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A Z bis
herausgegeben von Hans Baier
In gleicher Ausstattung sind erschienen: „Computerlexikon von Abis Z" (Nr...
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A Z bis
herausgegeben von Hans Baier
In gleicher Ausstattung sind erschienen: „Computerlexikon von Abis Z" (Nr. 0093) „Lexikon der Synonyme" (Nr. 0095) „Umweltfreundliche Haushaltstips von Abis Z" (Nr. 0097) „Zitate und Sprichwörter von A bis Z" (Nr. 0098)
Angaben zu den ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken finden Sie unter dem Stichwort Jugoslawien.
Redaktionsschluß: 29.06.1992
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Länderlexikon von A bis Z : von Afghanistan bis Zypern / hrsg. von Hans Baier. - Niedernhausen/Ts.: Bassermann, 1993 ISBN 3-8094-0093-9 NE: Baier, Hans [Hrsg.]
ISBN 3 8094 0093 9 © 1993 by Bassermann'sehe Verlagsbuchhandlung, 6272 Niedernhausen/Ts. Die Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen. Titelgestaltung: Zembsch' Werkstatt, München Titelfoto: dpa Zeichnungen: Ulrike Hoffmann, Bodenheim; Daniela Schneider, Frankfurt Die Ratschläge in diesem Buch sind von Herausgeber und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Herausgebers bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Gesamtkonzeption: Bassermann'sehe Verlagsbuchhandlung, D-6272 Niedernhausen/Ts. 817 2635 4453 6271
Inhalt Vorwort _________________________________________
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Die Kontinente ____________________________________ Die Erde _______________________________________ Die größten Staaten _______________________________ Die bevölkerungsreichsten Staaten____________________ Die höchsten Berge _______________________________ Die längsten Flüsse _______________________________ Die größten Seen ________________________________ Die größten Inseln________________________________ Übersichtskarten Länder und Kontinente_______________ Europa_________________________________________ Asien _________________________________________ Afrika _________________________________________ Nord- und Mittelamerika___________________________ Südamerika _____________________________________ Australien und Ozeanien ___________________________ Antarktika _____________________________________
9 10 11 12 13 13 13 13 14 22 23 25 26 27 28 29
Die Länder der Erde _______________________________ 31 Von Afghanistan bis Zypern_________________________ 32 Anhang _________________________________________ 247 Die 16 deutschen Bundesländer _____________________ 248 Internationale Organisationen (Auswahl) _______________ 260 Institutionen der Europäischen Gemeinschaft____________ 269 Die Mitgliedsstaaten des Europarates (mit Beitrittsjahr)_________________________________ 273 Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (mit Beitrittsjahr) ________________________________273 Weltwirtschaft ___________________________________ 276 Länder mit dem höchsten Bruttosozialprodukt ________ 276 Weltproduktion ________________________________ 276 Weltförderung ________________________________ 279 Welternte_____________________________________ 280 5
Produktion ausgewählter landwirtschaftlicher Erzeugnisse __________________ 283 Welthandel __________________________________ 284 Weltverkehr __________________________________ 284 Die größten Flughäfen der Welt ___________________ 285 Die größten Seehäfen der Welt ____________________ 285 Länderhinweise__________________________________ 286 Hauptstädte und die jeweiligen Länder ________________ 287 Währungen ____________________________________ 290 Nationalfeiertage ________________________________ 292 Internationale KfZ-Kennzeichen der Länder ____________ 294 Weltzeituhr _____________________________________ 296 Olympische Spiele der Neuzeit______________________ 297
6
Vorwort ben in Ägypten? Welchen Problemen sieht sich gegenwärtig die Regierung Algeriens ausgesetzt? Was wurde aus der Sowjetunion, aus ihren Teilrepubliken, die jetzt mehrheitlich der GUS angehören? Dieses Länderlexikon will in knapper Form Antworten geben, Informationen vermitteln über die Staaten der Erde, von Afghanistan bis Zypern. Übersichtlich aufbereitet, mit einer Vielzahl von Fakten und Zahlen, und doch nur das Wichtigste und Aktuellste zusammenfassend, bietet sich dieses Nachschlagewerk als Handbuch für Haus und Büro oder als Auskunftsbuch für Bildung und Freizeit an. Es gibt zugleich einen kurzen Überblick über die UNO und andere wichtige internationale Organisationen.
Die Länder der Erde, die Weh von heute im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts: Wieviel Menschen leben hier, welche Sprachen werden gesprochen, wie heißen die größten Städte, was charakterisiert die Landschaft eines Staates, wie ist seine aktuelle Lage? Fragen über Fragen ergeben sich beim täglichen Lesen der Zeitung, vor dem Fernseher, am Radio, im Gespräch. Zum Beispiel: Wie heißt die Hauptstadt von Liberia? Welche Währung gilt in Nepal? Wie lautet die heutige Staatsbezeichnung von Obervolta? Wie groß ist Bolivien? Welche Staatsform hat Barbados? Wann begeht Spanien seinen Nationalfeiertag? Wie viele Einwohner hat Neuseeland? Welche Religion prägt das Le-
7
Die Kontinente
9
Die Erde Von Europa bis zur Antarktika Für die Entwicklung der Weltwirtschaft am Ende der achtziger Jahre war der seit etwa 1983 zu beobachtende konjunkturelle Aufschwung in den meisten Industrieländern bei gleichzeitig starken ökonomischen Abweichungen zwischen den führenden westlichen Industriestaaten und den wirtschaftsschwachen Entwicklungsländern charakteristisch. Außenwirtschaftliche Unterschiede zwischen den führenden Industrieländern blieben bestehen. Insgesamt wurde zum Beispiel 1989 eine Wachstumsrate von etwa +3,5 Prozent erreicht. Der Anteil der Entwicklungsländer an dieser positiven Bilanz war relativ gering. Der politisch-ökonomische „Ostblock" mit den RGW-Staaten zerbrach 1989/90; die meisten osteuropäischen Staaten begannen mit einer neuen, marktwirtschaftlichen Orientierung. 166 Staaten gehören der Organisation der Vereinten Nationen (UNO) an. Als eine ihrer wichtigsten Aufgaben sieht die Organisation zu Beginn der neunziger Jahre die Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in den Ländern der dritten Welt an. Den Weltfrieden und die internationale Sicherheit und Gerechtigkeit zu gewährleisten bleibt vorrangiger Auftrag der UNO.
Erdoberfläche 510,1 Millionen km2 Meeresfläche 360,8 Millionen km Festlandfläche 149,3 Millionen km2 Bevölkerung ca. 5,129 Milliarden Bewohner Unsere Welt, die Erde, als Planet Teil unseres Sonnensystems, existiert seit rund 5 bis 6 Milliarden Jahren. Von der Gesamtoberfläche der Erde werden 70 Prozent von Meeren und knapp 30 Prozent vom Festland eingenommen. Auf der südlichen Halbkugel dominiert das Wasser, auf der nördlichen das Festland. 7 Kontinente (Europa, Asien, Afrika, Nord- und Südamerika, Australien, Antarktika) sowie 3 Ozeane (Pazifischer, Atlantischer und Indischer Ozean) prägen die Oberflächengestalt. Europa und Asien sowie Nordamerika, auf der nördlichen Hälfte gelegen, haben die größte Flächenausdehnung. Als mittlere Höhe der Landfläche wurden 875 m, als mittlere Tiefe der Ozeane 3800 m errechnet. Von der gesamten Festlandfläche sind etwa 80 Millionen km2 (etwa 60 Prozent) bewohnbar, nur rund 13,5 Millionen km2 werden als Ackerland genutzt. Gegenwärtig bestehen etwa 190 Staaten, in denen weit über 5 Milliarden Menschen leben. Allein Asien wird von etwa 3,3 Milliarden Menschen bevölkert. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts verdreifachte sich die Anzahl der Bevölkerung. 10
Die größten Staaten der Erde Rang
Land
Quadratkilometer
1
Rußland
17 075 400
2
Kanada
9 976 610
3
China
9 596 961
4
USA
9 363 123
5
Brasilien
8 511965
6
Australien
7 686 849
7
Indien
3 287 590
8
Argentinien
2 776 889
9
Kasachstan
2 717 300
10
Sudan
2 505 813
11
Algerien
2 381 741
12
Zaire
2 345 409
13
Saudi-Arabien
2 149 690
14
Mexiko
1 958 201
15
Indonesien
1 919 443
16
Libyen
1 759 540
17
Iran
1 648 000
18
Mongolei
1 565 000
19
Peru
1 285 216
20
Tschad
1 284 000
21
Niger
1 267 000
22
Angola
1 246 700
23
Mali
1 240 192
24
Äthiopien
1 221 900
25
Südafrika
1 221 037
26
Kolumbien
1 138 914
27
Bolivien
1 098 581
28
Mauretanien
1 025 520
29
Ägypten
1 001 449
30
Tansania
945 087
11
Die bevölkerungsreichsten Staaten der Erde Rang
Land
Einwohner in Mill.
1
China
1 113,6
2
Indien
844,0
3
USA
248,7
4
Indonesien
167,9
5
Brasilien
153,3
6
Rußland
137,5
7
Japan
123,7
8
Nigeria
114,0
9
Pakistan
105,4
10
Bangladesch
104,5
11
Mexiko
88,6
12
Deutschland
79,7
13
Vietnam
64,4
14
Philippinen
58,7
15
Italien
57,7
16
Großbritannien und Nordirland
57,2
17
Türkei
57,0
18
Frankreich
56,6
19
Thailand
54,5
20
Iran
53,1
21
Ägypten
53,1
22
Ukraine
50,6
23
Äthiopien
48,8
24
Korea-Süd
42,8
25
Myanmar
40,8
26
Spanien
39,2
27
Polen
37,9
28
Zaire
36,0
29
Argentinien
32,4
30
Kolumbien
30,2
12
Die höchsten Berge der Erde Name
Land
Mount Everest
Nepal/China
Höhe (m. ü. M.) 8848
K2 (Chogori, Godwin Austen)
Pakistan/China
8611
Kanchenjunga
Indien/Nepal
8578
Lhotse I
Nepal/China
8501
Makalu
Nepal/China
8475
Die längsten Flüsse der Erde Name
Kontinent/Land
Lauflänge in km
Nil
Afrika
6671
Amazonas
Südamerika
6437
Mississippi (mit Missouri)
Nordamerika
6418
Jangtsekiang
China
5632
Huang He
China
4667
Die größten Seen der Erde Größe in km
Name
Land .
Kaspisches Meer
GUS/Iran
Oberer See
USA/Kanada
82 414
Victoriasee
Kenia/Tansania/Uganda
68 000
Huronsee
USA/Kanada
61800
Michigansee
USA
57 757
394 000
Die größten Inseln der Erde Name
Kontinent
Grönland
Nordamerika
Neuguinea
Australien
785 000
Borneo (Kalimantan)
Asien
746 600
Madagaskar
Afrika
585 500
Baffinland
Nordamerika
507 451
Fläche in km 2 175 600
13
Übersichtskarten über die Länder und Kontinente
Auf den folgenden 7 Seiten finden Sie die Übersichtskarten für Europa, Asien, Afrika, Nordamerika, Mittelamerika, Südamerika und Australien/Ozeanien. Zu Beginn eines jeden Artikels im Kapitel „Die Länder der Erde" ist angegeben, zu welchem Kontinent (entsprechend den oben aufgeführten Karten) das jeweilige Land ge-
hört, die Seite, auf der die Karte zu finden ist, sowie die ungefähre Koordinate auf dem über die Karten gelegten Koordinatennetz. So finden Sie beispielsweise Afghanistan auf der Asienkarte auf Seite 15 und dort ungefähr im Feld B4. Diese Karten dienen lediglich der Übersicht und erheben keinen Anspruch auf völlig exakte Grenzverläufe.
14
Europa 15
Asien 16
Afrika 17
Nordamerika 18
Mittelamerika 19
Südamerika 20
Australien/Ozeanien 21
birgszüge mit größtenteils alpinen Formen reichen von den Pyrenäen über die Alpen, Karpaten und den Balkan bis zum Apennin; vor allem die Alpen und die Pyrenäen tragen große, zum Teil über 4000 m hohe Gipfel. Höchste Erhebung ist der Mont Blanc in den Savoyer Alpen (4810 m). Längster und wasserreichster Strom Europas ist die Wolga (3531 km), die in das abflußlose Kaspische Meer mündet; größter See ist der Ladogasee (18 135 km2) in Rußland. Europa hat die höchste Bevölkerungsdichte aller Kontinente (im Durchschnitt etwa 100 Einwohner pro km2), wobei die Verteilung sehr unterschiedlich ist. Die höchste Dichte weisen - abgesehen von einigen Kleinstaaten - die Niederlande sowie die industriellen Zentren Deutschlands, Belgiens, Frankreichs und Englands auf; am dünnsten besiedelt ist Island. Die größten europäischen Staaten sind Rußland (dessen Territorium zum größten Teil in Asien liegt), Frankreich, Spanien, Schweden, Deutschland, Finnland, Norwegen, Polen, Italien und Jugoslawien; die bevölkerungsreichsten sind Rußland, Deutschland, Italien, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Polen. Europa ist neben Nordamerika das wichtigste Industriegebiet und Wirtschaftszentrum der Erde. Industrielle Zentren liegen vor allem in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg sowie in den Niederlanden, der Schweiz, Österreich, im südlichen Schweden, im Norden Italiens, in der Tschechoslowakei, im südlichen Polen und in Rußland (Raum Moskau) bzw. in der Ukraine (Donezbecken). In Europa vorhandene Bodenschätze (besonders Kohle, Eisenerze, Bauxit, Blei sowie Kalisalze) werden intensiv abgebaut. Die europäischen
Europa Fläche 10 520 000 km2 Bevölkerung ca. 700 Millionen Einwohner staatliche Gliederung etwa 40 Staaten Sprachen Russisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und etwa 40 weitere Sprachen Der zweitkleinste Kontinent, praktisch nur eine Halbinsel von Asien, bildet zusammen mit diesem größten Kontinent Eurasien; zwischen beiden gibt es keine natürliche Grenze. Europa reicht vom Nördlichen Eismeer (Nordkap) bis zur Straße von Gibraltar, vom Atlantischen Ozean bis zum Ural und dem Kaspischen Meer. Island sowie die Mittelmeerinseln (mit Ausnahme der vor der Westküste Kleinasiens sowie Zyperns) gehören zu Europa. Etwa zwei Drittel der Oberfläche gehören zum Rumpf des Kontinents, 27 Prozent entfallen auf die 4 großen Halbinseln: Skandinavien, Iberische Halbinsel, Apennin- und Balkanhalbinsel; 8 Prozent auf die größte Inselgruppe, die Britischen Inseln. Der reich gegliederte Erdteil mit tiefen ozeanischen Eingriffen (Barentssee, Ostsee, Nordsee, Ärmelkanal, Biscaya, Mittelmeer) ist überwiegend Tiefland unter 200 m (60 Prozent), nur 6 Prozent der Gesamtfläche liegen über 1000 m. Das europäische Flachland erstreckt sich von den Weiten des nördlichen Osteuropa über das Norddeutsche Tiefland bis in den Norden von Frankreich. Zur Mittelgebirgszone gehören die Gebirge Skandinaviens und der Britischen Inseln sowie die festländischen Mittelgebirge, darunter die in Deutschland. Faltenge22
Staaten haben über 50 Prozent Anteil am Welthandel, darunter sowohl im Austausch von Fertigerzeugnissen wie auch beim Import von Rohstoffen (besonders Erdöl) und billigen Massengütern. Führende Handelsländer sind Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien. In einigen Staaten hat der Tourismus erhebliche volkswirtschaftliche Bedeutung erlangt. Der Fremdenverkehr spielt besonders für Spanien, Österreich, Italien und die Schweiz eine große Rolle. Westeuropa verfügt über ein dichtes, modernes Verkehrsnetz. Die Landwirtschaft ist im allgemeinen hoch entwickelt; ihr Anteil an der Weltproduktion liegt in einigen Positionen (Roggen, Zuckerrüben, Kartoffeln, Weintrauben) über 70 Prozent. Seit der Mitte der siebziger Jahre beeinflußte der Ost-West-Entspannungsprozeß positiv die politische und ökonomische Zusammenarbeit der europäischen Staaten (erste KSZE-Konferenz 1975 in Helsinki). Ende der achtziger Jahre vollzog sich in den meisten osteuropäischen Staaten eine politische Wende zu demokratischen, pluralistischen Gesellschaftsformen, die zugleich den begonnenen europäischen Einigungsprozeß („gemeinsames Haus Europa") förderte. Ein Meilenstein auf diesem Weg war die Vereinigung der beiden deutschen Staaten im Herbst 1990. Die bislang nur westeuropäische Staaten umfassenden Organe der Europäischen Gemeinschaft (EG) gewannen zunehmend auch für mittel- und osteuropäische Staaten an Bedeutung.
Asien Fläche 44 399 580 km2 Bevölkerung ca. 3,28 Milliarden Einwohner staatliche Gliederung etwa 45 Staaten Sprachen vorwiegend asiatische Sprachen (Chinesisch, Russisch, Hindi, Indonesisch, Japanisch, Malaiisch, Persisch) sowie Arabisch und Englisch und weitere Sprachen Asien ist der größte Kontinent der Erde, er umfaßt fast ein Drittel der Landfläche. Zusammen mit Europa bildet Asien als Eurasien eine geschlossene Landmasse. Asien erstreckt sich von der Inselgruppe Sewernaja Semlja im Norden bis zur Insel Sumba im Malaiischen Archipel im Süden über rund 11 000 km, zwischen Kap Baba in der Türkei im Westen und Kap Deshnjow in der ehemaligen Sowjetunion im Fernen Osten über rund 9000 km mit einem Zeitunterschied von 11 Stunden. Die geographischen Grenzen zwischen Europa und Asien verlaufen am Uralgebirge und Uralfluß zum Kaspischen Meer über den Kaukasus. Von Afrika ist Asien durch den Suezkanal und den Graben des Roten Meeres getrennt. Die 92 km breite Beringstraße trennt Asien von Amerika. In Asien existieren über 45 unabhängige Staaten, einschließlich Rußland und der Türkei, deren Territorien auch Teile Europas umfassen. Die größten asiatischen Staaten sind Rußland, China, Indien, Saudi-Arabien und Indonesien; die bevölkerungsreichsten China, Indien, Rußland, Indonesien und Japan. Etwa vier Fünftel der asiatischen Bevölkerung leben in Süd- und Ostasien. Am 23
dichtesten besiedelt sind die Nordchinesische Ebene und das Rote Becken in China, die Gangesebene in Vorderindien, die japanischen Inseln und die indonesische Insel Java. Geographisch gliedert sich der Erdteil in Vorderasien, Südasien, die südostasiatische Inselwelt, Zentralasien, Ostasien sowie das (europäische und asiatische) Gebiet Rußlands. Niederasien umfaßt im Süden die heiße Tiefebene von Turan und nördlich, jenseits der Kirgisenschwelle, Sibirien. Kerngebiet Hochasiens bildet das gebirgige Innerasien mit dem Hochland des Iran. Umrahmt von den höchsten Bergen der Erde im Gebirgssystem von Hindukusch, Pamir, Tienschan, Altai, Chingan, Kunkun, Karakorum und Himalaja, liegen Tibet, das gewaltigste Hochland der Erde, und die Wüstengebiete des Tarimbeckens und der Mongolei. Ostasien umfaßt die Mandschurei, Korea, Japan und China. Südasien, durch die Höhen des Himalaja von Innerasien abgeschirmt, teilt sich in Vorderindien mit Bengalen, der regenreichsten Landschaft der Erde, sowie Hinterindien; hier schließen sich die Inseln des Malaiischen Archipels an. Den westlichen Teil des Kontinents bildet die Großlandschaft Vorderasien mit Iran, Armenien, Kleinasien und der arabischen Halbinsel. Die längsten Flüsse Asiens sind der Jangtsekiang, der Hwangho und der Amur; mit Abstand der größte See ist das (abflußlose) Kaspische Meer. Asiens Wirtschaft weist unterschiedliche Strukturen auf. Es gibt hochindustrialisierte Staaten, an Rohstoffen reiche Länder sowie ökonomisch rückständige Länder; letztere wurden oftmals durch Naturkatastrophen und regionale Kriege schwer geschädigt. Bei
den meisten Ländern blieb die Landwirtschaft die traditionelle Basis der Wirtschaft. Die arabischen Staaten verfügen über die reichsten Erdölvorkommen der Welt; bedeutende Vorräte an Kohle und Eisenerzen gibt es in den Republiken der ehemaligen Sowjetunion, in China und Indien. Seit den sechziger Jahren ist die Industrieproduktion in Asien um ein Vielfaches angestiegen; industrielle Zentren befinden sich in Rußland (Westsibirien), Kasachstan, in China, Indien, Hongkong und vor allem in Japan. Am Welthandel ist Asien mit etwa 20 Prozent beteiligt, führende Handelsmacht ist Japan. Mit der Entkolonialisierung entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg in Asien neue Staaten, von denen sich viele der Gruppe der nichtpaktgebundenen (blockfreien) Staaten anschlössen. Verschiedene Regionen, vor allem der Nahe Osten, blieben internationale Konfliktherde. Zwischenstaatliche Kontakte, darunter die der arabischen Länder, sowie Vermittlungsversuche der UNO führten bisher noch zu keiner dauerhaften, friedlichen Regelung.
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In Ostafrika gibt es ausgeprägte Grabensysteme, in denen sich große Seen (Victoria-, Tanganjika-, Njassasee) befinden. Bedeutendste Flüsse sind der Kongo als wasserreichster und der Nil als längster afrikanischer Strom. Afrikas Wirtschaft ist unterschiedlich entwickelt. Die Industrialisierung setzte überwiegend erst nach der Gewinnung der Unabhängigkeit und Beseitigung der Kolonialherrschaft in den sechziger Jahren unseres Jahrhunderts ein. Es gibt einige wenige Industrieländer, mehrere fortgeschrittene Entwicklungsländer sowie größtenteils Agrarländer, die eine Selbstversorgung ihrer Bevölkerung anstreben. Viele afrikanische Staaten gehören zu den ärmsten Ländern der Welt; die Auslandsverschuldung ist sehr hoch. Der Kontinent ist reich an Bodenschätzen; in einigen Regionen nahm auch die Erdölförderung zu. Natürliche Hindernisse, besonders geographische und klimatische Bedingungen, hemmten bisher den erforderlichen Ausbau der Verkehrswege. Die unabhängigen afrikanischen Staaten spielen zunehmend eine gewichtigere Rolle in der Weltpolitik. Sie versuchen auf sehr unterschiedliche Weise, Abhängigkeit von früheren Kolonialmächten zu überwinden, soziale Sicherheit für die Bevölkerung ihrer Länder zu schaffen und eine moderne Industriegesellschaft aufzubauen.
Afrika Fläche 30 281 812 km2 Bevölkerung ca. 610 Millionen Einwohner staatliche Gliederung etwa 55 Staaten Sprachen vorwiegend afrikanische Sprachen sowie Englisch, Französisch, Arabisch, Portugiesisch und andere Sprachen Der zweitgrößte Kontinent umfaßt ein Fünftel der Landfläche der Erde; er erstreckt sich beiderseits des Äquators von Norden nach Süden mit etwa 8000 km über 72 Breitengrade, von Osten nach Westen mit etwa 7600 km über 69 Längengrade. Nach Australien ist Afrika der am dünnsten besiedelte Erdteil. Über 80 Prozent der Bewohner sind Schwarze, im Norden und Osten haben die Araber den größten Anteil an der Bevölkerung. Besonders stark besiedelt sind das Niltal und die Küstengebiete Nordafrikas. Weite Gebiete, besonders die Sahara, sind nahezu unbewohnt. In Afrika bestehen heute über 50 unabhängige Staaten; die größten sind der Sudan, Algerien, Zaire, Libyen und der Tschad; die bevölkerungsreichsten afrikanischen Länder sind Nigeria, Ägypten, Äthiopien, Zaire und Südafrika. Geographisch läßt sich der Kontinent in die Gebiete Atlasländer, Sahara, Sudan, Kongogebiet, östliches und südliches Hochafrika unterteilen. Charakteristisch sind große Beckenlandschaften (Tschad-, Obernil-, Kongo-, Kalaharibecken), die durch breite, flache Schwellen (Sahara-, Guinea-, Asande-, Lundaschwelle) voneinander getrennt sind. 25
(Kanadischer Schild) kennzeichnen die nordamerikanische Landschaft. Höchster Berg Nordamerikas ist der Mount McKinley (6193 m); längster Fluß der MississippiMissouri (6418 km), größter See der Obere See (82 414 km2). Mittelamerika, die Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika, weist sowohl Zweige der amerikanischen Gebirgsketten, Hochflächen wie auch Tiefländer auf. Die Gebirgszüge setzen sich teilweise auf den Westindischen Inseln fort. Größte Länder der Region sind Kanada, die USA und Mexiko, das bevölkerungsreichste Land sind die USA. Kleinstes Staatsgebiet in Mittelamerika ist El Salvador, in der Karibik Grenada und Barbados. Der Wirtschaftsraum Nordamerika hat für die gesamte Weltwirtschaft, vor allem durch die Industriemacht USA und das mit ihr ökonomisch eng verflochtene Kanada, außerordentliche Bedeutung. Mittel am erikas Industrie ist noch wenig entwickelt und weitgehend von ausländischer finanzieller Hilfe abhängig; vorrangig konzentriert sich die Wirtschaft der mittelamerikanischen Staaten auf die Verarbeitung von Nahrungs- und Genußmitteln sowie TextilrohStoffen. Die USA und Kanada haben seit den siebziger Jahren aktiv am Ost-West-Entspannungsprozeß und der sich herausbildenden politischen und ökonomischen Kooperation in Europa (KSZE-Prozeß) teilgenommen. Die meisten Länder Mittelamerikas gehören zur Gruppe der blockfreien Staaten.
Nord- und Mittelamerika Fläche 24 242 363 km2 Bevölkerung ca. 380 Millionen Einwohner staatliche Gliederung etwa 22 Staaten Sprachen vorwiegend Englisch, Spanisch, Französisch und andere Sprachen Nord- und Mittelamerika bilden gemeinsam mit Südamerika den Doppelkontinent Amerika. Das eigentliche Nordamerika reicht von Grönland und dem kanadisch-arktischen Archipel im Norden bis zum Golf von Tehuantepec bei Mexiko; Mittelamerika bis zum Golf von Darien bei Panama im Süden. Die Karibik mit dem Westindischen Archipel wird geographisch gesehen dem Kontinent zugeordnet. In Nord-Süd-Richtung ist Nordamerika 7000 km lang, in Ost-West-Richtung bis 6000 km breit. Mittelamerika ist wechselnd zwischen 500 km (bei Mexiko) und 50 km breit (bei Panama) und etwa 1900 km lang. Das übersichtlich gegliederte Nordamerika (etwa 21,5 Millionen km2) wird, abgesehen von den sich im Osten auf 2000 km Länge erstreckenden Appalachen, vom Hochgebirgssystem der Kordilleren im Westen geprägt, die von den Aleuten (in Alaska) durch ganz Nord- und Mittelamerika bis zu den Anden nach Südamerika ziehen. Mehrere parallele Gebirgsketten der Kordilleren mit ihrem Rückgrat, dem Felsengebirge (Rocky Mountains), sowie ausgedehntes Tieflandsgebiet mit weiträumigen Becken (Great Basin, Hochland von Mexiko), den großen Ebenen (Great Plains) und dem Gebiet der Großen Seen und des St. Lorenz-Stroms 26
unterschiedlich ausgeprägt sind. Neben Ländern mit großer Rückständigkeit gibt es Staaten mit starker Industriekonzentration und ertragreicher Landwirtschaft. Für den größten Teil der Bevölkerung ist nach wie vor die Landwirtschaft Lebensgrundlage. Erdöl, Eisenerze, Kupfer sowie Kaffee und Fleisch gehören zu den wichtigsten, den Welthandel wesentlich beherrschenden Exportgütern der Region. Die Zusammenarbeit der Staaten auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet hat sich in verschiedenen Formen vertieft. Die meisten Länder des Kontinents gehören zur Gruppe der blockfreien Staaten. Unter dem Begriff Lateinamerika (auch Iberoamerika) werden die Länder Süd- und Mittelamerikas zusammengefaßt, die als Folge der Kolonialisierung bis ins 19. Jahrhundert maßgeblich von der Kultur und Sprache der Länder der Iberischen Halbinsel (Spanien, Portugal) beeinflußt wurden.
Südamerika Fläche 17 798 273 km2 Bevölkerung ca. 320 Millionen Einwohner staatliche Gliederung 13 Staaten Sprachen vorwiegend Spanisch, Portugiesisch und andere Sprachen Südamerika umfaßt den südlichen Teil des amerikanischen Doppelkontinents, von der Punta Gallinas (Kolumbien) im Norden über 7500 km bis zum Kap Hoorn (Chile) im Süden, vom Kap Branco (Brasilien) am Atlantik über rund 5000 km bis zum Kap Parinas (Peru) am Pazifik. Im Norden ist Südamerika über die zentralamerikanische Landbrücke mit Nordamerika verbunden, im Süden reicht es von allen Kontinenten (bis auf 1000 km) am nächsten an die Antarktis heran. Charakteristisch für das Landschaftsbild ist der starke Ost-West-Gegensatz. Den schmaleren Westteil prägen die von Nord- und Mittelamerika herüberziehenden Kordilleren (Anden), der breitere Ostteil wird von den Bergländern Brasiliens und Guayanas, der Amazonasniederung und dem La-PlataTiefland sowie südlich von der Hochebene von Patagonien beherrscht. Höchster Berg Südamerikas ist der Aconhuma (7014 m), längster Fluß der Amazonas (6437 km), größter See der Maracaibosee (14 343 km2). Die größten Staaten dieses Kontinents sind Brasilien und Argentinien; Brasilien ist zugleich das bevölkerungsreichste Land Südamerikas. Die Mehrzahl der südamerikanischen Staaten gehört noch zu den Entwicklungsländern, deren ökonomische Strukturen sehr 27
Neuseelands auf. In weiten Gebieten dieses Teils der Erde herrscht subtropisches Klima. Besonders dicht besiedelt sind die Ost- und Südostküste Australiens. Entdeckt wurde Australien zu Beginn des 17. Jahrhunderts von den Holländern und Spaniern. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde es von Großbritannien in Besitz genommen. Neuseeland wurde im 19. Jahrhundert zur britischen Kolonie. Zu den zahlreichen kleinen und kleinsten Inseln im Pazifischen Ozean gehören: Neuguinea als größte Insel in Melanesien, die Samoa-Inseln als wichtigste Gruppe in Mikronesien und in Polynesien die Gesellschaftsinseln mit Tahiti sowie die (als Bundesstaat zu den USA gehörenden) HawaiiInseln, die sich aus über 20 einzelnen zusammensetzen. 7 Inseln davon sind bewohnt. Sie sind Vulkane, die sich aus Tiefen bis 5400 m unter dem Meeresspiegel in Höhen von über 4000 m über dem Meeresspiegel erheben.
Australien und Ozeanien Fläche 8 454 552 km2 Bevölkerung ca. 26 Millionen Einwohner staatliche Gliederung etwa 12 Staaten sowie verschiedene abhängige Gebiete Sprachen vorwiegend Englisch sowie Sprachen der ozeanischen Volker Der auf der Südhalbkugel der Erde gelegene kleinste Kontinent erstreckt sich in NordSüd-Richtung über 3680 km, in Ost-WestRichtung über 4100 km. Die Inseln des Pazifischen Ozeans werden geographisch als Ozeanien zusammengefaßt und ebenso wie Neuseeland dem australischen Kontinent zugeordnet. Sie ergeben zusammengezählt eine Landfläche von über 1 Million km2. Die Inseln sind über ein Meeresgebiet von etwa 70 Millionen km2 verstreut. Man unterteilt Ozeanien in Melanesien mit Neuguinea, den Bismarckarchipel, den Salomoninseln, Neukaiedonien, den Loyaltyinseln, den Santa-Cruz-Inseln, den Neuen Hebriden und den Fidschiinseln, in Mikronesien mit den Karolinen, Marianen, Marshallinseln, Gilbertinseln und Nauru sowie in Polynesien mit den Samoa-, Tonga-, Tokelau-, Phönix-, Ellice-, Cookinseln, den Line Islands, den Inseln Französisch-Polynesiens, den lies Wallis und lies d'Horn, den Hawaii-Inseln und der Osterinsel. Als Kontinent der Weite und Gleichförmigkeit weist Australien nur geringe Höhenunterschiede auf. Einzelne Gebirgszüge, darunter die Ostaustralische Kordillere und die Australischen Alpen, gliedern die Landschaft. Ähnliche Strukturen weisen die einzige dem Kontinent vorgelagerte größere Insel Tasmanien sowie die beiden Hauptinseln 28
len der Küste ist eine geringe Vegetation vorhanden. Der antarktische Kontinent ist in Sektoren aufgeteilt, die von Argentinien, Australien, Chile, Frankreich, Großbritannien, Neuseeland und Norwegen beansprucht werden. Die USA und die ehemalige Sowjetunion stellten keine Hoheitsansprüche, sind jedoch (gemeinsam mit den genannten Staaten sowie Belgien, Japan und Südafrika) an dem 1959 geschlossenen Internationalen Antarktisvertrag beteiligt. Er beinhaltet ein multilaterales Abkommen zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung im Südpolargebiet. Außerdem soll der Vertrag sicherstellen, daß die Nutzung dieses Gebietes ausschließlich friedlichen Zwecken dient. Mehrere andere Länder, darunter Deutschland, erstreben eine Vollmitgliedschaft in dem Vertrag an.
Antarktika Fläche zwischen 13,2 und 14,1 Millionen km2 Bevölkerung unbewohnt; seit 1957/58 einige wissenschaftliche Forschungsstationen als Dauersiedlungen Der um den Südpol gelegene antarktische Kontinent ist zu 99 Prozent seiner geschätzten Fläche mit Eis bedeckt, dessen Gesamtvolumen (etwa 26 Millionen km3) rund 90 Prozent des auf der Erde vorhandenen Gletschereises ausmacht. Zusammenhängende Hochflächen aus Eis prägen das antarktische Festland; größte Schelf eistafeln am Kontinentrand sind das Ross-Eisschelf (530 000 km2) und das Filchner-Eisschelf (415 000 km2). Aus den Eismassen treten einzelne Gebirge heraus, die in der westlichen Antarktis alpinen Charakter annehmen. Einzelne Bergmassive ragen bis über 5000 m auf (Sentinel-Mountains, 5140 m). An der Küste gibt es sogar einige eisfreie Süßwasserseen (unter anderem im KöniginMarie-Land). Das Gebiet ist sehr lebensfeindlich. Vorherrschend sind Flechten, Moose und Algen. Auch die Tierwelt ist arm. Vorhanden sind wirbellose Tiere, wie Insekten, Fadenwürmer u. a. Im Gegensatz dazu ist das Pflanzen- und Tierleben im und auf dem Meere wesentlich reichhaltiger. An Bodenschätzen sind Erdöl, Kohle, Eisenund Kupfererze sowie Nickel nachgewiesen. Antarktika hat das strengste, kälteste und stürmischste Klima der Erde; im Sommer (November bis Mai) liegt die mittlere Temperatur bei 8 "C, im Winter (Juni bis Oktober) bei - 40 °C. An einzelnen eisfreien Stel29
Die Länder der Erde
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Von Afghanistan bis Zypern
Afghanistan Asien, Seite 16, B4 amtlich Republik Afghanistan Staatsform Republik (Einparteienstaat) Hauptstadt Kabul (1,2 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 29 Provinzen Fläche 652 090 km2 Bevölkerung 15,5 Millionen Einwohner (= 24 je km2) Amtssprache Paschtu Religion moslemisch (98 Prozent) Nationalfeiertag 27. April Währung 1 Afghani (Af) = 100 Puls
Westen mit Einflüssen vom Mittelmeer; im Osten gibt es teilweise sommerlichen Monsunregen. Der überwiegende Teil des Landes ist jedoch Trockengebiet. Die Schneegrenze Hegt im Koh-i-baba bei 5100 m über dem Meeresspiegel. Ausschließlich hier sind die Gipfelregionen vergletschert. Heißester Monat ist der Juli mit Ausnahme des Südostens (hier hat der Juni das höchste Temperaturmittel). Bevölkerung Das eigentliche Staatsvolk bilden die über 50 Prozent Paschtu sprechenden Afghanen. Im Land leben außerdem etwa 20 Prozent Tadschiken, 9 Prozent Usbeken, 9 Prozent mongolstämmige Hesoreh. Rund 10 Prozent der Landesbevölkerung sind Nomaden oder Halbnomaden. Etwa drei Viertel der Bevölkerung sind Analphabeten. Die Lebenserwartung liegt bei 40 Jahren. Nach Schätzungen befinden sich etwa 5,5 Millionen Menschen aus Afghanistan als Flüchtlinge außer Landes, davon ca. 3,4 Millionen in Pakistan, ca.1,1 Millionen in Iran.
Landesnatur Afghanistan wird vom zentralen Gebirgsland des Hindukusch (bis 7000 m), dem Bergland der nördlichen Region und der südlichen Beckenlandschaft mit ihren Sand- und Tonwüsten geprägt. Im Norden hat das Land Anteil an der Wüste von Turkestan. Das Klima ist extrem kontinental, mit großen Temperaturunterschieden und geringen Niederschlägen im Winter, im 32
Größere Städte Kandahar (203 000 Einwohner), Herat (160 000 Einwohner).
Ägypten Afrika, Seite 17, D2/3 amtlich Arabische Republik Ägypten Staatsform Präsidial republik Hauptstadt Kairo (6,3 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 25 Provinzen und Gouvernorate Fläche 1 001 449 km2 Bevölkerung 53,1 Millionen Einwohner (=52 je km2) Amtssprache Arabisch Religion moslemisch (93 Prozent; Staatsreligion) Nationalfeiertag 23. Juli Währung 1 ägyptisches Pfund (ägypt. £) = 100 Piasters (P. T.) = 1000 Milliemes
Wirtschaft Nur etwa 4 Prozent der Landesfläche können landwirtschaftlich genutzt werden; die Industrie ist bisher nur schwach entwickelt und hauptsächlich auf die Region Kabul konzentriert. Die vorhandenen Bodenschätze (Steinkohle, Erdgas) werden vor allem für den Export genutzt. Von den Erwerbstätigen sind nahezu 60 Prozent in der Landwirtschaft beschäftigt. Die Ernteerträge sind als Folge der Kriegsschäden (zerstörte Bewässerungsanlagen) stark zurückgegangen. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 220 Dollar pro Kopf. Aktuelle Situation Eine Übergangsregierung in Form eines Interimrates ehemaliger Rebellen hat mit der Verkündung einer Amnestie offiziell die Macht von der kommunistischen Regierung übernommen. Ziel ist die Wiedereinsetzung traditioneller Gesetze des Islam. Die Bevölkerung feierte indessen das Ende des 14jährigen Bürgerkrieges. Innerhalb von 2 Jahren sollen Wahlen stattfinden.
Landesnatur Ägypten umfaßt den Nordosten Afrikas. Etwa 90 Prozent des Jjandes sind Wüste. Fast das gesamte Territorium befindet sich in der tropischen Zone (Libysche und Arabische Wüste), die vom fruchtbaren Niltal durchzogen wird. Die Bewässerung des Tals wurde durch den Bau des Damms bei Assuan (mit dem größten Stausee der Welt, dem Nassersee) reguliert. Im Norden, unterhalb von Kairo, erweitert das Nildelta das ägyptische Kulturland. Das trockene Wüstenklima mit großen Temperaturgegensätzen zwischen Tag und Nacht erlaubt Acker- und Pflanzenbau nur mit Hilfe von Bewässerung. Die Sommermonate (Mai bis September) sind trocken und heiß. Die Winter sind eher mild. Temperaturen bis 45 "C in Kairo und bis 48 °C in Assuan sind im Sommer normal. Die relative Luftfeuchtigkeit kann in der heißen Jahreszeit bis zu 10 Prozent absinken. Der Norden um Alex33
andria gehört zur Randzone des Mittelmeerklimas. Hier beträgt die Höchsttemperatur wegen des Einflusses des Meeres lediglich 35 °C.
ze (Erdöl, Eisenerz, Salze) gewonnen. Die im Nildelta angesiedelte verarbeitende Industrie fördert zugleich den Außenhandel; wichtige Handelsländer sind die USA, Deutschland, Frankreich und Italien. Größtes industrielles Zentrum ist Alexandria. Mit dem Ausbau der Verkehrswege (Eisenbahn, Straßen, Luftverkehr) nimmt auch der Tourismus zu. Die staatliche Fluggesellschaft „Egyptair" ist die zweitgrößte Afrikas.
Bevölkerung Den Hauptteil (etwa 80 Prozent) bilden arabische Nachkommen der alten Ägypter; daneben gibt es zwischen 60 000 und 80 000 Beduinen, im Süden auch Nubier. Für Kinder von 6 bis 12 Jahren besteht Schulpflicht. Die Analphabetenrate liegt dennoch bei 56 Prozent. Ägypten beherbergt 9 Universitäten. 98 Prozent der Ägypter leben im Niltal, etwa 48 Prozent wohnen in Städten; die Lebenserwartung liegt bei 61 Jahren. Die größten Probleme im Gesundheitswesen bereiten Infektionskrankheiten wie zum Beispiel Bilharziose (Wurmkrankheit). Mehr als 4,5 Millionen Ägypter arbeiten als Gastarbeiter in verschiedenen arabischen Staaten. Im Lande wird die Arbeitslosigkeit auf 25 Prozent geschätzt.
Aktuelle Situation Die Regierung (unter Präsident Hosni Mubarak, geboren 1928) bemüht sich um die Lösung der zunehmenden Ökonomischen und sozialen Probleme, die durch Devisenmangel und damit erforderliche Sparmaßnahmen entstanden. Mit der Privatisierung bisher staatlicher Betriebe soll eine liberale Wirtschaftspolitik eingeleitet werden. Außenpolitisch verstärkt Ägypten seine Führungsrolle im arabischen Lager und stellte seit Mai 1989 seine (seit dem Friedensvertrag mit Israel 1979 unterbrochenen) Kontakte zu den übrigen arabischen Ländern, darunter Libyen, wieder her.
Größere Städte Alexandria (2,8 Millionen Einwohner), Gize (1,6 Millionen Einwohner). Wirtschaft Die relativ gut entwickelte Volkswirtschaft beruht auf dem traditionellen gewerblichen Sektor und der Landwirtschaft; 43 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten auf dem Lande, 18 Prozent in der Industrie. Stark ausgeprägt ist die Baumwollproduktion. Die gesamte Nutztierhaltung (Rinder, Büffel, Esel, Schafe, Ziegen, Kamele) ist auf Futterbau angewiesen, da Ägypten über kein natürliches Grünland verfügt. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 bei 650 Dollar pro Kopf. Zunehmend werden Bodenschät34
Eisenerz, Kupfer) und die Erdölindustrie, außerdem die Textil- und Lebensmittelindustrie sowie der Bau von Wasserkraftwerken. 60 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, nur 10 Prozent in der Industrie. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 1200 Dollar pro Kopf. Wichtigste Außenhandelspartner sind Jugoslawien, die CSFR, Italien, Deutschland, Rumänien und Griechenland.
Albanien Europa, Seite 15, D6 amtlich Republik Albanien Staatsform Republik Hauptstadt Tirana (230 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 26 Bezirke Fläche 28 748 km2 Bevölkerung 3,2 Millionen Einwohner (= 109 je km2) Amtssprache Albanisch Religionen moslemisch (69 Prozent), orthodox (20 Prozent) Nationalfeiertage 28. und 29. November Währung 1 Lek = 100 Quindarka
Aktuelle Situation Im Ergebnis freier Wahlen im Frühjahr 1992 wurde ein Führungswechsel mit dem Ziel demokratischer Erneuerung in dem ehemals letzten kommunistischen Staat Südosteuropas vollzogen. Staatspräsident wurde Sali Berisha (geboren 1944). Seine Regierung setzt sich für die Integration Albaniens in Europa ein und will angesichts der desolaten wirtschaftlichen Lage des Landes kurzfristig Reformen durchsetzen.
Landesnatur Zwei Drittel des Landes im Westen der Balkanhalbinsel sind gebirgig; Berge (die nordalbanischen Alpen), Hochland und das Küstengebiet an der Adria prägen die Landschaft. Im Gebirge herrscht kontinentales Klima, im Hügelland und an der albanischen Riviera Mittelmeerklima. Über 40 Prozent des Landes sind bewaldet. Bevölkerung Etwa 90 Prozent der Einwohner sind Albaner; größere Minderheiten sind die Griechen und die Makedonien Etwa ein Drittel des albanischen Volkes lebt im Ausland (darunter 1,7 Millionen in Jugoslawien). 34 Prozent der Bevölkerung wohnen in Städten. Die Lebenserwartung liegt bei 63 Jahren. Wirtschaft Die staatlich gelenkte Wirtschaft wurde, vor allem in den sechziger und siebziger Jahren, mit chinesischer Hilfe aufgebaut. Haupterwerbszweig ist nach wie vor die Landwirtschaft. Weiterentwickelt wurden der Bergbau (unter anderem Chrom- und 35
allem Franzosen) in Algerien. 44 Prozent der Bewohner leben in Städten; die Lebenserwartung liegt bei 64 Jahren. Etwa 2,3 Millionen Algerier arbeiten im Ausland.
Algerien Afrika, Seite 17, B2/3 amtlich Demokratische Volksrepublik Algerien Staatsform Republik (Einparteiensystem) Hauptstadt Algier (3 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 48 Bezirke Fläche 2 381 741 km2 Bevölkerung 25,3 Millionen Einwohner (= 10 je km2) Amtssprache Arabisch Religion moslemisch (99 Prozent) Nationalfeiertage 5. Juli, 1. November Währung 1 Algerischer Dinar (DA) = 100 Centimes
Größere Städte Oran (660 000 Einwohner), Constantine (450 000 Einwohner). Wirtschaft Seit der Unabhängigkeit (1962) fördert das Land die Industrialisierung, die vor allem durch reiche Bodenschätze (Erdöl, Erdgas, Eisenerze) geprägt wird; 98 Prozent des Exports wird mit Rohstoffen erzielt. Importiert werden Investitionsgüter, Halbfabrikate sowie Nahrungsmittel. Wichtigste Handelspartner sind Frankreich, die USA, Italien sowie Deutschland. Die Landwirtschaft hat nur 12 Prozent Anteil am Bruttosozialprodukt, dessen Durchschnitt 1989 bei 1900 Dollar lag. Die Arbeitslosenquote betrug 1989 fast 24 Prozent, unter der jugendlichen Bevölkerung nahezu 50 Prozent.
Landesnatur Das Staatsgebiet umfaßt den mittleren, etwa 1000 km breiten Teil der Atlasländer in Nordafrika. Nordalgerien gliedert sich in 3 Landschaftsräume: die dichtbesiedelte Küstenregion mit dem Teilatlas (mit mediterraner Landwirtschaft in den Ebenen), das Hochland der Schotts (als Lebensraum der halbnomadischen Bevölkerung), vor allem Steppengebiet, und der Saharaatlas (mit mehreren Gebirgsmassiven). Der Süden des Landes fällt steil zur Sahara (85 Prozent der Landesfläche) ab. Algerien wird vom Klima des Mittelmeeres beeinflußt, mit Hauptregenzeit im Winter und sehr trockenem Sommer.
Aktuelle Situation Die regierende Nationale Befreiungsfront (FLN) verzichtete auf ihr Machtmonopol und leitete ökonomische und politische Reformen für einen Demokratisierungsprozeß ein. Nach demokratischen Wahlen übernahm ein Staatsrat die Macht. Mit ausländischen Investitionen soll die Wirtschaftskrise überwunden und vor allem die Landwirtschaft entwickelt werden; zugleich soll die hohe Auslandsverschuldung reduziert werden.
Bevölkerung Nur etwa 20 Prozent der Einwohner sind Araber; die Mehrzahl der Bevölkerung sind Berber (etwa 35 Prozent) und arabisch sprechende Bewohner. Jeder zweite Bewohner des Landes ist Analphabet. Außerdem leben über 60 000 Europäer (vor 36
Andorra
Angola
Europa, Seite 15, B5 amtlich Taler von Andorra Staatsform Fürstentum Hauptstadt Andorra la Vella (15 700 Einwohner) Fläche 453 km2 Bevölkerung 50 500 Einwohner (= 108 je km2) Amtssprachen Katalanisch (35 Prozent), außerdem Spanisch (58 Prozent) und Französisch (7 Prozent) Religion katholisch (99 Prozent) Nationalfeiertag 8. September Währung Französischer Franc und Spanische Peseta
Afrika, Seite 17, C5 amtlich Republik Angola Staatsform Volksrepublik Hauptstadt Luanda (1,3 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 18 Provinzen Fläche 1246 700 km2 Bevölkerung 9,7 Millionen Einwohner (= 8 je km2) Amtssprache Portugiesisch Religionen katholisch (55 Prozent), protestantisch (9 Prozent), Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 11. November Währung 1 Kwanza (Kz) = 100 Lwei
Das Land im Gebirgsmassiv der Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich wird seit 1278 als Kondominium vom spanischen Bischof von Seo de Urgel und vom französischen Präsidenten bzw. deren Beauftragten verwaltet. Die Bevölkerung spricht überwiegend einen katalanischen Dialekt. Frankreich und Spanien unterhalten die vorhandenen Schulen. Nur ein Drittel der Bevölkerung wurde in Andorra geboren. Die meisten Einwanderer kamen in den 60er und 70er Jahren aus Frankreich, Spanien und Portugal. Haupterwerb sind Fremdenverkehr (jährlich ca. 12 Millionen Touristen) und Handel, der durch günstige Zollabkommen mit Frankreich und Spanien gefördert wird.
Landesnatur Angola im Südwesten Afrikas ist ein teilweise steil oder in Stufen zur Küste hin abfallendes Hochland (Planalto) mit Savannencharakter, das sich im östlichen und südöstlichen Teil zum Okawangobecken und im Süden zur Wüstensteppe senkt. Die Exklave Cabinda (7270 km2, ca. 81 000 Einwohner) ist im Norden durch einen Korridor vom Staatsgebiet abgetrennt. Das tropische Klima wird im Landesinnera durch die Höhenlage gemildert. Bevölkerung Der überwiegende Teil der Angolaner besteht aus Angehörigen der Bantustämme; im südlichen Landesteil leben teilweise auch Buschmänner. Über die Hälfte der Einwohner sind Analphabeten. Nur etwa 25 Prozent der Bevölkerung wohnen in Städten, darunter ungefähr 40 000 meist portugiesische Weiße und rund 150 000 Mischlinge. Die Lebenserwartung der Angolaner liegt bei 45 Jahren. 37
Größere Städte Huambo (früher Nova Lisboa, 203 000 Einwohner), Benguela (155 000 Einwohner, Lobito (150 000 Einwohner).
Antigua und Barbuda Mittelamerika, Seite 19, Cl amtlich Staat von Antigua und Barbuda Staatsform parlamentarische Monarchie Hauptstadt St. John's (36 000 Einwohner) Fläche 440 km2 (davon Barbuda 161 km2) Bevölkerung 86 000 Einwohner (=190 je km2) Amtssprache Englisch Religionen anglikanisch (80 Prozent), katholisch (12 Prozent) Nationalfeiertag 1. November Währung 1 Ostkaribischer Dollar (EC $) = 100 Cents
Wirtschaft Der seit 1975 geführte Bürgerkrieg bewirkte einen starken Produktionsrückgang. Wirtschaftsgrundlage ist die Landwirtschaft, in der über 70 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt sind. Die vorhandenen Bodenschätze (Erdöl, Kupfer, Eisenerze, Diamanten) werden nur teilweise genutzt. Eine verarbeitende Industrie (Textil-, Chemie- und Nahrungsmittelproduktion) existiert vor allem in der Küstenregion um Luanda. Die Erdölförderung bringt etwa 90 Prozent der Deviseneinnahmen. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 620 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelsländer sind die USA, Frankreich und Spanien.
Die früher zur britischen Kolonie Leewards Islands gehörenden, seit 1967 im Commonwealth autonomen Inseln der Kleinen Antillen leben vom tropischen Landbau und vom Tourismus, der allein 40 Prozent des Bruttosozialprodukts ausmacht. Baumwolle ist das wichtigste landwirtschaftliche Erzeugnis, daneben wird Gemüse und Obst gezogen. Einige Industriebetriebe (Textilien, Elektronik) tragen zum Export besonders nach karibischen Ländern, den USA, Kanada sowie Großbritannien bei. Der dominierende Zuckerrohranbau wurde aufgegeben. 92 Prozent der Bevölkerung sind Nachkommen von schwarzafrikanischen Sklaven. Staatsoberhaupt ist die britische Königin, die durch einen einheimischen Gouverneur vertreten wird.
Aktuelle Situation Die auch von anderen afrikanischen Staaten unterstützten Friedensgespräche zwischen der regierenden MPLA-Partei (unter Staatspräsident Jose Eduardo dos Santos, geboren 1942) und den Rebellen gruppen der UNITA führten im Mai 1991 zu einer Verständigung, die den Bürgerkrieg beendete. In der Folge des von der UNO überwachten Abzugs kubanischer Truppen verließen auch zivile kubanische Helfer das Land (Ärzte, Lehrer, Ingenieure). Vor allem im Süden Angolas sind, als Folge des Bürgerkriegs, Hunderttausende vom Hunger bedroht.
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Äquatorialguinea
Argentinien
Afrika, Seite 17, B4 amtlich Republik Äquatorialguinea Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Malabo (früherer Name: Santa Isabel, 38 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 7 Provinzen Fläche 28 051km2 Bevölkerung 389 000 Einwohner (= 14 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (80 Prozent) Nationalfeiertag 12. Oktober Währung 1 CFA-Franc (FCFA) = 100 Centimes
Südamerika, Seite 20, C5 amtlich Republik Argentinien Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Buenos Aires (2,9 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 5 Regionen mit 22 Provinzen sowie Distrikt Buenos Aires Fläche 2 766 889 km2 Bevölkerung 32,4 Millionen Einwohner (=11 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (90 Prozent) Nationalfeiertage 25. Mai und 9. Juli Währung Austral (A) = 100 Centavos
Zu dem seit 1968 unabhängigen westafrikanischen Land am Golf von Guinea gehören die Inseln Bioko (früherer Name: Fernando Poo) sowie Pagalu (früher: Annobon) und das festländische Gebiet Mbini (früher: Rio Muni). Das Land ist weitgehend von tropischem Regenwald bedeckt. Etwa drei Viertel der Bevölkerung (vorwiegend Bantu) leben auf dem Festland. Ackerbau, vor allem Kakao, Kaffee und Erdnüsse sowie Holzindustrie und Fischerei prägen die Wirtschaft; etwa 60 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft. Die Industrialisierung steht noch am Anfang. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 430 Dollar pro Kopf. Wichtigste Handelspartner sind Spanien, Frankreich und China.
Landesnatur Der zweitgrößte südamerikanische Staat erstreckt sich vom südlichen Wendekreis bis zur Südspitze des Kontinents (Feuerland), vom Kamm der Anden bis zur Atlantikküste. Wirtschaftliches Kerngebiet ist das fruchtbare Tiefland der Pampa, in die im Nordosten Ausläufer des Brasilianischen Berglandes hineinreichen. In der Sierra de Cördoba erreicht das Gebirgsland 2880 m Höhe. An die Pampa schließt sich südlich das steppenartige Stufenland Patagonien an, dessen felsige Steilküste zum Meer abfällt. Die Anden (bis 6950 m hoch) begrenzen das Land im Westen. Größtes Flußsystem ist der Paranä (mit Rio de la Plata). Argentinien beansprucht die Malwinen (Falklandinseln), die Südantillen und einen Teil der Antarktis mit insgesamt rund 1 232 100 km2. Das Klima hat subtropischen Charakter; im Süden herrschen kühl-gemäßigte Temperaturen, in den Anden Hochlandklima.
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Bevölkerung Heute sind etwa 90 Prozent der Argentinier europäischer (vorwiegend spanischer und italienischer) Abstammung; Reste der indianischen Urbevölkerung (etwa 35 000) sowie 1,9 Millionen Mestizen leben in verschiedenen Teilen des Landes. Fast 10 Prozent der Bevölkerung sind Ausländer, vor allem Italiener und Spanier, etwa 55 000 Deutsche und über 200 000 Deutschstämmige. 85 Prozent der Argentinier wohnen in Städten. Die Lebenserwartung liegt bei 71 Jahren.
Schafzucht auf einem der ersten Plätze. Das Verkehrswesen (Eisenbahn, Straßen, Schiffahrt, Luftverkehr) ist gut ausgebaut und fördert zugleich den Fremdenverkehr. Er ist ebenfalls ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Argentinien. Die meisten Touristen kommen aus dem Inland. Im Sommer werden die Orte an der nördlichen Küste und die Bergregionen bevorzugt; im Winter sind die Thermalbäder in Nordwesten sehr beliebt. Die ausländischen Besucher kommen vor allem aus Lateinamerika und den USA.
Größere Städte Cördoba (984 000 Einwohner), Rosario (958 000 Einwohner), Mendoza (597 000 Einwohner), La Plata (565 000 Einwohner).
Aktuelle Situation Mit wirtschaftlichen Problemen, besonders als Folge der Inflation, sowie innenpolitischen Themen, darunter eine Amnestie für die während der Militärdiktatur 1976-1983 begangenen Menschenrechtsverletzungen, sieht sich die seit Juli 1989 amtierende Regierung (Präsident Carlos Saul Menem, geboren 1935) konfrontiert. Außenpolitisch suchte sie Anfang 1990 die Verständigung mit Großbritannien und nahm die nach dem Krieg um die Falklandinseln 1982 unterbrochenen Beziehungen wieder auf.
Wirtschaft Das wirtschaftlich gut entwickelte Land mit seiner ertragreichen modernen Landwirtschaft und einer leistungsfähigen Industrie (Bruttosozialprodukt 2160 Dollar pro Kopf) verfügt über intensive Handelsbeziehungen zu zahlreichen Staaten; an der Spitze stehen die USA, Brasilien, Deutschland, die Niederlande und Italien. Allein 65 Prozent der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Die Industrie trägt mit 43 Prozent zum Wirtschaftsvolumen bei, dabei dominieren neben der Verarbeitung von Agrarprodukten die Erzeugnisse des Maschinenbaus und der Chemieindustrie (Erdöl). Stark entwickelt ist die Energieerzeugung, unter anderem durch Einsatz von Wasserkraftwerken. In der Landwirtschaft bestehen vorwiegend mechanisierte Großbetriebe mit mehr als 1000 Hektar; Argentinien gehört zu den größten Weizen- und Maisproduzenten in der Welt und steht in der Rinder- und der 40
Armenien
Verkehrsnetz (Eisenbahn, Straßen) bedarf der weiteren Förderung.
Asien, Seite 16, A3/4 amtlich Republik Armenien Staatsform Republik (GUS) Hauptstadt Eriwan (Jerewan, 1,2 Millionen Einwohner) Fläche 29 800 km2 Bevölkerung 3,3 Millionen Einwohner (= 110 je km2) Amtssprache Armenisch (und Russisch) Währung Sowjetischer Rubel
Aktuelle Situation Der im Jahre 1936 gegründete Gliedstaat der ehemaligen Sowjetunion entspricht einem nur sehr geringen Teil des historischen Armeniens. Seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. war das gesamte Hochland im Grenzgebiet zwischen der Türkei, der Sowjetunion und dem Iran von Armeniern besiedelt. Einen selbständigen Staat konnten sie jedoch nur im Altertum und im Mittelalter errichten. Wie fast alle ehemaligen Sowjetrepubliken erklärte auch Armenien 1991 seine Unabhängigkeit. Konflikte mit dem Nachbarn Aserbeidschan erschweren einen friedlichen Neuaufbau.
Landesnatur Die Landschaft wird vom Kaukasus und dem Armenischen Hochland (bis 4090 m hoch) sowie der an die Türkei und Iran angrenzenden Araratebene geprägt. Das Hochgebirgsland (90 Prozent des Territoriums liegen höher als 1000 m), nur zu etwa 13 Prozent von Sträuchern und Wald bedeckt, trägt Halbwüsten- und Steppencharakter. Es herrscht trockenes, subtropisches Klima. Bevölkerung Etwa 87 Prozent der Einwohner sind Armenier, 6 Prozent Aserbaidschaner, knapp 3 Prozent Russen und 1,5 Prozent Kurden. Fast die Hälfte leben im Ararattal, vorwiegend in Städten. Wirtschaft In der Industrie dominiert der Maschinenbau vor der Chemie-, Buntmetall-, elektrotechnischen und Nahrungsmittelindustrie. Vorhandene Bodenschätze (Kupfer, Eisen- und Manganerze, Zinn, Steinsalze; viele Mineralquellen) werden genutzt. Die Landwirtschaft (vor allem Obst-, Wein- und Tabakanbau, Gemüse, teilweise Getreide) entwickelte sich rückläufig, auch in der Viehzucht (Schafe, Rinder). Das 41
Nahrungsmittelproduktion). In der Landwirtschaft dominieren der Anbau von Baumwolle, Tabak, Getreide und Wein; vor allem auf Gebirgsweiden wird Viehzucht (Schafe, Rinder) betrieben. Das Verkehrswesen (Eisenbahn, Straßen, Schiffahrt) ist noch ausbaufähig.
Aserbaidschan Asien, Seite 16, A3/4 amtlich Republik Aserbaidschan Staatsform Republik (GUS) Hauptstadt Baku (1,7 Millionen Einwohner) Fläche 86 600 km2 Bevölkerung 6,5 Millionen Einwohner (= 75 je km2) Amtssprache Aserbaidschanisch (und Russisch) Währung Sowjetischer Rubel
Aktuelle Situation Die 1920 gegründete Sowjetrepublik, seit 1922 Teil der Transkaukasischen Sowjetrepublik, war ab 1936 Gliedstaat der ehemaligen Sowjetunion, erklärte 1991 ihre Unabhängigkeit. Konflikte mit dem Nachbar Armenien erschweren einen friedlichen Neuaufbau.
Landesnatur Zu dem Land am Kaspischen Meer gehören die Halbinsel Apscheron, das Kura-Arax-Tiefland und Teile des Kaukasus mit dem (von Armenien verwalteten autonomen) Hochland von Nagorni Karabach. Die Hälfte des Territoriums ist gebirgig. Das Klima ist subtropisch, teilweise von Steppennatur geprägt. Die Kura-Arax-Niederung ist sehr trocken mit heißen Sommern und milden Wintern. Es herrscht eine Wüsten- bzw. Halbwüstenvegetation vor. Ackerbau ist nur mit Hilfe von künstlicher Bewässerung möglich. Bevölkerung Rund 74 Prozent der Einwohner sind Aserbaidschaner, 10 Prozent Russen, etwa 10 Prozent Armenier. Etwa die Hälfte lebt in Städten. Wirtschaft Das Land verfügt über reiche Bodenschätze (Erdöl und Erdgas im Schelf des Kaspischen Meeres; Eisen- und Kupfererze, Schwefelkies, Steinsalze u. a.), die wesentlich die nationale Industrie bestimmen (Petrolchemie, Eisen- und Stahlproduktion, Maschinenbau, Baumwoll-, Textil- und 42
Äthiopien Afrika, Seite 17, E4 amtlich Demokratische Volksrepublik Äthiopien Staatsform Volksrepublik Hauptstadt Addis Abeba (1,4 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 29 Regionen Fläche 1 221 900 km2 Bevölkerung 48,8 Millionen Einwohner (=39 je km2) Amtssprache Amharisch Religionen äthiopisch-christlich (45 Prozent), moslemisch (ca. 40 Prozent) Nationalfeiertag 12. September Währung 1 Birr (Br) = 100 Cents
Wirtschaft Seit dem Sturz der Monarchie (1974) wurden wirtschaftliche Reformen angestrebt, die angesichts der jahrhundertealten, feudalen Strukturen, des niedrigen Bildungsniveaus und der geringen Verkehrserschließung kaum Erfolge brachten. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft, deren fruchtbare Böden jedoch ungenügend genutzt werden. Weniger als 10 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in Industriebetrieben (Erdöl, Bergbau, Metallverarbeitung). Allein 60 Prozent des Exports entfallen auf Kaffee. Wichtige Außenhandelspartner sind die USA, Japan, Italien, Deutschland und (bisher) die Sowjetunion. Aktuelle Situation Die Hungersnot, die 1989 erneut durch ausbleibenden Regen und schlechte Ernteergebnisse eintrat, sowie jahrelange innenpolitische Auseinandersetzungen belasteten schwer die Entwicklung des Landes. Der Erfolg der Rebellengruppen im vorwiegend moslemischen Landesteil Eritrea (das seine Unabhängigkeit anstrebt) führte im Mai 1991 zum Sturz des bisher sozialistischen Systems. Unter dem neuen Präsidenten Meles Zenawi (geboren 1955) begannen marktwirtschaftliche Reformen.
Landesnatur Das im östlichen Afrika gelegene frühere Abessinien nimmt im tropischen Gebiet einen besonderen Platz ein: fast 80 Prozent seiner Fläche ist Hochland (teilweise 1800 bis über 3500 m hoch), es trägt jedoch Mittelgebirgscharakter. Die Höhenunterschiede beeinflussen das Klima, das vor allem in der Woina-Dega-Zone überraschend gute Bedingungen für die Landwirtschaft bietet. Die Hochflächen des Berglandes werden von Tafelbergen überragt. Bevölkerung Etwa ein Drittel der Bewohner sind Amharen, fast zwei Drittel Galla; im Land leben rund 100 000 Europäer (vor allem Italiener). Nahezu 40 Prozent der Einwohner sind Analphabeten. Die Lebenserwartung liegt bei 47 Jahren. Fast 4 Millionen Einwohner waren 1990 von Hunger bedroht. Etwa 2 Millionen Äthiopier sind aus dem Land geflohen. 43
Australien
Zu den australischen Außenbesitzungen gehören unter anderem die Christ masinseln, die Kokosinseln und die Norfolkinseln; Australien beansprucht einen Teil der Antarktis (ca. 6 Millionen km2).
Australien, Seite 21, A4 amtlich Australischer Bund Staatsform parlamentarische föderative Monarchie Hauptstadt Canberra (286 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 6 Bundesstaaten und 2 Territorien Fläche 7 686 848 km2 Bevölkerung 16,8 Millionen Einwohner (=2 je km2) Amtssprache Englisch Religionen 73 Prozent Christen, darunter anglikanisch (30 Prozent), katholisch (26 Prozent), ferner Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 26. Januar Währung 1 Australischer Dollar ($A) Ŷ 100 Cents
Bevölkerung Rund 90 Prozent der Einwohner sind britischer beziehungsweise irischer Herkunft. Im Landesinnern leben noch etwa 200 000 Aborigines (Ureinwohner). Diese wurden in der Kolonialzeit von den Briten systematisch verfolgt. Die Eroberung der Gebiete, in denen die Aborigines lebten, wurde bis in die Gegenwart durch die Behauptung gerechtfertigt, daß das Land nicht richtig bewirtschaftet würde. Auch heute noch werden die Ureinwohner Australiens benachteiligt. Ihre Einkommen liegen unter der Hälfte eines durchschnittlichen Gehaltes eines weißen Australiers, die Säuglingssterblichkeit ist mehr als doppelt so hoch und die Arbeitslosigkeit viermal höher als bei den Weißen. Seit ca. 20 Jahren wandern viele Aborigines in die Städte ab, da die Not und die Überbevölkerung in den Reservaten zu groß geworden ist. Aufgrund mangelnder Unterstützung seitens der Weißen ist nur wenigen Aborigines eine problemlose Anpassung an das städtische Leben gelungen. Viele verfallen dem Alkoholismus und kommen mit dem Gesetz in Konflikt. Im Land befinden sich Einwanderer aus rund 120 Staaten sowie etwa 500 000 Italo-Australier, Australier griechischer Abstammung, DeutschAustralier, Chinesen, Vietnamesen u. a.; 86 Prozent der Australier wohnen in Städten. Dicht besiedelt sind besonders die Ostküste und die Insel Tasmanien. Die Lebenserwartung der Australier liegt bei 76 Jahren.
Landesnatur Das Land umfaßt den australischen Kontinent sowie die Insel Tasmanien (67 890 km2) und einige weitere kleinere Inselgruppen. Der weite und gleichförmige Erdteil mit nur geringen Höhenunterschieden gliedert sich in den australischen Schild, die Senke des inneren Ostens und das Schollengebirge im Osten. Das westaustralische Tafelland ist eine wüstenartige Fläche, die sich im Kimberleyplateau im Nordwesten fortsetzt. Das Schollengebirge weist Mittelgebirgscharakter auf (Australische Alpen, Blaue Berge, Neuenglandkette). Im Norden herrscht tropisches Klima (mit Regenzeit im Sommer) vor; der größte Teil des Landes befindet sich im subtropischen Trockengürtel. Fast 40 Prozent der Fläche erhält im Jahr weniger als 250 mm Regen. 44
Aktuelle Situation Die seit 1983 regierende Labour Party (mit Premierminister Robert James Lee Hawke, geboren 1929) widmet sich zunehmend ökonomischen Problemen, wie der Bekämpfung der Inflation, dem Abbau der starken Auslandsverschuldung; zugleich sieht sie sich Aufgaben im Umweltschutz und in der Stabilisierung der einheimischen Industrie gegenübergestellt. Das Land ist an Investitionen aus den EGLändern interessiert, um unter anderem die starke Exportabhängigkeit von Japan zu verringern. Niedrige bzw. schwankende Weltmarktpreise für die wichtigsten Exportgüter brachten Australien zusätzliche Wirtschaftsprobleme.
Größere Städte Sydney (3,4 Millionen Einwohner), Melbourne (2,9 Millionen Einwohner), Brisbane (1,2 Millionen Einwohner), Perth (1 Million Einwohner), Adelaide (993 000 Einwohner). Wirtschaft Nach wie vor ist Australien stark von seinen Rohstoffexporten abhängig. Die Wirtschaft wird von ihrer „primary industry" (Grundstofferzeugung) geprägt, die von einer Landwirtschaft mit überwiegender Monokultur (Schaf- und Rinderzucht) und vom Bergbau (Kohle, Aluminium, Gold) beherrscht wird. Haupterzeugnis der Agrarindustrie ist Wolle (27 Prozent der Weitproduktion), gefolgt von Fleisch- und Milchprodukten. Etwa 65 Prozent der Landesfläche wird landwirtschaftlich genutzt, vorwiegend als Weideland. Zunehmende Bedeutung hat die Forstwirtschaft (etwa 30 Prozent der Landesfläche ist bewaldet). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele neue Lagerstätten für den Bergbau (unter anderem Bauxit, Nickel, Uran) erschlossen; noch immer gehört das Land zu den größten Golderzeugern der Erde. Entwickelt wurden die Energiewirtschaft, die Eisen- und Stahlindustrie, Elektro- und chemische Industrie, Schiffbau und verarbeitende Betriebe (besonders Nahrungsmittelproduktion). Das Bruttosozialprodukt lag im Jahr 1989 bei 14 440 Dollar pro Kopf, die Inflationsrate bei 7,6 Prozent. Wichtigste Außenhandelsländer (früher vor allem Großbritannien) waren in jüngster Zeit besonders Japan, die USA, Neuseeland, Großbritannien, Deutschland und Korea-Süd.
Australien: Bundesstaaten, Territorien und ihre Hauptstädte Neusüdwales (Sydney) Victoria (Melbourne) Queensland (Brisbane) Südaustralien (Adelaide) Westaustralien (Perth) Tasmanien (Hobart) Nordterritorium (Darwin) Australian Capital Territory (Canberra)
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bau von Zitrusfrüchten und Gemüse. Es wird durch den Golfstrom und den im Sommer aus Südosten, im Winter aus Nordosten wehenden Passatwind geprägt. Der SüdostPassat hält die Sommertemperatur als Seewind niedrig; der Golfstrom dagegen verhindert im Winter ein starkes Absinken der Temperaturen. Holzindustrie und Fischfang prägen die bisher gering entwickelte Wirtschaft. Günstige Steuerverhältnisse ließen die Inselhauptstadt zu einem bedeutenden internationalen Finanzplatz werden. Der Fremdenverkehr erbringt nahezu 80 Prozent des Bruttosozialprodukts und gewährt 60 Prozent der Erwerbstätigen Beschäftigung. Wichtigste Außenhandelspartner sind vor allem die USA, Großbritannien, Kanada und Nigeria.
Bahamas Nordamerika, Seite 18, E6 amtlich Bund der Bahamas Staatsform parlamentarische Monarchie Hauptstadt Nassau (154 000 Einwohner) Fläche 13 878 km2 Bevölkerung 247 000 Einwohner (=18 je km2) Amtssprache Englisch Religionen baptistisch (29 Prozent), anglikanisch (23 Prozent), katholisch (22 Prozent) Nationalfeiertag 10. Juli Währung 1 Bahama-Dollar (B$) = 100 Cents Die Inselgruppe in Westindien (etwa 700 Inseln, davon 22 bewohnt, und 2400 Riffe) erstreckt sich in einem 1000 km langen Bogen von der Küste Floridas bis zur Küste von Haiti. Die größten Inseln sind Andros Island (5955 km2, Great Inagua Island (1551 km2), Grand Bahama Island (1372 km2), Great Abaco Island (1023 km2), Long Island (665 km2), Eleuthera Island (518 km2), Cat Island (388 km2) und New Providence Island (207 km2). Das Klima erlaubt den An46
Bahrain
Bangladesch
Asien, Seite 16, A4 amtlich Staat Bahrain Staatsform Emirat Hauptstadt Manama (145 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 11 Regionen Fläche 678 km2 Bevölkerung 488 000 Einwohner (= 710 je km2) Amtssprache Arabisch Religion moslemisch (85 Prozent) Nationalfeiertag 16. Dezember Währung 1 Bahrain-Dinar (BD) = 1000 Fils
Asien, Seite 16, C5 amtlich Volksrepublik Bangladesch Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Dhaka (3,8 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 4 Regionen mit 21 Distrikten Fläche 143 998 km2 Bevölkerung 4,5 Millionen Einwohner (=730 je km2) Amtssprache Bengali Religionen moslemisch (87 Prozent), hinduistisch (12 Prozent) Nationalfeiertage 21. Februar, 26. März, 16. Dezember Währung 1 Taka (tk) = 100 Poisha
Der Inselstaat am Persischen Golf ist, vor allem seit der Unabhängigkeit 1971, bestrebt, die ökonomische Abhängigkeit von der Erdölproduktion zu verringern; Einnahmen aus dem Erdölgeschäft (fast 90 Prozent des Exports) wurden für den Aufbau neuer Industriezweige (unter anderem Aluminiumwerke, Schiffbau) verwandt, ebenso für den Ausbau des Landes als Finanzzentrum im Nahen Osten. Wichtigste Handelsländer sind bisher Saudi-Arabien, Großbritannien, Japan, Indien und die USA. 82 Prozent der Bevölkerung sind Bahraini. Desweiteren leben Omani, Inder, Pakistani, Iraner, Briten und Jemeniten in diesem Emirat. 78 Prozent der Menschen Bahrains wohnen in städtischen Siedlungen. Das Klima ist durch die Insellage mild. Niederschläge kommen nur sehr selten vor (etwa 10 mm/Jahr).
Landesnatur Der südasiatische Staat nimmt den größten Teil von Bengalen mit dem Delta des Ganges und des Brahmaputra ein, eine regelmäßig von Überschwemmungen heimgesuchte, sich absenkende Flußlandschaft. Milde Temperaturen mit geringen jahreszeitlichen Unterschieden prägen das Klima. Monsun und Hochwasser sowie tropische Wirbelstürme an der Küste führen häufig zu Naturkatastrophen. Bevölkerung Das Land wird überwiegend von islamischen Bengalen bewohnt; größte Minderheit sind die Bihari. Die Lebenserwartung liegt bei 51 Jahren; fast 70 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Bangladesch ist eines der dichtest bevölkerten Länder der Erde.
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Größere Städte Chittagong (ca. 1,3 Millionen Einwohner), Khulna (646 000 Einwohner).
Barbados Mittelamerika, Seite 19, Dl amtlich Barbados Staatsform parlamentarische Monarchie Hauptstadt Bridgetown (10 000 Einwohner) Fläche 430 km2 Bevölkerung 256 000 Einwohner (=591 je km2) Amtssprache Englisch Religion anglikanisch (90 Prozent) Nationalfeiertag 30. November Währung 1 Barbados-Dollar (BDS $) = 100 Cents
Wirtschaft Als eines der 5 ärmsten Länder der Erde verfügt Bangladesch bisher nur über eine begrenzte Industrie (Jute- und Baumwollverarbeitung, Holzindustrie, Nahrungsgüterproduktion); fast zwei Drittel der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, auf deren Nutzfläche bei günstigen Witterungsbedingungen zweimal jährlich geerntet werden kann. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei nur 180 Dollar pro Kopf. Aktuelle Situation Überschwemmungen im Herbst 1988, die ein Drittel der Ernte vernichteten und große Teile der Bevölkerung obdachlos machten, sowie eine lange Dürreperiode 1989, die zum Austrocknen der Jute- und Reisfelder führte, vergrößerten die soziale Not. Nach UNO-Angaben leben 75 Prozent der Bewohner des Landes in absoluter Armut. Im Frühjahr 1991 verwüstete eine schwere Sturmflut weite Teile des Landes. Die Opposition setzte sich Anfang 1990 mit ihren politischen Forderungen gegen die bisher regierende Jatiya-Partei durch und bildete eine demokratische Regierung (mit der Ministerpräsidentin Khaleda Zia, geboren 1945).
Die seit 1966 unabhängige Insel in Westindien gehört zu den ökonomisch stabilsten Staaten der Karibik. Neben dem Zuckerrohranbau prägen die exportorientierte Elektronik- und Textilindustrie sowie die Erdölförderung und der Tourismus die Wirtschaft des Landes. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 6370 Dollar pro Kopf. 40 Prozent der Bevölkerung leben im Großraum Bridgetown. 80 Prozent der Bevölkerung sind Schwarze, 16 Prozent Mulatten und 4 Prozent Weiße, meist britischer Herkunft. Barbados hat die höchste Siedlungsdichte der Westindischen Inseln. Die Bevölkerung lebt zum größten Teil nach englischem Vorbild. Der Anteil der Analphabeten an der Gesamtbevölkerung beträgt 2 Prozent. Das Klima ist tropisch. Der das ganze Jahr über vorhandene Nordost-Passat mildert die Temperaturen auf 22-30 °C. Basutoland siehe Lesotho Belau siehe Palau 48
Größere Städte Antwerpen (473 000 Einwohner), Gent (230 000 Einwohner), Charleroi (208 000 Einwohner), Lüttich (199 000 Einwohner).
Belgien Europa, Seite 15, B4 amtlich Königreich Belgien Staatsform parlamentarisch-demokratische Monarchie Hauptstadt Brüssel (990 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 3 Regionen Fläche 30 514 km2 Bevölkerung 9,9 Millionen Einwohner (= 325 je km2) Amtssprachen Französisch und Niederländisch, teilweise auch Deutsch Religion katholisch (89 Prozent) Nationalfeiertag 21. Juli Währung 1 Belgischer Franc (bfr) = 100 Centimes
Wirtschaft Belgien ist als rohstoffarmes Industrieland (Bruttosozialprodukt pro Kopf 1989 etwa 16 390 Dollar) stark vom Außenhandel abhängig. Weit über die Hälfte des Landes wird landwirtschaftlich genutzt (Ackerbau; Wiesen und Wald), es dominieren kleine Betriebe. Stark ausgeprägt ist die verarbeitende Industrie, ebenso der Dienstleistungssektor. In Mittelbelgien arbeitet eine leistungsstarke Schwerindustrie, die überwiegend auf den Import von Eisenerzen angewiesen ist. Traditionelle Bedeutung hat die Textilindustrie. Die ökonomische Verflechtung mit Luxemburg und den Niederlanden (Benelux) bestimmt wesentlich die Wirtschaftsstruktur des Landes. Stark ausgebaut ist das Verkehrswesen (Eisenbahn, Straßen, Kanäle, Häfen, Luftverkehr). Der Tourismus ist auf die Küstenregion sowie Brüssel konzentriert. Wichtigste Außenhandelspartner sind neben den Niederlanden unter anderem Frankreich, Deutschland, Großbritannien, die USA und Italien.
Landesnatur 3 große Landschaften bestimmen das Bild Belgiens: das flandrische Niederbelgien entlang der Küste mit einem Dünenzug, den Marschen und dem sandigen Kempenland; Mittelbelgien als sandig-lehmiges Hügelland; Südbelgien mit den waldreichen Ardennen und einem Teil des Lothringischen Stufenlandes. Das KJima ist ozeanisch beeinflußt, mit kühlem Sommer und mildem Winter.
Aktuelle Situation Die seit 1992 regierende christlich-soziale Koalitionsregierung (mit Ministerpräsident Jean-Luc Dehaene) sieht sich zunehmend wirtschaftlich-politischen Problemen gegenüber, die sie durch Sparprogramme zur Verringerung der Staatsverschuldung zu lösen versucht. Diskussionen über die Rolle der Monarchie führten bereits im Frühjahr 1990 zur Ankündigung einer Verfassungsreform.
Bevölkerung Im Land leben etwa 57 Prozent niederländisch sprechende Flamen und 33 Prozent französisch sprechende Wallonen; etwa 66 000 Belgier sind deutschsprachig. Der Großraum Brüssel, in dem etwa 12 Prozent der Bevölkerung wohnen, ist zweisprachig.
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Benin
Belize Mittelamerika, Seite 19, C7 amtlich Belize Staatsform parlamentarische Monarchie Hauptstadt Belmopan (4000 Einwohner), größte Stadt: Belize City (60 000 Einwohner) Fläche 22 965 km2 Bevölkerung 184 000 Einwohner (= 7 je km2) Amtssprache Englisch Religionen katholisch (65 Prozent), anglikanisch (15 Prozent), protestantisch (14 Prozent) Nationalfeiertag 21. September Währung 1 Belize-Dollar (Bz $) = 100 Cents
Afrika, Seite 17, B4 amtlich Republik Benin Staatsform Republik Hauptstadt Porto Novo (165 000 Einwohner), Regierungssitz: Cotonou (478 000) Verwaltungsgliederung 6 Provinzen Fläche 112 662 km2 Bevölkerung 4,7 Millionen Einwohner (=40 je km2) Amtssprache Französisch Religionen Anhänger von Naturreligionen (70 Prozent), katholisch (15 Prozent), moslemisch (15 Prozent) Nationalfeiertag 1. August Währung 1 CFA-Franc (FCFA) = 100 Centimes
Das frühere Britisch-Honduras ist seit 1973 unabhängig und gehört zu den politisch und wirtschaftlich stabilsten Ländern Mittelamerikas. Solides Wirtschaftswachstum kennzeichnet die Entwicklung der letzten Jahre. Haupterwerbszweige sind die Landwirtschaft (neben Zitrusfrüchten vor allem Zuckeranbau; 40 Prozent des Gesamtexports), Fischerei und Tourismus. 50 Prozent der Bevölkerung sind Schwarze und Mulatten (Creoles). Indianer - Schwarze - Mischlinge leben an der südlichen Küste. Unter den Weißen, früher fast ausschließlich Engländer, sind vor allem aus dem nördlichen Mexiko eingewanderte Mennoniten aufzuführen. Es herrscht tropisches Klima.
