Gestinnam zusammen. Für D.s Wesen kommen folgende Stellen in Betracht: cr XVII pI. 33, Rs. Z. 32ft. als Vertreiber von Dämonen' IV R pI. 19b, Z:,. Sft. = Surpu VII: Z. 78f: dda-mu SIM. SAR gal-la = da-si-pu ra-bu-u = })D., der große Beschwörer«; Ebeling KARI Nr. 41, Z. 8 f.: dda-mu lt'.-kud-da sa-kesda(da)-gi = dda-mu Sfr-a-nu. bat-qu i-qa$-$ar = »D. bindet die gerissene Sehne(
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I) Original wieder TE (vgl. Vs. 5). ') Daß die angeführten Regierungsjahre tatsächlich dem Sulgi zuzuschreiben sind, zeigt z. B. TT 16414: mu dsul-gi [lu]gal-e bdd ma[d]akimu-du. - 3) Das dahinter stehende sa gehört in die nächste Zeile. 4) Text Zeichen wie lfAR; gemeint ist TE mit eingesetztem UNU, d. i. unu. - 5) Im Text steht ri-ulJ1Ju-nuki , also ri und 1Ju vertauscht. - 6) Text ur statt SI UR = 1Jul. 7) Unklar.
+
40
f>
DATENLISTEN (82) mu na r) malt den-Ul-ldba-du (83) mu dSU_ dsin lugal urfß-ma-M ~) 5 ma-da za-ab-sa-liki mu-lJul-a (Rest unbeschrieben.) U3 = Datenliste = YOS I Nr. 26. (Vs.) (68) mu dpur(AMAR)jsin lugal (69) mu ur-bi-Iumki ba-lJul (70) mu dgu-za den-lil-ld ba-dim (71) mu en-malJ-gal-an-na endnanna ba-hun 5 (72) mu en u;;'u gal dinnanna unuk,. ba-lJun (73) mu sa-as-ruki ba-lJul (Rs.) (74) mu lJu-ulJ-nu-riki ba-lJul (75) mtt en eriduki ba-lJlm 8 mu dpur-dsin-kam 4. V4 = Datenliste V 7755 (RI 292). (I) mu lju-ulJ-ntf-riki KA M U ma-da nimki ci (?) dugud-bi ba-si-gin si-bi sa bi-en-gar ;; [m J1f en-ner-sz-an-na [enJ dinnanna mas-e in-pa emu eJn (?)- .. [ .. J. [di-b Ji-dsin-se ro (?) [... J .. den_ki [eridukiJ-ga 10 [mas-e ] in-pa (Rest der KoI. I größtenteils zerstört) (U) gibil x di-bi-dsin in-sig mu giJsu-nir gal den-lil dnin-lil-ra mu-na-dim mu bad-ri-im-dsin ba-du mu nin-me-an-ki 10 giJsu-nir gal dinnanna-ra mu-na-dim mu us-sa nin-me-an-ki gifsu-nir gal dinnanna-ra mtt-na-dim 15 mu en bar[a .... dUJtu (?) mas-e in-pa (Große Lücke) (lU) nut cn dinna[nna .... J mas-e in- [Pa] (50) m'u u'udualam g [tt-la ] dnin-i-si-in- [na] mu-na-dim I) Statt na-ru-a. Trennungsstrich.
»
Dahinter falscher
mu l~s-Sa urudualam gu-la dnin-i-si-in-na mu-na-dim (55; mu nin-dingir dnin-e-ni-ga gi4-li egir mas-e in-pa (Große Lücke) (IV) ...... J urikima ...... J ba-lJun-ga [mt! ..... ] den-lil-la (55) [mas -Je in-pa b. Ergänzungen zu den Datenlisten. Die Lücke zwischen U 60 und U 66 läßt sich durch Verwaltungsurkunden ausfüllen. A) U 60-64 nach eT V, 44 ff. (18358) hat die Jahre: (60) mu us-sa mu (us fehlt)-sa-bi (I 5) = Ur, Z.39. (61) mu sa-as-ru-umki ba-lJul (I 13) = Ur, Z.40 . (62) mu en dnanna mas-e i-pa (I 18) = VI, Z.4I, das hierdurch ergänzt wird. (63) mu si-mu-ur4 -ru-umki lu-lu-buumk; a-ra X-lal-I-kam-as ba-lJul (II I) = Ur, [Z.42J. (64) mu ur-bz-Zumk' ba-lJul (II 7) = Vr, [Z.43J. Die Lückenlosigkeit wird VI Z. 4 ff., bestätigt: itugan-mas I mu us-sa e buzur-isd-da-gan ba-du I mu {{,s-sa-bi-ta t ituse-il-la I mu ur-bi-Iumb' ba-lJul-sclO I itu I II (= 62 )-kam I itu diri II-am I [sJa-ba i-gal »Vom Monat Ganmas des. Jahres (60) bis zum Monat Se-illa des. Jahres (64) sind 62 Monate, darunter 2 Schaltmonate «, d. h. 12 X 5 + 2. R) Aus dem noch unveröff. Text MIO 622 (ITT II I, S.6) ergeben sich nach Thureau-Dangin (SAK, S. 229b ) die Jahre V 63-72 folgendermaßen: (63) mu si-mu-ur4-ru-umki lu-lu-buumki a-ra X-lal-I-kam-as ba-lJul (64) mu ur-bi-lum ki ba-lJul (65) mu ki-maski ba-lJul (66) mu us-sa ki-maski ba-lJul (67) mu ba-ar-siki ba-lJul (68) mu dpt1r- dsin lugal-am (69) mu dpur-dsin lugal-e ur-bi-lumki mu-lJul-a usw. wie Uz und V3.
DATENLISTEN
Cl Die Aufeinanderfolge von U 64. 65 wird auch durch NU 56 VI bestätigt; (64) mu ur-biAumki u (65) mu ki-maski mu II-kam (= 2 Jahre). D) Die Lücke V 75-78 ergänzt die Kälberliste MIO 961 (ITI II I, PI. 25), besonders Z. 10 ff. : XI (Kälber) (75) mu en eriduki (76) mu en dnanna IV (77) mu dSUAin lugal VII (78) mu ma dara abzu. E) U 75-81 finden wir in dem unv. Text Musee de Laval Nr. 3 nach Scheils Umschrift (RA XV, S. 138 f.): (75) mu en eriduki ba-bun (16) (76) mu en ga-esk; ba-lJun (I 12) (77) mu dSU-dsin lugal (I 17) (78) mu ma den-ki ba-ab-du s (II 5) (79) niu si-ma-num ki ba-lJul (II 8) (80) mu bad mar-!u ba-du (II 12) (81) mu us-sa dSUjsin lugal-e Md mar-tu mu-du (II 16). Der Text gibt an, daß V 75. 76. 77 3 Jahre, U 78-81 4 Jahre seien. Auch MIO 3772 (ITI II, Pl. 53) Z. 5 ff. s~gt: mu lJu-1Ju-nu-riki [ba-lJuIJ-tamu dS Udsin lugal uriki-ma-ke bdd mar-tu muri-iq-ti-id-ni-im mu-du-sc lO mu VII-kam i-gal )}Vom Jahre (74) bis zum Jahre 'König Gimil-Sin baute die Westmauer Muriq-Tidnim' (80) sind 7 Jahre«. F) U 76-78 bietet YOS IV Nr. 313: (76) mu en ga-eSk ; (Z. 21, ergänzt nach Z·4 1 ) (77) mzt dSUAin lugal (Z. 24) (78) mu ma dcn-ki ba-ab-du g (Z. 26). G) Die Sklavinnenliste MIO 762 (= ITT II, PI. 6) sichert die Reihenfolge U 8o-U 87: III (Sklavinnen) (80) mu (Rs.) [x Md mar-tu [x + J XIII (81) mu h-sa bad mar-tu [x XLII (82) mu na ba-du (83) mu ma-da za-ab L L (84) mu ma-gur smah (85) m;;' e dsara L (86) mu di-bijsin XLV
+]
+]
139 XLV
(87) mu en dinnanna ba-lJun. Daß die Jahre U 80 bis U 87 tatsächlich 8 lückenlose Jahre umfassen, lehrt MIO 3699, Rs. (= ITT II, PI. 52): itugan-mas mu Md mar-tu ba-du-ta itubu = lug-ku mu en dinnanna ba-a-lJun-se1H itu I XXXI (= 9I)-kam itu diri II-am sa-ba »vom Monat Ganmas (I. Monat) des Jahres (80) bis zum Monat Bulugku (5. Monat) des Jahres (87) sind 91 Monate, darunter 2 Schaltmonate, d. h. 12 X 7 5 + 2. U) RTC Nr. 276 I Z. 20 ff. führt folgende Jahresnamen an: tnu us dnin-urta , mu us dnin-urta us-sa I mu lugal-e su in-kur4 • Das letzte Jahr ist jedenfalls U 24; wir haben also hier die Jahre U 22-24. Allerdings hat Ur eine andre Formel ohne us-sa. Gerade in der UrDynastie wird die its-sa-Formel neben einer andren außerordentlich häufig gebraucht (vgl. S. 137 f.), sodaß hierdurch in unserm Falle keine besondere Schwierigkeit entsteht.