Landesnatur Das westafrikanische Land am Golf von Guinea erstreckt sich von der Bucht von Benin nach Norden. Das Landesinnere ist überwiegend von Mittelgebirgszügen (Atakoraberge) geprägt; der Savannencharakter bestimmt das tropische Klima. Im Süden gibt es 2 Regenzeiten (Mitte März bis Mitte Juli und Mitte September bis Mitte November). Im Norden ist die Regenzeit verkürzt. Im Januar und Februar weht der trockene Harmattan aus der Sahara. Die Luftfeuchtigkeit an der Wüste ist relativ hoch. Im Süden des Landes wachsen vor allem Ölpalmen, im Norden dagegen Affenbrotbäume, krüppelhafte Bäume und Sträucher sowie Hartgräser. Bevölkerung Eine dominierende Stellung nehmen die Stämme der Fon und andere Sudan-Gruppen ein (über 50 Prozent der 50
Einwohner). Die Lebenserwartung liegt bei 47 Jahren; etwa drei Viertel der Bevölkerung sind Analphabeten. Gesprochen werden nahezu 60 afrikanische Dialekte, vor allem Ewe.
Bhutan Asien, Seite 16, C5 amtlich Königreich Bhutan Staatsform parlamentarische Monarchie Hauptstadt Thimphu (ca. 20 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 18 Distrikte Fläche 47 000 km2 Bevölkerung 1,4 Millionen Einwohner (=30 je km2) Amtssprache Dzongkha Religionen buddhistisch (75 Prozent; Staatsreligion), hinduistisch (ca. 25 Prozent) Nationalfeiertag 17. Dezember Währung 1 Ngultrum = 100 Chetrum, außerdem indische Rupie
Wirtschaft Noch immer ist der Staat (bis 1975 Republik Dahomey) eines der unterentwickelten afrikanischen Länder. Das Bruttosozialprodukt betrug 1988 etwa 390 Dollar pro Kopf. Wichtigste Erwerbsquelle ist die Landwirtschaft (Ölpflanzen, Kaffee, Kakao, Baumwolle). Bodenschätze wurden bisher nur in geringem Umfang ausgebeutet. Die Industrie (vor allem Verarbeitungsbetriebe) ist gering entwickelt. Wichtigste Handelspartner sind Spanien, Frankreich und Deutschland. Aktuelle Situation Um die Jahreswende 1989/90 begann ein politischer Kurswechsel, der die bisherige Alleinherrschaft der Revolutionären Volkspartei beendete und die Verfassung der (seit 1975) „sozialistischen Volksrepublik" außer Kraft setzte. In der Wirtschaft wurden unter Präsident Nicephore Soglo (geboren 1934) seit Anfang 1990 Reprivat isierungsmaß nahmen eingeleitet.
In dem Land im östlichen Himalaja leben vorwiegend Bhutaner sowie nepalesische Leptscha. Das Land ist von seinen Gebirgen geprägt. Im Bereich des Hohen Himalaja sind vergletscherte Gipfel bis 7553 m über dem Meeresspiegel vorhanden. Der südlich anschließende Vorderhimalaja wird von breiten Tälern durchzogen. Typisch für Bhutan ist die Höhenstufung vom Monsunklima der Duarzone über das gemäßigte Klima Zentral-Bhutans zum Hochgebirgsklima im Norden. Die Wirtschaft ist vor allem der Eigenversorgung gewidmet; 91 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 bei 180 Dollar pro Kopf. Bhutan wird außenpolitisch (seit 1949) von Indien vertreten. Staatsoberhaupt und Regierungschef ist (seit 1972) König Jigme Singye Wangchuk. 51
abfall. Das Tiefland ist nur spärlich besiedelt, in erster Linie von Indianern.
Bolivien Südamerika, Seite 20, B3 amtlich Republik Bolivien Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Sucre (86 000 Einwohner), Regierungssitz: La Paz (993 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 9 Departementos mit 102 Provinzen Fläche 1 098 581 km2 Bevölkerung 7,1 Millionen Einwohner (=6 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (93 Prozent) Nationalfeiertag 6. August Währung 1 Peso Boliviano ($b) = 100 Centavos
Größere Städte Santa Cruz de la Sierra (442 000 Einwohner, Cochabamba (317 000 Einwohner). Wirtschaft Nach wie vor ist Bolivien ein Entwicklungsland, dessen Bruttosozialprodukt (1988 etwa 570 Dollar pro Kopf) zu den niedrigsten in Südamerika zählt. Der Bergbau ist mit weniger als 10 Prozent an der Wirtschaft beteiligt. 43 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Neben Kolumbien und Peru ist das Land der größte Kokaproduzent; der illegale Kokainverkauf beeinflußt stark die Wirtschaft. Wichtige Handelsländer, vor allem für den Import von Industriegütern, Rohstoffen und Konsumartikein, sind die USA, Brasilien und Argentinien.
Landesnatur Hochgebirge (die Anden), Hochlandsteppe und tropisches Tiefland prägen das Landschaftsbild Boliviens. Vor allem im Bergland gibt es viele Bodenschätze (besonders Zinn), teilweise Erdöllagerstätten. In den Anden herrscht tropisches Klima mit extremen Temperaturschwankungen und Niederschlägen.
Aktuelle Situation Die seit 1989 amtierende sozialdemokratische Regierung (Präsident Jaime Paz Zamora, geboren 1939) setzt den ökonomischen Stabilisierungsprozeß ihrer liberal-konservativen Vorgänger fort.
Bevölkerung Mehr als die Hälfte der Bewohner sind Indios (42 Prozent) und Mestizen (31 Prozent), die in traditioneller Wirtschafts- und Sozialordnung leben und unterschiedliche Indianersprachen (Ketschua, Aimara) sprechen. Etwa 15 Prozent der Bevölkerung sind Weiße, die als Nachkommen der altspanischen Kolonisten anzusehen sind. Die Lebenserwartung beträgt etwa 53 Jahre. Vierfünftel der Bevölkerung leben im Hochland Boliviens. Der Rest vor allem am östlichen Anden52
Brasilien
Botswana
Südamerika, Seite 20, D3 amtlich Föderative Republik Brasilien Staatsform präsidiale Bundesrepublik Hauptstadt Brasilia (1,7 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 23 Bundesstaaten, 3 Territorien und 1 Bundesdistrikt Fläche 8 511965 km2 Bevölkerung 153,3 Millionen Einwohner (= 18 je km2) Amtssprache Portugiesisch Religion katholisch (89 Prozent) Nationalfeiertag 7. September Währung 1 Cruzeiro (Cr $) = 100 Centavos
Afrika, Seite 17, D6 amtlich Republik Botswana Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Gaborone (112 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 12 Distrikte Fläche 581730 km2 Bevölkerung 1,2 Millionen Einwohner (=2 je km2) Amtssprachen Setswana und Englisch Religionen Anhänger von Naturreligionen sowie Christen Nationalfeiertag 30. September Währung 1 Pula = 100 Thebe Das Land auf dem Hochbecken im südlichen Afrika wird vorwiegend von Botswanern (Angehörige der Bantuvölker) bewohnt, daneben leben noch andere ethnische Gruppen, wie Herero und Buschmänner dort. Europäer, Asiaten und Mischlinge sind ebenfalls zu finden. Die Analphabetenquote ist sehr hoch. Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Viehwirtschaft; Botswana ist einer der bedeutendsten Fleischlieferanten des Kontinents. 66 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft; etwa 10 Prozent in der Industrie. Bodenschätze garantieren einen relativen Wohlstand. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 bei 1010 Dollar pro Kopf. Seit der Unabhängigkeit (1966) wird Botswana von der Demokratischen Partei regiert (Präsident K. J. Masire).
Landesnatur Der größte Staat Südamerikas umfaßt die östliche Hälfte des Kontinents und gliedert sich in zwei Großlandschaften: das Amazonastiefland und das Brasilianische Bergland. Fast zwei Drittel des Landes werden vom Bergland (im allgemeinen 500 bis 1100 m hoch) eingenommen, das steil zur atlantischen Küste abfällt. Das Gebirge erreicht nördlich von Rio de Janeiro mit dem Pico da Bandeira 2890 m Höhe; der Anstieg vom Osten erfolgt in Stufen. Die Hochplateaufläche wird von Nebenflüssen des Amazonas und des Paranä zerklüftet. Das Tiefland des Amazonas ist eine Senke zwischen dem Bergland von Guyana und dem von Brasilien und durch tropischen Regenwald geprägt; die oft überschwemmten Flußauen bilden sehr fruchtbare Zonen. Das überwiegend tropische Klima bringt hohe Durchschnittstemperaturen um 25 °C mit geringen Schwankungen. Nordost-Brasilien erhält wenig Niederschläge 53
Fahrzeugbau- und Chemieindustrie) spürbar, auch im Außenhandel. Hauptwirtschaftsbereiche sind weiterhin Landwirtschaft und speziell Viehzucht, mit etwa 25 Prozent Anteil an der Welternte ist das Land größter Kaffeeproduzent und mit 19 Prozent zweitgrößter Kakaolieferant. In der Viehhaltung steht Brasilien an 4. Stelle in der Welt. Die riesigen Wälder (50 Prozent des Landesareals) liefern Naturkautschuk und Edelholz. Die reichhaltigen Bodenschätze (unter anderem Eisenerze, Manganerze, Nickel, Zinn, Uran, Quarz) sind nur gering erschlossen. Das Verkehrswesen (neben Eisenbahn und Straßen vor allem Binnenschiffahrt, Seehäfen und Fluglinien) wird der zunehmenden ökonomischen Entwicklung noch nicht gerecht. Bedeutende Industriestandorte befinden sich im Südosten des Landes. Wichtigste Außenhandelspartner sind die USA, die Niederlande, Deutschland, Japan und Saudi-Arabien.
und kennt extreme Dürrezeiten, der Süden des Landes hat subtropisches Klima. Bevölkerung Etwa 55 Prozent der Einwohner sind Weiße, meist portugiesischer, italienischer oder spanischer Abstammung (einschließlich etwa 2 Millionen Deutsch-Brasilianer); weitere 38 Prozent sind Mulatten. Die Zahl der Indianer, der brasilianischen Urbevölkerung, liegt bei 350 000. Über 20 Prozent der Bewohner sind Analphabeten. Im Nordosten, Osten und Süden leben auf 36 Prozent der Fläche etwa 90 Prozent der Bevölkerung. Das Bergland ist schwach, Amazonien nahezu unbesiedelt. 74 Prozent der Einwohner leben in Städten. Die Lebenserwartung beträgt 65 Jahre. Größere Städte Säo Paulo (10 Millionen Einwohner), Rio de Janeiro (5,6 Millionen Einwohner), Belo Horizonte (2,1 Millionen Einwohner), Salvador (früher Bahia, 1,8 Millionen Einwohner), Fortaleza (1,6 Millionen Einwohner), Recife (1,3 Millionen Einwohner), Curitiba (1,3 Millionen Einwohner), Porte Alegre (1,2 Millionen Einwohner).
Aktuelle Situation Die nach mehr als 2 Jahrzehnten Militärdiktatur seit Frühjahr 1990 amtierende liberal-konservative Regierung (unter Präsident Fernando Collor de Mello, geboren 1949) versucht mit rigorosen Sanierungskonzepten die hohe Inflation und die Wirtschaftskrise zu bekämpfen. Brasilien ist das höchstverschuldete Land der dritten Welt. Das Sparprogramm ließ die industrielle Produktion zurückgehen und führte zu Massenentlassungen. Aufmerksamkeit widmet die Regierung Umweltproblemen, besonders dem Schutz des für die gesamte Erde ökologisch lebenswichtigen tropischen Regenwaldes (gegenwärtig werden in Brasilien jährlich noch 2ß Prozent des Regenwaldes gerodet).
Wirtschaft Brasilien als Land mit großen Naturreichtümern gelang der Übergang vom Agrar- zum Industriestaat; die industrielle Produktion hat bereits einen Anteil von 43 Prozent am Bruttosozialprodukt, das 1989 bei 2550 Dollar pro Kopf lag. War das Land noch vor wenigen Jahren als Rohstofflieferant von Preisentwicklungen auf dem Weltmarkt abhängig, so sind heute Ergebnisse der fortschreitenden Industrialisierung (speziell in der Nahrungsmittel- und Textilindustrie, Stahlerzeugung, Elektroindustrie, 54
Brunei Brasilien: Bundesstaaten, Territorien und ihre Hauptstädte
Asien, Seite 16, D6 amtlich Brunei Staatsform Sultanat Hauptstadt Bandar Seri Begawan (56 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 4 Distrikte Fläche 5765 km2 Bevölkerung 249 000 Einwohner (=42 je km2) Amtssprache Malaiisch, als Handelssprachen Englisch und Chinesisch Religionen moslemisch (64 Prozent), buddhistisch (14 Prozent) Nationalfeiertag 15. Juli Währung 1 Brunei-Dollar (BR $) = 100 Cents
Acre (Rio Branco) Alagoas (Maceio) Amazonas (Manaus) Bahia (Salvador) Cearä (Fortaleza) Espirito Santo (Vitöria) Goiäs (Goiänia) Guanabara (Rio de Janeiro) Maranhäo (Säo Luis) Mato Grosso (Cuiabä) Minas Gerais (Belo Horizonte) Parä (Belem) Paraiba (Joäo Pessoa) Paranä (Curitiba) Pernambuco (Recife) Piaui (Teresina) Rio de Janeiro (Niteroi) Rio Grande do Norte (Natal) Rio Grande do Sul (Porto Alegre) Santa Catarina (Florianopolis) Säo Paulo (Sao Paulo) Sergipe (Aracajü) Serra dis Aimores Amapä (Macapä) Fernando de Noronha (Remedios) Roraima (Boa Vista) Rondönia (Porto Velho) Distrito Federal (Brasilia)
Das an der Nordwestküste der Insel Borneo gelegene Sultanat bildet 2 Enklaven im Staatsgebiet Malaysias. Das feuchte Tiefland mit Tropenklima ist größtenteils von Urwäldern bedeckt. Erdöl- und Erdgasvorräte ließen das Land zu einem der reichsten Staaten Asiens werden (Bruttosozialprodukt pro Kopf 15 390 Dollar). Die Landwirtschaftwird noch entwickelt. In Brunei leben vorwiegend Bruneier sowie Malaien und Chinesen. Letztere leben vor allem vom Handel. Den Chinesen wird meist die Staatsbürgerschaft verweigert. Viele Malaien ziehen es trotz großem Reichtum vor, in Kampongs (Wasserdörfern) zu wohnen. Wichtige Handelspartner sind Japan, Großbritannien, Singapur, Malaysia, Korea-Süd und die USA.
Britisch-Honduras siehe Belize
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Bulgarien
Wirtschaft Starke Industrialisierung nach dem Zweiten Weltkrieg ließ Bulgarien von einem Agrar- zu einem Industriestaat werden. 47 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in Industriebetrieben (vor allem Schwerindustrie, Bergbau, Chemie- und verarbeitende Industrie). Verstärkt wurde die Energieerzeugung unter anderem durch Wasserkraftwerke. 40 Prozent der Landesfläche wird landwirtschaftlich genutzt; Hauptanbaugebiete sind der Osten und Süden Bulgariens (Getreide, Obst, Wein, Tabak). Verkehrsmäßig ist das Land gut erschlossen. Am Schwarzen Meer wurde der Tourismus entwickelt. Das Bruttosozialprodukt betrug 1989 etwa 2320 Dollar pro Kopf .Wichtigste Handelspartner waren bisher die ehemalige Sowjetunion, Deutschland, die CSFR und Polen.
Europa, Seite 15, D5/6 amtlich Republik Bulgarien Staatsform Republik Hauptstadt Sofia (1,1 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 9 Regionen Fläche 110 912 km2 Bevölkerung 9 Millionen Einwohner (= 81 je km2) Amtssprache Bulgarisch Religion orthodox (30 Prozent) Nationalfeiertag 9. September Währung 1 Lew = 100 Stotinki Landesnatur Das Land im Osten der Balkanhalbinsel gliedert sich in die Donauebene, die Nordbulgarische Platte, das Balkangebirge, das Mittelgebirge der Sredna Gora (mit dem Becken von Sofia und der Maritzaebene) sowie in Rila-, Pirin- und Rhodopengebirge im südlichen Landesteil. Das kontinentale Klima ist niederschlagsarm; die milde Schwarzmeerküste weist ozeanische Einflüsse auf. Die Sommer sind heiß und trocken, die Winter kalt und regnerisch.
Aktuelle Situation Die seit 1945 regierenden Kommunisten (jetzt Bulgarische Sozialistische Partei) erlebten 1990 nach einem Generalstreik eine schwere Niederlage. Unter dem neuen Ministerpräsidenten Dimitar Popow (geboren 1927) wurde die Demokratisierung des Landes und die marktwirtschaftliche Neugestaltung der Wirtschaft beschleunigt. Begleiterscheinungen dieser Reformen waren Energie- und Rohstoffmangel und eine Krise in der Versorgung, durch die vorhandene soziale Spannungen, zum Beispiel in der Respektierung der türkischen Minderheit, weiter verschärft wurden.
Bevölkerung Der weitaus überwiegende Teil der Einwohner sind Bulgaren (90 Prozent). Größte Minderheit sind die Türken (8 Prozent), daneben leben noch Makedonier, Rumänen, Armenier und Juden in Bulgarien. Die Lebenserwartung liegt bei 72 Jahren. 68 Prozent der Bevölkerung leben in Städten.
Burma siehe Myanmar
Größere Städte Plovdiv (364 000 Einwohner), Varna (306 000 Einwohner), Burgas (201 000 Einwohner). 56
Burkina Faso
Burundi
Afrika, Seite 17, B3 amtlich Burkina Faso Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Ouagadougou (Wagadugu; 440 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 30 Provinzen Fläche 274 200 km2 Bevölkerung 9,4 Millionen Einwohner (=34 je km2) Amtssprache Französisch Religionen moslemisch (50 Prozent), Anhänger von Naturreligionen (40 Prozent) Nationalfeiertag 4. August Währung 1 CFA-Franc (FCFA) = 100 Centimes
Afrika, Seite 17, D5 amtlich Republik Burundi Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Bujumbura (270 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 15 Provinzen Fläche 27 834 km2 Bevölkerung 5,3 Millionen Einwohner (=198 je km2) Amtssprachen Kirundi und Französisch Religionen katholisch (67 Prozent), Anhänger von Naturreligionen (30 Prozent) Nationalfeiertag 1. Juli Währung 1 Burundi-Franc (F.Bu) = 100 Centimes
Der westafrikanische Binnenstaat (bis 1984 Obervolta) umfaßt ein etwa 300 m hohes, von einzelnen Bergen überragtes Sandsteinplateau, das vom Flußgebiet des Volta durchzogen wird. Im tropischen Klima herrscht lange Trockenheit; die Savannenlandschaft läßt nur begrenzt den Anbau agrarischer Produkte zu. Bewohner des Landes sind vor allem Sudanafrikaner verschiedener Stämme (vor allem Mossi und Bobo); 1 bis 2 Millionen Bourkinabe leben im Ausland, besonders in Cöte d'Ivoire (Elfenbeinküste). Die Lebenserwartung liegt bei 49 Jahren. Haupterwerbszweig ist die Landwirtschaft, von Bedeutung ist der noch schwach entwickelte Bergbau (unter anderem Manganerze, Gold, Diamanten). Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei nur 310 Dollar pro Kopf; Burkina Faso zählt zu den ärmsten Ländern der Welt.
Das im ostafrikanischen Zwischenseengebiet gelegene Land ist eines der kleinsten und dichtest besiedelten Länder Afrikas. Die Bewohner sind überwiegend Angehörige der Bantu (80 Prozent) und Watussi (14 Prozent); ihre Lebenserwartung beträgt 47 Jahre. Zwei Drittel sind Analphabeten. Haupterwerbsquellen sind Ackerbau und Viehzucht, über 90 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Die Industrie ist auf verarbeitende Betriebe sowie teilweise auf die Förderung der geringen Bodenschätze begrenzt. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 bei 240 Dollar pro Kopf. Kaffee ist das wichtigste Exportprodukt. Wichtige Handelspartner sind Deutschland, Belgien, die Niederlande, die USA, Frankreich und China. Massaker rivalisierender Volksgruppen führten zu schweren sozialen Unruhen,
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Ceylon siehe Sri Lanka
ste Atacama eingenommen. Mittelchile umfaßt den nördlichen Teil des Chilenischen Längstales, ein fruchtbares Agrargebiet mit der Hauptstadt Santiago. Südchile ist ein waldreiches Mittelgebirgsland, das in gebirgige Inselgruppen und zahlreiche Fjorde (Canales) sowie das Küstengebirge des Westpatagonischen Archipels zerfällt. 30 Prozent des Landes sind Wüste und Ödland, 38 Prozent sind mit Wald bedeckt. Das Klima ist entsprechend der großen NordSüd-Ausdehnung sehr unterschiedlich: Passat und kalter, nebelreicher Humboldtstrom an der Küste bewirken extreme Trockenheit im Norden, subtropische Temperaturen mit Winterregen in der Mitte, feucht-kühles und winterliches Klima im Süden.
Chile Südamerika, Seite 20, B5 amtlich Republik Chile Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Santiago de Chile (4,3 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 13 Regionen Fläche 756 945 km2 Bevölkerung 12,9 Millionen Einwohner (=17 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (89 Prozent) Nationalfeiertag 18. September Währung 1 Chilenischer Peso (chil $) Ŷ 100 Centavos
Bevölkerung Die Hälfte der Einwohner sind Weiße, meist spanischer Herkunft; etwa 40 000 sind Deutsch-Chilenen. Etwa 45 Prozent der Bevölkerung sind Mestizen, der Anteil der indianischen Urbevölkerung (Ketschua, Aimara, Araukaner u. a.) wird auf 5 Prozent geschätzt. Über 55 Prozent der Bewohner leben in Städten, vor allem im Chilenischen Längstal. Die Lebenserwartung liegt bei 72 Jahren.
Landesnatur Von der peruanischen Küste im Norden entlang der Pazifikküste bis zur südlichen Spitze Südamerikas erstreckt sich das Land in einer Breite von 30 bis 435 km. Chiles Anteil an den Anden reicht bis zur Hauptwasserscheide; im Gegensatz zu Peru gibt es kaum Hochflächen. Die Kordilleren erreichen im nördlichen Landesteil eine Höhe von 6700 m. Nordchile wird von der Wü58
Größere Städte Valparaiso (267 000 Einwohner), Concepciön (218 000 Einwohner), Antofagusta (175 000 Einwohner), Temuco (172 000 Einwohner).
China Asien, Seite 16, C4 amtlich Volksrepublik China Staatsform sozialistische Volksrepublik Hauptstadt Beijing (Peking, 6 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 147 territoriale Einheiten mit nationaler Autonomie, 22 Provinzen, 3 unmittelbare Städte und 5 autonome Gebiete Fläche 9 596 961 km2 (ohne Taiwan: 9 560 779 km2) Bevölkerung 1,1 Milliarden Einwohner (=116 je km2) Amtssprache Chinesisch Religionen konfuzianisch, buddhistisch, taoistisch, moslemisch, christlich u. a. Nationalfeiertag 1. Oktober Währung 1 Renminbi Yuan (RMB.Y) = 10 Jiao = 100 Fen
Wirtschaft Hauptstütze der Wirtschaft ist der Bergbau (besonders Kupfer, auch Eisenerze und Salpeter), der mit über 70 Prozent am Exporterlös des Landes beteiligt ist. In der Kupferproduktion belegt Chile den 3. Platz in der Welt. Aufgebaut wurde eine vielseitige Verarbeitungsindustrie, vor allem im Raum Santiago-Valparaiso. 25 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Industrie. Das Verkehrswesen ist gut entwickelt. Die landwirtschaftliche Produktion deckt nur etwa die Hälfte des Eigenbedarfs; Mittelchile ist die Korn- und Obstkammer des Landes. Die Inflationsrate erreichte in den achtziger Jahren mehr als 20 Prozent. Wichtigste Außenhandelspartner sind die USA, Japan, Brasilien, Argentinien, Deutschland und Großbritannien. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 1770 Dollar pro Kopf.
Das Land betrachtet die Insel Taiwan (36 179 km2, ca. 20 Millionen Einwohner) als integralen Teil der Volksrepublik China (23. Provinz). Weiterhin beansprucht China die nordöstlich von Taiwan gelegenen, von Japan kontrollierten Tiaoyutai-Inseln.
Aktuelle Situation Nach 16 Jahren Militärdiktatur wird Chile seit dem Frühjahr 1990 von einem demokratischen Präsidenten (Patricio Aylwin, geboren 1918) regiert. Seine Politik ist auf eine Demokratisierung des Landes gerichtet. Die Militärs (unter dem Heereschef und bisherigen Diktator General Pinochet) haben ihre Machtposition weitgehend erhalten. Trotz wirtschaftlichem Aufschwung (steigende Exporte, Abbau der Auslandsschulden) lebt etwa ein Drittel der Bevölkerung in Armut; der Wirtschaftsboom in Chile kommt vor allem der reichen Oberschicht zugute, den Armen im Land geht es weiterhin schlecht.
Landesnatur Das drittgrößte Land der Erde reicht von der Ostküste Asiens (am Pazifischen Ozean) über 4400 km in Ost-WestRichtung bis ins Innere des asiatischen Kontinents (im Pamirgebirge), in Nord-SüdRichtung vom Amurbogen bis zur Nordvietnamesischen Bucht - überwiegend als sich stufenweise vom zentralasiatischen Gebirge absenkendes Land; zwei Drittel des gesamten Territoriums liegen höher als 1000 m. Die Hochlandzonen werden in Südost59
Nordwest-Richtung vom Himalaja, Karakorum und Kunlun umschlossen; im Norden gehören das Tarimbecken und der südliche Teil der Wüste Gobi sowie die Mandschurei zu China. Mehrere Großlandschaften prägen das Gesamtbild Chinas: Das Qinghai-TibetPlateau im Westen zwischen Himalaja und Kunlun (im Kerngebiet über 5000 m hoch, mit dem Transhimalaja oder Hedin-Gebirge, dem Karakorum und dem höchsten Berg der Erde: Mount Everest, 8882 m); das Gebirgsund Beckengebiet von Xinjiang (Sinkiang) mit dem Tarimbecken und der mongolischen Hochebene im Nordosten, hier überleitend zur Songhuajiang-Liaohe-Ebene mit dem Xinganling-Gebirge; das Lößplateau im Gebiet der Großen Ebene, dem sich östlich die Nordchinesische Ebene mit der Hauptstadt Peking (zugleich als landwirtschaftliches Hauptanbauzentrum) anschließt; ferner das Hügelland der Halbinsel Shandong, das Bergland des Quinling als östlicher Ausläufer des Kunlun mit den Einzugsgebieten der beiden großen Flüsse Huangho (4150 km) und Changjiang (Jangtsekiang, 5632 km), südlich davon das Tiefland der ChangjiangEbene mit den Becken von Hubei und Hunan, das Bergland der Südostküste, das Jiangnan-Hügelland und westlich das YunnanGuizhou-Plateau, nördlich das Rote Becken von Sichuan (Szechuan) sowie weiter westlich das Tibetische Bergland. Der buchtenreichen Küste sind zahlreiche Inseln vorgelagert, als größte Taiwan. An der chinesischen Südküste liegen die britische Kronkolonie Hongkong sowie das autonome portugiesische Gebiet Macao. Das Klima Chinas reicht vom kalten Nordosten über das wüsten- und Steppenhaft trockene Zentralasien bis zu den heißen Randtropen-
gebieten im Südosten und Süden des Landes; insgesamt gesehen gehört China zur Monsun region. Bevölkerung Exakte Zahlenangaben über das volkreichste Land fehlen; nach jüngster Schätzung (1989) leben in China etwa 1,11 Milliarden Einwohner - zu 90 Prozent Chinesen („Han-Nationalität"), außerdem Angehörige der Turkvölker, der Thai-Gruppen, Mongolen, Tibeter, Mandschu sowie insgesamt 55 nationale Minderheiten („Nationalitäten") sowie etwa 29 Millionen Auslandschinesen. Die Lebenserwartung Hegt bei 70 Jahren; noch immer beträgt die Analphabetenrate etwa 16 Prozent. Größere Städte Shanghai (7,1 Millionen Einwohner), Tianjin (Tientsin, 5,5 Millionen Einwohner), Shenyang (früher: Mukden, 4,3 Millionen Einwohner), Lüda (früher: Port Arthur oder Dairen, 4 Millionen Einwohner), Wuhan (3,5 Millionen Einwohner), Guangzhou (früher: Kanton, 3,4 Millionen Einwohner), Chongqing (2,8 Millionen Einwohner), Harbin (2,7 Millionen Einwohner), Chengdu (2,6 Millionen Einwohner), Nanjing (Nanking, 2,3 Millionen Einwohner), Xian (Sian, 2,4 Millionen Einwohner), Taiyuan (1,9 Millionen Einwohner), Chang-chun (1,9 Millionen Einwohner). Wirtschaft China hat seit Bestehen der Volksrepublik (1949) einen bedeutenden ökonomischen Aufschwung mit einer stark ausgebauten Industrie genommen. Obwohl nur 10 Prozent der Landesfläche von der Landwirtschaft genutzt werden kann, leben weit über 60 Prozent von ihr; wichtigste Anbauprodukte sind Getreide, Hülsenfrüchte, 60
eine Verständigung unter anderem mit der ehemaligen Sowjetunion, den USA und den EG-Staaten; die Beziehungen zu Indonesien wurden normalisiert. Verschiedene Minderheiten, besonders in Tibet, fordern nachdrücklich ihre Unabhängigkeit.
Sojabohnen, Baumwolle und Reis; es gibt eine bedeutende Viehzucht (Rinder, Pferde) sowie Fischerei. Rationierung von Lebensmitteln sowie Getreideimporte führten zur Sicherung der Ernährung. Neben der Landwirtschaft und der verarbeitenden Industrie steht die Leichtindustrie an zweiter Stelle. Zielstrebig entwickelt wurden Schwerindustrie (besonders Stahlerzeugung), Maschinen- und Fahrzeugindustrie, Chemie- und Textilbetriebe sowie Energiewirtschaft. Das Land ist reich an Bodenschätzen (vor allem Kohle, Eisenerze, Erdöl, ferner Kupfer, Zinn, Blei, Mangan, Uran und Bauxit). Stark ausgebaut wurde das Verkehrsnetz (Straßen, Eisenbahn, Schiffahrt, Flugverkehr). Die Industrie hat inzwischen knapp 50 Prozent Anteil am Bruttosozialprodukt, dessen Wert für 1989 mit 360 Dollar pro Kopf ausgewiesen wurde. Wichtige Außenhandelspartner waren Hongkong, Japan und die USA. Die seit Beginn der achtziger Jahre praktizierte wirtschaftspolitische Liberalisierung mit den teilweise unbefriedigenden Ergebnissen von Reformen kam zum Stillstand; sie führte zu hoher Inflationsrate (fast 18 Prozent) und verringerte das jährliche Wirtschaftswachstum.
China: Provinzen und ihre Hauptstädte Anhui (Hefei) Fujian (Fuzhou) Gansu (Lanzhou) Guangdong (Guangzhou) Guizhou (Guiyang) Hebei (Baoding) Heilongjian (Harbin) Henan (Zhengzhou) Hubei (Wuhan) Hunan (Changsha) Jilin (Changchun) Jiangsu (Nanjing) Jiangxi (Nanchang) Liaoning (Shenyang) Qinghai (Xining) Shandong (Ji'nan) Shanxi (Taiyuan) Shenxi (Xi'an) Sichuan (Chengdu) Taiwan (Taibei) Yunnan (Kunming) Zhejiang (Hangzhou)
Aktuelle Situation Die chinesische Staatsund Parteiführung (mit Generalsekretär Jiang Zemin, geboren 1926, und Ministerpräsident Li Peng, geboren 1928) hielt an ihrem orthodoxen innenpolitischen Kurs fest, darunter am Machtmonopol und Führungsanspruch der Kommunistischen Partei Chinas und an der Kampagne gegen Oppositionelle. Außenpolitisch stimmte die Regierung der Volksrepublik der ab 1997 wirksamen Sonderregelung für Hongkong zu und suchte 61
Wirtschaft Das Agrarland (Hauptanbauprodukte: Kaffee und Bananen; stark exportorientierte Rinderzucht) ist in hohem Maße vom Außenhandel abhängig. Umfangreiche Bauxit vorkommen sowie Erdöllagerstätten sind bisher nur gering erschlossen. Die Industrie ist vor allem auf die Verarbeitung von Nahrungsmitteln konzentriert. 26 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 bei 1690 Dollar pro Kopf. Wichtigste Handelspartner sind die USA, Japan, Guatemala und Deutschland.
Costa Rica Mittelamerika. Seite 19, E6 amtlich Republik Costa Rica Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt San Jose (245 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 7 Provinzen Fläche 51 100 km2 Bevölkerung 2,9 Millionen Einwohner (=54 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (95 Prozent) Nationalfeiertag 15. September Währung 1 Costa-Rica-Colon (e) = 100 Centimos
Aktuelle Situation Trotz wirtschaftlicher Probleme gilt das Land als eines der stabilsten demokratischen Staaten Mittefamerikas, das seit dem Frühjahr 1990 von einer christlich-sozialen Regierung (Präsident Rafael Angel Calderön Fournier, geboren 1949) geführt wird. Die auf ökonomische Stabilisierung gerichtete Politik soll unter anderem zum Ausgleich der Handelsbilanz und zu weiterem wirtschaftlichen Aufschwung beitragen.
Landesnatur Das zentralamerikanische Land wird von den Kordilleren durchzogen (im Süden bis 3800 m hoch); nur ein Fünftel der Fläche ist sumpfiges Tiefland. In der Meseta Central, einer fruchtbaren Hochebene (etwa 1000 bis 1500 m hoch), leben nahezu 95 Prozent der Bevölkerung. Die pazifische Küste ist reich gegliedert. Das tropisch-heiße Klima verursacht hohe Niederschläge, an der Küste herrscht ein milderes, feuchtes Klima. Die Temperaturen schwanken im Lauf des Jahres nur ganz gering. Sie liegen zwischen 26-27 °C im Tiefland und unter 10 "C in Höhen über 3000 m. Bevölkerung Etwa drei Viertel der Einwohner sind Weiße überwiegend altspanischer Abstammung. In einigen Gebieten leben Schwarze und Indianer (insgesamt nur etwa 5 Prozent der Bevölkerung). Die Lebenserwartung liegt bei 74 Jahren. Das Land bietet etwa 250 000 Ausländern (Flüchtlingen) Wohnrecht. 62
Côte d’Ivore
ropäer (vorwiegend Franzosen) sowie 100 000 Libanesen und Syrer. Weit über die Hälfte der Einwohner sind Analphabeten. Die Lebenserwartung liegt bei 54 Jahren.
Afrika, Seite 17, B4 amtlich Republik Côte d'Ivoire Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Yamoussoukro (75 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 49 Departements Fläche 322 463 km2 Bevölkerung 12,6 Millionen Einwohner (=39 je km2) Amtssprache Französisch Religionen Anhänger von Naturreligionen (65 Prozent), moslemisch (23 Prozent), katholisch (8 Prozent) Nationalfeiertag 7. Dezember Währung 1 CFA-Franc (FCFA) = 100 Centimes
Größere Städte Abidjan (frühere Hauptstadt, 1,9 Millionen Einwohner), Buake (330 000 Einwohner). Wirtschaft Als eines der reichsten Länder Westafrikas, das sich frühzeitig an Frankreich orientierte und ausländische Investitionen förderte, hat die Republik viele Jahre einen achtenswerten ökonomischen Aufstieg erlebt, der inzwischen aufgrund verfallender Weltmarktpreise jedoch gestoppt wurde. Heute befindet sich das Land in einer Krise. Wirtschaftsgrundlage blieben die Landwirtschaft, in der fast 80 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt sind, und die Forstwirtschaft (etwa 30 Prozent der Landesfläche sind von Wald bedeckt). Bergbau (Manganerze, Diamanten) sowie andere Industriezweige sind nur gering entwickelt; das Land ist vor allem auf den Import von Rohöl sowie von Investitionsgütern und Konsumartikeln angewiesen. Das Land ist der größte Kakaoerzeuger. Als Kaffeeproduzent steht es an 5. Stelle in der Welt. Wichtigste Handelspartner sind Frankreich, Nigeria, die Niederlande, Deutschland und die USA. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 790 Dollar pro Kopf.
Landesnatur Der am Golf von Guinea gelegene Staat (Elfenbeinküste; entsprechend einem Dekret des Präsidenten von 1986 darf die Bezeichnung nicht übersetzt werden) erstreckt sich an einer 600 km langen, lagunenreichen Küstenzone und reicht etwa 300 km ins Landesinnere zum Nordguineahochland (Mount Nimba, 1859 m hoch). Tropischer Regenwald an der Küste und Savannenflächen prägen die Landschaft, die von mehreren, zum Teil schiffbaren Flüssen durchzogen wird. Das Klima ist feucht-tropisch mit starken Temperaturunterschieden. Bevölkerung In der Republik leben vor allem Ivorer, darunter besonders Angehörige von etwa 60 verschiedenen Gruppen der Sudan-Schwarzen; etwa 30 Prozent der Bevölkerung stammen aus Mali, Burkina Faso und anderen afrikanischen Staaten. Außerdem zählen zur Bevölkerung etwa 60 000 Eu-
Aktuelle Situation Die seit 1960 unabhängige Republik (unter Präsident Felix Houphouet-Boigny, geboren 1905) sieht sich zunehmend ökonomischen und somit zugleich politischen Problemen gegenüber, die mit Reformen gelöst werden sollen. 63
etwa 16 Prozent eisfrei; 55 000 Einwohner, Hauptstadt: Godthäb).
Dahomey siehe Benin
Dänemark
Landesnatur Zu dem nordeuropäischen Land gehören die Halbinsel Jütland und nahezu 500 meist kleine Inseln in der Ostsee, von denen nur etwa 100 bewohnt sind. Das Gebiet ist vorwiegend Flach- und Hügelland; Jütland weist eine stark gegliederte Küste (teilweise Wattenküste mit Marschland) auf. Zwischen dem Großen Belt und dem Sund liegt die Insel Seeland mit der Hauptstadt Kopenhagen. Mit Jütland durch eine Brücke verbunden ist die Insel Fünen. Das Land hat mildes ozeanisches Klima.
Europa, Seite 15, C3 amtlich Königreich Dänemark Staatsform parlamentarischdemokratische Monarchie Hauptstadt Kopenhagen (467 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 16 Amtsbezirke Fläche 43 076 km2 Bevölkerung 5,1 Millionen Einwohner (= 119 je km2) Amtssprache Dänisch Religion evangelisch-lutherisch (98 Prozent) Nationalfeiertage 16. April, 5. Juni Währung 1 Dänische Krone (dkr) = 100 0re
Bevölkerung Die Einwohner sind fast ausschließlich Dänen; größte Minderheit sind die etwa 20 000 in Nord-Schleswig lebenden Deutschen. Die Lebenserwartung beträgt etwa 76 Jahre. Etwa 85 Prozent der Bevölkerung leben in Städten.
Zu Dänemark gehören als Außenbesitzungen: die im Nordatlantik zwischen Schottland und Island gelegenen Färöer-Inseln (1399 km2, 50 000 Einwohner, Hauptstadt: Thorshavn), das geographisch zu Nordamerik a gehörend e G r önl and ( m i t 2 175 600 km2 größte Insel der Erde, davon
Größere Städte Huvudstadsomradet (als Metropolitan Area 1,3 Millionen Einwohner), Arhus (261 000 Einwohner), Odense (176 000 Einwohner), Alborg (155 000 Einwohner). 64
Wirtschaft Die hochentwickelte Landwirtschaft bildet die ökonomische Basis des Landes (etwa 70 Prozent der Gesamtfläche werden landwirtschaftlich genutzt; die Erträge pro Hektar sind die höchsten in Europa). Nur 5 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Industrie stark ausgebaut, vor allem zur Verarbeitung der Agrarprodukte, ebenso die Eisen-, Metallund Maschinenbauindustrie, Chemie-, Holz-, Papier- und Textilindustrie. Größte Industriezentren sind Kopenhagen und Odense. Entsprechend entwickelt wurde die Energieversorgung. In Kombination von Land- und Seeverkehr wurden neue Verkehrswege erschlossen. Dänemark bildet eine Brücke zwischen Mitteleuropa und Skandinavien. Das Land verfügt über eine stattliche Handelsflotte. Wichtigste Handelspartner sind Deutschland, Schweden, Großbritannien, die USA, Frankreich und Norwegen. Das Bruttosozialprodukt lag im Durchschnitt 1989 bei 20 150 Dollar pro Kopf.
Deutschland Europa, Seite 15, C4 amtlich Bundesrepublik Deutschland Staatsform parlamentarisch-demokratische Bundesrepublik Hauptstadt Berlin (3,4 Millionen Einwohner), Regierungssitz: Bonn (287 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 16 Bundesländer Fläche 356 910 km2 Bevölkerung 79,7 Millionen Einwohner (= 223 je km2) Amtssprache Deutsch Religionen protestantisch (41,2 Prozent), katholisch (40,6 Prozent) Nationalfeiertag 3. Oktober Währung 1 Deutsche Mark (DM) = 100 Pfennig Landesnatur Drei große landschaftliche Zonen sind für Deutschland charakteristisch: das Norddeutsche Tiefland, die Mittelgebirge sowie das Alpenvorland mit den Alpen. Das Norddeutsche Tiefland ist im Nordwesten, an der Nordseeküste, sehr flach und durch die unfruchtbare Geest und die Marschen geprägt, im Osten durch sehr feuchte Urstromtäler und den Nördlichen Landrücken mit Endmoränenzügen und zahlreichen Seen (Mecklenburger Seenplatte, mit Müritzsee). Zum Südlichen Landrücken (Nordwestdeutsches Tiefland) gehört die Lüneburger Heide. Die eiszeitlichen Urstromtäler werden teilweise von Weser, Elbe und Oder und deren Nebenflüssen genutzt. In diesem Raum des Elbe-Oder-Tieflandes (Brandenburg) liegt die Hauptstadt Berlin. An der Nordseeküste und deren tie-
Aktuelle Situation Die bürgerliche Minderheitsregierung (unter dem seit 1982 amtierenden Ministerpräsidenten Poul Schlüter, geboren 1929) konzentriert sich vorrangig auf Sparmaßnahmen (unter anderem im Öffentlichen Dienst und im sozialen Bereich), um herangereifte wirtschaftliche Probleme lösen zu können.
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zahlreichen Seen (Bodensee, Chiemsee u. a.). An der Donau wechseln Niederungen und fruchtbare Ebenen mit Hügelland; wirtschaftliches Zentrum dieses Gebiets ist die bayerische Landeshauptstadt München. Zum eigentlichen Alpenland gehören die Nördlichen Kalkalpen (Allgäuer, Bayerische und Berchtesgadener Alpen); zu den Bayerischen Alpen zählen unter anderem das Wettersteingebirge (Zugspitze, 2962 m hoch) und die Chiemgauer Alpen, zu den Berchtesgadener Alpen (Watzmann, 2713 m hoch) das Steinerne Meer an der Grenze zu Österreich. Das Klima ist im allgemeinen kühl-gemäßigt, der östliche Landesteil steht bereits unter dem Einfluß des kontinentalen Klimas.
fen Strommündüngen (Elbe, Weser) befinden sich große Häfen (Hamburg, Bremen); vorgelagert sind kleinere Inseln (West-, Ostund Nordfriesische Inseln). Auch die westliche Ostseeküste bietet größere Häfen (Kiel, Lübeck, Rostock), die größten Inseln sind hier Rügen und Usedom. Fruchtbare Tieflandbuchten (Kölner, Münstersche und Leipziger Bucht) bilden den Übergang zur Mittelgebirgsschwelle - die Industriezentren im Westen um Köln und das Ruhrgebiet (Duisburg, Essen, Dortmund, Düsseldorf), im Osten um Magdeburg, Halle, Leipzig, Chemnitz und Dresden beeinflussen stark die Landschaft. Die Mittelgebirgszone beginnt im Westen mit dem Rheinischen Schiefergebirge beiderseits des Rheins (867 km auf deutschem Boden); dazu gehören Hunsrück und Eifel, die Täler der Mosel und Lahn, Taunus und Westerwald. Die Zone setzt sich fort im Westen mit dem Rhein-Main-Gebiet (Frankfurt) und dem Hessischen Bergland, dem sich nördlich das Weserbergland anfügt, im Osten folgen Thüringer Wald, Erzgebirge (Fichtelberg, 1214 m hoch), Elbsandsteingebirge und Lausitzer Bergland. Nördlichste Spitze der deutschen Mittelgebirgsschwelle ist der Harz (Brocken, 1142 m hoch). Die Mittelgebirgszone reicht bis zur Donau; sie beginnt am Oberrhein mit dem Schwarzwald (Feldberg, 1493 m hoch), setzt sich fort im Odenwald und Spessart, westlich des Rheins im Pfälzer Bergland, und reicht östlich bis zum Böhmerwald und zum Bayerischen Wald (1457 m hoch). Hinter der Donau (646 km auf deutschem Boden) beginnt das Alpenvorland, westlich mit der Schwäbisch-Bayerischen Hochebene (700-800 m hoch), eine vielgestaltige Landschaft mit
Bevölkerung Der weit überwiegende Teil der Bevölkerung besteht aus Deutschen; als Minderheiten sind etwa 60 000 Sorben (in der Lausitz), 30 000 Dänen (in Schleswig) sowie rund 30 000 Sinti und Roma zu erwähnen. In Deutschland leben etwa 4,7 Millionen Ausländer (vor allem aus der Türkei, Jugoslawien, Italien, Griechenland, Polen, Österreich und Spanien). Die Lebenserwartung beträgt etwa 75 Jahre. 50 Prozent der Einwohner leben in Städten. Größere Städte Hamburg (1,63 Millionen Einwohner), München (1,2 Millionen Einwohner), Köln (946 000 Einwohner), Frankfurt am Main (635 000 Einwohner), Essen (623 000 Einwohner), Dortmund (594 000 Einwohner), Düsseldorf (574 000 Einwohner), Stuttgart (571 000 Einwohner), Bremen (544 000 Einwohner), Duisburg (532 000 Einwohner), Leipzig (530 000 Einwohner), Hannover (506 000 Einwoh66
ner), Dresden (502 000 Einwohner), Nürnberg (486 000 Einwohner), Bochum (393 000 Einwohner), Wuppertal (378 000 Einwohner), Bielefeld (315 000 Einwohner), Mannheim (306 000 Einwohner), Chemnitz (302 000 Einwohner), Gelsenkirchen (290 000 Einwohner), Magdeburg (288 000 Einwohner), Bonn (287 000 Einwohner), Karlsruhe (271 000 Einwohner), Wiesbaden (257 000 Einwohner), Braunschweig (256 000 Einwohner), Mönchengladbach (256 000 Einwohner), Münster (253 000 Einwohner), Rostock (253 000 Einwohner), Augsburg (250 000 Einwohner).
chen Anteil daran hatte die Investitionsgüterindustrie. Bodenschätze, unter anderem Kohle, Eisenerze, Kali- und Steinsalze, Blei, Zink, teilweise Erdöl und Erdgas, werden intensiv abgebaut. Obwohl die Bedeutung der Landwirtschaft schon seit den fünfziger Jahren zurückging (gegenwärtiger Anteil am Bruttosozialprodukt 2 Prozent), wird der Boden - insgesamt 54 Prozent der Gesamtfläche der (alten) Bundesrepublik, davon etwa 60 Prozent Ackerland, knapp 40 Prozent Grünland - intensiv für hohe Erträge genutzt; wichtigste Produkte sind Getreide, Kartoffeln, Zucker- und Futterrüben, Gemüse, Obst und Wein. In der Viehzucht dominieren große Bestände an Rindern und Schweinen. Forstwirtschaft und Fischerei sind leistungsstark. Die Bundesrepublik ist zugleich Drehscheibe des europäischen Verkehrs (Eisenbahn, Straßenverkehr, Binnenschiffahrt, Luftverkehr). Wichtigste Außenhandelspartner im Export sind Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, die USA, Belgien/Luxemburg, die Schweiz, Österreich, Spanien, Schweden und Japan. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die traditionelle Verflechtung der deutschen Wirtschaft in West und Ost mit ihren Zulieferund Verarbeitungsbetrieben zerstört; in der ehemaligen DDR entstand unter komplizierten Bedingungen eine zentralistisch geleitete Volkswirtschaft - zunächst vorrangig auf den Auf- und Ausbau von Grundstoff- und Schwerindustrie und des Lebensniveaus der Bevölkerung orientiert. Schwerpunkte wurden die Braunkohlengebiete um Halle/Leipzig und Cottbus mit einer Chemieindustrie. Gleichzeitig entstanden wachstumsstarke Zweige (Elektronik); traditionelle Bereiche wie Textilindustrie, Lebensmittelindustrie,
Wirtschaft In der (alten) Bundesrepublik setzte sich der seit Mitte der achtziger Jahre spürbare wirtschaftliche Aufschwung (jährlich etwa 4 Prozent) weiter fort. Zu der insgesamt positiven Gesamtentwicklung trugen Beschäftigungswachstum, Expansion der Auslandsnachfrage sowie Zunahme inländischer Investitionen bei. Strukturelle und regionale Wachstumsunterschiede zwischen einzelnen Bundesländern blieben weiter bestehen. Neue industrielle Zentren entstanden vor ailem in den Räumen RheinMain (Frankfurt), Rhein-Neckar (Stuttgart) und München. Mit etwa 40 Prozent Anteil am Bruttosozialprodukt (1989 pro Kopf: 20 440 Dollar) hat die nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaute modernisierte Industrie einen hohen Anteil; erwähnt seien die Schwer- und Grundstoffindustrie auf der Basis von Stein- und Braunkohle (Ruhrgebiet, Rhein-Main, Hamburg) sowie die verarbeitende Industrie (Maschinen, Fahrzeuge, chemische und elektrotechnische Produkte), die zugleich den Platz der Bundesrepublik im Welthandel festigen. Wesentli67
Energiewirtschaft und Bauwesen (trotz industrialisiertem Wohnungsbau) blieben zurück. Die starke Einbindung in den Außenhandel mit der ehemaligen Sowjetunion und den anderen RGW-Staaten beeinflußte die weitere ökonomische Entwicklung. Die Landwirtschaft war seit Beginn der sechziger Jahre vollgenossenschaftlich und erbrachte teilweise hohe Ernteerträge (Kartoffeln, Getreide, Zuckerrüben). In der Viehzucht dominierte die Haltung von Schweinen, Rindern und Schafen. Mit über 70 Prozent hatten die Industrie, mit knapp 10 Prozent die Landwirtschaft Anteil am Bruttosozialprodukt (das für 1986 mit 11 118 Dollar pro Kopf ausgewiesen wurde). Mit der Einführung der DM im Juli 1990 trat die DDR ihre finanzpolitische Souveränität an die Bundesrepublik ab und paßte sich marktwirtschaftlichen Strukturen an.
len Konkurrenzdruck, fehlende Wettbewerbsfähigkeit vieler Betriebe sowie Verlust des bisherigen RGW-Wirtschaftsgebiets zusammenbrach.
Deutschland: Bundesländer und ihre Hauptstädte Baden-Württemberg (Stuttgart) Bayern (München) Berlin (Berlin) Brandenburg (Potsdam) Bremen (Bremen) Hamburg (Hamburg) Hessen (Wiesbaden) Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin) Niedersachsen (Hannover) Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf) Rheinland-Pfalz (Mainz) Saarland (Saarbrücken) Sachsen (Dresden) Sachsen-Anhalt (Magdeburg) Schleswig-Holstein (Kiel) Thüringen (Erfurt)
Aktuelle Situation Die politische Entwicklung stand 1990 im Zeichen der Vereinigung der bisherigen 2 deutschen Teilstaaten, die durch den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik (am 3. Oktober 1990) und Wahlen zum ersten gesamtdeutschen Bundestag (im Dezember 1990) vollzogen wurde; ihr voraus ging die seit 1. Juli 1990 wirksame Wirtschafts- und Währungsunion. Die deutsche Einheit wurde möglich durch die demokratische Wende in der ehemaligen DDR im Herbst 1989 und die erfolgreichen Verhandlungen mit den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges („2 + 4-Vertrag" vom September 1990). Wirtschaftspolitisch ergaben sich trotz weiterem Wachstum in der alten Bundesrepublik Probleme in der Entwicklung der neuen Bundesländer, weil deren ökonomische Basis durch plötzlichen internationa-
Nähere Informationen zu den einzelnen deutschen Bundesländern finden Sie im Anhang ab Seite 248.
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Dominikanische Republik
Dominicia
Mittelamerika, Seite 19, B3 amtlich Dominikanische Republik Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Santo Domingo (1,4 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 28 Provinzen und der Distrikt der Hauptstadt Fläche 48 734 km2 Bevölkerung 6,9 Millionen Einwohner (= 150 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (95 Prozent) Nationalfeiertag 27. Februar Währung 1 Dominikanischer Peso (dorn $) = 100 Centavos
Mittelamerika, Seite 19, Cl amtlich Commonwealth of Dominica Staatsform parlamentarische Republik Hauptstadt Roseau (11 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 10 Bezirke Fläche 751 km2 Bevölkerung 82 000 Einwohner (= 105 je km2) Amtssprache Englisch Religion katholisch (80 Prozent) Nationalfeiertag 3. November Währung 1 Ostkaribischer Dollar (EC $) = 100 Cents Das mittelamerikanische Land Hegt auf der größten Insel der Kleinen Antillen im Karibischen Meer. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und gebirgig (Morne Diablotins, 1448 m hoch). Die Bevölkerung besteht zu zwei Dritteln aus Schwarzen, zu einem Drittel aus Mulatten und Kreolen. Die seit 1978 unabhängige Republik erwirtschaftet vor allem mit Bananen, Zitrusfrüchten, Kakao und Gewürzen mehr als 80 Prozent des Exporterlöses. Wichtigster Handelspartner ist Großbritannien. Etwa 30 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung sind arbeitslos und versuchen, auf den benachbarten Inseln Guadeloupe und Martinique als Gastarbeiter tätig zu sein.
Landesnatur Die Republik umfaßt den größeren, östlichen Teil der Insel Haiti in der Karibik. Sie wird von 4 Faltengebirgen durchzogen, die durch langgestreckte Senken voneinander getrennt sind; die Gebirge erreichen eine Höhe bis zu 3000 m. Das tropische Klima wird durch Passatwinde geprägt, die Regen bringen. Im Gebirge regnet es bis über 2000 mm Niederschlag im Jahr. Bevölkerung Etwa 70 Prozent der Einwohner sind Mulatten, 10 Prozent Schwarze; die rund 15 Prozent Weißen stellen die führende Schicht dar. Drei Viertel der Bevölkerung leben auf dem Lande. Im Norden leben noch einige kleine Indianergruppen. Die Dominikanische Republik gehört zum spanisch geprägten Kulturraum Westindiens. Größere Städte Santiago de Los Caballeros (285 000 Einwohner), La Romana (101 000 Einwohner). 69
Wirtschaft Bestimmend für das Wirtschaftsbild des Landes sind neben der traditionell ausgeprägten Landwirtschaft (Zukker, Kaffee, Tabak, Bananen, Reis; umfangreiche Viehzucht) der Abbau der reichen Bodenschätze (Eisenerze, Bauxit, Kupfer, Marmor, Gips). Vielseitig entwickelt wurde eine auf Landeserzeugnisse spezialisierte Leichtindustrie. Das Verkehrswesen ist gut ausgebaut (Eisenbahn, Straßen). In jüngster Zeit nahm der Tourismus stark zu. Wichtigste Handelspartner sind die USA, Venezuela, Mexiko, Deutschland und Japan. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 bei 720 Dollar pro Kopf.
Dschibuti Afrika, Seite 17, E3 amtlich Republik Dschibuti Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Dschibuti (65 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 4 Distrikte Fläche 23 700 km2 Bevölkerung 383 000 Einwohner (=16 je km2) Amtssprachen Arabisch, Französisch Religion moslemisch (94 Prozent) Nationalfeiertag 27. Juni Währung 1 Dschibuti-Franc (FD) = 100 Centimes
Aktuelle Situation Mit der Schaffung von Freihandelszonen versucht die Regierung, die rückläufige Wirtschaftsentwicklung zu stoppen und die Inflationsrate zu senken; 110 000 Arbeiter fanden auf diese Weise ihren Erwerb. Angesichts der negativen Handelsbilanz kommt dem Fremdenverkehr eine wichtige Funktion als Devisenbringer zu.
Das ostafrikanische Land, früher als Afarund Issa-Territorium zu Frankreich gehörend und seit 1977 unabhängig, liegt an der Küste des Roten Meeres. Die mittlere Januartemperatur beträgt 25,4 "C, die mittlere Julitemperatur 35,7 "C. Die relative Lufttemperatur Hegt bei 72 Prozent. Die Bevölkerung besteht aus Angehörigen der nordsomalischen Issa-Stämme (47 Prozent) und der äthiopischen Afar (37 Prozent); im Land leben Franzosen und andere Europäer sowie Araber. Die Wirtschaft wird vor allem vom Transithafen Dschibuti bestimmt, über den der äthiopische Außenhandel läuft. Viehzucht und Salzabbau ergänzen die gering entwickelte ökonomische Basis. Wichtigste Handelspartner sind Frankreich, Äthiopien, Italien und der Jemen.
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derschlagsreich. Neben einem schmalen Küstenland (Costa) am Pazifik besteht es aus dem bis 800 m hohen Küstengebirge und der Guayassenke, aus der die Anden und das Hochland (2000-3000 m hoch) aufsteigen. In einem der Hochlandbecken, auf 2850 m Höhe, befindet sich die Hauptstadt Quito. Im Gebirge der Kordilleren gibt es mehrere Vulkane, darunter den erloschenen Chimborazo (6310 m) und den höchsten aktiven Vulkan der Erde, den Cotopaxi (5896 m). Im östlichen Landesteil hat Ecuador Anteil am Amazonastiefland. Zum Staatsgebiet gehören die im Pazifik gelegenen Galäpagosinseln (7844 km2), die sich durch eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt auszeichnen. Riesenschildkröten und Echsen sind die auffälligsten Tiere, die sich erhalten haben. 1969 wurden die Galäpagosinseln zum Nationalpark erklärt. Ecuador beansprucht ferner 174 565 km2, die 1942 an Peru abgetreten werden mußten.
Ecuador Südamerika, Seite 20, A2 amtlich Republik Ecuador Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Quito (1,4 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 20 Provinzen Fläche 283 561km2 Bevölkerung 9,6 Millionen Einwohner (=32 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (ca. 90 Prozent) Nationalfeiertag 10. August Währung 1 Sucre (SA) = 100 Centavos Landesnatur Das im nördlichen Südamerika gelegene Land liegt beiderseits des Äquators; es herrscht feucht-heißes, extremes Klima. Die Temperaturen schwanken im Lauf eines Jahres nur sehr gering. Sie nehmen mit der Höhe beträchtlich ab. Im Süden der Costa ist der Humboldtstrom und der Passat gegenwärtig, so daß hier deutliche Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeit typisch sind. Die Hochlandbecken haben eine fast dreivierteljährige Trockenzeit. Die Ostabdachung der Anden ist besonders nie-
Bevölkerung Etwa ein Drittel der Einwohner sind Mestizen, etwa ein Viertel Indianer; weitere 25 Prozent sind Weiße, die noch immer im Besitz der politischen und wirtschaftlichen Macht sind. 71
Größere Städte Guayaquil (1,5 Millionen Einwohner), Cuenca (332 000 Einwohner), Ambato (229 000 Einwohner), Portoviejo (202 000 Einwohner).
El Salvador Mittelamerika, Seite 19, D7 amtlich Republik El Salvador Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt San Salvador (450 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 14 Departamentos Fläche 21 041 km2 Bevölkerung 5,2 Millionen Einwohner (=242 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (95 Prozent) Nationalfeiertag 15. September Währung 1 El-Salvador-Colön (C) = 100 Centavos
Wirtschaft Nach wie vor hat die Landwirtschaft großen Anteil am wirtschaftlichen Ertrag (Bananen, Kaffee, Kakao, Reis, Zuckerrohr, Baumwolle, Tabak). In den Hochbecken der Anden wird vor allem für den Eigenbedarf angebaut. Die Wälder liefern Kautschuk und Edelhölzer. Erdöl wurde inzwischen zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor (etwa 50 Prozent des Exports). Eine Leicht und eine verarbeitende Industrie sind zum Teil noch im Aufbau. Wichtige Handelspartner sind die USA, Peru, Japan, Brasilien und Deutschland.
Landesnatur Der kleinste, am dichtesten besiedelte mittelamerikanische Staat liegt an der Pazifikküste. Hinter einer breiten Küstenebene erstreckt sich ein bis zu 2500 m hohes Gebirge mit fruchtbaren vulkanischen Böden. Es herrscht feuchtes Tropenklima, so daß die Temperaturen größere Tages- als Jahresschwankungen aufweisen. Regenzeit ist Mitte Mai bis Anfang November, in den nördlichen Gebirgen sogar bis zu 2 Monaten länger.
Aktuelle Situation Die Regierung bemühte sich nach dem Ölpreisverfall um eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage; Sparmaßnahmen und drastische Importreduzierungen konnten jedoch kein greifbares Ergebnis bringen. Elfenbeinküste siehe Cöte d'Ivoire Ellice Islands siehe Tuvalu
Bevölkerung Etwa 70 Prozent der Einwohner sind Mestizen (Ladinos), rund 10 Prozent Indianer und weitere 10 bis 15 Prozent Weiße (Kreolen). Weit über die Hälfte der Bevölkerung lebt auf dem Lande. Die Anafphabetenrate liegt bei 30 Prozent. Wirtschaft Es dominiert eine traditionelle Landwirtschaft (Kaffee, Zucker, Reis, Baumwolle). Der Bergbau (Gold, Silber, Ei72
sen, Kupfer) ist in seiner volkswirtschaftlichen Bedeutung rückläufig. Entwickelt wurde eine verarbeitende Industrie, unter anderem für chemische Produkte. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 1020 Dollar pro Kopf. El Salvador führt hauptsächlich Maschinen und Geräte, Arznei- und Düngemittel, Eisen und Stahl sowie Erdöl ein. Ausgeführt werden vor allem Kaffee, Rohbaumwolle, Gewebe und Bekleidung, Zucker, Hummer und Krabben. Wichtige Außenhandelspartner waren die USA, Guatemala, Deutschland, Venezuela und Costa Rica.
Estland Europa, Seite 15, D3 amtlich Republik Estland Staatsform parlamentarische Republik Hauptstadt Tallinn (Reval, 460 000 Einwohner) Fläche 45 100 km2 Bevölkerung 1,5 Millionen Einwohner (= 33 je km2) Amtssprache Estnisch (und Russisch) Währung Sowjetischer Rubel Landesnatur Der im nördlichen Baltikum gelegene Staat grenzt an den Finnischen Meerbusen, die Rigaer Bucht, die Narwa und den Peipussee. Das überwiegend flache Land ist mit Nadelwald, Wiesen und Mooren bedeckt; die Moränenlandschaft Livland erreicht mit dem Munamägi (316 m) ihre höchste Erhebung. Das Klima ist vom Übergang zwischen maritimen und kontinentalen Einflüssen geprägt.
Aktuelle Situation Die Wirtschaftsentwicklung ist stark von der Finanzhilfe der USA abhängig. Unter den Auswirkungen des jahrelangen Bürgerkrieges litt besonders die Landwirtschaft, die drei Viertel der Handelseinnahmen erbringt. Friedensgespräche unter Schirmherrschaft der UNO blieben bislang ohne Ergebnis.
Bevölkerung Etwa 68 Prozent der Bewohner sind Esten, rund 25 Prozent Russen. Wirtschaft Die gut entwickelte Viehzucht brachte Estland als Sowjetrepublik in den achtziger Jahren an die Spitze der Sowjetunion. Es entstand eine leistungsfähige Industrie (Elektrotechnik, Maschinenbau, Papier, Lebensmittel, Textil und Chemie). Aktuelle Situation Der Staat Estland, 1918 entstanden und 1940 durch ein Ultimatum als Teilrepublik in die Sowjetunion eingegliedert, proklamierte 1991 seine Unabhängigkeit und löste sich von der ehemaligen UdSSR. 73
(44 Prozent), ferner Inder (48 Prozent) sowie Chinesen und Europäer. In der Landwirtschaft dominiert der Zuckerrohranbau (60 Prozent des Exports). Über 60 Prozent des Landes sind bewaldet; die vorhandenen Edelhölzer (Mahagoni) können wegen mangelnder Transportwege nur zu einem Teil genutzt werden. Der Tourismus nimmt bereits einen wichtigen Platz in der Völkswirtschaft ein. Bodenschätze (unter anderem Manganerze und Gold) werden verstärkt abgebaut. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 1650 Dollar pro Kopf. Eingeführt werden hauptsächlich Nahrungsmittel, Brennstoffe, Maschinen und Transportmittel. Ausgeführt werden vor allem Rohrzukker, Kokosnußerzeugnisse, Bananen, Gold und Ingwer. Wichtigste Handelspartner sind Großbritannien, Australien, Neuseeland und Japan.
Fidschi Ozeanien, Seite 21, D4 amtlich Republik Fidschi Staatsform Republik Hauptstadt Suva (auf Viti Levu, 70 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 4 Bezirke Fläche 18 274 km2 Bevölkerung 740 000 Einwohner (=39 je km2) Amtssprachen Englisch, Fidschianisch Religionen christlich (52 Prozent), hinduistisch (38 Prozent), moslemisch (8 Prozent) Nationalfeiertag 10. Oktober Währung 1 Fidschi-Dollar ($F) = 100 Cents Der im südwestlichen Pazifik, östlich von Australien gelegene Staat besteht aus 332 Inseln, von denen etwa 110 bewohnt sind; die größten sind Viti Levu (10 429 km2) und Vanua Levu (5556 km2). Das Klima ist tropisch. Die Temperaturschwankungen im Verlauf eines Jahres sind nur gering. Zur Bevölkerung des Inselstaates gehören die zu den Melanesieren zählenden Fidschi 74
Finnland
Größere Städte Tampere (170 000 Einwohner), Espoo (170 000 Einwohner), Turku (166 000 Einwohner), Vantaa (152 000 Einwohner).
Europa, Seite 15, D2 amtlich Republik Finnland Staatsform parlamentarische Republik Hauptstadt Helsinki (490 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 12 Provinzen Fläche 338 127 km2 Bevölkerung 5 Millionen Einwohner (=34 je km2) Amtssprachen Finnisch und Schwedisch Religionen evangelisch-lutherisch (90 Prozent), orthodox Nationalfeiertag 6. Dezember Währung 1 Finnmark (Fmk) = 100 Penniä
Wirtschaft Grundlage für die nach dem Zweiten Weltkrieg stark ausgebaute Volkswirtschaft sind nach wie vor die reichhaltigen Holzvorkommen sowie Zellstoff und Papier, daneben Bodenschätze (Kupfer, Eisenerze, Schwefel) und Erzeugnisse des Maschinenbaus, der Werftindustrie, der Nahrungsmittel- und Chemiebetriebe. Fast 33 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Industrie beschäftigt. Der Energiebedarf wird zum überwiegenden Teil aus Wasserkraft gedeckt. Fast der gesamte Außenhandel wird über den Seeverkehr realisiert. Wichtigste Partnerländer sind dabei die frühere Sowjetunion, Schweden, Deutschland, Großbritannien und die USA. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 22 120 Dollar pro Kopf.
Landesnatur Die beiderseits des Polarkreises gelegene Republik ist vor allem felsiges hügeliges Flachland. Typisch für das Landschaftsbild im Süden Finnlands sind die über 55 000 inselreichen Seen (Finnische Seenplatte, „Land der tausend Seen"). Der buchtenreichen Küste im Westen und Süden sind Inseln und Schären vorgelagert. Wald und Moore bedecken etwa drei Viertel der Landesfläche; Finnland ist das waldreichste europäische Land. Im hohen Norden (Lappland, Karelisches Hügelland) prägt tundraähnliche Natur die Landschaft. Das Klima ist verhältnismäßig mild, ozeanisch und kontinental beeinflußt.
Aktuelle Situation Finnland erlebte Ende der achtziger Jahre eine günstige ökonomische Entwicklungsphase, die unter anderem zu geringer Arbeitslosenquote führte. Die Regierung (mit Ministerpräsident Esko Ako, geboren 1954) versucht, einer inflationären Entwicklung zu begegnen und Handelsbilanzdefizite auszugleichen. Außenpolitisch hält die Republik an ihrer Neutralitätspolitik fest.
Bevölkerung Über 93 Prozent der Einwohner sind Finnen, etwa 6 Prozent Schweden, im Norden leben etwa 2000 Samen (Lappen). Die Lebenserwartung beträgt durchschnittlich 76 Jahre. Etwa 5 Prozent der finnischen Bürger leben im Ausland.
Formosa siehe Taiwan
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Frankreich
ter anderem Windward Islands mit Tahiti, Leeward Islands, Marqueseas Islands; 180 000 Einwohner, Hauptstadt: Papeete, auf Tahiti) Neukaledonien (19 058 km2, 158 000 Einwohner, Hauptstadt: Noumea) Wallis und Futuna (274 km2, 14 800 Einwohner, Hauptort: Mata Utu) - australische und antarktische Gebiete (insgesamt etwa 440 000 km2); das von Frankreich beanspruchte Gebiet in der Antarktis umfaßt 432 000 km2.
Europa, Seite 15, B5 amtlich Französische Republik Staatsform parlamentarische Republik, mit starker Stellung des Präsidenten Hauptstadt Paris (2,2 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 22 Regionen mit 96 Departements Fläche 551500 km2 Bevölkerung 56,6 Millionen Einwohner (= 102 je km2) Amtssprache Französisch Religionen katholisch (90 Prozent), moslemisch (5 Prozent) Nationalfeiertag 14. Juli Währung 1 Französischer Franc (FF) = 100 Centimes
Landesnatur Frankreich nimmt den größten Teil Westeuropas ein, vom Atlantischen Ozean bis zum Mittelmeer, von den Pyrenäen bis zu den Westalpen und zum Rhein. Geprägt wird die Landschaft vom Wechsel zwischen Mittelgebirgen und Tieflandbecken (Pariser Becken mit dem Armorikanischen Gebirge im Westen, den Ardennen und Vogesen im Osten sowie dem Zentralmassiv im Süden; Garonnebecken, Rhonebecken). Im Süden, östlich des Rhonedeltas, leitet die Küste der Provence (Cöte d'Azur) zum Mittelmeer über. Etwa 175 km vor der Küste liegt die Insel Korsika (8680 km2). Östlich der Rhone reichen die Ausläufer des Jura zu den Zentralalpen (mit Mount Blanc, 4810 m) herüber. Teil des Armorikanischen Gebirges ist die Bretagne im Nordwesten des Landes, eine der eigenartigsten Landschaften mit buchtenreicher Steilküste, vorgelagerten Inseln und Felsriffen, Heideflächen und Mooren. Frankreich wird von großen Flüssen (Rhone, Loire, Seine, Garonne) durchzogen. Das Klima ist ozeanisch beeinflußt mit relativ kühlem Sommer, am Mittelmeer mediterran mit trockenem Sommer.
Zu Frankreich gehören verschiedene Überseegebiete, und zwar - Gebiete, die als Teile des Mutterlandes gelten: Französisch-Guyana (91 000 km2, 90 000 Einwohner, Hauptstadt: Cayenne) Guadeloupe (1780 km2, 340 000 Einwohner, Hauptstadt: Basse Terre) Martinique (1102 km2, 330 000 Einwohner, Hauptstadt: Fort-de-France) Reunion (2512 km2, 566 000 Einwohner, Hauptstadt: St.-Denis) - Collectivites territoriales: Saint-Pierre und Miquelon (242 km2, 6300 Einwohner, Hauptstadt St.-Pierre) Mahore (375 km2, 74 000 Einwohner, Hauptstadt: Dzaoudzi) - Übersee-Territorien mit beschränkter Se lb stverwal tung: Französisch-Polynesien (3521 km2, un-
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Bevölkerung Überwiegend leben im Land Franzosen, 74 Prozent in Städten. Unter den rund 4,5 Millionen Ausländern stehen Portugiesen, Algerier und Spanier an erster Stelle, gefolgt von Italienern und Marokkanern. Als Minderheit zählen die 1,2 Millionen deutschsprachigen Elsässer und Lothringer. Die Lebenserwartung liegt bei 76 Jahren.
tere 30 Prozent im Dtenstleistungsbereich tätig. Der Tourismus hat bedeutenden Anteil an der Volkswirtschaft. Das Verkehrswesen ist gut ausgebaut und auf Paris orientiert. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 pro Kopf bei 17 820 Dollar. Frankreich ist eines der großen Welthandelsländer; wichtigste Partner sind Deutschland, Italien, Großbritannien, Belgien/Luxemburg und die USA.
Größere Städte Marseille (808 000 Einwohner), Lyon (420 500 Einwohner), Toulouse (366 000 Einwohner), Nice (346 000 Einwohner), Strasbourg (256 000 Einwohner), Nantes (251000 Einwohner), Bordeaux (213 000 Einwohner), Saint-Etienne (205 000 Einwohner), Le Havre (199 000 Einwohner), Toulon (179 000 Einwohner).
Aktuelle Situation Die gegenwärtige sozialistische Regierung (Ministerpräsident Pierre Beregouoy) bemüht sich in ihrer Wirtschaftspolitik um eine positive Konjunkturentwicklung, verbunden mit der Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit (1989: 9,5 Prozent). Gleichzeitig belastet die zunehmende Ausländerfeindlichkeit (vor allem gegen nordafrikanische Einwanderer) die innenpolitischen Diskussionen; Rassismus und Antisemitismus sind gesetzlich unter Strafe gestellt.
Wirtschaft Die nach dem Zweiten Weltkrieg stark modernisierte französische Volkswirtschaft wird einerseits durch verstaatlichte Grundstoffindustrien sowie Großunternehmen der Fahrzeug-, Luftfahrtund Chemieindustrie, andererseits durch Großbanken und Versicherungskonzerne sowie eine bedeutende Agrarproduktion bestimmt. Fast 60 Prozent der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt; Hauptanbauprodukte sind Getreide (Weizen), Obst, Gemüse und Wein; auch in der Viehzucht und im Fischfang behauptet Frankreich erste Plätze in Europa. Wirtschaftszentren sind vor allem der Großraum Paris, Lille und Lothringen (Schwerindustrie). Der Bergbau fördert unter anderem Eisenerze (dritter Platz in der Welt), Kohle, Kali, Bauxit, femer Erdöl und Erdgas. Für die Energieversorgung ist die Nutzung der Wasserkraft von Bedeutung. Von den Erwerbstätigen sind 32 Prozent in der Industrie, wei77
Frankreich: Regionen (unterstrichen) und Departements Ile-de-France:
Lorraine:
Seine-et-Marne Ville-de-Paris Essone Hauts-de-Seine Seine-Saint-Denis Val-de-Marne Val-d'Oise Yvelines
Meurthe-et-Moselle Meuse Moselle Vosges
Champagne- Ardenne:
Franche-Comte:
Ardennes Aube Marne Haute-Marne
Dubs Jura Haute-Saöne Territoire de Beifort
Picardie:
Basse-Normandie:
Aisne Oise Somme
Calvados Manche Orne
Haute-Norm andie:
Pays de la Loire:
Eure Seine-Maritime
Loire-Atiantique Maine -et-Loire Mayenne Sarthe Vendee
Alsace: Bas-Rhin Haut-Rhin
Centre: Cher Eure-et-Loir Indre Indre-et-Loire Loire-et-Cher Loiret
Bretagne: C6tes-du-Nord Finistere Ille-et-Vilaine Morbihan
Nord: Nord Pas-de-Calais
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Limousin:
Bourgogne:
Correze Creuse Haute-Vienne
Cöte-d'Or Nievre Saöne -et- Loire Yonne
Auvergne: Allier Cantal Haute-Loire Puy-de-D6me
Rhone-Alpes: Ain
Ardeche Dröme Isere Loire Rhone Savoie Haute-Savoie
Poitou-Charentes: Charantes Charante-Maritime Deux-Sevres Vienne
Languedoc-Roussillon: Aude Gard Herault Lozere Pyrenees-Orientales
Aquitaine: Dordogne Gironde Landes Lot-et-Garonne Py renees -Atlanti ques
Provence-Cöte-d'Azur: Alpes-de-Haute-Provence Hautes-Alpes Alpes-Maritimes Bouches-du-Rhöne
Midi-Pyrenees: Ariege Aveyron Haute-Garonne Gers
Var
Lot
Vaucluse
Hau te-Py renees Tarn Tarn-et-Garonne
Corse: Corse-du-Sud Haute-Corse
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Bevölkerung Die Gabuner (auch Gabonesen) setzen sich vor allem aus Angehörigen der Bantu-Gruppen (Fang, Eshira, Adouma u. a.) zusammen; im Landesinnern leben kleinere Pygmäengruppen. Knapp 40 Prozent der Einwohner sind Analphabeten.
Gabun Afrika, Seite 17, C4 amtlich Republik Gabun Staatsform Präsidialrepublik: Hauptstadt Libreville (350 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 9 Provinzen Fläche 267 667 km2 Bevölkerung 1,2 Millionen Einwohner (=4 je km2) Amtssprache Französisch Religionen christlich (etwa 65 Prozent), moslemisch (10 Prozent), Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 12. März Währung 1 CFA-Franc (FCFA) = 100 Centimes
Wirtschaft Das rohstoffreiche Land nutzt seine Holzvorräte und Bodenschätze (Mangan- und Uranerze, auch Erdöl) vor allem für den Export. In der Landwirtschaft wird hauptsächlich Kaffee und Kakao angebaut. Es existiert eine auf die Landesprodukte spezialisierte verarbeitende Industrie. Auch der Tourismus hat (mit bisher 10 Prozent) Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 bei 2970 Dollar pro Kopf. Wichtige Partnerländer im Export/Import sind Frankreich, die USA, die Niederlande und Deutschland.
Landesnatur Mit fast 1000 km Länge erstreckt sich das Land beiderseits des Äquators am Golf von Guinea. Hinter einer buchtenreichen, sumpfigen Küste schließt sich ein zur Niederguineaschwelle gehörendes Bergland (bis 1190 m hoch) an. In Gabun herrscht tropisches Klima; im Tiefland dominiert tropischer Regenwald, das Bergland Gabuns dagegen ist fast völlig mit Savanne bedeckt.
Aktuelle Situation Die vor allem durch den Verfall des Erdölpreises ausgelöste Wirtschaftskrise führte zu Sparmaßnahmen der Regierung und zu sozialen Spannungen, denen die Regierung (mit Staatspräsident Omar Bongo, geboren 1935) mit dem Übergang zu einem pluralistischen System begegnen will. 80
Gambia
Georgien (Grusinien)
Afrika, Seite 17, A3 amtlich Republik Gambia Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Banjul (früher Bathurst, 45 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung Hauptstadt und 6 Divisionen Fläche 11295 km2 Bevölkerung 812 000 Einwohner (=72 je km2) Amtssprachen Englisch, Mandingo Religionen moslemisch (90 Prozent), christlich Nationalfeiertag 18. Februar Währung 1 Dalasi (D) = 100 Bututs
Asien, Seite 16, A3 amtlich Republik Georgien Staatsform Republik Hauptstadt Tiflis (Tbilissi), 1,1 Millionen Einwohner Fläche 69 700 km2 Bevölkerung 5,1 Millionen Einwohner (= 73 je km2) Amtssprachen Georgisch (und Russisch) Währung Sowjetischer Rubel Landesnatur Die im Kaukasus (bis 5070 m hoch) gelegene Republik ist ein Gebirgsland, das auch Teile des Armenischen Hochlandes einnimmt; sie grenzt an das Schwarze Meer. Es herrscht feucht-subtropisches Klima, im Gebirgsraum trockenkontinental. Etwa 37 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gambia liegt an der afrikanischen Westküste und wird an 3 Seiten von Senegal umgeben. Das Land wird vor allem von der sumpfigen Flußlandschaft des Gambia geprägt; es herrscht tropisches Klima. Die Bevölkerung gehört verschiedenen afrikanischen Stämmen an, den Mandingo (45 Prozent), Fulbe (18 Prozent), Wolof (13 Prozent), Djola und Soninke; außerdem leben in Gambia Senegalesen und wenige Europäer. Die Wirtschaft beruht nahezu ausschließlich auf Anbau und Verarbeitung von Erdnüssen (fast 80 Prozent des Exports); wichtigste Handelspartner sind Großbritannien, Ghana und die Schweiz.
Bevölkerung Zwei Drittel der Einwohner sind Georgier, etwa 10 Prozent Armenier, 8,5 Prozent Russen und etwa 5 Prozent Aserbaidschaner. Etwa 50 Prozent leben in Städten. 40 Prozent des Landes (Wald und Hochgebirge) sind unbewohnt. Wirtschaft Knapp die Hälfte der Landesfläche wird landwirtschaftlich genutzt. Wichtigste Kulturen sind Tee, Obst, Wein, Zitrusfrüchte und Gemüse. Für die Viehzucht (Schafe, Ziegen, Rinder) werden vor allem Hochflächen und (im Winter) teilweise das benachbarte aserbaidschanische Tiefland genutzt. Die vorhandenen Bodenschätze (Manganerze, Baryt, Kupfer, Zink, teilweise Kohle und Erdöl) dienen der metallurgischen Industrie sowie dem Maschinenbau, 81
der chemischen und elektrotechnischen Industrie; stark ausgebaut sind die Nahrungsund Genußmittel Verarbeitung und die Leichtindustrie. Tourismus findet in den Heilbädern mit Mineralquellen und Badeorten an der Schwarzmeerküste statt. Das Verkehrsnetz (Eisenbahn, Straßen) ist entwickelt; wichtigster Hafen ist Batumi. Aktuelle Situation Georgien, seit 1918 als Demokratische Republik unabhängig, 1921-22 als Teil der Transkaukasischen Sowjetrepublik in die Sowjetunion eingegliedert, erklärte 1991 erneut seine Unabhängigkeit, schloß sich als einzige der zuletzt 12 Sowjetrepubliken nicht der „Gemeinschaft Unabhängiger Staaten" (GUS) an.
Ghana Afrika, Seite 17, B4 amtlich Republik Ghana Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Accra (1,1 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 10 Regionen Fläche 238 537 km2 Bevölkerung 15,5 Millionen Einwohner (= 65 je km2) Amtssprache Englisch Religionen protestantisch (37 Prozent), katholisch (15 Prozent), Anhänger von Naturreligionen (35 Prozent), moslemisch (13 Prozent) Nationalfeiertag 6. März Währung 1 Cedi (C) = 100 Pesewas Landesnatur Das am Golf von Guinea liegende westafrikanische Land weist eine schwer zugängliche Küstenebene auf, hinter der sich Berg- und Hügelketten des Aschantiplateaus (bis 800 m hoch) befinden, im nordöstlichen Landesteil das Voltabecken. Der Voltafluß wird bei Akosombo zu einem See (8480 km2) gestaut. An der Küste herrscht gemäßigtes, im Landesinnern feuchtheißes Tropenklima mit starken Niederschlägen. Es gibt tropischen Regenwald; teilweise ist die Landschaft mit Savanne überzogen. Bevölkerung Ghana wird von über 50 Stammesgruppen hauptsächlich der Sudanschwarzen bewohnt; größte Gruppen sind die Aschanti und Fanti, die Ewe und Moschi. Als Minderheiten leben im Land etwa 6000 Europäer. Die Lebenserwartung beträgt im Durchschnitt 56 Jahre. 82
Größere Städte Kumasi (349 000 Einwohner), Tamale (137 000 Einwohner), Sekondi-Takoradi (ca. 100 000 Einwohner).
Grenada Mittelamerika, Seite 19, Dl amtlich Staat Grenada Staatsform parlamentarische Monarchie im Commonwealth Hauptstadt St. George's (10 000 Einwohner) Fläche 344 km2 Bevölkerung 100 000 Einwohner (= 291 je km2) Amtssprache Englisch Religionen katholisch (64 Prozent), protestantisch (22 Prozent) Nationalfeiertag 7. Februar Währung 1 Ostkaribischer Dollar (ECS) = 100 Cents
Wirtschaft Wichtigster Erwerbszweig ist nach wie vor die Landwirtschaft; Ghana ist drittgrößter Kakaoproduzent, außerdem werden Kaffee, Bananen, Tabak und Ölpflanzen angebaut. Die Regenwälder liefern Edelhölzer. Bedeutungsvoll ist der Bergbau (Gold, Diamanten, Manganerze, Bauxit). Eine moderne Industrie zur Verarbeitung einheimischer Produkte, für den Fahrzeugbau und die Aluminiumproduktion entstand an der Küste. Das Bruttosozialprodukt wurde für 1989 mit 380 Dollar pro Kopf ausgewiesen. Wichtige Handelsländer sind die USA, Großbritannien und Deutschland.
Zu der Inselgruppe im Bereich der Kleinen Antillen gehören neben der Hauptinsel Grenada (311 km2) mit der Hauptstadt St. George's die südlichen Grenadienen, Carriacou (33 km2), Rhone (3 km2) und Petit Martinique (2 km2). Die Hügellandschaft erreicht teilweise eine Höhe von 900 m; es herrscht tropisches Klima, das unter dem Einfluß des Nordost-Passats steht. Hier leben überwiegend Schwarze (Afroamerikaner) und Mulatten, teilweise auch Inder sowie eine Minderheit von Europäern. Nach offizieller Schätzung belief sich die Arbeitslosigkeit im Jahre 1990 auf 25 Prozent. Das industriearme Land lebt vom Anbau landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Kakao, Muskatnüsse, Bananen, Zitrusfrüchte). Eingeführt werden Nahrungsmittel, Textilien und Maschinen. Von Bedeutung ist der Tourismus. Partnerländer sind Großbritannien, Trinidad und Tobago sowie die USA.
Aktuelle Situation Seit 1983 verfolgt die Militärregierung (mit Staatschef Jerry John Rawlings, geboren 1947) einen rigorosen wirtschaftlichen Sanierungsplan, der zum Abbau der Auslandsschulden, Kürzung der sozialen Leistungen, Abwertung der Landeswährung und anderen Sparmaßnahmen führte. Der verfallende Weltmarktpreis für Kakao führte Ende der achtziger Jahre zu neuen schwierigen Problemen, die mit einem erhöhten Export von Gold ausgeglichen werden sollen.
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bildende Halbinsel Peleponnes ist durch die Straße von Korinth vom griechischen Festland getrennt. Der Westküste vorgelagert sind die Ionischen Inseln (insgesamt 2307 km2, darunter Kephallenia und Korfu). Im Agäischen Meer befinden sich die Inselgruppen der Kykladen und der Sporaden (insgesamt 9113 km2, darunter Rhodos). Kreta, die größte der griechischen Inseln (8529 km2), liegt am Südrand der Ägäis; die überwiegend gebirgige Landschaft wird von der fruchtbaren Messara-Ebene unterbrochen. Im Land herrscht mediterranes Klima mit heißem, trockenem Sommer und mildem Winter; große Flächen weisen nur spärliche, immergrüne Vegetation auf.
Griechenland Europa, Seite 15, D6 amtlich Griechische Republik Staatsform parlamentarisch-demokratische Republik Hauptstadt Athen (3,3 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 10 Regionen mit 53 Bezirken Fläche 131990 km2 Bevölkerung 10 Millionen Einwohner (=76 je km2) Amtssprache Neugriechisch Religion griechisch-orthodox (98 Prozent) Nationalfeiertag 25. März Währung 1 Drachme (Dr) = 100 Lepta
Bevölkerung Überwiegend wohnen in dem Land Griechen; von den kleineren Minderheiten sind die Türken, Makedonier, Bulgaren und Albaner zu erwähnen. Etwa 3 Millionen Griechen leben im Ausland. Die Lebenserwartung liegt bei 77 Jahren.
Als sich selbst verwaltender Teil des Staatsgebietes gehört zu Griechenland die Mönchsrepublik Athos (336 km2, ca. 1400 Mönche als Einwohner, Hauptort: Kariai).
Größere Städte Thessaloniki (Saloniki, 706 000 Einwohner), Patras (155 000 Einwohner), Iraklion (111 000 Einwohner), Volos (107 000 Einwohner), Larissa (102 000 Einwohner).
Landesnatur Griechenland umfaßt den südlichen Teil der Baikanhalbinsel, die Ionischen und Agäischen Inseln sowie Kreta. Drei Viertel des Staatsgebietes sind Gebirgsland, das von mehreren Becken unterbrochen wird. Zu Nordgriechenland gehören Teile Makedoniens, Epirus und Thessalien, das von Gebirgen umgeben ist (Olymp, 2917 m hoch). Östlich schließen sich Thrakien und die Halbinsel Chalkidike an. Um die Hauptstadt Athen liegt das Zentrum des antiken Griechenland, mit zahlreichen guterhaltenen Ruinen. An der Ostküste erstrecken sich fruchtbare, teilweise sumpfartige und buchtenreiche Landschaften. Die den Süden des Landes
Wirtschaft Die Industrie hat sich vor allem in den achtziger Jahren stark entwickelt, besonders in der Nutzung der Bodenschätze (Braunkohle, Eisenerze, Bauxit) und durch eine Chemie- und Verarbeitungsindustrie sowie den Schiffbau. Industrielle Zentren sind dabei der Großraum Athen-Piräus und Thessaloniki. 29 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Industrie. Traditionell wird die Wirtschaft von der Landwirtschaft ge84
prägt, obwohl nur etwa 22 Prozent der Landesfläche für die Agrarproduktion und 40 Prozent als Weiden genutzt werden können; dabei dominieren Kleinbetriebe. Ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 5340 Dollar pro Kopf. Eingeführt werden Rohöl, Maschinen, Fahrzeuge, Eisen und Stahl, Mais und Kunststoffe. Ausgeführt werden vor allem Erdölderivate, Obst, Garne, Gewebe und Textilien, Rohtabak, Aluminium, Trockenfrüchte, Obstkonserven, Magnesit und Schuh. Wichtige Außenhandelspartner sind vor allem Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien und die USA.
Großbritannien und Nordirland Europa, Seite 15, B3-4 amtlich Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland Staatsform parlamentarische Monarchie Hauptstadt London (6,7 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 39 Grafschaften (Counties) und 7 Metropolitan Counties (Ballungsgebiete) in England, 8 Grafschaften in Wales, 26 Distrikte in Nordirland, 12 Regionen in Schottland Fläche 244 046 km2 (England 130 357, Wales 20 761, Schottland 78 762, Nordirland/Ulster 13 482 km2) Bevölkerung 57,2 Millionen Einwohner (= 234 je km2); England 47,7 Millionen, Wales 2,9 Millionen, Schottland 5,1 Millionen, Nordirland 1,6 Millionen Amtssprache Englisch Religionen anglikanisch (57 Prozent), katholisch (13 Prozent), presbyterianisch (7 Prozent) Nationalfeiertag im Juni, jährlich wechselnd Währung 1 Britisches Pfund (L) = 100 New Pence (p)
Aktuelle Situation Zu den vorrangigen Problemen, die von der konservativen Regierung (unter Ministerpräsident Konstantin Mitsotakis, geboren 1918) gelöst werden sollen, zählt die akute Finanzkrise; dazu sind unter anderem Steuererhöhungen, Personalabbau im öffentlichen Dienst sowie Privatisierung von Staatsunternehmen vorgesehen.
Zu Großbritannien gehören als Staatsgebiete - die unmittelbar mit der Krone verbundenen Gebiete („Dependent Territories"): Kanal-Inseln (195 km2,136 000 Einwohner, Hauptorte: St. Helier auf Jersey, St. Peter Port auf Guernsey) sowie Man (588 km2, 64 000 Einwohner, Hauptort: Douglas). - abhängige Gebiete, teilweise mit Selbstverwaltung: Gibraltar (6,5 km2, 30 000 Einwohner, ohne Militär), 85
Bermuda-In sein (53,5 km2, etwa 360 Inseln, 56 000 Einwohner, ohne Militär, Hauptstadt: Hamilton), Falkland-Inseln (Malwinen; 12 173 km2, etwa 2000 Einwohner, Hauptstadt: Port Stanley), Südgeorgien und Südliche Sandwich-Inseln (etwa 4000 km2), St. Helena (122 km2, 6000 Einwohner, Hauptstadt: Jamestown), die assoziierten Staaten Westindiens (Antigua und Barbuda, Dominica, Grenada, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent; siehe unter dem jeweiligen Stichwort; Anguilla (91 km2, 7000 Einwohner, Regierungssitz: The Valley) Montserrat (98 km2, 12 000 Einwohner, Hauptstadt: Plymouth), Cayman-Inseln (259 km2, 23 000 Einwohner, Hauptstadt: Georgetown), Turks- und Caicos-Inseln (430 km2, 8000 Einwohner, Hauptort: Cockburn), Jungferninseln (153 km2, etwa 40 Inseln, 13 000 Einwohner, Hauptstadt: Road Town), Hongkong (siehe unter dem Stichwort), das Britische Territorium im Indischen Ozean (Tschagos-Archipel; 60 km2, 2000 Einwohner, mit der Insel Diego Garcia), Pitcairn (etwa 5 km2, 100 Einwohner, Hauptort: Adamstown).
die Pennines (Cross Fell, 893 m) von Schottland getrennt, weitere Gebirgszüge sind im Nordwesten die Cumberland Mountains und in Wales die Cambrian Mountains (etwa 1000 m). Im Osten, zwischen Themse und Humber, liegt die große Tiefebene des Londoner Beckens; Hecken und Bäume geben der Landschaft ihr spezifisches Gesicht. Weiträumige Ebenen der Midlands verstärken diesen Charakter. Die Küste ist stark gegliedert und buchtenreich. Schottland ist ein rauhes Berg- und Seenland (Highlands im Norden, Southern Uplands im Süden) mit dazwischen liegenden hügeligen Ebenen (Lowlands); Moore und Heiden überziehen vor allem die gebirgigen Landesteile. Die größere der beiden Britischen Inseln (Großbritannien) hat mit 1224 km eine Nord-Süd- und mit 856 km eine Ost-West-Ausdehnung. Nordirland wird vom Nordirischen Bergland (bis 850 m) beherrscht. Weiden und Moore prägen auch hier die Landschaft, zu der auch der größte See Irlands (Lough Leagh, 396 km2) gehört. Zu den Britischen Inseln zählen ferner die Insel Man, die Hebriden, die Orkney- und die Shetlandinseln. Das Klima ist ozeanisch geprägt mit mildem Winter, kühlem Sommer und starken Niederschlägen. Die Inseln sind waldarm; sie weisen überwiegend mit Bäumen besetztes Acker- und Grasland (Parklandschaft) auf.
Landesnatur Das Mutterland des ehemaligen Britischen Weltreiches und des Commonwealth (mit England und Wales, Schottland sowie Nordirland) nimmt den größten Teil der Britischen Inseln ein. Ein großer Teil des Landes trägt gebirgigen Charakter. England und Wales werden im Norden durch
Bevölkerung Der überwiegende Teil der Einwohner sind Briten (Engländer; Schotten, Waliser und Iren); im Land (vorwiegend im Großraum London) leben ca. 2,5 bis 3 Millionen Ausländer, besonders farbige Einwanderer aus den Commonweahhstaaten. Die Lebenserwartung beträgt 75 Jahre. 86
Größere Städte Birmingham (1 Million Einwohner), Glasgow (734 000 Einwohner), Leeds (711 000 Einwohner), Sheffield (539 000 Einwohner), Liverpool (492 000 Einwohner), Bradford (464 000 Einwohner), Manchester (451000 Einwohner), Edinburgh (440 000 Einwohner), Bristol (394 000 Einwohner), Kirkiess (377 000 Einwohner), Wirral (337 000 Einwohner), Coventry (312 000 Einwohner), Wakefield (310 000 Einwohner), Wiggan (307 000 Einwohner), Saudwell (303 000 Einwohner), Belfast (302 000 Einwohner), Dudley (301 000 Einwohner).
ge, Luftverkehr). Wichtigste Handelspartner sind neben den Staaten des Commonwealth die USA, Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Belgien/Luxemburg, Japan und Italien. Am Ende der achtziger Jahre sah sich die britische Wirtschaft wachsenden Problemen (hohe Inflationsrate, Kürzung der Sozialausgaben) gegenüber; die Außenhandelsbilanz verschlechterte sich. Aktuelle Situation Zunehmende innenpolitische Auseinandersetzungen, darunter die Proteste gegen die Kopfsteuer, sowie ökonomische Schwierigkeiten brachten die konservative Regierung in eine schwere Krise (Rücktritt von Premierministerin Margaret Thatcher Anfang 1991; Nachfolger John Mayor, geboren 1943). Gleichzeitig konnte die oppositionelle Labour Party bei Wahlen und Meinungsumfragen ihre Position verbessern. Bei den Unterhauswahlen 1992 konnte die konservative Partei jedoch knapp ihre Mehrheit verteidigen. John Major bleibt im Amt. Der Vorsitzende der Labour-Partei, Neil Kinnock zog die Konsequenzen und trat zurück.
Wirtschaft Als eines der führenden Industrie- und Welthandelsländer (frühzeitige industrielle Entwicklung, insbesondere in den Bereichen Kohle, Eisen, Baumwolle) hatte Großbritannien 1989 ein Bruttosozialprodukt von 14 750 Dollar pro Kopf; in den achtziger Jahren lag die Wachstumsrate bei durchschnittlich 3,5 Prozent. Mit nahezu 40 Prozent hat die Industrie einen hohen Anteil an der Volkswirtschaft. Grundlage sind die reichen Kohlevorkommen (in England 12 Prozent der Landesfläche) und Erzlager, eine Hüttenindustrie, ferner Maschinenbau-, Fahrzeug- und Schiffbauindustrie, Chemieund Textilindustrie (Wolle, Baumwolle, Leinen), seit Beginn der achtziger Jahre auch die Ausbeutung der Erdöl- und Erdgasvorkommen. Etwa 80 Prozent der Landesfläche können landwirtschaftlich genutzt werden, unter anderem als Anbaugebiete für Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben und Futterpflanzen für die Viehzucht. Von Bedeutung ist die Fischereiindustrie. Großbritannien hat eines der dichtesten Verkehrsnetze (Eisenbahn, Straßen, Wasserwe87
Großbritannien: Grafschaften, Distrikte und Regionen
England
East Sussex Essex Gloucestershire Hampshire Hereford and Worcestershire Hertfordshire Humberside IsleofWight Kent Lancashire Leicestershire Lincolnshire Norfolk Northamptonshire Northumberland North Yorkshire Nottinghamshire Oxfordshire Salop Shropshire Somerset Staffordshire Suffolk Surrey Warwickshire West Sussex Wiltshire
Großstadtregionen: Greater London Greater Manchester Merseyside South Yorkshire T^ne and Wear West Midlands West Yorkshire Grafschaften: Avon Bedfordshire Berkshire Buckinghamshire Cambridge shire Cheshire Cleveland Comwall and Isles of Scilly Cumbria Derbyshire Devon Dorset Durham
88
Wales
Nordirland
Grafschaften:
Distrikte:
Clwyd Dyfed Gwent Gwynedd Mid Glamorgan Powys South Glamorgan West Glamorgan
Antrim Ards Armagh Ballymena Ballymoney Banbridge Belfast Carrickfergus Castleragh Coleratne Cookstown Craigavon Down Dungannon Fermanagh Lame Limavady Lisburn Londonderry Magherafelt Moyle Newry and Mourne Newtonabbey North Down Omagh Strabane
Schottland Regionen: Borders Central Dumfries and Galloway Fife Grampian Highland Lothian Strathclyde Tayside Orkney Shetland Western Isles
89
Guatemala
Wirtschaft Die Landwirtschaft ist nach wie vor wichtigster Wirtschaftszweig und auf den Export orientiert (Kaffee, Bananen, Zucker, auch Baumwolle). Eingeführt werden Maschinen, Erdöl, Fahrzeuge, chemische Grundstoffe, Eisen und Stahl, Düngemittel und Getreide. Vorhandene Bodenschätze (unter anderem Blei, Kupfer) sind wenig erschlossen. Eine Kleinindustrie ist vorrangig auf die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte ausgerichtet. Indianisches Handwerk wird traditionell betrieben und ist hoch entwickelt. Bedeutung gewinnt der Tourismus. Das Verkehrsnetz wird weiter ausgebaut. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 bei 900 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelspartner sind die USA, Deutschland und EI Salvador.
Mittelamerika. Seite 19, C7 amtlich Republik Guatemala Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Guatemala-Stadt (1,3 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 22 Departamentos Fläche 108 889 km2 Bevölkerung 8,9 Millionen Einwohner (=82 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (96 Prozent) Nationalfeiertag 15. September Währung 1 Quetzal (0) = 100 Centavos Landesnatur Das mittelamerikanische Land wird zur Hälfte von karibischer und atlantischer Ebene geprägt; etwa 20 Prozent der Fläche sind Gebirgsland, teilweise bis über 3800 m hoch. Im Gebirge liegt auch die Landeshauptstadt. Es herrscht tropisches Klima mit fast 5 Monaten regenloser Zeit im Jahr. Die Temperaturen betragen im Tiefland durchschnittlich 25 °C. Im mittleren Hochland sind es nur noch 18 bis 20 °C und in über 2000 m Höhe lediglich 15 °C und darunter.
Aktuelle Situation Vor dem Hintergrund wachsender sozialer Spannungen nahmen Terror und Gewalt im Land weiter zu; der seit den sechziger Jahren andauernde Bürgerkrieg kam bisher nicht zum Ende.
Bevölkerung Etwa 45 Prozent der Einwohner sind Indianer, meist Nachkommen der Maya, weitere 40 Prozent Mestizen (Ladinos), außerdem gibt es Schwarze, Mulatten und, besonders in den Städten, etwa 5 Prozent Weiße. Etwa 50 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. 45 Prozent der Einwohner sind arbeitslos oder unterbeschäftigt. Die Lebenserwartung der Einwohner liegt bei 62 Jahren. 90
Guinea
Größere Städte Labe (110 000 Einwohner), Kankan (100 000 Einwohner).
Afrika, Seite 17, A3 amtlich Republik Guinea Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Conakry (800 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 8 Supra-Regionen, 33 Regionen Fläche 245 857 km2 Bevölkerung 6,9 Millionen Einwohner (=28 je km2) Amtssprache Französisch Religionen moslemisch (70 Prozent), Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 2. Oktober Währung 1 Guinea-Franc (FG) = 100 Cauris
Wirtschaft Fast 80 Prozent der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig (Plantagenbau für Kaffee, Kakao, Bananen, Erdnüsse); im Bergland gibt es Viehzucht. Die Wälder liefern Nutzholz und Kautschuk. Von Bedeutung ist der teilweise begonnene Abbau von Bodenschätzen (besonders Bauxit, Diamanten, Gold). Trotz der vorhandenen Bodenschätze gehört Guinea zu den ärmsten Ländern der Welt. Im Aufbau befindet sich eine verarbeitende Industrie. Eingeführt werden Maschinen, Fahrzeuge, Eisen und Stahl sowie Aluminium. Ausgeführt werden Tonerde, Bauxit, Diamanten, Kaffee und Ölpalmensamenkerne. Wichtigste Handelspartner sind Frankreich, die USA und Spanien. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 pro Kopf bei 430 Dollar.
Landesnatur Das westafrikanische Land wird weitgehend von der Hochfläche von Fouta Djalon (um 1500 m hoch) geprägt, die im Osten stufenförmig zum Niger abfällt; im Süden liegt das eigentliche Guineahochland (Nimbaberge, 1854 m hoch). Vor einer schmalen und sumpfigen Küstenebene liegt die mit dem Festland durch einen Damm verbundene Hauptstadt Conakry. An der Küste herrscht feucht-heißes Tropenklima; im Bergland gibt es größere Temperaturunterschiede. Die Hochflächen sind entwaldet, sie tragen lediglich Grasfluren.
Aktuelle Situation Das seit 1984 an der Macht befindliche „Militärkomitee für den nationalen Wiederaufbau" ist um eine Lösung der komplizierten inneren Probleme des Landes bemüht. Regierungschef Lansana Conte kündigte bereits 1989 an, das Ende der Einparteienherrschaft herbeiführen zu wollen. Die Guineer stimmten bei einer Völksabstimmung Ende 1990 mit 98 Prozent der Stimmen für eine neue demokratische Verfassung.
Bevölkerung Die Einwohner sind größtenteils Sudanschwarze (besonders Mandingo und Fulbe); als Minderheiten leben in Guinea unter anderem Franzosen und Libanesen. Die Lebenserwartung liegt bei 42 Jahren; über 70 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. 91
Guinea-Bissau
GUS
Afrika, Seite 17, A3 amtlich Republik Guinea-Bissau Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Bissau (110 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 3 Provinzen Fläche 36 125 km2 Bevölkerung 966 000 Einwohner (=27 je km2) Amtssprache Portugiesisch Religionen Anhänger von Naturreligionen (65 Prozent), moslemisch (30 Prozent) Nationalfeiertag 24. September Währung 1 Guinea-Peso (PG) = 100 Centavos
Die GUS (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten) setzt sich aus folgenden Mitgliedsstaaten zusammen, die unter dem jeweiligen Stichwort zu finden sind: Armenien, Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisien, Moldawien, Rußland, Tadschikistan, Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan und Weißrußland. Die ehemaligen baltischen Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen sowie Georgien haben sich der GUS nicht angeschlossen. Auch diese sind unter den jeweiligen Stichwörtern nachzuschlagen. Die Mitglieder der GUS streben eine Zusammenarbeit auf paritätischer Grundlage an; dabei soll die GUS nicht als staatliches Gebilde verstanden werden. Es geht vor allem um die gemeinsame Lösung der anstehenden wirtschaftlichen Probleme und um eine militärische Zusammenarbeit. Ein gemeinsames Kommando über die strategischen Atomwaffen wurde bereits gebildet. Das größte Problem der unabhängigen Staaten sind die aufkommenden Nationalitätenkonflikte. Der Sitz der GUS ist Minsk.
Das Land, bis 1974 portugiesische Überseeprovinz, liegt an der westafrikanischen Atlantikküste. Guinea-Bissau ist ein Flachland. Vorgelagerte Inseln und ins Land einschneidende Flußmündungen gliedern die Küste sehr stark. In den Flußmündungen sind die Gezeiten bemerkbar, durch den dadurch bewirkten Rückstau kommt es vor allem in der Regenzeit zu verheerenden Überschwemmungen. Es herrscht tropisches Klima. Die Bevölkerung besteht aus Schwarzen und Mulatten (darunter Balantas, Manyako, Mandingas, Fulbe) sowie weißen Minderheiten. Grundlage der Wirtschaftsstruktur ist die Landwirtschaft, die vorwiegend auf den Anbau von Erdnüssen und Kokosnüssen orientiert ist; außerdem wurden Anbauflächen für Reis, Tabak und Zucker geschaffen. Die verarbeitende Industrie ist kaum entwickelt. Wichtige Handelspartner sind Portugal, Senegal und Guinea. 92
Guyana
Wirtschaft Etwa 80 Prozent des Landes sind bewaldet; es werden vor allem Edelhölzer genutzt. In der Küstenregion hat sich die Landwirtschaft traditionell gut entwickelt (Zuckerrohr, Reis, Kokosnüsse, Kaffee, Kakao, Zitrusfrüchte). Im Bergland werden die reichlich vorhandenen Bodenschätze abgebaut (Bauxit, Manganerze, Diamanten, Gold). Guyana führt vor allem Erdölprodukte, Maschinen, Fahrzeuge, Nahrungsmittel, Baumaterial, chemische Produkte und Textilien ein. Die Verarbeitungsindustrie, auch für Erdölprodukte, ist im Entstehen. Wichtigste Handelspartner sind die USA, Großbritannien, Trinidad und Tobago, Kanada, Jamaika, die Niederlande und Deutschland.
Südamerika, Seite 20, Cl amtlich Kooperative Republik Guyana Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Georgetown (170 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 10 Distrikte Fläche 214 969 km2 Bevölkerung 1 Million Einwohner (= 5 je km2) Amtssprache Englisch Religionen christlich (56 Prozent), hinduistisch (33 Prozent), moslemisch (9 Prozent) Nationalfeiertag 23. Februar Währung 1 Guyana-Dollar (G$) = 100 Cents
Aktuelle Situation Seit Ende der achtziger Jahre bemüht sich das Land, das einen eigenen sozialistischen Weg ging, um eine marktwirtschaftliche Orientierung, mit der eine Privatisierung der verstaatlichten Industrie und die Kooperation mit ausländischen Investoren verbunden ist.
Landesnatur Das Land liegt an der Nordküste Südamerikas, am Atlantik. Hinter dem über 400 km langen, sumpfigen Küstengebiet erstreckt sich Tiefland, das in das Bergland von Guyana (bis 1875 m hoch) übergeht. Es herrscht feucht-heißes Tropenklima. Im Norden den Landes gibt es 2 Regenzeiten, eine Hauptregenzeit von April bis August und eine kurze Regenphase von Dezember bis Anfang Februar. Bevölkerung 50 Prozent der Einwohner sind Inder, 30 Prozent Schwarze, 5 Prozent Indianer; als Minderheiten leben Weiße und Chinesen im Land. Hindi, Portugiesisch sowie afrikanische und indianische Dialekte sind umgangssprachlich verbreitet. Fast 90 Prozent der Bevölkerung leben in den Plantagen an der Küste. Die Indianerbevölkerung dagegen wohnt fast ausschließlich im Landesinneren. 93
Bevölkerung Etwa 60 Prozent der Einwohner sind Schwarze, 35 Prozent Mulatten, rund 5 Prozent Weiße. Rund 600 000 Haitianer leben in den USA, 350 000 in der benachbarten Dominikanischen Republik.
Haiti Mittelamerika, Seite 19, C3/4 amtlich Republik Haiti Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Port-au-Prince (800 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 9 Departements Fläche 277 750 km2 Bevölkerung 6,4 Millionen Einwohner (= 199 je km2) Amtssprachen Französisch, Kreolisch Religionen katholisch (83 Prozent), protestantisch (13 Prozent), außerdem afrikanische Wodu-Kulte Nationalfeiertag 1. Januar Währung 1 Gourde (Gde) = 100 Centimes
Wirtschaft Die traditionelle Landwirtschaft liefert vor allem für den Export Kaffee, Zucker und Sisal. Entwickelt hat sich eine leistungsfähige Verarbeitungsindustrie, unter anderem für Textilien, Spielwaren, Sportartikel und Elektronikteile. Abgebaut werden Kupfer und Bauxit, und man erntet wertvolle Hölzer. Das Bruttosozialprodukt wurde für 1989 mit 400 Dollar pro Kopf ausgewiesen. Wichtige Handelspartner sind neben den USA vor allem Kanada und die Dominikanische Republik.
Landesnatur Haiti umfaßt den kleineren, westlichen Teil der gleichnamigen Insel (insgesamt 76 102 km2); das Land besteht aus 2 nach Westen vorspringenden Halbinseln. Es wird von mehreren Gebirgsketten durchzogen, deren Berge meist über 1700, teilweise bis 2600 m hoch sind. Zwischen den Gebirgszügen erstrecken sich fruchtbare Schwemmlandschaften. Das Klima ist randtropisch.
Aktuelle Situation Seit dem Frühjahr 1991 amtiert eine Regierung mit dem ersten freigewählten Präsidenten Jean Bertrand Aristide (geboren 1953), deren oberstes Ziel die Festigung der Demokratie nach 30jähriger Militärherrschaft ist. Haiti, das zu den ärmsten Ländern in Lateinamerika zählt (fast 90 Prozent der Bevölkerung leben in Armut), ist weitgehend auf den Import benötigter Lebensmittel angewiesen. 94
Größere Städte San Pedro Sula (400 000 Einwohner), La Ceiba (64 000 Einwohner).
Honduras Mittelamerika, Seite 19, C6 amtlich Republik Honduras Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Tegucigalpa (600 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 18 Departamentos und 1 Bundesdistrikt Fläche 112 088 km2 Bevölkerung 5 Millionen Einwohner (=45 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (86 Prozent) Nationalfeiertag 15. September Währung 1 Lempira (L) = 100 Centavos
Wirtschaft Wichtigster Erwerbszweig ist die Landwirtschaft (Kaffee, Bananen, Zuckerrohr, Reis, Baumwolle); der Wald liefert tropische Nutzhölzer. Die vorhandenen Bodenschätze werden industriell abgebaut und weitgehend exportiert (unter anderem Zink, Silber, Platinerze). Die industrielle Entwicklung steht erst am Anfang; wichtigstes Verkehrsmittel im Land ist das Flugzeug. Handelspartner sind vor allem die USA, Großbritannien, Guatemala, Venezuela und Mexiko. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 900 Dollar pro Kopf. Aktuelle Situation Sanierung der Wirtschaft und Bekämpfung der Armut sind die wichtigsten Ziele der seit Jahresbeginn 1990 amtierenden liberaikonservativen Regierung (mit Präsident Rafael Leonardo Callejas Romero, geboren 1943). Damit soll gleichzeitig die Abhängigkeit der Wirtschaft vom Kaffee- und Bananenexport zugunsten einer stärkeren Orientierung auf Meeresfrüchte, Holz und Bergbauerzeugnisse eingegrenzt werden.
Landesnatur Das mittelamerikanische Land erstreckt sich zwischen dem Golf von Honduras (am Karibischen Meer) und der Fonsecabucht (am Pazifik). Die Ketten der mittelamerikanischen Kordilleren erreichen eine Höhe von 2600 m. Tropische Regenwälder, Bergsavannen, sumpfige Niederungen (vor allem an der Moskito-Küste) prägen das Landschaftsbild. Bevölkerung Etwa drei Viertel der Einwohner sind Mestizen, etwa 10 Prozent Indianer (Nachkommen der Maya); außerdem leben in Honduras Schwarze, Weiße sowie Flüchtlinge aus benachbarten Staaten (El Salvador, Guatemala). Die Lebenserwartung der Menschen liegt bei 65 Jahren. Über 30 Prozent der Bewohner sind Analphabeten. Neben der Amtssprache Spanisch sind Englisch und mehrere unterschiedliche Indianerdialekte verbreitet.
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Bevölkerung Über 98 Prozent der Einwohner Honkongs sind Chinesen. Daneben leben noch andere Asiaten und Europäer dort. Häufigste Umgangssprache ist der kantonesische Dialekt. Trotz des Baus von Satellitenstädten und der Förderung von Kleinstädten weisen einzelne Teile der Städte immense Bevölkerungsdichten auf. Etwa 80 000 Menschen leben heute noch auf Hausbooten.
Hongkong Asien, Seite 16, D5 amtlich Hongkong Staatsform britische Kronkolonie (bis 1997) Hauptstadt Victoria (1,1 Millionen Einwohner), weitere Stadt: Kaulun (1,5 Millionen Einwohner) Fläche 1069 km2 Bevölkerung 5,8 Millionen Einwohner (rund 98 Prozent Chinesen, ausländische Minderheiten) Amtssprachen Englisch, Chinesisch Religionen buddhistisch, konfuzianisch, christlich Währung 1 Hongkong-Dollar (HK$) * 100 Cents
Wirtschaft Hongkong entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zum bedeutenden Investitionsplatz Ostasiens und zu einem führenden internationalen Banken- und Handelszentrum. In der Wasser- und Lebensmittelversorgung ist die britische Kronkolonie weitgehend von der Volksrepublik China abhängig. Mit chinesischen Arbeitskräften und niedrigem Lohnniveau entstand eine wettbewerbsfähige Exportindustrie (vor allem Textilerzeugnisse, Uhren, Metallund Spielwaren, Telekommunikationsausrüstungen, ferner metallurgische Betriebe, Schiffbau und Chemieindustrie). Hongkong ist eine Drehscheibe des internationalen Flugverkehrs und ein Touristenzentrum. Wichtigste Außenhandelspartner sind neben China besonders die USA, Japan, Deutschland, Korea-Süd, Großbritannien und auch Singapur.
Hongkong soll am 1. Juli 1997 als Sonderverwaltungsregion mit weitgehender Autonomie der Zentralregierung Chinas in Peking unterstellt werden; das Wirtschaftssystem und seine Stellung als wichtiger Handels- und Finanzplatz werden beibehalten. Hongkong umfaßt die (durch Straßentunnel mit dem chinesischen Festland verbundene) gleichnamige Insel, die Halbinsel Kaulun (Kowloon, mit der größten Bevölkerungsdichte der Erde) und die New Territories mit dem Hinterland von Kaulun sowie rund 240 meist unbewohnte kleinere Inseln im Südchinesischen Meer. Das gebirgige Land, als Fortsetzung des südchinesischen Berglandes, hat stark gebuchtete Küsten; die Berge tragen Grashänge mit einzelnen Kiefern, teilweise immergrünem Laubwald. Es herrscht typisches tropisches Klima in Hongkong mit schwülem Sommer und mildem Winter. 96
ren, Lakkadiven); das von Indien besetzte Gebiet Kaschmir wird von Pakistan beansprucht. Indien gliedert sich in drei Großlandschaften: die Randzone des Himalaja, die Ebenen des Ganges und das Hochland von Dekhan. Im Norden hat Indien Anteil an den Gebirgen des Karakorum und des Himalaja, am flachen Hindustan mit den Vorgebirgen der Siwaliks (800 bis 1200 m), denen sich eine Gebirgszone (über 2200 m) anschließt (Berg Nanda Devi im Himalaja, 7616 m). Wirtschaftliches Kernland ist die 275 000 km2 große Ganges-Ebene; im Westen gehört ein Teil des Indusbeckens (Punjab) mit der Wüste Thar zu Indien. Das Hochland von Dekhan (etwa 600 m hoch) ist ein leicht ansteigendes Plateau, das am Westrand von den Cardomombergen (2695 m) begrenzt wird. Die schmale Malabarküste im Westen und die Coromandelküste im Osten sind fruchtbare Landschaften. Bestimmend für das Klima des Subkontinents ist der Monsun; als Sommermonsun bringt er anhaltenden Regen, der Wintermonsun bietet Kälte und Trockenheit. An den Gebirgs ab hängen und im Gebiet der Ströme gibt es üppige Regenwälder.
Indien Asien, Seite 16, B5 amtlich Republik Indien Staatsform parlamentarische Bundesrepublik Hauptstadt Neu Delhi (6,2 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 25 Bundesstaaten und 6 „Union territories" Fläche 3 287 590 km2 Bevölkerung 844 Millionen Einwohner (= 257 je km2) Amtssprachen Hindi, Englisch sowie 14 weitere Haupt- und Regionalsprachen (unter anderem Bengali, Marathi, Urdu, Gudscharati, Bihari, Orija, Tehigu, Tamilisch, Pandschabi) Religionen hinduistisch (80 Prozent), moslemisch (11 Prozent), christlich (2,5 Prozent), Sikhs (1,2 Prozent) Nationalfeiertage 26. Januar, 15. August Währung 1 Indische Rupie (iR) = 100 Paise Landesnatur Das Land umfaßt den größten Teil Vorderindiens sowie einige vorgelagerte Inselgruppen (Andamanen, Nikoba97
Bevölkerung Der weit überwiegende Teil der Bevölkerung sind Inder; als Minderheiten leben im Land Tibeter, Chinesen und Europäer. Die Lebenserwartung beträgt 58 Jahre. Über 50 Prozent der Einwohner sind Analphabeten. 26 Prozent der Bevölkerung wohnen in Städten. Etwa 4 bis 5 Millionen Inder leben im Ausland.
Zink, Bauxit, Gold, Silber). Auf dieser Grundlage entstand (vor allem bei Calcutta) ein Schwerindustriegebiet. Wichtigster Industriezweig ist die bereits traditionelle Textilindustrie (Baumwoll- und Juteverarbeitung, besonders bei Bombay); weitere Zweige der verarbeitenden Industrie bestehen für Maschinenbau, Fahrzeugbau und Chemie. Das Verkehrsnetz (Eisenbahn, Straßen, Binnenwasserstraßen, Luftverkehr) ist relativ gut ausgebaut. Das Bruttosozialprodukt wurde für 1989 mit 350 Dollar pro Kopf ausgewiesen. Wichtigste Außenhandelspartner waren die USA, die frühere Sowjetunion, Japan, Deutschland, Großbritannien und Saudi-Arabien.
Größere Städte Calcutta (9,2 Millionen Einwohner), Mumbai (früher: Bombay, 8,2 Millionen Einwohner), Madras (4,3 Millionen Einwohner), Bangalore (2,9 Millionen Einwohner), Ahmedabad (2,5 Millionen Einwohner), Hyderabad (2,5 Millionen Einwohner), Kanpur (1,7 Millionen Einwohner), Poona (1,7 Millionen Einwohner), Nagpur (1,3 Millionen Einwohner), Lucknow (1 Million Einwohner), Jaipur (1 Million Einwohner), Coimbatore (917 000 Einwohner), Patna (916 000 Einwohner), Surat (913 000 Einwohner), Madurei (904 000 Einwohner).
Aktuelle Situation Ende der achtziger Jahre erlebte Indien einen wirtschaftlichen Aufschwung, durch günstige Witterungsbedingungen besonders in der Agrarproduktion. Hohe Haushalts- und Handelsbilanzdefizite beeinträchtigen jedoch das Gesamtergebnis. Die Bekämpfung der Korruption in der Wirtschaft und im Staatsapparat ist neben der Überwindung der zunehmenden politischen Radikalisierung (verschärfte religiöse und nationale Konflikte, wachsende Militanz von Separatistengruppen) vorrangiges Ziel der Regierung (unter Ministerpräsident Narasimha Rao, geboren 1921). 1990/1991 spitzten sich Auseinandersetzungen in Dschammu und Kaschmir zu; das Gebiet, von Pakistan beansprucht, hat als einziger indischer Bundesstaat eine moslemische Bevölkerungsmehrheit.
Wirtschaft Indien ist ein Agrarland mit sich entwickelnder Industrie. Etwa die Hälfte der Landesfläche kann wirtschaftlich genutzt werden (davon ist ein Fünftel künstlich bewässert); Hauptanbauprodukte sind Reis, Weizen, Hirse, Mais, Zuckerrohr, Baumwolle und Tee. Die Viehzucht (größter Rinderbestand der Welt) dient aus religiösen Gründen nur der Milchproduktion. Die Landwirtschaft kann den rasch steigenden Bedarf der Bevölkerung nicht decken, deshalb sind umfangreiche Weizen- und Reisimporte zur Bekämpfung der Hungersnot erforderlich. Reichlich vorhanden sind Bodenschätze, die zunehmend abgebaut werden (Steinkohle, Eisenerze, Mangan, Chrom, Blei, Kupfer, 98
Indonesien Indien: Bundesstaaten, Territorien und ihre Hauptstädte
Asien, Seite 16, D6 amtlich Republik Indonesien Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Jakarta (7,8 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 27 Provinzen und die Hauptstadt Fläche 1 919 443 km2 Bevölkerung 167,9 Millionen Einwohner (=87 je km2) Amtssprache Bahasa Indonesia Religionen moslemisch (90 Prozent), hinduistisch (3,5 Prozent), protestantisch (5,5 Prozent) Nationalfeiertag 17. August Währung 1 Rupiah (Rp) = 100 Sen
Bundesstaaten: Andhra Pradesch (Hyderabad) Arunatschal Pradesch (Yachuli) Assam (Schillong) Bihar (Patna) Dschamma und Kaschmir (Srinagar) Gudscharat (Gandhinagar) Goa, Daman und Diu (Pandschim) Hariana (Tschandigar) Himatschal Pradesch (Simla) Kerala (Trivandrum) Madhja Pradesch (Bhopal) Maharaschtra (Mumbai) Maisur (Bangalur) Manipur (Imphal) Meghalaya (Schillong) Mizoram (Aijal) Nagaland (Kohima) Orissa (Bhubaneswar) Pandschab (Tschandigar) Radschastan (Dschaipur) Sikkim (Gangtok) Tamil Nadu (Madras) Tripura (Argartala) Uttar Pradesch (Lacknau) Westbengalen (Calcutta) Territorien: Andamanen und Nikobaren (Port Blair) Dadra und Nagar Haveli (Silvassa) Delhi (Neu Delhi) Lakkadiven, Amindiven und Minicoi (Kavaratti) Pondicherry (Pondicherry) Tschandigar (Schandigar)
Landesnatur Der Inselstaat umfaßt den größten Teil des Malaiischen Archipels; er erstreckt sich in Ost-West-Richtung über mehr als 5000 km und schließt eine Gesamtfläche einschließlich der Territorialgewässer von 5 191 600 km2 ein. Dazu gehören über 13 000 gebirgige Inseln, von denen die Hälfte unbewohnt ist; hier sind noch etwa 70 Vulkane tätig. Wichtigste Insel ist Java (Djava, 126 700 km2); sie umfaßt nur knapp 7 Prozent der Landesfläche, doch leben hier weit über die Hälfte aller Einwohner; hier befinden sich die Hauptstadt Jakarta und die anderen großen Städte. Weitere Inseln sind: Sumatra (473 600 km2), die westlichste der Großen Sudaninseln; Borneo (Kalimantan; Indonesien hat mit 539 460 km2 den größten Anteil an dieser Insel), Celebes (Sulawesi, 189 216 km2), ferner Bali (5600 km2, eine der Kleinen Sudaninseln), Neuguinea (Irian Barat, 99
421 981 km2). Die Annexion von Ost-Timor (14 874 km2; eine der Kleinen Sudaninseln) wird international nicht anerkannt. Die Inseln Sumatra und Java werden durch die Sundastraße getrennt, in der sich der Vulkan Krakatau (883 m) befindet. Im Land herrscht feucht-tropisches Klima mit starkem Einfluß der Monsunwinde. Etwa 50 Prozent der Landesfläche ist von tropischem Regenwald bedeckt. Bevölkerung Zu den Einwohnern gehören vor allem malaiische Indonesier, unter denen die Javaner die größte Gruppe bilden, gefolgt von den Sundanesen. Daneben leben in Indonesien Chinesen, ferner Araber, Inder und Europäer. Die Lebenserwartung liegt im Schnitt bei 60 Jahren. Etwa 25 Prozent der Einwohner sind Analphabeten. Die Bevölkerungsdichte ist sehr unterschiedlich; auf Java leben etwa 730 Einwohner/km2, in Irian Jaya 4 Einwohner/km2. Größere Städte Surabaya (2,0 Millionen Einwohner), Bandung (1,5 Millionen Einwohner), Medan (1,4 Millionen Einwohner), Semarang (1 Million Einwohner), Palembang (787 000 Einwohner), Ujung Padang (709 000 Einwohner).
bauen. Wichtigster Erwerbszweig ist nach wie vor die Landwirtschaft (unter anderem Reis, Mais, Zuckerrohr, Kokos- und Ölpalmen, Tee, Kaffee, Tabak, Gewürze); auch die Viehzucht ist bedeutend, ebenso die Binnen- und Küstenfischerei. Die Urwälder liefern Edelhölzer. Das Land verfügt über reiche Bodenschätze, deren Abbau jedoch zurückgeht (Zinn, Manganerze, Bauxit, Kohle, Gold, Diamanten). Das Bruttosozialprodukt erreichte 1989 nur 490 Dollar pro Kopf. Wichtige Außenhandelspartner sind Japan, die USA, die EG-Staaten und Singapur. Aktuelle Situation Die Machtposition des autokratisch herrschenden Staatspräsidenten Suharto wurde auch Ende der achtziger Jahre nicht eingeschränkt; oppositionelle Gruppen werden in Indonesien nur begrenzt wirksam. 1990 nahm das Land wieder diplomatische Beziehungen zur VR China auf, die seit 23 Jahren unterbrochen waren. Im April 1991 entstanden nach Vorbildern osteuropäischer Länder Reformbewegungen, die Gewerkschaftler und Oppositionelle gebildet hatten. Diese Gruppen werden durch Zensur, Verbote und Verhaftungen unterdrückt.
Wirtschaft Von dem ökonomischen Aufschwung des Landes in den achtziger Jahren profitiert lediglich eine kleine Schicht; etwa 80 Prozent der Bevölkerung leben am Rande bzw. unterhalb des Existenzminimums. Der Regierung (unter Präsident Suharto, geboren 1921) gelang es, ausländische exportorientierte Industrien ins Land zu holen und die Abhängigkeit vom Erdöl- und Erdgasexport (bisher 40 Prozent des Erlöses) abzu100
Irak Asien, Seite 16, A4 amtlich Republik Irak Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Bagdad (3,8 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 18 Gouvernorate Fläche 438 317 km2 Bevölkerung 18,3 Millionen Einwohner (=41,7 je km2) Amtssprache Arabisch Religion moslemisch (96 Prozent) Nationalfeiertag 14. Juli Währung 1 Irak-Dinar (ID) = 1000 Fils Landesnatur Das im Norden der Arabischen Halbinsel gelegene Land wird zu 90 Prozent von Wüste bzw. Wüstensteppe geprägt. Kerngebiet ist Mesopotamien, das alte Zweistromland zwischen Euphrat (2780 km2) und Tigris (1950 km2), das bis zum Persischen Golf reicht. Im Westen hat das Land Anteil an der Syrischen Wüste, im Süden an der von Saudi-Arabien herüberkommenden Wüste Nefud. Der nördliche Landesteil gehört zur Gebirgslandschaft von Kurdistan (Zagrosgebirge, bis 3000 m hoch). Im Land herrscht kontinentales Klima mit heißem Sommer und mildem Winter. Regen fällt fast nur in den Wintermonaten. Bevölkerung Etwa drei Viertel der Einwohner sind arabischsprechende Iraker, knapp 20 Prozent Kurden; zu den übrigen Minderheiten gehören Türken und Perser. Über 40 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Die Lebenserwartung der Menschen beträgt 64 Jahre.
Größere Städte Basra (617 000 Einwohner), Mossul (571 000 Einwohner), Kirkuk (535 000 Einwohner), Najaf (190 000 Einwohner). Wirtschaft Volkswirtschaftlich dominierend ist die Erdölförderung, die etwa 95 Prozent der Exporterlöse erzielt. Eine eigene Schwerindustrie soll entwickelt werden; nach dem Golfkrieg gegen Iran (1980 bis 1988) wurde die eigene Rüstungsindustrie ausgebaut. Etwa 25 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, die nur etwa 15 Prozent der Landesfläche nutzen kann (Getreide, Reis, Datteln, Baumwolle, Tabak); Viehzucht wird in Steppengebieten betrieben. Das Bruttosozialprodukt pro Kopf betrug 1989 1940 Dollar. Wichtigste Abnehmerländer waren die USA, Brasilien, Italien, Japan, Frankreich und die Türkei. Aktuelle Situation Irak strebte unter seinem seit 1979 herrschenden Staatschef Saddam Hussein (geboren 1937) eine Führungsrolle im arabischen Lager an und überfiel im August 1990 das benachbarte Emirat Kuwait, das als 19. Provinz dem Staatsgebiet des Irak zugeordnet werden sollte. Die Invasion wurde weltweit verurteilt. Truppen der USA und deren Verbündete führten im Januar/Februar 1991 bewaffnete Kampfhandlungen zur Befreiung Kuwaits, die mit einer militärischen Niederlage Iraks endeten. Die Wirtschaft des Landes wurde beträchtlich zerstört. Ungelöst ist nach wie vor die Existenzfrage der kurdischen Minderheit.
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Iran Asien, Seite 16, A4 amtlich Islamische Republik Iran Staatsform islamische Präsidialrepublik Hauptstadt Teheran (6 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 24 Provinzen (Ostan) mit 195 Distrikten Fläche 1 648 000 km2 Bevölkerung 53,1 Millionen Einwohner (=32 je km2) Amtssprache Persisch (Farsi) Religion moslemisch (99 Prozent) Nationalfeiertage 11. Februar, 1 April Währung 1 Rial (Rl) * 100 Dinar Landesnatur Das vorderasiatische Land umfaßt im wesentlichen das gleichnamige Hochland von Iran, das von mehreren Gebirgsketten geprägt wird: im Norden das Eibursgebirge (Demawend, 5671 m), östlich anschließend Randgebirge, die zum Hindukusch führen, im Südwesten das Sagrosgebirge (Sardkub, 4547 m), das zum Tiefland von Euphrat und Tigris abfällt, im Landesinnern mehrere Gebirgszüge (darunter KuhRud und Kuh-Banan, über 4000 m hoch). In den Gebirgsbecken und -senken befinden sich Wüsten und Tonebenen, die sich (in der Regenzeit) in Salzsümpfe verwandeln (Große Kewir, Wüste Lut), sowie Salzseen (unter anderem Rezaijehsee, 4000 bis 6000 km2). Im Südwesten, bei Abadan, befindet sich eine größere Tiefebene. Im Hochland herrscht streng kontinentales Klima, die Küstengebiete am Kaspischen Meer und am Persischen Golf haben subtropisches Klima. Durch die geringen Regenmengen gibt es nur begrenzte Vegetation.
Bevölkerung 65 Prozent der Einwohner sind iranische Perser, etwa 20 Prozent turktatarische Aserbaidschaner, knapp 10 Prozent Kurden, etwa 2 Prozent Araber. Die Lebenserwartung beträgt 67 Jahre; etwa 50 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Größere Städte Mashhad (1,5 Millionen Einwohner), Isfahan (1 Million Einwohner), Tabriz (994 000 Einwohner), Shiräz (848 000 Einwohner) Ahväz (590 000 Einwohner), Bakhtäran (566 000 Einwohner). Wirtschaft Wichtigster Wirtschaftszweig ist nach wie vor die Erdöl- und Erdgasförderung (über 90 Prozent des Exportvolumens); weitere Industriezweige entstanden zur Herstellung von Textilien, Nahrungsgütern (Zucker), Tabakwaren. Bedeutungsvoll ist das traditionelle Handwerk (Teppichweberei, Schmiedekunst). 20 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 3200 Dollar pro Kopf. Wichtige Exportpartner waren Indien, Japan, die Niederlande, Deutschland, Belgien/Luxemburg, Italien und Spanien. Aktuelle Situation Nach dem Tode des Revolutionsführers Ajatollah Khomeini (Juni 1989) versuchte Staatspräsident Ali Akbar Haschemi Rafsandschani (geboren 1934) eine vorsichtige innenpolitische Liberalisierung und außenpolitische Öffnung gegenüber dem Westen, vor allem zu den USA. Ökonomisch blieben die Beseitigung der Kriegsschäden vorrangiges Ziel. Ein Viertel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze.
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Irland Europa, Seite 15, A3/4 amtlich Irische Republik (Eire) Staatsform parlamentarisch-demokratische Republik Hauptstadt Dublin (502 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 4 Provinzen, 26 „Counties" und 4 Stadtgebiete Fläche 70 284 km2 Bevölkerung 3,5 Millionen Einwohner (=50 je km2) Amtssprachen Irisch, Englisch Religionen katholisch (94 Prozent), anglikanisch (3 Prozent) Nationalfeiertag 17. März Währung 1 Irisches Pfund (IrL) = lOONewPence Landesnatur Das Land nimmt den größten Teil der gleichnamigen Insel in Westeuropa ein. Das weitgehend flache Land ist reich an Seen und Mooren, die Gebirge erreichen Mittelgebirgshöhen, tragen vielfach den Charakter von Hochgebirgen. Im Südirischen Bergland (Mounts of Kerry) erreichen die Berge die Höhe von 1000 m. Die Westküste ist stark gegliedert. Das Land hat ozeanisches Klima mit kühlem Sommer und mildem Winter. Ausgedehnte Wiesen und Weiden (über 50 Prozent der Gesamtfläche) gaben Irland die Bezeichnung „grüne Insel".
Wirtschaft Das früher ausgesprochene Agrarland (Viehwirtschaft, Getreideanbau, Kartoffeln, Zucker) hat sich vor allem in.den achtziger Jahren zu einem wichtigen Industriestaat entwickelt. Die vorwiegend verarbeitende Industrie (Maschinen, Fahrzeuge, elektrotechnische Erzeugnisse, chemische Produkte, Nahrungsmittel) hat inzwischen einen Anteil von knapp 40 Prozent an der Volkswirtschaft; Irland führt vor allem Fleisch, Fleischprodukte, Molkereiprodukte, Garne, Gewebe und Textilien, Maschinen und Geräte, feinmechanische und optische Erzeugnisse sowie Bleierze und -konzentrate aus. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 8500 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelspartner blieben Großbritannien, Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Belgien/Luxemburg und die USA. Aktuelle Situation Das wirtschaftliche Hauptproblem ist die hohe Arbeitslosigkeit (mit fast 18 Prozent höchste Rate in Westeuropa). Ziel der Regierungspolitik (unter Premierminister Charles James Haughey, geboren 1925) ist ein rigoroser Sparkurs zur Sanierung der Staatsfinanzen. Etwa ein Drittel der irischen Bevölkerung lebt an bzw. unterhalb der Armutsgrenze. 1990/91 prägte vor allem die Wahl von Mary Robinson als erste Staatspräsidentin das politische Leben.
Bevölkerung Überwiegend leben in dem Land Iren, die überwiegend keltische Vorfahren haben, wenn auch die irische Sprache nur noch von wenigen Menschen gesprochen wird. Die Lebenserwartung beträgt 74 Jahre. Etwa 13 Millionen Iren leben in den Vereinten Staaten von Amerika. 103
Island Europa, Seite 15, A2 amtlich Republik Island Staatsform parlamentarisch-demokratische Republik Hauptstadt Reykjavik (96 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 8 Regionen Fläche 102 829 km2 Bevölkerung 256 000 Einwohner (=2 je km2) Amtssprache Isländisch Religion protestantisch (97 Prozent) Nationalfeiertag 17. Juni Währung 1 Isländische Krone (ikr) = lOOAurar Landesnatur Die gleichnamige Insel im Europäischen Nordmeer wird von einer vulkanischen und vereisten Landschaft bestimmt; 13 Prozent des Landes sind vergletschert, 20 Prozent werden von Lavaflächen eingenommen, nur etwa ein Viertel des Bodens ist kultiviert. Etwa 30 Vulkane sind tätig, es gibt viele heiße Quellen und rund 1500 Geysire. Das Land steigt schroff aus dem Meer bis über 1000 m auf. Unter dem Einfluß des Golfstroms hat Island ozeanisches Klima mit mildem Winter und kühlem Sommer. Vorhanden ist lediglich eine spärliche Vegetation.
Wirtschaft Wichtigster Erwerbszweig ist die Fischerei, die auch 70 Prozent der Exporterlöse bringt. Auf einigen Hochweiden werden Schaf- und Pferdezucht betrieben. Die landwirtschaftliche Produktion (auf 0,5 Prozent der Gesamtfläche Islands) ist praktisch ohne Bedeutung. Island importiert sehr viele Waren, vor allem Erdöl und -produkte, Wasserfahrzeuge, elektrische und nichtelektrische Maschinen und Geräte, Nahrungsmittel, chemische Grundstoffe und Bauxit. Ausgeführt wird in erster Linie Fisch, sowohl frisch als auch konserviert. Desweiteren Aluminium, Fischmehl, Krebsund Weichtiere, Fischöl, Wolle und Wollprodukte. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 21 070 Dollar pro Kopf. Wichtigste Handelspartner sind die USA, Großbritannien, Deutschland und skandinavische Länder. Aktuelle Situation Das Land, seit dem 9./10. Jahrhundert mit republikanischer Verfassung, wird seit Beginn der achtziger Jahre von einer Koalitionsregierung geführt (Staatspräsidentin Vigdis Fmnbogadöttir, Ministerpräsident David Oddsson).
Bevölkerung In dem am dünnsten besiedelten europäischen Land leben nahezu ausschließlich Isländer, davon fast 90 Prozent in Städten, die sich vor allem an der Küste oder im südwestlichen Flachland befinden. 46 Prozent der Gesamtbevölkerung leben in der Hauptstadt Reykjavik. 104
Israel Asien, Seite 16, A4 amtlich Staat Israel Staatsform parlamentarische Republik Hauptstadt Jerusalem (469 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 6 Distrikte Fläche 20 770 km2 Bevölkerung 4,5 Millionen Einwohner (=217 je km2) Amtssprachen Neu-Hebräisch (Iwrith), Arabisch Religionen jüdisch (82 Prozent), moslemisch (14 Prozent), christlich (2 Prozent) Nationalfeiertag jährlich wechselnd Währung 1 Neuer Israelischer Schekel (NIS) = 100 Agorot Landesnatur Der nördliche Teil der an der Ostküste des Mittelmeeres gelegenen Republik wird vom Bergland Galiläa (Dschebel Dschermak, 1208 m) geprägt, das östlich vom Jordangraben begrenzt wird. Mehrere Ebenen, darunter die fruchtbare Küstenebene Scharon mit der Stadt Tel Aviv, prägen die israelische Landschaft. Landeinwärts schließt sich die Trockensteppe an, in der sich Jerusalem befindet. Das Wüstengebiet des Negrev zieht sich bis zum Roten Meer. Der Jordan setzt sich über das Tote Meer (388 m ü. M., 920 km2, 26 Prozent Salzgehalt) zum Golf von Akaba fort. Es dominiert mediterranes Klima. Außer an der Küste und in den künstlich bewässerten Gebieten herrscht überwiegend Trockensteppe. Nach Norden nehmen die Niederschläge um etwa 500 bis 900 mm zu. In höchsten Lagen fallen sie als Schnee.
Bevölkerung Etwa 85 Prozent der Bevölkerung (Israelis) sind Juden, Einwanderer aus allen Teilen der Erde, darunter etwa 100 000 deutschstämmige Juden. Etwa 8 Prozent der Bevölkerung sind im Land gebliebene Araber (überwiegend Palästinenser) sowie aus Äthiopien stammende Falachen. Über 90 Prozent der Einwohner leben in Städten in der Küstenregion. Größere Städte Tel Aviv-Jaffa (320 000 Einwohner), Haifa (223 000 Einwohner), Holon (141000 Einwohner), Bat Yam (132 000 Einwohner), Petach Tikwa (131 000 Einwohner). Wirtschaft Die ökonomische Entwicklung wird durch die angespannte Finanzlage und hohe Auslandsverschuldung des Landes stark beeinträchtigt. Durch Wirtschaftshilfe ausländischer Juden, besonders aus den USA, konnte sich die Industrie (Nahrungsmittel-, Textil-, Metall-, chemische und Fahrzeugindustrie sowie Diamantenverarbeitung) weiter entwickeln. Das Land ist arm an Bodenschätzen. Nach wie vor ist die Landwirtschaft eine wichtige Erwerbsquelle; durch umfangreiche Bewässerungsmaßnahmen wurde die Anbaufläche vor allem in der Küstenebene (Getreide, Mais, Zitrusfrüchte, Wein, Oliven, Feigen, Gemüse, Baumwolle) beträchtlich erweitert. Die Landwirtschaft ist überwiegend genossenschaftlich bzw. in freiwilliger Gemeinwirtschaft (Kibbuz-System) organisiert. Auch der Tourismus spielt eine Rolle. Ziele der Reisenden sind antike Kulturdenkmäler, Stätten der Bibel und Badeorte. Das Bruttosozialprodukt wurde für 1989 mit 9750 Dollar pro Kopf ausgewiesen. Israel führt haupt-
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Italien
sächlich Schmuckdiamanten, Obst und Gemüse, chemische Düngemittel und Bekleidung aus. Importiert werden vor allem Erdöl, Rohdiamanten, Eisen und Stahl, elektrische und nichtelektrische Maschinen und Geräte, Hirse, Sojabohnen, Zucker und Honig. Wichtige Handelspartner sind die USA, Großbritannien, Japan, Deutschland, die Niederlande und Hongkong. Aktuelle Situation Wichtigstes politisches Thema ist noch immer eine friedliche Lösung der Probleme um die von Israel besetzten Gebiete im Westjordanland und im Gazastreifen. Die rechtsgerichtete Regierung (unter Ministerpräsident Yitzhak Shamir, geboren 1914) setzte ihre begonnene Siedlungspolitik sowie ein rigoroses Vorgehen gegen den Aufstand der Palästinenser in den besetzten Gebieten fort; nach deren Regierungsprogramm sollte das „ewige Recht des jüdischen Volkes auf das ganze Land Israel" einschließlich der besetzten Gebiete betont werden. Seit Ende 1987 ging der von den rund 1,5 Millionen Palästinensern geführte Aufstand (Intifada) unvermindert heftig weiter. Nach den Wahlen im Juni 1992 zeichnet sich unter der Führung des neuen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin ein gemäßigtes politisches Vorgehen ab. Zusätzliche innenpolitische Probleme brachte die hohe Zahl der 1990 aus der ehemaligen Sowjetunion kommenden Einwanderer.
Europa, Seite 15, C5 amtlich Italienische Republik Staatsform parlamentarisch-demokratische Republik Hauptstadt Rom (2,8 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 20 Regionen mit 94 Provinzen Fläche 301 268 km2 Bevölkerung 57,7 Millionen Einwohner (=192 je km2) Amtssprache Italienisch Religion katholisch (über 99 Prozent) Nationalfeiertag 1. Sonntag im Juni Währung 1 Italienische Lira (L) Landesnatur Zu dem südeuropäischen Land gehören der südliche Teil der Alpen, die Po-Ebene, die Apennin-Halbinsel sowie mehrere Inseln im Mittelmeer, darunter Sizilien und Sardinien. Die Halbinsel ist fast 1000 km lang und bis zu 250 km breit. Im Norden beherrschen die Alpen (mit den Dolomiten, 3300 m hoch) und mehrere Alpenrandseen (Lago Maggiore, Gardasee) die Landschaft. Zwischen Alpen und Apennin liegt die fruchtbare Po-Ebene. Der Appenin teilt die breitere Westseite der Halbinsel mit ihren Beckenlandschaften (Toskana, Umbrien) von der schmaleren, trockenen Ostseite. Ausläufer des Apenningebirges reichen bis an die südliche Küste (Apulien, Kalabrien). Vulkane und Thermalquellen weisen auf tektonische Veränderungen hin. Die Adriaküste ist schmal und teilweise als Steppe ausgebildet. Sizilien (mit 25 708 km2 größte Mittelmeerinsel) ist durch die Straße von Messina vom Festland getrennt; das gebirgi-
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Bevölkerung 98,5 Prozent der Bevölkerung sind Italiener; als Minderheit sind etwa 1,5 Millionen Sarden, 550 000 Rätoromanen und 300 000 Deutschsprachige (vor allem in Südtirol) zu erwähnen. Fast 70 Prozent der Einwohner leben in Städten, am dichtesten besiedelt ist die Po-Ebene (mit den Städten Milano und Torino). Seit dem Ersten Weltkrieg vollzog sich eine Binnenwanderung vom Süden nach dem Norden des Landes und nach Rom. Die Lebenserwartung Hegt bei 77 Jahren.
Wirtschaft Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich das Land vom Agrar- zum modernen Industriestaat gewandelt. Des Bruttosozialproduktlag 1989 im Durchschnitt bei 15 120 Dollar pro Kopf. Von den Erwerbspersonen sind 34 Prozent in der Industrie tätig; diese konzentriert sich zu zwei Dritteln auf Oberitalien. Dabei dominieren die Eisen- und Metallindustrie, Maschinenbau, Elektrotechnik, Fahrzeugbau und Textilbetriebe neben technisch hochentwickelten Großunternehmen vor allem Kleinbetriebe. Der Abbau vorhandener Bodenschätze ging, mit Ausnahme von Erdgas, zurück. Die Landwirtschaft erzielte bei gleichbleibender Nutzfläche vor allem in Oberitalien teilweise hohe Erträge, unter anderem bei Weizen und Mais, in Südtirol bei Äpfeln; stark vertreten ist der Weinbau. Vor allem in Nord- und Mittelitalien besteht ein dichtes Verkehrsnetz (Eisenbahn, Straßen, Schiffahrt). Italien ist eines der führenden Welthandelsländer; wichtige Außenhandelspartner sind besonders die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die Niederlande. Der stark ausgeprägte Tourismus beeinflußt die Handelsbilanz sehr positiv.
Größere Städte Milano (Mailand, 1,5 Millionen Einwohner), Napoli (Neapel, 1,2 Millionen Einwohner), Torino (Turin, 1 Million Einwohner), Genova (Genua, 707 000 Einwohner), Palermo (731 000 Einwohner), Bologna (417 000 Einwohner), Firenze (Florenz, 413 000 Einwohner), Catania (366 000 Einwohner), Bari (355 000 Einwohner), Venezia (Venedig, 321 000 Einwohner), Messina (274 000 Einwohner), Verona (259 000 Einwohner).
Aktuelle Situation Die achtziger Jahre waren vom wirtschaftlichen Aufschwung bestimmt. Dabei blieb das Wohlstandsgefälle zwischen Nord- und Süditalien bestehen. Innenpolitisch sieht sich die christdemokratische Regierung (mit Ministerpräsident Guilio Andreotti, geboren 1919) nach wie vor dem notwendigen Kampf gegen das organisierte Verbrechen (besonders der Mafia) und dem weiteren Verfall der italienischen Währung gegenüber.
ge Land wird vom häufig tätigen Vulkan Ätna (3268 m hoch) beherrscht. Sardinien (24 090 km2, zweitgrößte Insel im Mittelmeer), nahe der französichen Insel Korsika, ist gleichfalls Gebirgsland mit intensiver Landwirtschaft. Entsprechend der extremen Länge des Landes herrscht sehr unterschiedliches Klima: im Alpenraum, der Po-Ebene und Oberitalien mitteleuropäisches und mediterranes Klima; die südlichen Alpentäler sind geschützte Gebiete. Mittel- und Süditalien hat heiße, trockene Sommer. Charakteristisch ist die immergrüne mediterrane Vegetation auf der Apennin-Halbinsel. Im Westen fallen die meisten Niederschläge.
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Jamaika Italien: Regionen und ihre Hauptstädte Piemont (Turin) Aostatal (Aosta) Ligurien (Genua) Lombardei (Mailand) Trentino-Alto Adige (Trient) Veneto (Venedig) Friaul-Julisches Venetien (Triest) Emilia-Romagna (Bologna) Toskana (Florenz) Umbrien (Perugia) Marken (Ancona) Latium (Rom) Abruzzen (L'Aquila) Molise (Campobasso) Kampanien (Neapel) Apulien (Bari) Basilicata (Potenza) Kalabrien (Catanzaro) Sizilien (Palermo) Sardinien (Cagliari)
Mittelamerika, Seite 19, C4 amtlich Jamaika Staatsform konstitutionelle Monarchie im Commonwealth Hauptstadt Kingston (104 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 14 Bezirke Fläche 10 990 km2 Bevölkerung 2,4 Millionen Einwohner (=218 je km2) Amtssprache Englisch Religionen protestantisch (75 Prozent), katholisch (8 Prozent) Nationalfeiertag 1. Montag im August Währung 1 Jamaika-Dollar (J$) = 100 Cents Die gleichnamige Insel der Großen Antillen liegt südlich von Kuba in der Karibik. Die Bevölkerung (Jamaikaner) sind zu fast 90 Prozent Schwarze und Mulatten, den Rest bilden Inder, Chinesen und Weiße. Die indianische Urbevölkerung wurde während der Kolonialzeit systematisch ausgerottet. Lediglich wenige Indianer vermischten sich mit den negriden Sklaven. Arbeitslosigkeit und Urbevölkerung führten zu erheblichen Auswanderungsquoten, vor allem in die USA. Für die Wirtschaft des Landes ist der Abbau von Bauxit besonders wichtig. Traditionell ausgeprägt ist die Landwirtschaft, die vor allem auf Zuckerrohr, Tabak, Bananen, Zitrusfrüchte und Gewürze ausgerichtet ist. Wichtige Handelspartner sind die USA, Großbritannien, Venezuela, Mexiko und Kanada. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 1260 Dollar pro Kopf. 108
Japan Asien, Seite 16, E3/4 amtlich Japan (Nippon) Staatsform parlamentarisch demokratische Monarchie Hauptstadt Tokyo (11,8 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 43 Präfekturen, 2 Stadtpräfekturen, die Hauptstadt Tokyo und die Provinz Hokkaido; traditionsgemäß 8 Regionen Fläche 377 801 km2 Bevölkerung 123,7 Millionen Einwohner (= 327 je km2) Amtssprache Japanisch Religionen buddhistisch, shintoistisch (etwa 80 Prozent der Bevölkerung gehören beiden Religionen ah); außerdem christliche und andere Religionen Nationalfeiertage 29. April, 23. Dezember Währung 1 Yen (Y) = 100 Sen Landesnatur Japan liegt auf einem über 2000 km langen Inselbogen zwischen dem Japanischen Meer und dem Pazifischen Ozean. Zu der Inselgruppe gehören 4 große Inseln (Hokkaido, Honsu, Shikoku und Kyushu) sowie 3400 kleinere Inseln. Überwiegend weisen die Inseln gebirgigen Charakter auf; größere Ebenen gibt es nur im Küstenbereich. Die Gebirgsketten tragen mehrere Vulkankegel, darunter den Fujiyama (3776 m). Größtes Gebirge sind die Japanischen Alpen auf der Insel Honshu (bis 3190 m hoch). Die größte Ebene (mit über 14 700 km2) ist die Kanto-Ebene bei Tokyo. Jährlich über 4000 spürbare Beben weisen die hohe Erdbebengefährdung nach, vor allem im pazifischen Küstenbereich. Das sehr
unterschiedliche KJima reicht vom kühl-gemäßigten Norden über die warm-gemäßigte Zone bis zum subtropischen Süden. Etwa 70 Prozent der Landesfläche sind mit Wald bedeckt; es gibt zahlreiche Nationalparks und Naturschutzgebiete. Bevölkerung Nahezu 99 Prozent der Bevölkerung sind Japaner; als ausländische Minderheiten leben in dem Inselstaat Koreaner, Chinesen, Amerikaner, Philippiner sowie Europäer. Etwa 500 000 Japaner leben im Ausland, vor allem in den USA, in Brasilien, Großbritannien, Kanada und Argentinien - etwa 18 000 in Deutschland. Die Lebenserwartung beträgt 78 Jahre. Größere Städte Yokohama (3,2 Millionen Einwohner), Osaka (2,6 Millionen Einwohner), Nagoya (2,2 Millionen Einwohner), Sapporo (1,6 Millionen Einwohner), Kyoto (1,5 Millionen Einwohner), Kobe (1,4 Millionen Einwohner), Fukuoka (1,2 Millionen Einwohner), Kawasaki (1,2 Millionen Einwohner), Hiroshima (1 Million Einwohner), Kitakuishu (1 Million Einwohner). Wirtschaft Japan wandelte sich vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg vom Agrarland mit Kleinwirtschaft und Heimindustrie zum modernen, exportierenden Industriestaat, der zunehmend als Motor der weltwirtschaftlichen Konjunkturentwicklung agiert (jährliches Wachstum des Bruttosozialproduktes 1989/90 um 5 Prozent). Die Arbeitslosenquote ging weiter zurück, die Kapazitäten der Industrie sind voll ausgelastet. Neben zahlreichen Großunternehmen besteht eine Vielzahl von Klein- und Mittelbetrie109
ben (besonders Textil-, Eisen- und Stahlindustrie, Chemie, Schiffbau, Fahrzeugbau, Elektrotechnik/Elektronik, Porzellan- und Spielwarenindustrie). Die Industrie ist vorrangig konzentriert in den Ballungsgebieten Tokyo-Yokohama, Osaka-Kobe und Nagoya; sie ist stark abhängig von Rohstofflieferungen anderer Länder (Erze, Erdöl Steinund Kokskohle, Buntmetalle, Rohbaumwolle, Rohwolle, Gummi). Im Ausland werden desweiteren Rohholz, Ölsaaten und -fruchte, Fische, Fleisch und Mais gekauft. Energie wird vor allem aus Wasserkraft gewonnen. Etwa 34 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Industrie, rund 50 Prozent im Dienstleistungs- und Verwaltungsbereich. Die Landwirtschaft (mit nur etwa 3 Prozent der Beschäftigten) hat nach wie vor große Bedeutung (Anbau von Reis, Weizen, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Zuckerrüben, Gemüse, Tee und Tabak; Zucht von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und Geflügel). Japan steht im Fischfang an vorderster Stelle in der Welt. Vor allem ist die Hochseefischerei in fremden Gewässern sehr hoch entwickelt. Ein weiterer wichtiger Erwerbszweig ist die Perlenzucht. Im Schiffbau ist Japan führend in der Welt. Seit 1979 hat es die USA als größten Automobilhersteller der Welt überholt. Das Verkehrsnetz (Eisenbahn, Straßen, Flugverkehr, Schiffahrt) ist gut ausgebaut. Für 1989 wurde das Bruttosozialprodukt mit 23 810 Dollar pro Kopf angegeben. Japan handelt mit nahezu allen Staaten, wichtigste Partner sind die USA, die Republik Korea, Deutschland, Großbritannien und China.
(zur Zeit mit einer Regierung unter Ministerpräsident Toshiki Kaifu, geboren 1931) versucht, innenpolitische und ökonomische Probleme des Landes zu lösen, zum Beispiel den durch hohe japanische Exporte verursachten Handelskonflikt mit den USA und die von der Bevölkerung weitgehende Ablehnung der Mehrwertsteuer. Der Wirtschaftsboom in Japan setzte sich 1990/91 mit leicht abgeschwächter Tendenz fort. Der 1990 in sein Amt eingeführte Kaiser Akihito wird als Symbol der Einheit des Staates und des Volkes betrachtet, nicht als Staatsoberhaupt im engeren Sinne.
Japan: Präfekturen und ihre Hauptstädte Hokkaido (Sapporo) Aomori (Aomori) Iwate (Morioka) Miyagi (Sendai) Akita (Akita) Yamagata (Yamagata) Fukushima (Fukushima) Ibaraki (Mito) Tochigi (Utsunomiya) Gumma (Maebashi) Saitama (Urawa) Chiba(Chiba) Tokyo (Tokyo) Kanagawa (Yokohama) Niigata (Niigata) Toyama (Toyama) Ishikawa (Kanazawa) (Fortsetzung Seite 111)
Aktuelle Situation Die seit Mitte der fünfziger Jahre regierenden Liberaldemokraten 110
Jemen Japan: Präfekturen und ihre Hauptstädte (Fortsetzung) Fukui (Fukui) Yamanashi (Kofu) Nagano (Nagano) Gifu (Gifu) Shizuoka (Shizuoka) Aichi (Nagoya) Mie (Tsu) Shiga (Otsu) Kyoto (Kyoto) Osaka (Osaka) Hyogo (Kobe) Nara (Nara) Wakayama (Wakayama) Tottori (Tottori) Shimane (Matsue) Okayama (Okayama) Hiroshima (Hiroshima) Yamaguchi (Yamaguchi) Tokoshima (Tokoshima) Kagawa (Takamatsu) Ehime (Matsuyama) Kochi (Kochi) Fukuoka(Fukuoka) Saga(Saga) Nagasaki (Nagasaki) Kumamoto (Kumamoto) Oita (Oita) Miyazaki (Miyazaki) Kagoshima (Kagoshima)
Asien, Seite 16, A5 amtlich Republik Jemen Staatsform Republik Hauptstadt Sana (427 000 Einwohner) Fläche 527 968 km2 Bevölkerung 11,2 Millionen Einwohner (= 21 je km2) Amtssprache Arabisch Religion moslemisch (über 95 Prozent) Währung 1 Jemen-Dinar (YD) = 1000 Fils Das im Südwesten und Süden der Arabischen Halbinsel gelegene Land entstand im Mai 1990 durch Vereinigung des konservativen Nordjemen (Arabische Republik Jemen) mit dem sozialistisch regierten Südjemen (Demokratische Volksrepublik Jemen). Landesnatur An der 450 km langen Küste am Roten Meer erstreckt sich eine breite Ebene (Tihama), die zum Jemenitischen Trappengebirge (Dschebel Hadhur, 3760 m) ansteigt; das Plateau ist im allgemeinen zwischen 1800 und 2500 m hoch. Auch der südliche Landesteil ist durch wüstenähnliche Gebirge (unter anderem Mahallagebirge, bis 2500 m hoch) gekennzeichnet, das in die Arabische Wüste (Bahr es Safi) übergeht. Die Tihamaebene gehört zu den heißesten Gebieten der Erde; im gesamten Land herrscht trockenes, heißes Klima mit teilweise tropischen Verhältnissen. Bevölkerung Die überwiegende Mehrzahl der Einwohner sind Südaraber mit zum Teil negridem Einschlag; als Minderheiten leben Inder, Somalis, Pakistaner und Europäer, vor 111
allem Briten im Jemen. Die Lebenserwartung beträgt 50 Jahre; zwischen 60 und 80 Prozent der Bevölkerung im Jemen sind Analphabeten. Größere Städte Aden (ca. 250 000 Einwohner), Taizz (220 000 Einwohner), Hodeida (140 000 Einwohner), Mukalla (100 000 Einwohner). Wirtschaft In den beiden Landesteilen dominiert die landwirtschaftliche Nutzung des Bodens, obwohl nur ein geringer Teil der Flächen genutzt werden kann (Baumwolle, Getreide, Tabak, Kaffee, Bananen, Gewürze). Eine Industrie ist bisher kaum entwickelt, Bodenschätze (unter anderem Erdöl) werden zum Teil abgebaut. Wichtigste Abnehmer waren bisher vor allem Großbritannien, Italien, Japan, die frühere Sowjetunion, Saudi-Arabien, Singapur und China. Der nördliche Landesteil litt unter den zurückgehenden Zahlungen der Gastarbeiter aus arabischen Ölstaaten, der Süden unter der Kürzung der Finanzhilfe durch die ehemalige Sowjetunion. Aktuelle Situation Der überraschend abgeschlossene Einigungsprozeß brachte innenpolitische Probleme durch die bisher unterschiedlichen Gesellschaftssysteme. Die gemeinsame Führung (mit Staatspräsident Ali Abdullah Saleh, geboren 1942, und Ministerpräsident Haidar Abu Bakr AI Attas) strebt eine Demokratisierung des Landes mit marktwirtschaftlicher Orientierung an. Ein Jahr nach dem Zusammenschluß der beiden Staaten stimmten 98,3 Prozent der wahlberechtigten Jemeniten einer neuen Verfassung zu.
Jordanien Asien, Seite 16, A4 amtlich Haschemitisches Königreich Jordanien Staatsform parlamentarische Monarchie Hauptstadt Amman (834 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 8 Distrikte (Liwas) Fläche 97 740 km2 (einschließlich Westjordanland), davon ca. 5900 km2 (West-Bank) von Israel besetzt Bevölkerung 3,9 Millionen Einwohner (=39 je km2) Amtssprache Arabisch Religion moslemisch (ca. 96 Prozent) Nationalfeiertag 25. Mai Währung 1 Jordan-Dinar (JD) = 1000 Fils Landesnatur Das Land Hegt im Westen der Arabischen Halbinsel. Es reicht westlich des Jordan bis zur Küstenebene Scharon am Mittelmeer, östlich des Jordangrabens steigt die Arabische Wüstentafel steil an; das ostjordanische Bergland erreicht eine Höhe bis 1240 m. Im südlichen Teil des Berglandes schließt sich das Hismaplateau (Dschebel Ram, 1745 m) an. Im Norden hat Jordanien Anteil am Haurangebirge. Im Nordwesten des Landes gibt es mediterranes Klima, die übrigen Landesteile kennen trockenes Wüstenklima mit Einfluß des Chamsin, eines heißen Ostwindes. Der überwiegende Teil des Königreiches besteht aus Trockensteppe und fast vegetationsloser Wüste. Bevölkerung Zu 99 Prozent besteht die Bevölkerung aus Arabern, etwa ein Fünftel der Bewohner Ostjordaniens sind Flüchtlinge aus Palästina. Als Minderheiten leben im 112
Land Tscherkessen, Armenier und Kurden. Die Lebenserwartung beträgt 67 Jahre, fast 20 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Etwa 300 000 Jordanier arbeiten im Ausland. Größere Städte Jerusalem-Altstadt (zweite Hauptstadt; seit 1967 von Israel besetzt, 90 000 Einwohner), As-Sarka (286 000 Einwohner), Irbid (150 000 Einwohner). Wirtschaft Nur etwa 12 Prozent des Landes können landwirtschaftlich genutzt werden (Weizen, Gerste, Mais, Tabak); gestiegen ist die Produktion von Obst und Gemüse. Es gibt relativ wenige Bodenschätze (Phosphat, Erdöl). Im produzierenden Gewerbe ist etwa ein Viertel der Erwerbstätigen tätig. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 1640 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelspartner sind Großbritannien, die USA, Deutschland, Irak, Saudi-Arabien, Syrien und Japan. Aktuelle Situation Mit den im Herbst 1989 erstmals durchgeführten Parlamentswahlen versuchte König Hussein II. Schritte zu einer Demokratisierung einzuleiten. Die anhaltende Wirtschaftskrise, verbunden mit hoher Auslandsverschuldung und schlechten Ernteergebnissen, führte zu regierungsfeindlichen Unruhen und schweren sozialen Problemen.
Jugoslawien Europa, Seite 15, D5 amtlich Föderative Republik Jugoslawien Staatsform sozialistische Bundesrepublik Hauptstadt Belgrad (1,5 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung bisher 6 föderative Republiken mit 2 autonomen Provinzen; die einzelnen Republiken erklärten sich zum Teil für unabhängig und beschlossen ihren Austritt aus dem Staatenbund Fläche 255 804 km2 Bevölkerung 23,8 Millionen Einwohner (= 93 je km2) Amtssprachen Serbisch (kyrillische) und Kroatisch (lateinische Schrift), Slowenisch, Mazedonisch Religionen serbisch-orthodox (41,5 Prozent), katholisch (32 Prozent), moslemisch (12 Prozent) Nationalfeiertag 29. November Währung 1 Jugoslawischer Dinar (Din) = lOOPara 1991 verschärfte sich der Nationalitätenkonflikt, der sich vor allem zwischen Serbien und Kroatien zum heftigen Bürgerkrieg ausweitete. Mit der völkerrechtlichen Anerkennung einzelner Teilrepubliken im Januar 1992 setzte sich der Verfallsprozeß des jugoslawischen Vielvölkerstaates fort. Unabhängig von der innerstaatlichen Entwicklung folgen hier einige Angaben zu den bisherigen 6 Republiken; die Daten tragen vorläufigen Charakter und basieren hauptsächlich auf bisherigen jugoslawischen Veröffentlichungen. 113
Kroatien
Bosnien und Herzegowina Fläche 51 129 km2 Bevölkerung 4,1 Millionen Einwohner Hauptstadt Sarajevo (450 000 Einwohner)
Fläche 56 538 km2 Bevölkerung 4,6 Millionen Einwohner Hauptstadt Zagreb (1,2 Millionen Einwohner)
Landesnatur Die im Norden von Una, Save und Drina begrenzte, im Westen und Süden bis zum Dinarischen Gebirge (bis über 2000 m hoch; als Bosnisches Erzgebirge bezeichnet) reichende jugoslawische Teilrepublik liegt in der Pannonischen Region; sie umfaßt die Ebene längs der Save und ein ausgedehntes Berg- und Hügelland mit fruchtbaren Becken.