+
c. Überblick über die Jahresnamen von Ur III. In zahlreichen Jahresnamen ist hinter mu der Königsname beigefügt; wir lassen diesen hier fort, ebenso auch mu. Die vor jedem Jahre stehenden fetten Zahlen bezeichnen die Jahre der Dynastie, die im Reiche von Vr jedoch nicht völlig sicher sind. Sie stehen in (). In ( ) ist dahinter das betr. Regierungsjahr des Königs angegeben. Da Lücken vorhanden sind, haben wir unbestimmbare Daten aus praktischen Gründen an freien Stellen eingeordnet, sie aber in [J gesetzt. Soweit der König sicher ist, sind solche Urkunden statt mit Regierungszahlen mit Buchstaben (a), (b) usw. gekennzeichnet. Aus Verträgen sind längere Formeln zur Ergänzung herangezogen. Varianten sind nur in Auswahl gegeben, da der Artikel sonst zu sehr überlastet werden würde. [Nicht verwertet sind die Varianten für die Daten von Sulgi-Ibe-Sin, die
DATEN LI STEN jetzt bei Schneider Anal. orient. I, S. 12ff.; 7, S. 9ff. zu finden sind.] Literatur vor allem: Thureau-Dangin in SAK, S. 228 H.; Kugler, Sternkunde und Sterndienst H, S. I53 H.; Myhrman in BE UI, S. 28 H. I. Ur-Nammu. 1.-[14.J Nicht belegt; unsicher sind die folgenden r): [15.J (a.) ur-ab-ba pa-te-si »Pate si Ur-abba« RTC 264, Rs. II 5 f., wo es heißt: ur-ab-ba pa-te-si-ta mu en din~ nanna unuKa dumu urjnammu mas-e ba-pa- se10 , vom Jahre (a) bis zum Jahre (b), s. d. [16.J (b.) en dinnanna ~tn[uk;-aJ dumu ur-dnammu lugal[-e] mas-e ba-pa, als Hoherpriester der Innanna von Uruk wurde der Sohn des Königs Ur-Nammu durch Vorzeichen (?) bestimmt « RTC Nr.264 II Z.2; II Z.6 s. unter Jahr [I5J. [11.J (c.) [.1 (?)] dnin-sun [marad (?)K Ja ba-du,-a: [der Tempel (?)] der Ninsun von [Marad (?)J wurde gebaut« RTC Nr. 265, wo wie im Jahre [I5J Ur-abba als Patesi erscheint. [18.J (d.) ur-dnammu lugal-e sig-ta igi-nim-se 10 gir si bi-sd-a »König U. richtete den Schritt (= zog) von unten bis oben« RTC Nr. 261-263.
2. Sulgi. 19. (1.) dsul-gi lugal »Sulgi (wurde) König« RTC Nr. 273. [Beachte ein für allemal, daß solche Jahresnamen abgekürzt sein und daher auch einem späteren Jahr des Herrschers angehören können.] [20.J dsul-gi-ra d si-ma »dem Sulgi wurde Kraft gegeben« (unv., s. Radau, Early Babyl. Histary, S. 254); vgl. (ohne Königsnamen) lugala-ra d-m[ab(?)J sima »dem Könige wurde hohe Kraft gegeben« RTC Nr. 268. Möglicherweise = Sulgi I. [21.] en nam-rig dsul-gi-ra-ki ba-gub ba-bun »der Oberpriester des ..... Sul1) Vielleicht hierher auch die Jahre [104 -106].
gi's wurde eingesetzt (und) erhoben« EAH Nr. I09 (Radau, Early Babyl. Histary, S.420). Vgl. Jahr (75). (22.) (4.) us e dnin-urta ki ba-a-gar »das Fundament des Tempels des Ninurta wurde gelegt« RTC Nr.274. UI zerstört; vgl. S. 139 H, wo e fehlt. Hierher vielleicht RTC Nr.27I, wo jedoch .1 dnin-EZEN + (?) x statt dnin-urta steht; vgl. auch Jahr (41). (23.) (5.) a) gir nibruki [ ..... J »den Schritt (?) [richtete er nachJ (?) Nippur« UI. b) I) us dnin-urta us-sa »das Fundament (des Tempels) des Ni(n)-urta (wurde gelegt), folgendes (Jahr)« RTC Nr. 276 I Z. 20; vgL Jahr (22) und S. 139
H.
(24.) (6.) lugal-e uriki-ta (nibruki )s(elO in-ku7',) »der König vergrößerte (?) (das Land) von Ur bis Nippur« UI, erweitert und ergänzt durch RTC Nr. 277; verkürzt RTC Nr. 276 I Z. 21 (s. S. 139 H) u. 278-280. Unsicher, ob hierher RTC Nr. 272: luga~e nibruKta, was aus einer lärigeren Formel verkürzt ist. Vgl. auch L(arsa) Jahr 222. (25.) (7.) md. dnin-Ul-ld(-ki) ba-(ab-)dus »das Schiff der Ninlil wurde gebaut« UI, erweitert durch RTC 281 pass. [282]. (26.) (8.) a) dnanna kar-zi-da e-a(-na) ba-(an-)tu »Nannar von Karzi(d) zog in (seinen) Tempel ein« UI, erweitert durch TT 2. 3 (deutlich kar); vgl. Jahr [108]. b) us-sa «(25)z): RTC Nr. 282 f. (21.) (9.) a) e-!Jur-sag- lugala ba-du »das Berghaus des Königs wurde erbaut« Ur; lugal fehlt RTC Nr. 284 f. b) us-sa «(26»: unv. Texte, s. Lau, S·3· (28.) (10.) dKA .DI bdd-gal-anaki e-a ba-tu »der Gott Satran von Der (?) zog in den Tempel ein« UI. (29.) (11.) dnu-umusmuLda ka-za~luki e-a ba-tu »Numusda von Kazalla zog in den Tempel ein« Ur. ') Zur doppelten Bezeichnung vgl. S. I39. ') us-sa «(25» bedeutet, daß die Formel des 25. Jahres mit us-sa (s. S. 139) vorkommt.
DATENLISTEN (30.) (12.) i-!Ja~bi-Iugala ba-du »Ebalbi-lugala wurde erbaut« UI. (31.) (13.) dnanna nibruKa e-a ba-tu »Nannar zog in Nippur in den Tempel« Ur. (32.) (14.) en-ner-zi-an-na en dnanna mas-e i-pa »En-nerzi-anna bestimmte er (als) Hohepriester(in) des Nanna durch Vorzeichen« Ur; statt ner hat SA I (RA IX, PI. I) wohl irrtümlich amas (?). (33.) (15.) (giJ)nd dnin-U(l-l)d b[ad]im >>das Bett der Ninlil wurde hergestellt« Ur, ergänzt durch TT Nr. 256. (34.) (16.) a) en-ner-zi-an-na en dnanna ba-lJun-ga »En-nerzi-anna wurde als Hohepriester (in) des Nannar erhoben« UI. b) us-sa «(33) TT Nr. 257. (35.) (17.) ni-PIRIG+DI-mi-da-su du = mu-mim lugala nam-eres mar-ba-siki-es ba-tl »Ni. .midasu, die Tochter des Königs, wurde zur Königinwürde von Marbasi erhöht« UI. (36.) (18.) ubaraki ki-bi ba-ab-gi »Ubara wurde wiederhergestellt« UI. (37.) (19.) dumu uriki-ma lu-gis-gidselO ka ba-ab-kis »die Leute von Ur wurden zu Bogenschützen (?) ausgehoben (?)« UI. _ (38.) (20.) dnin-urta pa-te-si-gal denlil-Id-ke »Nin-urta, der Groß-Patesi Enlil's« Ur. (39.) (21.) [X dJen-lil-ld dnin-lil-ld-ke »[das (?) ..... J des Enlil und der Ninlil« Ur. (40.) (22.) [kJin (?) ba-dug-ga .• [ ... J »die befohlene Botschaft ( ?) .. [ .•• J « UI. (41.) (23.) us........ »das Fundament. ....... « UI; vgl. auch Jahr (22). (42.) (24.) fugal si/-la (?) »der König des (?) ..... « UI. (43.) (25.) gdn-barki ba-bul »Ganbar wurde zerstört« UI; TT Nr. 278. (44.) (26.) a) (si)-mu-ru-um ki ba-!Jul »Simurru wurde zerstört« Ur, ergänzt durch BE III Nr. 17; ITT II Nr. 763 u. ö. Hierher auch lu-lu-bu-um si-mu-ru ba-lJul »Lulubu (und) S. wurden z.« UP V Nr. 43. Vgl. Jahr (88). b) us-sa «(43): Amh. Nr. 17.