Landesnatur Kernstück ist das fruchtbare Tiefland (Niederkroatien) zwischen Save, Drau und Donau mit dem Bergland von Slawonien nahe der ungarischen Grenze; die sich im Südwesten anschließenden Hochflächen (Hochkroatien) reichen bis zur Küste. Entlang der Adriaküste ziehen sich Dalmatien (mit vorgelagerten Inseln) und im Norden der größte Teil von Istrien.
Bevölkerung Von den Einwohnern sind etwa 37 Prozent Serben, 21 Prozent Kroaten, 4 Prozent Muslime (als Nationalität anerkannt).
Bevölkerung Etwa 80 Prozent der Bewohner sind Kroaten, 15 Prozent Serben.
Wirtschaft Die Industrie wird von Eisenund Stahlproduktion, Chemie- und Maschinenbaubetrieben geprägt. Bodenschätze (Braunkohle, Eisenerze, Bauxit, Salze) werden intensiv abgebaut. Die Landwirtschaft (Anbau von Getreide, Mais, Tabak, Wein; Viehzucht) ist gut entwickelt.
Wirtschaft Industrie und Bergbau gewannen zunehmend an Bedeutung (Maschinenund Schiffbau, Eisen-/Stahlwerke, Erdölraffinerien, chemische, Elektro- und Holzindustrie, Nahrungsmittelproduktion). Die Landwirtschaft (Ackerbau, Obst- und Weinanbau) einschließlich der Viehzucht (Rinder, Schafe) entwickelte sich vor allem im Tiefland. Wichtigste Häfen sind Rijeka und Split. Die dalmatinische Küste war das wichtigste jugoslawische Tourismusgebiet.
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Makedonien
Montenegro Fläche 13 812 km2 Bevölkerung 584 000 Einwohner Hauptstadt Titograd (früher Podgorica, 86 000 Einwohner)
Fläche 25 713 km2 Bevölkerung 1,9 Millionen Einwohner Hauptstadt Skopje (505 000 Einwohner) Landesnatur Die weitgehend gebirgige Landschaft (bis 2764 m hoch) im Süden Jugoslawiens wird von einigen Becken (unter anderem bei Skopje) und Seen, unterbrochen. Etwa 34 Prozent der Fläche Makedoniens ist bewaldet. Bevölkerung Von den Einwohnern sind etwa 69 Prozent Makedonien 17 Prozent Albaner, 7 Prozent Türken und ungefähr 3 Prozent Serben. Wirtschaft Nach wie vor blieb die Landwirtschaft wichtigster Zweig der Wirtschaft, vor allem in den fruchtbaren Becken und Flußniederungen wurde intensiv angebaut (Wein, Obst, Weizen, Mais, Mohn sowie Tabak). Von den geringfügig vorhandenen Bodenschätzen (Blei, Zink, Eisenerze, Kupfer) profitierte die metallverarbeitende Industrie um Skopje. Daneben entstanden vor allem Betriebe der Lebensmittelindustrie.
Landesnatur Der kleinste, südwestliche Landesteil Jugoslawiens ist vor allem Gebirgsland mit dem hinter der Adriaküste steil aufsteigenden Dinarischen Gebirge (bis 2522 m hoch). Kleine Niederungen gibt es im Süden am Skutari-See nahe der albanischen Grenze. Bevölkerung Von den Bewohnern sind 80 Prozent Montenegriner, 6 Prozent Muslime, 6 Prozent Albaner, 3 Prozent Serben und knapp 2 Prozent Kroaten. Wirtschaft Nur etwa 6 Prozent der Landesfläche können landwirtschaftlich genutzt werden (Anbau von Mais, Weizen, Tabak und Wein), etwa 33 Prozent der Fläche sind Wiesen und Weiden. Es entwickelten sich verschiedene Industriezweige (Metallurgie, Maschinenbau, Nahrungsmittelindustrie). Die Küste wurde für den Tourismus erschlossen.
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Slowenien
Serbien Fläche 88 361 km2 Bevölkerung 9,3 Millionen Einwohner Hauptstadt Belgrad (1,5 Millionen Einwohner)
Fläche 20 251km2 Bevölkerung 1,9 Millionen Einwohner Hauptstadt Ljubljana (305 000 Einwohner)
Innerhalb der Republik Serbien bestehen die zwei autonomen Provinzen Vojvodina (21 506 km2, mit 2 Millionen Einwohnern, Hauptort Novi Sad) und Kosovo (10 887 km2, mit 1,6 Millionen Einwohnern, Hauptort Pristina).
Landesnatur Das landschaftlich vielgestaltige Gebiet im Norden Jugoslawiens wird von Teilen der Alpen (Karawanken, Julische Alpen - bis 2863 m hoch), im Südwesten vom Karst und im Osten von fruchtbarer Hügellandschaft geprägt. Etwa 50 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Landesnatur Zu dem größten und am dichtesten besiedelten Landesteil Jugoslawiens gehören das an Theiß, Donau und Save liegende Tiefland der Vojvodina, das größtenteils gebirgige Serbien (unter anderem Ostserbisches Gebirge, bis 1920 m) und die Provinz Kosovo im Südwesten, an Albanien grenzend. Bevölkerung Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus 72 Prozent Serben, knapp 12 Prozent Albaner (vor allem in Kosovo), 5 Prozent Ungarn und 2 Prozent Kroaten.
Bevölkerung Von den Bewohnern sind 94 Prozent Slowenen, 2,5 Prozent Kroaten und 1 Prozent Serben. Wirtschaft Die industrielle Entwicklung wurde durch den Reichtum an Holz und Bodenschätzen (Kohle, Bauxit, Blei, Zink, Eisenerze, Erdöl) begünstigt. In der Landwirtschaft dominiert der Anbau von Getreide und Kartoffeln, von Obst und Wein (ebenso die Rinderzucht). Besonders die Gebirgsregionen Sloweniens sind für den Tourismus gut erschlossen.
Wirtschaft Serbien blieb ein vorwiegend landwirtschaftliches Zentrum (Anbau von Getreide, Zuckerrüben, Wein und Tabak; Viehzucht). Reichlich vorhandene Bodenschätze (Kupfer, Zink, Blei, Mangan, Erdöl, Erdgas) begünstigten die industrielle Entwicklung (unter anderem chemische, Textil-, Maschinenbau-, Elektroindustrie, Nahrungsmittelproduktion).
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Kambodscha siehe Kampuchea
Kamerun Afrika, Seite 17, C4 amtlich Republik Kamerun Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Yaounde (Jaunde, 800 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 10 Provinzen Fläche 475 442 km2 Bevölkerung 11,3 Millionen Einwohner (= 24 je km2) Amtssprachen Französisch, Englisch Religionen Anhänger von Naturreligionen (ca. 50 Prozent), katholisch (25 Prozent), protestantisch (20 Prozent), moslemisch Nationalfeiertag 20. Mai Währung 1 CFA-Franc (FCFA) = 100 Centimes Landesnatur Dieses zentralafrikanische Land liegt an der Biafrabucht des Golfs von Guinea. Hinter einer schmalen Küstenzone erstreckt sich Schwemmland, das vom Kamerunberg (4070 m) überragt wird. Die Niederguineaschwelle steigt landeinwärts bis
auf 1200 m Höhe an, teilweise bis auf 2680 m (Bamboutoberge). Kamerun hat Anteil am Tschadsee-Tiefland und am Kongobecken. Der südliche Landesteil hat feuchtheißes Tropenklima, im Norden vollzieht sich der Übergang zum trockenen Sahelklima. Vor allem an der Küste gibt es tropischen Regenwald, während im Hochland Savanne vorherrscht. Bevölkerung Die Einwohner setzen sich aus Bantu und Sudanschwarzen zusammen; im Urwald leben Pygmäen. Als Minderheit existieren Europäer, meist Franzosen. Etwa 44 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Kamerun verfügt über Grundschulen, weiterführende und berufsbildende Schulen sowie über eine Universität in Yaounde. An staatlichen Schulen ist der Unterricht für Schüler unentgeltlich. Wirtschaft Das ursprünglich reine Agrarland (große Anbaugebiete für Kaffee, Kakao, Bananen, Erdnüsse, Kautschuk) hat sich durch wachsenden Erdölexport zu einem der ökonomisch stabilsten Länder Afrikas entwickelt. Von Bedeutung sind ferner Viehzucht und Holzproduktion in den tropi117
sehen Wäldern, ebenso die Fischerei. Im Bergbau werden vor allem Gold und Zinn gefördert. Es entstand eine auf heimische Produkte ausgerichtete verarbeitende Industrie. Das Eisenbahnnetz hat eine Länge von 1100 km, das Straßennetz von 65 000 km. Als Binnenwasserstraße dient der Benne. Wichtig ist der Seehafen in der Großstadt Douala (1,4 Millionen Einwohner). Das Bruttosozialprodukt wurde für 1989 mit 1010 Dollar pro Kopf angegeben. Wichtige Außenhandelspartner sind vor allem Frankreich, Deutschland, die USA, Italien und die Niederlande. Ausgeführt werden vor allem Kaffee, Kakao, Aluminium, Baumwolle, Holz und Kautschuk. Aktuelle Situation Die Regierung (unter Präsident Paul Biya) setzt auf weiteren wirtschaftlichen Aufschwung, besonders im Erdölsektor und in der Landwirtschaft.
Kampuchea Asien, Seite 16, D5 amtlich Staat Kampuchea Staatsform Republik Hauptstadt Phnom Penh (700 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 18 Provinzen Fläche 181 035 km2 Bevölkerung 7,9 Millionen Einwohner (= 43 je km2) Amtssprache Khmer Religion buddhistisch (90 Prozent) Nationalfeiertag 7. Januar Währung 1 Riel = 100 Sen Landesnatur Das südostasiatische Land am Golf von Siam nimmt den größten Teil der Schwemmlandebene des Mekong sowie sein Mündungsdelta ein. Der nördliche Landesteil erreicht eine Höhe von rund 750 m im Pnom-D an grek-Gebirge, im Osten schließt sich das Vietnamesische Zentralplateau an. Im Nordwesten reichen von Thailand die Cardamonberge (bis 1740 m hoch) herüber. Es herrscht tropisches Klima mit Monsun einfluß. Bevölkerung Nahezu 90 Prozent der Einwohner sind Khmer (oder Kambodschaner); es gibt kleinere vietnamesische und chinesische Minderheiten sowie Gruppen malaiischer Herkunft. Die Lebenserwartung Hegt bei 50 Jahren. Nahezu jeder zweite Bewohner ist Analphabet. Gegenwärtig leben in Kampuchea etwa 200 000 angesiedelte Vietnamesen; knapp 400 000 Kambodschaner befinden sich als Flüchtlinge in anderen Ländern, darunter fast 290 000 Menschen in Thailand. 118
Wirtschaft Dominierend war die Landwirtschaft (vor allem Reisanbau, ebenso Viehzucht). Über 50 Prozent der Landesfläche sind mit Wäldern bedeckt, die Edelhölzer liefern. Exportiert wird auch Kautschuk. Eine verarbeitende Industrie soll entstehen. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 bei 155 Dollar pro Kopf. Wichtigste Handelspartner waren die ehemalige Sowjetunion sowie die Türkei und Japan. Aktuelle Situation Der langjährige Bürgerkrieg, der auch 1990 andauerte, beeinträchtigte die wirtschaftliche Entwicklung Kampucheas. Die Friedenskonferenzen zwischen der kommunistischen Regierung und den 3 Widerstandsgruppen führten im Sommer 1991 zu einem von der UNO kontrollierten Waffenstillstand. Unter dem früheren Staatschef Prinz Norodom Sihanuk (geboren 1922) soll eine Koalitionsregierung entstehen, deren oberstes Ziel die Herstellung des inneren Friedens sowie ein Wiederaufbauprogramm für das Land, das zu den ärmsten der Welt zählt, sein wird.
Kanada Nordamerika, Seite 18, B3 amtlich Canada Staatsform parlamentarische Monarchie im Commonwealth Hauptstadt Ottawa (301 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 10 Provinzen, 2 Territorien unter Bundesverwaltung Fläche 9 976 610 km2 Bevölkerung 26,6 Millionen Einwohner (= 3 je km2) Amtssprachen Englisch, Französisch Religionen katholisch (47 Prozent), protestantisch (41 Prozent) Nationalfeiertag 1. Juli Währung 1 Kanadischer Dollar (kan$) = 100 Cents Landesnatur Der zweitgrößte Staat der Erde nimmt, mit Ausnahme von Alaska, den nördlichen Teil Nordamerikas zwischen dem Atlantischen und dem Pazifischen Ozean ein. An der stark gegliederten, fjordreichen Pazifikküste erheben sich Hochgebirgsketten der Kordilleren (Saint Elias Range mit Mount Logan, 6050 m, Küstengebirge, Kanadisches Felsengebirge, Mackenziegebirge u. a.). Nach Osten fügt sich bis in arktische Breiten eine flache Prärietafel (Great Plains, ca. 2 Millionen km2) an; die Prärie geht nach Norden in eine geschlossene Waldzone über. Hier befinden sich viele Seen (Winnipegsee, Großer Sklavensee, Großer Bärensee). Den größten Teil des Staates nimmt der Kanadische Schild ein, dem im Osten die große Hudsonbucht vorgelagert ist; dieser Landesteil ist vor allem im Norden von baumloser Tundra, im allgemeinen jedoch von Sümpfen, Nadelwald 119
und Seen geprägt. Die östlichen Provinzen, mit Ausläufern der Appalachen, gehen an der Atlantikküste in Halbinseln (Labrador) und Inseln (Neufundland) sowie in das Tiefland des St.-Lorenz-Stroms (1240 km) über; einige der Großen Seen (Oberer See, Huronsee, Eriesee, Ontariosee) liegen teilweise auf kanadischem Boden. Weit über die Hälfte Kanadas liegt in polaren Breiten, es herrscht kaltes Kontinentalklima. Der südliche Abschnitt des Landes ist vielgestaltiger; die Küstengebiete um die Großen Seen und am St.-Lorenz-Strom haben gemäßigtes Klima. Bevölkerung Das sehr ungleich besiedelte Land (90 Prozent der Bevölkerung wohnen entlang der Südgrenze Kanadas) wird überwiegend von Kanadiern kolonialer Abstammung bewohnt; etwa 45 Prozent sind britischer, fast 29 Prozent französischer und 23 Prozent anderer europäischer Abstammung. In Kanada leben knapp 370 000 Indianer und 25 000 Eskimos (Inuits). Die Lebenserwartung liegt bei 77 Jahren. Fast 60 Prozent der Kanadier sprechen englisch, etwa 28 Prozent (vorwiegend in der Provinz Quebec) französisch. Größere Städte Montreal (1 Million Einwohner), Toronto (612 000 Einwohner), Vancouver (431 000 Einwohner), Calgary (636 000 Einwohner), Winnipeg (595 000 Einwohner), Edmonton (574 000 Einwohner). Wirtschaft Die kanadische Industrie nahm nach dem Zweiten Weltkrieg, mit finanzieller Hilfe der USA und auf der Basis einheimischer Rohstoffe, einen großen Aufschwung. Zugleich entwickelte sich daraus
eine enge Ökonomische Verflechtung mit den USA. Am Bruttosozialprodukt, für 1989 mit 19 020 Dollar pro Kopf ausgewiesen, hat die Industrie einen Anteil von 33 Prozent. Wichtigste Zweige sind die Holz-, Papier-, Eisen- und Stahlindustrie, Maschinenund Fahrzeugbau, Schiffbau, Chemiebetriebe und Nahrungsgüterindustrie. Industrielle Zentren liegen vor allem nördlich der Großen Seen und am St.-Lorenz-Strom. Bodenschätze (Kohle, Eisenerze, Erdöl, Erdgas, Uran, Wolfram, Nicke!, Kupfer, Blei, Gold, Silber) sind teilweise in riesigen Vorräten vorhanden und werden nur begrenzt ausgebeutet. Etwa die Hälfte der Landesfläche ist mit Wald bedeckt, nur knapp 7 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt (zwei Drittel Ackerland, ein Drittel Wiesen und Weiden). Angebaut werden Getreide (besonders Weizen), Kartoffeln, Zuckerrüben, teilweise Obst und Gemüse; stark ausgeprägt ist die Milchproduktion. In den waldreichen Gebieten sind Holzgewinnung, Pelztierzucht sowie Fischerei wichtigste Erwerbsquellen. Kanada exportiert vor allem Maschinen und Geräte, Zeitungspapier, Erze und Metalle, Holz, Erdöl und Weizen. Eingeführt werden Nahrungsmittel, chemische Erzeugnisse, Eisen und Stahl, feinmechanische und optische Geräte, Kunststoffe und -harze sowie Glas. Das Verkehrsnetz (Eisenbahn, Straßen, Binnenschiffahrt, Flugverkehr) ist gut entwickelt. Die wichtigste Ost-West-Verbindung ist der 7820 km lange Trans-CanadaHighway. Wichtigste Schiffahrtsstraße ist der Sankt-Lorenz-Seeweg, auf dem Schiffe mit bis zu 9 m Tiefgang 3770 km landeinwärts bis in die Großen Seen fahren können. Wichtigste Außenhandelspartner sind neben 120
den USA vor allem Japan, Großbritannien und zunehmend auch Deutschland. Aktuelle Situation Die ökonomische Kooperation mit den USA ist seit 1989 durch Abschluß eines Freihandelsabkommens noch enger geworden; gleichzeitig ging das Wirtschaftswachstum zurück. Innenpolitisch sah sich die konservative Zentralregierung (unter Premierminister Brian Mulroney, geboren 1939) Auseinandersetzungen um die Verfassungsreform, vor allem zum vorgesehenen Sonderstatus für die französischsprachige Provinz Quebec, und zur hohen Staatsverschuldung gegenüber.
Kanada: Provinzen, Territorien und ihre Hauptstädte Neufundland (Saint John's) Prinz-Edu ard - Insel (Ch arlotte to wn) Neuschottland (Halifax) Neubraunschweig (Frederi etown) Quebec (Quebec) Ontario (Toronto) Manitoba (Winnipeg) Saskatchewan (Regina) Alberta (Edmonton) Britisch-Kolumbien (Victoria) Yukonterritorium (Whitehorse) Nordwestterritorium (Fort Smith)
Kap Verden Afrika, Seite 17, A3 amtlich Republik Kap Verde Staatsform Republik Hauptstadt Praia (60 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 14 Kreise Fläche 4033 km2 Bevölkerung 367 000 Einwohner (= 91 je km2) Amtssprache Portugiesisch Religion katholisch (98 Prozent) Nationalfeiertag 5. Juli Währung 1 Kap-Verde-Escudo (KEsc) 100 Centavos Landesnatur Von den vor der Westafrikas gelegenen 15 Inseln sind 9 bewohnt; die Östlichen Inseln haben Dünen- und Sumpfgebiete, die westlichen sind gebirgig mit steilen Küsten. Die Hauptstadt Praia liegt auf der Insel Sao Tiago. Das Inselgebiet gehört zur Sahetzone. Es liegt den größten Teil des Jahres im Einflußbereich des Nord-Ost-Passats, nur von Ende Juli bis Anfang November bringen südliche Luftmassen Regen. An der Küste fallen im Jahr um die 200 mm Niederschläge, in hohen Lagen bis zu 1000 mm. Gelegentlich kommt es aber auch zu mehrjährigen Phasen völliger Niederschlagslosigkeit. Bevölkerung Fast 70 Prozent der Einwohner sind Mulatten, knapp 30 Prozent Schwarze; es existiert eine kleine weiße Minderheit (meist Portugiesen). Etwa 50 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Rund 700 000 Kapverdier arbeiten im Ausland.
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Wirtschaft Das wirtschaftliche Lebeli wird von traditioneller Landwirtschaft (Viehzucht; Bananen, Erdnüsse, Mais) geprägt, doch reichen die Anbauergebnisse nicht zur Versorgung aus. Der Fischfang hat Anteil am Exportgeschäft, das vor allem mit Algerien, Portugal, Frankreich und Italien realisiert wird. Wichtigste Außenhandelspartner sind Portugal, Großbritannien, die Niederlande und die USA. Lebendvieh, Fisch und -konserven, Kaffee, Bananen, Salz, Häute und Textilien werden exportiert. Eingeführt werden vor allem Nahrungsmittel, Textilwaren, Bergbauprodukte, Maschinen, Apparate, Geräte, chemische Erzeugnisse und Fahrzeuge aller Art. Aktuelle Situation Seit Anfang 1991 wird das Land von der Bewegung für Demokratie (mit Ministerpräsident Carlos Carvalho Veiga) regiert, die einen westlich orientierten Kurs verfolgt, um die komplizierten wirtschaftlichen Probleme zu lösen. Die seit 15 Jahren herrschende Einheitspartei PAICV, die eine sozialistische Entwicklung anstrebte, wurde durch Wahlen abgedrängt.
Kasachstan Asien, Seite 16, B3 amtlich Republik Kasachstan Staatsform Republik (GUS) Hauptstadt Alma-Ata (700 000 Einwohner) Fläche 2 717 300 km2 Bevölkerung 15,6 Millionen Einwohner (= 5 je kma) Amtssprache Kasachisch (und Russisch) Währung Sowjetischer Rubel Landesnatur Das mittelasiatische Land erstreckt sich von der unteren Wolga und dem Kaspischen Meer nach Osten bis zum Altai, vom südlichen Ural und dem Westsibirischen Tiefland bis zum Aralsee, zur Kysylkum und zum Tienschan-Gebirge; es grenzt an China. Das Kasachische Falten- oder Kleinhügelland (zwischen 500 und teilweise 1500 m hoch) prägt den zentralen Landesteil. Tiefländer, Wüsten und Halbwüsten (etwa 60 Prozent der Fläche) sowie Steppenstreifen (etwa 20 Prozent) bestimmen gleichfalls das geographische Bild. Das Klima ist extrem kontinental und trocken. Im Norden fallen 300 bis 350 mm Niederschläge, in Vorgebirgsebenen und Beckenlagen 400 bis 500 mm. Bevölkerung Etwa 36 Prozent der Einwohner sind Kasachen, 41 Prozent Russen, 6 Prozent Ukrainer, rund 6,5 Prozent Deutsche (darunter im Zweiten Weltkrieg umgesiedelte Wolgadeutsche). Die Hälfte der Bevölkerung wohnt in Städten.
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Größere Städte Karaganda (545 000 Einwohner), Tschimkent (270 000 Einwohner), Semipalatinsk (255 000 Einwohner). Wirtschaft Reiche Vorräte an Bodenschätzen (Kohle, Eisenerze, Gold, Silber, Bauxit, Phosphate, Salze, Erdöl, Erdgas) ermöglichten den Aufbau spezialisierter Industriereviere, darunter bei Gurjew, Kustanja, Petropawlowsk, Zelinograd, Karaganda sowie Alma-Ata. Dieses Territorium gehörte zu den wichtigsten Wirtschaftsbezirken der ehemaligen Sowjetunion. Dominierend sind dabei Kohleförderung, Chemie- sowie Eisen-/Stahlindustrie, Maschinenbau, Nahrungsmittelverarbeitung sowie Textilbetriebe. Die Landwirtschaft hatte bisher etwa 22 Prozent Anteil am Bruttosozialprodukt, wobei vor allem die Viehzucht (Schafe, Rinder, Schweine) an erster Stelle steht; angebaut wurden besonders Weizen, Futtermittel, Kartoffeln, im südlichen Landesteil auch Baumwolle und Reis. Das Verkehrsnetz (Eisenbahn, Straßen, Schiffahrt) ist sehr weitmaschig. Aktuelle Situation Die 1924 entstandene Kasachische Sowjetrepublik, 1936 Gliedstaat der Sowjetunion geworden, erklärte 1991 ihre Unabhängigkeit. Kaschmir siehe Indien bzw. Pakistan
Katar Asien, Seite 16, A4 amtlich Staat Katar Staatsform Monarchie (Emirat) Hauptstadt Doha (Ad Dauha, 217 000 Einwohner) Fläche 11437 km2 Bevölkerung 340 000 Einwohner (= 30 je km2) Amtssprache Arabisch Religion moslemisch (92 Prozent) Nationalfeiertag 3. September Währung 1 Katar-Riyal (QR) = 100 Dirham Die Halbinsel besteht überwiegend aus Kalkstein. Das Grundwasser ist aufgrund seines extrem hohen Salzgehaltes sogar für die Landwirtschaft ungeeignet. Trink- und Brauchwasser wird deshalb durch Meerwasserentsalzung gewonnen. In Katar herrscht heißes Wüstenklima mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit vor. Das auf einer Halbinsel an der Westküste des Persischen Golfs gelegene Emirat wird vor allem von Arabern, Persern und Pakistanis bewohnt; 90 Prozent der Bevölkerung leben in Städten. Wirtschaftsgrundlage des Landes sind der Erdöl- und Erdgasexport; es gibt verschiedene industrielle Anlagen zur Stahlerzeugung und zur Düngemittelherstellung. Wichtigste Handelspartner sind Japan, die USA, Großbritannien, Singapur und Thailand. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 9920 Dollar pro Kopf.
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40 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten; Englisch zählt als Verkehrs- und Bildungssprache.
Kenia Afrika, Seite 17, E4 amtlich Republik Kenia Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Nairobi (828 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 7 Provinzen und die Hauptstadt Fläche 580 367 km2 Bevölkerung 25,1 Millionen Einwohner (= 43 je km2) Amtssprache Swahili Religionen protestantisch (37 Prozent), katholisch (23 Prozent), moslemisch (6 Prozent) Nationalfeiertag 12. Dezember Währung 1 Kenia-Schilling (K.Sh.) = 100 Cents
Größere Städte Mombasa-Kilindi (341 000 Einwohner), Kisumu (153 000 Einwohner).
Landesnatur Das am Äquator gelegene ostafrikanische Land nimmt einen Teil der Ostafrikanischen Schwelle mit dem Ostafrikanischen Graben und dem Rudolfsee (8600 km2) ein. Die Gebirgszüge erreichen eine Höhe von über 3000 m; sie tragen zahlreiche erloschene Vulkane, darunter den Mount Kenia (5194 m). Die Hochflächen fallen im Westen ab zum Victoriasee, im Osten zur 500 km langen Küste am Indischen Ozean. Durch Monsuneinfluß hat das Land im wesentlichen trockenes Tropenklima; im niederschlagsreichen Gebirge gibt es dichten Regenwald.
Wirtschaft Wichtigster Enverbszweig ist noch immer die Landwirtschaft (besonders Anbau von Kaffee, Tee, Sisal), einschließlich der Viehzucht. Bodenschätze (unter anderem Gold, Salz, Kupfer, Graphit) sind bislang nur zum Teil erschlossen. Die verarbeitende Industrie für Nahrungsmittel, Textilund Metallerzeugnisse ist gut ausgebaut. Zum wirtschaftlichen Faktor wurde der Tourismus. Wichtige Handelspartner sind vor allem Großbritannien, Deutschland, Japan, die USA, Uganda und Saudi-Arabien. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 370 Dollar pro Kopf. Aktuelle Situation Die Regierung (mit Präsident Daniel Arap Moi, geboren 1924) sieht sich angesichts der komplizierten ökonomischen Situation zunehmend Protesten der Bevölkerung wegen der sich verschärfenden sozialen Gegensätze gegenüber. Verfallende Weltmarktpreise für Kaffee und Tee beeinflußten die Handelsbilanz negativ.
Bevölkerung Über 60 Prozent der Einwohner sind Bantu, weitere 15 Prozent Niloten (dazu gehören auch nomadisierende Massai); als Minderheiten leben in Kenia Inder, Araber und Europäer. Die Lebenserwartung beträgt im Durchschnitt 59 Jahre. Etwa 124
Kirgisien Asien, Seite 16, B4 amtlich Republik Kirgisien Staatsform Republik (GUS) Hauptstadt Bischbek (früher Frunse, 590 000 Einwohner) Fläche 198 500 km2 Bevölkerung 3,8 Millionen Einwohner • (= 19 je km2) Amtssprache Kirgisisch (und Russisch) Währung Sowjetischer Rubel Landesnatur Das Gebirgsland in Mittelasien wird begrenzt von den Gebirgen Täenshan und Aitai, die bis zu 7440 m hoch sind; mehrere Gebirgsketten mit tief einschneidenden Flüssen und Seen durchziehen das Land. Nur knapp 4 Prozent sind bewaldet, Wüsten, Halbwüsten und Gebirgssteppen überwiegen. Es herrscht extrem kontinentales Klima. Ein großer Teil der Region wird mittels künstlicher Bewässerung landwirtschaftlich genutzt. Im Süden sind Nußbaumwälder charakteristisch.
Salze, Erdöl, Erdgas) werden abgebaut. Hüttenindustrie, Maschinenbau und elektrotechnische Betriebe sowie Nahrungsmittelproduktion prägen die nationale Industrie. Das Verkehrsnetz wurde insbesondere durch neue Straßen verbessert. Es ist ungefähr 30 000 km lang. Wichtige Straßen sind die von Bischbek nach Osch, von Osch nach Chorog und die Ringstraße um den Issykkul. Eine große Rolle spielt der Flugverkehr im Personen- und Gütertransport in schwer zugänglichen Gegenden. Aktuelle Situation Die 1926 entstandene Kirgisische Sowjetrepublik, seit 1936 Gliedstaat der ehemaligen Sowjetunion, erklärte 1991 ihre Unabhängigkeit.
Bevölkerung Etwa 44 Prozent der Einwohner sind Kirgisen, 30 Prozent Russen, 11 Prozent Usbeken, 4 Prozent Ukrainer, 3 Prozent Deutsche (vor allem im Zweiten Weltkrieg umgesiedelte Wolgadeutsche). Rund 40 Prozent leben in Städten. Wirtschaft In der Landwirtschaft ist die herkömmliche Viehzucht (Schafe, Ziegen, Rinder, Schweine) dominierend; in bewässerten Anbaugebieten gedeihen Futtermittel, Weizen, Baumwolle, Mais, Kartoffeln, Tabak sowie Obst und Wein. Vorhandene Bodenschätze (Kohle, Quecksilber, Antimon, 125
Kiribati Ozeanien, Seite 21, C3 amtlich Republik Kiribati Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Bairiki (auf Tarawa, 22 000 Einwohner) Fläche 728 km2 Bevölkerung 67 000 Einwohner (= 91 je km2) Amtssprachen Kiribati (Gilbertesisch), Englisch Religionen katholisch (48 Prozent), protestantisch (48 Prozent) Nationalfeiertag 12, Juli Währung 1 Australischer Dollar ($A) = 100 Cents Zu dem Staatsgebiet im südwestlichen Pazifik gehören 4 Gruppen kleiner Atolle mit 33 Inseln, darunter die Gilbertinseln (mit Tarawa) und die Phoenixinseln. Zu 80 Prozent setzt sich die Bevölkerung aus Mikronesiern zusammen; als Minderheiten existieren Polynesien Chinesen und Europäer. Wichtigste Agrarprodukte sind Kokosnüsse und Kopra (90 Prozent des Exports); die früher dominierenden Phosphatvorkommen sind seit den achtziger Jahren erschöpft. Die gering entwickelte Industrie konzentriert sich auf der Insel Tarawa. Wichtige Exportpartnerländer sind Australien, Großbritannien, Neuseeland und die USA.
Kolumbien Südamerika, Seite 20, AI amtlich Republik Kolumbien Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Bogota (3,9 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 23 Departamentos, 4 Intendencias und 5 Comisarias Fläche 1138 914 km2 Bevölkerung 30,2 Millionen Einwohner (= 27 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (über 90 Prozent) Nationalfeiertag 20. Juli Währung 1 Kolumbianischer Peso (kol$) = 100 Centavos Landesnatur Das Land liegt im Nordwesten Südamerikas am Pazifik und am Karibischen Meer. Etwa ein Drittel der Landesfläche wird von den Anden durchzogen, die sich in die West-, die Zentral- und die Ostkordillere aufspalten; letztere steigt bis 5600 m an. Etwa 60 Prozent der Fläche sind bewaldet. Das Gebirgsmassiv der Sierra Nevada de Santa Maria (bis 5800 m) bildet im Norden den Abschluß, hier entspringen die Quellflüsse des Orinoco und des Amazonas. Östlich der Anden beginnt ein wenig besiedeltes Grasland (die Llanos), die bis zum tropischen Regenwaldgebiet Amazoniens reichen. Wasserreiche Flüsse (Rio Magdalena, Rio Cauca) dienen zugleich der Energieerzeugung. In Kolumbien herrscht tropisches Klima, an der karibischen Meeresküste wirkt der Passat ein. Es kommen nur geringe Temperaturschwankungen innerhalb eines Jahres vor. 126
Bevölkerung Etwa 50 Prozent der Einwohner sind Mestizen, 20 Prozent Mulatten, weitere 20 Prozent Weiße meist spanischer Abstammung; außerdem leben in Kolumbien Indianer und Schwarze. Die Lebenserwartung liegt bei 66 Jahren; etwa 15 Prozent der Einwohner sind Analphabeten. Größere Städte Medellin (1,4 Millionen Einwohner), Cali (1,3 Millionen Einwohner), Barranquilla (897 000 Einwohner), Cartagena (491000 Einwohner), Cücuta (357 000 Einwohner). Wirtschaft Die Landwirtschaft (nur 5 Prozent der Gesamtfläche sind Acker-, 12 Prozent Weideland) prägt auch heute die Wirtschaft Kolumbiens. Angebaut werden im Tiefland Bananen, Kakao, Zuckerrohr, Tabak und Baumwolle, im Hochland vor allem Kaffee (2. Platz in der Weltproduktion). Die reichen Bodenschätze (unter anderem Gold, Edelsteine, Silber, Kohle, Kupfer, Blei) werden abgebaut und verarbeitet. Es existiert eine auf Landesprodukte orientierte verarbeitende Industrie. Stark ausgeprägt war in den achtziger Jahren der (illegale) Kokainhandel. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 1190 Dollar pro Kopf. Wichtige Außenhandelspartner waren die USA, Deutschland, Japan und die Niederlande. Aktuelle Situation Die Regierung (unter Staatspräsident Cesar Gaviria, geboren 1947) setzt den entschlossenen Kampf gegen die Drogenmafia entschieden fort. Zugleich soll damit dem anhaltenden Terror im Land begegnet werden. Wirtschaftliche Probleme bekam das Land durch den Verfall der Kaffeepreise.
Komoren Afrika, Seite 17, E5 amtlich Islamische Bundesrepublik der Komoren Staatsform präsidiale Bundesrepublik Hauptstadt Moroni (auf Njazidja, 16 000 Einwohner) Fläche 2235 km2 Bevölkerung 442 000 Einwohner (=19 je km2) Amtssprachen Französisch, Komorisch Religion moslemisch (95 Prozent) Nationalfeiertag 12. November Währung 1 Komoren-Franc (FC) = 100 Centimes Zu der im Indischen Ozean, zwischen der Nordspitze Madagaskars und der-ostafrikanischen Küste gelegenen Inselgruppe gehören vier größere und zahlreiche kleinere Inseln; der Status der Insel Mayotte (374 km2, 47 000 Einwohner) ist umstritten, sie wird von Frankreich als Überseeterritorium betrachtet. Auf der Hauptinsel Njazidja (früher Grande Komore, 1148 km2, 160 000 Einwohner) ist der Vulkan Karthala tätig. Die Bevölkerung ist ein Gemisch aus arabi-* sehen, afrikanischen und asiatischen Einwanderern, vorwiegend Madagassen, Inder und Perser; als Minderheit sind Europäer, besonders Franzosen, zu nennen. Etwa vier Fünftel der Bevölkerung arbeiten in der stark exportorientierten Landwirtschaft; angebaut werden vor allem Vanille, Gewürze und Parfüm pflanzen. Das Land ist in hohem Maße abhängig vom Nahrungsmittelimport. Ausländische Finanzhilfe kommt vor allem aus Frankreich, das zu den wichtigsten Handelspartnern zählt.
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Wirtschaft Viele Jahrzehnte prägte die Landwirtschaft (Kakao, Erdnüsse, Kaffee, Bananen, Zitrusfrüchte) das wirtschaftliche Leben des Landes. Vorhandene Bodenschätze (Diamanten, Blei, Kupfer, Zink) wurden abgebaut und exportiert; in jüngster Zeit entwickelte sich besonders die Erdölförderung (inzwischen nahezu 45 Prozent des Bruttosozialprodukts). Zunehmend werden Edelhölzer exportiert. Desweiteren Diamanten, Kaffee und Kakao. Wichtigste Handelspartner sind Frankreich, Deutschland und die USA. Das Eisenbahnnetz hat eine Länge von 1000 km, das Straßennetz von 11 000 km. Pointe Noire hat einen Hochseehafen. Internationale Flughäfen sind in Brazzaville und Pointe Noire.
Kongo Afrika, Seite 17, C4 amtlich Volksrepublik Kongo Staatsform Volksrepublik Hauptstadt Brazzaville (800 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 9 Regionen Fläche 342 000 km2 Bevölkerung 2,3 Millionen Einwohner (=7 je km2) Amtssprache Französisch Religionen katholisch (55 Prozent), protestantisch (25 Prozent), Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 15. August Währung 1 CFA-Franc (FCFA) = 100 Centimes
Aktuelle Situation Vordergründiges Ziel der regierenden Kongolesischen Partei der Arbeit ist, nach der Schaffung einer eigenen Industrie und der gewachsenen Erdölproduktion, die stärkere Förderung der Landwirtschaft, um die Selbstversorgung des Landes mit Grundnahrungsmitteln zu erreichen. Gleichzeitig soll die hohe Auslandsverschuldung abgebaut werden.
Landesnatur Dieses zentralafrikanische Land am Golf von Guinea hat hinter einer lagunenreichen Küste eine schmale Ebene, aus der sich das Mayombeplateau (ca. 800 m hoch) erhebt. Es herrscht feucht-heißes Tropenklima; etwa 50 Prozent des zentralafrikanischen Landes sind mit tropischem Regenwald bedeckt. Bevölkerung In dem Land leben über 70 Bantu- und Sudanstämme, im Landesinnern auch einige Pygmäengruppen. Als Minderheit sind die Europäer zu erwähnen (meist Franzosen). Die Lebenserwartung liegt bei 56 Jahren. Etwa die Hälfte der Bevölkerung spricht Lingala, teilweise auch andere afrikanische Dialekte. Die Analphabetenrate liegt bei 40 Prozent. Das Schulsystem ist nach französischem Vorbild aufgebaut. In der Hauptstadt Brazzaville gibt es eine Universität.
Siehe auch unter Zaire
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Korea-Nord
Wirtschaft Nordkorea verfügt über eine relativ gut ausgebaute Industrie (Eisen- und Stahlwerke, chemische und Zementindustrie) sowie bedeutende Bodenschätze (Steinkohle; Eisenerze, Wolfram, Graphit); genutzt wird auch die Wasserkraft des Jaluflusses. Etwa jeder dritte Erwerbstätige ist in der Landwirtschaft beschäftigt (Reis, Mais, Getreide sowie Baumwolle). Von Bedeutung ist der Fischfang. Das Bruttosozialprodukt wurde für 1989 mit 1240 Dollar pro Kopf angegeben. Wichtigste Handelspartner sind die ehemalige Sowjetunion, China und Japan.
Asien, Seite 16, E3/4 amtlich Demokratische Volksrepublik Korea Staatsform sozialistische Volksrepublik Hauptstadt Pjöngjang (1,7 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 9 Provinzen und 4 unmittelbare Städte Fläche 120 538 km2 Bevölkerung 22,4 Millionen Einwohner (= 186 je km2) Amtssprache Koreanisch Religionen buddhistisch, konfuzianisch, zum Teil christlich Nationalfeiertag 9. September Währung 1 Won (W) = 100 Chon Landesnatur Das Land liegt auf der gleichnamigen Halbinsel zwischen dem Japanischen und dem Gelben Meer nördlich des 38. Breitengrades. Wesentliche Teile Koreas werden von allmählich ansteigenden Gebirgszügen (Koreanisches Küstengebirge) eingenommen, die steil zum Japanischen Meer abfallen; die Gebirge erreichen eine Höhe zwischen 1600 und 2200 m, im nördlichen Kaimagebirge bis 2500 m. Es herrscht ein Übergangsklima mit kontinentalen und maritimen Einflüssen.
Aktuelle Situation Die regierende kommunistische Partei (mit Staatspräsident Kim II Sung, geboren 1912) hält an ihrem orthodoxen Kurs fest und lehnt eine Liberalisierung in Staat und Wirtschaft ab. Die Beziehungen zu Korea-Süd führten gegen Jahresende 1991 zu einer ersten Verständigung und Annäherung. Angesichts der politischen Umwälzungen in der ehemaligen Sowjetunion, dem wichtigsten Handelspartner Nordkoreas, wuchsen die wirtschaftlichen Probleme des Landes.
Bevölkerung Etwa 99 Prozent der Einwohner sind Koreaner; die Lebenserwartung liegt bei 70 Jahren. Größere Städte Hamhung (775 000 Einwohner), Ch'ongjin (490 000 Einwohner), Wönsan (398 000 Einwohner), Sinujiu (305 000 Einwohner). 129
Korea-Süd Asien, Seite 16, E4 amtlich Republik Korea Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Seoul (9,6 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 9 Provinzen und 4 Stadtgebiete Fläche 99 016 km2 Bevölkerung 42,8 Millionen Einwohner (= 432 je km2) Amtssprache Koreanisch Religionen buddhistisch (40 Prozent), konfuzianisch (17 Prozent), protestantisch (23 Prozent), katholisch (4 Prozent) Nationalfeiertag 15. August Währung 1 Won (W) = 100 Chon Landesnatur Das Staatsgebiet befindet sich auf der Halbinsel Korea südlich des 38. Breitengrades. Es wird überwiegend von Gebirgsketten durchzogen. Im Gebiet von Seoul - Wönsan (Korea-Nord) zieht sich eine Talsenke durch das Land. Der südlichen und südwestlichen Küste sind zahlreiche kleinere Inseln vorgelagert. Vorherrschend ist kontinentales Klima mit maritimem Einfluß. Im südlichen Landesteil wurde der (Laub- und Nadel-) Wald weitgehend vernichtet, es entstand umfangreiches Rhododendrongestrüpp.
Größere Städte Pusan (3,5 Millionen Einwohner), Taegu (2 Millionen Einwohner), Inchon (1,4 Millionen Einwohner), Kwangju (906 000 Einwohner), Taejeon (866 000 Einwohner), Ulsan (551 000 Einwohner). Wirtschaft Das positive, inzwischen gebremste Wirtschaftswachstum des Landes wurde durch umfangreiche Auslandshilfe (insbesondere der USA, aus Japan und Deutschland) erreicht. Die vorwiegend landwirtschaftlich orientierte Wirtschaft (Reis, Sojabohnen, Getreide, Baumwolle, Tabak) und die Verbrauchsgüterindustrie (Nahrungsmittel, Textilien) fanden Anschluß an den Weltmarkt. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 4400 Dollar pro Kopf. Wichtigste Abnehmerländer sind die USA, Japan und Hongkong. Aktuelle Situation Das abgeschwächte Wirtschaftswachstum führte 1989/90 zu schweren Arbeitskämpfen und regierungsfeindlichen Demonstrationen. Die Regierung (Präsident Roh Tae-Woo, geboren 1932, Premierminister Chung Won Shik, geboren 1927) sieht sich weiterhin wachsender Proteste der Bevölkerung gegenüber. Bei den Bemühungen um eine Entspannung des Verhältnisses zu Korea-Nord wurde ein Durchbruch erreicht. Kroatien siehe Jugoslawien
Bevölkerung In dem Land leben überwiegend Koreaner sowie eine Minderheit Japaner; die Lebenserwartung beträgt 70 Jahre. Etwa 1,2 Millionen Koreaner befinden sich im Ausland. 63 Prozent der Bevölkerung leben in Städten. Dicht besiedelt sind die Küstenregionen des Landes. 130
Größere Städte Santiago de Cuba (359 000 Einwohner), Camaguey (261 000 Einwohner), Holguin (195 000 Einwohner), Santa Clara (178 000 Einwohner), Guantänamo (174 000 Einwohner).
Kuba Mittelamerika, Seite 19, B5 amtlich Republik Kuba Staatsform sozialistische Republik Hauptstadt Havanna (2 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 14 Provinzen Fläche 110 861 km2 Bevölkerung 10,5 Millionen Einwohner (= 95 je km2) Amtssprache Spanisch Religionen katholisch (85 bis 90 Prozent), protestantisch (7 Prozent) Nationalfeiertag 26. Juli Währung 1 Kubanischer Peso (kub$) = 100 Centavos Landesnatur Die gleichnamige Insel der Großen Antillen in der Karibik, 1290 km lang und im Mittel etwa 110 km breit, ist überwiegend ein flaches Tafelland, aus dem im Osten die Sierra Maestra (Pico del Turquino, 2560 m), im Westen die Montes de los Organos aufragen. Vor allem der nördliche Teil der Insel ist sehr fruchtbar. Den Küsten sind kleine Inseln vorgelagert. Das Klima steht unter Passateinfluß, ist randtropisch und wird von Regen- und Trockenzeit (im Wechsel) bestimmt. Bevölkerung Etwa 70 Prozent der Bevölkerung sind Weiße, meist altspanischer Abstammung, 17 Prozent sind Mestizen und Mulatten, etwa 12 Prozent Schwarze. Etwa 700 000 Kubaner leben im Ausland, vor allem in den USA (Florida). Die Lebenserwartung liegt bei 72 Jahren. Etwa ein Viertel der Bevölkerung lebt im Raum Havanna. Die Kirche ist heute praktisch ohne Einfluß.
Wirtschaft Haupterwerbszweig blieb in Kuba die Landwirtschaft (Zuckerrohr, Tabak, Mais, Reis, Kaffee, Zitrusfrüchte); das Land ist größter Zuckerrohrexporteur. Von Bedeutung sind Viehzucht und Forstwirtschaft. Genutzt werden die reichen Bodenschätze (Eisen-, Mangan- und Kupfererze, Nickel). Es existiert eine verarbeitende Industrie. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 920 Dollar pro Kopf. Wichtigste Handelspartner waren bisher die ehemalige Sowjetunion und andere Ostblockländer, EGStaaten sowie Japan, Kanada und China. Aktuelle Situation Wirtschaftlich war Kuba bisher abhängig von Finanzhilfen der Sowjetunion und der Zusammenarbeit mit den anderen Ostblockstaaten. Das hochverschuldete Land versucht durch Abbau der Zollschranken und Öffnung des Landes für ausländische Investoren vor allem die Beziehungen zu Lateinamerika auszubauen. Die Staats- und Parteiführung (mit Staatschef Fidel Castro Ruz, geboren 1927) hält an ihrem sozialistischen Kurs fest und lehnte bisher liberale Wirtschaftsreformen und eine Demokratisierung ab.
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Kuwait Asien, Seite 16, A4 amtlich Staat Kuwait Staatsform Emirat Hauptstadt Kuwait (168 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 4 Gouvernemente Fläche 17 818 km2 Bevölkerung 1,9 Millionen Einwohner (=107 je km2) Amtssprache Arabisch Religion moslemisch (93 Prozent) Nationalfeiertag 25. Februar Währung 1 Kuwait-Dinar (KD) = 100 Fils Landesnatur Das auf der Arabischen Halbinsel am Persischen Golf gelegene Emirat wird von der Dibdibahsteppe geprägt, die einige Hügelketten (bis 200 m hoch) aufweist. Es herrscht feucht-heißes Steppenklima. Es gibt nur 2 Jahreszeiten, die heiße von Mai bis September (30 °C) und die kalte (0 °C). Klima und Boden ermöglichen kaum Vegetation.
Industrialisierungsprogramm (Ölraffinerie, Petrochemie) sollte die Wirtschaft weiter gestärkt werden. Wichtigste Abnehmerländer sind Japan, Großbritannien, die USA, Deutschland sowie Nahoststaaten. Kuwait besitzt ein gut ausgebautes Straßennetz. Ein internationaler Flughafen befindet sich nahe der Hauptstadt. Zudem verfügt das Land über 5 moderne Seehäfen, darunter 3 Erdölexporthäfen. Aktuelle Situation Nach der Besetzung des Landes durch den Irak (August 1990) und die nachfolgenden Kriegshandlungen (Januar/Februar 1991) wurde die Wirtschaft Kuwaits weitgehend zerstört. Die Regierung des Emirs Dschabir al Ahmad Dschabir As Sabah bemüht sich mit Unterstützung der USA, Saudi-Arabiens und weiterer Länder um einen raschen Wiederaufbau bei stärkerer Einbeziehung einheimischer Arbeitskräfte. Gleichzeitig sollen demokratische Forderungen verwirklicht werden.
Bevölkerung Der überwiegende Teil der Einwohner sind Araber; die Lebenserwartung beträgt 73 Jahre, etwa 30 Prozent sind Analphabeten. Im Land lebten vor dem Golfkrieg 1,1 Millionen Ausländer (vor allem Palästinenser, Ägypter, Iraker, Perser und Inder). Wirtschaft Mit einem Bruttosozialprodukt (1989) von 16 380 Dollar pro Kopf gehörte Kuwait zu den reichsten Ländern der Welt, begründet durch die ergiebigen Erdöl- und Erdgasvorkommen. Durch ein umfassendes 132
Laos Asien, Seite 16, D5 amtlich Laotische Demokratische Volksrepublik Staatsform Volksrepublik Hauptstadt Vientiane (379 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 16 Provinzen und die Präfektur Vientiane Fläche 236 800 km2 Bevölkerung 3,9 Millionen Einwohner (=16 je km2) Amtssprache Lao Religionen buddhistisch (ca. 90 Prozent), christlich, taoistisch Nationalfeiertag 2. Dezember Währung 1 Kip (K) = 100 At Landesnatur Der südostasiatische Binnenstaat in Hinterindien ist größtenteils stark von Schluchten geprägtes Gebirgsland - im Norden beherrscht vom Tranninhplateau (2817 m), im Westen vom Bolovenplateau (1572 m). Der 4500 km lange Mekong bildet teilweise die Grenze zum benachbarten Thailand. Tropisches Monsunklima ist typisch für das Land.
Bevölkerung Zu etwa 70 Prozent besteht die Bevölkerung aus Lao und den ihnen verwandten Thai; es gibt vietnamesische und chinesische Minderheiten. Die Lebenserwartung liegt bei 50 Jahren. Wirtschaft Obwohl nur etwa ein Zehntel der Landesfläche für die Agrarwirtschaft (Reis, Mais, Kaffee, Baumwolle, Tee) genutzt werden kann, beschäftigt dieser Teil der Wirtschaft nahezu 75 Prozent der Erwerbstätigen. Industrie und Bergbau (teilweise Gold und Edelsteine) sind bislang kaum entwickelt. Das Bruttosozialprodukt wurde für 1989 mit 170 Dollar pro Kopf angegeben. Wichtige Handelspartner sind die ehemalige Sowjetunion, Thailand, Japan, Deutschland, die USA und Indonesien. Aktuelle Situation Laos, bisher weitgehend vom benachbarten Vietnam abhängig, wird von einer kommunistischen Regierung (Präsident Kaysone Phomvihane, zugleich Generalsekretär der Laotischen Revolutionären Volkspartei) geführt.
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Lesotho Afrika, Seite 17, D6 amtlich Königreich Lesotho Staatsform Monarchie Hauptstadt Maseru (109 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 10 Distrikte Fläche 30 355 km2 Bevölkerung 1,7 Millionen Einwohner (= 55 je km2) Amtssprachen Se Sotho (Bantusprache), Englisch Religionen katholisch (44 Prozent), protestantisch (42 Prozent), moslemisch, Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 4. Oktober Währung 1 Loti (M, Plural: Maloti) = 100 Lisente Landesnatur Das im südlichen Afrika gelegene Königreich (früher Basutoland) wird allseits von der Republik Südafrika umgeben. Etwa vier Fünftel der Fläche sind Hochland (zwischen 2000 und 3400 m hoch), der restliche Landesteil im Norden und im Südwesten sind Tieflandgebiete und hügelige Vorberge. Es herrscht rauhes Gebirgsklima mit großen Temperatur seh wankungen und einer Regenzeit von Oktober bis April. Das Land ist wasserreich und Queilgebiet vieler Flüsse aufgrund hoher Niederschläge.
Wirtschaft Ökonomische Basis ist die Landwirtschaft (Ackerbau, vor allem Viehzucht); Wolle ist ein bedeutender Exportartikel. Vorhandene Bodenschätze (unter anderem Diamanten) werden zum Teil abgebaut. Es existiert eine verarbeitende Industrie für Textilien und Schuhe. Die passive Handelsbilanz wird durch Zahlungen der in Südafrika arbeitenden Basuto ausgeglichen. Außenhandel besteht vor allem mit Südafrika, Botswana und Swasiland. Das Straßennetz hat eine Länge von 4300 km, die Hauptstadt ist an das südafrikanische Eisenbahnnetz angeschlossen. Ein Flughafen befindet sich in Maseru. Aktuelle Situation Das wirtschaftlich und politisch völlig von Südafrika abhängige Königreich wird zunehmend von einer Militärjunta regiert, die den amtierenden König Letsi III. auf eine rein repräsentative Funktion stellt.
Bevölkerung Der überwiegende Teii der Einwohner sind Basuto, Angehörige der südlichen Bantugruppen; als Minderheiten leben Weiße und Inder in Lesotho. Etwa 150 000 Bürger des Landes arbeiten in der Republik Südafrika. Nahezu 25 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Die Lebenserwartung liegt bei 58 Jahren. 134
Lettland Europa, Seite 15, D3 amtlich Republik Lettland Staatsform parlamentarische Republik Hauptstadt Riga (875 000 Einwohner) Fläche 63 700 km2 Bevölkerung 2,6 Millionen Einwohner (= 41 je km2) Amtssprache Lettisch (und Russisch) Währung Sowjetischer Rubel
rungsmittelproduktion) konzentriert. Eisenbahn- und Straßennetz sind relativ gut entwickelt. Die Hafenstädte sind von großer Bedeutung für die Ein- und Ausfuhr. In Riga gibt es einen Flughafen. Aktuelle Situation Die seit 1918 unabhängige Republik wurde 1940 durch ein Ultimatum als Sowjetrepublik in die UdSSR eingegliedert. Lettland erklärte 1991 erneut seine Unabhängigkeit und löste sich von der ehemaligen Sowjetunion.
Landesnatur Der zum Baltikum gehörende Staat umfaßt das Hügelland beiderseits der Düna von der seenreichen ostlettischen Senke über die fruchtbare Niederung um Riga, die Halbinsel Kurland bis zur flachen Rigaer Bucht; die Livländischen Höhen (etwa 310 m) sind die höchsten Erhebungen. Weit über ein Drittel der Landesfläche sind Wälder, ein Viertel Wiesen und Weiden. Das gemäßigte Klima ist maritim und kontinental beeinflußt. In den Niederungen gibt es große Sumpfgebiete. Bevölkerung Rund 57 Prozent der Einwohner sind Letten, etwa 30 Prozent Russen, 4 Prozent Weißrussen und 3 Prozent Polen. Etwa zwei Drittel leben in Städten. Lettland verfügt über 10 Hochschulen. Wirtschaft In der Landwirtschaft dominiert die Viehzucht (Rinder, Schweine, Schafe); der Ackerbau wird von Futterkulturen sowie Kartoffeln geprägt. Außer Torflagern, Bausteinen und Mineralquellen besitzt das Land keine Bodenschätze. Im Raum Riga sind arbeitsintensive Industriezweige (Maschinen-, Waggon-, Schiffbau, Elektrotechnik, Chemie, Baustoffbetriebe, Nah135
Libanon Asien, Seite 16, A3 amtlich Libanesische Republik Staatsform parlamentarische Republik Hauptstadt Beirut (702 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 5 Provinzen Fläche 10 400 km2 Bevölkerung 2,8 Millionen Einwohner (= 270 je km2) Amtssprache Arabisch Religionen moslemisch (63 Prozent, einschl. Drusen), christlich (37 Prozent) Nationalfeiertag 22. November Währung 1 Libanesisches Pfund (L£) = 100 Piastres Landesnatur Das vorderasiatische Land befindet sich an der Ostküste des Mittelmeeres. Hinter der 220 km langen Küste erstreckt sich eine fruchtbare Ebene, die in das Libanon gebirge (mit Kurnat es Sauda, 3089 m) überleitet. Im Osten grenzt das Land an die Bekaa-Ebene, dahinter erhebt sich der Antilibanon und als Fortführung der Hermon (bis 2800 m hoch). Es herrscht subtropisches Klima.
des einst wohlhabenden Landes stark zerrüttet; etwa 60 Prozent der Industriebetriebe sind zerstört. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei durchschnittlich 700 Dollar pro Kopf. Zu Beginn der achtziger Jahre entfielen fast 40 Prozent des Volkseinkommens auf Handel und Dienstleistungen, fast 30 Prozent auf freie Berufe. Gegenwärtig exportiert das Land vorwiegend bearbeitete Edelmetalle und Juweien, ferner Textilien, Obst, Wolle, Gemüse, Olivenöl. Wichtigste Außenhandelspartner sind Großbritannien, die USA, Italien, Frankreich, Deutschland, Saudi-Arabien, Syrien und Jordanien. Aktuelle Situation Der 1975 begonnene Bürgerkrieg im Libanon kam trotz der Vermittlungsversuche der Arabischen Liga bisher nicht zum Ende. Dabei geht es vor allem um eine Neuverteilung der Machtverhältnisse zwischen Christen und Moslems. Nach wie vor beansprucht Israel den Süden des Libanon als Sicherheitszone zum Schutz vor palästinensischen Überfällen.
Bevölkerung Im Land leben zu über 90 Prozent Araber, daneben kleinere Gruppen von Armeniern, Kurden, Tscherkessen, Türken und Griechen - durch den anhaltenden Bürgerkrieg auch zahlreiche arabischpalästinensische Flüchtlinge. Die Lebenserwartung beträgt im Schnitt etwa 68 Jahre. Etwa 20 Prozent der Libanesen sind Analphabeten. Wirtschaft Im Ergebnis der langjährigen Bürgerkriegskämpfe wurde die Wirtschaft 136
Liberia Afrika, Seite 17, A4 amtlich Republik Liberia Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Monrovia (465 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 13 Bezirke und 6 Territorien Fläche 111369 km2 Bevölkerung 2,5 Millionen Einwohner (=23 je km2) Amtssprache Englisch Religionen Anhänger von Naturreligionen (ca. 70 Prozent), protestantisch (5 Prozent), moslemisch (7 Prozent) Nationalfeiertag 26. Juli Währung 1 Liberia Dollar (Lib£) = 100 Cents Landesnatur Das an der Atlantikküste Westafrikas gelegene Land ist, von einer sumpfigen Küste abgesehen, im wesentlichen Hügelland, dem sich ein von Urwald und Savanne bedecktes Tafelland im Nordosten anschließt. Einzelne Berge und Höhenrücken (Nimbaberge, 1854 m) überragen das von tropischem Klima geprägte Land.
Schulpflicht von 6-16 Jahren. Liberia verfügt über eine Universität in Monrovia. Wirtschaft Das Land verfügt über reiche Bodenschätze (Eisenerze, Gold und Diamanten; Kautschuk). 40 Prozent der Fläche wird von tropischen Regenwäldern eingenommen, die Edelhölzer liefern. Die Landwirtschaft ist wenig entwickelt, eine einheimische Industrie erst im Aufbau. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 bei 400 Dollar pro Kopf. Aus steuerlichen Gründen sind Schiffe zahlreicher Staaten unter liberianischer Flagge registriert. Wichtige Handelspartner sind Deutschland, Frankreich und die USA. Das Straßennetz umfaßt 10 000 km. Eisenbahnlinien bestehen nur für den Erztransport. Haupthäfen sind Monrovia und Buchanan. Ein internationaler Flughafen ist nahe bei Monrovia zu finden. Aktuelle Situation Der Bürgerkrieg hat 1990 die wirtschaftliche Situation Liberias weiter kompliziert; von den USA wurde die bisher gewährte Finanzhilfe gestrichen. Besonders hoch ist die Auslandsverschuldung des Landes.
Bevölkerung Die Mehrzahl der Einwohner sind Angehörige der Sudangruppen (vorwiegend Mandingo, Kpelle, Bassa); als relativ große Minderheit leben vor allem an der Küste Ameriko-Liberianer. Etwa 500 000 Liberianer haben 1990 das Land verlassen. Die Lebenserwartung im Land liegt bei 56 Jahren. Etwa 60 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten, trotz allgemeiner 137
Lybien
der Einwohner sind Analphabeten. Die Lebenserwartung beträgt 61 Jahre.
Afrika, Seite 17, C2/3 amtlich Sozialistische Libysch-Arabische Volksdschamahirija Staatsform Volksherrschaft auf islamischer Grundlage Hauptstadt Tripolis (989 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 24 Bezirke (JBaladiya") Fläche 1 759 540 km2 Bevölkerung 4,2 Millionen Einwohner (=2 je km2) Amtssprache Arabisch Religion moslemisch (98 Prozent) Nationalfeiertag 1. September Währung 1 Libyscher Dinar (LD) = lOOODirhams
Größere Städte Bengasi (650 000 Einwohner), Misratah (285 000 Einwohner), Zawiyah (248 000 Einwohner).
Landesnatur Zu dem nordafrikanischen Staat ar. der Mittelmeerküste gehören Teile der mittleren und südlichen Sahara. Es besteht aus den Küstenlandschaften Tripolitanien (im Westen) und Cyrenaika (im Osten) sowie dem Binnenwüstenland Fessau (im Südwesten) und der Libyschen Wüste (im Südosten). Aus der Landschaft erheben sich einzelne Massive (Tibesti, 2286 m) und zahlreiche Oasengruppen. Vorherrschend ist Wüstenklima, im Küstengebiet mediterranes Klima. Die Steppe geht über in Halbwüste und Wüste; die Oasen haben sehr üppige Vegetation.
Wirtschaft Das weitgehend von Erdölproduktion und -export abhängige Land versucht, eine eigene Industrie (Chemie, Stahlwerke) aufzubauen und sich noch stärker auf die Verarbeitung von Landesprodukten zu orientieren. Nur etwa 8 Prozent der Gesamtfläche können von der Landwirtschaft genutzt werden (in der Küstenzone Anbau von Datteln, Feigen, Oliven, Zitrusfrüchten, Wein, in der Steppenzone auch Getreide sowie nomadische Viehzucht). Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 5410 Dollar pro Kopf. Wichtigste Handelspartner sind Italien, Deutschland, Spanien und Frankreich. Aktuelle Situation Außenpolitisch orientierte sich der Revolutionsführer Muammar al Gaddhafi (geboren 1942, faktisch Staatsoberhaupt) Ende der achtziger Jahre auf engere Kontakte zu den anderen arabischen Staaten, besonders zu Ägypten. Innenpolitisch ist Libyen um eine Reduzierung der Abhängigkeit vom Ölgeschäft durch Ausbau anderer Wirtschaftszweige sowie Steigerung der Agrarproduktion bemüht.
Bevölkerung Die große Mehrzahl der Einwohner sind arabischsprechende Libyer, zum Teil mit Berbern und Tuareg vermischt; im südlichen Landesteil leben auch Schwarze. Zur Bevölkerung zählen etwa 500 000 ägyptische Gastarbeiter. Etwa 33 Prozent 138
Liechtenstein
der Verkauf von Briefmarken, wobei Liechtenstein an das schweizerische Postwesen angeschlossen ist. Niedrige Steuersätze ließen das Land zum Sitz zahlreicher ausländischer Unternehmen werden. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 bei 17 400 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelspartner sind vor allem die Schweiz und die europäischen Nachbarländer. Das Straßennetz umfaßt 140 km und ist gut ausgebaut. Die Liechtenstein durchquerende Eisenbahn von Buchs nach Feldkirch (9,5 km) wird von der österreichischen Bundesbahn betrieben.
Europa, Seite 15, C5 amtlich Fürstentum Liechtenstein Staatsform parlamentarische Monarchie Hauptstadt Vaduz (4900 Einwohner) Fläche 160 km2 Bevölkerung 28 500 Einwohner (=178 je km2) Amtssprache Deutsch Religionen katholisch (87 Prozent), protestantisch (8 Prozent) Nationalfeiertag 15. August Währung schweizerische Währung
Aktuelle Situation Die Regierung des Fürstentums bemüht sich um stärkere eigenständige Präsenz des Landes in der Welt. Die UN-Generalversammlung billigte im September 1990 den Beitrittsantrag des Kleinstaates. Das Land gehört zu den wohlhabensten Staaten der Erde; annähernd 40 000 ausländische Firmen haben ihren Sitz in Liechtenstein, vor allem wegen der günstigen Steuergesetzgebung.
Landesnatur Das Fürstentum liegt zwischen Österreich und der Schweiz. Es erstreckt sich rechts des Rheins über eine breite Talebene bis zu den Voralpen und den Rätischen Alpen; höchste Erhebung ist der Grauspitz (2575 m) im Rätikon. Das Gebirgsklima wird durch Föhneinfluß gemildert. Das Alpenrheintal ist bis etwa 550 m waldfrei, es folgen Laub- und später Nadelwald, ganz oben alpine Matten. Bevölkerung Die deutschsprachige Bevölkerung ist alemannischer Herkunft. Etwa 20 Prozent der Einwohner sind Ausländer (vor allem Schweizer und Österreicher). Wirtschaft Das Land befindet sich seit 1923 in Währungs- und Zollunion mit der Schweiz. Etwa ein Viertel Liechtensteins ist Ackerland, ein weiteres Viertel Wiesen und Weiden, ein Drittel der Fläche wird von Wald bedeckt. Neben der Landwirtschaft ist eine verarbeitende Industrie (Metall-, Textilund Holzwaren) von Bedeutung. Wichtigste Einnahmequellen sind der Tourismus und
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Litauen Europa, Seite 15, D3/4 amtlich Republik Litauen Staatsform parlamentarische Republik Hauptstadt Vilnius (Wilna, 535 000 Einwohner) Fläche 65 200 km2 Bevölkerung 3,6 Millionen Einwohner (= 55 je km2) Amtssprache Litauisch (und Russisch) Währung Sowjetischer Rubel Landesnatur Die baltische Republik umfaßt den westlichen Teil des osteuropäischen Flachlandes an der Memel; das Land ist von Seen, Wäldern und Mooren durchzogen. Die Schemaiter Höhen (234 m) sind die höchste Erhebung. Ein von Dünen geprägter, fast 100 km langer Küsten streifen an der Ostsee begrenzt das Land. Ein Viertel der Fläche ist von Wäldern bedeckt, fast 20 Prozent von Wiesen und Weiden. Das gemäßigte, unbeständige Klima hat maritime und kontinentale Einflüsse. Die Temperaturen im Sommer und Winter sind gemäßigt, nach Osten nimmt das kontinentale Klima zu.
daneben auch Maschinen- und Schiffbau, Elektrotechnik und Chemiebetriebe. Wilna, Memel und Schaulen sind die Hauptindustriestandorte. Bahn- und Straßennetz sind gut ausgebaut. Es umfaßt 33 000 km Straßen und 1954 km Eisenbahnschienen. Wichtiger eisfreier Hafen ist Memel. Ein Flughafen befindet sich in Vilnius. Aktuelle Situation Die seit 1917 bestehende Republik (mit der Hauptstadt Kaunas) wurde 1940 nach einem Ultimatum als Teilrepublik in die Sowjetunion eingegliedert. 1991 proklamierte das Land erneut seine Unabhängigkeit und löste sich von der UdSSR.
Bevölkerung Über 80 Prozent der Bewohner sind Litauer, fast 9 Prozent Russen und 8 Prozent Polen. Wirtschaft Die Viehzucht (Fleisch- und Milcherzeugung) brachte außerordentlich hohe Erträge; der Ackerbau (Getreide, Futtermittel, Kartoffeln) ist relativ gut entwickelt. Torf, Steine, Mineralquellen, teilweise auch Erdöl sind die geringen Bodenschätze Litauens. Traditionelle Industriezweige sind Nahrungs- und Textilindustrie, 140
Wirtschaft Wichtigste Industriezweige sind die aus dem französischen Lothringen übergreifende Eisen- und Stahlproduktion sowie die Chemie- und Textilbetriebe; 40 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Industrie. Über die Hälfte des Bodens wird landwirtschaftlich genutzt. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 24 980 Dollar pro Kopf. Die Hauptstadt wurde zu einem wichtigen internationalen Bankenplatz. Eine tragende Säule der Wirtschaft ist der Dienstleistungssektor. Mit Belgien ist das Land seit 1952 in Wirtschafts-, Währungs- und Zollunion verbunden (Benelux). Wichtigste Außenhandelspartner sind neben Belgien vor allem Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande und die USA.
Luxemburg Europa, Seite 15, B4 amtlich Großherzogtum Luxemburg Staatsform parlamentarischdemokratische Monarchie Hauptstadt Luxemburg (77 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 3 Distrikte Fläche 2586 km2 Bevölkerung 378 000 Einwohner (=146 je km2) Amtssprachen Französisch, Deutsch und Letzebu ergisch Religion katholisch (95 Prozent) Nationalfeiertag 23. Juni Währung 1 Luxemburgischer Franc (lfr) = 100 Centimes beziehungsweise belgische Währung Landesnatur 2 unterschiedliche Landschaften prägen das Bild Luxemburgs: der nördliche Teil (etwa ein Drittel des Landes) mit dem Ardennenplateau (Ösling, bis 550 m hoch) und tiefen Waldtälern und Grünflächen und der südliche, dicht besiedelte Teil des Lothringischen Stufenlandes (Gutland) mit fruchtbaren Böden und Eisenerzvorkommen. Das Klima ist rauh und feucht, im Gutland milder.
Aktuelle Situation Ein stetiges Wirtschaftswachstum und weitgehende Vollbeschäftigung sprechen für den Erfolg des bereits in den siebziger Jahren eingeleiteten Strukturwandels. Die Arbeitslosenquote betrug 1990 lediglich 1,3 Prozent.
Bevölkerung Den Hauptteil der Bevölkerung bilden Luxemburger; 27 Prozent der Einwohner sind Ausländer (besonders Portugiesen, Italiener, ferner Franzosen, Deutsche und Belgier). Die Lebenserwartung beträgt 75 Jahre. Letzebuergisch, ein moselfränkischer Dialekt, wird umgangssprachlich verwendet. Die Mundart ist aber auch als offizielle Sprache anerkannt. 141
ana, Ankaratra, Andringitra) geprägt, die teilweise bis zu 2800 m hoch sind. Der Maromokotro ist mit 2876 m die höchste Erhebung im Norden der Insel. Die Ostküste hat eine schmale, sumpfige Küste. Vor allem an der Ostseite gibt es immergrünen Feuchtsavannenwald. Es herrscht tropisches, vom Südostpassat beeinflußtes Klima. Die Ostseite hat ganzjährig Niederschläge; der Hauptteil von Madagaskar hat von April bis Oktober eine winterliche Trockenzeit und eine sommerliche Regenzeit. Madagaskar weist eine große Tiervielfalt auf; Madagaskarraben, Borstenigel, Schleichkatzen, Halbaffen und Krokodile. Außerdem sind Vögel und Schmetterlinge in zahlreichen Arten vorhanden.
Madagaskar Afrika, Seite 17, E5/6 amtlich Demokratische Republik Madagaskar Staatsform sozialistische Republik Hauptstadt Antananarivo (1 Million Einwohner) Verwaltungsgliederung 6 Provinzen Fläche 587 041 km2 Bevölkerung 12 Millionen Einwohner (= 20 je km2) Amtssprachen Französisch, Malagasy Religionen Anhänger von Naturreligionen (50 Prozent), katholisch (25 Prozent), protestantisch (20 Prozent), moslemisch (5 Prozent) Nationalfeiertag 26. Juni Währung 1 Madagaskar-Franc (FMG) = 100 Centimes Landesnatur Das Land befindet sich auf der gleichnamigen, der afrikanischen Ostküste vorgelagerten Insel, zu der einige Nebeninseln gehören (unter anderem Nosy-Be, St. Marie du Madagascar). Die 1580 km lange und bis 580 km breite Hauptinsel wird von 4 Gebirgszügen (Ambregebirge, Tsaratan-
Bevölkerung Die Mehrzahl der Einwohner sind negroide Madagassen (afrikanischer und malaiischer Herkunft); im Land leben außerdem Inder, Chinesen und Franzosen. Die Lebenserwartung liegt bei 50 Jahren. Etwa 33 Prozent der Einwohner sind Analphabeten. Wirtschaft Etwa 80 Prozent der Bevölkerung leben von der Land- und Viehwirtschaft
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(Kaffee, Gewürznetken, Vanille, Tabak, Kakao, Pfeffer); aus dem tropischen Regenwald kommen Edelhölzer und Kautschuk. Die reichlich vorhandenen Bodenschätze (unter anderem Graphit, Phosphat, Kupfer, Nickel, Gold) sind bisher nur zum Teil erschlossen. Wichtigste Außenhandelspartner sind Frankreich, die USA, Deutschland, Japan, Italien, Großbritannien und die frühere Sowjetunion. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei nur 150 Dollar pro Kopf. Ausgeführt werden vor allem Kaffee, Gewürznelken, Vanille sowie Sisal, Krabben, Zucker und Tabak. Madagaskar verfügt über ein relativ großes Straßennetz und 2 Eisenbahnlinien. Eine bedeutende Wasserstraße ist der Kanal des Pangalanes. Große Seehäfen sind Toamasina und Mahajanga. Nahe der Hauptstadt gibt es einen internationalen Flughafen. Aktuelle Situation Madagaskar ist eines der ärmsten Länder Afrikas. Die hohe Auslandsverschuldung konnte bisher nur zum Teil reduziert werden. Die Regierung (unter Präsident Didier Ratsiraka) versucht trotz ihrer sozialistischen Grundorientierung einen liberalen Wirtschaftskurs, der zur Privatisierung von Staatsbetrieben und weiterer Begrenzung des Haushaltsdefizits beitrug. Makedonien siehe Jugoslawien
Malawi Afrika, Seite 17, D5 amtlich Republik Malawi Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Lilongwe (108 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 3 Regionen Fläche 118 484 km2 Bevölkerung 8 Millionen Einwohner (= 68 je km2) Amtssprachen Englisch, Chichewa Religionen christlich (ca. 60 Prozent), moslemisch (15 Prozent), Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 6. Juli Währung 1 Malawi-Kwacha (MK) = 100 Tambala Landesnatur Das südostafrikanische Land am Njassasee Hegt auf der westlichen Seite der Zentralafrikanischen Schwelle. Es hat Anteil am Zentralafrikanischen Graben. Das Hochland (bis 1200 m hoch) wird von dem bis 3000 m hohen Mlanjagebirge überragt. Es herrscht tropisches Kontinentalklima mit einer Regenzeit. Das Hochland ist von Savanne bedeckt. Bevölkerung Der überwiegende Teil der Bewohner sind Bantu; als Minderheiten leben in Malawi Asiaten sowie Briten. Etwa 270 000 Einwohner befinden sich im Ausland, vor allem in Südafrika. Die Lebenserwartung beträgt etwa 46 Jahre; die Analphabetenrate liegt bei fast 60 Prozent. Wirtschaft Das Land zählt zu den ärmsten Ländern Afrikas. Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft (Kaffee, Tee,
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Tabak, Erdnüsse, Baumwolle); relativ ausgeprägt ist die Viehzucht. Bodenschätze (Bauxit, Eisenerze) sind bisher kaum erschlossen, eine verarbeitende Industrie steht erst am Anfang. Das Bruttosozialprodukt wurde für das Jahr 1989 mit 180 Dollar pro Kopf ausgewiesen. Bedeutende Außenhandelspartner sind Großbritannien, Südafrika, die USA und Deutschland. Ausgeführt werden Tabak, Tee, Erdnüsse, Baumwolle und Zuckerrohr. Das Straßennetz ist 11 000 km lang, das Eisenbahnnetz 790 km mit einer Verbindung zu den Hafenstädten Beira und Nacala in Mogambique.
Malaysia
Aktuelle Situation Die konservative Regierung (unter Präsident Hastings Kamuzu Banda, geboren 1905) ist nach wie vor um die Erhaltung ihres Machtmonopols bemüht. Es gelang ihr mit Hilfe des UNO-Flüchtlingsprogramms, die Versorgung im Lande zu verbessern.
Asien, Seite 16, D6 amtlich Föderation von Malaysia Staatsform parlamentarischdemokratische Monarchie Hauptstadt Kuala Lumpur (1 Million Einwohner) Verwaltungsgliederung 13 Bundesstaaten und 2 Bundesterritorien Fläche 329 749 km2 Bevölkerung 17 Millionen Einwohner (=51 je km2) Amtssprache Malaiisch (Bahasa) Religionen moslemisch (53 Prozent), buddhistisch (17 Prozent), hinduistisch (7 Prozent), christlich (6 Prozent) Nationalfeiertag 31. August Währung 1 Malaysischer Ringgit (M$) = 100 Sco Landesnatur Der Staat in Südostasien nimmt den südlichen Teil der Halbinsel Malakka (außer Singapur) ein. Hinter sumpfigen Küstenebenen am Südchinesischen Meer und der Straße von Malakka erheben sich Berge, die teilweise eine Höhe von etwa 2800 m erreichen (Benon, 2801 m). Zum Staatsgebiet gehören außerdem Sabah und Sarawak auf dem nördlichen beziehungsweise nordöstlichen Teil der Insel Borneo; beide Gebiete sind gebirgige Landschaften, auf Sabah mit dem Kinabalu (4101 m) als höchster Erhebung. Es dominiert immerfeuchtes tropisches Klima; das gesamte Land ist zu 80 Prozent mit tropischem Regenwald überzogen. Bevölkerung In dem Land leben vorwiegend (zu 60 Prozent) Malaien, ferner Chi-
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nesen (etwa 30 Prozent), Inder und Pakistaner. Etwa 20 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Die Lebenserwartung liegt bei 70 Jahren, Größere Städte Ipoh (300 000 Einwohner), Pinang (früher Georgetown, 252 000 Einwohner), Johore Bharu (250 000 Einwohner), Petaling Jaya (208 000 Einwohner). Wirtschaft Wichtigster Erwerbszweig ist nach wie vor die Landwirtschaft (Viehzucht; Reis, Naturkautschuk). Das Land verfügt über reiche Bodenschätze, die intensiv abgebaut werden (unter anderem Zinn, Eisenerze, Bauxit, teilweise in Sarawak Erdöl). Aufgebaut wurde eine verarbeitende Industrie (Nahrungsmittel, Elektroartikel). Der Außenhandel wird vor allem über Singapur abgewickelt, das zugleich wichtigster Partner ist; weitere Länder sind die USA, Japan, Großbritannien und Korea-Süd. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 2130 Dollar pro Kopf. Aktuelle Situation Malaysia vollzieht unter der Regierung von Premierminister Datuk Seri Mahathir (geboren 1925) den Übergang vom Entwicklungsland zum Industriestaat; das wirtschaftliche Wachstum nahm Ende der achtziger Jahre bedeutend zu.
Malediven Asien, Seite 16, B6 amtlich Republik der Malediven Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Male (46 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 19 Bezirke Fläche 298 km2 Bevölkerung 202 000 Einwohner (=678 je km2) Amtssprachen Maledivisch (Divehi) und Englisch Religion moslemisch Nationalfeiertag 27. Juli Währung 1 Rufiyaa (Rf) Ŷ 100 Laari Der Staat umfaßt die gleichnamige Inselgruppe im Indischen Ozean, südwestlich von Sri Lanka, mit insgesamt 1200 Inseln, von denen 200 bewohnt sind. Die Bevölkerung ist überwiegend arabisch-malaiischsinghalesischer Abstammung. Rund 17 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Wichtigste Erwerbsquellen sind Fischfang und Anbau tropischer Früchte; Taro, Hirse, Mais, Maniok, Bataten, Zwiebeln und Melonen werden für den Eigenbedarf angebaut. Das Handwerk stellt vor allem Kokosmalstein, Seile und Schnitzereien her. Zunehmend entwickelt sich der Tourismus. Hauptpartnerländer im Handel sind Japan, Sri Lanka und Indien.
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Mali Afrika, Seite 17, B3 amtlich Republik Mali Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Bamako (740 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 7 Regionen und die Hauptstadt Fläche 1 240 192 km2 Bevölkerung 9,1 Millionen Einwohner (=7 je km2) Amtssprache Französisch Religionen moslemisch (70 Prozent), Anhänger von Naturreligionen (30 Prozent) Nationalfeiertag 22. September Währung 1 CFA-Franc (FCFA) Ŷ 100 Centimes Landesnatur Etwa 60 Prozent der Fläche des westafrikanischen Staates gehören zur Sahara, aus deren dünenreichen Ebenen nur ein kleines Gebirgsmassiv (Adrar der Ifoghas, 570 m) herausragt. Im Nigertal gibt es fruchtbare, oft überschwemmte Ebenen. Es herrscht tropisches Klima; teilweise gibt es Trocken- und auch Feuchtsavanne.
und Felle; in den Niederungen des Niger werden Erdnüsse, Mais und Tabak angebaut. Von den Bodenschätzen werden zunehmend Phosphor, Blei-, Kupfer- und Zinnerze sowie Bauxit und Salz abgebaut. Für einheimische Rohstoffe wurde eine verarbeitende Industrie geschaffen. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei nur 260 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelspartner sind Frankreich, Deutschland, die USA und die Cöte dTvoire. Aktuelle Situation Im Frühjahr 1991 wurde die totalitäre Herrschaft von Präsident Traore durch einen Volksaufstand mit Hilfe des Militärs gestürzt. Ein Versöhnungsrat übernahm die Führung des Landes und strebt den Übergang zu demokratischen Verhältnissen an. Es geht darum, die wirtschaftliche Lage in einem der ärmsten afrikanischen Länder zu verbessern; dabei soll insbesondere eine höhere Produktivität in der Landwirtschaft erreicht werden, um zu besserer Versorgung zu gelangen. Chancen für einen ökonomischen Aufschwung werden auch in der Förderung der Bodenschätze gesehen.
Bevölkerung Die Mehrzahl der Einwohner sind Angehörige der Sudanschwarzen (besonders Bambara, Fulbe); daneben leben im Land etwa 8000 Ausländer (vor allem Europäer). Nur 10 Prozent der Bevölkerung sprechen die Amtssprache Französisch; es dominiert Bambara als Umgangssprache. Über 70 Prozent sind Analphabeten; die Lebenserwartung liegt bei 47 Jahren. Wirtschaft Das Agrarland exportiert vor allem Baumwolle und lebendes Vieh, Häute 146
industrie sowie Textilbetrieben und dem Schiffbau beziehungsweise der Schiffsreparatur bestimmt. Eine große Rolle spielt der Tourismus; Straßennetz und Luftverkehr sind gut entwickelt. In Luga ist ein moderner Flughafen. Außerdem verkehrt eine Fähre zwischen Malta und Gozo; nach Eatania auf Sizilien gibt es eine Schiffverbindung. Wichtigster Hafen ist der Grand Harbour von Valletta. Wichtigste Außenhandelspartner sind Italien und Deutschland.