141
(45.) (27.) a) s(i-m)u-r(u-u)mki (a-r)d II-kam-ma-as ba-bul »Simurru wurde zum zweiten Mal zerstört« Ur, ergänzt nach Jahr 44 a und Lg I. 2; nach letzteremsindes 16 Jahre bis zum Jahre «(60) einschließlich, was mit UI übereinstimmt. b) us-sa «(26 b)CTX, Pl.44 (14348). (46.) (28.) !J(a-a)r-siki ba-bul »ljarsu wurde zerstört{( UI, ergänzt nach BE III Nr. 156; Var. ba-ar-sumki BE III Nr. 83. 84. II2; a-ar-sik; (Var. ar-siki ) Amh. NT. 22. Oft nicht von Jahr (67) zu trennen. (47.) (29.) en eriduKga ba-lJun-ga »der Hohepriester von Eridu wurde erhoben« UI; vgl. Lau Nr. 5. (48.) (30.) »us-sa en eriduKga ba(a-)ljun-gd({ folgendes (Jahr «(47) Ur; TI Nr. 121. (49.) (3I.) dumu-mim lugala pa-te-si an-sa-anKki ba(-an)-tug »die Tochter des Königs nahm (?) den Patesi von Ansan« Ur; UP V Nr.50. SI (Var. an-saki-ke); 49 (an-saKna-M); 48 (ansaM); falsch ba-bul UP V Nr. 48. Vgl. Jahr [I03J. (50.) (32.) a) gdn-barki a-rd II-kam-as ba-hul »Ganhar wurde zum zweiten Mal zer~tört« U;; Amh. Nr.23; zahlreiche kleine Varianten. b) us-sa-«49): YOS IV Nr.3I1. (51.) (33.) a) (s )i-mu-ru-umki a-ra II I -kam-as ba-bul »Simurru wurde zum dritten Mal zerstört« UI; RTC Nr.288. b) us-sa «(50a) wohl HLC II 2, PI. 63 (Nr. 31), es fehlt aber gdn-barki . (52.) (34-) a) gdn-barki a-rd III-kam-as ba-bul »Ganbar wurde zum dritten Mal zerstört« RTC Nr. 402, Rd.; hier geht das Datum des Jahres (5Ia) unmittelbar vorher (Vs. 7), also dürfte die Einordnung gesichert sein. Weitere Beispiele: CT VII, pl. 15 (15324); CT IX, pI. 28 (20007); TI Nr. 133 I (Var. I II -kam-ma-as). b) us-sa «(5Ia): UI; RA IX, S. 158. (53.) (35.) a) an-sa-anki ba-bul »Ansan wurde zerstört« UI; Amh. Nr. 24 u. o.
DATENLISTEN b) us-sa «(5Ia) mu us-sa~bi I) »übernächstes Jahr «(5Ia)« YOS IV Nr. 87. (54.) (36.) us-sa«(53a): Ur; TT Nr. 264. 285. 295 u. o. (55.) (37.) a) dnanna kar-zi-da ki a-ra II -kam-as e-a (-na) ba- (an- )tu »N anna von Karzi(d) zog zum zweiten Mal in (seinen) Tempel ein« Ur, ergänzt nach BE III Nr. 14. Bisweilen fehlt a-ra II -kam-as, so daß das Jahr denselben Namen hat wie (26a); vgl. TT Nr. 133 I, auf Jahr (54) folgend. b) us-sa «(53a) mu us-sa-a-bi »übernächstes Jahr «(53a) • . • • •
er· ... .
15
i- [ni-in-tu-ri .... . I94mu g[a-nun .... . I95mu kisal[ . ... . I9 6mu' [.... . (I(est zerstört)
L4 = Datenliste U 8810 A. (I) Nur Zeilenreste der Jahre 99- 105 erhalten. (II) n6mu id mal; ba-ba- [al] 127mu id lJi-ri-tum zarar k [i-ma baba-al] I28mu alam na4 nig-gul-da z [agin (?) ... ] i-ni-in-tu- [ra] IZ9mu ugni[m iJ-si-in[Kna .... I3om[u en dutU] mas-e in-[pa] I3 Imu u[s-s]a en dutu mas-e [..... ] XI mu a-bi-sa-ri [-e] I3 2 mu su-mu-il [.... ,) Zur Ergänzung vgl. L'.
5
I33mu alam ku-babbar e dutu-sc lO [ ... . I34mu uruduur-malJ II-a-bi k [a ... . 15 i-ni-in-tu- [... . 135 [mu a-ku-u ]!i'" [.... (I(est zerstört) In zahlreichen Geschäftsurkunden begegnen namentlich Daten aus der Zeit des Rim-Sin und seiner unmittelbaren Vorgänger. Sie sind besonders von E. M. Grice Chronology 0/ the Larsa Dynasty (YOSR IV I [New Haven 1919]) ausgiebig verwertet worden, nur hat die Verfasserin Rim-Sin 61 Jahre zuerteilt, während er tatsächlich im 61. Jahre bereits von der Oberherrschaft abtreten mußte (s. ZDMG 74, S. 423 ff.). Das von Grice angenommene 6. Jahr des Königs ist tatsächlich das bei ihr fehlende 5., wodurch sich alle Jahre bis zum 61. (bei uns 60.) um I verschieben. Zur Ergänzung der Lücken der Liste Lr bieten folgende Urkunden eine Handhabe. A. Die letzten 5 Jahre des WaradSin und die ersten 4 des Rim-Sin bietet RUL Nr.202: I9 8mu kisal-mal; e dnanna ba-du (Z. 2) I99mu alam ku-du-ur-ma-bu-uk guskin su-du,-a e duta-se lO i-ni-in-tu-ri (Z.{f.) ZOOmu bad gal uriKma ba-du (Z. 8) ZOImu uru'" SAG.PA +KAB+DU ki-bi-es bi-in- [gi-a] (Z. u) .02mu e dnin-e-mal;(?) sa mas-gdnsabraki m[u-un-du-a] (Z.I3) Z03mu ri-im-dsin lugal (Z. 14) 2°4mu e diskur sa zararki [ba-du] (Z. 15) Z05mu IV uyudu alam ku-du-ur-m [a-buuk] e dnanna-selO i-ni-in- [tu-ri] (Z. 17 f.) zo6 mu dinnanna dnanna U d[en-ki sa zararki] mu-[un-du-a] (Z. 18 f.). Auch RUL Nr. 207 enthält die Jahre 202-206; hiernach die Ergänzungen in A für Jahr 202. 204. 205. 206. B. RUL Nr. 15 ist datiert vom Jahre I9 Imu warad-dsin lugal und es enthält Abrechnungen über Kleinvieh vom Jahre $i-li-dadad nam-lugal-ta sir-ra (18; IV 28). ,
e
10
155
Da ~illi-Adad nur I Jahr regierte, ist es sicher, daß dieses sein einziges volles Jahr (= 190) war, in dem er beseitigt wurde; vgl. Lz und L3. C. ML X Nr.24 hat Vs. Z. 3 das Jahr mu 11 urudualam ku-du-ur-ma-bu-uk u I urud"na-ru-a sa e-gal-bar-ra-se10 i-ni-intu-ri, während es von dem KoI. III der Liste V beginnenden Jahre ( = 208) datiert ist. Jenes ist also Jahr 207. D. Bestätigungen der Liste L geben noch ff. Texte: a) PSBAXXXII S. 276 = Jahr 208-2IO, b) RUL Nr. 212 208-209, c) RUL Nr. 208 2U-2I2, d) RUL Nr. 2I7 223-224, e) RUL Nr. 150 224-225, f) RUL Nr. 223 226-227, g) RUL Nr. 218 230-231. b. Überblick über die Jahresnamen des I(eiches von Larsa. 1. (1.-21.) Naplanum: keine Belege. 2. (22.-49.) Emisum: keine Belege. 3. (50.-84.) Samum: keine Belege. 4. (85.-93.) Zabaja: keine Belege.
5. Gungunum I). 94. (1.) )}Gungunum (wurde König)« LI. 95. (2.) »2 bronzene Dattelpalmen brachte er in den Tempel des Samas hinein « LI. 96. (3.) »Basimi wurde zerstört« LI. 91. (4.) »Folgendes (Jahr): Basimi wurde zerstört « LI. 98. (5.) »Ansan wurde zerstört« LI. 99. (6.) )}Den Hohenpriester des Samas bestimmte er durch Vorzeichen « Lr. 100. (7.) »Folgendes Jahr: er schlug das Heer von Isin nieder«. 130. (10.) »Der Hohepriester des Samas wurde erhoben « V; a-bi-sa-ri-e ... en dutu mds-e in-pa »Abisare-bestimmte den Hohenpriester des Samas durch Vorzeichen (?)« RT XXXIV S.I09 und MJ 1926, S. 385, Nr. 33 (RI Nr. 236), ebenso L4. 131. (II.) »Folgendes Jahr: (130)« V; 1\1J 1926, S. 385, Nr. 34 (RI Nr. 237): zls-sa en dutu mds-e in-pa (s. Jahr 130), ebenso L4.
7. Sumu-il. 132. (I.) »Sumu-il (wurde König)« V u. L4. 133. (2.) »Ein silbernes Bildnis brachte er in den Tempel des Samas hinein« V u. L4. 134. (3.) a) »Zwei bronzene Löwen brachte er in das hohe Außen tor der IStar hinein«. V, u. L4 ergänzt nach MJ 1926, S. 386, Nr.36 (RI Nr. 239; Var. dinnana-ka-und na-an-gub-ba-a »stellte er auf«); s. Jahr 135 b. Zweifelhaft ob hierher: gifgzt- za zag-bi-zls uruduur_ma!; II-a-bi dinnanna in-ni-tu-ri »er brachte einen Lehnsessel mit (?) zwei bronzenen Löwen usw.« PSBA XXXII S. 281 (ohne Königsnamen ). b) zls-sadrei aus Gold gefertigte Sessel des hohen Heiligtums (?) brachte er in den Tempel des Nannar (und) der Ningal, (sowie) in den Tempel des $amas hinein« RUL Nr. 124; ML X Nr. 14. In gekürzter Form wohl Lz. L3. Einige Texte haben als Anfang (vor der Zahl III) noch: XIV urudualam nibruki(-se10 ) »14 eherne Bildnisse für Nippur«; ähnlich eh Nr. 24: [ .... ] alam nibruki (-se lO ) alam dutu dse10-nir-da guskin SU-du7- a i dutu-da(!) i-ni-(in-)tu-ri (Var. -ra); vgl. RUL Nr. 124; ML X Nr.14. 194. (4.) a) ga-nunmalJ (6) dnanna(-selO) U 6-kalam-ta-ni-gur(-ra) 6 dinnanna za = balamki ba-du »das hohe Schlafgemach für den Tempel des Nannar und Ekalamtanigurru, der Tempel der Innanna von Zabalam, wurden gebaut« V und L3, ergänzt nach ML X Nr. 15 u. ö., z. T. abgekürzt, so auch V u. L3. b) us-sa XIV urudualam nibrukt'-se10 III gifgu-za bara (?) es 6-babbar-ra i-ni-in-tu-ri (»brachte er in das Haus E. hinein«) RUL Nr. 5 u. ö.; nur die zweite Hälfte RUL Nr. 34. 66. 195. (5.) kisal mal! 6 dutu sa zararK ma ba-du u gi!gu-za bara ( ?) mal! 6 d [ .... ] i-ni-in-t-u-ri »der große Vorhof vorn Tempel des Samas in Larsa wurde ge-
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baut; auch brachte er einen Sessel des hohen Heiligtums (?) in den Tempel des [ ..... ] hinein« RUL Nr. 131; verkürzt RUL Nr. 42-44 u. ö. So wohl auch L zu. L3 zu ergänzen. Wenn RFH 33 (AJSL XXXIII S.241) hierher gehört (gilgu-za 6 dnanna), so wäre die Lücke danach zu ergänzen. 196. (6.) en de-du7 en dnanna sa uriK ma ba-lJun-ga »En-Edu wurde zur Hohenpriester (in) des Nannar in Ur erhöhh RUL Nr. 250. 251; oft verkürzt, so wohl auch Lz. 191. (7.) Noch unbekannt; oder gehört Jahr 188 ß hierher? Fraglich ist auch die Einordnung der Formel 6malJ-gi6-par(?) sa zararki mu-un-du-a »er baute Emahgipar (?) in Larsa(' MJ 1926, S. 391, Nr. 53 (RI Nr. 257,)· 198. (8.) kisal mal! e dnanna ba-du u II gilgu-za bara mal! guskin (SU-du7-a) e bara-selO i-ni-in-tu-ri »der hohe Vorhof des Tempels des Nannar wurde gebaut; auch brachte er zwei aus Gold verfertigte Sessel für den hohen Götterthron in das Götterthronzimmer hinein (' ML X Nr. 4-6 u. ö. Einordnung gemäß S. ISS A. Vgl. V. 199. (9.) alam ku-du-ur-ma-bu-uk guskin SU-du7-a 6 dutu-se ,O i-ni-in-tu-riJra »ein aus Gold gefertigtes Bildnis des Kudurmabuk brachte er in den Tempel des Samas hinein« ML X Nr. 9 u. Ö•• z. T. abgekürzt. Einordnung gemäß S. ISS A. Vgl. Lz. 200. (10.) bad gal ur'iKma ba-du »die große Mauer von Ur wurde gebaut (, RUL Nr. 121. 123 U. 0., z. T. abgekürzt. Einordnung gemäß S. [ISS] A. Vgl. V und MJ 1926, S. 389, Nr. 48 (RI Nr. 252). 201. (n.) uru(1d) SAG. PA KAB + DU(-ga) ki-bi-is bi-in-gi4-a »die Stadt .,. .... stellte er wieder her« RUL Nr. n6 u. o. Einordnung gemäß S. 155 A. 202. (12.) i dnin-i-malJ(?) sa maskrin-sabra ki ba-du (V ar. mu-un-du-a) der Tempel der Gottheit Nin-emah (?) in Maskan-sabri wurde gebaut (Var. baute er)« RUL Nr. 127; ML X Nr. 12
+
u. o. Der Gottesname ist sehr unsicher. Einordnung gemäß S. 155 A. 14. Rim-Sin I. 203. (1.) dri-imjsin lugal(-la) »RimSin (wurde) König«RULNr. 202 (s. S. 155 A), woraus sich die Einordnung ergibt; auch sonst belegt. 204. (2.) 6 diskur sa zararKma i abdra-ul-e-gar-ra sa zar-bi-Iumki mu-undu-a u urudualam warad-dsin lugal sa i-gal-bar-ra-se1o i-ni-in-tu-ri »den Tempel Adads in Larsa (und) den Tempel des Bata-ul-egarra in Zarbilum baute er; auch brachte er ein Bildnis des Königs \\Tarad-Sin in Egalbarra hinein« RUL Nr.199; Thureau-Dangin, Chronol., S. 24 f. u. Ö., z. T. abgekürzt, z. B. RUL Nr. 202 (s. S. 155 A), woraus sich die Einordnung ergibt. 205. (3.) IV urudualam ku-du-ur-mabu-uk i dnanna-selO i-m:-in-tu-ri u dnin-marki sa as-dub( ?)-ba(?) mu-undu-a ))Vier bronzene Bildnisse des Kudurmabuk brachte er in den Tempel des Nannar hinein und baute den Tempel der Nin-mar in Asdubba (?)« RUL Nr. 202 Z. 72 f.; abgekürzt z. B. RUL Nr. 202 (s. S. 155 A), woraus sich die Einordnung ergibt. 206.(4.) i dinnanna (6) dnanna U den-ki sa zararKma mu- (un- )du-a »er baute den Tempel der Innanna, (den Tempel) des Nannar und des Enki in Larsa« ML X Nr. 23 u. ö.; abgekürzt z. B. RUL Nr. 202 (s. S. 155 A), woraus sich die Einordnung ergibt. 207. (5.) II (urudu)alam ku-du-ur-mabu-uk u (I urudu) na-ru-a (sa) e-gal-barra (-seto ) i-ni- (in- )tu-ri »zwei bronzene Bildnisse des Kudurmabug und eine (bronzene) Stele brachte er in den Tempel Egalbarra hinein« RUL Nr. 137; ML X Nr. 24 Z.3 f. u. Ö. Zur Einordnung s. S.155 C. 208. (6.) ,) »Er baute den Tempel der Gottheit Bara-ul-egarra in Adab und stellte ein goldnes Bildnis des Sin-
e
,) Umschrift für die ff. Jahresnamen bereits S.
I5I
ff.
Reallexikon der Assyriologie.