Malta Europa, Seite 15, C6/7 amtlich Republik Malta Staatsform parlamentarische Republik Hauptstadt Valletta (14 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 6 Bezirke Fläche 316 km2 Bevölkerung 348 000 Einwohner (= 1102 je km2) Amtssprachen Maltesisch, Englisch Religion katholisch (98 Prozent) Nationalfeiertag 21. September Währung 1 Maltesische Lira (Lm) = 100 Cents = 1000 Mils Landesnatur Die im Mittelmeer gelegene Insel Malta (246 km2) wird von bis zu 250 m hohen Kalksteinerhebungen geprägt, die mit einer Steilküste zum Meer abfallen. Die buchtenreiche Küste im Norden bildet günstige Naturhäfen. Das mediterrane Klima bringt heiße Sommer und milde, feuchte Winter. Der Schirokko tritt im Mai und von September bis Oktober auf. Zum Staatsgebiet gehören die Inseln Gozo (67 km2), Comino und weitere kleine Nebeninseln.
Aktuelle Situation Die Inselrepublik hat seit 1987 ihre Neutralität in der Verfassung verankert, nachdem 1979 die britischen Militärstützpunkte aufgelöst wurden. Die Regierung unter dem konservativen Ministerpräsidenten Edward Fenech Adami von der nationalistischen Partei bemüht sich, die negative Handelsbilanz durch die Ansiedlung neuer, exportorienter Betriebe zu verbessern.
Bevölkerung Die Einwohner (Malteser) stammen von Italienern und Arabern ab, es existiert eine britische Minderheit. Es besteht eine allgemeine Schulpflicht von 6 bis 16 Jahren, wobei das Schulwesen nach englischem Vorbild aufgebaut ist. Auf Malta gibt es eine Universität sowie eine Technische Hochschule. Wirtschaft Ökonomisch wird Malta von seiner Landwirtschaft (unter anderem Frühkartoffeln, Frühgemüse) und der Fischerei147
Marokko Afrika, Seite 17, B2 amtlich Königreich Marokko Staatsform parlamentarischdemokratische Monarchie Hauptstadt Rabat-Sale (1 Million Einwohner) Verwaltungsgliederung 37 Provinzen und 8 Stadtpräfekturen Fläche 446 550 km2 Bevölkerung 23,9 Millionen Einwohner (=54 je km2) Amtssprache Arabisch Religion moslemisch (98 Prozent) Nationalfeiertage 3. März, 14. August Währung 1 Dirham (DH) = 100 Centimes Marokko hat einen Teil der Westsahara besetzt; einschließlich der annektierten Gebiete umfaßt das Land 710 850 km2; siehe unter dem Stichwort „Sahara". Landesnatur Das nordwestafrikanische Land längs der Atlantikküste und der Mittelmeerküste wird durch eine fast 1000 km lange Ebene geprägt, an die sich eine allmählich ansteigende gebirgige Landschaft (marokkanische Meseta) anschließt, umrahmt vom Rifatlas (bis 2450 m hoch), vom Mittleren (bis 3920 m) und vom Hohen Atlas (Toubkal, 4165 m). Im Osten hat Marokko Anteil am Hochland der Schotts. Der Süden wird von den bis zu 800 m hohen Plateauflächen der Sahara und ihren steinigen Wüsten (Hamadas) eingenommen. An den Küsten herrscht mediterranes Klima, im Landesinnern trockenes, heißes Wüstenklima. Walder und Steppe gehen in die vegetationsarmen Flächen der Sahara über.
Bevölkerung Weit über 70 Prozent der Einwohner sind arabisierte Berber und Araber; im Süden lebt eine negroide Mischbevölkerung. Außerdem gehören zur Bevölkerung Marokkos über 100 000 Ausländer (vor allem Franzosen). Die Lebenserwartung liegt bei 61 Jahren, etwa 66 Prozent sind Analphabeten. Größere Städte Casablanca (2,5 Millionen Einwohner), Fes (590 000 Einwohner), Marrakesch (511 000 Einwohner), Meknes (410 000 Einwohner), Oujda (531 000 Einwohner), Kenitra (329 000 Einwohner), Tetouan (400 000 Einwohner), Tanger (338 000 Einwohner). Wirtschaft Über die Hälfte der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft, obwohl nur die Hälfte der Landesfläche genutzt werden kann (Viehzucht; Gemüse, Obst, Zitrusfrüchte). Reichhaltige Bodenschätze (unter anderem Phosphate, Kobalt, Mangan, Blei, Eisenerze, Zink, Steinkohle, auch Erdö!) werden besonders im Hohen Atlas abgebaut. Die Industrialisierung führte zur Schaffung verarbeitender Betriebe für Nahrungsmittel, Textilien, Phosphate und chemische Produkte. Von Bedeutung ist das traditionelle Handwerk. 1989 lag das Bruttosozialprodukt bei 900 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelspartner sind Frankreich, Spanien, Deutschland, Italien und Japan. Aktuelle Situation Wirtschaftlich hält das Land an seiner Liberalisierungspolitik fest, die zum Ausgleich der Haushalts- und Handelsdefizite beitragen soll. Nach wie vor ungelöst sind Konflikte um die annektierte Westsahara. 148
Marsball-Inseln
Mauretanien
Ozeanien, Seite 21, C2 amtlich Republik Marshall-Inseln Staatsform Republik, formell noch UN-Treuhandgebiet unter Kontrolle der USA Hauptstadt Uliga (auf Majuro, 7600 Einwohner) Verwaltungsgliederung 24 Gemeindebezirke Fläche 181 km2 Bevölkerung 41 000 Einwohner Amtssprache Englisch Religionen katholisch, protestantisch Währung USA-Währung
Afrika, Seite 17, A3 amtlich Islamische Republik Mauretanien Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Nouakchott (450 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 12 Regionen und die Hauptstadt Fläche 1 025 520 km2 Bevölkerung 1,9 Millionen Einwohner (=2 je km2) Amtssprachen Arabisch, Französisch Religion moslemisch (99 Prozent) Nationalfeiertag 28. November Währung 1 Ouguiya (UM) = 5 Khoums
Die im Westpazifik zwischen Hawaii und Neuguinea liegende Inselgruppe besteht aus 20 Korallenatollen; zur Ostgruppe gehört die Insel Majuro (30 km2), zur Westgruppe Kwajalein (29 km2) und das kleine, früher von den USA für Atomwaffenversuche genutzte Bikini (6 km2). Bewohnt sind die Inseln von Mikronesiern, teilweise von USAmerikanern. Wirtschaftsgrundlage sind bisher der Anbau von Kokospalmen und Bananen sowie der Fischfang; es gibt ein Entwicklungsprojekt für den Tourismus. Handelspartner sind bisher die USA, Japan und einige ozeanische Inselstaaten.
Landesnatur Dieses nordwestafrikanische Land liegt am Atlantik. Hinter einer schwer zugänglichen Küste erstreckt sich eine weite Flachlandschaft mit Dünen und Steppe (Sahelzone). Der größte Teil Mauretaniens gehört zum Wüstengebiet der Sahara, aus der sich einige Berge (Adrar, bis 800 m) erheben. Im südlichen Landesteil hat Mauretanien Anteil an der fruchtbaren Ebene des Senegal. Es herrscht trockenes, heißes Wüstenklima. Bevölkerung Die überwiegend nomadische Bevölkerung besteht zu 80 Prozent aus Mauren (berberisch-arabische Mischbevölkerung) und zu knapp 20 Prozent aus Schwarzen (vorwiegend Fulbe); als Minderheit leben im Land einige Europäer (besonders Franzosen). Die Lebenserwartung liegt bei 46 Jahren; etwa 80 Prozent der Einwohner sind Analphabeten, obwohl es in jedem Ort eine Grundschule gibt. In Nouakchott wurde eine Universität errichtet. 149
Wirtschaft Das Land verfügt über reiche Bodenschätze (Eisenerze, Kupfer, Salz). Die Landwirtschaft ist auf das Schwemmlandgebiet am Senegal konzentriert. Hier wird besonders Hirse und Reis angebaut, in den Oasen wachsen Dattelpalmen. Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Viehzucht (Kamele, Rinder, Schafe, Ziegen und Esel). Relativ bedeutend ist die Fischereiindustrie. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 490 Dollar pro Kopf. Ausgeführt werden vor allem Eisen- und Kupfererz sowie Fischereierzeugnisse. Wichtige Handelspartner sind Frankreich, Italien, Japan, die USA, Senegal und Algerien. Aktuelle Situation Die traditionellen ethnischen Spannungen zwischen der arabischstämmigen Bevölkerung und der schwarzafrikanischen Minderheit haben sich weiter verschärft. Hinzu kommen wirtschaftliche Probleme, die unter anderem ihre Ursache in der seit Jahren andauernden Dürre und dem raschen Vordringen der Wüste haben.
Mauritius Afrika, Seite 17, E6 amtlich Mauritius Staatsform parlamentarische Monarchie im Commonwealth Hauptstadt Port Louis (140 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 9 Distrikte Fläche 2040 km2 Bevölkerung 1,1 Millionen Einwohner (=540 je km2) Amtssprache Englisch Religionen hinduistisch (52 Prozent), katholisch (26 Prozent), moslemisch (20 Prozent) Nationalfeiertag 12. März Währung 1 Mauritius-Rupie (MR) = 100 Cents Der Inselstaat im Indischen Ozean liegt etwa 900 km östlich von Madagaskar; dazu gehören die gleichnamige Insel (1865 km2), die Insel Rodriguez und einige Nebeninseln. Die Bevölkerung der sehr dicht besiedelten Insel besteht zu 66 Prozent aus Indern (Nachkommen der im 19. Jahrhundert eingewanderten Plantagenarbeiter), zu 23 Prozent aus Kreolen; als Minderheiten leben auf Mauritius Chinesen und Europäer. Die Landwirtschaft (vor allem Rohrzucker, Tee) hat die Ausbildung einer verarbeitenden Industrie gefördert. Zunehmend gewinnt der Tourismus an Bedeutung. Wichtigste Partnerländer sind Großbritannien, Frankreich, Südafrika, die USA und Japan. Mauritius führt vor allem Zucker, Melasse und Tee aus. Importiert werden Lebensmittel, Erdölprodukte, Textilien, Düngemittel, Maschinen und Vieh. 150
Mexiko
Ŷ: f
Nordamerika, Seite 18, B6/7 amtlich Vereinigte Mexikanische Staaten Staatsform präsidiale Bundesrepublik Hauptstadt Mexiko-Stadt (Ciudad de Mexico, 19,4 Millionen Einwohner mit Vororten) Verwaltungsgliederung 31 Staaten und der Bundesdistrikt Mexiko-Stadt Fläche 1 958 201 km2 Bevölkerung 88,6 Millionen Einwohner (= 45 je km2) Amtssprache Spanisch Religionen katholisch (93 Prozent), protestantisch (3 Prozent) Nationalfeiertag 16. September Währung 1 Mexikanischer Peso (mex$) = 100 Centavos Landesnatur Das zwischen dem Pazifischen Ozean und dem Golf von Mexiko beziehungsweise der Karibik gelegene mittelamerikanische Land ist im wesentlichen ein Gebirgshochland, in dem sich die nordamerikanischen Kordilleren fortsetzen. An der zerklüfteten Westküste beherrscht die Sierra Madre Occidental (2000 bis 3000 m hoch) die Landschaft, an der Ostküste die Sierra Madre Oriental (bis 4000 m); dazwischen dehnt sich das Mexikanische Hochland (Mesa Central) mit vielen Becken (im Norden Bolsön de Mapimi) aus, im Süden begrenzt von der Cordillera Neovolcänica (Citlaltepetl, 5653 m). Weitere Vulkane (unter anderem Popocatepetl, 5452 m) ragen aus den Gebirgen heraus. Zur Küste, besonders zum Pazifik, fallen die Gebirge steil ab, im Osten ist eine fruchtbare Ebene vorgelagert. Im südlichen Teil des Hochlandes liegt die
Hauptstadt Mexiko-Stadt. Die einzigen größeren Flüsse sind der Rio Grande de Santiago und der Balsas. Die Halbinsel Yucatän (175 000 km2) ist eine wenig besiedelte, teils sumpfige Landschaft mit Feuchtwald am Golf von Mexiko; die 1300 km lange Halbinsel Niederkalifornien am Pazifik verläuft parallel zum Festland und ist durch den Golf von Kalifornien vom Land getrennt. Das Klima ist tropisch bis subtropisch; es gibt heiße, gemäßigte (regenreiche) und kühle (trockene) Küstenebenen und Hochlandzonen; Trocken steppen und Halbwüsten, Urwald an Gebirgshängen, grüne Wälder prägen die Landschaft. Bevölkerung Etwa 75 Prozent der Einwohner sind Mestizen, knapp 10 Prozent Indianer (Nachkommen der Maya und Azteken), 15 Prozent Weiße meist altspanischer Abstammung (nach anderen Angaben 55 Prozent Mestizen, etwa 30 Prozent Indianer). Im Land leben etwa 150 000 Ausländer. Etwa 15 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten; Spanisch als Umgangssprache ist von aztekischen Lehnwörtern durchsetzt, fast 4 Prozent der Bevölkerung sprechen nur indianische Sprachen. Die Lebenserwartung beträgt 70 Jahre. Größere Städte Guadalajara (3,3 Millionen Einwohner), Monterrey (2,6 Millionen Einwohner), Tijuana (932 000 Einwohner), Ciudad Juärez (870 000 Einwohner), Puebla de Zaragoza (786 000 Einwohner), Leon de los Aldamas (768 000 Einwohner), Acapulco de Juärez (638 000 Einwohner), Tampico (622 000 Einwohner), Chihuahua (612 000 Einwohner), Torreön (552 000 Einwohner), Mexicali (552 000 Einwohner).
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Wirtschaft Das nach Brasilien bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas gehört zu den ökonomisch gut entwickelten Staaten der Region; es wurde vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg industrialisiert und weist hohe Wachstumsraten auf, gefördert unter anderem durch Investitionen aus den USA (Eisen- und Stahlindustrie, metallverarbeitende Industrie, Chemiebetriebe, Textil- und Nahrungsgüterproduktion; reichhaltige Bodenschätze - besonders Erdöl, Eisenerze, Kupfer, Mangan, Zinn, Blei, Gold, Silber). Am Bruttosozialprodukt, das für 1989 mit 1990 Dollar pro Kopf angegeben wird, hat die Industrie einen Anteil von 35 Prozent. Nach wie vor leidet das lateinamerikanische Land unter einer sehr hohen Arbeitslosenquote, die 1990 16 Prozent betrug. Industrielle Zentren entstanden im Raum Mexiko-Stadt und in Monterrey. Nur etwa 3,5 Prozent der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt (Anbau von Mais, Weizen, Zuckerrohr, Sisal, Kaffee, Kakao, Baumwolle); etwa 40 Prozent der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft. Bedeutungsvoll ist die Fischerei. Wichtigste Außenhandelspartner sind die USA, Japan, Spanien und Deutschland. Der Tourismus entwickelt sich zunehmend zu einem wichtigen Wirtschaftszweig.
Mexiko: Staaten, Territorien und ihre Hauptstädte
Aktuelle Situation Vorrangig ist die Politik der Regierung (unter Präsident Carlos Salinas de Gortari, geboren 1928) auf weitere wirtschaftliche Stabilisierung, Einsparungen im Staatshaushalt und Überwindung der Armut gerichtet. Etwa 30 Prozent der Bevölkerung sind unterernährt; wetterbedingte schlechte Ernteergebnisse verstärkten die Not der Landbevölkerung. 152
Aguascalientes (Aguascalientes) Baja California Norte (Mexicali) Baja California Sur (La Paz) Campeche (Campeche) Chiapas (Tuxtla Gutierrez) Chihuahua (Chihuahua) Coahuila (Saltillo) Colima (Colima) Distrito Federal (Bundesdistrikt; Mexiko) Durango (Durango) Guanajuato (Guanajuato) Guerrero (Chilpancingo) Hidalgo (Pachuca) Jalisco (Guadalajara) Mexico (Toluca de Lerdo) Michoacän (Morelia) Morelos (Cuernavaca) Nayarit (Tepic) Nuevo Leon (Monterrey) Oaxaca (Oaxaca de Juärez) Puebla (Puebla de Zaragoza) Queretaro (Queretaro) Quintana Roo (Chetumal) San Luis Potosi (San Luis Potosi) Sinaloa (Culiacän) Sonora (Hermosillo) Tabasco (Villahermosa) Tamaulipas (Ciudad Victoria) Tlaxcala (Tlaxcala) Veracruz (Jalapa Enriquez) Yucatän (Merida) Zacatecas (Zacatecas)
Moldawien
Mikronesien Ozeanien, Seite 21, B3 amtlich Föderierte Staaten von Mikronesien Staatsform Republik, zur Zeit unter Treuhandverwaltung der USA beziehungsweise der UNO Hauptstadt Pohnpei (früher Kolonia, auf Ponape Island, 5500 Einwohner) Fläche 721 km2 Bevölkerung 90 000 (= 125 je km2) Amtssprache Englisch Religionen katholisch, protestantisch Währung USA-Wahrung Die im Westpazifik gelegene Staatenföderation umfaßt die ehemaligen Karolineninseln mit der Hauptinsel Ponape (334 km2). Einwohner des Staates sind Mikronesier, die vorwiegend Englisch und mikronesische Dialekte sprechen. Die Bevölkerung lebt überwiegend vom Export von Kopra, Fisch und kunsthandwerklichen Erzeugnissen, die fast ausschließlich nach den USA und Japan geliefert werden. Das Gebiet stand seit 1947 unter US-amerikanischer Treuhandverwaltung und erhielt ab 1981 eine weitgehende Unabhängigkeit für die 4 Teilstaaten Yap, Truk, Pohnpei und Kusaie.
Europa, Seite 15, E5 amtlich Republik Moldawien Staatsform Republik (GUS) Hauptstadt Kischinjow (605 000 Einwohner) Fläche 33 700 km2 Bevölkerung 4,1 Millionen Einwohner (=122 je km2) Amtssprache Moldawisch (und Russisch) Währung Sowjetischer Rubel Landesnatur Die in der Osteuropäischen Ebene liegende Republik wird überwiegend vom faltenreichen Flachland zwischen Pruth und Dnestr und den waldbedeckten Höhen der Kodren (bis 430 m) geprägt; im südlichen Landesteil geht es, an Rumänien angrenzend, in die Landschaft der Donauniederung am Schwarzen Meer über. Das Klima ist gemäßigt kontinental. Von Norden nach Süden findet ein Übergang vom Waldsteppen- zum Steppenklima statt. Die krautreiche Federgrassteppe und der Wald wurden stark zurückgedrängt. Bevölkerung Etwa 64 Prozent sind Moldawier, 14 Prozent Ukrainer, 13 Prozent Russen, knapp 4 Prozent Gagausen. Ein Drittel lebt in Städten. Moldawien ist die zweitkleinste, jedoch am dichtesten besiedelte Republik der Gemeinschaft unabhängiger Staaten. Es gibt dort 8 Hochschulen. Wirtschaft Fehlende Bodenschätze führten zu einer vorwiegend landwirtschaftliche Erzeugnisse verarbeitenden Industrie. Daneben entstanden neue Werke des Maschinen- und Gerätebaus, elektrotechnische und 153
chemische Werke. Wein-, Obst- und Ackerbau (Getreide, Futtermittel, Sonnenblumen, Tabak) sowie Viehzucht (Rinder, Schweine, Schafe) prägen die Agrarproduktion, die durch entsprechende Böden und das Klima begünstigt wird. Das Verkehrsnetz (Eisenbahn, Straßen, Wasserwege) ist ausbaufähig. Aktuelle Situation In Bessarabien wurde 1918 teilweise die Sowjetmacht errichtet; 1924 wurde eine autonome Sowjetrepublik gebildet. Die 1940 gegründete Moldauische Sowjetrepublik war bisher Gliedstaat der ehemaligen Sowjetunion; sie erklärte 1991 ihre Unabhängigkeit.
Monaco Europa, Seite 15, B5 amtlich Fürstentum Monaco Staatsform konstitutionelle Monarchie, in Zollunion mit Frankreich Hauptstadt Monaco-Ville (1200 Einwohner); größte Stadt: Monte Carlo (13 150 Einwohner) Fläche 1,95 km2 Bevölkerung 29 000 Einwohner Amtssprache Französisch Religion katholisch (90 Prozent) Nationalfeiertag 19. November Währung französische Währung Monaco setzt sich aus drei miteinander verbundenen Siedlungen zusammen: Monaco, das in das Meer vorspringende Kap; La Cendamine, Regierungssitz mit Handels- und Jachthafen; Monte Carlo, Seebad mit Spielcasino und Kongreßzentrum. Das Fürstentum an der Riviera, nahe der italienischen Grenze, ist ein Stadtstaat; nur knapp 14 Prozent der Bevölkerung sind Monegassen (Staatsbürger Monacos), 86 Prozent sind Ausländer (vorwiegend Franzosen und Italiener). Haupteinnahmequelle des kleinen Landes sind der Tourismus, besonders die Spielbank von Monte Carlo, der Briefmarkenverkauf sowie die Parfümerieund Genußmittelindustrie. Fürst Rainier III. (geboren 1923) regiert seit 1949. Der Außenhandel wird von Frankreich mit abgewickelt. Zollrechtlich wird Monaco wie ein französisches Departement behandelt, es müssen demnach also keine Aus- und Einfuhrzölle bezahlt werden.
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gen, Rinder, Pferde); der Ackerbau ist von geringer Bedeutung. Genutzt werden die vorhandenen Bodenschätze (Kohle, Erdöl, Kupfer, Mangan- und Eisenerze, Gold). Die Industrie ist vorrangig auf die Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse orientiert. Das Bruttosozialprodukt für 1985 wurde mit 1010 Dollar pro Kopf ausgewiesen. Wichtigster Handelspartner war die ehemalige Sowjetunion (Import ca. 99 Prozent, Export ca. 84 Prozent).
Mongolei Asien, Seite 16, C4 amtlich Mongolische Volksrepublik Staatsform Volksrepublik Hauptstadt Ulan Bator (480 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 18 Provinzen (Aimaks) und 3 Stadtgebiete Fläche 1 565 000 km2 Bevölkerung 2,1 Millionen Einwohner (= 1 je km2) Amtssprache Mongolisch Religion lamaistisch-buddhistisch Nationalfeiertag 11. Juli Währung 1 Tugrik (Tug) = 100 Mongo Landesnatur Das im östlichen Zentralasien gelegene Land ist durchschnittlich 1200 bis 1600 m hoch und über weite Strekken flach. Im Südwesten des Landes beherrscht der Mongolische Altai (Ektagh) die Landschaft, im Nordosten das Khangai-Gebirge (bis 4030 m). Am Östlichen Gebirgsrand liegt die Hauptstadt Ulan Bator. Im Süden und Südosten geht das Land in die Wüste Gobi über. Es herrscht streng kontinentales Klima mit kurzem Sommer und sehr kaltem Winter.
Aktuelle Situation Im Ergebnis der ersten freien Parlamentswahlen im Juli 1990 begann sich eine Demokratisierung des sozialistischen Systems durchzusetzen, die eine Teilnahme der Opposition am politischen Entscheidungsprozeß ermöglicht. Damit verbunden ist eine Besinnung auf die kulturelle und nationale Identität des mongolischen Volkes, das bisher unter dem dominierenden Einfluß der verbündeten Sowjetunion stand.
Bevölkerung Etwa 87 Prozent der Einwohner sind Mongolen, zum überwiegenden Teil Chalcha (Ostmongolen); als Minderheiten leben im Land Burjaten, Kasachen, Chinesen und Russen. Die Lebenserwartung liegt bei 65 Jahren. Wirtschaft Wirtschaftliche Basis sind nach wie vor die großen Viehbestände auf riesigen Steppenweiden (vor allem Schafe, Zie155
Größere Städte Beira (350 000 Einwohner), Quelimane (184 000 Einwohner).
Mocambique Afrika, Seite 17, D6 amtlich Republik Mocambique Staatsform Republik Hauptstadt Maputo (früher Lorenzo Marques, 904 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 10 Provinzen und die Hauptstadt Fläche 801 600 km2 Bevölkerung 14,7 Millionen Einwohner (=18 je km2) Amtssprache Portugiesisch Religionen Anhänger von Naturreligionen (ca. 60 Prozent), christlich (ca. 30 Prozent), moslemisch (10 Prozent) Nationalfeiertag 25. Juni Währung 1 Metical (MT) = 100 Centavos
Wirtschaft Durch den Bürgerkrieg wurde Mogambique zu einem der ärmsten Länder der Welt. Die Landwirtschaft, bisher wichtigste ökonomische Säule (unter anderem Caschewnüsse,Tee, Zuckerrohr, Sisal), kam in weiten Teilen des Landes zum Erliegen; die Getreideernte deckt kaum die Hälfte des Bedarfs an Nahrungsmitteln. Die reichlich vorhandenen Bodenschätze (Steinkohle, Salz, Bauxit, Edelsteine) sind bisher kaum erschlossen. Eine verarbeitende Industrie existiert vor allem für Agrarprodukte. Das Bruttosozialprodukt wurde für 1989 mit nur 80 Dollar pro Kopf ausgewiesen. Wichtige Handelspartner sind Südafrika, die USA, Portugal und Deutschland.
Landesnatur Das an der Ostküste Südafrikas gelegene Land (bis 1975 PortugiesischOstafrika) ist im wesentlichen dem ostafrikanischen Hochland längs des Sambesi vorgelagertes Küstentiefland. Mocambique hat einen Anteil am Hochland westlich des Njassasees (Monte Binga, 2440 m). Es dominiert randtropisches bis subtropisches Klima; vorwiegend ist das Land von Savanne bedeckt. Bevölkerung Der überwiegende Teil der Einwohner sind Bantu; als Minderheiten leben im Land Inder, Chinesen und Europäer. Die Lebenserwartung liegt im Schnitt bei 48 Jahren; über 60 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Bedingt durch den lang andauernden Bürgerkrieg wird der Bevölkerungsverlust auf rund 900 000 Einwohner geschätzt; etwa 1 Million leben in Nachbarstaaten.
Aktuelle Situation 1989/90 unternahm die Staats- und Parteiführung des Landes (mit Präsident Joaquim Alberto Chissano, geboren 1939) eine Kurskorrektur ihrer sozialistischen Politik mit dem Ziel einer marktwirtschaftlich orientierten Wende in der Wirtschaft. Zu dem liberalen Wirtschaftskurs gehört die Ankündigung, privaten Landbesitz zu gestatten und weitere ausländische Lebensmittelhilfe aufzunehmen. Ziel ist es, einen Waffenstillstand mit den Rebellen der Renamo zu erreichen. Montenegro siehe Jugoslawien
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Myanmar Asien, Seite 16, C5 amtlich Union Myanmar Staatsform Republik Hauptstadt Yangon (früherer Name: Rangun, 2,5 Mill. Einwohner) Verwaltungsgliederung 7 Staaten Fläche 676 552 km2 Bevölkerung 40,8 Millionen Einwohner (=59 je km2) Amtssprache Birmanisch Religionen buddhistisch (85 Prozent), moslemisch (3 Prozent), hinduistisch (2 Prozent) Nationalfeiertag 4. Januar Währung 1 Kyat (K) = 100 Pyas Landesnatur Das südostasiatische Land (bis 1989 Burma beziehungsweise Birma) liegt im Westen Hinterindiens; es wird vom Westburmanischen Randgebirge (bis 5800 m hoch) geprägt, das im Land an Höhe verliert und steil zum Golf von Bengalen abfällt. Der nördliche Landesteil wird vom Nordburmanischen Bergland eingenommen, der Osten vom Schanhochland. Die Flußniederungen des Irawadi und des Salween sind fruchtbare Anbaugebiete. Mit einem schmalen Streifen hat Myanmar Anteil an der Halbinsel Malakka. Es herrscht tropisches Monsunklima; große Teile des Landes sind mit tropischem Regenwald bedeckt. Bevölkerung Etwa drei Viertel der Einwohner sind Birmanen, knapp 10 Prozent sind Schan (ein Thaivolk); als Minderheiten leben im Land Inder und Chinesen. Die Lebenserwartung liegt bei 62 Jahren, etwa 30 Prozent sind Analphabeten.
Größere Städte Mandalay (533 000 Einwohner), Moulmein (220 000 Einwohner), Bassein (336 000 Einwohner), Henzada (284 000 Einwohner), Pegu (255 000 Einwohner), Myingyan (220 000 Einwohner). Wirtschaft Zu Beginn der achtziger Jahre gehörte das einst wohlhabende Land zu den ärmsten Staaten der Erde; der devisenbringende Reisexport war nahezu zusammengebrochen. Eine liberale Wirtschaftspolitik soll die Wirtschaftskrise überwinden. Weit über die Hälfte der Erwerbstätigen arbeitet in der Landwirtschaft (neben Reis vor allem Ölsaaten und Baumwolle). In den Wäldern wird vor allem Teakholz gewonnen. Von den Bodenschätzen werden Erdöl, Wolfram, Blei, Zinn, Zink, Eisenerze, Nickel, Kupfer und Gold auch für den Export genutzt. Es existiert eine verarbeitende Industrie. Das Bruttosozialprodukt erreichte 1988 einen Durchschnitt von 200 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelspartner waren Japan, Deutschland, Singapur, China, Indonesien und Malaysia. Aktuelle Situation Die seit 1988 regierenden Militärs (mit Staatschef Saw Maung, geboren 1928) versuchen, die politische und ökonomische Krise des Landes zu überwinden, verstärken dabei jedoch zugleich den Druck auf die Opposition und lassen Menschenrechtsverletzungen zu. Unter dem gestürzten Partei- und Staatschef der „Sozialistischen Programmpartei", Ne Win, hatte das Land einen eigenen nationalen Weg zum Sozialismus angestrebt und sich international nahezu isoliert.
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Namibia Afrika, Seite 17, C6 amtlich Namibia Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Windhuk (120 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 21 Distrikte Fläche 823 168 km2 Bevölkerung 1,8 Millionen Einwohner (= 2 je km2) Amtssprachen Englisch, Afrikaans, Deutsch Religionen christlich (über 80 Prozent), Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 21. März Währung südafrikanische Währung Landesnatur Das Gebiet an der südwestafrikanischen Atlantikküste (die frühere deutsche Kolonie Südwestafrika) wurde im März 1990 als letztes afrikanisches Land unabhängig. Der Küstenstreifen, bis 130 km breit, mit der Wüste Namib ist nahezu unbewohnt. Hauptteil des Landes ist das zentrale, bis 1800 m hohe Bergland, das im Osten zur Kalahari-Steppe bis auf 1000 m abfällt. Das überwiegend subtropische Klima bringt hei-
ße Sommer und trockene Winter. Typisch sind die Niederschlagsarmut sowie die großen tages- und jahreszeitlichen Schwankungen. Die artenreiche Tierwelt konnte nur in Wildreservaten erhalten werden, wie zum Beispiel im Etoschawildpark, dem größten Wild Schutzgebiet der Erde. Bevölkerung Etwa vier Fünftel der Einwohner sind Angehörige der Bantu (Ovambo, Kavango, Herero), ferner Danaras und Hottentotten; außerdem leben Nachkommen der Buren sowie Buschmänner in Namibia; als Minderheiten zählen Weiße (darunter auch etwa 25 000 deutschstämmige und deutsche Bürger, teilweise mit südafrikanischer Staatsbürgerschaft). Die Lebenserwartung beträgt im Durchschnitt 58 Jahre, knapp 30 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Für weiße und Mischlingskinder besteht Schulpflicht vom 7. bis 16. Lebensjahr. Wirtschaft Bergbau (besonders Uran, Kupfer, Blei, Zink, Diamanten) wurde frühzeitig zum wichtigsten Wirtschaftszweig. In der Landwirtschaft dominiert die Viehzucht; im Norden besonders die Rinderhaltung, im 158
Süden die Karakulschafzucht. Auch die Fischerei ist bedeutend. Vor der Küste Hegt einer der Hauptfischgründe der internationalen Hochseefischerei. Es existiert eine verarbeitende Industrie. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei durchschnittlich 1030 Dollar pro Kopf. Ausgeführt werden vor allem Diamanten und Erze. Das Eisenbahnnetz ist 2340 km lang, das Straßennetz 46 266 km. Der Schiffsverkehr geht über die Walfischbai (Republik Südafrika). Ein internationaler Flughafen ist in Windhuk.
Nauru
Aktuelle Situation Der langjährige Befreiungskampf fand im Jahre 1989 mit dem Unabhängigkeitsprozeß unter UNO-Kontrolle und der Vereidigung von Staatspräsident Sam Nujoma (geboren 1929) im Februar 1990 seinen Abschluß. Ziel der Wirtschaftspolitik ist es, die einseitige Ökonomische Abhängigkeit von Südafrika (mit dem eine Währungs- und Zollunion bestand) zu überwinden, die hohe Arbeitslosigkeit zu beseitigen und die Wohlstandsunterschiede zwischen weißer und schwarzer Bevölkerung abzubauen.
Ozeanien, Seite 21, C3 amtlich Republik Nauru Staatsform parlamentarische Republik Hauptstadt Yaren (früher Makwa; 4000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 13 Gemeindebezirke Fläche 21km2 Bevölkerung 8400 Einwohner (=400 je km2) Amtssprachen Englisch, Nauruisch Religionen protestantisch (60 Prozent), katholisch (30 Prozent) Nationalfeiertag 31. Januar Währung 1 Australischer Dollar ($A) = 100 Cents Die zu Mikronesien gehörende Insel Nauru liegt etwa 3000 km nordöstlich Australiens fast auf dem Äquator. Sie ist eine ovale, von Riffen gesäumte Koralleninsel mit einer kleinen Lagune. Typisch ist das tropische Regenklima, mit einer Regenzeit von November bis Februar. Zur Bevölkerung gehören überwiegend Nauruer (polynesischer, mikronesischer, melanesischer Abstammung; etwa 57 Prozent), andere Südsee-Insulaner (26 Prozent), ferner Chinesen, Vietnamesen und Europäer. Die Wirtschaft basiert vor allem auf dem Abbau von Phosphaten; im Küstengebiet ist der Anbau von Kokosnüssen, Kopra und teilweise auch Bananen möglich. Das Bruttosozialprodukt wurde für 1989 auf rund 10 000 Dollar pro Kopf geschätzt. Wichtigste Handelspartner sind vor allem Australien, Neuseeland, die Niederlande und auch Japan.
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Nepal Asien, Seite 16, C5 amtlich Königreich Nepal Staatsform konstitutionelle Monarchie Hauptstadt Katmandu (400 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 14 Regionen Fläche 140 797 km2 Bevölkerung 18,4 Millionen Einwohner (= 130 je km2) Amtssprache Nepali Religionen hinduistisch (90 Prozent, Staatsreligion), buddhistisch (5 Prozent), moslemisch (3 Prozent) Nationalfeiertag 28. Dezember Währung 1 Nepalesische Rupie (NR) = 100 Paisa Landesnatur Das im Himalaja, zwischen Indien und Tibet gelegene Land umfaßt die höchsten, vergletscherten Gebirgsmassive der Erde, darunter den höchsten Berg, Mount Everest (8882 m). An die Gebirgszone schließen sich Vorberge (die bewaldeten Siwaliks) sowie eine schmale Randzone der Gangesebene an, die teilweise Dschungel aufweist. Kerngebiet ist das fruchtbare Nepaltal (in 1350 m Höhe) mit den 3 Städten Patan, Bhatgaon und der Hauptstadt Katmandu. Es herrscht Monsunklima mit hohen Niederschlägen.
Wirtschaft Der weitaus größte Teil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft (Viehzucht; Getreide, Reis, Zuckerrohr, Tabak, Tee, Jute). Bodenschätze sind bisher nicht erschlossen, eine Industrie ist noch wenig entwickelt. Zunehmende Bedeutung erlangte der Tourismus. Das Bruttosozialprodukt erreichte 1989 einen Pro-KopfDurchschnitt von 180 Dollar. Wichtige Handelspartner waren neben Indien besonders Japan und China. Aktuelle Situation Nepal zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. 1990 erstritt die Opposition Zugeständnisse des autoritär herrschenden Königs Birendra Bir Bikram Schah zur Einleitung demokratischer Reformen. Die Regierung (unter Ministerpräsident Girija Prasad Koirala, geboren 1925) versucht, die angespannte ökonomische Lage des Landes schrittweise zu verbessern.
Bevölkerung Die Mehrzahl der Bewohner Nepals gehört tibetisch-nepalesischen Gruppen (Tharu, Tamang, Limbu, Newar u. a.) an; besonders im Tiefland leben auch Inder und tibetische Flüchtlinge. Über 70 Prozent der Einwohner Nepals sind Analphabeten. 160
Neuseeland Ozeanien, Seite 21, C5/6 amtlich Neuseeland Staatsform parlamentarische Monarchie im Commonwealth Hauptstadt Wellington (324 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 90 „Counties" und 10 „district Councils" Fläche 268 676 km2 Bevölkerung 3,4 Millionen Einwohner (= 13 je km2) Amtssprache Englisch Religionen protestantisch (ca. 70 Prozent), Anhänger der Maori-Religionen Nationalfeiertag 6. Februar Währung 1 Neuseeland-Dollar (NZ$) = 100 Cents Zu Neuseeland gehören als Außengebiete mit innerer Autonomie: - Cook-Inseln (241 km2, ca. 18 000 Einwohner, Hauptort: Avarua auf Raorotonga), - Niue (259 km2, 2500 Einwohner, Hauptort: Alofi), - Tokelau-Inseln (10 km2, 1700 Einwohner, Hauptort: Fakaofo); - außerdem beansprucht Neuseeland einen Teil der Antarktis (ca. 414 000 km2). Landesnatur Neuseeland, das südöstlich von Australien im Pazifik liegt, besteht aus der Nordinsel (114 736 km2) und der größeren Südinsel (153 949 km2) sowie einigen kleineren Inseln, darunter die Chatman- und die Aucklandinseln. Die Südinsel wird längs von den Neuseeländischen Alpen (Mount Cook, 3764 m) durchzogen. Vor allem die
südwestliche Küste weist viele Fjorde auf. Auf der Ostseite gibt es fruchtbare Ebenen, unter anderem die Canterburyebene. Durch die 20 km breite Cookstraße ist die Südinsel von der Nordinsel getrennt; die Ausläufer der Alpen erreichen hier nur eine Höhe von 1800 m. Fruchtbares Hügelland prägt die Landschaft. An der südlichen Spitze der Nordinsel liegt die Hauptstadt Wellington. Die Nordinsel weist zahlreiche zum Teil noch tätige Vulkane auf sowie heiße Quellen und Geysire. Es herrscht gemäßigtes subtropisches Seeklima. Bevölkerung Etwa 84 Prozent der Einwohner sind Weiße englischer, schottischer beziehungsweise irischer Abstammung (Neuseeländer); ferner leben auf den Inseln etwa 300 000 Maori, 90 000 Polynesier sowie chinesische und indische Minderheiten. Etwa 70 Prozent der Bevölkerung wohnen auf der Nordinsel, über 80 Prozent in Städten. Die Lebenserwartung beträgt 75 Jahre. Größere Städte Auckland (871 000 Einwohner), Christchurch (299 000 Einwohner), Napier-Hastings (115 000 Einwohner), Dunedin (114 000 Einwohner), Hamilton (103 000 Einwohner). Wirtschaft Land- und Forstwirtschaft blieben wichtige Erwerbszweige, denn über 90 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche sind Naturweiden, die für die Viehzucht genutzt werden. Angebaut werden unter anderem Weizen, Mais, Gerste und Kartoffeln. Die verarbeitende Industrie ist auf heimische Rohstoffe ausgerichtet. Abgebaut werden Kohle, Erdgas, Gold, Mangan- und Eisenerze. Flei seh, Molkereierzeugnisse 161
und Wolle sind die wichtigsten Exportgüter. Die größten Außenhandelspartner sind Japan, Australien, Großbritannien, Deutschland und die USA. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 im Durchschnitt bei 10 000 Dollar pro Kopf. Neuseeland hat ein gut ausgebautes Eisenbahn- und Verkehrsnetz. Wichtige Häfen sind Whangarei, Auckland, Wellington und Lyttletou. Es herrscht reger Flugverkehr auf den 3 internationalen Flughäfen von Auckland, Wellington und Christchurch.
Nicaragua
Aktuelle Situation Die liberale marktwirtschaftliche Politik der regierenden Nationalpartei Labour Party (mit Premierminister James Brendan Böiger, geboren 1935) führte zwar zur Senkung der Inflationsrate und zum Abbau des Haushaltsdefizits, gleichzeitig aber zu Kürzungen von sozialen Leistungen, steigender Arbeitslosigkeit und wachsender Armut im Land. Außenpolitisch hielt Neuseeland an seinem antinuklearen Kurs fest, näherte sich jedoch wieder zu Kontakten mit den USA. 1991 wurde der Höhepunkt der Wirtschafts- und Strukturkrise erreicht.
Mittelamerika, Seite 19, D6 amtlich Republik Nicaragua Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Managua (682 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 16 Departamentos Fläche 130 682 km2 Bevölkerung 3,6 Millionen Einwohner (= 28 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (95 Prozent) Nationalfeiertag 15. September Währung 1 Cördoba (C$) = 100 Centavos Landesnatur Der nach der Fläche größte mittelamerikanische Staat wird im Westen von einer fruchtbaren Senke geprägt, die 2 Seen (Nicaraguasee, 7977 km2, Managuasee, 1010 km2) aufweist. Norden und Nordosten werden von Gebirgszügen (Sierra Isabella, bis 1990 m hoch) eingenommen; das Bergland reicht im Osten bis zur Mosquitoküste mit zahlreichen Lagunen am Karibischen Meer. Im östlichen Landesteil herrscht feuchtwarmes, an der Pazifikküste ein wechselhaftes, vom Ozean bestimmtes Klima. Es gibt nur geringe jahreszeitliche Temperaturunterschiede. Bevölkerung Die Mehrzahl der Einwohner sind Mestizen (50 Prozent) und Schwarze (ca. 15 Prozent), etwa 14 Prozent sind Weiße (Kreolen). Die Lebenserwartung liegt bei 66 Jahren; nahezu 30 Prozent der Nicaraguaner sind Analphabeten. Etwa 80 Prozent der Einwohner Nicaraguas leben in der Senke um Managua.
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Wirtschaft Die Landwirtschaft (Reis, Mais, Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Bananen) bildet nach wie vor die wirtschaftliche Grundlage; von Bedeutung sind auch Viehzucht und Forstwirtschaft. Die Industrie (verarbeitende Betriebe) nutzt auch vorhandene Bodenschätze (Kupfer, Edelmetalle). Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 470 Dollar pro Kopf. Wichtige Außenhandelspartner waren die USA, Frankreich, die ehemalige Sowjetunion, Mexiko und Japan. Aktuelle Situation Mit dem Wahlsieg der Nationalen Oppositionsunion (Staatspräsidentin Violeta Chamorro, geboren 1929) wurde die zehnjährige Herrschaft der Sandinisten beendet und der Bürgerkrieg beigelegt, der insgesamt 40 000 Todesopfer forderte. Hauptziele der neuen Regierung ist die Überwindung der schweren Wirtschaftskrise einschließlich der hohen Auslandsverschuldung.
Niederlande Europa, Seite 15, B4 amtlich Königreich der Niederlande Staatsform parlamentarisch-demokratische Monarchie Hauptstadt Amsterdam (696 000 Einwohner), Regierungssitz und Residenz: Den Haag (445 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 12 Provinzen Fläche 41 473 km2 Bevölkerung 15 Millionen Einwohner (=356 je km2) Amtssprache Niederländisch Religionen katholisch (36 Prozent), protestantisch (27 Prozent) Nationalfeiertag 30. April Währung 1 Holländischer Gulden (hfl) = 100 Cents Zu den Niederlanden gehören als Überseegebiete in der Karibik: - Niederländische Antillen (800 km2, 190 000 Einwohner, Hauptstadt: Willemstad), - Aruba (193 km2, 60 000 Einwohner, Hauptstadt: Oranjestad). Landesnatur Geprägt von Ebenen, Deichen und Kanälen, stark abhängig vom Wasser bilden die Niederlande die westliche Fortsetzung des Norddeutschen Tieflandes. Etwa ein Fünftel des Landes liegt unter dem Meeresspiegel. Die von Dünen gesäumte Küste ist durch das Wattenmeer vom Festland getrennt; landeinwärts liegen eingedeichte Marschen und moorige Geest. Die Mündungsgebiete von Rhein und Maas sind in viele Inseln aufgelöst. Kanäle, Pumpwerke und Windmühlen gewährleisten die Ent163
Wässerung des flachen Landes. Im Süden der Provinz Limburg gibt es Ausläufer des Rheinischen Schiefergebirges (Vaalserberg, 322 m). Das Klima ist ozeanisch mild, mit mäßigen Sommertemperaturen und milden Wintertemperaturen. Bevölkerung Staatsvolk sind die Niederländer. Größte Minderheiten sind die Friesen (etwa 500 000) und die Indonesier sowie indonesische Mischlinge (etwa 155 000), die nach der Unabhängigkeit ehemaliger niederländischer Kolonialgebiete (1949) einwanderten. Fast 90 Prozent der Bevölkerung wohnen in Städten. Die Lebenserwartung liegt bei 77 Jahren. Größere Städte Rotterdam (574 000 Einwohner), Utrecht (230 000 Einwohner), Eindhoven (191000 Einwohner), Groningen (168 000 Einwohner). Wirtschaft Als eines der wichtigsten Welthandelsländer, das nur in geringem Umfang auf eigene Rohstoffe zurückgreifen kann, verfügen die Niederlande über eine intensive Landwirtschaft (67 Prozent der Gesamtfläche werden landwirtschaftlich genutzt) und über eine vor allem im westlichen Landesteil entwickelte Industrie (Eisen- und Stahlindustrie, Elektrotechnik, Chemie- und Textilindustrie sowie Verarbeitungsbetriebe). Eine große Rolle spielt auch der Erwerbsgartenbau. Blumen und Gemüse werden in Freilandkulturen und in Gewächshäusern gezüchtet. Spürbar ist die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Belgien und Luxemburg (Benelux). Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 16 010 Dollar pro Kopf.
Für die industrielle Entwicklung war der Ausbau eines Pipelinenetzes für Erdgas Voraussetzung. Das Verkehrswesen (Wasserstraßen, Eisenbahn, Straßen, Luftverkehr) erfüllt modernste Anforderungen; Rotterdam ist der größte Hafen des Kontinents. Der Außenhandel wird vor allem über See abgewickelt. Wichtigste Handelspartner sind Deutschland, Belgien/Luxemburg, Frankreich, Großbritannien, die USA und Italien. Ausgeführt werden vor allem Erdgas und Erdölprodukte sowie Molkereiprodukte. Der Fremdenverkehr bildet eine wesentliche Einnahmequelle. Aktuelle Situation Die gegenwärtige christlich-sozialdemokratische Koalitionsregierung (unter Ministerpräsident Rudolph Lubbers, geboren 1939) sieht im Engagement für den Umweltschutz eines ihrer wichtigsten Ziele. Auf wirtschaftspolitischem Gebiet zielt die Regierung auf einen liberalen Sparkurs mit Steuersenkungen für Betriebe und Reduzierung der Staatsausgaben, Verbesserung der sozialen Leistungen und Schaffung neuer Arbeitsplätze.
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Niger
extremen Lehrermangel und die typische nomadische Siedlungsweise.
Afrika, Seite 17, C3 amtlich Republik Niger Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Niamey (600 000 Einwohner) Verwaltungsgiiederung 7 Departements Fläche 1 267 000 km2 Bevölkerung 7,2 Millionen Einwohner (= 6 je km2) Amtssprache Französisch Religionen moslemisch (90 Prozent), Anhänger von Naturreligionen (ca. 10 Prozent) Nationalfeiertag 18. Dezember Währung 1 CFA-Franc (FCFA) = 100 Centimes
Wirtschaft Niger ist ein Agrarstaat; vor allem Viehzucht, aber auch der Anbau von Erdnüssen, Hirse und Bohnen ist zu erwähnen. Abgebaut werden reichlich vorhandene Bodenschätze (Uranerze, Zinn, Wolfram, Salz). Die Industrie ist bisher kaum entwickelt. Das Bruttosozialprodukt betrug 1988 300 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelspartner waren Frankreich und Nigeria. Ausgeführt werden vor allem Uranerze, Erdnüsse und Häute. Es gibt keine Eisenbahn, das Straßennetz hat eine Länge von 9000 km. Ein internationaler Flughafen befindet sich in Niamey.
Landesnatur Das im Innern Westafrikas gelegene Land liegt im Übergang von der Sahara zur tropischen Savanne; etwa drei Viertel des Landes sind Wüste. Das Hochland (teilweise bis 1800 m hoch) ist mit Kieswüste bedeckt. Im Südwesten hat Niger Anteil an der Flußlandschaft des Niger. Es herrscht trockenes Wüstenklima, im Süden mit einer Regenzeit von Mai bis Oktober, im Zentrum von Juli bis Oktober.
Aktuelle Situation Das von hohen Auslandsschulden belastete Land ist wirtschaftlich durch den weiteren Verfall der Weltmarktpreise für Uran (wichtigstes Exportprodukt) bedroht. Durch wiederholte Dürreperioden wurde die landwirtschaftliche Produktion stark beeinträchtigt.
Bevölkerung Etwa 75 Prozent der Einwohner sind Sudanschwarze (Hausa, Fulbe und andere Gruppen); die nahezu menschenleere Wüste wird von Tuareg durchstreift. Als Minderheit leben in Niger Europäer, meist Franzosen; etwa 1 Million Nigrer befinden sich in den benachbarten Staaten. Die Lebenserwartung beträgt im Durchschnitt 46 Jahre; fast 70 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Es gibt keine allgemeine Schulpflicht, bedingt vor allem durch ganz 165
Nigeria Afrika, Seite 17, C4 amtlich Bundesrepublik Nigeria Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Lagos (1,2 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 20 Bundesstaaten und das Territorium der künftigen Bundeshauptstadt Abuja Fläche 923 768 km2 Bevölkerung 114 Millionen Einwohner (= 123 je km2) Amtssprache Englisch Religionen moslemisch (ca. 50 Prozent), christlich (35 Prozent), Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 1. Oktober Währung 1 Naira (N) m 100 Kobo Landesnatur Das Land am Golf von Guinea, im Westen Afrikas, verfügt über eine 1500 km lange sumpfige Küste, die vom 25 000 km2 großen Nigerdelta geprägt wird. Dahinter erstrecken sich die Berge des Kano-Bautschi-Plateaus (über 2000 m hoch); im Osten hat Nigeria Anteil am Adamauaplateau, im Nordosten am Tschadbecken. Im Land ist feuchtheißes tropisches Klima mit zwei Regenzeiten. Bevölkerung Nach neueren Angaben sollen in Nigeria über 430 Volkergruppen leben, darunter vor allem Stämme der Sudanschwarzen (Hausa, Ibo, Yoruba, Ibibo); als Minderheiten sind Europäer, besonders Briten, zu nennen. Etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt in Städten; die Lebenserwartung beträgt 52 Jahre. Fast 50 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten.
Größere Städte Ibadan (1 Million Einwohner), Ogbomosho (591 000 Einwohner), Kano (545 000 Einwohner), Ilorin (385 000 Einwohner), Oshogbo (355 000 Einwohner), Minna (345 000 Einwohner), Port Harcourt (331 000 Einwohner), Ilesha (306 000 Einwohner), Onitsha (301 000 Einwohner). Wirtschaft Grundlage der Wirtschaft wurde zunehmend die Erdölförderung im Nigerdelta (90 Prozent der Deviseneinnahmen); zu erwähnen sind ferner die reichlich vorhandenen Bodenschätze (Zinn, Kohle, Gold, Kolumbit). 66 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, die vor allem Kakao, Erdnüsse sowie Bananen, Kautschuk und Baumwolle liefert. Eine verarbeitende Industrie gibt es für Nahrungsmittel und Textilien. Von Bedeutung ist die Binnenschiffahrt auf dem Niger und Benue. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 bei 290 Dollar pro Kopf. Wichtige Außenhandelspartner sind vor allem die USA, Spanien und Deutschland sowie einige benachbarte afrikanische Staaten. Aktuelle Situation Durch den Verfall des Erdölpreises geriet das Land in eine schwere Wirtschaftskrise, die durch religiöse und ethnische Konflikte noch verschärft wurde. Nigeria wurde zum höchstverschuldeten schwarzafrikanischen Land. Das Militärregime (unter General Ibrahim Babangida) versuchte mit einem Sanierungsprogramm die Krise zu überwinden, löste jedoch durch Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln 1989 schwere Unruhen aus. Angekündigt ist eine schrittweise Rückkehr zur Demokratie mit der gründlichen Ausarbeitung einer neuen Verfassung. 166
Norwegen Europa, Seite 15, C3 amtlich Königreich Norwegen Staatsform parlamentarischdemokratische Monarchie Hauptstadt Oslo (458 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 19 Provinzen Fläche 323 895 km2 Bevölkerung 4,2 Millionen Einwohner (=13 je km2) Amtssprache Norwegisch Religion evangelisch-lutherisch (88 Prozent) Nationalfeiertag 17. Mai Währung 1 Norwegische Krone (nkr) * 100 0re Landesnatur Das Land umfaßt den Westen der Halbinsel Skandinavien. Es erstreckt sich mit 1750 km Länge und von 15 bis 400 km Breite an der Nordseeküste. Charakteristisch für die Landschaft ist die zerklüftete Küstenzone mit ihren rund 150 000 kleinen Inseln (Schären), dem Steilanstieg zur Hochfläche (Fjeld) des Skandengebirges und den weit ins Land hineinreichenden Flußtälern (Fjorde). Kerngebiet ist Innernorwegen mit dem Oslofjord. Wasserreiche Flüsse und viele Binnenseen dienen der Fischerei und der Elektroerzeugung. Das Hochland ist unbewohnt; es geht teilweise in Gletscher und, im nordöstlichen Finnmarken, bereits in die Eismeerregion über. Der Golfstrom bewirkt ein mildes ozeanisches Klima. Das Hochland ist schneereich, Innernorwegen ist klimatisch kontinental beeinflußt. Über 70 Prozent der Landesfläche wird von Fels, Moor oder Eis eingenommen. Rund ein Fünftel Norwegens ist von
Wald bedeckt. Die Luvseite der norwegischen Gebirge ist niederschlagsreich. Bevölkerung Die Landesbevölkerung besteht zu 98 Prozent aus Norwegern. Im Norden wohnen etwa 40 000 Lappen und über 10000 Finnen. Außerdem leben im Land etwa 80 000 Ausländer. Die Lebenserwartung Hegt bei 77 Jahren. Über 70 Prozent der Bevölkerung wohnen in Städten. Größere Städte Bergen (212 000 Einwohner), Trondheim (136 000 Einwohner). Wirtschaft Erdöl und Erdgas (Vorkommen im norwegischen Teil der Nordsee) bestimmen zunehmend die Volkswirtschaft, die traditionell auf die Verarbeitung einheimischer Rohstoffe (Holz, Zellstoff, Papier) sowie Fleisch und Fisch orientiert war. Die Landwirtschaft kann nur etwa 3 Prozent des Bodens nutzen. Stark ausgebaut wurden die elektrochemische und elektrometallurgische Industrie. Für den erhöhten Energiebedarf nutzt das Land vor allem Wasserkraft. Norwegen belegt den fünften Platz unter den Handelsflotten der Erde. Wichtigste Handelspartner sind Großbritannien, Schweden, Deutschland, Frankreich, Dänemark und die USA. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 21 850 Dollar pro Kopf. Aktuelle Situation Zunehmend stehen vor der seit Ende 1990 amtierenden sozialdemokratischen Regierung (mit Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland, geboren 1939) wirtschaftliche Probleme, die sich aus dem Preisverfall für Erdöl und Erdgas, dem Defizit in der Handelsbilanz und wachsender Arbeitslosigkeit ergeben. 167
derheiten leben hier Inder, Pakistani, Perser und Schwarze. Es besteht keine Schulpflicht, der Unterricht ist jedoch kostenlos. Oman verfügt über 560 Schulen. Große Bedeutung für die Wirtschaftskraft des Landes hat die Erdölförderung (etwa 95 Prozent des Exportvolumens). Wichtigster Hafen ist Maskat. In Matrah wurde ein moderner Tiefseehafen eröffnet. Ein internationaler Flughafen befindet sich in Seeb, nahe der Hauptstadt Maskat. Im Küstengebiet gedeihen Dattelpalmen, Feigen und Bananen. Ein Faktor des Außenhandels, der vor allem mit Japan, Großbritannien, Frankreich, Korea, Singapur und den USA betrieben wird, ist der Re-Export von Kraftfahrzeugen. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 5220 Dollar pro Kopf.
Obervolta siehe Burkina Faso
Oman Asien, Seite 16, A5 amtlich Sultanat Oman Staatsform absolute Monarchie Hauptstadt Maskat (30 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 41 Provinzen Fläche 212 547 km2 Bevölkerung 1,4 Millionen Einwohner (=6 je km2) Amtssprache Arabisch Religion moslemisch Nationalfeiertag 18. November Währung 1 Rial Omani (RO) = 100 Baizas Das Sultanat umfaßt den östlichen Teil der Küste der Arabischen Halbinsel; es besteht zum größten Teil aus Wüstengebiet mit der dichtbesiedelten Küstenebene Batina. Es herrscht randtropisches Klima. Das Binnenland ist heiß und trocken, die Küstengebiete weisen jedoch eine Luftfeuchtigkeit von 75 Prozent auf. Maskat zählt zu den heißesten Städten der Erde. Die Bevölkerung wird überwiegend aus Arabern gebildet; als Min-
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Österreich Europa, Seite 15, C5 amtlich Republik Österreich Staatsform parlamentarische Bundesrepublik Hauptstadt Wien (1,5 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 9 Bundesländer Fläche 83 853 km2 Bevölkerung 7,7 Millionen Einwohner (=92 je km2) Amtssprache Deutsch Religionen katholisch (81 Prozent), protestantisch (5 Prozent) Nationalfeiertag 26. Oktober Währung 1 Österreichischer Schilling (S) = 100 Groschen Landesnatur Das im südlichen Mitteleuropa gelegene Land ist durch seine Gebirgslandschaften, Seen, Täler und Kulturdenkmäler ein touristischer Anziehungspunkt. Fast zwei Drittel der Fläche gehören zu den Ostalpen, die als Teil der Zentralalpen vom Westen im Tal des Rheins (Vorarlberg) von der Silvrettagruppe über die Ötztaler Alpen (Wildspitze, 3774 m), Stubaier und Zillertaler Alpen, die Hohen Tauern (Großglockner, 3797 m), die Niederen Tauern, die Kärtner und Steirischen Alpen bis zum Leithagebirge im Osten reichen; vorgelagert sind im Norden die Tuxer, Kitzbühler und Eisenerzer Alpen. Durch Flußtäler (Inn, Enns u. a.) von den Zentralalpen getrennt, schließen sich im Norden die Nördlichen Kalkalpen (Bregenzer Wald, Allgäuer Alpen, Nordtiroler Kalkalpen mit dem Karwendelgebirge, Salzburger Alpen mit dem Steinernen Meer) sowie die Österreichischen Kalkalpen und
die Südlichen Kalkalpen (Gailtaler Alpen, Karnische Alpen, Karawanken) an. Umrahmt von den Österreichischen Kalkalpen liegt das Salzkammergut mit dem Salzachtal und zahlreichen Seen (Wolfgang-, Atter-, Traunsee u. a.). An die Karawanken schließt sich das Klagenfurter Becken (Wörthersee, Ossiacher See) an. Östlicher Ausläufer der Ostalpen ist der Wienerwald am Rande des Wiener Beckens. Ein Viertel der Fläche ist Alpenvorland mit dem 350 km langen Donautal; östlich an Mühl- und Waldviertel fügt sich das landwirtschaftlich stark genutzte Weinviertel an. Mit dem Burgenland im Osten (Neusiedler See) hat Österreich Anteil am Pannonischen Becken; das Grazer Bergland leitet über zum Hochgebirge der Alpen. Das Klima wird geprägt vom Übergang von (atlantisch beeinflußtem) Mitteleuropa zu Kontinentaleuropa mit größeren Temperaturschwankungen, reichlichem Niederschlag, aber auch trockenem Wind; im Alpengebiet ist der Föhn vorherrschend. Bevölkerung Mit etwa 98 Prozent stellen die deutschsprachigen Österreicher den weitaus größten Teil der Einwohner. Als Minderheiten sind Kroaten, Slowenen und Madjaren zu erwähnen. Die Lebenserwartung der österreichischen Bevölkerung beträgt 75 Jahre. Zwei Drittel der Bevölkerung leben im Alpenvorland. Es besteht eine Binnenwanderung von Osten nach Westen. Größere Städte Graz (243 000 Einwohner), Linz (200 000 Einwohner), Salzburg (139 000 Einwohner), Innsbruck (117 000 Einwohner), Klagenfurt (87 000 Einwohner). 169
Wirtschaft Österreichs Wirtschaft nahm Ende der achtziger Jahre einen weiteren Aufschwung. Die Industrie hat mit nahezu 50 Prozent einen hohen Anteil am Bruttosozialprodukt, dessen Durchschnitt für 1989 mit 17 360 Dollar pro Kopf ausgewiesen wurde. Wichtigste Zweige sind die (verstaatlichte) Grundstoffindustrie, der Maschinenbau, die Chemie-, Textil- und Elektroindustrie. Bodenschätze (vor allem Eisenerze, Kupfer, Blei, Braunkohle, Salz, auch Erdöl) werden intensiv genutzt; für die Energiegewinnung wird in den Alpen besonders Wasserkraft eingesetzt. Industrielle Zentren befinden sich im Wiener Becken, im Raum Linz sowie in der Steiermark. Dominierend in der Landwirtschaft sind Kleinbetriebe sowie Genossenschaften. Knapp 20 Prozent der Landesfläche sind Ackerland (Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben, Obst- und Weinbau), etwa 25 Prozent sind Weideland und Gebirgsalmen (Milchwirtschaft). Österreich ist zugleich waldreichstes Land Mitteleuropas. Großen Anteil an der Wirtschaftsleistung hat der Tourismus. Das Verkehrsnetz (Eisenbahn, Straßen, Binnenschiffahrt auf der Donau, Flugverkehr) ist gut ausgestaltet. Insgesamt ist das Land stark mit der bundesdeutschen Wirtschaft verflochten. Wichtigste Außenhandelspartner sind neben Deutschland vor allem Italien, die Schweiz, Großbritannien, die USA, Frankreich, die ehemalige Sowjetunion und Japan. Aktuelle Situation Dem Wirtschaftswachstum und der durch den Fremdenverkehr ausgeglichenen Handelsbilanz standen innenpolitische Affären um illegale Waffengeschäfte gegenüber. Österreich, seit vielen 170
Jahren von einer Koalition der Sozialistischen Partei mit der Österreichischen Volkspartei (zur Zeit unter Bundeskanzler Franz Vranitzky, geboren 1937) regiert, stellte den Antrag auf Mitgliedschaft in der EG.
Österreich: Bundesländer und ihre Hauptstädte Burgenland (Eisenstadt) Kärnten (Klagenfurt) Niederösterreich (St. Polten) Oberösterreich (Linz) Salzburg (Salzburg) Steiermark (Graz) Tirol (Innsbruck) Vorarlberg (Bregenz) Wien (Wien)
Pakistan Asien, Seite 16, B4 amtlich Islamische Republik Pakistan Staatsform parlamentarische Bundesrepublik Hauptstadt Islamabad (236 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 4 Provinzen, 1 Bundesdistrikt Fläche 796 095 km2 Bevölkerung 105,4 Millionen Einwohner (=132 je km2) Amtssprachen Urdu, Englisch sowie regionale Amtssprachen Religionen moslemisch (97 Prozent), hinduistisch, buddhistisch, christlich Nationalfeiertag 23. März Währung 1 Pakistanische Rupie (pR) = lOOPaisa Von Pakistan wird das Gebiet Kaschmir (Staaten Dschammu und Kaschmir, ca. 222 000 km2) beansprucht, das zu einem Teil von Pakistan, zum größeren Teil von Indien besetzt ist.
Landesnatur Das südasiatische Land umfaßt im wesentlichen das Stromgebiet des Indus; Teile dieses Tieflandes sind Pandschab und die Indusebene. Östlich davon schließt sich die Wüste Thar an. Der Norden Pakistans wird von den Gebirgsketten des über 7000 m hohen Hindukusch (Tirich Mir, 7690 m) und dem über 8000 m hohen Karakorum eingenommen. Im Westen hat das Land mit Belutschistan Anteil am Hochland von Iran. Es herrscht subtropisches kontinentales Klima, im Osten des Landes tropisches Monsunklima. Bevölkerung Die überwiegende Mehrzahl der Pakistaner sind Angehörige der indoarische und iranische Sprachen sprechenden Völker (Pandschabi, Sindhi, Urdu sowie Baludschi und Paschtu); außerdem leben in dem Land bengalische und drawidische Minderheitsgruppen sowie etwa 3 Millionen Flüchtlinge aus Afghanistan. Die Lebenserwartung beträgt 59 Jahre; fast 65 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten.
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Größere Städte Karachi (5,1 Millionen Einwohner), Lahore (2,9 Millionen Einwohner), Faisalabad (1,1 Millionen Einwohner), Rawalpindi (806 000 Einwohner), Hyderabad (795 000 Einwohner), Multan (730 000 Einwohner), Gujranwali (597 000 Einwohner), Peshawar (555 000 Einwohner). Wirtschaft Pakistan ist überwiegend ein Agrarstaat; etwa 60 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft (Weizen, Baumwolle, Dattelpalmen, Reis, Mais; außerdem von Bergnomaden betriebene Viehwirtschaft). Wasserkraftreserven werden für die Energieerzeugung genutzt. Erschlossen sind Vorräte an Erdgas, Stein- und Braunkohle, Eisenerzen und auch Erdöl. Der Ausbau der Industrie (Baumwollerzeugnisse, Verarbeitung von Nahrungsgütern, Eisen-, Stahl- und Zementwerke, metallverarbeitende Betriebe) wurde beschleunigt. Das Bruttosozialprodukt betrug 1989 nur 370 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelspartner waren vor allem Japan, die USA, Deutschland, Großbritannien, Italien und auch Hongkong. Aktuelle Situation Blutige Unruhen zwischen rivalisierenden Volksgruppen der Sindhis, zunehmende Korruption im Regierungsapparat, hohe Auslandsschulden prägten das innenpolitische Klima 1990/91 in Pakistan; die erst seit Ende 1988 amtierende Regierung (mit Ministerpräsidentin Benazir Bhutto) mußte zurücktreten, derzeit amtiert als Regierungschef Nawaz Sharif (geboren 1949). Außenpolitisch belastete der Konflikt um Kaschmir weiterhin die Beziehungen zum Nachbarstaat Indien; vereinbart wurde eine Waffenstillstandslinie.
Palau Ozeanien, Seite 21, A3 amtlich Republik Palau Staatsform Präsidialrepublik, in „freier Assoziierung" mit den USA Hauptstadt Koror (7700 Einwohner) Fläche 458 km2 Bevölkerung 15 000 Einwohner (=32 je km2) Amtssprachen Mikronesische Dialekte und Englisch Religionen protestantisch, katholisch Nationalfeiertag 29. Januar Währung USA-Währung Zu der im Westpazifik, nördlich von Indonesien und östlich der Philippinen gelegenen Inselrepublik (auch als Belau bezeichnet) gehören 241 Inseln, von denen nur 11 bewohnt sind; die größte ist Babalthuap (404 km2). Hier leben zum größten Teil Mikronesier. Offiziell steht das Land noch unter US-amerikanischer Treuhandverwaltung; das im Jahr 1982 ausgehandelte Assoziierungsabkommen wurde bei Volksabstimmungen mehrfach abgelehnt. Die Wirtschaft, wesentlich durch US-Hilfsgelder finanziert, ist weitgehend auf Selbstversorgung orientiert; exportiert werden Kopra, Fische und Muscheln, vor allem nach den USA und Japan.
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Wirtschaft Panamas Wirtschaft wird von Geschäften mit der Kanalzone (Dienstleistungen, Fremdenverkehr) sowie Einkünften aus der großen Handelsflotte bestimmt. Fast die Hälfte der Erwerbstätigen arbeitet in der Landwirtschaft (Bananen, Kaffee); es existiert eine auf Lebensmittel ausgerichtete verarbeitende Industrie. Etwa 60 Prozent der Nahrungsmittel müssen importiert werden, weite Flächen des Landes sind bisher unerschlossen. Erdölprodukte, Bananen, Rohzucker, Garnelen, Fisch und Kaffee werden exportiert. Das Straßennetz ist über 8900 km lang. Die Küstenschiffahrt ist wichtig für die Versorgung der karibischen Küste und für den Darien.
Panama Mittelamerika, Seite 19. E5 amtlich Republik Panama Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Panama (390 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 9 Provinzen, 1 Territorium Fläche 77 082 km2 (davon 1432 km2 Kanalzone, unter US-Verwaltung) Bevölkerung 2,3 Millionen Einwohner (=30 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (92 Prozent) Nationalfeiertag 3. November Währung 1 Baiboa (B) = 100 Centesimos
Aktuelle Situation Die seit dem Sommer 1989 amtierende Regierung (unter Präsident Guillermo Endara, geboren 1936) versucht, die Wirtschaftskrise des Landes zu überwinden; dazu verlangt sie finanzielle Hilfe von den USA zur Beseitigung der Folgen der Intervention von 1987. Der 1977 geschlossene Vertrag mit den USA sieht die Übergabe der Kanalzone schrittweise bis zum Jahre 1999 vor.
Landesnatur Dieses mittelamerikanische Land liegt auf dem schmälsten Teil der Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika. Es umfaßt größtenteils Flach- und Hügelland (bis 700 m hoch) sowie mehrere Gebirgsketten vulkanischen Ursprungs (Chiriqui, 3478 m). Die pazifische Küste ist reich gegliedert. Durchzogen wird das Land von dem 1914 fertiggestellten, knapp 82 km langen und teilweise bis zu 300 m breiten Panamakanal, der als Seekanal Atlantik und Pazifik verbindet (Durchfahrtzeit 7 bis 8 Stunden). In Panama herrscht feuchtes, mäßiges Klima. Bevölkerung Über 50 Prozent der Einwohner sind Mestizen, weitere 20 Prozent Schwarze und Mulatten, 10 Prozent Indianer und 10 Prozent Weiße. Die schwarze Bevölkerung spricht vorwiegend Englisch; teilweise verbreitet sind indianische Dialekte. Darien und die karibische Region sind nur sehr dünn besiedelt.
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Paraguay
Papua-Neuguinea Ozeanien, Seite 21, B3 amtlich Unabhängiger Staat Papua-Neuguinea Staatsform parlamentarische Monarchie im Commonwealth Hauptstadt Port Moresby (153 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 19 Provinzen Fläche 462 840 km2 Bevölkerung 4 Millionen Einwohner (=9 je km2) Amtssprache Englisch Religionen christlich (65 Prozent), Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 16. September Währung 1 Kina (K) = 100 Toea Der Inselstaat liegt im Pazifik nordöstlich von Australien; zu ihm gehören der Ostteil der Insel Neuguinea, die D'EntrecasteauxInseln, der Lousiadearchipel, der Bismarckarchipel sowie einige der nördlichen Salomoneninseln. 97 Prozent der Bevölkerung sind Melanesien die rund 750 Stämmen angehören und teilweise fern jeder Zivilisation im schwer zugänglichen Bergland leben; es gibt chinesische und europäische Minderheiten. Etwa 50 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Das seit 1975 unabhängige Land ist stark landwirtschaftlich orientiert, verfügt teilweise über eine auf die Nutzung der Bodenschätze (Kupfer, Silber, Gold) ausgerichtete Industrie. Wichtige Außenhandelspartner sind Deutschland, Japan, Australien und Großbritannien. Für Papua-Neuguinea ist vor allem die Küstenschiffahrt sehr wichtig.
Südamerika, Seite 20, C4 amtlich Republik Paraguay Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Asunciön (729 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 19 Departamentos und die Hauptstadt Fläche 406 752 km2 Bevölkerung 4 Millionen Einwohner (= 10 je km2) Amtssprachen Spanisch, Guarani Religion katholisch (ca. 90 Prozent) Nationalfeiertag 14. Mai Währung 1 Guarani (G) = 100 Centimos Landesnatur Der südamerikanische Binnenstaat wird durch den Rio Paraguay in 2 Landesteile getrennt. Ostparaguay (Oriental) ist ein Tafel- und Zwischenstromland mit Ausläufern des Brasilianischen Berglandes; Westparaguay (Occidental) ist eine Ebene, die in Lagunen und Sumpfgebiete übergeht; der Rio Paraguay (2200 km lang) neigt zu Überschwemmungen. Es herrscht teils tropisches, teils subtropisches Klima mit heißem Sommer und kühlem Winter; entsprechend den klimatischen Bedingungen gibt es großflächige immergrüne Regenwälder. Bevölkerung Etwa 95 Prozent der Einwohner sind Mestizen indianischer und spanischer Abstammung; als Minderheiten leben in Paraguay Weiße (darunter etwa 30 000 Deutschstämmige), Japaner und Koreaner; etwa 500 000 bis 800 000 Paraguayaner leben im Ausland. Fast die Hälfte der Bevölkerung wohnt in Städten. 174
Wirtschaft Paraguay ist ein wenig entwickeltes Agrarland; nur etwa 5 Prozent der Landesfläche werden bebaut (Baumwolle, Jute, Sojabohnen). Naturweiden dienen der Viehzucht (vor allem Rinder). Die nur wenig entwickelte Industrie ist auf Lebensmittelverarbeitung und Textilherstellung spezialisiert. Exportiert werden Fleisch und Fleischwaren, Ölsaaten, Holz, Baumwolle, Ölkuchen, ätherische Öle, Tabak und Rinderhäute. Importiert werden sowohl Nahrungsgüter als auch Brennstoffe und Industriewaren. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 1030 Dollar pro Kopf. Wichtigste Außenhandelspartner sind Brasilien, Argentinien, die USA, Algerien, Japan und die Schweiz. Das Straßennetz ist rund 13 000 km lang, die Strecke der Eisenbahn 376 km. Wichtigster Hafen ist Asunciön. Der internationale Flughafen befindet sich in der Nähe der Hauptstadt. Aktuelle Situation Nach dem Sturz der Militärdiktatur unter Alfredo Stroessner (1954-1989) versucht die Regierung (unter Präsident Andres Rodriguez) Reformen zur weiteren Demokratisierung. Große wirtschaftliche Probleme sind die hohe Auslandsverschuldung und die somit defizitäre Leistungsbilanz.
Peru Südamerika, Seite 20, A3 amtlich Republik Peru Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Lima (5,8 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 25 Departamentos Fläche 1285 216 km2 Bevölkerung 21,3 Millionen Einwohner (=17 je km2) Amtssprachen Spanisch, Quechua Religionen katholisch (95 Prozent), protestantisch, Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 28. Juli Währung 1 Inti (I) = 100 Centimos Landesnatur Das drittgrößte südamerikanische Land liegt südlich des Äquators. Hinter der rund 2300 km langen Pazifikküste erstreckt sich eine bis zu 150 km breite wüstenähnliche Costa, die bis zu den Anden auf eine Höhe von 1700 m ansteigt; in dieser trockenen Landschaft liegt die Hauptstadt Lima. Die Sierra, das Kordillerenland, ist als zweite Großlandschaft die Heimat der Inka. Die westlichen Kordilleren (etwa 5000 m hoch) tragen die höchsten vergletscherten Berge der tropischen Anden. Im mittleren Landesteil vereinigen sich Ost-, Zentralund Westkordillere im Nudo de Cerro de Pasco (4000 m). Im Osten Perus leiten Quellflüsse des Amazonas zum Amazonastiefland über. Im Süden beherrscht die Cordillera Real mit dem Titicacabecken die Landschaft (Titicacasee, 6900 km2). Weite Teile des Landes sind vom tropischen Regenwald bedeckt. Es herrscht tropisches Kli175
ma. Im Andenhochland fallen im Sommer Niederschläge, die für den Regenfeldbau ausreichen. Bevölkerung Fast die Hälfte der Einwohner Perus sind Indianer, etwa 33 Prozent Mestizen, über 10 Prozent Weiße (meist spanischer Abstammung); außerdem leben in dem Land Minderheiten von Schwarzen, Mulatten, Japanern und Chinesen. Über 60 Prozent der Bevölkerung leben im Andengebiet, ca. 35 Prozent im Küstenland. Im Ballungsraum Lima leben 20 Prozent der Gesamtbevölkerung, zum Teil in großen Sumpf gebieten. Es besteht Schulpflicht vom 7. bis 16. Lebensjahr, die jedoch nicht überall durchgeführt wird. Peru verfügt über 35 Universitäten, davon die älteste in ganz Südamerika. Die Lebenserwartung beträgt 65 Jahre. Das Bevölkerungswachstum ist mit 2,6 Prozent relativ hoch. Größere Städte Arequipa (572 000 Einwohner), Trujillo (476 000 Einwohner), Callao (445 000 Einwohner).
delspartner sind die USA, Deutschland und Japan. Das Eisenbahnnetz ist 2700 km lang, das Straßennetz 65 600 km. Wichtigster Abschnitt ist die Carretera Panamericana mit 3400 km. Bedeutende Seehäfen sind Callao, Matarami, Talara, San Juan und Ho. Binnenschiffahrt ist auf dem Citicasee möglich sowie im Amazonasgebiet. Ein internationaler Flughafen befindet sich in Lima. Aktuelle Situation 1990 lebten 60 Prozent der Bevölkerung am Rand oder unterhalb der Armutsgrenze; über 60 Prozent der Erwerbstätigen waren arbeitslos. Die Überwindung der schweren Wirtschaftskrise sowie die Bekämpfung des Terrors der maoistischen Guerillabewegung (die noch weite Teile Perus kontrolliert) sind oberstes Ziel der gegenwärtigen Regierung (mit Staatspräsident Alberto Kenya Fujimori, geboren 1938). Gleichzeitig soll die hohe Inflationsrate im Interesse der Staatsfinanzen gesenkt werden.
Wirtschaft Früher prägte die Landwirtschaft weitgehend die ökonomische Situation des Landes (Anbau von Baumwolle, Zuckerrohr, Kakao, Kaffee, Getreide und Mais, illegal auch Coca). Heute bestimmt zunehmend die industrielle Verwertung der reichhaltigen Bodenschätze die Wirtschaft (Kupfer, Zink, Blei, Erdöl, Wismut, Silber, Gold, Wolfram). Außerdem wurden verarbeitende Betriebe für Nahrungsgüter, Leder, Holz und Baumwolle geschaffen. Von Bedeutung ist die Fischwirtschaft. Das Bruttosozialprodukt wurde für 1989 mit 1090 Dollar pro Kopf ausgewiesen. Wichtige Han176
Philippinen Asien, Seite 16, E5 amtlich Republik der Philippinen Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Manila (1,7 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 13 Regionen Fläche 300 000 km2 Bevölkerung 58,7 Millionen Einwohner (= 196 je km2) Amtssprache Pilipino (von Tagalog abgeleitet) Religionen katholisch (84 Prozent), protestantisch (4 Prozent), moslemisch (5 Prozent) Nationalfeiertag 12. Juni Währung 1 Philippinischer Peso (P) = 100 Centavos Landesnatur Das Land umfaßt rund 7100 Inseln im Malaiischen Archipel; die 11 größten Inseln, darunter Luzön (105 710 km2, mit der Hauptstadt Manila) und Mindanao (94 600 km2), belegen über 90 Prozent der Gesamtfläche. Fast alle größeren Inseln haben nur eine schmale Küste; dominierend sind von Korallenriffen gesäumte Felsküsten und gebirgige (Vulkan-) Landschaften. Höchste Erhebungen sind der Apo auf der Insel Mindanao (2953 m) und der Pulog auf Luzön (2928 m). Das tropische Klima wird vom Monsun beeinflußt. Vorherrschend ist tropischer Regenwald; in den Gebirgen gibt es Laubmisch- und Kiefernwälder. Bevölkerung Auf den Inseln leben überwiegend jungmalaiische Filipinos, daneben Angehörige altindonesischer Bergvölker so-
wie als Minderheiten Chinesen, Negritos und etwa 15 000 US-Amerikaner. Die Lebenserwartung Hegt bei 63 Jahren; etwa 12 Prozent der philippinischen Bevölkerung sind Analphabeten. Größere Städte Quezon City (1,3 Millionen Einwohner, teilweise Hauptstadt), Davao (611 000 Einwohner), Cebu (552 000 Einwohner), Caloocan (525 000 Einwohner), Zamboanga (379 000 Einwohner), Pasay (321 000 Einwohner). Wirtschaft In dem hoch auslandsverschuldeten Land lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Wichtiger Erwerbszweig ist die Landwirtschaft (Reis, Mais, Bananen, Kokospalmen, Zuckerrohr); auch die ausgedehnten Wälder liefern Holz für den Export. Bedeutungsvoll ist die Fischerei. Die reichen Bodenschätze (unter anderem Kupfer, Gold, Silber, Eisenerze, Blei, Zink), vor allem die großen Mangan- und Chromerzlager auf Luzön, werden intensiv genutzt. Es existieren verarbeitende Industriebetriebe (besonders um Manila) für Zucker, Kokosöl, Tabak sowie für Textilien und elektronische Geräte. Das Bruttosozialprodukt erreichte 1989 einen Durchschnitt von 710 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelspartner sind die USA, Japan und Singapur. Aktuelle Situation Eine komplizierte wirtschaftliche Situation sowie Konflikte mit der moslemischen Bevölkerungsminderheit führten wiederholt zu Rebellion und Putschversuchen gegen die amtierende Präsidentin Corazon Aquino (geboren 1933). Mit Notstandsgesetzen versucht ihre Regierung, innenpolitische Probleme zu lösen. 177
Polen Europa, Seite 15, D4 amtlich Republik Polen Staatsform Republik Hauptstadt Warschau, poln.: Warszawa (1,6 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 49 Woiwodschaften Fläche 312 677 km2 Bevölkerung 37,9 Millionen Einwohner (= 123 je km2) Amtssprache Polnisch Religionen katholisch (über 90 Prozent), protestantisch Nationalfeiertag 3. Mai Währung 1 Zloty (ZI) = 100 Groszy Landesnatur Polen ist zu über 90 Prozent seines Territoriums ein landschaftlich abwechslungsreiches, flaches Land im Übergang von Mittel- zu Osteuropa. Es unterteilt sich in mehrere geographische Zonen: im Süden die Region der Karpaten (mit den Beskiden, einem Teil der Hohen Tatra, Rysy, 2499 m, und dem Karpatenvorland), das Subkarpatenbecken (mit dem Becken von Oswiecim und Sandomierz und der Kraköwer Pforte), die mittlere Region mit der Wyzyna Slaska (Oberschlesische Platte), den Sudeten (Sniezka, 1602 m) und dem Czestochowaer Jura, die Region der Urstromtäler (mit etwa der Hälfte der Landesfläche; hier im Zentrum des Landes liegt die Hauptstadt Warschau), im Norden die Region der Seenplatten (unter anderem mit den Masurischen Seen) und die Zone der Küstenniederungen mit dem Mündungsgebiet der Wisla (Weichsel) bei der Bucht von Gdansk sowie der Halbinsel Hei. Längster Fluß ist die Wisla
(1090 km); die polnische Ostseeküste zwischen Odermündung (Inseln Wolin beziehungsweise Usedom) und Wislanehrung ist etwa 580 km lang. Polen liegt im Übergangsbereich zwischen atlantischem und kontinentalem Klima. Bevölkerung Zum weit überwiegenden Teil (99 Prozent) besteht die Bevölkerung aus Polen; als Minderheiten leben in dem Land unter anderem Deutsche (500 000 bis 1 Million), Ukrainer, Belorussen, Slowaken, Russen, Litauer sowie Sinti und Roma. Die Lebenserwartung Hegt bei 72 Jahren. Etwa 60 Prozent der Einwohner leben in Städten. Größere Städte Lodz (852 000 Einwohner), Krakow (Krakau, 744 000 Einwohner), Wroclaw (Breslau, 637 000 Einwohner), Poznan (Posen, 587 000 Einwohner), Gdansk (Danzig, 462 000 Einwohner), Szczecin (Stettin, 410 000 Einwohner), Bydgoszcz (Bromberg, 378 000 Einwohner), Katowice (Kattowitz, 366 000 Einwohner), Lublin (340 000 Einwohner). Wirtschaft Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die polnische Industrie intensiv ausgebaut; ihr Anteil am Bruttosozialprodukt liegt bei 60 Prozent. Industrielles Zentrum des Landes ist das südliche Polen (Krakow, Opole, Czestochowa) mit teilweise moderner Eisen- und Stahlindustrie, Maschinenbau, Energiewirtschaft, Fahrzeugbau, Chemie- und Textilbetrieben. Reichlich vorhandene Bodenschätze (darunter auch Erdöl und Erdgas, vor allem Kohle, Eisenerze, Blei, Zink sowie Salze) dienen vorrangig der eigenen Industrie. Nahezu ein Viertel der Landesfläche ist Ackerland (Kartoffeln, Ge178
treide, Hackfrüchte), ein Drittel sind Wiesen und Weiden, fast 8 Prozent Wald. Das Bruttosozialprodukt wurde für 1989 mit 1760 Dollar pro Kopf ausgewiesen. Bedeutende Außenhandelspartner waren bisher neben der damaligen Sowjetunion und weiteren Ostblockstaaten vor allem Deutschland, Frankreich und die USA. Wirtschaftspolitische Fehlentscheidungen führten zu hoher Inflationsrate und außerordentlich großer Auslandsverschuldung. Aktuelle Situation Bereits Anfang 1989 leitete die damalige polnische Regierung die politische und ökonomische Umgestaltung des bisherigen sozialistischen Gesellschaftssystems ein. Das Programm zur Sanierung der Wirtschaft und zur Einführung marktwirtschaftlicher Strukturen führte zur Streichung staatlicher Subventionen, zur Schließung vieler Betriebe und erhöhte die Arbeitslosigkeit. Die amtierende Regierung (unter Ministerpräsident Jan Olszewski) sucht Lösungswege aus der Krise und setzt dabei auf verstärkte Kooperation mit Westeuropa.
Portugal Europa, Seite 15, A5 amtlich Portugiesische Republik Staatsform parlamentarische Republik Hauptstadt Lissabon (808 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 18 festländische und 4 Insel-Distrikte Fläche 92 389 km2 Bevölkerung 10,3 Millionen Einwohner (=111 je km2) Amtssprache Portugiesisch Religion katholisch (97 Prozent) Nationalfeiertag 10. Juni Währung 1 Escudo (Esc) = 100 Centavos Zur portugiesischen Republik gehört auch ein Überseegebiet: das auf chinesischem Territorium gelegene Macao (ca. 17 km2, 429 000 Einwohner). Landesnatur Portugal umfaßt den westlichen Rand, nur ein Fünftel der Iberischen Halbinsel am Atlantischen Ozean. Der nördliche Landesteil ist reich gegliedertes Bergland (um 1500 m hoch); das Portugiesische Scheidegebirge erreicht in der Serra da Estrela (1991 m) seine größte Höhe. Südportugal wird von Rumpfgebirgen (bis 700 m hoch) und steppenartigen Niederungen mit einer Schwemmlandküste gekennzeichnet. Die Täler des Duoro und die Tejoebene sind fruchtbares Agrarland. Das ozeanisch geprägte Klima bringt milde, regenreiche Winter. Als „anliegende Inseln" gehören zum Staatsgebiet die im Atlantischen Ozean gelegenen Inselgruppen der:
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- Azoren (2344 km2, 252 000 Einwohner, Hauptstadt: Ponta Delgada) und - Madeira (796 km2, 253 000 Einwohner, Hauptstadt: Funchal). Beide Gebiete haben einen Autonomiestatus. Die Azoren und Madeira sind vulkanischen Ursprungs. Bevölkerung Das Staatsvolk besteht überwiegend aus Portugiesen, einschließlich der etwa 700 000 Flüchtlinge (Retornados) aus den ehemals portugiesischen Kolonien; es gibt kleine afrikanische Minderheiten. Ein Drittel der Bevölkerung lebt in Städten, allein 12 Prozent in den beiden größten Städten Lissabon und Porto (327 000 Einwohner). Die Lebenserwartung liegt bei 74 Jahren. Mit 16 Prozent ist der Anteil der Analphabeten noch relativ hoch, obwohl allgemeine Schulpflicht von 7 bis 14 Jahren besteht. Portugal verfügt über 78 Hochschulen. Portugal hat die höchste Auswanderungsquote in Europa. Wirtschaft Obwohl mittlerweile 36 Prozent der Erwerbstätigen in der Industrie beschäftigt sind, prägt die Landwirtschaft noch immer die ökonomische Situation des Landes (Weizen- und Maisanbau, Weinbau). Die Waldnutzung ist stark ausgeprägt (Korkproduktion, Harzgewinnung). Auch die Fischereiindustrie hat große Bedeutung. Das an Bodenschätzen (Eisenerze, Uran, Wolfram, Zinn) reiche Land ist noch ungenügend industriell erschlossen, obwohl seit den sechziger Jahren vor allem bei Lissabon und Porto eine Eisen- und Stahlindustrie aufgebaut wurde. Ein traditioneller Wirtschaftszweig ist die Textilindustrie. Portugal führt Rohöl, Getreide, Eisen und Stahl, sowie Ma-
schinen und Geräte ein. Exportiert werden unter anderem Bekleidung und Garne, Maschinen und Geräte, Wein, Korkwaren, Zellstoff, Schmucksteine und Perlen sowie Fisch- und Gemüsekonserven. Unzureichend ist die Stromerzeugung entwickelt, was auch den Ausbau der Verkehrswege (Eisenbahnnetz) beeinträchtigt. Das Eisenbahnnetz hat eine Länge von 3600 km, das Straßennetz von 54 700 km. Haupthäfen sind Lissabon und Porto. In Lissabon ist ein internationaler Flughafen, der auch beim Fremdenverkehr eine große Rolle spielt, zumal dieser ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 4260 Dollar pro Kopf. Wichtigste Handelspartner sind vor allem Spanien, Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Italien. Aktuelle Situation Mit ihrem marktwirtschaftlichen Kurs wollen die regierenden Sozialdemokraten (unter Ministerpräsident Anibal Cavaco Silva, geboren 1939) das Land zu einem modernen Industriestaat umgestalten. Dabei stehen die Reprivatisierung verstaatlichter Unternehmen, der Abbau der Arbeitslosigkeit und die Begrenzung der hohen Inflationsrate im Vordergrund.
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Bleierze, Kaolin) geprägt. Der Eigenbedarf an Nahrungsmitteln kann im Land nicht ausreichend gedeckt werden. Industrie- und landwirtschaftliche Erzeugnisse werden hauptsächlich in die USA ausgeführt. Das Straßennetz ist gut ausgebaut. In San Juan befindet sich der Haupthafen sowie ein internationaler Flughafen.
Puerto Rico Mittelamerika, Seite 19, Cl amtlich Commonwealth of Puerto Rico Staatsform autonomer Staat innerhalb der USA Hauptstadt San Juan (439 000 Einwohner) Fläche 8897 km2 Bevölkerung 3,6 Millionen Einwohner (= 405 je km2) Amtssprachen Spanisch, Englisch Religion katholisch (überwiegend) Währung USA-Währung Das mit den USA assoziierte Land liegt auf der gleichnamigen Insel der Großen Antillen in der Karibik. Die Insel wird von einer Gebirgskette geprägt, die die Insel in ihrer Längsrichtung durchzieht. An diese schließen sich im Norden und Süden Bergländer an, die sich zu schmalen Küstenebenen senken. Das Klima ist tropisch, im Norden und Osten sehr regnerisch und feucht, im Süden trockener. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung sind Weiße, die übrigen Farbige und Mischlinge; alle Bewohner sind USA-Bürger, jedoch ohne Stimmrecht bei Wahlen. Nach 1945 wurde durch eine große Auswanderungswelle nach New York das Bevölkerungswachstum eingeschränkt. Amtssprachen sind Spanisch und Englisch. Es herrscht allgemeine Schulpflicht, trotzdem werden 3 Prozent der Kinder nicht unterrichtet. In Puerto Rico gibt es 8 Colleges und 3 Universitäten. Die Wirtschaft des Inselstaates wird von landwirtschaftlichen Produkten (Zuckerrohr, Kaffee, Tabak, Zitrusfrüchte) sowie vom Bergbau (Gold, Silber, Mangan- und
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Rhodesien siehe Simbabwe
Rumänien Europa, Seite 15, D5 amtlich Republik Rumänien Staatsform Republik Hauptstadt Bukarest (2 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung Municipium Bukarest und 40 Kreise Fläche 237 500 km2 Bevölkerung 23,2 Mi'lionen Einwohner (=98 je km2) Amtssprache Rumänisch Religionen rumänisch-orthodox (80 Prozent), katholisch (6 Prozent) Nationalfeiertag 23. August Währung 1 Leu = 100 Bani Landesnatur Geprägt wird das südosteuropäische Land vom hügeligen Transsilvanischen Hochland (bis 800 m hoch), das vom Karpatenbogen (Moldoveanu, 2543 m) umschlossen wird. Nordwestlich schließt sich die Theißebene an, die nach Ungarn überleitet. Südlich der Karpaten erstreckt sich das fruchtbare Donautiefland der Walachei; das
sumpfige Donaudelta führt zur Schwarzmeerküste. Östlich der Donau reicht das Tafelland der Dobrudscha bereits nach Bulgarien. Das gemäßigt kontinentale Klima, mit leichtem Mittelmeereinfluß an der Küste, kennt regionale Unterschiede. Bevölkerung Etwa 90 Prozent der Einwohner sind Rumänen. Größte Minderheiten sind die Ungarn (etwa 1,7 Millionen), ferner Deutsche (in Siebenbürgen und im Banat), Roma, Ukrainer, Serben, Kroaten, Bulgaren, Russen und Slowaken. Die Lebenserwartung liegt bei 70 Jahren. Jeder zweite Einwohner lebt in der Stadt Größere Städte Bras,ov (Kronstadt, 352 000 Einwohner), Constanta (333 000 Einwohner), Timisoara (Temeschburg, 325 000 Einwohner), CIuj-Napoca (Klausenburg, 310 000 Einwohner), Iasi (313 000 Einwohner), Galati (295 OOo' Einwohner), Craiova (282 000 Einwohner), Ploiesti (228 000 Einwohner), Bräila (236 000 Einwohner), Oradea (201 000 Einwohner). Wirtschaft Rumänien entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Indu182
strie-Agrar-Staat; mit etwa 40 Prozent ist die Industrie am (insgesamt schwachen) Nationaleinkommen beteiligt. Grundlage der Industriealisierung waren die reichen Bodenschätze, besonders Erdöl (bis 1976 2. Platz in Europa). Ausgebaut wurden die Eisen-, Stahl- und Metallindustrie, der Maschinenbau und die Verarbeitungsindustrie, ebenso die Energieversorgung (große Wasserkraftwerke, zum Beispiel am „Eisernen Tor" der Donau). In der Landwirtschaft wurden der Getreideanbau und die Viehwirtschaft stark entwickelt; etwa 60 Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt. Plan wirtschaftliche Fehleinschätzungen, unzureichende Mechanisierung der Agrarproduktion, teilweise veraltete Industrieanlagen sowie Importkürzungen führten zu volkswirtschaftlichen Verlusten und 1989/90 zu einer desolaten Situation. Das durchschnittliche Bruttosozialprodukt wurde für 1989 noch mit 1670 Dollar pro Kopf angegeben. Wichtigste Außenhandelspartner waren bis heute vor allem die ehemalige Sowjetunion, andere RGW-Länder, Deutschland, die USA, Italien und Iran. Aktuelle Situation Nach dem Sturz der Ceausescu-Diktatur (Ende 1990) und dem Wahlsieg der Front zur nationalen Rettung (mit Präsident Ion Iliescu, geboren 1930, und Ministerpräsident Petre Roman, geboren 1946) wurde der begonnene Demokratisierungsprozeß fortgesetzt, der auch zu marktwirtschaftlichen Strukturen führen soll. Die desolate ökonomische Lage komplizierte die angespannte innenpolitische Situation, die durch den Nationalitätenkonflikt zwischen Rumänen und Einwohnern ungarischer Abstammung erschwert wurde.
Rußland Europa/Asien, Seite 15/16 amtlich Russische Föderation Staatsform föderative Republik (GUS) vorerst 18 Republiken Hauptstadt Moskau (8,6 Millionen Einwohner) Fläche 17 075 400 km2 Bevölkerung 137,5 Millionen Einwohner (=8 je km2) Amtssprache Russisch Währung 1 Rubel (Rbl) = 100 Kopeken Landesnatur Das in Europa und Asien gelegene Land, mit 76 Prozent der Fläche und 54 Prozent der Bevölkerung ehemals größte Teilrepublik der Sowjetunion, reicht von der Ostsee und dem Osteuropäischen Flachland über 9000 km bis zum Stillen Ozean. Der Ural (bis 1800 m hoch) trennt die osteuropäische Ebene vom sibirischen Tiefland und bildet die Grenze zwischen beiden Kontinenten. Im südlichen Landesteil hat Rußland mit dem Kaukasus (Elbrus, 5642 m) die höchste Erhebung und mit der Kaspi-Senke im Wolgadelta die tiefste Stelle. Im Norden sind dem Festland zahlreiche Inseln und Archipele vorgelagert. Etwa 60 Prozent des Landes gehören zur Waldzone, 25 Prozent werden von Tundra, Sümpfen, Seen und Gebirge bestimmt. Es herrscht überwiegend kontinentales Klima, im Norden teilweise arktisches, im Süden auch subtropisches Klima. Bevölkerung In Rußland leben etwa 100 Völker beziehungsweise Nationalitäten. Etwa 83 Prozent der Bewohner sind Russen, knapp 4 Prozent Tataren, 3 Prozent Ukrai183
ner, 2 Prozent Tschuwaschen; rund 60 Prozent leben in Städten. Im europäischen Teil leben etwa 102 Millionen, im asiatischen Teil rund 36 Millionen Einwohner. Größere Städte St. Petersburg (früher Leningrad, 4,8 Millionen Einwohner), Nischni Nowgorod (früher Gorki, 1,4 Millionen Einwohner), Nowosibirsk (1,3 Millionen Einwohner), Samara (früher Kuibyschew, 1,3 Millionen Einwohner), Jekaterinburg (früher Swerdlowsk, 1 Million Einwohner), Tscheljabinsk (1 Million Einwohner), Kasan (1 Million Einwohner), Perm (1 Million Einwohner), Omsk (1 Million Einwohner), Rostow am Don (983 000 Einwohner), Wolgograd (970 000 Einwohner), Saratow (900 000 Einwohner).
Großobjekte (Baikal-Amur-Magistrale, Nordsibirische Eisenbahn) erweitert. Aktuelle Situation Die 1917 begründete Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (RSFSR) schloß sich 1922 mit der Ukraine, Weißrußland sowie der Transkaukasischen SFSR zur Sowjetunion zusammen. 1991 erklärte sich die Russische Föderation unter ihrem Präsidenten Boris Jelzin (geboren 1931) zum Rechtsnachfolger der ehemaligen Sowjetunion und bildete gemeinsam mit 10 weiteren Unionsrepubliken die „Gemeinschaft Unabhängiger Staaten" (GUS).
Wirtschaft Maschinen-, Ausrüstungs- und Anlagenbau prägten weitgehend die Industrie, gefolgt von Kohle- und Erdölförderung, von Chemie-, metallurgischer, elektrotechnischer und Holz- sowie Nahrungsgüterindustrie. Reichhaltige Bodenschätze (besonders Kohle, Erdöl, Erdgas, Torf, Eisenerze, Kupfer und andere Metalle sowie Salze) begünstigten die industrielle Entwicklung. An der Industrieproduktion der ehemaligen Sowjetunion hatte Rußland einen Anteil von rund 60 Prozent. Etwa 13 Prozent der Landesfläche können landwirtschaftlich genutzt werden, überwiegend als Ackerland (Getreide, Futterpflanzen, Kartoffeln) und für die Viehzucht (Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen). Wertvollste Agrargebiete sind die zentrale Schwarzerdezone, Nordkaukasien und der südliche Teil Westsibiriens. Das Verkehrsnetz (Eisenbahn, Straßen, Wasserwege) wurde durch 184
Russische Föderation: Republiken und ihre Hauptstädte Baschkirien (Ufa)
Tschuwaschien (Tscheboksary)
Burjatien (Ulan-Ude)
Tuwinien (Kysyl)
Dagestan (Machatschkala)
Udmurtien (Ishewsk)
Jakutien (Jakutsk)
Adygeja (Maikopp)
Kabardino-Balkarien (Naltschik)
Chakassien (Abakan)
Kalmykien (Elista)
Berg-Altai (Barnaul)
Karelien (Petrosawodsk)
Karatschaijewo-Tscherkessien (Tscherkessk)
Komi (Syktywkar) bisher nicht zur Föderation gehörend:
Mari (Joschkar-Ola)
Mordwinien (Saransk) Tatarien (Kasan) Tschetschenien (Grosny) Nord-Ossetien (Ordshonikidse, früher: Wladikawkas)
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Rwanda
Wirtschaft Das Agrarland produziert vor allem Kaffee, Tabak, Baumwolle und Ölfrüchte; durch Kultivierungsprojekte wurde neuer Boden für die landwirtschaftliche Nutzung gewonnen. Von den vorhandenen Bodenschätzen wird zunehmend Wolfram und Zinn abgebaut. Eine verarbeitende Industrie ist für Lebensmittel und Konsumgüter vorhanden. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 320 Dollar pro Kopf. Wichtige Außenhandelspartner sind Belgien, Frankreich, Deutschland, Kenia, Tansania, Japan und die USA.
Afrika, Seite 17, D4 amtlich Republik Rwanda Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Kigali (155 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 10 Präfekturen Fläche 26 338 km2 Bevölkerung 6,8 Millionen Einwohner (= 258 je km2) Amtssprachen Französisch, Kinyarwanda Religionen katholisch (50 Prozent), protestantisch (12 Prozent), moslemisch (9 Prozent), Anhänger von Naturreligionen (23 Prozent) Nationalfeiertage 1. Juli, 5. Juli Währung 1 Rwanda-Franc (F.Rw.) = 100 Centimes
Aktuelle Situation Die Wirtschaft des Landes wird durch verfallende Weltmarktpreise für Kaffee stark beeinflußt. Für etwa 80 Prozent der Erwerbstätigen ist die Landwirtschaft nach wie vor wichtigster Wirtschaftszweig. Durch das hohe Bevölkerungswachstum gehört Rwanda zu den dichtest besiedelten afrikanischen Ländern.
Landesnatur Das ostafrikanische Land ist im wesentlichen Hochland, das in Niederrwanda eine Höhe bis zu 1800 m erreicht, in Hochrwanda am östlichen Teil des Zentralafrikanischen Grabens zwischen 2000 m und 3000 m, in den Virungabergen bis 4500 m Höhe. Am Grabenrand befindet sich der Kiwusee (2650 km2). Trotz der Nähe zum Äquator herrscht wegen der großen Höhe relativ kühles Klima; es gibt trockene Savanne und Bergwälder. Bevölkerung Der überwiegende Teil der Einwohner sind Angehörige der Bantustämme (vor allem Bahutu); teilweise leben auch Pygmäen in Rwanda. Als Minderheiten sind Europäer (vor allem Belgier) sowie Inder und andere Asiaten ansässig. Nahezu 50 Prozent der Bewohner sind Analphabeten. Die Lebenserwartung der Bevölkerung liegt bei 49 Jahren.
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Sahara Afrika, Seite 17, A2 amtlich Demokratische Arabische Republik Sahara (DARS) Staatsform Republik; völkerrechtlicher Status noch umstritten (Exilregierung) Hauptstadt El Alaiun (97 000 Einwohner) Fläche 266 000 km2 Bevölkerung 169 000 Einwohner (= etwa 1 je km2) Sprachen Spanisch, Arabisch Religion moslemisch (fast 100 Prozent) Währung 1 Dirham (Dh) = 100 Centimes Das umstrittene Gebiet der Westsahara, 1976 von spanischen Truppen verlassen, wurde im gleichen Jahr von der Befreiungsbewegung POLISARIO zur Republik proklamiert, ist jedoch seit 1979 von Marokko annektiert. Die überwiegend berberisch-arabische Bevölkerung bezeichnet sich als „Saharauis"; daneben leben in dem Gebiet einige europäische Minderheiten (Spanier, Franzosen).
Saint Kitts und Nevis Mittelamerika, Seite 19, C2 amtlich Föderation Saint Kitts und Nevis Staatsform parlamentarische Monarchie im Commonwealth Hauptstadt Basseterre (14 000 Einwohner) Fläche 261 km2 Bevölkerung 49 000 Einwohner (= 188 je km2) Amtssprache Englisch Religionen protestantisch (68 Prozent), katholisch (10 Prozent) Nationalfeiertag 19. September Währung 1 Ostkaribischer Dollar (EC$) = 100 Cents Die beiden Inseln Saint Kitts (früher Saint Christopher, 174 km2, 35 000 Einwohner) und Nevis (93 km2, 10 000 Einwohner) befinden sich im Nordteil der Kleinen Antillen. Saint Kitts ist vulkanischen Ursprungs. Ein Gebirge zieht sich durch die ganze Insel, das mit dem Mount Liamuiga (früher Mount Misery) eine Höhe von 1156 m erreicht. Haupterwerbsquelle für die überwiegend schwarze Bevölkerung ist die Landwirtschaft 187
(Zuckerrohr, Baumwolle, Erdnüsse). Im Aufbau befindet sich eine eigene verarbeitende Industrie (unter anderem elektronische Bauteile). Der Tourismus entwickelt sich im steigenden Maße, begünstigt durch das angenehme Klima im Süden von Saint Kitts. Die Regierung ist bemüht, das Tourismusgeschäft zu erweitern. Historisch interessante Bauwerke in der Haupt- und Hafenstadt Basseterre wurden sachkundig restauriert, wie zum Beispiel die teilweise ausgebaute Festung von Brinstone Hill, die im 17. und 18. Jahrhundert auf einer Klippe erbaut wurde und der Schauplatz vieler Kämpfe zwischen Briten und Franzosen war. Basseterre besitzt einen Tiefwasserhafen sowie einen internationalen Flughafen. Wichtige Außenhandelspartner sind die USA und Großbritannien. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 bei 2630 Dollar pro Kopf.
Saint Lucia Mittelamerika, Seite 19, Dl amtlich Saint Lucia Staatsform parlamentarische Monarchie im Commonwealth Hauptstadt Castries (50 000 Einwohner) Fläche 622 km2 Bevölkerung 133 000 Einwohner (=214 je km2) Amtssprache Englisch Religion katholisch (90 Prozent) Nationalfeiertag 13. Dezember Währung 1 Ostkaribischer Dollar (EC$) = 100 Cents Die Insel liegt im Karibischen Meer im Bereich der Kleinen Antillen. Das tropische Klima steht unter dem Einfluß des NordostPassats. Der ursprüngliche tropische Regenwald wurde weitgehend vernichtet. Fast 90 Prozent der Bewohner Saint Lucias sind Schwarze. Gesprochen wird Englisch und Kreolisch. Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft (Bananen, Kokosnüsse, Kakao, Zitrusfrüchte). Für die landschaftlich schöne Insel gewinnt der Tourismus an Bedeutung. Wichtige Handelspartner sind Großbritannien, Trinidad und Tobago sowie die USA. Das Bruttosozialprodukt betrug im Jahre 1989 1810 Dollar pro Kopf.
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Saint Vincent und Grenadinen
Salomonen
Mittelamerika. Seite 19, Dl amtlich Saint Vincent und die Grenadinen Staatsform parlamentarische Monarchie im Commonwealth Hauptstadt Kingstown (34 000 Einwohner) Fläche 388 km2 Bevölkerung 108 000 Einwohner (= 278 je km2) Amtssprache Englisch Religionen protestantisch (75 Prozent), katholisch (13 Prozent) Nationalfeiertag 27. Oktober Währung 1 Ostkaribischer Dollar (BC$) Ŷ 100 Cents
Ozeanien, Seite 21, C4 amtlich Salomon-Inseln Staatsform parlamentarische Monarchie im Commonwealth Hauptstadt Honiara (auf Guadalcanal, 30 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 7 Provinzen und die Hauptstadt Fläche 28 896 km2 Bevölkerung 303 000 Einwohner (=10 je km2) Amtssprache Englisch Religionen protestantisch (42 Prozent), anglikanisch (34 Prozent), katholisch (19 Prozent) Nationalfeiertage 7. Juli, 1. Oktober Währung 1 Salomonen-Dollar (SI$) = 100 Cents
Saint Vincent (345 km2) gehört zur Gruppe der Kleinen Antillen im Karibischen Meer; zum Staatsgebiet werden auch die nördlichen Grenadinen gerechnet, die sich südlich der Hauptinsel befinden. 70 Prozent der Bevölkerung sind Schwarze, etwa 20 Prozent Mulatten. Mehr als die Hälfte der Bewohner arbeitet in der Landwirtschaft (Bananen, Pfeilwurz, Süßkartoffeln), der Fischerei und Forstwirtschaft. Die verarbeitende Industrie des Landes ist nur unzureichend entwickelt. An Bedeutung gewinnt der Fremdenverkehr. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 bei 1200 Dollar pro Kopf. Wichtigste Handelspartner waren Großbritannien, Trinidad und Tobago sowie Barbados und die USA.
Die im westlichen Pazifik gelegene Inselgruppe der Salomonen erstreckt sich in Nordwest-Südost-Richtung über 1450 km Länge. Zu den kleinen, flachen Koralleninseln gehören als wichtigste Guadalcanal, San Cristöbal und Santa Isabel. Es herrscht tropisches Regenklima. Die überwiegende Mehrheit der Bewohner (94 Prozent) sind Melanesien etwa 4 Prozent Polynesier; als Minderheiten leben Weiße und Chinesen auf den Inseln. Die Landwirtschaft dient vorrangig der eigenen Bevölkerung. Für den Handel werden die Fischerei, Kokospalmen sowie Holz der tropischen Wälder genutzt; wichtige Exportpartner sind Japan, Australien, die USA, Großbritannien und Singapur.
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Größere Städte Kitwe (472 000 Einwohner), Ndola (443 000 Einwohner), Mufulira (150 000 Einwohner), Chingola (146 000 Einwohner), Kabwe (144 000 Einwohner), Luanshya (133 000 Einwohner).
Sambia Afrika, Seite 17, D5 amtlich Republik Sambia Staatsform Präsidialrepublik Verwaltungsgliederung 9 Provinzen Hauptstadt Lusaka (870 000 Einwohner) Fläche 752 614 km2 Bevölkerung 7,6 Millionen Einwohner (=10 je km2) Amtssprache Englisch Religionen Anhänger von Naturreligionen (60 Prozent), christlich (30 Prozent) Nationalfeiertag 24. Oktober Währung 1 Kwacha (K) = 100 Ngwee
Wirtschaft Sambias Volkswirtschaft wird bislang einseitig vom Bergbau geprägt; das Land ist der viertgrößte Kupferproduzent der Welt - außerdem werden Kobalt, Blei, Zink und Mangan gefördert. Die Landwirtschaft hat eine unzureichende Produktivität, sie reicht nicht zur Eigenversorgung aus; für den Export werden Tabak und Mais produziert. Errichtet wurden mehrere Wasserkraftwerke zur Stabilisierung der Stromversorgung. Das Bruttosozialprodukt betrug 1989 pro Kopf jedoch nur 390 Dollar. Wichtige Außenhandelspartner sind Großbritannien, Japan und China.
Landesnatur Das im südlichen Afrika gelegene Land (früher Nordrhodesien) ist im wesentlichen Hochland, das zur östlichen Lundaschwelle (bis 1300 m hoch) gehört. Die Muchingaberge im östlichen Landesteil erreichen eine Höhe von 1800 m. Der Sambesi-Fluß und mehrere Seen (Mwerusee, 4920 km2, Bangweolosee, bis 15 000 km2) prägen die Landschaft des tropischen Hochafrika. In den Gebirgstälern herrscht tropisches, feucht-heißes Klima.
Aktuelle Situation Die Regierung (unter Präsident Kenneth Kaunda, geboren 1924) versucht mit der Einführung eines pluralistischen Systems und einem Sparprogramm wirtschaftliche Probleme des Landes zu lösen. Rückläufige Weltmarktpreise haben die ökonomische Situation Sambias weiter kompliziert.
Bevölkerung Hauptteil der Einwohner Sambias sind Angehörige der Bantustämme; es gibt auch kleine Buschmanngruppen. Als Minderheiten leben im Land Europäer (vorwiegend Briten) und Asiaten (meist Inder). Etwa 25 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Die Lebenserwartung liegt bei 54 Jahren. Im Kupfergürtel ist die Siedlungsdichte am größten.
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San Marino
Sao Tome und Principe
Europa, Seite 15, C5 amtlich Republik San Marino Staatsform parlamentarische Republik, in Zollunion mit Italien Hauptstadt San Marino (4400 Einwohner) Verwaltungsgliederung 9 Distrikte Fläche 61 km2 Bevölkerung 23 000 Einwohner (=380jekm2) Amtssprache Italienisch Religion katholisch (95 Prozent) Nationalfeiertag 3. September Währung italienische Währung
Afrika, Seite 17, B4 amtlich Demokratische Republik Sao Tome und Principe Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Säo Tome (25 000 Einwohner) Fläche 964 km2 Bevölkerung 106 000 Einwohner (=110jekm2) Amtssprache Portugiesisch Religionen katholisch (80 Prozent), Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 12. Juli Währung 1 Dobra (Db) = 100 Centimos
Der Zwergstaat in Italien liegt am Monte Titano (753 m), der zum Etruskischen Apennin gehört; alte Befestigungsanlagen prägen das gebirgige Landschaftsbild. Die Bevölkerung ist italienischen Ursprungs (Sanmarineser); weitere rund 25 000 Staatsbürger leben im Ausland. Die Wirtschaft beruht vor allem auf dem Fremdenverkehr und einigen industriellen und landwirtschaftlichen Produkten; im Land ansässige Firmen haben große Steuervorteile. Wichtigster Exportartikel sind Briefmarken. Für jeweils 6 Monate amtieren in San Marino 2 Kapitanregenten als Staatsoberhaupt und Regierungschef.
Die Inseln Säo Tome (836 km2) und Principe (128 km2) liegen vor der westafrikanischen Küste, im Golf von Guinea. Die heutige Bevölkerung (Santomeer) besteht hauptsächlich aus Schwarzen und Mulatten, die vom benachbarten Festland stammen. Die ehemals portugiesischen Inseln, früher für Sträflinge und Sklaven genutzt und seit 1975 unabhängig, bilden das älteste tropische Plantagengebiet. Die Landwirtschaft prägt auch heute das wirtschaftliche Leben des Landes. Wichtigste Exportgüter sind Kakao, Kaffee, Palmöl und Kokosnüsse, die wichtigsten Abnehmerländer Portugal und die Niederlande.
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Saudi-Arabien Asien, Seite 16, A4 amtlich Königreich Saudi-Arabien Staatsform absolute Monarchie Hauptstadt Riad (Er Rijad, 1,3 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 5 verschiedene Verwaltungseinheiten (Provinzen) Fläche 2 349 690km2 Bevölkerung 16,7 Millionen Einwohner (=8jekm2) Amtssprache Arabisch Religion moslemisch (99 Prozent) Nationalfeiertag 23. September Währung 1 Saudi-Riyal (S.R1.) = 20 Quirshes = 100 Hallalas Landesnatur Saudi-Arabien nimmt den größten Teil der Arabischen Halbinsel ein. Im Norden umfaßt das Land das Hochland von Hedschas, im Süden das Gebirgsland von Asir (bis 3000 m hoch). Zur teilweise breiten und sandigen Küstenebene fällt das Gebirge steil ab. Die Wüsten Nefud und Dahna sind durch mehrere Oasen geprägt; in einer liegt die Hauptstadt Riad. An der Küste des Persischen Golfes befinden sich ausgedehnte Salzsümpfe. Im Landesinneren herrscht extremes Wüsten- beziehungsweise Steppenlandklima, die Küsten ebenen haben feucht-heißes Klima. Die Wüsten sind praktisch ohne Vegetation. Nur in Trockentälern und am Fluß von Bergstufen in Saudi-Arabien können sich Oasen durch Quellen und Grundwasser bilden. Bevölkerung Im Land leben fast ausschließlich Araber (Saudis), davon 50 Prozent als Oasenbewohner, etwa 25 Prozent
als nomadisierende Beduinen; außerdem leben hier etwa 3 Millionen Ausländer, überwiegend als Gastarbeiter (Araber, besonders Ägypter und Palästinenser). Es gibt Minderheiten von Schwarzen, Europäern und Nordamerikanern. Die Lebenserwartung liegt bei 65 Jahren; über 40 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Größere Städte Dschidda (1,5 Millionen Einwohner), Mekka (550 000 Einwohner), Ta'if (300 000 Einwohner), Medina (290 000 Einwohner). Wirtschaft Grundlage der Wirtschaft ist der Erdölsektor, der etwa 90 Prozent der Exporte und 75 Prozent der staatlichen Einnahmen ausmacht. Saudi-Arabien verfügt etwa über ein Viertel der in der Welt bekannten Erdölvorkommen; mit etwa 20 Prozent steht das Land an 3. Stelle der Erdölproduzenten. Die Landwirtschaft (Datteln, Getreide und Gemüse in einigen Oasen, im Hochland von Nedschd und Asir) ist von untergeordneter Bedeutung; Viehzucht gewann durch künstliche Bewässerung an Gewicht. Förderprogramme sehen den weiteren Ausbau der verarbeitenden Industrie (unter anderem Chemie, Baustoffe, Nahrungsgüterproduktion) sowie des Straßennetzes und der Elektrifizierung vor. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 6230 Dollar pro Kopf. Wichtigste Abnehmerländer sind Japan, die USA, Singapur und Frankreich; importiert werden vor allem Industriegüter, Nahrungsmittel, Textilerzeugnisse aus den USA, Japan, Großbritannien, Deutschland, Italien und der Schweiz. Saudi-Arabien verfügt über ein 28 000 km großes Straßennetz und eine Eisenbahnlinie. Der internationale Flugver192
kehr wird über die modernen Flughäfen Dahran und Djidda abgewickelt. Außerdem gibt es mehrere See- und Erdölhäfen.
Schweden
Aktuelle Situation Trotz des zeitweiligen Verfalls der Ölpreise wurde ein Wirtschaftswachstum erreicht, das in den neunziger Jahren nach den Fünfjahresplänen des Monarchen (König Fahd Ibn Abd AI Asis) vor allem einen Ausbau im Nicht-Erdölsektor ermöglichen soll. 1990/91 war Saudi-Arabien Schauplatz des Aufmarsches der multinationalen Streitkräfte gegen den Irak. Sie wurden zum Schutz des Königreiches installiert, da im Zuge des Golfkrieges ein Übergriff auf Saudi-Arabien befürchtet wurde. Der Irak griff die saudischen Städte Dahran und Rijad mit Raketen an. Durch hohe Kriegskosten mußte das Land Kredite in Höhe von insgesamt 6 Milliarden Dollar aufnehmen.
Europa, Seite 15, C3 amtlich Königreich Schweden Staatsform parlamentarisch-demokratische Monarchie Hauptstadt Stockholm (672 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 24 Provinzen (Län) Fläche 449 964km2 Bevölkerung 8,6 Millionen Einwohner (= 20 je km2) Amtssprache Schwedisch Religion evangelisch-lutherisch (95 Prozent, Staatskirche) Nationalfeiertage 30. April, 6. Juni Währung 1 Schwedische Krone (skr) = 100 0re Landesnatur Schweden bildet den Ostteil der Halbinsel Skandinavien, erstreckt sich fast 1600 km von Süden nach Norden und ist teilweise nur 350 km breit. Weiträumige Moränenflächen, Schärenlandschaften, zahlreiche Seen und buchtenreiche Küsten prägen das Land; die größten Seen liegen in Mittelschweden (Väner-, Vätter-, Mälarund Hjälmarsee). Das südschwedische Hügelland (Schonen) ist landschaftlich dem benachbarten Dänemark verwandt. Das Klima wechselt von mitteleuropäischen, maritimen Zonen im Süden bis zur kontinentalen, polaren Region im hohen Norden. Das Land ist zu 54 Prozent von Wald bedeckt. Bevölkerung Im Land leben fast ausschließlich Schweden, ferner etwa 30 000 einheimische Finnen sowie 15 000 Samen (Lappen; vorwiegend als Rentierzüchter);
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außerdem etwa 390 000 Ausländer. 84 Prozent der Bevölkerung wohnen in Städten, etwa vier Fünftel im südlichen Teil des Landes. Die Lebenserwartung der Bevölkerung liegt bei 77 Jahren. Größere Städte Göteborg (430 000 Einwohner), Malmö (230 000 Einwohner), Uppsala (158 000 Einwohner), Norrköping (119 000 Einwohner), Örebro (118 000 Einwohner), Västeras (118 000 Einwohner), Linköping (118 000 Einwohner), Jönköping (108 000 Einwohner). Wirtschaft Von den Erwerbstätigen sind etwa 40 Prozent in der Industrie, 6 Prozent in der Land- und Forstwirtschaft, 20 Prozent in Handel, Banken, Versicherungen, 28 Prozent in der öffentlichen Verwaltung beschäftigt; das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 21 710 Dollar pro Kopf, die Inflationsrate bei 10 Prozent. Die Landwirtschaft nutzt rund 9 Prozent der Gesamtfläche Schwedens, davon rund 80 Prozent als Ackerland. Der Schwerpunkt der Landwirtschaft liegt im Süden des Landes, wo besonders Weizen und Zuckerrüben angebaut werden. Ein weiterer wichtiger Landwirtschaftszweig ist die Viehzucht, hier vor allem Rinder und Schweine. Im Norden des Landes wird hauptsächlich der Wald genutzt, 59 Prozent des Landes sind mit Wald bedeckt. Im Norden wird außerdem Rentierzucht und Fischerei betrieben. Traditionelle Wirtschaftszweige sind der Bergbau (Eisenerze, Kupfer), die Holzindustrie sowie die hochspezialisierte Eisenund Stahl- sowie Maschinenbau- und Elektroindustrie. Viele Großkraftwerke wurden unterirdisch angelegt. Schweden behauptet
bei.vielen Positionen seine Weltmarktposition. Im Export dominieren Rohstoffe (Eisen, Holz), Fahrzeuge, Maschinen, chemische Erzeugnisse, beim Import Mineralöle, ebenfalls Fahrzeuge, Eisen- und Stahlerzeugnisse. Wichtigste Handelsländer sind Deutschland, Großbritannien, die USA, Norwegen, Dänemark und Finnland. Eisenbahn und Straßennetz sind stark ausgebaut; Schweden gehört zu den am stärksten motorisierten Ländern Europas. Der Fremdenverkehr ist stark saisonbedingt auf den Sommer (Stockholm, Südschweden) orientiert. Aktuelle Situation Schweden wird seit dem Herbst 1991 von einer konservativen Regierung (Ministerpräsident Carl Bildt, geboren 1939) regiert, die sich großen wirtschaftlichen Problemen (hohe Inflationsrate, steigende Arbeitslosigkeit, Steuerreformen) gegenübersieht. Angestrebt wird die Mitgliedschaft in der EG.
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stigte Täler (Engadin, Tessin) ergänzen die Landschaft. Das Schweizer Mittelland, zwischen Genfer See und Bodensee, umfaßt etwa ein Drittel der Schweiz; es ist im wesentlichen Hügelland (bis 600 m hoch), das von Flüssen (Aare und Nebenflüsse) und zahlreichen Seen (Thuner See, Vierwalds tätter See, Zürichsee) unterbrochen wird. Dieses Gebiet ist das wirtschaftliche Kernland der Alpenrepublik. Etwa 12 Prozent der Fläche nimmt im Westen der Jura ein, der sich in Falten- und Tafeljura teilt; zum Faltenjura zählen der Waadter, Neuenburger und Berner Jura, zum Tafeljura der Basler und Solothurner Jura. Das Klima ist sowohl ozeanisch wie kontinental geprägt, es ist durch Höhenlagen und Windrichtungen bedingt sehr vielgestaltig.
Schweiz Europa, Seite 15, C5 amtlich Schweizerische Eidgenossenschaft Staatsform parlamentarische Bundesrepublik Hauptstadt Bern (136 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 23 Kantone, davon 3 mit je 2 Halbkantonen Fläche 41 293 km2 Bevölkerung 6,7 Millionen Einwohner (=163jekm2) Amtssprachen Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch Religionen katholisch (48 Prozent), protestantisch (44 Prozent) Nationalfeiertag 1. August Währung 1 Schweizer Franken (sfr) = 100 Rappen Landesnatur Die Schweiz, im Südwesten Mitteleuropas gelegen, ist durch ihre Gebirgslandschaften, Täler und Seen ein bevorzugtes Fremdenverkehrsgebiet. 60 Prozent der Landesfläche werden von den Alpen eingenommen, die Hälfte des Territoriums liegt über ] 000 m hoch. Die Zentralalpen werden durch Flußtäler (Rhone, Vorderrhein) in eine nördliche und eine südliche Kette getrennt. Zur Nordkette gehören die Berner Alpen (mit Jungfrau, 4158 m, Mönch, 4099 m, Eiger, 3970 m, und Finsteraarhorn, 4274 m), die Unterwaldner, Urner und Glarner Alpen; zur Südkette zählen die Walliser Alpen (Matterhorn, 4478 m), die Monte-RosaGruppe (Dufourspitze, 4634 m), die Tessiner, die Adula- und die Rätischen Alpen. Das Berner Oberland bildet zugleich die Nordabdachung des Hochgebirges. Klimabegün-
Bevölkerung Etwa 85 Prozent der im Land lebenden Einwohner sind Schweizer; davon sprechen etwa 65 Prozent Deutsch, 18 Prozent Französisch, 12 Prozent Italienisch und 1 Prozent Rätoromanisch. Knapp 15 Prozent der Bevölkerung sind Ausländer (vor allem aus Italien, Jugoslawien, Spanien, Deutschland, Portugal, der Türkei, Frankreich und Österreich). Die Lebenserwartung liegt bei 77 Jahren. Größere Städte Zürich (341 000 Einwohner), Basel (172 000 Einwohner), Geneve (Genf, 167 000 Einwohner), Lausanne (123 000 Einwohner). Wirtschaft Die hochentwickelte, exportintensive Wirtschaft befand sich am Ende der achtziger Jahre weiterhin im Aufwärtstrend. Kennzeichnend dafür waren die hohe Kapazitätsauslastung von Industrie und Bauwe-
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sen, Vollbeschäftigung und zunehmender Einsatz ausländischer Arbeitskräfte. Das weiterhin ansteigende Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 30 270 Dollar pro Kopf. Großunternehmen bestimmen neben Klein- und Mittelbetrieben die Wirtschaft; mit 40 Prozent hat die hauptsächlich verarbeitende Industrie einen hohen Anteil. Wichtigste Zweige sind der Maschinenbau, die Uhrenindustrie, feinmechanische Betriebe, die Chemie-, Papier- und Textilindustrie sowie die Nahrungsmittelindustrie. Die Schweiz ist eines der am stärksten elektrifizierten Länder (Gewinnung hauptsächlich durch Wasserkraft). Industriezentren sind vor allem der Großraum Zürich sowie Basel und Genf. Einheimische Rohstoffe (Bodenschätze) fehlen weitgehend. Von der traditionellen Landwirtschaft (vorwiegend Milchproduktion) werden hohe Erträge erzielt; nur reichlich 6 Prozent der Nutzfläche stehen als Ackerboden zur Verfügung. Ein Viertel der Landesfläche ist bewaldet. Als typisches Durchgangsland verfügt die Schweiz über ein modernes Verkehrsnetz (Eisenbahn, Autostraßen mit Tunnels durch Paßberge, Luftverkehr). Der Dienstleistungssektor (insbesondere Fremdenverkehr) hat großen Anteil an der positiven Leistungsbilanz. Wichtigste Handelspartner sind Deutschland, Frankreich, Italien und die USA.
steten die Auseinandersetzungen zu Beginn der neunziger Jahre, die zugleich von weiterer inflationärer Tendenz geprägt wurden. Es besteht eine Kollegialregierung (Bundesrat), der Vorsitzende (Bundespräsident) wird jährlich von der Bundesversammlung neu gewählt.
Schweiz: Kantone und ihre Hauptstädte Aargau (Aarau) Appenzell-Außerrhoden (Herisau) Appenzell-Innerrhoden (Appenzell) Basel-Land (Liestal) Basel-Stadt (Basel) Bern (Bern) Freiburg/Fribourg(Freiburg/Fribourg) Genf/Geneve (Genf/Geneve) Glarus (Glarus) Graubünden (Chur) Jura (Delemont) Luzern (Luzern) Neuenburg/Neuchätel (Neuenburg/Neuchätel) Sankt Gallen (St. Gallen) Schaffhausen (Schaffhausen) Schwyz (Schwyz) Solothurn (Solothurn) TessinATicino (Bellinzona) Thurgau (Frauenfeld) Unterwalden-Nidwalden (Stans) Unterwalden-Obwalden (Samen) Uri (Altdorf) Waadt/Vaud (Lausanne) Wallis/Valais (Sitten/Sion) Zug(Zug) Zürich (Zürich)
Aktuelle Situation Innenpolitische Probleme, zum Beispiel Verzicht auf Kernenergie, wachsende Kritik an Schnüffelpraktiken der politischen Polizei und unterschiedliche Auffassungen über die Notwendigkeit der eidgenössischen Armee, ebenso die Frage eines beabsichtigten Beitritts zur EG bela196
Größere Städte Thies (156 000 Einwohner), Kaolack (132 000 Einwohner), SaintLouis (118 000 Einwohner).
Senegal Afrika, Seite 17, A3 amtlich Republik Senegal Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Dakar (1,4 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 10 Regionen Fläche 196 722 km2 Bevölkerung 7,4 Millionen Einwohner (=38 je km2) Amtssprachen Französisch, Wolof Religionen moslemisch (90 Prozent), christlich (6 Prozent), Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 4. April Währung 1 CFA-Franc (FCFA) = 100 Centimes
Wirtschaft Haupterwerbszweig ist die Landwirtschaft, die früher eine Erdnuß-Monokultur war und inzwischen zunehmend weitere Produkte hervorbringt (unter anderem Reis, Hirse, Mais, auch Baumwolle, Zuckerrohr sowie Viehzucht). Von Bedeutung sind die Fischereiindustrie und der sich entwickelnde Bergbau (Phosphate). Eine verarbeitende Industrie existiert für Textilien, Nahrungs- und Genußmittel sowie Erdnuß- und Ölprodukte. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 650 Dollar pro Kopf. Die wichtigsten Exportpartner sind Frankreich und Spanien sowie einige afrikanische Nachbarstaaten.
Landesnatur Das westafrikanische Land präsentiert sich hinter einer sumpfigen, durch Flußläufe gegliederten Küste als sandiges Tiefland. Im südöstlichen Landesteil erreichen die Ausläufer der Fouta Djalon eine Höhe bis 700 m. Im Norden hat das Land Anteil an der fruchtbaren Ebene des Senegal, der mit einem großen Delta in den Atlantischen Ozean mündet.
Aktuelle Situation Das hoch verschuldete Land führte seine 1989 eingeleiteten Sparprogramme weiter. Zugleich verschärften sich Spannungen mit dem nördlichen Nachbarn Mauretanien; dabei kam es zu Massakern, denen Schwarzafrikaner zum Opfer fielen. Die mit Gambia geschlossene Konföderation wurde 1989 aufgelöst.
Bevölkerung Die überwiegende Mehrzahl der Senegalesen gehört den Sudangruppen an (besonders Wolof, Serer, TukulÖr, außerdem Fulbe). Daneben leben im Land Mauren, Libanesen und Syrer sowie Europäer (meist Franzosen). Die Lebenserwartung beträgt im Durchschnitt 48 Jahre; über 40 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten.
Serbien siehe Jugoslawien
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Seychellen
Sierra Leone
Afrika, Seite 17, E5 amtlich Republik Seychellen Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Victoria (auf Mähe, 23 000 Einwohner) Fläche 280 km2 Bevölkerung 68 000 Einwohner (= 243 je km2) Amtssprachen Englisch, Französisch, Kreolisch Religionen katholisch (90 Prozent), protestantisch (8 Prozent) Nationalfeiertag 5. Juni Währung 1 Seychellen-Rupie (SR) = 100 Cents
Afrika, Seite 17, A4 amtlich Präsidialrepublik Hauptstadt Freetown (500 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 3 Provinzen, 12 Distrikte und die Hauptstadt Fläche 71 740 km2 Bevölkerung 4 Millionen Einwohner (= 55 je km2) Amtssprache Englisch Religionen Anhänger von Naturreligionen (52 Prozent), moslemisch (39 Prozent), christlich (7 Prozent) Nationalfeiertag 19. April Währung 1 Leone (Le) = 100 Cents
Der Inselstaat im Indischen Ozean, östlich der ostafrikanischen Küste, umfaßt über 100 Inseln, darunter die Hauptinsel Mähe (145 km2, 59 000 Einwohner). Fast 90 Prozent der Einwohner sind Kreolen, etwa 5 Prozent Inder; es gibt chinesische, malaiische und europäische Minderheiten. Die Volkswirtschaft wird wesentlich vom Tourismus geprägt; Reisende kommen vorwiegend aus Großbritannien, Italien, Frankreich und Deutschland. Die Landwirtschaft ist auf den Anbau von Kopra, Zimt, Vanille und Tee beschränkt; Nahrungsmittel müssen weitgehend importiert werden. Die Industrie steht erst am Anfang ihrer Entwicklung. Wichtige Handelspartner sind Italien, Thailand, die USA und Frankreich. Das Bruttosozialprodukt wurde für 1989 mit 4170 Dollar pro Kopf ausgewiesen.
Landesnatur Das an der afrikanischen Westküste gelegene Land ist im wesentlichen sumpfiges Tiefland mit einer Schwemmsandküste; im Landesinnern erstrecken sich Ausläufer der Guineaschwelle (Lomaberge, 1946 m). Die Hauptstadt Freetown ist ein wichtiger Naturhafen in Westafrika. Es herrscht feuchtheißes tropisches Klima. Die ursprüngliche Vegetation wurde durch die Landwirtschaft zerstört. Bevölkerung Der größte Teil der Einwohner sind Angehörige der Sudanstämme (Mende, Temne, Soso); außerdem leben in dem Land Asiaten (vorwiegend aus dem Libanon), Europäer (besonders Briten) und an der Küste „kreolische" Schwarze. Die Lebenserwartung liegt bei 42 Jahren; über 70 Prozent sind Analphabeten. Wirtschaft Nahezu 70 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft 198
(Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze, teilweise auch Reis, Hirse, Mais). Auf trockengelegten, kultivierten Großflächen werden Zuckerrohr und Tabak angebaut. Bedeutungsvoll ist der stark geförderte Bergbau (Eisenerze, Bauxit, Diamanten). Eine Industrie ist noch im Entstehen. Das durchschnittliche Bruttosozialprodukt wurde für 1989 mit 220 Dollar pro Kopf ausgewiesen. Wichtigste Handelspartner sind Großbritannien, Belgien/Luxemburg, die Niederlande und Deutschland. Aktuelle Situation Das Land ist seit Mitte der achtziger Jahre ein Einparteienstaat mit dem All People's Congress als einzig zugelassener Partei; an der Spitze des Landes steht als Staats- und Regierungschef sowie Verteidigungsminister Generalmajor Joseph Saidu Momoh.
Simbabwe Afrika, Seite 17,D5/6 amtlich Republik Simbabwe Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Harare (früher Salisbury, 1 Million Einwohner) Verwaltungsgliederung 8 Provinzen Fläche 390 580 km2 Bevölkerung 9,7 Millionen Einwohner (= 25 je km2) Amtssprache Englisch Religionen Anhänger von Naturreligionen, christlich (20 Prozent) Nationalfeiertag 18. April Währung 1 Simbabwe-Dollar (Z.$) = 100 Cents Landesnatur Das südafrikanische Land (früher Rhodesien) ist, abgesehen von den Tälern der Flüsse Limpopo und Sambesi, Hochland, das von Bergzügen überragt wird (Inyangagebirge, 2596 m). Im Osten des Landes, zum angrenzenden Mogambique, bricht das Hochland steil ab. Quer durch das Hochfeld zieht sich die Hügelkette des Great Dyke, der reiche Vorkommen an Gold, Chrom, Nickel, Kobalt und anderen Erzen birgt. Das tropische Klima wird durch die Höhenlage stark abgeschwächt. Von November bis März/April herrscht Regenzeit. Vorherrschend sind trockener Bergwald, teilweise buschige Savanne. Simbabwe besitzt bedeutende Kulturdenkmäler, wie zum Beispiel die sogenannte „Große Ellipse", eine Ringmauer im Südosten des Landes, bei Masvingo. Sie diente früher als Einfriedung der Residenz der Herrschaftsgeschlechter.
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Bevölkerung Die Mehrzahl der Einwohner gehört Bantustämmen an (Shona, Matabele); außerdem leben in dem Land über 110 000 Weiße (meist englischer Herkunft) sowie rund 30 000 Asiaten (vorwiegend Inder). Die Lebenserwartung liegt bei 63 Jahren; etwa 25 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Simbabwe ist in 8 Provinzen gegliedert. Es herrscht allgemeine Schulpflicht. 95 Prozent der Schulpflichtigen haben eine mehrjährige Volksschulausbildung. In Harare gibt es eine Universität für alle Rassen. Größere Städte Bulawayo (480 000 Einwohner), Chitungwiza (450 000 Einwohner), Gweru (85 000 Einwohner). Wirtschaft Landwirtschaft, Bergbau und Industrie prägen die Wirtschaft des Landes. Angebaut werden vor allem Tabak, Baumwolle und Tee sowie Nahrungsmittel für den Eigenbedarf. Der bedeutungsvolle Bergbau (Chromerze, Steinkohle, Gold) förderte die Entwicklung einer eigenen Industrie (Stahlwerke, verarbeitende Industrie). Wichtige Industriestädte sind Harare, Bulawaya, Gwelo, Que Que, Gatooma und Umtali. Damit gehört Simbabwe zu den am stärksten industrialisierten Ländern Afrikas. Für die Energieversorgung war der Bau des Karibastaudamms besonders wichtig. Bisher sind nur knapp 20 Prozent der Erwerbstätigen in der Industrie beschäftigt, 70 Prozent in der Landwirtschaft. Simbabwe hat ein gut ausgebautes Verkehrsnetz. Eisenbahnverbindungen bestehen zu Sambia, Botswana, Moc,ambique und zur Republik Südafrika. Ein internationaler Flughafen befindet sich in der Hauptstadt Harare. Das Bruttosozialpro-
dukt lag 1988 bei 650 Dollar pro Kopf. Wichtige Außenhandelspartner sind vor allem Südafrika, Großbritannien, Deutschland und Japan. Aktuelle Situation Mit ihrem marktwirtschaftlich orientierten Kurs versucht die Regierung (unter Präsident Robert Gabriel Mugabe, geboren 1924) die wirtschaftliche Entwicklung weiter zu fördern und die Auslandsverschuldung abzubauen. Noch liegt die Arbeitslosenquote bei 27 Prozent. Mit einer Bodenreform soll versucht werden, Ungleichgewichte in der Landwirtschaft zu beseitigen. Der seit 1965 geltende Ausnahmezustand wurde 1990 aufgehoben; es gelingt zunehmend ein friedliches Zusammenleben zwischen Schwarzen und Weißen in der früher britischen Kolonie Rhodesien.
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der Region wickeln ihren Außenhandel über Singapur ab; dazu kam in jüngster Zeit in steigendem Maße eine eigene industrielle Produktion. Dienstleistungen und Tourismus trugen gleichfalls zur Handelsbilanz bei. Wichtigste Außenhandelspartner sind Malaysia, die USA, Japan, Hongkong sowie Deutschland und Großbritannien. In einer neuerrichteten Industriezone entstanden Betriebe für Nahrungsmittel, Bekleidung, Fahrzeuge und Elektronikprodukte. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 im Durchschnitt bei 10 450 Dollar pro Kopf.
Singapur Asien, Seite 16, D6 amtlich Republik Singapur Staatsform parlamentarische Republik Hauptstadt Singapur (2,6 Millionen Einwohner) Fläche 618 km2 Bevölkerung 2,6 Millionen Einwohner (ca. 4280 je km2) Amtssprachen Englisch, Malaiisch Religionen taoistisch (29 Prozent), buddhistisch (27 Prozent), moslemisch (16 Prozent), christlich (10 Prozent), hinduistisch (4 Prozent) Nationalfeiertag 9. August Währung 1 Singapur-Dollar (S$) Ŷ 100 Cents Landesnatur Der südostasiatische Inselstaat befindet sich auf der südlichen Spitze der Halbinsel Malakka und ist vom Festland durch die schmale Meeresstraße von Johore getrennt. Das Staatsgebiet umfaßt die nur wenig bewaldete, etwa 180 m hohe Insel Singapur und einige kleinere Inseln. Die Stadt Singapur liegt in einer Meeresbucht. Vorherrschend ist tropisches Klima mit einer Regenzeit im Winter.
Aktuelle Situation Singapur gehört zu den kleinen Ländern Asiens, die mit der Förderung wachstumsorientierter Industriezweige (Elektronik) zu überdurchschnittlichen Zuwachsraten gelangten. Die Regierung (mit Ministerpräsident Goh Chok Tong, geboren 1941) versucht mit der Senkung der Unternehmenssteuer international wettbewerbsfähig zu bleiben; fehlende Arbeitskräfte bereiteten 1990 dem Land sehr große Probleme. Slowenien siehe Jugoslawien
Bevölkerung Etwa 75 Prozent der Einwohner sind Chinesen, 15 Prozent Malaien und Indonesier, knapp 7 Prozent Inder und Pakistaner; außerdem leben in Singapur etwa 40 000 Europäer. Wirtschaft Begünstigt durch die geographische Lage in einem an Rohstoffen reichen Gebiet ist Singapur wichtigstes Handelszentrum in Südostasien. Viele Staaten 201
vier Fünftel der Bevölkerung leben (größtenteils als Wanderhirten) davon. Landwirtschaft kann an der Küste und in einigen Flußtälern betrieben werden (Zuckerrohr, Bananen, Mais, Obst). Das in den Wäldern gesammelte Baumharz deckt etwa 70 Prozent des Weltbedarfs an Weihrauch. Bodenschätze (Eisenerze, Kalk, Gips) werden bisher kaum abgebaut. Eine eigene Industrie ist noch im Entstehen. Das Bruttosozialprodukt wird für 1989 mit 170 Dollar pro Kopf angegeben. Wichtige Handelspartner sind Italien, Saudi-Arabien, die USA, Japan und China.
Somalia Afrika, Seite 17, E4 amtlich Somalische Demokratische Republik Staatsform Republik Hauptstadt Mogadischu (600 000 Einwohner) Verwaltungsgliederang 16 Provinzen Fläche 637 657 km2 Bevölkerung 7,1 Millionen Einwohner (= 11 je km2) Amtssprache Somali Religion moslemisch (99 Prozent) Nationalfeiertag 1. Juli Währung 1 Somalia-Schilling (So.Sh) = 100 Centesimi Landesnatur Das im nordöstlichen Afrika, auf der Somalihalbinsel gelegene Land stellt sich als kalkhaltige Scholle dar, die im Norden von Gebirgszügen (Surud Ad, 2400 m) begrenzt wird. Die 40 km breite Küstenebene am Golf von Aden (Benadirküste) ist buchtenreich und mit Dünen besetzt. Das Land hat Tropenklima, das Küstentiefland ist besonders heiß und trocken. Das Hochland ist überwiegend mit Wüste und Savanne bedeckt.
Aktuelle Situation Der seit Jahren andauernde Bürgerkrieg griff 1990 auf das ganze Land über und führte zum Sturz des Militärregimes unter Präsident Siad Barre, dem schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen wurden. Hohe Auslandsverschuldung führte zur weiteren Verschärfung der Wirtschaftskrise. Die im Norden des Landes operierenden Rebellen der somalischen Nationalbewegung spalteten 1991 die „Republik Somaliland" vom Staatsgebiet ab.
Bevölkerung Zu 95 Prozent gehört die Bevölkerung den Somalstämmen an. Minderheiten bilden die Araber, Inder sowie Europäer (vorwiegend Italiener und Briten). Die Lebenserwartung liegt bei 47 Jahren; knapp 90 Prozent der Einwohner Somalias sind Analphabeten. Wirtschaft Nur etwa 40 Prozent des Bodens eignen sich für die Viehzucht; nahezu 202
Sowjetunion (UdSSR) Europa/Asien, Seite 15/16 Zur ehemaligen Sowjetunion (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken/ UdSSR), die bis Dezember 1991 bestand, gehörten 15 Unionsrepubliken, 20 autonome Republiken, 8 autonome Regionen (Oblaste) und 10 nationale Kreise. Fläche insgesamt 22 402 200 km2 Bevölkerung etwa 286,7 Millionen Einwohner (= 13 je km2); in dem Nationalitätenstaat lebten rund 120 Volker und Volksgruppen, davon 212 Millionen Einwohner im europäischen und 71 Millionen im asiatischen Teil der UdSSR. Hauptstadt Moskau (8,7 Millionen Einwohner) Amtssprachen Russisch; in den einzelnen Republiken Gleichberechtigung der Sprachen der jeweiligen Nationalitäten Religionen russisch-orthodox (etwa 31 Prozent), moslemisch (etwa 11 Prozent); (etwa 45 Prozent) konfessionslos Währung 1 Rubel (Rbl) * 100 Kopeken Nachdem sich zur Jahresmitte 1991 bereits die baltischen Republiken Estland, Lettland und Litauen (siehe unter dem jeweiligen Stichwort) von der Union gelöst hatten, setzte sich der Zerfallprozeß im Sommer und Herbst 1991 weiter fort. Diese von einem gescheiterten Staatsstreich und von einer längerfristigen Wirtschaftskrise, verbunden mit dem angestrebten Übergang zur Marktwirtschaft gekennzeichnete Entwicklung führte im Dezember 1991 zur Auflösung der Sowjetunion; ihrem Präsidenten Michail
Gorbatschow (geboren 1931) gelang es nicht, die Union zu erhalten. Außen- und sicherheitspolitisch hatte die Sowjetunion seit Mitte der achtziger Jahre unter M. Gorbatschow entscheidend zur Überwindung der bisherigen Ost-WestKonfrontation und zur Abrüstung beigetragen; Ausdruck der sich verbessernden Beziehungen waren die wiederholten Verhandlungen mit den USA-Präsidenten Reagan und Bush. Die Sowjetunion befürwortete die Vereinigung Deutschlands und begann mit einer Reduzierung ihrer Truppenstärke beziehungsweise deren Abzug aus Mittel- und Osteuropa. Von den verbliebenen 12 Unionsrepubliken bildeten 11 im Dezember 1991 in Minsk beziehungsweise Alma-Ata die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) (siehe unter diesem Stichwort), die kein Staat und kein überstaatliches Gebilde sein will. Mit der Bildung der GUS stellte die bisherige Sowjetunion ihre Existenz ein. (Georgien siehe unter diesem Stichwort.) Die Angaben zu den unabhängig gewordenen ehemaligen Gliedstaaten der UdSSR tragen vorläufigen Charakter; sie basieren überwiegend auf bisherigen sowjetischen Informationen. Zur Staatsform der einzelnen Republiken, ihrer Verwaltungsgliederung, ihrem jeweiligen Nationalfeiertag oder ihrer (in einigen Fällen schon angekündigten eigenen) Währung konnte nur wenig berichtet werden, Angaben zu den vorherrschenden Religionen lagen nicht vor.
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Zu Spanien gehören die Balearen (5014 km2, 685 000 Einwohner, mit der Hauptinsel Mallorca und den Pityusen), die Kanarischen Inseln (7273 km2, 1,4 Millionen Einwohner, mit Gran Canaria und Teneriffa), ferner Ceuta und Melilla in Nordafrika und einige weitere, kleinere Gebiete.
Spanien Europa, Seite 15, A5/6 amtlich Königreich Spanien Staatsform parlamentarische Monarchie Hauptstadt Madrid (3,1 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 50 Provinzen Fläche 504 782 km2 Bevölkerung 39,2 Millionen Einwohner (=78 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (99 Prozent) Nationalfeiertag 12. Oktober Währung 1 Peseta (Pta) = Centimos
Bevölkerung 73 Prozent der Bevölkerung sind kastilische Spanier, etwa 18 Prozent Katalanen, 6 Prozent Galizier und 1,5 Prozent Basken. Etwa 10 Prozent der spanischen Bürger leben im Ausland, davon ca. 2 Millionen in Amerika. Die Lebenserwartung liegt bei 77 Jahren. 77 Prozent der Spanier wohnen in Städten.
Landesnatur Das Land umfaßt vier Fünftel der Iberischen Halbinsel. Es trägt überwiegend kontinentalen Charakter. Den Kern bildet Kastilien mit dem von Gebirgen eingefaßten zentralen Hochland der Meseta. Im Nordwesten und Norden prägen das Galizische Bergland, das Kantabrische Gebirge und die Pyrenäen (bis 3400 m hoch) die Landschaft. An das vielfach künstlich bewässerte, landwirtschaftlich intensiv genutzte Ebrobecken mit Aragonien schließt sich Östlich die schmale Mittelmeerküste (mit mehreren großen Urlaubsgebteten: Costa Brava, Costa Dorada) mit Katalonien an. Im südlichen Landesteil liegt hinter dem Hochland der Sierra Morena das fruchtbare Andalusische Tiefland mit seiner Küste (Costa del Sol, Costa Bianca). Die Küstenregion und besonders Katalonien gehören zu den dichtest besiedelten Gebieten Spaniens. Das Klima ist mediterran, mit trockenem Sommer und feuchtem, milden Winter; in der Meseta herrschen heiße Sommer, in höheren Lagen der Pyrenäen auch kalte Winter vor.
Größere Städte Barcelona (1,8 Millionen Einwohner), Valencia (785 300 Einwohner), Sevilla (672 400 Einwohner), Zaragoza (601 200 Einwohner), Malaga (537 600 Einwohner), Bilbao (397 500 Einwohner), Las Palmas (auf Gran Canaria, 377 400 Einwohner), Valladolid (331 400 Einwohner), Palma de Mallorca (311 200 Einwohner), Murcia (305 200 Einwohner), Cördoba (291 400 Einwohner), Hospitalet (288 300 Einwohner), Vigo (277 500 Einwohner), Gijon (262 400 Einwohner), Granada (256 200 Einwohner), Alicante (253 700 Einwohner). Wirtschaft Traditionell basiert die spanische Völkswirtschaft auf der Landwirtschaft und den vorhandenen Bodenschätzen; diese Bereiche werden durch Industrie und einen starken Dienstleistungssektor ergänzt. Nur zwei Drittel der Nutzfläche stehen für den Ackerbau zur Verfügung, ein Teil wird für die Weidewirtschaft genutzt. Ausgeprägt sind der Weinanbau (3. Platz in der Weltpro-
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Spanien: Regionen und Provinzen (in Klammern die Hauptstadt)
Lerida Tarragona (Tarragona) Estremadura (Estremadura) Badajoz (Badajoz) Cäceres (Cäceres)
Andalusien Almeria (Almeria) Cädiz (Cädiz) Cordoba (Cördoba) Granada (Granada) Huelva (Huelva) Jaen (Jaen) Malaga (Malaga) Sevilla (Sevilla)
Galizien La Coruna (La Corufia) Lugo (Lugo) Orense (Orense) Pontevedra (Pontevedra)
Araaonien Huesca (Huesca) Teruel (Teruel) Saragossa (Saragossa)
Leon Leon (Leon) Salamanca (Salamanca) Zamora (Zamora)
Asturien Oviedo (Oviedo)
Murcia Albacete (Albacete) Murcia (Murcia)
Neukastilien Ciudad Real (Ciudad Real) Cuenca (Cuenca) Guadalajara (Guadalajara) Madrid (Madrid) Toledo (Toledo)
Valencia Alicante (Alicante) Castellön (Castellön) Valencia (Valencia) Baskische Provinzen um Navarra Älava (Vitoria) Guipüzcoa (San Sebastian) Navarra (Pamplona) Vizcaya (Bilbao) Balearen (Palma de Mallorca)
Altkastilien Avila (Avila) Burgos (Burgos) Logrono (Logrono) Palencia (Palencia) Santander (Santander) Segovia (Segovia) Soria (Soria) Valladolid (Valladolid)
Kanarische Inseln Las Palmas (Las Palmas) Santa Cruz de Tenerife (Santa Cruz de Tenerife)
Katalonien Barcelona (Barcelona) Gerona (Gerona)
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duktion) und die Olivenzucht, ebenso die Rinderhaltung. Der Nahrungsmittelbedarf kann nicht aus eigener Produktion gedeckt werden. Im Bergbau (Steinkohle, Eisenerze, Kupfer, Blei, Mangan, Quecksilber) und in der Erdölförderung nahm das Land einen großen Aufschwung. Die verarbeitende Industrie ist auf heimische Rohstoffe und Produkte orientiert. Industrielle Zentren sind vor allem Barcelona und Bilbao. Jeder dritte Werktätige ist in der Industrie beschäftigt; nahezu jeder fünfte in der Landwirtschaft. Der Tourismus hat bedeutenden Anteil an der gesamten Wirtschaft und förderte den Dienstleistungsbereich. Im Verkehrswesen sind weitere Modernisierungen (besonders Eisenbahnnetz) erforderlich. Wichtigste Handelspartner sind Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien und die USA. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 9150 Dollar pro Kopf. Aktuelle Situation Die Wirtschaftspolitik der sozialistischen Regierung (unter Ministerpräsident Felipe Gonzales Marquez, geboren 1942) förderte die spanische Industrie und brachte beachtliche Wachstumsraten. Handelsbilanzdefizit und Preissteigerungen brachten jedoch zusätzliche ökonomische und soziale Probleme; die Arbeitslosenquote lag 1990 bei 16 Prozent. Mit Großbritannien verständigt sich die Regierung über Probleme um das auf der Iberischen Halbinsel gelegene Gibraltar, das von Spanien beansprucht wird.
Sri Lanka Asien, Seite 16, B6 amtlich Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Colombo (664 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 9 Provinzen Fläche 65 610 km2 Bevölkerung 16,6 Millionen Einwohner (= 253 je km2) Amtssprachen Singhalesisch, Tamilisch Religionen buddhistisch (70 Prozent), hinduistisch (15 Prozent), moslemisch (7,5 Prozent), christlich (7 Prozent) Nationalfeiertag 4. Februar Währung 1 Sri-Lanka-Rupie (S.L.Re.) = 100 Sri-Lanka-Cents Landesnatur Das Land liegt auf der gleichnamigen Insel (früher Ceylon) südlich von Indien im Indischen Ozean. Der Süden der Insel ist Gebirgsland (Pidurutalagala, 2529 m), drei Viertel des Gebietes sind jedoch Flachland; besonders die östliche und südliche Küstenzone ist junges Schwemmland. In Sri Lanka herrscht tropisches Klima, das vom sommerlichen Monsun beeinflußt wird. Im südwestlichen Landesteil gibt es tropischen Regenwald; weite Teile des Landes sind vor allem mit Trockenwald und Savanne bedeckt. Bevölkerung Etwa 75 Prozent der Einwohner sind aus Nordindien eingewanderte Singhalesen, knapp 20 Prozent bilden die aus Südindien stammenden Tamilen; als Minderheiten leben in Sri Lanka Moors und Burgher (Nachkommen von Arabern bezie-
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hungsweise Holländern). Die Lebenserwartung beträgt im Durchschnitt 70 Jahre. Es besteht eine allgemeine Schulpflicht vom 6. bis 15. Lebensjahr. Der Unterricht erfolgt unentgeltlich. Englisch ist Pflichtfach ab dem 4. Schuljahr. Sri Lanka verfügt über verschiedene Universitäten. Größere Städte Dehliwala - Mt. Lavinia (früher Galkissa, 188 000 Einwohner), Morutuwa (138 000 Einwohner), Jaffna (138 000 Einwohner), Kandy (125 000 Einwohner). Wirtschaft Durch den seit Jahren andauernden Bürgerkrieg wurde das Land in eine wirtschaftliche Krise geführt. Haupterwerbszweig ist die Landwirtschaft (Tee, Kautschuk, Kokosnüsse, Reis); zwei Drittel der großen landwirtschaftlichen Flächen werden intensiv genutzt, auch für die Viehzucht. Die Viehzucht hat aus religiösen Gründen weniger Bedeutung. Rinder und Wasserbüffel dienen als Zugtiere. Sri Lanka produzierte vor Jahren etwa 50 Prozent der Weltproduktion an Zitronat und Zimt. Die vorhandenen Bodenschätze (unter anderem Graphit, Edelsteine, in wachsendem Umfang auch Erdöl) wurden vor allem für den Export genutzt. Aufgebaut wurde eine verzweigte verarbeitende Industrie (Textil, Leder, Papier). Das Verkehrsnetz ist relativ gut ausgebaut, 1500 km Eisenbahnlinien und 2500 km befestigte Straßen. Außerdem gibt es eine Fährverbindung nach Indien sowie einen Flughafen in Columbo, der im Mittelpunkt des internationalen Flugverkehrs steht. Columbo ist zugleich auch der Haupthafen Sri Lankas. Der Tourismus ist durch den Bürgerkrieg rückläufig. Wichtige Han-
delspartner sind nach wie vor die Niederlande, Frankreich, Deutschland, die USA, Japan, China, Indien und Singapur. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei nur 430 Dollar pro Kopf. Aktuelle Situation Im Sommer 1990 brachen nach dem Abzug indischer Truppen erneut Kämpfe zwischen tamilischen Separatisten und RegierungsStreitkräften aus, die zur Fortsetzung des 1983 begonnenen Bürgerkriegs führten. Von der Regierung (Präsident Ranasinghe Premadasa, geboren 1924) wurde eine Teilautonomie für 2 TamilenProvinzen angeboten. Die Kämpfe zwischen dem singhalesischen und dem tamilischen Bevölkerungsteil forderten inzwischen Tausende Menschenleben. Etwa 30 Prozent der Bevölkerung sind arbeitslos; mehr als 7 Millionen Einwohner Sri Lankas leben unterhalb der Armutsgrenze.
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Südafrika Afrika, Seite 17, C6 amtlich Republik Südafrika Staatsform präsidiale Bundesrepublik Hauptstadt Pretoria (823 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 4 Provinzen Fläche 1 221037 km2 Bevölkerung 23,4 Millionen Einwohner (= 20 je km2) Amtssprachen Afrikaans, Englisch Religionen christlich (80 Prozent), Anhänger von Naturreligionen, hinduistisch Nationalfeiertag 31. Mai Währung 1 Rand (R) = 100 Cents Innerhalb der Republik Südafrika bestehen sogenannte Homelands (offiziell „Autonome Nationalstaaten") als Siedlungsgebiete für etwa 18 Millionen schwarze Einwohner: Bophuthatswana, Ciskei, Transkei, Venda sowie 6 weitere Gebiete; sie sind international nicht anerkannt und faktisch weiterhin von Südafrika abhängig. Weitere Hoheitsgebiete sind die Walfischbucht (1124 km2, ca. 25 000 Einwohner) und die Pinguininseln (ca. 3 km2). Landesnatur Charakteristisch für die Landschaft Südafrikas sind die von 900 bis über 1800 m ansteigenden Hochplateaus, die von den Flußtälern des Vaal und des Oranje unterbrochen werden. Hervorhebenswert sind im Osten und Süden die Drakensberge (Kathkin Peak, 3660 m). Im Land herrschen gemäßigte Temperaturen, nur der nördliche Landesteil hat tropisches Klima.
Bevölkerung Etwa zwei Drittel der Einwohner sind Schwarze, Angehörige der Bantu (überwiegend Zulu, Xhosa und Sotho), etwa 19 Prozent sind Weiße (als Nachkommen niederländischer und britischer Kolonisten), etwa 10 Prozent sind Mischlinge; außerdem leben im Land asiatische Minderheiten, vorwiegend Inder, sowie über 1 Million ausländische schwarze Arbeitnehmer aus benachbarten Staaten. Die Lebenserwartung liegt bei 61 Jahren. Größere Städte Cape Town (Kapstadt, 1,9 Millionen Einwohner), Johannesburg (1,6 Millionen Einwohner), Durban (982 000 Einwohner), Port Elizabeth (652 000 Einwohner), West Rand (647 000 Einwohner), Vanderbijlpark (540 000 Einwohner). Wirtschaft Seit Jahrzehnten wird die Wirtschaft Südafrikas vom Bergbau geprägt (Steinkohle, Eisenerze, Mangan, Chrom, Gold, Kies, Phosphate). Der Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche liegt bei nur 10 Prozent (überwiegend Anbau von Mais und Weizen, auch Tabak, Kartoffeln und Obst); große Bewässerungsprojekte am Oranjefluß förderten Landwirtschaft und speziell Viehzucht. Bedeutungsvoll sind Fischerei und Fischverarbeitung. Die reichhaltigen Bodenschätze erlaubten den Aufbau einer Schwerindustrie im Raum Johannesburg und Pretoria. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 2460 Dollar pro Kopf. Wichtigste Außenhandelspartner sind Italien, Deutschland, Japan, Großbritannien und die Vereinigten Staaten von Amerika.
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Aktuelle Situation Die jüngste Entwicklung in Südafrika deutet ein Ende der Rassentrennung an; der amtierende Staatspräsident (Frederik Willem de Klerk, geboren 1936) kündigte bis 1992 die Aufhebung aller Apartheidgesetze an. Mit der Zulassung der schwarzen Opposition, der Freilassung ihres Führers Nelson Mandela und der Beendigung des Ausnahmezustandes schuf er Möglichkeiten für einen Dialog mit der schwarzen Bevölkerungsmehrheit. Der Reformkurs stößt auf Widerstand in konservativen Kreisen der weißen Bevölkerung. Die Homelands, überwiegend ökonomisch schwach entwickelte Gebiete, sollen wieder der Republik Südafrika zugeordnet werden. Besonders in der Provinz Natal kam es auch 1990 zu erneuten blutigen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Gruppen der schwarzen Bevölkerung. Inflation, zunehmende Arbeitslosigkeit und Haushaltsdefizit erschweren die wirtschaftliche Lage des Landes. Südwestafrika siehe Namibia
Sudan Afrika, Seite 17, D3 amtlich Republik Sudan Staatsform Republik Hauptstadt Khartum (476 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 6 Regionen und die Provinz Khartum Fläche 2 505 813 km2 Bevölkerung 23,8 Millionen Einwohner (= 10 je km2) Amtssprache Arabisch Religionen moslemisch (70 Prozent), christlich (5 Prozent), Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 1. Januar Währung 1 Sudanesisches Pfund (sud£) m 100 Piastres Landesnatur Der größte afrikanische Staat liegt im Nordosten des Kontinents. Geprägt wird das Land vom Hauptstrom des Nil, der es als Lebensader von Süden nach Norden durchzieht. Von der Sahara geht die Landschaft in ein etwa 500 m hohes Plateau (Kordofan) mit Inselbergen und Dünenfeldern über. Im westlichen Landesteil erreicht die Mittelsaharische Schwelle eine Höhe von 700 bis 800 m, mit dem Gebirge von Darfur (Gabal Marra, 3088 m). Im Süden bildet die Asandeschwelle die Fortsetzung (Kinjeti, 3187 m). Im Osten steigt das Hochland von Äthiopien steil auf und umschließt das Becken des Weißen Nil, das in der Regenzeit zu einer Sumpflandschaft (Sudd) wird. Östlich des Nils erstrecken sich die Nubische Wüste, nördlich die Arabische Wüste bis zur Steilküste am Roten Meer. Der Wechsel von Trocken- und Regenzeiten bestimmt das Klima im Sudan; der nördliche Landesteil
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wird vom Klima der Passatzone geprägt. Die mittleren Jahrestemperaturen liegen zwischen 26 und 30 °C; Niederschläge nehmen nach Süden hin zu. Bevölkerung Etwa 50 Prozent der Einwohner sind Araber und Nubier (sie leben vorwiegend im Norden), weitere 30 Prozent sind Sudanschwarze und Niloten (überwiegend im Süden); als Minderheiten leben im Sudan Europäer sowie Flüchtlinge aus anderen afrikanischen Staaten (besonders aus Äthiopien, Uganda, Zaire und Tschad). Die Lebenserwartung liegt im Schnitt bei 50 Jahren; fast 70 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten, obwohl Schulpflicht besteht, die jedoch unkontrolliert bleibt. Unterrichtssprache ist Arabisch, im Süden Englisch. Im Sudan gibt es 4 Universitäten. Größere Städte Omdurman (527 000 Einwohner), Khartoum North (341000 Einwohner), Port Sudan (207 000 Einwohner), Wadi Medani (141 000 Einwohner), Elobied (140 000 Einwohner).
ße Rolle, in der Äquatorialzone besonders die Edelholzwälder. Der Abbau von Bodenschätzen ist bisher noch kaum entwickelt. Das Bruttosozialprodukt lag 1988 bei 480 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelspartner sind Ägypten, Saudi-Arabien, die ehemalige Sowjetunion, Japan, Thailand, die USA und China. Aktuelle Situation In dem seit 1983 andauernden Bürgerkrieg kamen bisher rund 1 Million Menschen ums Leben, größtenteils durch Hunger. Bürgerkrieg und Dürrekatastrophen führten zur desolaten wirtschaftlichen Lage, die die Militärregierung (mit General Omar Hassan Ahmad al Baschir, geboren 1944) zu Überwinden versucht. UNO und internationale Hilfsorganisationen bemühen sich, durch Lebensmitteltransporte erneute Hungerkatastrophen zu verhindern. Außenpolitisch strebt die Militärregierung an, Libyen und Sudan bis 1994 zu vereinigen.