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idinnam, des Königs von Larsa, her « Lx (III I f.), ergänzt durch ML X Nr. 24. 25 u. a. (mit kleinen Varianten), oft verkürzt. 209. (7.) »Zwei Großtore baute er in Maskan-sabri und schüttete den Deich im Felde Satumma 4 Meilen (lang) auf« Lx, ergänzt durch RUL Nr. 178; ML X Nr. 28 (mu-un-si-ig-ga) u. a., oft verkürzt. 210. (8.) »Er baute den Tempel des ~nki ~n U: und (d~n) der Eres-Enimma ( ?) m Blt-Nmmar(kl)« Lx, ergänzt durch ML X Nr. 29. 30 u. a" oft verkürzt 2). 211. (9.) »Er grub den Lagas-Kanal bis zum Meere hin« Lx, ergänzt durch ML X Nr. 32-34; RUL Nr.142 u. a. 212. (10.) »Die (große) Mauer von (der Stadt) ISkun-Samas baute er am Ufer des Euphrat« Lx, ergänzt durch ML Nr. 35 B (bad gal); RUL Nr.192 -198 u. a.; Ortsname mehrfach mit uruki davor; abweichende Schreibungen: gar-rajutu RUL Nr. 192; gar-gar-radutu Str. Nr. 97; »am Ufer des Euphrat« fehlt fast immer, die Einordnung ist aber durch RUL Nr. 208, Z. 3 (= Jahr 2.n) und Z. 5 (bad uruki dutu ba-du) geslchert. 213. (n.) a) »Zwei bronzene Adorationsbildnisse des Königs Rim-Sin brachte er in den Tempel des Samas hinein« L', ergänzt durch RUL Nr. 200; Str. Nr. 5. 6. 15. 16 u. a. b) 1~s-sa (212) »folgendes (Jahr) Und das Land Subartu«. Meist abgekürzt; so A, L, I (kilib gu-daa-bi), K (kilib gu-da-bi). 142. (40.) e-mis-lam (sag-bi lJur-sagdim mu-un-il-lti) »Emislams Spitze erhöhte er wie ein Gebirge« I-L, ergänzt durch ML XI Nr. 176; vgI. ebd. Nr. 173. 174 (teilweise verschrieben, hat -il-la). 175. 186 u. a. Hierher vielleicht die akk. Formel a-ra-al-lum »Hades« VS IX Nr. I54, da Emislam der Tempel des Unterweltgottes Nergal ist. 143. (41.) dtas-me-tum (gu-sag-sag-gaa-ni) »Tasmetu, die sein Flehen (hörte) (?)« I-L, ergänzt durch VS VII Nr. 15, Str Nr. 36. 39 u. a. 144. (42.) a) (bad gal gu ididigna sag-bi lJur-sag-dim mu-un-il-la) kar(ra- )dU tu (mu-bi bi-in-sa4 -a u bad ra-pi-qumki gu idburanunu-ka mu-undu-a) »die Spitze der großen Mauer am Ufer des Tigris erhöhte er wie ein Gebirge (und) nannte ihren Namen Kar-Samas; auch baute er die Mauer von Rapiqu am Ufer des Euphrat« Str Nr. 28, P Nr. 12 (mu-ni statt mu-bi), CT IV pI. 42 b. Auch bad gal kar-ra dutu mu-un-du-a MAP Nr. 34. ML XI Nr. 179 hat bad gal kar-dutuki u bad ra-pi-qumki mu-un-du-a. Die Worte gu id buranunu-ka nach J 0 h n s , wohl
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nur auf unv. Urkunden. Meist ab- mu-un-ba-la Str Nr.7r. Abgekürzt id sa-am-su-i-lu-na Gautier Nr. 53 u. ö. gekürzt, so [A, F], I-M. 149. (4.) id sa-am-su-i-lu-na-lJe-gdl b) wa-ar-ki sanat dta[s-me-tum] )>nach dem Jahre: Tasmetu« VS IX Nr. I40. mu-un-ba-al »er grub den Kanal' es. ist 145. (43.) zimbirki uru ul dutu-ke Überfluß' « C, kürzer B, G, I, F; Var. (bad-bi salJar gal-ta in-gar-ra) »was lJe-gal VS VII Nr. I9; lJe-ig-gal (!) Sippar, die ewige Stadt des Samas be- Nies II Nr. 94 u. a. Kürzeste Form id trifft, so stellte er ihre Mauer aus ge- lJe-gdl Ranke Nr. 54. 150. (5.) giJgu-za bizem-ma dnanna waltigen Erdrnassen her « Ranke Nr. 3I ki OECT II, PI. VI (S. 35); abgekürzt auf (kd-dingir-ra ) dingir sag-du-ga-ni (-ra ki »den Thron des mu-un-na-an-dim-ma) A, L, M; bloßes zimbirki I; salJar zimbir . . . . . . . (?) stellte er für N annar von »die Erdrnassen von Sippar« F; vgI. . ki Babyion, seinen göttlichen Erzeuger, CT VI Pl.44a; salJar gal zimbir Ranke her« C, ergänzt nach Str 48, RA XV Nr. 33. Akkadische Formel: eper sipparimki S. I9I, Ch Nr. 154 u. a. SLC Nr. 260 is-sa-ap-ku »(Jahr): die Erdrnassen von hat gilgu-za bizem-ma e-kis-sirs-gdl miSippar wurden aufgeschüttet« Ranke ni-in( ?)-ri. Meist nur gifgu-za bizem-ma (dnanna-ra) so B, F, G, I u. Ö. Nr. 32. 151. (6.) (dutu dmarduk-e;ne-bi-da-ra Anm. Die Formel ki VI lJa-(am-)mu-ra-pi (ML XI Nr. 142. I43) bezieht sich wohl auf nig-dim-dim-ma-bi al-in-na-an-gu-us-am) das 6. Jahr der Herrschaft über Larsa (= Jahr alam sub-(sub-)bi (dlamma guskin di(l)I37, s. Liste I). dili-bi-ta e-babbar igi dutu-se lO e-sag-ila igi dmarduk-se lO in-in-tu-ri) »für Samas 7. Samsulluna. und Marduk, die sein Tun anordnen, 146. (r.) sa-am-su-i-lu-na lugal-e dug- brachte er Bildnisse mit Adorationsdardug-ga zi-da dmarduk-ta nam-en kur- stellungen und goldne Schutzgötter vor kur-ra lJa [d-e-es (?) ag-a] »König Sam- Samas in Ebabbara und Marduk in suiluna übte auf das zuverlässige Geheiß Esagila hinein« C, B, F, G, I, ergänzt Marduks die Herrschaft über die Lande nach Str Nr. 62. 56. 59, Ch Nr. I32, herrlich aus« G, ergänzt durch Str Nr. Str Nr. 54 (letzterer hinter dmarduk-selO: 5I (Var.dug-ga zi-da dmarduk-ka-ta nam- ki-gub-ba-ne-ne mi-ni-gi-na »er stellte en-bi usw.; kürzer F, I; MAP Nr.66; ihre Standplätze auf; vgI. ki-gub-ba-ne-ne P Nr. 62. Meist nur sa-am-su-i-lu-na mu-un-gi-na-a RA XV S. I87). Kürzere lugal-e, so A, C u. o. Fassungen besonders alam sub-bi (so B) 147. (2.) se-ga dingir gal-gal-e-ne ama- und dutu dmarduk-e-ne-bi-da-ka Ch Nr. ar-gi ki-en-gi s uriri (in-gar) »als gehor- 132. samer (Diener) der großen Götter er152. (7.) giftukul-su-nir (nig-babbarwirkte er die Freiheit Sumers und ra guskin ku-babbar-ke me-te x-x-ke Akkads« SLC Nr. 27I; ML XI Nr. I93. dmarduk-ra a mu-na-ru e-sag-il-la e Meist abgekürzt: dmarduk mi-ni-in-mul-la-a) »ein gläna) ama-ar-gi ki-en-giKuri in-gar A,B, zendes Emblem aus Gold und Silber, C, F, G, I; i-ni-gar-ra MAP Nr. HO u. a. eine Zierde ... " weihte er dem Marduk Var. und ließ es in Esagila, dem Tempel b) se-ga dingir gal-gal(-e-ne) VS IX Marduks, erstrahlen« OLZ I90S, Sp. 3 Nr. 23, LC Nr. lO6. I07 u. ö. (s. Quarterly Statements of the Pal. Expl. 148. (3.) id sa-am-su-i-lu-na-na-qa-ab Fund 1900, S. 123); kürzer auf B, F, G, (Var. naqab)-nu-lJu-us-ni-si mu-un-ba-al I; Var. guskin ku-babbar gar-ra »aus »er grub den Kanal 'Samsuiluna ist die Gold und Silber gemacht «. 153. (8.) (urudu)ki-lugal-gub-ba lJur-sag Quelle des Reichtums des Volkes' « C. Meist nur nu-ulJ-si (ohne ni-si) B, oder fd-di (l)-dili (-bi-ta lJe-nun !Je-gal-bi tumnu-ulJ-si G, I; vgl. A. F. Var. wie tum ki-gub-ne-ne mu-un-gi-na-a) »eine
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DATENLISTEN königliche Darstellung von Bergen und Flüssen, die Fülle und Überfluß bringen, stellte er auf« G, B, C, F, ergänzt nach Str Nr. 65 und LC Nr. I25· Akkadisch: (sanat) sa-di-i u na-raa-tim »Jahr von Bergen und Flüssen« P Nr.8I. 154. (9.) a) ugnim ka-as-su-u »das Kassitenheer« B, F, G; CT II pI. 5. b) us-sa C; LC Nr. I28 u. Ö. 155. (IO.) ugnim tui-da-ma-ra-as(ki} (ja-mu-ut-ba-lum unuki i-si-in-naki ) »das Heer von Idamaras, Jamutbal, Uruk, Isin« B, A, G, F, ergänzt nach LC Nr. 130, I3I; dafür ugnim e-mu-ut-balumki OCET I, PI. I2. 156. (H.) a) (dug-ga an den-lil-la-bi-ta) bdd urfii (u) unuki (-ga mu-un-gul-la) »auf Geheiß Anus und Enlils vernichtete er die Mauer von Ur und Uruk« B, G, A, ergänzt nach P Nr. 29-34. b) Us-sa i-da-ma-ra-aski Ch Nr. I28 (vom r. Nisan). 157. (I2.) kur gu-si-a (an-ga-am muun-da-bal-es-am d-kal malJ dmarduk-ka-ke mu-na-an-si-ma-ta) )>nachdem alle Feindesländer sich wiederum empört hatten, (besiegte er sie) (?) mit der hohen, ihm von Marduk gegebenen Kraft« B, G, A, ergänzt nach Ch Nr. I35; vgl. P Nr. 38, 39· 158. (I3.) (dug den-Ul-ld-ta) ki-sur-ra{ki) (u )sa-bu-( um- )bi-da-ke (ka-si-il-la-as biin-tu-ra) »auf Geheiß Enlils brachte er Kisurra und Sabu zum Gehorsam(c A, B, G, ergänzt nach P Nr. 4 a. Dagegen P Nr. 83: mu-un-gul-la »vernichtete er«. Ch Nr. I33 ka-si-il-as i-ni-in-tlt-ra; vgl. Ch Nr. IS3. I82. 159. (I4.) (nam-d-gal gal-ne-ta) lugal im-gi gu-bar-ra (lu urfP-ke ib-ta-balbal-e-es-a giJtukul-bi... sag-giS bi-ra) »mit großer Kraft schlug er den bösen (?) Usurpator, der die Bewohner von Ur (?) zur Empörung gebracht hatte, mit der Waffe nieder« B, ergänzt nach LC Nr. 136, P Nr. 45 und unv. Texten J ohns'. Statt im-gi hat A [im-k]i (?), P Nr. 45 im-gi4 (Var. im-gig); vgl. auch Langdon, ZA XXIV S. 390 und AJSL XXXV S.228.
160. (IS.) bdd i-si-in-naki ba-gul-la (ki-bi-se 10 bi-in-gi4-ag i ( ? )-a [ ..... ] biin-KU-a) »die Mauer von Isin wurde zerstört, er stellte sie (aber) wieder her und ließ .. , [ ..... ] wohnen « A, ergänzt nach P Nr. 46; vgl. B, G. Auf unv. Texten J ohns' scheint sich die Variante zu finden: su-gibil bi-in-gi-e§-a bi-indü-a )>nachdem er sie erneuert hatte, baute er (sie neu) «. 161. (I6.) bad an-da-di-a (zimbirki[a]nig( ?)-Ul-e mu-un-du-a) )>er erbaute die mit dem Himmel wetteifernde Mauer von Sippar als ein Werk der Ewigkeit (?)) A, B, G, ergänzt nach P Nr. 8S. 162. (I7.) bad di(l)-dili gal-gal-Ia [emu-ut-ba-lum ba-gul-lu-us-a ki-bi-se10 biin-gi4-a bi-in-du-aJ »die großen Mauern von Emutbal, die vernichtet waren, stellte er wieder her (und) baute (sie neu) »A, B, G, ergänzt nach P Nr.47 und unv. Texten Johns'. 163. (I8.) e-babbar(-ra) e dutU(-ke) zimbirki (-ta su-gibil bi-in-ag us-nir gigun I )-na malJ-a-ni sag-bi an-selO mi-ni~n-us-a) »Ebabbar, den Tempel des Samas in Sippar, erneuerte er (und) ließ die Spitze seines hohen Tempelturms vom Dunkelgemach bis an den Himmel hinanreichen« A, B, G, ergänzt nach P Nr. 48. Auf A fehlt e vor dutU. 164. (I9.) gifgu-za bdra(?) guskin-na II-na-bi (dmarduk dJar-pa-ni-tum-bi-dake in-ne-si-in-dim-ma) »2 goldene Sessel des Heiligtums (?) stellte er für Marduk und $arpanitu her« A, B, G, ergänzt nach P Nr. 49, Ch Nr. ISI. 165. (20.) kur nu se-ga-ne-ne 2) (bi-insi-si-ga u ugnim ma-da as-nun-naki [giJtukul-bi . ... ] sag-gis bi-in-ra-a) »die ihm ungehorsamen Fremdländer warf er nieder und schlug das Land Tuplias mit der Waffe aufs Haupt« A, G, ergänzt nach UP V Nr. lOo (I Z. I2 ff.); vgl. auch Jahr IS9. 166. (2r.) giJgu-za bdra (?) gu-la (guskin-ta mul-dim mul-mul-la dnin-gal-ra mu-na-dim-ma) »einen großen Thron des Heiligtums(?), der wie ein Stern strahlte, ,) GI.UNU. » So eh Nr. I84; Var. ni.
DATENLISTEN
DATENLISTEN stellte er für Ningal her« A, G, ergänzt nach P Nr.55,CT VIII pI. 32b; CT VIII pI. 4IC hat zag(!) guskin gu-[la] statt bara ( ?) gu-la guskin-ta. 167. (22.) us-nir ki-tus malJ (dza-ba4ba4 dinnanna-bi-da-ke su-gibil bi-in-ag) »den Tempelturm, die hohe Wohnung Zababas und Innannas, erneuerte e[« A, G, ergänzt nach P Nr. 57, LC Nr. qo (bi-in-ag-am) . 168. (23.) a-kai lJus( ?)-ra (den-lil-le mu-un-na-an-si-ma-ta Md sa-alJ-na-a zwukf ka ( ? )-ma-da-bu-um-ma ( ?) za-ar-lJa-nam pu-ut-raki su-sa(? )-aKma(?)[ . .. ]-la(?)# ( ?) mi-ne-ib -gul-gul-la) »mit der gewaltigen (?), ihm von Enlil gegebenen Kraft vernichtete er Sabna, die Stadt ...... , Zarbana, Putra, Susa (?) (und) [ •.. ] la~:;i (?) « A, G, ergänzt nach ML XI Nr. 22I; LC Nr. I42 (schlecht erhalten) bietet: a-kal lJus den-Ul-le [ ..... ] saalJ-na-aki [ ..... ] [za ]r(? )-lJa-nuki [ ..... J uru[ ..... ] Ija-ku-u[n ..... ] ja(?)-kuun-[ ..... . ]. Vgl. auch Ranke Nr. 46, Z. I I ff. (Var. za-ar-lJa-nu-um). 169. (24.) (lugal nam-kü-zu mu-ungur10-ra) bad kiski(-a Md me-lam-bi kur-kur-ra duZ-la gu idburanun-na-ka) mu-un-du-a (u Md sa-am-su-i-lu-na{ki) ma(? )-da wa-ru-sir(? )-ke gu idgü-lJa-ande-ta (?) I) bi-in-dim-ma zag-gi(?) eren ( ? )-bi sig-gi kur-kur-ra su-ag 2) »der in Weisheit waltende König baute die Mauer von Kis, die Mauer, deren Glanz die Feindesländer bedeckt, am Ufer des Euphrat; auch stellte er Dur-Samsuiluna. . .. am Ufer des Arabtu her .... (Rest unklar)« A, G, ergänzt nach OLZ I9IO, Sp. I94 (dazu Poebel, ebd., S. 427 ff.) und unv. Texten Johns'; zur Ergänzung vgl. noch Ranke Nr. 6I (passim) und UP V Nr. 99. Einzelheiten bedürfen noch der Kontrolle. Statt waru-sir lies vielleicht wa-ru-umki )} im Lande Warum (= Erim)«. 170. (25.) alam giIfltkul sig-gi (kisag( ?)-il-la(?) mu-un-na-a) »ein Bildnis, (darstellend wie er) mit der Waffe schlägt, .......... « A, G, ergänzt ') So Johns; OLZ eher St( ?)-kib( ?)-ka( ?)tao _.) So Johns; OLZ unleserlich.