Wirtschaft Wichtigster Erwerbszweig ist die Landwirtschaft, in der über 70 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt sind. Ackerbau wird als Bewässerungsfeldbau betrieben. Doch konnten seit 1987 wegen des andauernden Bürgerkriegs kaum noch Ernten eingebracht werden; wichtigste Produkte waren bislang Baumwolle und Baumwollsamen, Erdnüsse, Sesam und Sisal sowie tierische Erzeugnisse. Vor allem in den Savannen und Wüstenrandgebieten betreiben Wanderhirten Viehzucht. Von Bedeutung ist ferner die Gewinnung von Gummiarabicum. Im Süden spielt die Forstwirtschaft eine gro210
Surinam
Syrien
Südamerika, Seite 20, Cl amtlich Republik Surinam Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Paramaribo (150 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 9 Distrikte Fläche 163 265 km2 Bevölkerung 390 000 Einwohner (=2 je km2) Amtssprache Niederländisch Religionen christlich (40 Prozent), hinduistisch (27 Prozent), moslemisch (22 Prozent) Nationalfeiertag 25. November Währung 1 Surinam-Gulden (Sf) = 100 Cents
Asien, Seite 16, A4 amtlich Arabische Republik Syrien Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Damaskus (1,3 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 13 Provinzen und die Hauptstadt Fläche 185 180 km2 Bevölkerung 11,3 Millionen Einwohner (= 61 je km2) Amtssprache Arabisch Religionen moslemisch (ca. 85 Prozent), christlich (10 Prozent) Nationalfeiertag 17. April Währung 1 Syrisches Pfund (syr£) = 100 Piastres
Das ehemalige Niederländisch-Guyana, seit 1975 unabhängig, liegt im Nordosten des südamerikanischen Kontinents. Die Bevölkerung besteht aus Kreolen, Indern, Indonesiern und anderen asiatischen Abstämmigen; etwa 2 Prozent sind Europäer (vorwiegend Niederländer). Rund 160 000 Surinamer leben in den Niederlanden. Die Wirtschaft basiert auf der Bauxitförderung und einer eigenen verarbeitenden Industrie (Aluminium, Tonerde). In der Landwirtschaft werden vor allem Reis, Bananen, Kokosnüsse und Kakao geerntet. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 3020 Dollar pro Kopf. Wichtige Exportländer waren die Niederlande, die USA, Trinidad und Tobago sowie Brasilien.
Landesnatur Das Land an der Ostküste des Mittelmeeres ist überwiegend ein steppenhaftes Tafelland, das vom Euphrat (2780 km lang) durchzogen wird. Der südöstliche Landesteil gehört zur Syrischen Wüste. Hinter einer schmalen Küstenebene erstreckt sich als Fortsetzung des Libanongebirges der Dschebel Ansarije (1385 m), der zum Syrischen Graben überleitet. Im Norden wird Syrien vom Haurangebirge (1839 m) begrenzt. Fast neun Zehntel des Landes sind Steppe und Wüste. Es herrscht trocken-heißes Klima mit mediterranem Einfluß. Nur in den westlichen Gebirgsregionen reichen die Niederschläge für Baumwuchs aus. Bevölkerung Zu 90 Prozent besteht die Bevölkerung aus syrischen Arabern, als Minderheiten leben im Land Kurden (über 6 Prozent), Armenier und Tscherkessen sowie etwa 140 000 Nomaden, außerdem über
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200 000 palästinensische Flüchtlinge. Die Lebenserwartung beträgt 67 Jahre, etwa 35 Prozent der Einwohner sind Analphabeten. Vom 6. bis 12. Lebensjahr herrscht allgemeine Schulpflicht. Der Primarschulunterricht ist unentgeltlich. Es gibt 3 syrische Universitäten in Damaskus, Aleppo und Lattakia.
und Libanon. Ausgeführt werden vorrangig Baumwolle, Erdöl und lebende Tiere. Syrien hat ein 2090 km großes Eisenbahnliniennetz und ca. 18 800 km Straßen. Seehäfen sind Lattakia, Tartous und Barmias (Erdölhafen). Ein internationaler Flughafen ist in Damaskus.
Größere Städte Aleppo (976 000 Einwohner), Homs (355 000 Einwohner), Lattakia (19 000 Einwohner), Hama (177 000 Einwohner). Wirtschaft In den achtziger Jahren gelang Syrien durch die Ausnutzung seiner Erdöllager im Nordosten des Landes der Übergang zur weiteren Industrialisierung. Ferner wurden Phosphat- und Eisenerzlager erschlossen. Der Ausbau der Industrie (Nahrungsmittel, Textilien, elektronische Geräte, Möbel) werden zudem stark gefördert. Die Landwirtschaft (mit 33 Prozent aller Erwerbstätigen) bildet nach wie vor eine wichtige Säule der Wirtschaft; angebaut werden unter anderem Getreide, Obst, Gemüse, Tabak, mit zunehmender Nutzung der Wasserkraft von Euphrat und Tigris auch Baumwolle. Weitere Erträge werden durch den Anbau von Oliven, Wein und Zuckerrüben gewonnen. Bedeutend ist die Viehzucht. Schafzucht wird hauptsächlich von Halbnomaden betrieben, Rinderzucht von seßhaften Bauern auf bewässertem Land. Der Euphratstaudämm ermöglichte eine bessere Energieversorgung und Bewässerung der Landflächen. 1989 lag das Bruttosozialprodukt bei 1020 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelspartner sind Deutschland, die ehemalige Sowjetunion, Rumänien, die USA, Japan, Iran
Aktuelle Situation 1989/90 gelang es der syrischen Führung (unter Staatspräsident Hafiz al-Assad, geboren 1928), die politische Isolierung des Landes im arabischen Lager zu durchbrechen. Syrien versteht sich mit seinem sozialistischen Kurs als Führungsmacht im Nahen und Mittleren Osten, lehnt jedoch innenpolitische Reformen mit dem Ziel einer weiteren Demokratisierung ab. Schwerpunkt der Wirtschaftspolitik ist der Ausbau der Erdölförderung.
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Tadschikistan Asien, Seite 16, B4 amtlich Republik Tadschikistan Staatsform Republik (GUS) Hauptstadt Duschanbe (540 000 Einwohner) Fläche 143 100 km2 Bevölkerung 4,4 Millionen Einwohner (=30 je km2) Amtssprache Tadschikisch (und Russisch) Währung Sowjetischer Rubel Landesnatur Das Gebirgsland im südöstlichen Mittelasien grenzt an Afghanistan und China; es umfaßt einen Teil des Ferganabeckens, den Alai und Pamir sowie die Täler von Pjandsch und Amu-Darja. Über 70 Prozent des Landes werden von Hochgebirge (bis 7495 m) beherrscht; nur 4 Prozent sind bewaldet. Es herrscht trocken-heißes, kontinentales Klima.
Wirtschaft In der Landwirtschaft, deren Anteil am Sozialprodukt bei etwa einem Viertel liegt, sind der Anbau von Baumwolle, Getreide, Futtermitteln und Kartoffeln vorherrschend. Traditionell verbreitet sind die Viehzucht in den Hochtälern (Schafe, Rinder, Ziegen). Die reichlich vorhandenen Bodenschätze (Kohle, Erdöl, Erdgas, Eisenerze, Blei, Gold, Wismut) werden im Ferganabecken und bei Duschanbe abgebaut. Entwickelt wurden eine Nahrungsmittel-, Baumwoll-, Maschinenbau-, elektrotechnische, Chemie- und Baustoffindustrie. Das weitmaschige Verkehrsnetz (Eisenbahn, Straßen, Schiffahrt) wird erweitert. Aktuelle Situation Die 1924 aus Teilen Turkestans gebildete Tadschikische Sowjetrepublik, seit 1929 Gliedstaat der Sowjetunion, erklärte sich 1991 für unabhängig und trat der GUS bei.
Bevölkerung Etwa 56 Prozent sind Tadschiken, 23 Prozent Usbeken, 12 Prozent Russen, 2 Prozent Tataren. Knapp 40 Prozent der Bewohner leben in Städten. 213
Taiwan (China)
Bevölkerung Der überwiegende Teil der Inselbewohner sind Chinesen; etwa jeder fünfte stammt vom Festland. Als Minderheit sind die rund 200 000 malaiopolynesischen Gaoschan zu nennen. Die Lebenserwartung beträgt 73 Jahre.
Asien, Seite 16, E5 amtlich Republik China Staatsform Republik Hauptstadt Taipeh (2,6 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 5 Stadt- und 16 Landkreise sowie 2 spezielle Städte Fläche 36 179 km2 Bevölkerung 20,2 Millionen Einwohner (= 558 je km2) Amtssprache Chinesisch Religionen konfuzianisch, buddhistisch, taoistisch, christlich Nationalfeiertag 10. Oktober Währung 1 Neuer Taiwan-Dollar (NT$) = 100 Cents
Größere Städte Kaohsiung (1,3 Millionen Einwohner), Taichung (715 000 Einwohner), Tainan (657 000 Einwohner).
Zu Taiwan gehören die Pescadores-Inseln (127 km2, 113 000 Einwohner, Hauptort: Makung) sowie weitere vor dem chinesischen Festland liegende Inseln. Taiwan (das sich als Nationatchina bezeichnet) versteht sich als repräsentativ für ganz China; die Volksrepublik China betrachtet die Insel Taiwan als Bestandteil ihres Territoriums. Landesnatur Taiwan (früherer Name: Formosa) Hegt auf der gleichnamigen Insel, die durch die Taiwanstraße vom chinesischen Festland getrennt ist. Die das Land durchziehende Gebirgskette erreicht im Taiwangebirge eine Höhe von 3950 m; das Hügelland steigt auf 400 bis 600 m an. Der westliche Landesteil wird von fruchtbaren Ebenen geprägt. Es herrscht subtropisches Klima.
Wirtschaft Nach einem rasanten Aufschwung verlangsamte sich Ende der achtziger Jahre das Wirtschaftswachstum. Die schon vor dem Zweiten Weltkrieg von Japan aufgebaute Industrie ist vorrangig auf Konsumgüter (Elektronik, Textilien, Metallwaren) spezialisiert. Bodenschätze (vor allem Kohle, ferner Gold, Kupfer, Silber, Nickel, Mangan, Schwefel, Erdöl) sind reichlich vorhanden. Ein Drittel des Landes kann landwirtschaftlich genutzt werden (Reis, Zuckerrohr, Bananen). Das Bruttosozialprodukt wurde für 1989 mit knapp 7500 Dollar pro Kopf ausgewiesen. Haupthandelspartner sind die USA, Japan und Hongkong. Aktuelle Situation Mit den ersten freien Wahlen Ende 1989 deutete sich eine weitere Demokratisierung des Landes an. Die Regierung (mit Staatspräsident Lee Teng-hui, geboren 1923) erklärte sich im Mai 1990 erstmals zu Gesprächen und Verhandlungen über eine Wiedervereinigung mit der Volksrepublik China bereit. Tanganjika siehe Tansania
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Gebirgsregionen sind stark bewaldet, auf den Hochflächen dominieren Trockenwald und Savanne.
Tansania Afrika, Seite 17, D5 amtlich Vereinigte Republik Tansania Staatsform Föderative Präsidialrepublik Hauptstadt Dodoma (159 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 25 Regionen Fläche 945 087 km2 Bevölkerung 23,3 Millionen Einwohner (= 25 je km2) Amtssprache Swahili Religionen christlich (33 Prozent), moslemisch (33 Prozent), Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 26. April Währung 1 Tansania-Schilling (T.Sh.) = 100 Cents
Bevölkerung Bis zu 60 Prozent der Einwohner (auf Sansibar ca. 75 Prozent) sind Angehörige der Bantugruppen (besonders Sukuma, Njamwesi, Makonde), außerdem leben vor allem im Norden Massai, im Süden teilweise Zulu; als Minderheiten sind Araber, Inder und Europäer (vorwiegend Briten) zu erwähnen. Etwa 20 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Die Lebenserwartung liegt bei 53 Jahren.
Landesnatur Das ehemalige Tanganjika im Osten Afrikas (942 626 km2) steigt hinter einer teilweise 60 km breiten Küstenebene zum Ostafrikanischen Graben an, der besonders im Kilimandscharo (Kibo, 5963 m) zahlreiche Vulkane trägt. Südlich setzen sich die Gebirge im Njassagraben mit dem Njassasee (28 480 km2) fort, westlich in der Hochfläche des Unjamwesibeckens. Im nördlichen Landesteil befindet sich der größte afrikanische See, der Victoriasee (68 800 km2). Der Zentralafrikanische Graben im westlichen Teil des Landes erreicht eine Höhe von teilweise 3000 m; hier liegt der Tanganjikasee (31 900 km2). Zu dem föderativen Staatsgebiet gehören die Inseln Sansibar mit Pemba (2641 km2) unmittelbar vor der Küste des Landes. Im Küstengebiet herrscht tropisches Klima, das durch Seewinde abgeschwächt wird; im Hochland ist das Klima gemildert. Die
Größere Städte Daressalam (faktisch Hauptstadt; 1,1 Millionen Einwohner), Musoma (219 000 Einwohner), Mwanza (170 000) Einwohner), Tanga (144 000 Einwohner), Sansibar (111 000 Einwohner). Wirtschaft Über 80 Prozent der Beschäftigten arbeiten in der Landwirtschaft, die vor allem Baumwolle, Kaffee, Tee, Sisal und Gewürznelken produziert. Bodenschätze (unter anderem Diamanten, Gold, Silber, Zinn, Kupfer) werden bislang nur zum Teil abgebaut. Es existiert eine verarbeitende Industrie für heimische Rohstoffe. Zunehmend gewinnt der Tourismus (vor allem auf Sansibar) an Bedeutung. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 120 Dollar pro Kopf. Wichtige Außenhandelspartner sind Großbritannien, Deutschland, China, Japan, die USA, Kenia und Indien. Aktuelle Situation Der frühere Staatschef Julius Nyerere zog sich 1990 aus der aktiven Politik zurück; an der Spitze steht nunmehr Präsident Ali Hassan Mwinyi.
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Thailand
sind Chinesen, 3 Prozent Malaien. Im Südosten leben Khmer und Vietnamesen, im Westen Karen und Mon, an der Küste von Südthailand Semang und Moken. Im Land leben zur Zeit etwa 300 000 Flüchtlinge aus benachbarten Ländern, vor allem aus Kampuchea. Die Lebenserwartung liegt bei 65 Jahren, Es herrscht allgemeine Schulpflicht vom 7. bis 15. Lebensjahr. Der Unterricht an öffentlichen Schulen ist unentgeltlich. Thai und Englisch sind Unterrichtssprachen.
Asien, Seite 16, D5 amtlich Königreich Thailand Staatsform parlamentarische Monarchie Hauptstadt Bangkok (5,4 Millionen Einwohner) VerwaltungsgHederung 73 Provinzen Fläche 513 115 km2 Bevölkerung 54,5 Millionen Einwohner (=106 je km2) Amtssprache Thai (Siamesisch) Religionen buddhistisch (95 Prozent), moslemisch (4 Prozent) Nationalfeiertag 5. Dezember Währung 1 Bäht (B) = 100 Staiigs
Größere Städte Chiang Mai (150 500 Einwohner), Khon Kaen (115 500 Einwohner), Hat Yai (114 000 Einwohner).
Landesnatur Das Land in Südostasien umfaßt das Stromgebiet des Menam und erstreckt sich im Süden bis auf die Halbinsel Malakka. Der nördliche und westliche Landesteil sind durch stark bewaldete Ausläufer der zentralasiatischen und südchinesischen Gebirge (nordsiamesisches Bergland, im Doi Inthanon 2576 m Höhe) gekennzeichnet. Zentrum des Landes ist das Menambecken, eine fruchtbare Ebene mit der Hauptstadt Bangkok. Der östliche Landesteil wird vom Koratplateau (bis 200 m) geprägt, an dessen Ränder Gebirge aufsteigen (im Süden die Cardamonberge, 1688 m). Das tropische Klima steht unter Monsuneinfluß; es gibt tropischen Regenwald, auf dem Koratplateau Savanne. 60 Prozent des Landes sind waldbedeckt, an den Küsten gibt es Mangrovensümpfe. Bevölkerung Über 85 Prozent der Einwohner sind Angehörige der Thaivölker (vor allem Siamesen und Lao); etwa 10 Prozent
Wirtschaft Während früher die Wirtschaft nahezu ausschließlich vom Reisexport getragen wurde, prägen heute Landwirtschaft und verarbeitende Industrie die wirtschaftliche Entwicklung Thailands. Zwei Drittel der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft; über 90 Prozent der Nutzfläche werden nach wie vor mit Reis bepflanzt; weitere Produkte sind Mais, Maniok, Gemüse und Zuckerrohr. Südthailand liefert Kautschuk. Der Yanheedamm im Menambecken ermöglichte höhere Ernten und erlaubte den Aufbau einer verarbeitenden Industrie (Textil-, chemische und Baustoffbetriebe, Montagewerke für Fahrzeuge und Maschinen, Hüttenwerke). In der Viehzucht sind besonders Büffel von Bedeutung, die zur Bestellung der Reisfelder herangezogen werden. Das Schwein ist wichtigster Fleischlieferant. Als Transportmittel für Holz aus den Wäldern zu den Flüssen dienen Elefanten. Die Entstehung von Fabriken für die Herstellung von Textilien und Säcken, Zement,
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Papier, Zucker sowie Montagewerke für Kraftfahrzeuge und Erdölraffinerien, wurde gefördert. Der Tourismus hat stark zugenommen. Thailand hat mehrere Bahnlinien, die von Bangkok ausgehen; das Straßennetz erreicht eine Länge von 36 200 km. Das Netz der Flüsse und Kanäle ist in der Menam-Ebene wichtiger Verkehrsträger. Im Bergbau werden unter anderem Kohle, Zinn, Kupfer, Eisen sowie Edelsteine abgebaut. Von Bedeutung sind ferner Fischfang sowie Holzgewinnung in den Tropenwäldern. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 1170 Dollar pro Kopf. Wichtigste Außenhandel spartner sind vor allem die USA, Japan, Singapur und die Niederlande. Aktuelle Situation Ende der achtziger Jahre gehörte Thailand zu den sich weltweit am schnellsten entwickelnden Ländern; Investitionsanreize und günstige Steuern förderten die wirtschaftliche Stabilisierung. Durch einen unblutigen Militärputsch kam Anfang 1991 eine Übergangsregierung (unter Ministerpräsident Anand Panyarachun, geboren 1932) an die Macht, die die liberale Wirtschaftspolitik fortsetzen soll.
Togo Afrika, Seite 17, B4 amtlich Republik Togo Staats form Präsidialrepublik Hauptstadt Lome (500 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 5 Regionen, 21 Präfekturen Fläche 56 785 km2 Bevölkerung 3,5 Millionen Einwohner (= 62 je km2) Amtssprache Französisch Religionen Anhänger von Naturreligionen (50 Prozent), christlich (35 Prozent), moslemisch (10 Prozent) Nationalfeiertag 27. April Währung 1 CFA-Franc (FCFA) = 100 Centimes Landesnatur Das schmale, nur 120 km breite westafrikanische Land am Golf von Guinea wird durch fruchtbares Gebiet und dünnbesiedelte Savanne geprägt; das Plateau des Togogebirges erreicht eine Höhe von rund 1000 m. Das Land hat tropisches Klima mit 2 Regenzeiten; nur die Gebirge sind bewaldet. Bevölkerung Das Volk der Togolesen setzt sich überwiegend aus Sudanschwarzen (vor allem Ewe, Fulani und Hausa) zusammen; als Minderheiten leben Europäer, vorwiegend Franzosen, im Land. Die Lebenserwartung liegt bei 55 Jahren, etwa 60 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Es besteht vom 6. bis 12. Lebensjahr Schulpflicht mit unentgeltlichem Unterricht. Im Lande gibt es eine Universität sowie eine Verwaltungshochschule.
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Wirtschaft Über 70 Prozent der Einwohner arbeiten traditionell in der Landwirtschaft, obwohl nur etwa ein Fünftel der Landesfläche bebaut werden kann (vorwiegend Kaffee, Kakao, Baumwolle, Erdnüsse sowie Nahrungsmittel für den Eigenbedarf). Im Norden wird Viehhaltung betrieben. Abgebaut werden Phosphate, teilweise Eisenerze und Bauxit. Der Tourismus ist bereits ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Wichtigste Handelspartner sind Frankreich, die Niederlande und Kanada. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 390 Dollar pro Kopf. Ausgeführt werden vor allem Phosphate, Kakao, Kaffee und Palmkerne. In Togo gibt es ca. 7200 km Straßen und rund 550 km Eisenbahnen. Einziger Hafen und internationaler Flughafen ist Lome. Aktuelle Situation Mit der Einrichtung einer Freihandelszone wurden ausländische Investoren gewonnen, die Arbeitsplätze (unter anderem in einer eigenen Textilindustrie zur Weiterverarbeitung von Baumwolle) schufen. Abgebaut werden soll die hohe Auslandsverschuldung des Landes.
Tonga Ozeanien, Seite 21, D4 amtlich Königreich Tonga Staatsform parlamentarische Monarchie Verwaltungsgliederung 3 Distrikte Hauptstadt Nuku'alofa (auf Tongatapu, 29 000 Einwohner) Fläche 748 km2 Bevölkerung 160 000 Einwohner (=214 je km2) Amtssprachen Tonga, Englisch Religionen protestantisch (70 Prozent), katholisch (15 Prozent) Nationalfeiertag 4. Juli Währung 1 Pa'anga (T$) = 100 Seniti Die Inselgruppe besteht aus Vulkan- und niedrigen Koralleninseln. Zu Tonga, dem im südlichen Pazifik gelegenen Staat, gehören 171 Inseln, von denen 36 bewohnt sind. Etwa 98 Prozent der Bevölkerung sind Polynesier. Es besteht allgemeine Schulpflicht vom 6. bis 14. Lebensjahr mit unentgeltlichem Unterricht an den staatlichen Schulen. Etwa drei Viertel der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, die vor allem Kokosnüsse, Kopra, Bananen, Vanille und Zitrusfrüchte für den Export produziert. Es existieren einige industrielle Kleinbetriebe. Handelspartner sind vor allem Neuseeland, Australien, Japan, Fidschi und die USA.
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Trinidad und Tobago
Tschad
Mittelamerika, Seite 19, Dl amtlich Republik Trinidad und Tobago Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Port of Spain (150 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 8 Counties, 3 Städte und Tobago Fläche 5130 km2 Bevölkerung 1,3 Millionen Einwohner (= 253 je km2) Amtssprache Englisch Religionen katholisch (34 Prozent), protestantisch (20 Prozent), hinduistisch (25 Prozent), moslemisch (6 Prozent) Nationalfeiertag 31. August Währung 1 Trinidad- und Tobago-Dollar (TT$) = 100 Cents
Afrika, Seite 17, C3 amtlich Republik Tschad Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt N'Djamena (früher Fort Lamy, 400 000 Einwohner) Fläche 1 284 000 km2 Bevölkerung 5,5 Millionen Einwohner (= 4 je km2) Amtssprachen Französisch, Arabisch Religionen moslemisch (ca. 55 Prozent), christlich (30 Prozent), Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 7. Juni Währung 1 CFA-Franc (FCFA) = Centimes
Das seit 1962 unabhängige Land umfaßt die vor der Nordküste Südamerikas gelegenen Inseln Trinidad (4827 km2) und Tobago (301 km2). Die Bevölkerung besteht zu etwa 40 Prozent aus Schwarzen, zu weiteren 40 Prozent aus Indern, zu 16 Prozent aus Mulatten; als Minderheiten leben Weiße und Chinesen auf den Inseln. Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist in der Landwirtschaft (vorwiegend Großplantagen für Zuckerrohr, Kakao, Kaffee und Zitrusfrüchte) beschäftigt. Fast ein Viertel der Landesfläche ist bewaldet. Stark ausgebaut wurde die Erdölförderung, mit entsprechender verarbeitender Industrie. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 3160 Dollar pro Kopf. Wichtigste Handelspartner sind vor allem die USA, Großbritannien, Japan und Honduras.
Landesnatur Dieses zentralafrikanische Land umfaßt den östlichen Teil des Tschadbeckens und einen Teil der Sahara. Im Norden ist fast die Hälfte des Landes Wüste. Die Landesmitte gehört zur Sahelzone. Zentrum des Landes ist das Tschadbecken mit dem Tschadsee (22 000 km2). Die Wüstenzone wird vom Tibesti (3415 m) und dem etwa 1450 m hohen Plateau von Ennedi beherrscht. Feuchtes Tropenklima und trockene Savanne prägen das Land. Bevölkerung Im Tschad leben Araber und arabisierte Völker, teilweise auch Nomaden und Schwarze (Haussa, Fulbe), als Minderheiten in den Städten Europäer (vorwiegend Franzosen). Die Lebenserwartung liegt bei 46 Jahren; 75 Prozent der Einwohner sind Analphabeten. Es herrscht allgemeine Schulpflicht vom 8. bis 14. Lebensjahr, wobei die Unterrichtssprache französisch ist, an Primarschulen jedoch Arabisch.
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Wirtschaft Etwa 85 bis 90 Prozent der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, die vorwiegend auf Baumwolle, teilweise auch andere Produkte (Reis, Weizen, Erdnüsse, Tabak) sowie Viehzucht ausgerichtet ist. Fischfang ist im Tschadsee, Logone und Schari möglich. Vorhanden sind größere Bauxitlager, die nur zum Teil erschlossen sind. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei nur 190 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelspartner sind Frankreich, Nigeria, Japan, Zaire und die USA. Der Tschad ist unzureichend erschlossen; es gibt keine Eisenbahn, aber ein 30 725 km langes Straßennetz. Aktuelle Situation Die seit den siebziger Jahren andauernden Grenzkonflikte mit Libyen um den Aouzou-Streifen, der über reiche Erzvorkommen verfügt, setzten sich 1991 auch unter der neuen Regierung (mit Präsident Idriss Deby) fort; Frankreich sah sich gezwungen, in die Auseinandersetzungen einzugreifen.
Tschechoslowakei Europa, Seite 15, C4 amtlich Tschechische und Slowakische Föderative Republik Staatsform föderative Republik Hauptstadt Prag (1,2 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 2 Republiken mit insgesamt 10 Regionen (Kraje) und die Stadtregionen Prag und Bratislava Fläche 127 876 km2 Bevölkerung 15,7 Millionen Einwohner (= 123 je km2) Amtssprachen Tschechisch, Slowakisch Religionen katholisch (60 Prozent), protestantisch (8 Prozent) Nationalfeiertag 9. Mai Währung 1 Tschechoslowakische Krone (Kcs) = 100Haleru Landesnatur Die Tschechoslowakei umfaßt 2 landschaftliche Großräume, die durch weite Becken stark gegliedert sind: im Westen ein Granitplateau (Böhmisches Massiv), im Osten die Gebirgszüge der Westkarpaten. Böhmen als Kernland wird von Bergrücken und Mittelgebirgen (Böhmerwald, Erzgebirge, Sudeten) eingesäumt. Das Böhmische Becken leitet über zur Mährischen Pforte und dem Moravabecken, die beide auch die Grenze zwischen Mähren und der Slowakei bilden. Berggruppen und Gebirgsmassive (Westbeskiden, Tatra - bis 2663 m hoch) reichen bis zum südosteuropäischen Karpatenbogen. In der Donauniederung im südöstlichen Landesteil breitet sich flaches Land aus. Es dominiert gemäßigtes kontinentales Klima. Die Jahresmitteltemperaturen liegen in Prag bei 9 °C. 220
Bevölkerung In dem föderativen Staat leben als gleichberechtigte Nationen die Tschechen (63 Prozent der Einwohner) und Slowaken (31 Prozent); als Minderheiten sind Ungarn, Polen, Deutsche sowie Sinti und Roma zu erwähnen. Die Lebenserwartung Hegt bei 72 Jahren. Größere Städte Bratislava (Preßburg; Hauptstadt der Slowakei, 435 000 Einwohner), Brno (Brunn, 390 000 Einwohner), Ostrava (331000 Einwohner), Kosice (232 000 Einwohner), Plzen (Pilsen, 175 000 Einwohner). Wirtschaft Das traditionell hochindustrialisierte Land (Anteil der Industrie am Bruttosozialprodukt 67 Prozent) verfügt über große Vorräte an Bodenschätzen (Kohle, Eisenerze, Uran, Blei, Kupfer). Industrielle Zentren für die Schwerindustrie, Fahrzeugbau, Chemieindustrie und verarbeitende Betriebe bestehen vor allem im Raum Plzen, Ostrava und Kosice sowie in der Hauptstadt Prag. Besonders die Verarbeitungsindustrie (für Glas, Textilien, Leder, Papier, Nahrungs- und Genußmittel) ist stark ausgeprägt. Die Landwirtschaft ist auf traditionelle Anbaugebiete im Böhmischen Becken, in Mähren und in der Südslowakei begrenzt; die Viehzucht wird stark gefördert. In der Fischerei dominiert die Teichwirtschaft, besonders die Karpfenzucht. Ein Drittel der Landesfläche ist mit Wald bedeckt. Das Bruttosozialprodukt wurde für 1989 mit ca. 3000 Dollar pro Kopf ausgewiesen. Wichtigste Außenhandelspartner waren bisher die ehemalige Sowjetunion und andere frühere Ostblockstaaten sowie Deutschland. Einnahmen aus dem Fremdenverkehr spielen
eine wesentliche Rolle in der Handelsbilanz. Wichtigstes Verkehrsmittel ist die Eisenbahn. Das gesamte Eisenbahnnetz beläuft sich auf 13 150 km. Das Straßennetz ist 73 800 km lang. Das Binnenschiffahrtsnetz hat eine Länge von 475 km und verbindet die Tschechoslowakei durch Elbe, Oder oder Donau mit der Nord- und Ostsee sowie dem Schwarzen Meer. Aktuelle Situation Im Ergebnis einer friedlichen Revolution erzielte im Dezember 1989 die Demokratiebewegung (mit dem heutigen Staatspräsidenten Vaclav Havel, geboren 1936) die Beendigung der kommunistischen Alleinherrschaft. Die Reformpolitiker des „Prager Frühlings" von 1968 wurden rehabilitiert, der seinerzeitige Einmarsch sowjetischer und anderer osteuropäischer Truppen verurteilt. Die Regierung (mit Ministerpräsident Mariän Calfa, geboren 1946) ist bemüht, das bisherige planwirtschaftliche System in marktwirtschaftliche Strukturen umzuwandeln. Seit Juni 1992 zeichnet sich eine Trennung der beiden Teilrepubliken ab.
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Tunesien Afrika, Seite 17, C2 amtlich Tunesische Republik Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Tunis (597 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 23 Bezirke (Gouvernorate) Fläche 163 610 km2 Bevölkerung 7,8 Millionen Einwohner (=48 je km2) Amtssprache Arabisch Religion moslemisch (98 Prozent) Nationalfeiertag 1. Juni Währung 1 Tunesischer Dinar (tD) = lOOOMillimes Landesnatur Das an der Nordküste Afrikas gelegene Land nimmt den Ostteil der Atlasländer ein. Es wird landschaftlich geprägt von Ausläufern des Hohen Atlas und der Fortsetzung des Hochlandes der Schotts. An der 750 km langen Ostküste erstreckt sich die bis 25 km breite, landwirtschaftlich intensiv genutzte Küstenlandschaft der Sahel. Mittel- und Südtunesien werden von verschiedenen stufenartigen Ebenen (Schottel-Djerid) bestimmt. Das mediterrane Klima läßt immergrüne Wälder an der Küste und auf den Höhen des Atlas gedeihen; der südliche Landesteil Tunesiens geht in Steppe und Wüste über.
Wirtschaft Landwirtschaft und Industrie bilden heute gleichermaßen die Grundlage der Wirtschaft. Unter klimatisch günstigen Bedingungen werden vor allem in der Nordregion Weizen, Gerste, Zitrusfrüchte, Wein, Oliven und Datteln angebaut; in Steppengebieten wird Viehzucht betrieben. Die Fischerei hat große Bedeutung. Im Bergbau (Phosphate, Eisenerze, teilweise Erdöl und Erdgas) bestehen günstige Voraussetzungen für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Eine verarbeitende Industrie wurde vor allem für Landesprodukte aufgebaut. Das Kunsthandwerk (Teppichwebereien, Lederverarbeitung, Kunstschmiede) ist teilweise genossenschaftlich organisiert. 1989 lag das Bruttosozialprodukt bei 1260 Dollar pro Kopf. Wichtige Außenhandelspartner sind Frankreich, Italien, Deutschland sowie Belgien/Luxemburg. Aktuelle Situation Mit dem Ziel der weiteren Sanierung der Wirtschaft und der Beseitigung der hohen Arbeitslosigkeit verfolgt die Regierung (mit Präsident Zine el Abidine Ben Ali, geboren 1936) einen Liberalisierungskurs, der zu einer pluralistischen Gesellschaft in Tunesien führen soll.
Bevölkerung Der weit überwiegende Teil der Einwohner sind arabisierte Berber und Araber; als Minderheiten sind Gruppen von Franzosen und Italienern, auch Malteser, zu erwähnen. Die Lebenserwartung beträgt im Durchschnitt 65 Jahre; fast 50 Prozent sind Analphabeten. 222
Vansee (3660 km2) befindet. Der Ararat, ein erloschener Vulkan an der Ostgrenze, ist 5156 m hoch. Der europäische Teil des Landes gehört zum östlichen Teil von Thrakien, von der asiatischen Türkei ist er durch das Marmarameer mit Bosporus und Dardanellen getrennt. In der westlichen Türkei herrscht Mittelmeerklima mit heißen, trockenen Sommern und milden Wintern, in Anatolien dagegen dominiert kontinentales Klima mit strengem Frost im Winter.
Türkei Europa/Asien, Seite 16, A3 amtlich Republik Türkei Staatsform parlamentarische Republik Hauptstadt Ankara (2,8 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 67 Provinzen Fläche 779 452 km2 (davon 23 623 km2 in Europa) Bevölkerung 57 Millionen Einwohner (=73 je km2) Amtssprache Türkisch Religion' moslemisch (98 Prozent) Nationalfeiertag 29. Oktober Währung 1 Türkisches Pfund (TL.) m 100 Kurus Landesnatur Die Türkei liegt überwiegend auf der Halbinsel Kleinasien; nur ein kleiner Landesteil befindet sich westlich des Bosporus auf südosteuropäischem Boden. Kernland ist Anatolien, eine von Westen nach Osten von 800 auf 1200 m ansteigende Hochebene, die mehrere Becken aufweist. Im Norden und Westen wird Anatolien vom Pontischen Gebirge beziehungsweise dem Bithynischen Gebirge (bis 2500 und 3900 m) begrenzt, im Süden vom TaurusGebirge (3900 m). An der Schwarzmeerküste sind kleinere Ebenen in den Mündungsgebieten des Irmak ausgebildet. Die Mittelmeerküste weist an den Buchten von Antalya und Iskenderun fruchtbare Ebenen auf, unter anderem bei Adana. Die westliche Küste am Ägäischen Meer fällt steil ab und hat gleichfalls fruchtbare Gebiete mit mediterranem Charakter. Ostanatolien als Teil des Hochlandes von Armenien ist ein stark gegliedertes Hochland, in dem sich der salzige
Bevölkerung Über 90 Prozent der Einwohner sind Türken, etwa 7 Prozent Kurden (offiziell als „Bergtürken" bezeichnet); als Minderheiten leben in der Türkei Araber, Tscherkessen, Armenier, Griechen und Bulgaren. Nahezu 25 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Etwa 2 Millionen Türken befinden sich als Arbeitnehmer mit ihren Familien im Ausland (davon etwa 1,4 Millionen in Deutschland). Größere Städte Istanbul (4,7 Millionen Einwohner), Izmir (2 Millionen Einwohner), Konya (1,6 Millionen Einwohner), Adana (1,5 Millionen Einwohner), Bursa (1,1 Millionen Einwohner), Samsun (1 Million Einwohner), Manisa (942 000 Einwohner), Hatay (856 000 Einwohner), Balikesir (853 000 Einwohner), Icel (844 000 Einwohner), Gaziantep (809 000 Einwohner), Erzurum (802 000 Einwohner). Wirtschaft Die Landwirtschaft erbringt nach wie vor einen großen Anteil des Bruttosozialprodukts, das 1989 einen Durchschnitt von 1360 Dollar pro Kopf erreichte. In den Agrargebieten werden vorrangig Ge-
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treide, Gemüse, Tabak, Baumwolle, Zitrusfruchte und besonders Wein (Sultaninen) angebaut. Stark entwickelt ist in Anatolien die Viehzucht (Ziegen). Die reichlich vorhandenen Bodenschätze (Steinkohle, Kupfer- und Eisenerze, Bauxit, Salz, ferner Chromerz, Schwefel und Erdöl) sind bisher nur zum Teil erschlossen. Aufgebaut wurde eine Industrie (Stahlwerke, Zementindustrie. Zukkerbetriebe, Papier- und Textilbetriebe), die inzwischen über 35 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt. Auch der Tourismus beeinflußt die Handelsbilanz positiv. Wichtige Außenhandelspartner sind vor allem Deutschland, Italien, die USA, Großbritannien und Frankreich. Aktuelle Situation Trotz spürbarem Wirtschaftswachstum ist das soziale Gefälle im Land sehr groß. Die Regierung (mit Staatspräsident Turgut Özal, geboren 1927, und Ministerpräsident Mesut Yilmaz, geboren 1947) versucht, die verschiedenen Probleme der Türkei zu lösen, die unter anderem mit einem weiteren Erstarken des islamischen Fundamentalismus und dem Aufstand der gegen politische und kulturelle Unterdrückung kämpfenden Kurden konfrontiert ist.
Turkmenistan Asien, Seite 16, B4 amtlich Republik Turkmenistan Staatsform Republik (GUS) Hauptstadt Aschchabad (350 000 Einwohner) Fläche 488 100 km2 Bevölkerung 3,1 Millionen Einwohner (=6 je km2) Amtssprache Turkmenisch (und Russisch) Währung Sowjetischer Rubel Landesnatur Zu dem Land am Kaspischen Meer gehören der südwestliche Teil des Tieflandes von Turan und die Hänge des Ust-Urt-Plateaus; es grenzt an Iran und Afghanistan. Etwa vier Fünftel sind von Sandwüsten (Karakum) bedeckt. Das Klima ist kontinental trocken. Es ist durch hohe Temperaturschwankungen gekennzeichnet. In der Karakumregion gibt es nur spärliche Vegetation. Bevölkerung Etwa zwei Drittel der Einwohner sind Turkmenen, 13 Prozent Russen, 8 Prozent Usbeken und 3 Prozent Kasachen. Rund die Hälfte lebt in Städten. Die Sandwüste Karakum ist kaum besiedelt. Turkmenistan hat eine Universität. Wirtschaft Textil-, Chemie-, Nahrungsmittelindustrie sowie Maschinenbau bestimmen etwa 50 Prozent des Sozialprodukts. An Bodenschätzen sind Erdgas, Erdöl (vor allem am Kaspischen Meer), Schwefel, Quecksilber und Salze vorhanden. Zentren der Erdölförderung sind die Halbinsel Tscheieken, Nebit-Dag und Okaren. Für den
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Tuvalu
Ackerbau eignen sich nur knapp 2 Prozent der Landesfläche; es dominieren Baumwolle, Futtermittel, Getreide, Tabak sowie Obst und Wein. Hauptzweig der Viehwirtschaft ist die Karakulschafzucht, daneben werden Rinder, Schweine, Kamele und Geflügel gehalten. Die Teppichherstellung spielt eine besondere Rolle. Das Verkehrswesen (Eisenbahn, Straßen, Schiffahrt) ist noch gering entwickelt.
Ozeanien, Seite 21, D4 amtlich Tuvalu Staatsform konstitutionelle Monarchie im Commonwealth Hauptstadt Fongafale (auf Funafuti, 2000 Einwohner) Fläche 26 km2 Bevölkerung 8200 Einwohner (=315 je km2) Amtssprachen Tuvalu, Englisch Religion protestantisch (98 Prozent) Nationalfeiertag 1. Oktober Währung 1 Australischer Dollar ($A) = 100 Cents
Aktuelle Situation Die 1924 gegründete Turkmenische Sowjetrepublik, bisher Gliedstaat der ehemaligen Sowjetunion, wurde 1991 unabhängig.
Der Staat Tuvalu, vor der Unabhängigkeit (1978) Ellice Islands, wird aus einer Inselgruppe im südwestlichen Pazifik, nördlich von Fidschi, gebildet und umfaßt etwa 750 000 km2 Meeresfläche. Die Inseln bestehen aus Korallenkalken und ragen selten höher als 4 m über dem Meeresspiegel auf. Es herrscht tropisches Klima. Die Vegetation besteht überwiegend aus Kokospalmen. Bewohner der Inseln sind fast ausschließlich Polynesier (96 Prozent). Etwa 1500 Tuvaluer arbeiten ständig im Ausland, sie tragen wesentlich zum Einkommen des Landes bei. Die wirtschaftliche Bedeutung des Landes ist nach wie vor gering; zu erwähnen sind der Fischfang und der Anbau von Kopra. Handelspartner sind vor allem Fidschi und Australien. Ein Hafen und ein Flughafen befinden sich auf der Insel Funafuti.
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vom Kioga- und vom Albertsee eingenommen. Es herrscht tropisches Höhenklima; das Land ist überwiegend von Savanne bedeckt. In den Gebirgen überwiegen vor allem Bergwälder.
UdSSR siehe Sowjetunion und GUS
Uganda Afrika, Seite 17, D4 amtlich Republik Uganda Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Kampala (700 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 10 Provinzen mit 33 Distrikten Fläche 235 880 km2 Bevölkerung 17,2 Millionen Einwohner (=73 je km2) Amtssprachen Englisch und Swahili Religionen katholisch (30 Prozent), protestantisch (20 Prozent), Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 9. Oktober Währung 1 Uganda-Schilling (U.Sh.) = 100 Cents
Bevölkerung Mindestens die Hälfte der Einwohner sind Angehörige der Bantustämme (vor allem Buganda); daneben leben in dem Land Angehörige anderer hamitischer und sudanesischer Gruppen sowie als Minderheiten Inder, Europäer und Araber. Die Lebenserwartung liegt bei 50 Jahren; etwa 40 Prozent der Bewohner Ugandas sind Analphabeten.
Landesnatur Das ostafrikanische Land ist eine etwa 1000 m hohe Hochfläche, die im Westen vom Gebirgsmassiv des Ruwenzori (5119 m) überragt wird, im Osten von dem erloschenen Vulkan Elgon (4311 m). Etwa ein Sechstel des Landes wird vom Victoria-,
Wirtschaft Beherrscht wird das wirtschaftliche Leben Ugandas von traditioneller Landwirtschaft (vor allem Kaffee, Baumwolle, Tee, Ölsaaten, Erdnüsse); stark ausgebaut wurde auch die Fischerei. Genutzt werden vorhandene Bodenschätze (Kupfer, Zinnerze, Eisenerze, Phosphat). Es existiert eine verarbeitende Industrie. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei nur 250 Dollar pro Kopf. Wichtige Außenwirtschaftspartner sind Kenia, Großbritannien, die USA, Deutschland und Japan. Ausgeführt werden
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vor allem Kaffee, Baumwolle, Kupfer und Tee. Das Eisenbahnliniennetz hat eine Länge von 1300 km und das Straßennetz von 28 000 km. Internationaler Flughafen ist Entebbe. Aktuelle Situation Nach weitgehender Beendigung des Bürgerkriegs gelang es, die ruinierte Wirtschaft zu sanieren und die hohe Inflationsrate zu senken. Die regierende Nationale Widerstandsbewegung (NRA) versucht, soziale und ökonomische Probleme, darunter die hohe Auslandsverschuldung, zu lösen. Kaffee lieferte 1990/91 immer noch 98 Prozent der Exporterlöse des Landes, obwohl große Anstrengungen zur Verbreiterung der Exportstruktur von Seiten der Regierung unternommen wurden.
Ukraine Europa, Seite 15, E4 amtlich Ukraine Staatsform Republik (GUS) Hauptstadt Kiew (2,4 Millionen Einwohner) Fläche 603 700 km2 Bevölkerung 50,6 Millionen Einwohner (= 84 je km2) Amtssprache Ukrainisch (und Russisch) Währung Sowjetischer Rubel Landesnatur Das Land umfaßt den südwestlichen Teil des Osteuropäischen Flachlandes zwischen Pripjet und Mittelrussischer Platte, Schwarzem Meer und Ostkarpaten. Weite Ebenen und Niederungen mit einem dichten Flußnetz (Dnjepr mit Nebenflüssen) bestimmen die Landschaft; nur der Südwesten (Karpaten, bis 2060 m) und die Halbinsel Krim (bis 1545 m) sind gebirgig. Es herrscht ein gemäßigtes kontinentales Klima. Bevölkerung Etwa 75 Prozent sind Ukrainer, 20 Prozent Russen, je 1 Prozent Weißrussen und Polen. Knapp 60 Prozent leben in Städten. Größere Städte Charkow (1,6 Millionen Einwohner), Odessa (1,2 Millionen Einwohner), Dnjepropetrowsk (1,2 Millionen Einwohner), Donezk (1,1 Millionen Einwohner), Saporoshe (730 000 Einwohner), Kriwoj Rog (620 000 Einwohner), Lwow (605 000 Einwohner). Wirtschaft Charakteristisch für die Volkswirtschaft ist die unter günstigen Boden-
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und Klimabedingungen entwickelte Landwirtschaft, die die Ukraine zur osteuropäischen Kornkammer machte. Etwa 56 Prozent der Fläche wurden als Ackerland genutzt. Auch die Viehzucht (Rinder, Schweine) war stark ausgeprägt. Reiche Bodenschätze (Steinkohle, Eisenerze, Erdgas, Erdöl, Bauxit, Stein- und Kalisalze) gestalteten die Ukraine zu einem Kohlen- und Hüttenrevier. Der industrielle Sektor wurde von Schwermaschinenbau, Fahrzeugindustrie, Nahrungsmittelbetrieben, Baustoff-, Chemie- und elektrotechnischer Industrie beherrscht. In der ehemaligen Sowjetunion belegte die Ukraine nach Rußland den 2. Platz in der Industrieproduktion. Ballungszentren sind das Donezbecken, das Dnjepr-Gebiet, Kiew, Charkow, Odessa und Lwow. Es existiert ein dichtes Verkehrsnetz; wichtigster Seehafen ist Odessa. Aktuelle Situation Die 1918/19 entstandene Ukrainische Nationalrepublik war seit 1922 als Sowjetrepublik Gliedstaat der Sowjetunion; die Ukraine erklärte sich 1991 für unabhängig.
Ungarn Europa, Seite 15, D5 amtlich Ungarische Republik Staatsform parlamentarische Republik Hauptstadt Budapest (2,1 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung Hauptstadt, 5 Stadtgebiete und 19 Komitate Fläche 93 032 km2 Bevölkerung 10,6 Millionen Einwohner (= 114 je km2) Amtssprache Ungarisch Religionen katholisch (62 Prozent), kalvinistisch (19 Prozent) Nationalfeiertage 15. März, 23. Oktober Währung 1 Forint (Ft) = 100 Filier Landesnatur Das Land, überwiegend Flach- und Hügelland, wird vom Ungarischen (Pannonischen) Becken geprägt. Lediglich der Nordosten bildet mit dem Ungarischen Mittelgebirge (Kekes, 1015 m) eine Ausnahme. Im Osten und Süden beherrschen die Niederungarische Tiefebene (Alföld) beziehungsweise die Transdanubische Platte die Landschaft; die früher von Wassermangel gekennzeichnete Sandsteppe (Puszta) wurde durch Meliorisation weitgehend umgestaltet. Im Südwesten befindet sich mit dem Balaton (Plattensee, 82 km lang) einer der größten europäischen Seen. Kontinentale Einflüsse bestimmen das gemäßigte Klima gegenüber leichten mediterranen Zügen. Bevölkerung Überwiegend (zu 90 Prozent) leben im Land Ungarn (Magyaren); wichtigste Minderheiten sind Deutsche, Slowaken, Rumänen sowie Sinti und Roma.
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Größere Städte Debrecen (220 000 Einwohner), Miskolc (208 000 Einwohner), Szeged (189 000 Einwohner), Pecs (183 000 Einwohner), Györ (132 000 Einwohner). Wirtschaft Ungarn entwickelte sich nach 1945 vom Agrar- zum Industriestaat. Selbst in der sozialistischen Planwirtschaft bemühte sich das Land seit Ende der sechziger Jahre, marktwirtschaftliche Elemente zu berücksichtigen, zum Beispiel in der Förderung von Klein- und Familienbetrieben. Über 70 Prozent der Gesamtfläche werden landwirtschaftlich genutzt, vor allem für den Getreide-, Gemüse- sowie Obstanbau, ebenso für die Viehzucht, am Balaton besonders auch für den Weinbau. Die Industrieproduktion, früher vor allem auf Budapest konzentriert, wurde durch neue Standorte wesentlich gesteigert. Dabei dominieren Maschinenbau und Chemieindustrie sowie Bergbau (Bauxit, Braunkühle, Eisenerze). Das Verkehrsnetz (Eisenbahn, Straßen) ist stark auf Budapest ausgerichtet. Das Eisenbahnnetz hat eine Länge von 8000 km, das Straßennetz von 29 800 km. Die Donau ist ein weiterer wichtiger Verkehrsträger. Großen Anteil an der Volkswirtschaft hat der Tourismus, der sich auf die Hauptstadt und den Balaton konzentriert. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 2560 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelspartner waren bisher die ehemalige Sowjetunion, Deutschland, Österreich und Italien. Wichtigste Exportwaren sind Rohstoffe, Halbfertigwaren und Maschinen.
Jözsef Antall, geboren 1932) hervor, die die bisherige kommunistische Herrschaft ablöste. Oberstes Ziel der Regierung ist die Durchsetzung marktwirtschaftlicher Prinzipien mit weitgehender Privatisierung der Betriebe, verbunden mit einem strengen Sparprogramm, das die Auslandsverschuldung reduzieren soll. Der schnelle Übergang zur Marktwirtschaft brachte einerseits einen Überschuß in der Handelsbilanz, andererseits aber auch Arbeitslosigkeit, Preiserhöhungen und soziale Not. Außenpolitisch nähert sich Ungarn Westeuropa an und erstrebt die Mitgliedschaft in der EG. Ungarn trat als erstes osteuropäisches Land im November 1990 dem Europarat als Vollmitglied bei. Es spielte auch eine bedeutende Rolle bei der Auflösung des Warschauer Paktes im April 1991.
Aktuelle Situation Aus den ersten freien Wahlen im Frühjahr 1990 ging eine konservative Regierung (mit Ministerpräsident 229
deo existiert eine starke Konsumgüterindustrie (Fleischverarbeitung, Textil-, chemische Industrie). Gut entwickelt ist das Verkehrsnetz. Das Eisenbahnnetz umfaßt rund 3000 km, das Straßennetz rund 50 000 km. Montevideo ist der Hauptseehafen. Hier befindet sich auch der internationale Flughafen. Zunehmende Bedeutung erlangt auch der Tourismus. Wichtigste Partnerländer für den Außenhandel sind Brasilien, die USA, Deutschland, Argentinien und Mexiko. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 2620 Dollar pro Kopf.
Uruguay Südamerika, Seite 20, C5 amtlich Republik östlich des Uruguay Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Montevideo (1,3 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 19 Departamentos Fläche 177 414 km2 Bevölkerung 3 Millionen Einwohner (=17 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (ca. 90 Prozent) Nationalfeiertag 25. August Währung 1 Uruguyaischer Neuer Peso (urugNS) = 100 Centesimos Landesnatur Das im Südwesten Südamerikas gelegene Land ist ein hügeliges Tiefland mit Ausläufern des Brasilianischen Berglandes, dem einige Tafelberge aufgesetzt sind. Teilweise hat Uruguay Anteil an den fruchtbaren argentinischen Pampas. Die Atlantikküste im Südosten ist flach, teilweise sumpfig, mit Strandseen. Es besitzt gemäßigtes, subtropisches Klima.
Aktuelle Situation Hauptziele der liberalkonservativen Regierung (unter Präsident Luis Alberto Lacalle, geboren 1941) sind die Konsolidierung des demokratischen Systems und die Modernisierung der Wirtschaft; dazu ist eine Sanierung der öffentlichen Finanzen vorgesehen, um auch die hohe Inflationsrate und die Auslandsverschuldung zu senken.
Bevölkerung Der überwiegende Teil der Einwohner sind Weiße spanischer und italienischer Herkunft, etwa 7 Prozent sind Mestizen. Die Hälfte der Bevölkerung lebt in Montevideo. Etwa 700 000 Uruguayer befinden sich im Ausland. Wirtschaft Für die Landwirtschaft sind etwa 90 Prozent des Bodens geeignet (vor allem Weideland für die Viehzucht); relativ bedeutend ist der Anbau von Reis und Zitrusfrüchten. Vor allem in und um Montevi230
475 km2, 20 000 Einwohner, Hauptort: Susupe, auf Saipan), Midway-Inseln (5 km2, 2200 Einwohner), Samoa-Inseln (American Samoa, 197 km2, 47 500 Einwohner, Hauptort: Pago Pago auf Tutuila), Wake-Inseln (ca. 8 km2, 1600 Einwohner).
USA Nordamerika, Seite 18, B5 amtlich Vereinigte Staaten von Amerika Staatsform präsidiale Bundesrepublik Hauptstadt Washington (617 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 50 Bundesstaaten und der District of Columbia/DC mit der Hauptstadt Fläche 9 363 123 km2 Bevölkerung 248,7 Millionen Einwohner (=27 je km2) Amtssprache Englisch Religionen protestantisch (33 Prozent), katholisch (22 Prozent), jüdisch (4 Prozent) und weitere Religionen Nationalfeiertag 4. Juli Währung 1 US-Dollar (US$) = 100 Cents Zu den USA gehören als Staatsgebiete - die Bundesstaaten außerhalb des geschlossenen Staatsgebietes: Alaska (1 518 800 km2, 546 000 Einwohner, Hauptstadt: Juneau), Hawaii-Inseln (16 705 km2, 1095 000 Einwohner, Hauptstadt: Honululu); - als autonomer Staat: Puerto Rico (siehe dort); - die Außengebiete im atlantisch-mittelamerikanischen und im pazifischen Bereich: Jungfern-Inseln (Virgin-Islands, 344 km2, 106 000 Einwohner, Hauptstadt: Charlotte Amalie), Panamakanal-Zone (1432 km2, 31 600 Einwohner, Hauptort: Baiboa), Guam (549 km2, 128 000 Einwohner, Hauptort: Tamuning), Nördliche Marianen (Islands Marianas,
Landesnatur Der viertgrößte Staat der Erde nimmt einen großen Teil Nordamerikas einschließlich seines äußersten Nordwestens (Alaska) ein; zum Staatsgebiet gehören auch die im Pazifischen Ozean gelegenen Hawaii-Inseln. Die Oberflächengestalt wird geprägt von hohen, breiten Gebirgszügen der Kordilleren im Westen und niedrigen, schmalen und auch flachen Plateaus der Appalachen im Osten; zwischen beiden Teilen befindet sich das weite Tiefland mit dem größten Stromgebiet der Erde, dem Mississippi-Missouri (6051 km). An der stark gegliederten Ostküste gibt es zahlreiche natürliche Häfen (New York, Philadelphia, Baltimore u. a.)- Hinter der Ostküste steigt die Landschaft über das Piedmontplateau zu den 2600 km langen Appalachen (Mount Mitchell, 2045 m) an, die westwärts zu den Strombecken des Ohio und Mississippi und zum Gebiet der Großen Seen (Oberer See, Michigansee, Huronsee, Eriesee, Ontariosee - teilweise zu Kanada gehörend) abfallen. Der appalachische Osten mit intensiver Landwirtschaft, Bergbau und Industrie ist dicht besiedelt und somit Kernstück der USA. Breites Tiefland kennzeichnet den Südosten des Landes an der Mississippiniederung und auf der Halbinsel Florida, die durch klimatisch günstige Bedingungen zu
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einem Zentrum des Tourismus wurde. Im Süden, in Texas (Houston), befindet sich das wichtigste Baumwollanbaugebiet und Erdölförderzentrum der Erde („Schwarze Prärie"). Westlich des Mississippibeckens folgen die weiten Prärien (Great Plains) mit ihren teilweise verkarsteten Flächen (Llanos estacados) und Tafelbergen (Mesas), die zu den Kordilleren überleiten. Die 1700 km breite Region der Kordilleren wird von drei in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gebirgssystemen geprägt: die Ostkordillere (Felsengebirge oder Rocky Mountains, in Alaska: Mount McKinley, 6187 m, in Colorado: Mount Elbert, 4399 m), die Westkordillere (mit Sierra Nevada, Mount Whitney, 4418 m und Kaskadengebirge) und die niedrigere Küstenkordillere. Zwischen der Küstenkette und der Sierra Nevada liegt das Große Tal (Great Valley) von Kalifornien Hauptort des Gebiets ist Los Angeles; zwischen WestkordÜlere und Felsengebirge befinden sich die Großräume des ColumbiaPlateaus, das Große Becken (Great Basin) und das Coloradoplateau. Das Klima ist kontinental-gemäßigt, vom Golf von Mexiko her tropisch, an der südlichen pazifischen Küste subtropisch beeinflußt - vor allem an der südlichen atlantischen Küste oft von Hurrikans betroffen. Bevölkerung Nach China, Indien und Rußland sind die USA das bevölkerungsreichste Land der Erde. Der überwiegende Teil der Einwohner sind (US-)Amerikaner (etwa 209 Millionen Weiße, 30 Millionen Schwarze und Mulatten, über 8 Millionen Angehörige anderer Gruppen); größere Bevölkerungsteile stammen aus Lateinamerika (Amerikaner spanisch-mexikanischer Her-
kunft), Kanada, Großbritannien und weiteren Staaten. Die Ureinwohner Amerikas, die Indianer, leben größtenteils in Reservaten in Oklahoma, Arizona, Kalifornien, New Mexiko und North Carolina. In Alaska leben noch etwa 25 000 Eskimos. Etwa drei Viertel der Bevölkerung wohnen in Städten. Im stark industrialisierten Nordosten leben über 40 Prozent der Bevölkerung. In den Städten sind Konzentrationen meist sozial benachteiligter Gruppen typisch, die dann auch bestimmte Namen tragen, wie zum Beispiel „Little Italy" oder „Chinatown". Die Lebenserwartung liegt bei 76 Jahren. Größere Städte New York (7,3 Millionen Einwohner), Los Angeles (3,3 Millionen Einwohner), Chicago (3 Millionen Einwohner), Houston (1,7 Millionen Einwohner), Philadelphia (1,6 Millionen Einwohner), Detroit (1,1 Millionen Einwohner), San Diego (1 Million Einwohner), Dallas (987 000 Einwohner), San Antonio (941 000 Einwohner), Phoenix (924 000 Einwohner), Baltimore (753 000 Einwohner), San Francisco (732 000 Einwohner), Indianapolis (727 000 Einwohner), Memphis (645 000 Einwohner), Jacksonville (635 000 Einwohner), Milwaukee (605 000 Einwohner), Boston (578 000 Einwohner), Columbus (569 000 Einwohner), New Orleans (532 000 Einwohner), Cleveland (521 000 Einwohner), Denver (505 000 Einwohner). Wirtschaft Trotz erheblichem Haushaltsdefizit und wachsender internationaler Konkurrenz hält die Wirtschaft der USA den ersten Platz auf der Welt; auf 6 Prozent der Erdoberfläche wird von 6 Prozent der Weltbevölkerung ein Vierte] der Weltproduk-
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USA: Regionen, Bundesstaaten und ihre Hauptstädte New England
Missouri (Jefferson City)
Maine (Augusta) New Hampshire (Concord) Vermont (Montpelier) Massachusetts (Boston) Rhode Island (Providence) Connecticut (Hartford)
North Dakota (ßismarck) South Dakota (Pierre) Nebraska (Lincoln) Kansas (Topeka) East South Central Kentucky (Frankfort) Tennessee (NashvÜle) Alabama (Montgomery) Mississippi (Jackson)
Middle Atlantic New York (Albany) New Jersey (Trenton) Pennsylvania (Harrisburg)
West South Central Arkansas (Little Rock) Louisiana (Baton Rouge) Oklahoma (Oklahoma City) Texas (Austin)
South Atlantic District of Columbia (Washington) Delaware (Dover) Maryland (Annapolis) Virginia (Richmond) West Virginia (Charleston) North Carolina (Raleigh) South Carolina (Columbia) Georgia (Atlanta) Florida (Tallahassee)
Mountain Montana (Helena) Idaho (Boise City) Wyoming (Cheyenne) Colorado (Denver) New Mexiko (Santa Fe) Arizona (Phoenix) Utah (Salt Lake City) Nevada (Carson City)
East North Central Ohio (Columbus) Indiana (Indianapolis) Illinois (Springfield) Michigan (Lansing) Wisconsin (Madison)
Pacific Washington (Olympia) Oregon (Salem) California (Sacramento) Alaska (Juneau) Hawaii (Honolulu)
West North Central Minnesota (Saint Paul) Iowa (Des Moines)
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tion erzeugt. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 21 100 Dollar pro Kopf. Das an Bodenschätzen reiche Land (Steinkohle, Kupfer, Erdöl, Erdgas, Braunkohle, Zink, Phosphate usw.) verfügt über eine leistungsstarke Industrie, die unter anderem führend in der Stahl- und Autoproduktion wie in der Energiegewinnung (auch aus Wasserkraft) ist, Zentren der Schwerindustrie errichtete und über eine weitverzweigte verarbeitende Industrie verfügt. Industrieile Zentren haben sich vor allem in Pennsylvania, an den Großen Seen, an der Atlantikküste und in Detroit herausgebildet. Das Verkehrsnetz (Eisenbahn, Straßen, Schiffahrt, Luftverkehr) ist hervorragend ausgebaut. Die Landwirtschaft (mit nur 3 Prozent der Erwerbstätigen) nutzt klimatisch begünstigte Großräume bei zunehmender Technisierung für höchste Ergebnisse in der Pflanzenproduktion (Weizen, andere Getreidesorten, Mais, Sojabohnen, Kartoffeln, Baumwolle usw.) und in der Viehzucht (Rinder, Schweine, Schafe, Pferde u. a.). Ein Viertel der Baumwollernte der Welt wird in den USA erzielt. Ein Drittel der Landesfläche ist bewaldet. Bedeutend ist die Seefischerei. Im Außenhandel (führendes Welthandelsland) sind Kanada, Japan, Großbritannien und Deutschland sowie Mexiko die wichtigsten Partner; die Handelsbilanzdefizite entstanden unter anderem durch erhöhte Importe (besonders aus Japan) sowie von Erdöl, Metallerzen und anderen Rohstoffen.
des Rüstungsetats als Folge der verbesserten Ost-West-Beziehungen erreicht werden soll. Mit der früheren Sowjetunion wurden konkrete Abrüstungsschritte vereinbart. Schwerpunkt der Regierungspolitik ist der Kampf gegen den Drogenmißbrauch. Außenpolitisch dominierendes Ereignis war 1991 der Sieg im Golfkrieg, nachdem der irakische Überfall auf Kuwait durch Saddam Hussein im August 1990 erfolgt war. Im Rahmen der Operation Wüstensturm griff eine multinationale Truppe unter US-amerikanischer Führung den Irak an. Das Kommando führte Norman Schwarzkopf, der den Rückzug erzwang. Der Kongreß bewilligte 42,5 Milliarden Dollar für den Golfkrieg.
Aktuelle Situation Für die republikanische Regierung (mit Präsident George Bush, geboren 1924) ist innenpolitisch der Abbau des drastisch erhöhten Haushaltsdefizits oberstes Ziel, das auch durch Kürzung 234
republik. In der Landwirtschaft dominiert der Ackerbau (Getreide, Futtermittel, Reis, Gemüse); auf etwa 8 Prozent der Landesfläche wurde Baumwolle angebaut (etwa zwei Drittel der Ernte der ehemaligen Sowjetunion). In der Viehzucht ist die Karakulschafzucht vorherrschend. Das Verkehrsnetz (Eisenbahn mit Anschluß an das europäische Netz, Straßen, Schiffahrt) wurde weiter verbessert. Taschkent verfügt über einen internationalen Flughafen.
Usbekistan Asien, Seite 16, B3 amtlich Republik Usbekistan Staatsform Republik (GUS) Hauptstadt Taschkent (2 Millionen Einwohner) Fläche 447 400 km2 Bevölkerung 17,5 Millionen Einwohner(= 39 je km2) Amtssprache Usbekisch (und Russisch) Währung Sowjetischer Rubel Landesnatur Das mittelasiatische Land umfaßt einen Teil des Tieflandes von Turan und die Vorgebirgszone des Tienshan und Pamir, grenzt an den Aralsee und im Süden an Afghanistan. Vier Fünftel des Landes sind Wüste (Kysyl-kum) und niedrige Plateaulandschaft (Ust-Urt). Es herrscht kontinentales und teilweise subtropisches Klima.
Aktuelle Situation Die 1924 gegründete Usbekische Sowjetrepublik, seit 1925 Gliedstaat der Sowjetunion, erklärte 1991 ihre Unabhängigkeit.
Bevölkerung Etwa zwei Drittel der Einwohner sind Usbeken, 13 Prozent Russen, 5 Prozent Tataren sowie je 4 Prozent Kasachen und Tadschiken. Knapp 40 Prozent leben in Städten. Neben 39 Hochschulen verfügt Usbekistan über Universitäten in Taschkent, Samarkand und Nukus. Wirtschaft Die von Bodenschätzen (Erdgas, Erdöl, Kohle, Gold, verschiedene Erze und Salze) abhängige Industrie wird von Stahlwerken, Maschinenbau, Textil- und Chemieindustrie, Baustoffbetrieben und Nahrungsmittelverarbeitung, vor allem im Raum Taschkent, Almalyk, Fergana, Samarkand und Buchara bestimmt. Usbekistan war in der ehemaligen Sowjetunion die ökonomisch am weitesten fortgeschrittene Sowjet235
Vanuatu Ozeanien, Seite 21, C4 amtlich Republik Vanuatu Staatsform parlamentarische Republik Hauptstadt Port Vila (auf Efate, 16 000 Einwohner) Fläche 12 189 km2 Bevölkerung 147 000 Einwohner (=12 je km2) Amtssprachen Englisch, Französisch Religionen presbyterianisch (36 Prozent), anglikanisch (13 Prozent), katholisch Nationalfeiertag 30. Juli Währung 1 Vatu Zu dem Inselstaat im südwestlichen Pazifik gehören 12 größere und etwa 70 kleinere Inseln der Neuen Hebriden, gelegen östlich der Fidschi-Inseln. Größte Insel ist Espiritu Santo (3626 km2). Die kleineren Inseln sind meist vulkanischen Ursprungs mit teilweise noch aktiven Vulkanen, wie zum Beispiel auf Ambrym, Taua und Lopevi. Die Bevölkerung setzt sich zu über 90 Prozent aus Melanesiern zusammen, als kleine Minderheiten leben Polynesier, Vietnamesen, Chinesen und Europäer.
Etwa 80 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft (Kopra, Kokosnüsse, Kakao, Kaffee). Exportiert werden vor allem Kopra, Kakao und Kaffee. Stark ausgeprägt ist der Fischfang. Der Tourismus zeigt eine steigende Tendenz. Durch Steuerbegünstigung ist das Land bevorzugter Sitz für ausländische (vor allem französische und britische) Unternehmen. Wichtigste Außenhandelspartner sind Australien, die Niederlande, Belgien, Frankreich, Japan, Neuseeland und Fidschi. Mit 2 Fünfjahresplänen versuchte die Regierung in Port Vila seit den 80er Jahren, die Abhängigkeit von Importen durch einen gezielten Wirtschaftsabbau zu reduzieren. Vor allem die Landwirtschaft wurde ausgebaut sowie die Förderung von Kleinindustrie.
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Venezuela
Vatikanstadt Europa, Seite 15, C6 amtlich Staat der Vatikanstadt Staatsform päpstliches Staatsgebiet (Wahlmonarchie) Fläche 0,44 km2 Bevölkerung ca. 750 Einwohner Amtssprachen Latein, Italienisch Religion katholisch Nationalfeiertag 22. Oktober (Amtseinführung von Papst Johannes Paul II., 1978) Währung Vatikan-Lira bzw. italienische Währung
Südamerika, Seite 20, Bl amtlich Republik Venezuela Staatsform präsidiale Bundesrepublik Hauptstadt Caracas (1,8 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 20 Bundesstaaten, 2 Bundesterritorien Fläche 912 050 km2 Bevölkerung 18,8 Millionen Einwohner (= 21 je km2) Amtssprache Spanisch Religion katholisch (ca. 95 Prozent) Nationalfeiertag 5. Juli Währung 1 Bolivar (Bs) = 100 Centimos
Zu dem inmitten der italienischen Hauptstadt Rom liegenden selbständigen Staatsgebiet gehören die Vatikanischen Paläste, die Peterskirche sowie mehrere Kirchen und andere Gebäude in Rom und die päpstliche Sommerresidenz Castel Gandolfo, 27 km südöstlich von Rom. Bürgerrecht haben die in Rom residierenden Kardinale sowie ständig in der Vatikanstadt wohnende Angestellte mit ihren Familien. Verwaltet wird der Kirchenstaat von der Römischen Kurie, der „Regierung" der katholischen Kirche; an ihrer Spitze steht (praktisch als Regierungschef) Staatssekretär Angelo Sodano. Die finanzielle Situation des Kirchenstaates hat sich durch ein erhebliches Haushaltsdefizit verschlechtert. Außenpolitisch konnte der Vatikan seine Beziehungen zur ehemaligen Sowjetunion und mehreren osteuropäischen Ländern verbessern.
Landesnatur Das an der südamerikanischen Nordküste gelegene Land hat im Nordwesten Anteil an den Anden (Kordillere von Merida, über 5000 m hoch). Gleichfalls im Nordwesten befindet sich eine Senke mit dem Maracaibosee (15 000 km2). Das Karibische Küstengebirge leitet über zur Serrania del Interior. Südlich der Gebirgszone bildet das Tiefland des Orinoco (2736 km) die Kernlandschaft Venezuelas. Der südöstliche Landesteil gehört bereits geographisch zum Bergland von Guyana (Roraima, 2772 m), der äußerste Süden zum Amazonastiefland. Dominierend ist tropisches Klima in unterschiedlicher Art, entsprechend den Höhenunterschieden. Bevölkerung Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sind Mestizen und Mulatten, 20 Prozent Weiße (meist spanischer und italienischer Abstammung), etwa 9 Prozent sind Schwarze; außerdem leben in Venezuela illegal etwa 3 Millionen Ausländer.
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Größere Städte Maracaibo (889 000 Einwohner), Valencia (616 000 Einwohner), Barquisimeto (497 000 Einwohner), Maracay (440 000 Einwohner), San Cristöbal (199 000 Einwohner), Cumanä (192 000 Einwohner), Ciudad Bolivar (182 000 Einwohner), Barcelona (157 000 Einwohner), Maturin (155 000 Einwohner). Wirtschaft Die Erdölproduktion (etwa sechste Stelle in der Welt) prägt nach wie vor die Wirtschaft Venezuelas, obwohl der Preisverfall Mitte der achtziger Jahre zu einer schweren Wirtschaftskrise und weiteren Auslandsverschuldung führte. Am unteren Orinoco entstand eine auf Eisenerzbasis und Erdgas beruhende Schwerindustrie. Außerdem verfügt das Land über Textil- und andere Verarbeitungsindustrien sowie Lizenzbetriebe amerikanischer Autowerke. Die Landwirtschaft (Mais, Reis, Kartoffeln, Bananen, Kaffee) sowie die Forstwirtschaft erbringen weniger als 10 Prozent des Bruttosozialprodukts, dessen Durchschnitt 1989 bei 2450 Dollar pro Kopf lag. Venezuela verfügt über das beste Straßennetz Latein am er ikas. Wichtige Handelspartner sind die USA, Kanada, Deutschland, Japan und Brasilien. Aktuelle Situation Die sozialdemokratische Regierung (mit Staatspräsident Carlos Andres Perez Rodriguez, geboren 1922) verfolgt eine ökonomische Sanierungspolitik, die vor allem die finanzielle Situation des Landes verbessern soll.
Vereinigte Arabische Emirate Asien, Seite 16, A5 amtlich Vereinigte Arabische Emirate (VAE) Staatsform Föderation von 7 Emiraten Hauptstadt Abu Dhabi (92 000 Einwohner) Fläche 83 600 km2 Bevölkerung 1,5 Millionen Einwohner (= 18 je km2) Amtssprache Arabisch Religion moslemisch (95 Prozent) Nationalfeiertag 2. Dezember Währung 1 Dirham (DH) = 100 Fils Landesnatur Die an der südwestlichen Küste des Persischen Golfs liegenden Scheichtümer Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Ajman, Umm al-Kaiwain, Ras ai-Khaima und Fujeira (ehemals Teile der sogenannten Vertragsstaaten) bildeten 1971 eine Föderation. Hinter der an Riffen und Watten reichen Golfküste erstrecken sich sumpfige Ebenen, die von Wüstensandbergen und Ausläufern des Hadschargebirges unterbrochen werden. In den Vereinigten Arabischen Emiraten herrscht feucht-heißes Klima. Bevölkerung Etwa drei Viertel der Einwohner sind Araber; als Minderheiten leben in den Scheichtümern vor allem Perser und Inder (vorwiegend als Gastarbeiter). Weitere 10 Prozent der Bevölkerung sind Nomaden. Die Lebenserwartung der Bevölkerung liegt bei 71 Jahren. Größere Städte Dubai (86 000 Einwohner), Sharjah Town (43 000 Einwohner), AI Ain (42 000 Einwohner).
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Wirtschaft Abu Dhabi und Dubai verfügen über riesige Erdölfelder und Erdgaslager, von deren Exporterlös die Emirate nahezu ausschließlich existieren. Dubai ist außerdem ein wichtiger Hafen am Persischen Golf. Früher war die Wirtschaft auf Fischfang, Perlenfischerei und Schmuggel (historische Bezeichnung auch „Piraten- oder Seeräuberküste") begrenzt. Zunehmende Bedeutung erlangte der Tourismus. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei 18 430 Dollar pro Kopf. Wichtigste Außenhandelspartner sind Japan, Großbritannien, die USA, Deutschland, Frankreich und Singapur. Aktuelle Situation Steigende Einnahmen aus dem Erdöl- und Erdgasgeschäft sollen zum Aufbau einer eigenen Industrie und zur Verbesserung der Infrastruktur genutzt werden, darunter zum Bau von Kraftwerken und Wasserentsalzungsanlagen. In einer Freihandelszone in Jebel Ali waren 1991 bereits 240 ausländische Firmen tätig. Vereinigte Staaten von Amerika siehe USA
Vietnam Asien, Seite 16, D5 amtlich Sozialistische Republik Vietnam Staatsform sozialistische Volksrepublik Hauptstadt Hanoi (2,9 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 36 Provinzen, 3 Stadtgebiete und 1 Sondergebiet Fläche 331 689 km2 Bevölkerung 64,4 Millionen Einwohner (=194 je km2) Amtssprache Vietnamesisch Religionen buddhistisch, taoistisch, konfuzianisch, katholisch Nationalfeiertag 2. September Währung 1 Dong (D) = 10 Häo = 100 Xu Landesnatur Das Land erstreckt sich als schmaler, langer Streifen an der hinterindischen Ostküste. Im Norden wird es von südchinesischen Gebirgen (Fansipan, 3142 m) geprägt. Das Bergland fällt steil zur Küste ab. Am Golf von Bacbo (früherer Name: Tongking) liegt die Ebene des Roten Flusses mit der Hauptstadt Hanoi. Dem Zentralplateau (bis 1500 m hoch) folgt im südlichen Landesteil die Schwemmlandebene des Mekong mit der größten Stadt, Ho-Chi-MinhStadt (früher Saigon). Das tropische Klima wird stark vom Monsun beherrscht; im Land gibt es tropischen Regenwald, teilweise auch große Kiefernwälder. Bevölkerung Etwa 90 Prozent der Einwohner sind Vietnamesen; es gibt vor allem in Nordvietnam Minderheiten der Thai und Khmer, in allen Landesteilen auch chinesische Minderheiten. Die Lebenserwartung liegt bei 63 Jahren. Etwa 1 Million Vietna-
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mesen lebt im Ausland, davon 700 000 in den USA. In Vietnam herrscht eine zehnjährige Schulpflicht. Es gibt 80 Hochschulen und 3 Universitäten.
straßen, 2000 km Eisenbahnstrecken sowie 830 km schiffbare Flüsse und ein dichtes Kanalnetz im Mekongdelta. Haiphong, Cholon und Da Nang sind die Haupthäfen.
Größere Städte Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon, 4 Millionen Einwohner), Haiphong (1,4 Millionen Einwohner), Da Nang (492 000 Einwohner), Nha Trang (216 000 Einwohner), Qui Nhon (214 000 Einwohner), Can Tho (182 000 Einwohner).
Aktuelle Situation Die Staats- und Parteiführung des Landes setzte 1990 ihren liberalen Wirtschaftskurs der Regierung (Ministerpräsident Vo Van Kiet) fort, lehnte jedoch eine Demokratisierung und einen Verzicht auf das Machtmonopol der Kommunistischen Partei ab. Die ökonomischen Reformen verschärften das Gefälle im Lebensstandard zwischen dem ärmeren Norden und dem bis 1975 kapitalistischen Süden. Etwa 10 Prozent der Bevölkerung waren 1990 arbeitslos. 1991 wurde Ministerpräsident Do Muoi zum Parteichef der KP gewählt. Dies stärkte den orthodoxen Flügel der KP, der am bestehenden Gesellschaftssystem festhalten will. Im Mai wurde eine Verfassungsreform entworfen, nach der die KP und die Staatsorgane stärker getrennt und die Gründung von Privatfirmen erleichtert werden sollten. Doch Do Muoi kündigte das Festhalten am Sozialismus an.
Wirtschaft Vietnam zählt als Folge des lange andauernden Krieges zu den ärmsten Ländern der Welt; die Wirtschaft war in einem desolaten Zustand. Seit 1987 wird eine Umgestaltung der bisher zentral gelenkten Planwirtschaft (Zulassung privater Unternehmen und ausländischer Kapitalbeteiligungen) versucht. Nordvietnam verfügt über reiche Bodenschätze (Kohle, Chrom, Nickel, Wolfram, Bauxit, ferner Erdöl und Erdgas). Im Delta des Roten Flusses entstanden Eisen- und Stahlwerke, Chemie- und Textilfabriken, Zement- und Kraftwerke. Im Norden befinden sich große landwirtschaftlich genutzte Gebiete (für den Anbau von Reis, Getreide, tropischen Früchten). Der Süden des Landes wird noch immer stark von der Agrarwirtschaft (besonders Reisanbau in der Mekongebene) geprägt. Von Bedeutung ist der Fischfang. Das im Krieg zerstörte Verkehrsnetz wurde weitgehend wieder rekonstruiert. Insgesamt erreichte das Bruttosozialprodukt 1989 einen Durchschnitt von 215 Dollar pro Kopf. Wichtige Exportpartner waren die ehemalige Sowjetunion, Hongkong, Japan und Singapur. Vietnam hat rund 60 000 km Haupt-
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Bevölkerung Rund 80 Prozent der Einwohner sind Weißrussen (Belorussen), 12 Prozent Russen, 5 Prozent Polen und 2 Prozent Ukrainer. Etwa 42 Prozent leben in Städten. Weißrußland verfügt über 33 Hochschulen.
Weißrußland (Belorußland) Europa, Seite 15, D4 amtlich Republik Weißrußland (Belorußland) Staatsform Republik (GUS) Hauptstadt Minsk (1,5 Millionen Einwohner) Fläche 207 600 km2 Bevölkerung 9,9 Millionen Einwohner (=47 je km2) Amtssprache Belorussisch (und Russisch) Währung Sowjetischer Rubel
Größere Städte Gomel (284 000 Einwohner), Witebsk (272 000 Einwohner), Mogiljow (222 000 Einwohner).
Landesnatur Der im westlichen Teil des Osteuropäischen Flachlandes gelegene Staat grenzt im Westen an Polen. Der stark gegliederte Moränengürtel der Weiß russischen Höhen (bis 345 m hoch) und die flache Niederung des Polessje (größtes europäisches Sumpfgebiet) prägen die Landschaft, die von zahlreichen Flüssen durchzogen wird. Das Klima ist maritim-kontinental, mit milden, feuchten Wintern, kühlen, regnerischen Sommern, warmem Herbst und unbeständigem Frühling. Etwa zwei Drittel des Landes sind von Wäldern, ein Zehntel von Moor bedeckt.
Wirtschaft Als Sowjetrepublik hatte Weißrußland die höchsten Zuwachsraten; das Land ist reich an Bodenschätzen (Erdöl, Torf, Kali- und Steinsalze, Kohle). Es gehörte zu den wichtigsten Wirtschaftsbezirken der ehemaligen Sowjetunion. Die Industrieproduktion wurde durch Fahrzeugbau, Maschinenbau, chemische und elektrotechnische Betriebe, Nahrungsmittelindustrie und Baustoffwerke bestimmt. Traditionelle Industriezweige sind Leinenherstellung sowie Textil- und Holzindustrie. Die Landwirtschaft (Getreide- und Futteranbau, Viehzucht) war gut entwickelt, etwa 30 Prozent der Landesfläche wurden als Ackerland genutzt. Das Verkehrsnetz (Eisenbahn, Straßen) war stark ausgebaut; bei Brest ist der
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Anschluß an das europäische Eisenbahnnetz. 3900 km Länge beträgt das Binnenwasserstraßennetz Weißrußlands. Aktuelle Situation Die 1919 gegründete Belorussische Sowjetrepublik war seit 1922 Gliedstaat der Sowjetunion; sie proklamierte 1991 ihre Unabhängigkeit. Im Dezember 1991 wurde in Minsk das erste Abkommen über die „Gemeinschaft Unabhängiger Staaten" (GUS) unterzeichnet.
Westsamoa Ozeanien, Seite 21, D4 amtlich Unabhängiger Staat Westsamoa Staatsform Verbindung parlamentarischer und traditioneller Herrsch afts formen Hauptstadt Apia (auf Upolu, 36 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 24 Distrikte Fläche 2831 km2 Bevölkerung 165 000 Einwohner (= 58 je km2) Amtssprachen Samoanisch, Englisch Religionen protestantisch (75 Prozent), katholisch (22 Prozent) Nationalfeiertag 1. Juni Währung 1 Tala (WS$) m 100 Sene Der Staat im südlichen Pazifik, nordöstlich der Fidschi-Inseln, umfaßt den Westteil der Samoa-Inselgruppe mit den Hauptinseln Upolu (über 70 Prozent der Bewohner) und Savaii (etwa 28 Prozent). Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und tragen im Landesinnern hohe Berge (Mount Fito auf Upolu, 1100 m). Es herrscht tropisches Klima. Etwa 90 Prozent der Einwohner sind Polynesier, 9 Prozent Mischlinge (sogenannte Euronesier). Knapp 50 Prozent der Fläche sind von Wald bedeckt, etwa 40 Prozent sind Ackerland. Wichtigste Produkte sind Kokosnüsse beziehungsweise Kopra, Kakao sowie Holz; es gibt einige verarbeitende Betriebe (unter anderem für Zigaretten, Holzprodukte, Nahrungsmittel). Haupthandelspartner sind Neuseeland, Großbritannien, Australien, Japan und die USA.
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liche Begrenzung dient die Seenkette des Albert-, Eduard-, Kiwu- und Tanganjikasees. Das Hochplateau wird von Nebenflüssen des Kasai gegliedert. Vorherrschend ist tropisches, feucht-heißes Klima; im Kongobecken gibt es immergrünen Regenwald.
Zaire Afrika, Seite 17, C4 amtlich Republik Zaire Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Kinshasa (früher Leopold-ville, 2,8 Millionen Einwohner) Verwaltungsgliederung 8 Regionen und die Hauptstadt Kinshasa Fläche 2 345 409 km2 Bevölkerung 36 Millionen Einwohner (= 15 je km2) Amtssprache Französisch Religionen katholisch (30 bis 45 Prozent), protestantisch (20 Prozent), moslemisch (10 Prozent), Anhänger von Naturreligionen Nationalfeiertag 30. Juni Währung 1 Zaire = 100 Makuta = 10 000 Sengi
Bevölkerung Zu den Einwohnern gehören vor allem Bantu- und Sudanschwarze, in den Wäldern leben auch Pygmäen. Weite Gebiete im Kongobecken sind nahezu unbewohnt. Am dichtesten besiedelt ist das Bergbaugebiet von Katanga. Etwa 38 Prozent der Bevölkerung leben in Städten; die Lebenserwartung liegt bei 53 Jahren. 22 Prozent der Männer, etwa 55 Prozent der Frauen sind Analphabeten.