nach CT II pI. 43. Hierher wohl auch Ranke Nr. 70 (Z. 26 f.): alam giftukul g[usk]in lJus-a )>ein Bildnis mit Waffe aus funkelndem Gold«. 171. (27.) lJur-sag (gal) kur martU(ki_a piz gar I) IV kus X da-bi na4 saggi-a-ba nam mi-ni-in-ür ( ?) 2 )-ra id saam-su-i-Iu-na-na-qa-ab-nu-ulJ-si mas-bi sa ambar müS-a-ka sa mu-un-la-a ki-ingub dagal-Ia-ta im-ta-an-e-a gan-zi kddingir-raKka su mi-ni-in-pes-pes-a ... .•• 3) mi-ni-in-gar-gar-ra) »im großen Gebirge des Landes Amurru ließ er Quadersteine (?) von I '/2 Gar, 4 Ellen und IO (Zoll) Seitenlänge (?) hauen (?), füllte die Fülle (?) des Kanals Samsuiluna-naqab-nubsi in einen Stauteich ( ?), ließ sie über das weite Festland gehen, machte das Kulturland VOn Babyion üppig uud bewirkte [Reichtum und ÜberHuß (?)]« A, G, ergänzt durch UP V Nr. IOO (IV Z. 29 ff.). 172. (27.) nigbabbar-ra sizkur-sizk'Ur-ra (me-te a-ki-te du 7-sar-ra-kam) ki-Ia-bi X gu ku-babbar l1rtu-da da(g)-dag-ga diskur kd-dingir-raki-se lO en izkim-ti-Ia-ni sub-da-ni gis bi-in- [tltku-a] nam-ti-Iani-selO a mu-na-ru-a »das Glänzendste an Opfern, wie sie sich für das Neujahrsjubelfest geziemen, an Gewicht IO Talent Silber, ein strahlendes Gebilde, weihte er dem Adad von Babyion, seinem Orakelherrn, der sein Flehen [erhört], für sein Leben« A, G, ergänzt nach Ch Nr. I46; vgl. P Nr.67. 173. (28.) a-ag-ga den-Ul-la(-ka namku-zu nam-x-gaZ-bi-ta dmarduk-ke muun-na-si[-ma-ta] ja-di-lJa-bu-um u muti-lJu-ur-sa-na lugal-Zugal-la an-da-kurus-a sita lJus-a-na giS-lJas-a su-ni in-neen-ag-a) »auf Anweisung Enlils schmetterte seine Hand mit seinem furchtbaren Streitkolben in der ihm von Marduk gegebenen Klugheit und Stärke (?) die feindlichen Könige J adibabu und Mutibursan zu Boden« A, G, ergänzt nach SLC Nr. 263 und Ch Nr. 9I; vgI. auch P Nr. 64 (Jahr I74). Var. Ija-du-a-buum ü mu-ti-lJur-sag-x SLC Nr. 26r. ,) So P Nr. 59. leserlich.
') Eher al. -
3) Un-
174. (29.) us-sa : A, G, P Nr. 74 (s. Jahr I73). 175. (30.) us-sa us-sa-bi : A, G; vgI. P Nr. 86. Abweichend: gibil IIkam-ma sa egir mu a-ag-ga den-Hl-la »zweites neues Jahr nach dem Jahre: auf Weisung Enlils« CT VIII, pI. 9 b; auch nur gibil II-kam-ma CT XXXIII pI. 35; LC Nr. I45. 176. (3 I. ) alam-a-ni na'gis-sir-gal-Ia-ke »sein Bildnis aus Alabaster« G; dafür A: alam-a-ni gifnim mu [ .... J. 171. (32.) id dur-ül ü la-ba-an mu-unba-al »er grub den Durul- und TabanKanal« G, A. Auf G wohl fälschlich gu id ul statt id dur-ül. Fraglich, ob fd-da ir-ni-na (VS VII Nr. 35) hierher gehört. 178. (33.) (dug-dug-ga dutu dmardukbi-da-ta) uruka-gar-ra-tum ki (-ma sig 4 kilib-ba ki-bi-selO in-ne-en-gi4 ( ? )-a( ?)) »auf Geheiß des Samas und des Marduk stellte er für sie das ganze Lehmziegelwerk in Kagarratu wieder her« A, B, ergänzt nach LC Nr. I46, wo indes deutlich urusag(l)-ga-ra-tumki steht. Ist auf A und G auch so zu lesen? 179. (34.) e-gal nam-nun-na (e lJe-du7 [ki-tus nam-lugJal ( ? )-la-na mu-un- [du-a] »den Herrschaftspalast, einen Trag balkenbau, [baute J er [als J seine [königliche Wohnstätte (?)]« A, G, ergänzt nach P Nr. 87. 180. (35.) a-ma-alki ar-ku-umki »Amal und Arku« A; dagegen G: ar(?)-ku(?) Md-da nig-gul-la »in Arku (?) [stellte er] die zerstörten Teile der Mauer [wieder her (?) J «. 181. (36.) eren (kur)mar-tu-a »das Heer des Landes Amurru« A, G. 182. (37.) ma-da ki-uri-a »im Lande (Sumer) und Akkad« A, G. Nach Johns folgt auf unv. Text das unklare ri-ba-na lJur-sag en-ti-ki-a. 183. (38.) (d) u4-ba-nu-il-la (sita kalaga dnin-urta ur-sag gal in-na-an-gibil-a) »Ubanui1, den starken Streitkolben des Nin-urta, des großen Helden, erneuerte er ihm« A, G, ergänzt nach P Nr. 88. [183a. (?) Sa-am-su-i-lu-na lugal da-
am-gur-ti Lu »Samsuiluna, der König, RA XXVII S. 83.J 8. Abiesub. [184.] (a.) a-bi-e-su-ulJ lugal-e »A. wurde König« Fr Nr.29, jedenfalls abgekürzt aus längerer Formel, wie etwa; dug-dug-ga ci-malJ dmarduk-ke »infolge Marduks Geheiß und hoher Macht « CT IV pI. I5 b (Z. 3 f.); vgl. Nies n Nr. 95 (Z. 4 f.) ? [185. ] (b.) sib ki-ag an den-lil-bi-da-ke »der Hirt, der Liebling Anus und Enlils « CT IV pI. I5 b (hiernach vielleicht unmittelbar auf Jahr a folgend) CT VIn pt I c (Z. 3 f.). [186.] (c.) us-sa (1. gibil?) egir sib ki-ag den-rU-la »folgendes Jahr: der Hirt, der Liebling Enlils« UH Nr. I07 (Rs.). [187.] (d.) dug malJ an den-lil-bi-da-ke a-kal gal-gal dmarduk-bi-da-ke »auf das hohe Geheiß Enlils und mit den großen Kräften Marduks« CT VIII pI. I c (hiernach vielleicht unmittelbar auf Jahr b folgend und Variante von Jahr c). Statt a-kal hat Ranke Nr. 70 alam (Irrtum?). In eins der Jahre a -d gehört wohl der Formelrest [ .......... J ugnim ka-assu-u »das Kassitenhee[« J ohns, PSBA I9IO, S. 275. [188.J (e.) gifas-te Mra-zag ba-ni-u(?)ne ( ?) i-malJ-es-a »die Throne des Heiligturns ........ , die hoch sind« CT VIII, pI. 27 b; vgI. Liste B III 23; nach J ohns auf unv. Text: giJas-te Mra-zag subsub-bi i-malJ-a ba-gam-gam gis-e-ne-a u alam-a-ni guskin ( ? )-ga-ke nam-en-na-ni ib-te-ta dutu dselO-nir-da-ra mu-un-na-andim-ma »...... und ein goldenes Bildnis, wie es sich für seine Herrschaft geziemt (?), stellte er für Samas und Aja her«. [189.J (t) i-x[ ....... . ]: B. [190.J (g.) silim m[u(?) ....... . ]: B; vgl. CT VIII pI. 38 c (Z. I2) : alam( ?)a silim-ma sa-a-ke(?) (Lesung und Sinn fraglich). [191.J (h.) alam( ?)-a-ni mds( ?)-suke e-kis-sirs-gal e ki-malJ dnanna( ?)-kam »sein Bildnis als Fürst (?) (errichtete er (?)) in Ekissirgal, der Hochstätte
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Nannars (?) « CT VIII pI. 17 c; vgl. ekis-sir5-gdl e dnanna(?) CT VIII pt 38c; bloßes e-kis-sirö-gdl Ranke Nr. 66. 67; LC Nr. 147 länger e-kis-sirs[-gdIJ e-xgi-si [ ... J kd-dingir-raki mu-d [ü-a ( ?)] »er baute E. ....... in Babyion «; SLC Nr. 264: alam-a-ni mds-sag( ?)-ke. Einzelheiten noch unklar. Nach CT VIII pI. 38 c wohl unmittelbar auf Jahr g folgend. [192.] (i.) id zubi-da-bi-e-su-ul;(-ke) mi(-ni)-in-dun-na »den Zubi-Abiesub. Kanal grub er« Ranke Nr. 72 (Z. 4 ff.) und 73 (Z. 4 ff.) [193.] (k.) nimgir I )-nimgir guskin-ga kü-babbar-ra-bi-da-ke »Blitze aus Gold und Silber« Ranke Nr. 73; CT VI pI. 24 b; vgl. CT VIII pI. 17 b; Nies II Nr.90; Ranke Nr. 72, II9 (I Z. 30); Var. nim-gir Ranke Nr. 76; P Nr.94. Nach Ranke Nr. 72. 73 wohl unmittelbar auf Jahr i folgend. [194. ] (1. ) ad-na-tum-ma (N ame ?) Ranke Nr. II9 (II Z. 30); danach später als Jahr k. [195.J (m.) bdd(-da) a-bi-e-su-ul;-ke ugu kd-gal ididigna bi-in-dit-a »er baute Dur-Abiesub oberhalb des Tigristores« VS VII NI'. 43; CT VIII pI. 27 a; unv. Texte. [196.] (n.) dnanna en izkim-ti-Ia-ni-selO su-nir gal(-gal-Ia) guskin kü-babbar-a a mu-(un-)na-ru-a »dem Nannar, dem Herrn, der seine Zuversicht ist, weihte er große Embleme aus Gold und Silber« CT VIII pI. I b; VS VII Nr.4S: vgl. VS VII Nr. 44. [191.] (0.) d-kal mal; dmarduk-k[atJa ( ?) ididigna gis bi-in-kes-da »mit der hohen Macht Marduks dämmte er den Tigris ab« CT VIII pI. 33 a; vgI. W Nr. 79; zu diesem Ereignis vgI. King, Chronicles II, S. I2S, Z. 8. [198.J (p.) alam den-temen-na(-a) nam-dingir-ra-ni-selO ba-ab-du7 -a »das Bildnis der Gottheit Entemena machte er ihrer Gottheit gemäß herrlich « CT VIII pI. 33 b; vgI. VS VII Nr.46 (und 47?)· _1199.) (q.) alam gal-gal su-sar-sar I) Wohl Brünnow 6964 ff.
(oder su-mu-mu) »große betende Bildnisse « CT VI pI. 38 a. [200.] (r.) sag-dü-dü dmarduk(-ke id) a-bi-e-(su-u!J mu-un-ba-al-a) »auf den erhabenen Rat Marduks grub er den Abiesub-Kanal« Ranke Nr.77, ergänzt durch unv. Texte. [201.J (s.) nun buru-na tU dutu-ke gis in-na-an-tuk-tuk-a har-kin kalam-mani-ta »der demütige v Fürst, den 5amas erhört, hat auf das seinem Lande zuteil gewordene Orakel hin [ ...... J« P Nr. 9S· 96. [202. J (t.) d-kal sa-as-gu [b . .... ] er en ( ?) kalam-ma-se10 as-me [ ...... J »an Kraft vollkommen [ .... stellte er] für das Heer des Landes eine Sonnenscheibe [aus ..... herJ« Ranke Nr. 68; vgl. CT II pI. 24; Fr Nr.3I, [203.J (u.) alam dmarduk d~ar-pa-ni tum-bi-da-ke >lein Bildnis von Marduk und Sarpanitu« P Nr. 91 (Z. 8 f.; 2S f.). [204.] (v.) uru lu-!Ja-jaki gu id a-raah-tum-ka mu-un-dit-a »er baute die Stadt Lubaja am Ufer des ArabtuKanals« LC Nr. 148 (Z. 8 ff.; 23 ff.). [205.] (w.) alam nig-si-sd su-d~(?) gar-ra a-bi-e-su-ul; nam-nun-selO m [uun-dim-ma(?)] »ein Bildnis der Gerechtigkeit, herrlich (?) gemacht, [stellte ( ?)] Abiesub für (seine) Hoheit her « P Nr·93· [206.] (x.) alam-a-ni gab(?)-lis(?) abbi-a [ .... ] u 6-nir-ra e-babbar-ra-selO igi dutu-se 10 i-ni-tu-ra »sein Bildnis ...... . [ ••.• J brachte er in den Tempelturm von Ebabbar vor Samas hinein« P Nr. 97: vgl. Jahr 2II. [201.] (y.) [dnanJna dmarduk-bi-da inim in-ne-en-dug-dug-ga sa mu-u [n . .• ... ] sita(?) x x [ ...... ] »da Nannar und Marduk das Wort, das er zu ihnen geredet hatte, [erhörten, weihte er ihnen) (?) einen Streitkolben (?) [ ..• .... ]« P Nr.92. [208.] (z.) sag-mal; guskin !Jus-a >leinen Riegel (?) aus funkelndem Gold « Ra n k e Nr. 69, Z. S f. und Z. IS ff. (an letzterer Stelle noch unklare Zeichen hinter l;us-a). [209.] (aa.) na'as-sal na'as-sal-a na . .•
DATENLISTEN · .. bi diskur-ri Zu . ... . -bi-da-ke I) • • • • • Steine .... für Adad und ..... « J ohns, List, S. 20 (unter T) nach unv. Texten. [210.] (bb.) dsin dsak-kal(?)-bi-ta ... · . . . kak la ....... bi-ib-gi-es-a (unklar) : J ohns, List, S. 20 (unter U) nach unv. Texten. 211. (28.) alam-a-ni mas-gar-sa-a (alama-ni gis-kaI ( ?)) gab-te in-ne-da ( ?) -an[ ..... ] »sein Bildnis .... " sein Bildnis · ....... [ ...... ]« MAP Nr. 2, ergänzt nach Ranke Nr. 7S; vgI. ferner Ch. Nr. 2S0; SLC Nr. 264 (Var. sa-ba( ?)-a); Ranke Nr. 71 (Z. 3f.; 9f.); 74. 82 (Z.ISf.) Nach letzterem Text sind es S Jahre bis zum Jahre 216. Vgl. Jahr x? 9. Ammiditana. 212. (1.) ad-gi(gi4 )-a gu-Ia (dutu) dmarduk-(bi-da-)ke >lauf den erhabenen Ratschluß des 5amas und des Marduk« D, H, B, ergänzt nach CT VI pI. 24a. Abgekürzt mu am-mi-di-ta-na lugal-e CT VI pI. 26b. 213. (2.) sib ni-tug se-ga den-lil-ke »der erhabene Hirt, der Liebling Enlils« D, H, B; statt den-lil-ke findet sich dutu diskur-bi-da-ta VS VII Nr. 48, dutu dmarduk-bi-da Ch Nr. 189, dutu MAP Nr. 68. 214. (3.) es-bar ma!J (-a dingir gal-gal-Ia sag-du-a-ni an-la-al) nam-a-gdl-la dmar = duk-ke (in-ne-en-gar-ra-ta) »in der hohen Entscheidung der großen Götter erhob er sein Haupt (und) mit der ihnen von Marduk bereiteten Kraft« B, D, H, ergänzt nach MAP Nr. II9; statt in-ne-engar-ra-ta (CT IV pI. IS a) hat VAT II84 (unv.) uku kalam-ma-na >mnter (?) den Leuten seines Landes«. 215. (4.) gibil egir meues (Jahr) nach >ein Bildnis seiner Hoheit, das
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am Thron des hohen Heiligtums aufgestellt (?) wurde, brachte er nach Esagila hinein« D, B, H, ergänzt nach VAT 803 (unv.). 217. (6.) (dutu lugal sigs-na) gifgu-za ki-bad-gub-a (guskin-ga e-babbar-ra-se lO in-na-an-tu-ra) »für 5amas, seinen gnädigen ( ?) Herrn, brachte er einen ... -Thron aus Gold nach Ebabbara hinein« D, H, B; Ergänzung der ersten Hälfte nach VAT 6066 (unv.), der zweiten nach W Nr. So. 218. (7. ) alam-a-ni sub-sub-bi an-didi-a (gifgidru su an-du7 -a it alam-a-ni mds igi-dus-a e-sag-ila-se10 i-ni-in-tu-ra) »sein Bildnis, (das ihn darstellt, wie) er Gebete verrichtet, indem er ein Szepter hält (?), und sein Bildnis (das ihn darstellt, wie) er ein Opferlamm inspiziert, brachte er in den Tempel Esagila hinein« D, H, ergänzt nach P Nr. 102 (bloßes sub-a) und VS VII Nr. So. 219. (8.) alam nam-lugal-la-ni (alam guskin-ga-ke su-a bf-in-du7-a) e-babbarra-se lO in-ni-tu-ra »sein Königsbildnis, ein aus Gold verfertigtes Bildnis, brachte er in den Tempel Ebabbara hinein« D, H, ergänzt durch VAT 6°91 (unv.). 220. (9.) (nam (? )-gal ( ?) ki-tus dmarduk-ke) ma-ds-ka-an-am-mi-di-ta-naki (gu idburanunu) »... , die Wohnstätte Marduks, Maskan-Ammiditana am Ufer des Euphrah H, D (mas-kdn), ergänzt nach Johns, PSBA XXIX (1907), S.309. 221. (10.) gibil egir meues (Jahr nach