Landesnatur Das zentralafrikanische Land (früherer Name: Kongo) liegt beiderseits des Äquators am Atlantischen Ozean; es umfaßt den größten Teil des vom Kongostrom entwässerten Kongobeckens und dessen Randschwellen, darunter der Zentralafrikanischen Schwelle (bis 2000 m hoch). Als öst-
Größere Städte Lumumbasni (früher EHzabethville, 543 000 Einwohner), MbujiMaia (Bakwanga, 423 000 Einwohner), Kananga (Luluabourg, 291 000 Einwohner), Kisangani (Stanleyville, 282 000 Einwohner), Likasi (Jadotville, 195 000 Einwohner). Wirtschaft Der Reichrum des Landes liegt in seinen Bodenschätzen, die in verschiede-
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nen Landesteilen (besonders in Katanga) abgebaut werden (Kupfer, Kobalt, Diamanten, Edelmetalle, Uran, auch Erdöl). Etwa 25 Prozent der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt (Baumwolle, Kaffee, Mais, Palmkerne). Die Urwälder sind bisher wirtschaftlich kaum genutzt. Wichtigste Außenhandelspartner sind Belgien/Luxemburg, Frankreich, Italien, Deutschland und Großbritannien. Das Bruttosozialprodukt lag 1989 bei nur 260 Dollar pro Kopf. Aktuelle Situation Nach wie vor ist Zaire eines der ärmsten Länder der Welt, das auf finanzielle Hilfe der ehemaligen Kolonialmacht Belgien sowie der USA angewiesen ist. 1989 waren nach Schätzungen in der Hauptstadt Kinshasa 30 Prozent der Bevölkerung arbeitslos. Für 1991 wurde (von Präsident Mobuto Sese-Seko) eine Reform des bisherigen politischen Systems angekündigt. Hohe Auslandsverschuldung, Korruption und Mißwirtschaft führten zu einer desolaten wirtschaftlichen Lage.
Zentralafrikanische Republik Afrika, Seite 17, C4 amtlich Zentralafrikanische Republik Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Bangui (300 000 Einwohner) Verwaltungsgliederung 16 Präfekturen Fläche 622 984 km2 Bevölkerung 2,8 Millionen Einwohner (=4 je km2) Amtssprache Französisch Religionen Anhänger von Naturreligionen (ca. 60 Prozent), katholisch (20 Prozent), protestantisch (15 Prozent) Nationalfeiertag 1. Dezember Währung 1 CFA-Franc (FCFA) = 100 Centimes Landesnatur Das Staatsgebiet umfaßt im wesentlichen das Hochland der Asande(oder Nordäquatorial-)Schwelle zwischen dem Kongo- und dem Tschadbecken; es erreicht eine mittlere Höhe von 600 m, mit dem Ubangi 2350 m. Es herrscht tropisches Monsunklima, der südliche Landesteil ist mit dichtem Regenwald bedeckt, der im Norden in Feuchtsavanne übergeht. Bevölkerung In dem Land leben hauptsächlich Angehörige der Bantu- und anderer Sudangruppen sowie als Minderheit einige Europäer (vor allem Franzosen). Die Lebenserwartung Hegt bei 50 Jahren. Etwa 60 Prozent der Einwohner der Zentralafrikanischen Republik sind Analphabeten. Größere Städte Bossangoa (101 000 Einwohner), Buar (91 000 Einwohner).
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Wirtschaft Die Landwirtschaft prägt das wirtschaftliche Leben, fast zwei Drittel der Erwerbstätigen sind hier beschäftigt. Neben der Viehzucht dominiert die Arbeit auf großen Plantagen (Mais, Erdnüsse, Baumwolle). Vorhandene Bodenschätze (Diamanten, Gold, Graphit, Eisenerze) werden abgebaut und exportiert. Einer weiteren industriellen Entwicklung standen bisher mangelnde Verkehrswege entgegen. Handelspartner sind vor allem Frankreich sowie Großbritannien, die USA und Japan. Das Bruttosozialprodukt wurde für 1989 mit 390 Dollar pro Kopf angegeben. Aktuelle Situation Seit dem Militärputsch von 1981 regiert ein Militärausschuß für Nationalen Wiederaufbau (CMRN) mit Staatspräsident Andre Kolingba; die einzige Partei des Landes hat alle Sitze in der Nationalversammlung. Ein Mehrparteiensystem ist angekündigt.
Zypern Europa/Asien, Seite 15, E6 amtlich Republik Zypern Staatsform Präsidialrepublik Hauptstadt Nikosia (164 000 Einwohner) Fläche 9251 km2 Bevölkerung 687 000 Einwohner (= 74 je km2) Amtssprachen Griechisch, Türkisch Religionen orthodox (77 Prozent; Griechen), moslemisch (18 Prozent; Türken) Nationalfeiertag 1. Oktober Währung 1 Zypern-Pfund (Z£) = 100 Cents Der nördliche Teil der Insel (= 37 Prozent von Zypern) hat sich 1975 abgespalten und zur „Türkischen Republik Nordzypern" (3355 km2, ca. 158 000 Einwohner, vorwiegend türkische Zyprer) erklärt; dieser Staat ist nur von der Türkei anerkannt. Landesnatur Das Land liegt auf der gleichnamigen, drittgrößten Mittelmeerinsel vor der türkischen und der syrischen Küste. Zwei von Osten nach Westen verlaufende Gebirge prägen die Landschaft: im nördlichen Landesteil die Kyreniakette (bis 1020 m hoch), im Süden das Troodosgebirge (1953 m). Zwischen beiden Gebirgen befindet sich die fruchtbare, künstlich bewässerte Messaoriaebene mit der Hauptstadt Nikosia. Es dominiert mediterranes Klima, mit den heißen und trockenen Sommern. Die mittlere Tagestemperatur liegt etwa bei 36,2 °C. Milde, feuchte Winter bringen im Gebirge Niederschläge, die über 1000 m als Schnee fallen. 245
Bevölkerung Die Bevölkerung besteht zu 80 Prozent aus griechischen Zyprioten, zu 18 Prozent aus türkischen Zyprern; es existieren kleine Minderheiten von Armeniern und Maroniten, außerdem leben im Land etwa 70 000 Flüchtlinge aus dem Libanon. Die Lebenserwartung liegt bei 76 Jahren. Wirtschaft Landwirtschaft, Bergbau und verarbeitende Industrie prägen die Wirtschaft Zyperns. Die Industrie berücksichtigt vor allem heimische Rohstoffe; abgebaut werden unter anderem Kupfer, Eisenkies beziehungsweise -konzentrate, Asbest, Chromerz und Gips. Vor allem in der Messaoriaebene gedeihen Kartoffeln, Obst und Wein, Oliven und Tabak. Zitruskulturen sind um Morfu, Limassol und Famagusta zu finden. Zudem werden Kirschen, Edelkirschen, Granatäpfel und Datteln geerntet. Die Viehwirtschaft hält vorwiegend Geflügel, Schafe und Ziegen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird die Insel wieder aufgeforstet. Der Fremdenverkehr hat sich im griechischen Teil zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor entwickelt. Die faktische Teilung der Insel hat die ökonomischen Probleme des Landes verschärft. Das Bruttosozialprodukt erreichte im griechischen Teil der Insel 1989
7050 Dollar pro Kopf. Wichtige Handelspartner sind Großbritannien, Deutschland, die USA und die ehemalige Sowjetunion. Aus dem südlichen Teil wurden besonders Kleidung, Zigaretten, Kartoffeln, Wein, Zement und Zitrusfrüchte ausgeführt; aus dem nördlichen ebenfalls Zitrusfrüchte und Rohstoffe. Das Straßennetz ist durch die Demarkationslinie getrennt. Es gibt keine Eisenbahn. Wichtige Häfen sind Limassol und Lamako für den griechischen Teil und Famagusta für den türkischen. Im griechischen Teil gibt es den internationalen Flughafen Lanaka, im türkischen den von Ercan. Aktuelle Situation Eine politische Lösung des Konflikts zwischen den beiden Volksgruppen wurde auch 1990, trotz Vermittlung der UNO, nicht erreicht. Im Gespräch blieb der Vorschlag zur Bildung eines gemeinsamen griechisch-türkischen Bundesstaates mit weitgehender innerer Autonomie und Garantien für die türkische Minderheit; Staatspräsident Georgios Vassiliou stimmte diesem Konzept zu, der Führer der türkischen Volksgruppe und „Präsident der Türkischen Republik Nordzypern" Rauf Denktasch beharrt auf dem Selbstbestimrnungsrecht und einem unabhängigen Staat.
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Anhang
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Die 16 deutschen Bundesländer Baden-Württemberg Fläche 35 752 km2 Bevölkerung 9,6 Millionen Einwohner (= 269 je km2) Hauptstadt Stuttgart (570 700 Einwohner) Das Land im Südwesten der Bundesrepublik ist in 4 Regierungsbezirke (Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Tübingen) gegliedert. Es hat im Westen Anteil am Oberrheingraben, im Norden und Osten am Schwäbisch-Fränkischen Stufenland, im Südosten am Alpenvorland. Der Schwarzwald (Feldberg, 1493 m) überragt das Oberrheingebiet. Die Hochflächen der Schwäbischen Alb gehen entlang der Donau in das sehr sehr hügelige Alpenvorland über. Baden-Württemberg weist einen außerordentlich hohen Industrialisierungsgrad auf (Maschinen- und Fahrzeugbau, elektrotechnische und Textilindustrie); dabei überwiegen Klein- und Mittelbetriebe. Die Industrie ist vor allem in den Wirtschaftsräumen Mittlerer Neckar (Stuttgart), Rhein-Neckar (Mannheim, Heidelberg), Karlsruhe-Pforzheim sowie in den Gebieten um Ulm, Heilbronn, Reutlingen, Freiburg konzentriert. Auch in der Landwirtschaft (Getreide, Hackfrüchte, Obstanbau, Wein; Viehzucht) überwiegen Kleinbetriebe. Bedeutungsvoll ist der Fremdenverkehr, besonders in der Region Schwarzwald-Bodensee.
burg (188 000 Einwohner), Friedrichshafen (52 000 Einwohner), Göppingen (51 000 Einwohner), Heidelberg (135 000 Einwohner), Heilbronn (114 000 Einwohner), Karlsruhe (271 000 Einwohner), Konstanz (71 000 Einwohner), Ludwigsburg (77 000 Einwohner), Mannheim (306 000 Einwohner), Offenburg (50 000 Einwohner), Pforzheim (111000 Einwohner), Reutlingen (102 000 Einwohner), Schwäbisch Gmünd (56 000 Einwohner), Tübingen (76 000 Einwohner), Ulm (101 000 Einwohner), Villingen-Schwenningen (76 000 Einwohner).
Größere Städte Aalen (63 000 Einwohner), Esslingen (87 000 Einwohner), Frei248
Hopfen, ferner Viehwirtschaft); außerdem hat das Land die größte Waldfläche Deutschlands. Oberbayern, Allgäu und Bayerischer Wald sind sehr beliebte und bevorzugte Fremdenverkehrsgebiete.
Bayern amtlich Freistaat Bayern Fläche 70 554 km2 Bevölkerung 11,2 Millionen Einwohner (= 159 je km2) Hauptstadt München (1,2 Millionen Einwohner) Das flächenmäßig größte Land im Süden der Bundesrepublik besteht aus 7 Regierungsbezirken (Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken, Schwaben). Es erstreckt sich zwischen der unteren Mainebene und den Nördlichen Kalkalpen. Im Nordwesten und Norden prägen bewaldete Mittelgebirge des Spessart und Teile der Rhön die Landschaft, die südlich und südöstlich in das Schwäbisch-Fränkische Stufenland übergeht. Im Nordosten wird das Land von Frankenwald und Fichtelgebirge begrenzt, denen sich Oberpfälzer Wald, Bayerischer Wald und Böhmerwald nach Süden und Südosten anschließen. Die Donau grenzt das Gebiet gegen das Alpenvorland ab. Der südliche Landesteil (Oberbayern) wird von den Allgäuer bis zu den Berchtesgadener Alpen von Hochgebirge geprägt (Zugspitze, im Wettersteingebirge, 2963 m). Die Wirtschaft im Freistaat Bayern ist vorrangig in Industriestandorten wie München, Augsburg, Ingolstadt, Regensburg, Nürnberg-Erlangen, Bamberg, WürzburgSchweinfurt, Aschaffenburg mit Investitionsgüter-Produktion, ebenso Verbrauchsgüter-, Nahrungs- und Genußmittelindustrie konzentriert. Bayern hat die flächenmäßig größte landwirtschaftliche Nutzfläche der Bundesrepublik (Getreide, Hackfrüchte,
Größere Städte Aschaffenburg (59 000 Einwohner), Augsburg (250 000 Einwohner), Bamberg (70 000 Einwohner), Bayreuth (72 000 Einwohner), Erlangen (101 000 Einwohner), Fürth (100 000 Einwohner), Hof (51 000 Einwohner), Ingolstadt (101 000 Einwohner), Kempten (57 000 Einwohner), Landshut (57 000 Einwohner), Nürnberg (486 000 Einwohner), Passau (53 000 Einwohner), Regensburg (120 000 Einwohner), Rosenheim (53 000 Einwohner), Schweinfurt (51 000 Einwohner), Würzburg (126 000 Einwohner)
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stadt, entwickelte sich zu einem Zentrum der elektrotechnischen Industrie, des Maschinenbaus und der Chemieproduktion. Bedeutende internationale Kongresse und Fachmessen finden in Berlin statt. Besonders in West-Berlin ist ein weitverzweigtes innerstädtisches Verkehrsnetz entstanden; von internationaler Bedeutung sind die beiden Flughäfen Tegel und Schönefeld.
Berlin Fläche 883 km2 Bevölkerung 3,4 Millionen Einwohner (= 3860 je km2) Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland; künftiger Regierungs- und Parlamentssitz Die Hauptstadt Berlin, umgeben von Land Brandenburg, liegt im östlichen Teil Deutschlands, inmitten des in der Eiszeit entstandenen Warschau-Berliner Urstromtals am Flußlauf der Spree. Zwischen dem Müggelsee im Südosten der Stadt und den Havelseen im Westen erstrecken sich weitere Wasserstraßen (Kanäle). Die Umgebung der Stadt ist reich an Wäldern (Grunewald, Spandauer und Tegeler Forst, Müggelberge) und Seen. - Berlin, um 1230 nördlich der Spree entstanden, wuchs zu Beginn des 18. Jahrhunderts mit der kleineren Schwesterstadt Colin zu einer kurfürstlich-brandenburgischen Stadt zusammen; nahe dem alten Stadtkern an der Spreeinsel entstand später die alte City der deutschen Hauptstadt mit dem Regierungs-, Verwaltungs-, Geschäftsund Bankenviertel. Das nach dem Zweiten Weltkrieg gespaltene Berlin, bis zum Herbst 1990 unter Viermächtestatus stehend, wächst seit der staatlichen Einheit Deutschlands wieder zu einer Stadt zusammen. In West-Berlin war eine vom produzierenden Gewerbe sowie Dienstleistungen geprägte leistungsfähige Wirtschaft entstanden (besonders Elektrotechnik, Textil-, Maschinen-, Lebensmittelund Chemieindustrie, grafisches Gewerbe). Ost-Berlin, als Teil des Wirtschaftspotentials der ehemaligen DDR und deren Haupt250
Brandenburg
Bremen
Fläche 29 060 km2 Bevölkerung 2,6 Millionen Einwohner (=91 je km2) Hauptstadt Potsdam (141 000 Einwohner)
amtlich Freie Hansestadt Bremen Fläche 404,23 km2 Bevölkerung 674 000 Einwohner (=1667 je km2) Hauptstadt Bremen (544 000 Einwohner)
Das nach seiner Fläche größte neue Bundesland im Nordosten Deutschlands umschließt die Hauptstadt Berlin. Es nimmt einen Teil des Norddeutschen Tieflandes ein und umfaßt die Landschaften Prignitz, Uckermark, Havelland, Mittelmark und Niederlausitz. Das Land entstand im wesentlichen aus dem ehemaligen DDR-Bezirken Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus. In der brandenburgischen Industrie dominieren bisher Fahrzeugbau, Stahlindustrie, Mikroelektronik sowie Energiewirtschaft und Metallurgie. Das Land hat einen großen Anteil an landwirtschaftlicher Nutzfläche. Der Fremdenverkehr kann sich zu einem wichtigen Wirtschaftszweig entwickeln (Havelseen um Berlin, Spreewald).
Das kleinste Land der Bundesrepublik besteht aus den Städten Bremen und Bremerhaven (129 000 Einwohner), die durch niedersächsisches Gebiet voneinander getrennt sind. Das Bundesland liegt in einem Bereich der Unterweser; seine Landschaft wird vor allem durch Marsch, Geest und Moorflächen geprägt. Die Hafenstädte Bremen und Bremerhaven sind ein bedeutendes Handels- und Industriezentrum (Nahrungs- und Genußmittelindustrie, Schtff- und Maschinenbau, Stahlund Walzwerke).
Größere Städte Brandenburg (95 000 Einwohner), Cottbus (129 000 Einwohner), Eberswalde-Finow (55 000 Einwohner), Eisenhüttenstadt (53 000 Einwohner), Frankfurt/Oder (88 000 Einwohner), Schwedt (52 000 Einwohner)
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Hessen
Hamburg
Fläche 21 114 km2 Bevölkerung 5,7 Millionen Einwohner (=268 je km2) Hauptstadt Wiesbaden (257 000 Einwohner)
amtlich Freie und Hansestadt Hamburg Fläche 775,3 km2 Bevölkerung 1,6 Millionen Einwohner (=2153 je km2) Hauptstadt Hamburg (1,6 Millionen Einwohner) Der Stadtstaat an der Niederelbe, etwa 100 km von ihrer Mündung in die Nordsee entfernt, weist 3 Naturräume auf: die südholsteinische Geest, das Urstromtal der Niederelbe und einen Teil der Schwarzen (Harburger) Berge. Als Handels-, Verkehrs- und Dienstleistungszentrum hat Hamburg, zweitgrößte Stadt Deutschlands, überregionale und weltweite Bedeutung. Neben dem Hafen (Gesamtfläche 89 km2) ist die Stadt wichtiger Industriestandort (vor allem Investitionsgüter sowie Nahrungs- und Genußmittel) und Außenhandelszentrum. Von Bedeutung ist auch die Landwirtschaft im Umland von Hamburg. In der Hansestadt finden wichtige internationale Fachmessen statt.
Das Bundesland besteht aus 2 Regierungsbezirken (Darmstadt, Kassel). Seine Landschaft wird vom Gegensatz zwischen Mittelgebirgen und mehreren Becken und Senken gekennzeichnet. Die Westhessische Senke führt vom Oberrheinischen Tiefland über die Wetterau, das Becken von Gießen bis zum Habichtswald und dem Becken von Kassel im Norden. Die Osthessische Senke (Fuldaer Becken) ist vergleichsweise weniger gegliedert. Zwischen den beiden Senken ziehen sich Mittelgebirgsachsen (Vogelsberg, Knüll, Meißner) sowie parallel dazu im Osten Teile der Rhön (Wasserkuppe, 950 m). Im Westen gehören Teile des Rheinischen Schiefergebirges mit dem Taunus, dem südöstlichen Abschluß des Westerwaldes und des Rothaargebirges, im Süden der Odenwald und der nördliche Spessart zu Hessen. Dienstleistungsbereiche prägen die hessische Wirtschaftsstruktur. Zu erwähnen ist vor allem die größte Stadt des Landes, Frankfurt am Main, als Banken- und Versicherungszentrum der Bundesrepublik sowie internationale Messestadt mit dem RheinMain-Flughafen. Die industriellen Zentren (Investitionsgüter, Grundstoffe, Verbrauchsgüter, Nahrungs- und Genußmittel, Textilbetriebe) konzentrieren sich vor allem auf das Rhein-Main-Gebiet um Frankfurt sowie die Räume Kassel und Gießen. In der
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Landwirtschaft überwiegen klein- und mittelbäuerliche Betriebe, teilweise als Nebenerwerb (Getreide, Hackfrüchte, Gemüse, Obst, Wein; Viehzucht). Hessen hat den höchsten Waldanteil in der Bundesrepublik. Größere Städte Darmstadt (138 000 Einwohner), Frankfurt am Main (635 000 Einwohner), Fulda (54 000 Einwohner), Gießen (71 000 Einwohner), Hanau (85 000 Einwohner), Bad Homburg (51 000 Einwohner), Kassel (192 000 Einwohner), Marburg (77 000 Einwohner), Offenbach (114 000 Einwohner), Rüssetsheim (57 000 Einwohner), Wetzlar (50 000 Einwohner)
Mecklenburg-Vorpommern Fläche 23 835 km3 Bevölkerung 1,9 Millionen Einwohner (=82 je km2) Hauptstadt Schwerin (129 000 Einwohner) Das Land im Norden des ostdeutschen Gebietes verfügt über große Iand- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen sowie über eine Reihe von Industrieregionen und über Landstriche mit bedeutender und ausbaufähiger Fremdenverkehrsfunktion (Ostseeküste mit der Insel Rügen, Mecklenburgische Seenplatte, u. a. Müritzsee). MecklenburgVorpommern entstand im wesentlichen aus den ehemaligen DDR-Bezirken Schwerin, Rostock und Neubrandenburg. In der Industrie dominieren bisher der Maschinen-, Schiff- und Fahrzeugbau sowie die Nahrungsgüterproduktion. Größere Städte Greifswald (69 000 Einwohner), Neubrandenburg (90 000 Einwohner), Rostock (253 000 Einwohner), Stralsund (75 000 Einwohner), Wismar (58 000 Einwohner)
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Niedersachsen Fläche 47 348 km2 Bevölkerung 7,3 Millionen Einwohner (= 154 je km2) Hauptstadt Hannover (506 000 Einwohner) Das zweitgrößte Land der Bundesrepublik setzt sich aus 4 Regierungsbezirken (Braunschweig, Hannover, Lüneburg, Weser-Ems) zusammen. Der nördliche Teil des Landes gehört zum nordwestdeutschen Tiefland (Geest, Marsch, Moore); vorgelagert sind das Wattenmeer und die Ostfriesischen Inseln. Der Süden des Bundeslandes umfaßt den westlichen Harz und das niedersächsische Berg- und Hügelland, das in den Teutoburger Wald übergeht. Die meisten Menschen in Niedersachsen leben im Bergvorland und im Niedersächsischen Bergland. Am dünnsten besiedelt ist der Landkreis Lüchow-Dannenberg. Zur Wirtschaft gehören leistungsfähige Industriezweige (Fahrzeugbau, Elektrotechnik, Nahrungs- und Genußmittelindustrie, Maschinenbau, Chemieindustrie), konzentriert vorrangig auf die Schwerpunkte Hannover, Braunschweig, Salzgitter, Wolfsburg, Osnabrück und Emden. Land- und Forstwirtschaft sind ein wichtiger Bereich in Niedersachsen (Zuckerrüben, Getreide, Kartoffeln, Obst). Von Bedeutung ist die Hochseefischerei (im Raum Cuxhaven). Die Landeshauptstadt ist ein international bedeutendes Messe- und Ausstellungszentrum.
horst (71 000 Einwohner), Garbsen (58 000 Einwohner), Göttingen (120 000 Einwohner), Hameln (55 000 Einwohner), Hildesheim (104 000 Einwohner), Lüneburg (59 000 Einwohner), Oldenburg (142 000 Einwohner), Osnabrück (161 000 Einwohner), Salzgitter (113 000 Einwohner), Wilhelmshaven (95 000 Einwohner), Wolfsburg (127 000 Einwohner)
Größere Städte Braunschweig (256 000 Einwohner), Celle (70 000 Einwohner), Cuxhaven (56 000 Einwohner), Delmen254
Nordrhein-Westfalen Fläche 34 068 km2 Bevölkerung 17,1 Millionen Einwohner (= 502 je km2) Hauptstadt Düsseldorf (574 000 Einwohner) Das bevölkerungsreichste Bundesland besteht aus 5 Regierungsbezirken (Düsseldorf, Köln, Münster, Detmold, Arnsberg). Der überwiegende Teil des Landes wird vom Norddeutschen Tiefland eingenommen. Die Niederrheinische Bucht leitet in die Mittelgebirgszone über (Rheinisches Schiefergebirge, Siebengebirge, Bergisches Land, Sauerland, Rothaargebirge und Teile des Teutoburger Waldes). Die Wirtschaftskraft von Nordrhein-Westfalen beruht überwiegend auf der Industrie und Energiewirtschaft einschließlich dem an Rhein und Ruhr traditionellen Bergbau. Wichtigste Industriezweige sind die chemische Industrie, Maschinenbau, Eisen und Stahl, Nahrungs- und Genußmittelproduktion, Fahrzeugbau und Elektrotechnik. In den Ballungsgebieten gibt es ein sehr leistungsfähiges Eisenbahnschnellverkehrsnetz. Nordrhein-Westfalen ist durch Autobahnen und Straßen gut erschlossen. Dem Binnenschiffsverkehr stehen der Rhein und das von ihm ausgehende Kanalsystem zum Mittelland- und Dortmund-Ems-Kanal zur Verfügung. Der Wirtschaftsraum RheinRuhr prägt weitgehend das Land; weitere Industriegebiete sind die Gebiete um Aachen, am Niederrhein, das Münsterland, Ostwestfalen-Lippe, Siegerland und Bergisches Land. Von Bedeutung sind auch die Landwirtschaft und die Holzverarbeitung.
Größere Städte Aachen (237 000 Einwohner), Ahlen (52 000 Einwohner), Arnsberg (75 000 Einwohner), St. Augustin (51 000 Einwohner), Bergheim (54 000 Einwohner), Bergisch Gladbach (101 000 Einwohner), Bielefeld (315 000 Einwohner), Bocholt (66 000 Einwohner), Bochum (393 000 Einwohner), Bonn (287 000 Einwohner), Bottrop (117 000 Einwohner), Castrop-Rauxel (76 000 Einwohner), Detmold (67 000 Einwohner), Dinslaken (61 000 Einwohner), Dormagen (58 000 Einwohner), Dorsten (74 000 Einwohner), Dortmund (594 000 Einwohner), Düren (84 000 Einwohner), Duisburg (532 000 Einwohner), Essen (624 000 Einwohner), Gelsenkirchen (290 000 Einwohner), Gladbeck (77 000 Einwohner), Grevenbroich (57 000 Einwohner), Gütersloh (79 000 Einwohner), Hagen (212 000 Einwohner), Hamm (179 000 Einwohner), Hattingen (55 000 Einwohner), Herford (59 000 Einwohner), Herne (176 000 Einwohner), Herten (68 000 Einwohner), Hilden (54 000 Einwohner), Hürth (51 000 Einwohner), Iserlohn (89 000 Einwohner), Kerpen (55 000 Einwohner), Köln (946 000 Einwohner), Krefeld (240 000 Einwohner), Leverkusen (159 000 Einwohner), Lippstadt (60 000 Einwohner), Lüdenscheid (73 000 Einwohner), Lünen (84 000 Einwohner), Mari (88 000 Einwohner), Menden (52 000 Einwohner), Minden (75 000 Einwohner), Mönchengladbach (256 000 Einwohner), Moers (104 000 Einwohner), Mühlheim (176 000 Einwohner), Münster (253 000 Einwohner), Neuss (146 000 Einwohner), Oberhausen (222 000 Einwohner), Paderborn (117 000 Einwohner), Ratingen (89 000 Einwohner), Recklinghausen (124 000 Einwohner), Rem-
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scheid (122 000 Einwohner), Rheine (70 000 Einwohner), Bad Salzuflen (51 000 Einwohner), Siegen (107 000 Einwohner), Solingen (163 000 Einwohner), Stolberg (56 000 Einwohner), Troisdorf (62 000 Einwohner), Unna (60 000 Einwohner), Velbert (89 000 Einwohner), Viersen (78 000 Einwohner), Wesel (55 000 Einwohner), Witten (105 000 Einwohner), Wuppertal (378 000 Einwohner)
Rheinland-Pfalz Fläche 19 848 km2 Bevölkerung 3,7 Millionen Einwohner (=186 je km2) Hauptstadt Mainz (177 000 Einwohner) Das aus 3 Regierungsbezirken (Koblenz, Trier, Rheinhessen-Pfalz) bestehende Land Hegt im Südwesten der Bundesrepublik. Die Landschaft wird von Mittelgebirge und Rhein geprägt - im Norden vom Rheinischen Schiefergebirge, das in den Hunsrück, den Westerwald und in die Eifel übergeht; mehrere Flüsse (Rhein, Mosel, Lahn, Sieg) gliedern die Gebirgszüge. Der südliche Landesteil wird vom Pfälzer Bergland eingenommen. Im Oberrheinischen Tiefland befindet sich das Mainzer Becken mit der Landeshauptstadt. In der Wirtschaft des Landes herrscht das verarbeitende Gewerbe vor; die Industrie (Chemiebetriebe, Maschinenbau, Fahrzeugbau, Schuhherstellung, Nahrungs- und Genußmittelproduktion) sowie die Landwirtschaft (Getreide, Hackfrüchte, Wein) sind gut entwickelt. Das bedeutendste weinproduzierende Bundesland nach Hessen hat den zweithöchsten Waldanteil in Deutschland. Größere Städte Kaiserslautern (97 000 Einwohner), Koblenz (108 000 Einwohner), Ludwigshafen (160 000 Einwohner), Neuwied (58 000 Einwohner), Trier (93 000 Einwohner), Worms (72 000 Einwohner)
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Sachsen
Saarland Fläche 2570 km2 Bevölkerung 1 Million Einwohner (= 414 je km2) Hauptstadt Saarbrücken (190 000 Einwohner)
amtlich Freistaat Sachsen Fläche 18 338 km2 Bevölkerung 4,9 Millionen Einwohner (=276 je km2) Hauptstadt Dresden (501 000 Einwohner)
Das im Südwesten der Bundesrepublik gelegene kleine Bundesland hat im Norden Anteil am Hunsrück und Pfälzer Bergland, denen sich ein etwa 10 km breiter Streifen des Saarkohlenwaldes anschließt. Der westliche und südliche Landesteil werden vom Kirkeler Wald, Warndt, Bliesgau und Saargau eingenommen. Als traditionelles Kerngebiet der europäischen Montanindustrie ist das Saarland wirtschaftlich eng mit den benachbarten Regionen Frankreichs verflochten. Neben der Grundstoff- und Investitionsgüterproduktion prägen Verbrauchsgüter (besonders Bekleidung), Holzverarbeitung und das Nahrungs- und Genußmittelgewerbe die saarländische Wirtschaft. Industrielle Zentren sind die Räume Saarbrücken, Saarlouis sowie Neunkirchen.
Der im wesentlichen aus den ehemaligen DDR-Bezirken Dresden, Leipzig und Chemnitz gebildete Freistaat liegt im südöstlichen Teil der neuen Bundesländer. Die traditionell bedeutende deutsche Wirtschaftsregion ist auch heute das am stärksten industrialisierte ostdeutsche Bundesland. In der sächsischen Industrie dominierten die Textilverarbeitung und der Maschinenbau, ebenso Energiewirtschaft, NE-Metallurgie, Bergbau, Elektrotechnik, Glas- und Keramikbetriebe und die Lebensmittelindustrie. Industrielle Zentren sind die Räume Dresden, Chemnitz-Zwickau und Leipzig. Landschaftlich wird Sachsen im nördlichen Teil von der Eibniederung und dem Nordsächsischen Tiefland, im Nordwesten von der Leipziger Tieflandsbucht geprägt. Das Flachland geht über in die deutsche Mittelgebirgsregion mit dem im Süden größten Teil des Erzgebirges und dem Vögtland, im Südosten mit dem Eibsandsteingebirge und dem Lausitzer Bergland. Größere Städte Bautzen (52 000 Einwohner), Chemnitz (302 000 Einwohner), Freiberg (51 000 Einwohner), Görlitz (78 000 Einwohner), Hoyerswerda (69 000 Einwohner), Leipzig (530 000 Einwohner), Plauen (78 000 Einwohner), Zwickau (119 000 Einwohner)
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Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Fläche 20 444 km2 Bevölkerung 2,9 Millionen Einwohner (= 145 je km2) Hauptstadt Magdeburg (288 000 Einwohner)
Fläche 15 730 km2 Bevölkerung 2,6 Millionen Einwohner (= 165 je km2) Hauptstadt Kiel (244 000 Einwohner)
Das neue Bundesland umfaßt im wesentlichen die Gebiete der ehemaligen DDR-Bezirke Magdeburg und Halle. Landschaftlich wird diese Region vom Flachland der Altmark und den Eibniederungen im Norden geprägt, die in die fruchtbare Magdeburger Börde und den hügeligen Fläming, im Süden in die Leipziger Tieflandsbucht übergehen. Im westlichen Teil von Sachsen-Anhalt befinden sich das Harzvorland und der Oberharz (Brocken, 1142 m). In der Industrie-Agrar-Region dominierten vor allem die chemische Industrie (Raum Bitterfeld, Halle, Merseburg). Von Bedeutung waren ferner der Schwermaschinenbau (besonders in Magdeburg) sowie die Baumaterialienindustrie. Der Harz ist ein traditionelles Fremdenverkehrsgebiet. Größere Städte Dessau (101 000 Einwohner), Halle (231 000 Einwohner), Wittenberg (53 000 Einwohner)
Das nördlichste Land der Bundesrepublik liegt zwischen Nordsee und Ostsee. Es umfaßt den südlichen Teil der Halbinsel Jütland sowie einige ihm vorgelagerte Inseln: Fehmarn in der Ostsee, die Nordfriesischen Inseln sowie Helgoland in der Nordsee. Die Landschaft gehört zur Norddeutschen Tiefebene. Breite Buchten (Lübecker, Kieler, Eckernförder Bucht) und schmale Förden (Kieler, Flensburger Förde) gliedern die Ostseeküste; Geest, Marschen und Deiche kennzeichnen die Westküste zur Nordsee. Neben einer stark genutzten landwirtschaftlichen Fläche (Acker- und Grünland; Viehzucht) dominieren eine weitgehend verarbeitende Industrie (Maschinenbau, Nahrungs- und Genußmittelproduktion, Elektroindustrie), die besonders in den südlichen Landesteilen, nahe Hamburg, angesiedelt ist. Von großer Bedeutung ist der Fremdenverkehr an Nord- und Ostsee. Größere Städte Flensburg (86 000 Einwohner), Lübeck (213 000 Einwohner), Neumünster (78 000 Einwohner), Norderstedt (69 000 Einwohner)
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Thüringen Fläche 16 251km2 Bevölkerung 2,7 Millionen Einwohner (= 165 je km2 Hauptstadt Erfurt (217 000 Einwohner) Das Land in der Mitte der Bundesrepublik wurde aus den ehemaligen DDR-Bezirken Erfurt, Gera und Suhl gebildet. In seinem westlichen Teil umfaßt es den Thüringer Wald (Inselberg, 916 m) und Teile der Rhön, im Süden gehen die Mittelgebirgszüge über in den Frankenwald und das Elsterbergland bzw. das Vogtland. Große Teile des Landes werden vom Thüringer Becken eingenommen, an das sich im Norden das Eichsfeld sowie das Harzvorland anschließen.
In der thüringischen Industrie herrschen neben traditionellen Zweigen (Kalibergbau, Textilproduktion, Glas- und Porzellanherstellung) auch moderne Wirtschaftszweige (Mikroelektronik, Fahrzeugbau, Maschinenbau, Feinmechanik/Optik) vor. Die Landwirtschaft ist stark ausgeprägt. Große Bedeutung hat der noch ausbaufähige Fremdenverkehr, besonders im Thüringer Wald. Zentren der Industrie sind die Städte Erfurt, Jena, Eisenach, Suhl und Gera. Größere Städte Altenburg (53 000 Einwohner), Eisenach (48 000 Einwohner), Gera (132 000 Einwohner), Gotha (57 000 Einwohner), Jena (106 000 Einwohner), Suhl (56 000 Einwohner), Weimar (63 000 Einwohner)
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Internationale Organisationen (Auswahl) Arabische Liga
CERN
Sitz: Kairo (1980-90 Tunis) Mitglieder: 20 arabische Staaten und die PLO Generalsekretär: Esmat Abdel Meguid (Ägypten) Fördert die politische, militärische, wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit ihrer Mitglieder.
(Europäische Organisation für Kernforschung) Sitz: Genf Mitglieder: 14 europäische Staaten Generaldirektor: Carlo Rubbia (Italien) Fördert die Kooperation europäischer Staaten in der nuklearen Grundlagenforschung (keine militärische oder anwendungsbezogene Forschung); unterhält in Meyrin (bei Genf) moderne Forsch ungs anlagen und steht im wissenschaftlichen Kontakt mit Forschern aus aller Welt.
ASEAN (Vereinigung südostasiatischer Staaten) Sitz: Jakarta Mitglieder: Brunei, Indonesien, Philippinen, Malaysia, Singapur, Thailand Generalsekretär: Ali Alatas (Indonesien) Fördert die wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie politische Zusammenarbeit in Südostasien.
Blockfreie Staaten Koordinationsbüro: New York Mitglieder: 100 bündnisfreie Staaten sowie SWAPO und PLO Sprecher: Janez Drnoväek (Jugoslawien) Interessenvertretung der blockfreien Staaten in der UNO und gegenüber den großen Macht- und Militärblöcken.
COMECON siehe unter RGW
Commonwealth of Nations Sitz des Sekretariats: London Mitglieder: 49 Staaten Ehemals offizielle Bezeichnung des früheren British Empire, seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine lose Gemeinschaft der noch mit Großbritannien verbundenen Völker (Staaten) des britischen Weltreichs; die Mitglieder sind unabhängige, gleichberechtigte und in freier Vereinigung verbundene Staaten, in denen der englische Monarch entweder zugleich Staatsoberhaupt ist (z. B. in Kanada, Neuseeland, Australien) und durch einen Generalgouverneur vertreten wird, oder lediglich symbolisch als Haupt des Commenwealth anerkannt ist (z. B. 260
in den Republiken Indien, Bangladesch). Auf alljährlichen Konferenzen der Regierungschefs der Commonwealth-Staaten werden gemeinsam interessierende Probleme erörtert. Zum Commonwealth gehören ferner Dependancen und assoziierte Staaten von: Australien: Australische Antarktis-Territorien, Christmas-Inseln, Cocos-Inseln, Korallen-Inseln, McDonald-Inseln, NorfolkInseln;
Neuseeland: Cook-Inseln, Niue, Ross-Territorium, Tokelau-Inseln; Großbritannien: Anguilla, Bermuda, Britische Antarktis-Territorien, Britische Territorien im Indischen Ozean, Britische VirginInseln, Cayman-Inseln, Kanal-Inseln, Falkland-Inseln, Gibraltar, Hongkong, Insel Man, Montserrat, Pitcairn-Inseln, St. Helena, Turks- und Caicos-Inseln.
Die Mitgliedsstaaten des Commonwealth Antigua und Barbuda
Malta
Australien Bahamas Bangladesch Barbados Belize Botswana Brunei Dominica Fidschi Gambia Ghana Grenada Großbritannien und Nordirland Guyana Indien Jamaika Kanada Kenia Kiribati Lesotho Malawi Malaysia Malediven
Mauritius Nauru Neuseeland Nigeria Papua-Neuguinea Saint Kitts und Nevis Saint Lucia Saint Vincent und die Grenadinen Salomonen Sambia Seychellen Sierra Leone Singapur Sri Lanka Swasiland Tansania Tonga Trinidad und Tobago Tuvalu Uganda Vanuatu Westsamoa Zypern
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ECE (UN-Wirtschaftskommission für Europa) Sitz: Genf Mitglieder: die europäischen Mitgliedstaaten der UNO sowie die USA, Kanada, Japan, Israel und die Schweiz Fördert und koordiniert wirtschaftliche Aktivitäten in Europa, besonders auf den Gebieten Handel, Energie, Transport, Technologie und Umweltschutz einschließlich der Sammlung, Auswertung und Verbreitung entsprechender Informationen.
EFTA (Europäische Freihandelsassoziation) Sitz: Genf Mitglieder: Finnland, Island, Liechtenstein, Norwegen, Österreich, Schweden und Schweiz Generalsekretär: Georg Reisch (Österreich) Fördert das wirtschaftliche Wachstum, die Vollbeschäftigung, die Erhöhung des Lebensstandards durch Beseitigung von Handelsbarrieren in den westeuropäischen Staaten, die nicht der EG angehören; angestrebt wird die Schaffung eines gemeinsamen Europäischen Wirtschaftsraums, der zugleich mit dem EG-Binnenmarkt im Jahr 1993 funktionieren soll.
EG (Europäische Gemeinschaft) Sitz: Brüssel Mitglieder: die 12 europäischen Staaten
Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien und Nordirland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal und Spanien Ziel der EG ist die Schaffung eines einheitlichen Wirtschaftsraums der Mitgliedstaaten (freier Warenverkehr, gemeinsamer Außenzoll, Abbau zwischenstaatlicher Handelsschranken, freier Personen-, Dienstleistungs-, Güter- und Kapital verkehr); der Europäische Binnenmarkt soll ab dem Jahre 1993 wirksam sein. EG-Kommission: (Sitz: Brüssel. Präsident: Jacques Delors / Frankreich) Erfüllt vorbereitende, ausführende und kontrollierende Funktionen für die Europäische Gemeinschaft. EG-Ministerrat: (Sitz: Brüssel und Luxemburg. Vorsitz wechselt halbjährlich) Bestimmt das Tempo der europäischen Integration, sanktioniert Vorschläge und Beschlüsse der Kommission; der Ministerrat arbeitet in unterschiedlicher Zusammensetzung als Rat der Außen-, Finanz-, Wirtschafts-, Agrarminister usw. Europäisches Parlament (EP) (Sitz: Straßburg. Präsident: Egon Klepsch / Deutschland, Generalsekretär: Enrico Vinei / Italien) Mitbeteiligt an der Gesetzgebung der EG in allen Bereichen, äußert sich zu Vorschlägen der Kommission, arbeitet mit dem Ministerrat beziehungsweise der Haushaltsbehörde zusammen. Europäische Investitionsbank (EIB) (Sitz: Luxemburg. Präsident: Ernst-Günther Bröder/ Deutschland) Stellt Darlehen für Investitionsvorhaben in schwach entwickelten Regionen oder für Vorhaben in gemeinsamem Interesse zur
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Verfügung (über die verschiedenen EGStrukturfonds). Europäischer Gerichtshof (EuGH) (Sitz: Luxemburg. Präsident: Ole Due / Dänemark) Regelt Streitsachen zwischen der EG und ihren Bediensteten, zuständig für Klagen natürlicher oder juristischer Personen gegen ein EG-Organ sowie für Klagen gegen die Kommission. Siehe auch: Institutionen der Europäischen Gemeinschaft (Seite 269)
ESA (Europäische Weltraumorganisation) Sitz: Paris Mitglieder: 13 europäische Staaten Generaldirektor: Jean-Marie Luton (Frankreich) Fördert und koordiniert die Zusammenarbeit europäischer Länder zu friedlichen Zwekken der Weltraumfahrt, besonders bei der Entwicklung und dem Betrieb von Satelliten, Weltraumtransportsystemen (Ariane, Hermes) und von verschiedenen Raumstationen (Spacelab).
EUREKA (Europäische Agentur für Forschungskoordination) Sitz: Brüssel Mitglieder: 19 europäische Staaten Präsident: Kanko Juhantalo (Finnland) Orientiert auf eine langfristige Steigerung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Industrien und Volkswirtschaften der eu-
ropäischen Länder insbesondere gegenüber den USA und Japan durch effizientere Nutzung von Forschungskapazitäten und Technologien bei Unternehmen und wissenschaftlichen Instituten.
Europarat Sitz: Straßburg Mitglieder: 25 europäische Staaten Generalsekretär: Catharine Lalumiere (Frankreich) Fördert die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten in wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, wissenschaftlichen und rechtlichen Angelegenheiten; verabschiedete bisher 135 grundlegende Konventionen über Menschenrechte, Umweltschutz, Datenschutz, ausländische Arbeitnehmer, Minderheiten, Raumordnung und Medienpolitik.
GATT (Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen) Sitz: Genf Mitglieder: 100 Vertragsstaaten und etwa 30 weitere Anwenderstaaten Generaldirektor: Arthur Dunkel (Schweiz) Autonome Organisation der UNO für den Abbau von Handelshemmnissen und die Schlichtung von Handelskonflikten; die GATT unterhält ein Internationales Handelszentrum (ITC) in Genf, das vor allem Entwicklungsländern technische Hilfe im Welthandel gewährt.
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GUS (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten) Sitz: Minsk Mitglieder: Armenien, Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisien, Moldawien, Rußland, Tadschikistan, Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan, Weißrußland Die Mitglieder - ehemalige Unionsrepubliken der Sowjetunion - streben eine Zusammenarbeit auf paritätischer Grundlage an; dabei soll die GUS kein Staat und kein überstaatliches Gebilde sein. In Minsk soll ein Koordinierungszentrum entstehen; gebildet wurde ein gemeinsames Kommando über die strategischen Atomwaffen der ehemaligen Sowjetunion. Die Mitglieder garantieren die Erfüllung internationaler Verpflichtungen aus Verträgen und Abkommen der früheren UdSSR. Die Selbständigkeit haben gewählt: Litauen, Lettland, Estland sowie Georgien (siehe unter den entsprechenden Stichwörtern).
KSZE (Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) (Zur Zeit entstehen weitere Institutionen der KSZE, darunter ein Zentrum für Konfliktverhütung in Wien, ein Zentrum für die menschliche Dimension in Warschau, ein Zentrum für ökonomische Fragen in Prag.) Sitz des Sekretariats: Prag Teilnehmer: 51 Staaten Gesprächsforum zu Fragen der Stabilität und Sicherheit in Europa, der engeren Zusammenarbeit auf den Gebieten Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur sowie grenzüberschreitender Umweltprobleme; eingeleitet 1973 und mit der Unterzeichnung der „Schlußakte" durch die Staats- beziehungsweise Regierungschefs 1975 in Helsinki; seither zahlreiche Folgetreffen (unter anderem in Wien).
KVAE IAEA (Internationale Atomenergie-Agentur) Sitz: Wien Mitglieder: 113 Staaten Generaldirektor: Hans Blix (Schweiz) Fördert die weltweite Kooperation in Kernforschung und -technik sowie Verhinderung ihres militärischen Mißbrauchs, den Austausch wissenschaftlich-technischer Erfahrungen und die Ausbildung von Fachleuten, erläßt Schutzvorschriften für Reaktorsicherheit, Strahlenschutz und physische Sicherheit vor Kernmaterial.
(Konferenz über vertrauensbildende Maßnahmen und Abrüstung in Europa) Sitz: zur Zeit Verhandlungsphasen in Stockholm und Wien Teilnehmer: 35 Teilnehmerstaaten der KSZE Verhandlungen über Vertrauens- und sicherheitsbildende Maßnahmen (VSBM), die militärisch bedeutsam und politisch verbindlich von den europäischen Staaten getroffen werden.
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NATO (Nordatlantische Allianz) Sitz: Brüssel Mitglieder: 16 europäische Staaten einschließlich USA und Kanada Generalsekretär: Manfred Wörner (Deutschland) Gemeinsames Verteidigungsbündnis Westeuropas zur Stärkung der Sicherheit durch Zusammenarbeit der Staaten auf politischem, militärischem und wirtschaftlichem Gebiet, mit Beistandsverpflichtung bei Angriff auf das Territorium eines Mitgliedstaates; wichtigste Organe sind unter anderem der Nordatlantikrat, der Ausschuß für Verteidigungsplanung, der Verteidigungsausschuß sowie die 3 Oberkommandos.
OAS (Organisation amerikanischer Staaten) Sitz: Washington Mitglieder: 32 amerikanische Staaten Generalsekretär: Joao Clemente Baena Soares (Brasilien) Fördert die gemeinsame militärische Sicherheit Nord-, Mittel- und Südamerikas und die friedliche Konfliktregelung unter den Mitgliedern.
Fördert die Kooperation der afrikanischen Staaten auf den Gebieten Politik, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft.
OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) Sitz: Paris Mitglieder: 24 Industriestaaten (Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Japan, Kanada, Luxemburg, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, Türkei, USA; Jugoslawien mit Sonderstatus) Generalsekretär: Jean-Claude Paye (Frankreich) Koordiniert die Wirtschafts- und Entwicklungspolitik der Mitgliedsstaaten, fördert insbesondere den Wirtschaftsausbau bei Vollbeschäftigung und Währungsstabilität; gewährt Hilfe für Entwicklungsländer. Wichtige Organe sind der Rat (auf Ministerebene), der Exekutivausschuß sowie mehrere Fachausschüsse (Wirtschaftspolitik, Entwicklungshilfe, Handel, technische Zusammenarbeit u. a.).
OPEC OAU (Organisation für afrikanische Einheit) Sitz: Addis Abeba Mitglieder: 51 afrikanische Staaten Generalsekretär: Salim Ahmed Salim (Tansania)
(Organisation erdölexportierender Länder) Sitz: Wien Mitglieder: 13 erdölexportierende Länder (Algerien, Ecuador, Gabun, Indonesien, Irak, Iran, Katar, Kuwait, Libyen, Nigeria, Saudi-Arabien, VAE, Venezuela) 265
Generalsekretär: Subroto (Indonesien). Koordiniert die Erdölpolitik der Mitgliedsländer der Organisation.
UNO
RGW (Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe) Auch unter der englischen Kurzbezeichnung COMECON bekannt. Sitz: Moskau Mitglieder bis 1989: Bulgarien, DDR, Kuba, Mongolei, Polen, Rumänien, Tschechoslowakei, UdSSR, Ungarn, Vietnam; assoziiert Jugoslawien Orientiert vor allem auf wirtschaftliche Plankoordinierung, Spezialisierung und Kooperation der (damals sozialistischen) Mitgliedsländer mit dem Ziel der Angleichung des ökonomischen Entwicklungsniveaus und der wirtschaftlichen Integration. Wichtige Organe waren die Ratstagung, das Exekutivkomitee (als eigentliches Leitungs- und Vollzugsorgan), ständige Kommissionen und Komitees sowie das Sekretariat. Es bestanden zwischenstaatliche Sonderorganisationen für einzelne Zweige der Industrie, der Forschung, des Transports und der Finanzen (zum Beispiel gemeinsame Banken). Mit zunehmendem Demokratisierungsprozeß und Annäherung der Mitgliedsstaaten an die EG und andere Industrieländer löste sich der RGW im Juni 1991 auf; die innerhalb der RGW getroffenen Lieferverpflichtungen von Gütern und Dienstleistungen sollen jedoch bilateral weiterhin erfüllt werden.
(Organisation der Vereinten Nationen) Sitz: New York (Hauptsitz), außerdem Genf und Wien Mitglieder: 166 Staaten Amts- und Arbeitssprachen: Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch; wichtige Dokumente werden aber auch in deutscher Sprache herausgegeben. Ziele: Erhaltung und Sicherung des Weltfriedens; Abrüstung; Garantie der persönlichen Freiheit des Einzelnen und Wahrung der Menschenrechte. Hauptorgane: Generalversammlung (UNGA): zentrales politisches Beratungsorgan aller Mitgliedsstaaten; tagt regulär jährlich. Sicherheitsrat (UNSC): entscheidendes Organ mit der „Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit", kann Beschlüsse mit bindender Wirkung für die Mitgliedsstaaten fassen; ständige Mitglieder sind China, Frankreich, Großbritannien, die ehemalige Sowjetunion (jetzt Rußland) und die USA, weitere 10 Staaten gehören dem Organ als nichtständige Mitglieder für jeweils 2 Jahre an. Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC): zentrales Organ für wirtschaftliche und soziale Entwicklungsfragen; ihm gehören 54 Mitgliedsstaaten für jeweils 3 Jahre an. Treuhandrat (UNTC): Nachfolgerrat des Mandatsausschusses des ehemaligen Volkerbundes. Internationaler Gerichtshof (ICJ): Hauptrechtssprechungsorgan der Vereinten Natio-
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nen in Den Haag; ihm gehören 15 von der Generalversammlung und dem Sicherheitsrat für 9 Jahre gewählte Richter an. Generalsekretariat: (UNSG): Hauptverwaltungsorgan der UNO unter Leitung des Generalsekretärs in New York. Generalsekretär: Butros Ghali (Ägypten).
für junge Akademiker, mit assoziierten Institutionen in 31 Ländern).
Unterorganisationen beziehungsweise Kommissionen (in Auswahl): Abrüstungskommission (CD: als Beratungsorgan der Generalversammlung), Menschenrechtskommission (HRC: verurteilt Verletzungen der Menschenrechte; Mitglieder sind keine Regierungsvertreter, sondern berufene Experten), Seerechtskonferenz (UNCLOS: soll die Rechts- und Nutzungsverhältnisse der Meere neu regeln), Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD: errichtet mit dem Ziel, die internationalen Wirtschaftsbeziehungen durch die volle Integration der Entwicklungsländer weiterzuentwickeln), Entwicklungsprogramm (UNDF: zentrales Organ für Koordination und Finanzierung der Entwicklungshilfe der UNO), Umweltprogramm (UNEP: koordiniert die umweltrelevanten Aktivitäten aller Organisationen der Vereinten Nationen), Hoher Flüchtlingskommissar (UNHCR: Hilfswerk zum Schutz von Flüchtlingen, die rassisch, religiös oder politisch verfolgt und vertrieben wurden), Weltkinderhilfswerk (UNICEF: organisiert Hilfsmaßnahmen für Mütter und Kinder in weiten Gebieten der Dritten Welt), UNO-Universität (UNU in Tokyo: fördert aktionsorientierte Forschung über Weltprobleme, zugleich Weiterbildungseinrichtung
Sonderorganisationen: Wefternährungsorganisation (FAO): Sitz Rom, Generaldirektor Edouard Saouma (Libanon); strebt die Verbesserung des Eraährungs- und Lebensstandards in der Welt an, vor allem durch die Förderung der Landwirtschaft und der Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung. Organisation für industrielle Entwicklung (UNIDO): Sitz Wien, Generaldirektor Domingo L. Siazon (Philippinen); fördert vor allem die industrielle Entwicklung in Ländern der Dritten Welt. Internationale Arbeitsorganisation (ILO): Sitz Genf, Generaldirektor Michel Hansenne (Belgien); fördert die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer. Weltgesundheitsorganisation (WHO): Sitz Genf, Generaldirektor Hiroshi Nakajima (Japan); fördert den Erfahrungsaustausch auf allen Gebieten der Gesundheit und hilft bei der Bekämpfung von Seuchen und Epidemien. Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAC): Sitz Montreal, Generalsekretär Yves Lambert (Frankreich); fördert Entwicklung und Betrieb von Zivil Luftfahrzeugen, Flugrouten, Flughäfen und Flugsicherungsanlagen. Internationale Seeschiffahrtsorganisation (IMO): Sitz London, Generalsekretär W. A. O'Neil (Kanada); berät die Vereinten Nationen in Schiffahrtsfragen (Seesicherheit, Umweltschutz). Internationale Fernmeldeunion (ITU): Sitz Genf, Generalsekretär Pekka Tarjanne
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(Finnland); fördert das internationale Telegraphen-, Telefon- und Funkwesen einschließlich der Frequenzenzuteilung. Weltpostverein (UPU): Sitz Bern, Generaldirektor Adwaldo Cardodo Botto de Barros (Brasilien); widmet sich der Vervollkommnung der internationalen Postdienste. Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO): Sitz Paris, Generaldirektor Federico Mayor Zaragoza (Spanien); fördert die internationale Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (unter anderem durch Alphabetisierungskampagnen in der Dritten Welt). Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO): Sitz Genf, Generaldirektor Arpad Bogsch (USA), fördert den gewerblichen Rechtsschutz und den Schutz der Urheberrechte. Internationale Meteorologische Organisation (WMO): Sitz Genf, Generalsekretär G. Obaisi (Nigeria); fördert die weitweite Kooperation bei der Errichtung von Stationsnetzen und meteorologischen Meßstellen sowie den Informationsaustausch. Weltbankgruppe: Sitz Washington - darunter: Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD), gewährt langfristige Darlehen für entwicklungspolitisch vorrangige Projekte, unter anderem zur Förderung des Wirtschaftswachstums; Internationale Entwicklungsorganisation (IDA); Internationale Finanzcorporation (IFC); Internationaler Währungsfonds (IMF), fördert die internationale Währungskooperation durch Kreditgewährung.
Warschauer Vertrag (Warschauer Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand) Sitz: de facto Moskau Mitglieder: Bulgarien, DDR, Polen, Rumänien, Tschechoslowakei, UdSSR, Ungarn Bündnis der (bisher sozialistischen) Mitgliedsstaaten mit dem Ziel der Koordination ihrer außenpolitischen Aktionen zur gemeinsamen Gewährleistung ihrer Sicherheit sowie Zusammenarbeit auf militärischem Gebiet. Wichtige Organe (bis 1989) waren auf politischer Ebene der Politische Beratende Ausschuß, das Komitee der Außenminister, das Komitee der Verteidigungsminister sowie das Vereinte Sekretariat, auf militärischer Ebene das Vereinte Oberkommando. Die militärische Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten wurde 1990 beendet; im Juni 1991 löste sich die gesamte Organisation des Warschauer Vertrages mit dem weiteren Demokratisierungsprozeß in den beteiligten Ländern sowie deren Annäherung an Westeuropa auf.
WWG / G 7 (Weltwirtschaftsgipfel) Seit 1975 jährliche Konferenz der Staatsbzw. Regierungschefs der sieben größten westlichen Industriestaaten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, USA) zur Beratung aktueller Fragen, besonders der internationalen Wirtschaftslage; seit 1977 nimmt auch der Präsident der EG-Kommission teil.
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Institutionen der Europäischen Gemeinschaft Die Kommission - Antriebskraft und Verwalterin
Der Ministerrat Entscheidungsorgan
Die Kommission besteht gegenwärtig aus 17 Mitgliedern: 2 Deutschen, 2 Spaniern, 2 Franzosen, 2 Italienern, 2 Briten und je einem Mitglied für die übrigen Länder. Die Mitglieder der Kommission werden von den Regierungen der 12 EG-Mitgliedstaaten in gegenseitigem Einvernehmen für 4 Jahre ernannt; sie handeln allein im Interesse der Gemeinschaft, sie dürfen von keiner Regierung Weisungen entgegennehmen und unterliegen ausschließlich der Kontrolle des Europäischen Parlaments; nur dieses kann sie zwingen, geschlossen ihr Amt niederzulegen. Jedes Kommissionsmitglied ist mindestens in einem Sachbereich federführend, die Entscheidungen der Kommission aber werden im Kollegium gefaßt. Die Dienststellen der Kommission befinden sich hauptsächlich in Brüssel, zu einem geringeren Teil aber auch in Luxemburg und umfassen rund 16 700 Beamte, die sich auf mehr als 20 Generaldirektionen verteilen. Das sind weniger Beschäftigte als in vielen nationalen Ministerien. Etwa 15 Prozent des Personals ist im Sprachendienst als Übersetzer und Dolmetscher beschäftigt, da die 9 Amtssprachen der Gemeinschaft einander offiziell gleichgestellt sind.
Der Ministerrat der Europäischen Gemeinschaft tagt in Brüssel und - allerdings seltener - in Luxemburg. Er hat die Aufgabe, die Leitlinien für die Gemeinschaftspolitik in den verschiedenen Bereichen festzulegen. Er setzt sich aus Ministern der Mitgliedstaaten zusammen, wobei der Vorsitz von den einzelnen Ländern in bestimmter Reihenfolge für jeweils 6 Monate wahrgenommen wird. Die Zusammensetzung des Rates ändert sich je nach Tagesordnung: Die Landwirtschaftsminister verhandeln beispielsweise über die Höhe der Agrarpreise, die Arbeits- und Wirtschaftsminister über Beschäftigungsprobleme. Die Außenminister, die für die auswärtigen Beziehungen der Gemeinschaft zuständig sind, koordinieren die Tätigkeit ihrer Fachkollegen; sie bemühen sich außerdem um eine Intensivierung und Verstärkung der politischen Zusammenarbeit in internationalen Fragen. Außerdem kommen seit 1975 die Staatsbzw. Regierungschefs sowie der Präsident der Kommission zwei- bis dreimal jährlich im Europäischen Rat zusammen, wobei sie von den Außenministern und einem Mitglied der Kommission unterstützt werden. Der Europäische Rat behandelt Gemeinschaftsfragen und Fragen der politischen Zusammenarbeit; er gibt der Gemeinschaftspolitik Zielrichtung und Antrieb - eine nicht zu unterschätzende Aufgabe, auch wenn sie nicht mit dem unmittelbaren Erlaß
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von Rechtsakten verbunden ist. Der Ministerrat wird unterstützt von dem Ausschuß der ständigen Vertreter, auch „ASTV" genannt, der die Vorarbeiten der zahlreichen Arbeitsgruppen koordiniert, in deren Rahmen Beamte aus den Mitgliedstaaten zur Vorbereitung der Gemeinschaftsentscheidungen tagen; sowie vom Generalsekretariat, dem etwa 2200 Beamte angehören.
Das Europäische Parlament Stimme der Demokratie Das Europäische Parlament wird seit Juni 1979 in allgemeiner direkter Wahl gewählt. Es besteht aus insgesamt 518 Abgeordneten, die alle 5 Jahre gewählt werden und von denen je 81 aus den vier bevölkerungsreichsten Ländern - der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien und dem Vereinigten Königreich -, 60 aus Spanien, 25 aus den Niederlanden, je 24 aus Belgien, Griechenland und Portugal, 16 aus Dänemark, 15 aus Irland und 6 aus Luxemburg kommen. Seit der deutschen Einigung nehmen außerdem 18 Vertreter der neuen Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland als Beobachter an den Arbeiten teil. Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments gliedern sich in politisch orientierte Fraktionen und nicht in national aufgeteilte Gruppierungen. Das Parlament hält seine Plenartagungen in Straßburg ab. Die 18 Parlamentsausschüsse, die die Plenartagungen vorbereiten, und die Fraktionen treten meistens in Brüssel zusammen. Das Generalsekretariat des Parlaments (etwa 3500 Beamte) hat seinen Sitz in Luxemburg.
Seitdem das Parlament in allgemeiner Direktwahl gewählt wird, hat es wesentlich größeres Gewicht erlangt. Heute ist es enger am legislativen Prozeß beteiligt, in den es einbezogen werden muß. Die Entscheidung in letzter Instanz liegt jedoch nach wie vor beim Rat. In den Bereichen der europäischen Politik, in denen die nationalen Parlamente keine Befugnisse haben - und in denen der Rat im übrigen unter Ausschluß der Öffentlichkeit beschließt -, besteht unbestreitbar ein „Defizit an Demokratie". Das Parlament hat deutlich seinen Willen bekundet, weiter auf die Überwindung dieses Defizits hinzuarbeiten, was es insbesondere durch die Aufnahme eines Dialogs mit den nationalen Parlamenten erreichen will, die zum ersten Mal bei den Tagungen der Parlamente der Europäischen Gemeinschaft Ende 1990 in Rom zusammengetreten sind.
Der Gerichtshof und das Gericht erster Instanz - im Dienste des Rechts Der Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaft, der seinen Sitz in Luxemburg hat, wird aus 13 Richtern gebildet, die von 6 Generalanwälten unterstützt werden. Sowohl Richter als auch Generalanwälte werden von den Mitgliedstaaten in gegenseitigem Einvernehmen für 6 Jahre ernannt. Ihre Unabhängigkeit ist gewährleistet. Der Gerichtshof hat insbesondere die Aufgabe, auf Ersuchen eines Gemeinschaftsorgans, eines Mitgliedstaats oder einer unmittelbar betroffenen natürlichen Person Rechtsakte der Kommission, des Ministerrates oder der Regierungen, die mit dem Gemeinschaftsrecht nicht in Einklang stehen, für unwirksam zu
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erklären; sich auf Ersuchen eines nationalen Gerichts über die Auslegung oder die Gültigkeit von Bestimmungen des Gemeinschaftsrechts zu äußern. Jedesmal, wenn solche Fragen in einem Prozeß umstritten sind, können die nationalen Gerichte den Gerichtshof um eine Vorabentscheidung ersuchen. Sie müssen dies tun, wenn in dem betreffenden Mitgliedstaat keine andere Berufungsinstanz vorhanden ist. 1990 wurden 380 Klagen (davon 140 Ersuchen auf Vorabentscheidung) beim Gerichtshof eingereicht, der 225 Urteile fällte. Der Gerichtshof kann außerdem ersucht werden, zu Abkommen, die die Gemeinschaft mit Drittländern schließen will, Stellung zu nehmen, wobei seine Stellungnahme zwingen-
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den Charakter hat. Im übrigen ist nach der Einheitlichen Europäischen Akte nunmehr ein europäisches Gericht für bestimmte Entscheidungen, insbesondere in Wettbewerbssachen, in erster Instanz zuständig. Mit seinen Urteilen und Auslegungen trägt der Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaft zur Schaffung eines europäischen Rechts bei, das für alle verbindlich ist: für die Institutionen der Gemeinschaft, die Mitgliedstaaten, die nationalen Gerichte, den einfachen Bürger. Im Bereich des Gemeinschaftsrechts sind die Urteile des Gerichtshofs für die Rechtsprechung maßgebend, (aus „Stichwort Europa" 8/1991, herausgegeben vom Amt für amtliche Veröffentlichungen der EG, Luxemburg)
Europäischer Binnenmarkt 1992 - Mit der Vollendung des Europäischen Binnenmarktes muß bis Ende 1992 in den Mitgliedstaaten der EG ein Programm zur Verwirklichung der vier bereits im Gründungsvertrag der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft von 1957 genannten Freiheiten verwirklicht werden: - der freie Personenverkehr (Wegfall von Grenzkontrollen, Harmonisierung der Einreise-, Asyl-, Waffen- und Drogengesetze, Niederlassungs- und Beschäftigungsfreiheit für EG-Bürger, verstärkte Außenkontrollen) - der freie Warenverkehr (Wegfall von Grenzkontrollen, Harmonisierung oder gegenseitige Anerkennung von Normen und Vorschriften, Steuerharmonisierung) - der freie Dienstleistungsverkehr (Liberalisierung der Finanzdienste, Harmonisierung der Banken- und Versicherungsaufsicht, Öffnung der Transport- und Telekommunikationsmärkte) - der freie Kapitalverkehr (größere Freizügigkeit für Geld- und Kapitalbewegungen, Schritte zu einem gemeinsamen Markt für Finanzleistungen, Liberalisierung des Wertpapierverkehrs)
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Die Mitgliedsstaaten des Europarates (mit Beitrittsjahr)
Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (mit Beitrittsjahr)
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Weltwirtschaft
Weltproduktion (Angaben nach Statistiken der UNO bzw. deren SpezialOrganisationen; Daten zur Bundesrepublik Deutschland beziehen sich auf die alten Bundesländer.)
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Weltverkehr Weltbestand an Kraftfahrzeugen (nach UNO-Angaben, 1986): 514,2 Mio. Kraftfahrzeuge, davon 393,4 Mio. Pkw sowie 120,8 Mio. Lkw und Busse. Davon entfielen auf Nordamerika ca. 35 Prozent, Westeuropa 35 Prozent, Asien 15 Prozent, Osteuropa und ehemalige Sowjetunion 5 Prozent, übrige Regionen insgesamt 10 Prozent.
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Die größten Flughäfen der Welt
Die größten Seehäfen der Welt
(Mit Anzahl der Fluggäste in Mio., 1989)
(mit Umschlag in Mio. t, 1989) 1. Rotterdam, Niederlande
291,87
1, Chicago, O'Hare Intern., USA 2. Dallas-Fort Worth, USA
59,25
2. Singapur
173,30
47,58
3. Kobe, Japan
166,74
4. Chiba, Japan
164,18
5. Shanghai, China
133,00
6. Nagoya, Japan
124,81
5. Los Angeles, Intern., UaA 4D, /U 4. Atlanta, W. B. Hartsfield, USA
6. Tokyo, Haneda, Japan
43,31
7. Yokohama, Japan
36,49
7. New York, J. F. Kennedy, USA 8. San Francisco, Intern., USA 9. Denver, Stapelton Intern., USA 10. Frankfurt, Rhein-Main, BRD
30,32 29,94
27,57 25,87
285
114,63
8. Antwerpen, Belgien
95,40
9. Kitakyushu,Japans
93,79
10. Marseille, Frankreich
93,42
Länderhinweise Abu Dhabi siehe Vereinigte Arabische Emirate Afar und Issa siehe Dschibuti Anguilla siehe Großbritannien Aruba siehe Niederlande Athos siehe Griechenland Baltische Staaten siehe Estland, Lettland, Litauen Basutoland siehe Lesotho Belau siehe Palau Bermuda-Inseln siehe Großbritannien Bosnien-Herzegowina siehe Jugoslawien Britisch-Honduras siehe Belize Burma siehe Myanmar Cayman-Inseln siehe Großbritannien Ceylon siehe Sri Lanka Cookinseln siehe Neuseeland Dahomey siehe Benin Elfenbeinküste siehe Cöte d'Ivoire Ellice Islands siehe Tuvalu Falkland-Inseln siehe Großbritannien beziehungsweise Argentinien Färöer-Inseln siehe Dänemark Formosa siehe Taiwan Französisch-Guyana siehe Frankreich Französisch-Polynesien siehe Frankreich Gibraltar siehe Großbritannien Grönland siehe Dänemark Guadeloupe siehe Frankreich Guam siehe USA Jungfern-Inseln siehe Großbritannien beziehungsweise USA Kambodscha siehe Kampuchea Kanalinseln siehe Großbritannien Kaschmir siehe Pakistan beziehungsweise Indien
Kongo siehe Zaire Kostarika siehe Costa Rica Kroatien siehe Jugoslawien Macao siehe Portugal Mahore siehe Frankreich Makedonien siehe Jugoslawien Man siehe Großbritannien Marianen siehe USA Martinique siehe Frankreich Montenegro siehe Jugoslawien Montserrat siehe Großbritannien Neukaledonien siehe Frankreich Niederländische Antillen siehe Niederlande Niederländisch-Guyana siehe Suriname Obervolta siehe Burkina Faso Panama-Kanalzone siehe USA Reunion siehe Frankreich Rhodesien siehe Simbabwe Saint-Pierre und Miquelon siehe Frankreich Samoa-Inseln siehe USA Serbien siehe Jugoslawien Slowenien siehe Jugoslawien St. Helena siehe Großbritannien Südwestafrika siehe Namibia Südgeorgien siehe Großbritannien Tanganjika siehe Tansania Tokel au-Inseln siehe Neuseeland Turks-Inseln siehe Großbritannien UdSSR siehe Sowjetunion und GUS Vereinigte Staaten von Amerika siehe USA Wallis und Futuna siehe Frankreich Westindien siehe Großbritannien
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Hauptstädte und die jeweiligen Länder Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) Accra (Ghana) Ad Dauha siehe Doha Addis Abeba (Äthiopien) Algier (Algerien) Alma-Ata (Kasachstan) Amman (Jordanien) Amsterdam (Niederlande) Andorra la Vella (Andorra) Ankara (Türkei) Antananarivo (Madagaskar) Apia (Westsamoa) Aschchabad (Turkmenistan) Asunciön (Paraguay) Athen (Griechenland) Bagdad (Irak) Bairiki (Kiribati) Baku (Aserbaidschan) Bamako (Mali) Bandar Seri Begawan (Brunei) Bangkok (Thailand) Bangui (Zentralafrikanische Republik) Basseterre (Saint Kitts und Nevis) Beijing (China) Beirut (Libanon) Belize City (Belize) Belgrad (Jugoslawien) Berlin (Deutschland) Bern (Schweiz) Bischbek (Kirgisien) Bissau (Guinea-Bissau) Bogota (Kolumbien) Brasilia (Brasilien) Brazzaville (Kongo) Bridgetown (Barbados) Brüssel (Belgien)
Budapest (Ungarn) Buenos Aires (Argentinien) Bujumbura (Burundi) Bukarest (Rumänien) Canberra (Australien) Caracas (Venezuela) Castries (Saint Lucia) Colombo (Sri Lanka) Conakry (Guinea) Dakar (Senegal) Damaskus (Syrien) Daressalam (Tansania) Den Haag (Niederlande) Dhaka (Bangladesch) Dodoma (Tansania) Doha (Katar) Dschibuti (Dschibuti) Dublin (Irland) Duschanbe (Tadschikistan) El Alaiun (Sahara) Eriwan (Armenien) Fongafole (Tuvalu) Fort Lamy siehe N'Djamena Freetown (Sierra Leone) Gaborone (Botswana) Georgetown (Guyana) Guatemala-Stadt (Guatemala) Hanoi (Vietnam) Harare (Simbabwe) Havanna (Kuba) Helsinki (Finnland) Honiara (Salomonen) Islamabad (Pakistan) Jakarta (Indonesien) Jerusalem (Israel) Kabul (Afghanistan)
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Kairo (Ägypten) Kampala (Uganda) Katmandu (Nepal) Khartum (Sudan) Kiew (Ukraine) Kigali (Rwanda) Kingston (Jamaika) Kingstown (Saint Vincent) Kinshasa (Zaire) Kischinjow (Moldawien) Kolonia siehe Pohupei Kopenhagen (Dänemark) Koror (Palau) Kuala Lumpur (Malaysia) Kuwait (Kuwait) Lagos (Nigeria) La Paz (Bolivien) Leopoldville siehe Kinshasa Libreville (Gabun) Lilongwe (Malawi) Lima (Peru) Lissabon (Portugal) Lome (Togo) London (Großbritannien) Lorenzo Marques siehe Maputo Luanda (Angola) Lusaka (Sambia) Luxemburg (Luxemburg) Madrid (Spanien) Makwa siehe Yaren Malabo (Äquatorialguinea) Male (Malediven) Managua (Nicaragua) Manama (Bahrain) Manila (Philippinen) Maputo (Mogambique) Maseru (Lesotho) Maskat (Oman) Mexiko-Stadt (Mexiko) Minsk (Weißrußland)
Mogadischu (Somalia) Monaco-Ville (Monaco) Monrovia (Liberia) Montevideo (Uruguay) Moroni (Komoren) Moskau (Rußland) Nairobi (Kenia) Nassau (Bahamas) N'Djamena (Tschad) Neu Delhi (Indien) Niamey (Niger) Nikosia (Zypern) Nouakchott (Mauretanien) Nuku'alofa (Tonga) Ouagadougou (Burkina Faso) Oslo (Norwegen) Ottawa (Kanada) Panama (Panama) Paramaribo (Surinam) Paris (Frankreich) Peking siehe Beijing Phnom-Penh (Kampuchea) Pjöngjang (Korea-Nord) Port-au-Prince (Haiti) Port Louis (Mauritius) Port Moresby (Papua-Neuguinea) Port of Spain (Trinidad) Porto Nova (Benin) Port Vila (Vanuatu) Prag (Tschechoslowakei) Praia (Kapverden) Pretoria (Südafrika) Rabat-Sale (Marokko) Rangun siehe Yangon Reval siehe Tallinn Reykjavik (Island) Riad (Saudi-Arabien) Riga (Lettland) Rom (Italien) Roseau (Dominica) 288
Salisbury siehe Harare Sana (Jemen) San Jose (Costa Rica) San Juan (Puerto Rico) San Marino (San Marino) San Salvador (El Salvador) Santa Isabel siehe Malabo Santiago de Chile (Chile) Santo Domingo (Dominikanische Republik) Säo Tome (Säo Tome) Seoul (Korea-Süd) Singapur (Singapur) Sofia (Bulgarien) St. George's (Grenada) St. John's (Antigua) Stockholm (Schweden) Sucre (Bolivien) Suva (Fidschi) Taipeh (Taiwan) Tallinn (Estland) Taschkent (Usbekistan) Tbilissi siehe Tiflis Tegucigalpa (Honduras) Teheran (Iran) Thimphu (Bhutan)
Tiflis (Georgien) Tirana (Albanien) Tokyo (Japan) Tripolis (Libyen) Tunis (Tunesien) Ulan Bator (Mongolei) Uliga (Marsch all-In sein) Vaduz (Liechtenstein) Valletta (Malta) Vatikanstadt (Vatikanstaat) Victoria (Hongkong) Victoria (Seychellen) Vientiane (Laos) Vilnius (Litauen) Warschau (Polen) Washington (USA) Wellington (Neuseeland) Wien (Österreich) Wilna siehe Vilnius Windhuk (Namibia) Yamoussoukro (Cöte d'Ivoire) Yangon (Myanmar) Yaounde (Kamerun) Yaren (Nauru)
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Währungen Afghani: Afghanistan Austral: Argentinien Bäht: Thailand Balbao: Panama Birr: Äthiopien Bolivar: Venezuela Boliviano: Bolivien Cedi: Ghana CFA-Franc: Äquatorialguinea, Benin, Burkina Faso, Cöte d'Ivoire, Gabun, Kamerun, Kongo, Mali, Niger, Senegal, Togo, Tschad, Zentralafrikanische Republik Colön: Costa Rica, EI Salvador Cördoba: Nicaragua Cruzado: Brasilien Dalasi: Gambia Deutsche Mark: Deutschland Dinar"1: Algerien, Bahrain, Irak, Jemen, Jordanien, Jugoslawien, Kuwait, Libyen, Tunesien Dirham: Marokko, Sahara, Vereinigte Arabische Emirate Dobra: Säo Tome und Principe Dollar*': Antigua, Australien, Bahamas, Barbados, Belize, Brunei, Dominica, Fidschi, Grenada, Guyana, Jamaika, Kanada, Kiribati, Liberia, Mikronesien, Naurui, Neuseeland, Palau, Puerto Rico, Saint Kitts, Saint Lucia, Saint Vincent, Salomonen, Simbabwe, Singapur, Taiwan (China), Trinidad, Tuvalu, USA Dong: Vietnam Drachme: Griechenland Escudo: Kapverden, Portugal Finnmark: Finnland Forint: Ungarn
Franc*': Andorra, Belgien, Burundi, Dschibuti, Frankreich, Guinea, Komoren, Luxemburg, Madagaskar, Monaco, Rwanda Franken: Liechtenstein, Schweiz Gourde: Haiti Guarani: Paraguay Gulden*': Niederlande, Surinam Inti: Peru Kina: Papua-Neuguinea Kip: Laos Krone'1: Dänemark, Island, Norwegen, Schweden, Tschechoslowakei Kwacha: Malawi, Sambia Kwanza: Angola Kyat: Myanmar Lek: Albanien Lempira: Honduras Leone: Sierra Leone Leu: Rumänien Lew: Bulgarien Lilangeni: Swasiland Lira*': Italien, Malta, San Marino, Vatikanstaat Loti: Lesotho Metical: Mogambique Naira: Nigeria Ngultrum: Bhutan Ouguiya: Mauretanien Pa'anga: Tonga Peseta: Andorra, Spanien Peso*': Chile, Dominikanische Republik, Guinea-Bissau, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Philippinen, Uruguay Pfund*': Ägypten, Irland, Libanon, Sudan, Syrien, Türkei, Zypern Pfund Sterling: Großbritannien 290
Quetzal: Guatemala Rand: Namibia, Südafrika Renminbi Yuan: China Rial*': Iran, Jemen, Oman Riel: Kampuchea Ringgit: Malaysia Riyal: Katar, Saudi-Arabien Rubel: frühere Sowjetunion (GUS), Estland, Lettland, Litauen, Georgien Rufiyaa: Malediven Rupiah: Indonesien Rupie**: Indien, Mauritius, Nepal, Pakistan, Seychellen, Sri Lanka Schekel: Israel
Schilling*': Kenia, Österreich, Somalia, Tansania, Uganda Sucre: Ecuador Taka: Bangladesch Tala: Westsamoa Tugrik: Mongolei Vatu: Vanuatu Won: Korea-Nord, Korea-Süd Yen:Japan Zaire: Zaire Zloty: Polen *' Währungsbezeichnung gilt meist in Verbindung mit dem Landesnamen.
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Nationalfeiertage 1.1. 4.1. 7.1. 26.1. 29.1. 31.1. 4.2. 6.2. 7.2. 11.2. 18.2. 21.2. 23.2. 25.2. 27.2. 3.3. 6.3. 12.3. 15.3. 17.3. 21.3. 23.3. 25.3. 26.3. 1.4. 4.4. 16.4. 17.4. 18.4. 19.4. 26.4. 27.4. 29.4. 30.4. 3.5.
Haiti, Kuba, Sudan Myanmar Kampuchea Australien, Indien Palau Nauru Sri Lanka Neuseeland Grenada Iran Gambia Bangladesch Guyana Kuwait Dominikanische Republik Marokko Ghana Gabun, Mauritius Ungarn Irland Namibia Pakistan Griechenland Bangladesch Iran Senegal Dänemark Syrien Simbabwe Sierra Leone Tansania Afghanistan, Togo Japan Niederlande, Schweden Polen
9.5.
ehemalige Sowjetunion, Tschechoslowakei 14.5. Paraguay 17.5. Norwegen 20.5. Kamerun 25.5. Argentinien, Jordanien 31.5. Südafrika 1.6. Tunesien, Westsamoa 5.6. Dänemark, Seychellen 6.6. Schweden 7.6. Tschad 10.6. Portugal 12.6. Philippinen 17.6. Island 23.6. Luxemburg 25.6. Moc,ambique 26.6. Madagaskar 27.6. Dschibuti 30.6. Zaire 1. Sonntag im Juni Italien im Juni (jährlich wechselnd) Großbritannien 1.7. Burundi, Kanada, Rwanda, Somalia 4.7. Tonga, USA 5.7. Algerien, Kapverden, Rwanda, Venezuela 6.7. Malawi 7.7. Salomonen 9.7. Argentinien 10.7. Bahamas 11.7. Mongolei 12.7. Kiribati, Säo Tome und Principe 14.7. Frankreich, Irak 15.7. Brunei 20.7. Kolumbien
292
21.7. 23.7. 26.7. 27.7. 28.7. 30.7. 1.8. 4.8. 6.8. 9.8. 10.8. 14.8. 15.8.
Belgien Ägypten Kuba, Liberia Malediven Peru Vanuatu Benin, Schweiz Burkina Faso Bolivien Singapur Ecuador Marokko, Pakistan Indien, Kongo, Korea-Süd, Liechtenstein 17.8. Indonesien 23.8. Rumänien 25.8. Uruguay 31.8. Malaysia, Trinidad und Tobago 1 Montag im August Jamaika 1.9. Libyen 2.9. Vietnam 3.9. Katar, San Marino 6.9. Swasiland 7.9. Brasilien 8.9. Andorra 9.9. Bulgarien, Korea-Nord 12.9. Äthiopien, St. Kitts und Nevis 15.9. Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua 16.9. Mexiko, Papua-Neuguinea 18.9. Chile 19.9. Saint Kitts und Nevis 21.9. Belize, Malta 22.9. Mali 23.9. Saudi-Arabien 24.9. Guinea-Bissau 30.9. Botswana 1.10. China, Nigeria, Salomonen, Tuvalu, Zypern
2.10. 3.10. 4.10. 9.10. 10.10. 12.10. 22.10. 23.10. 24.10. 26.10. 27.10. 29.10. 1.11. 3.11. 7.11. 11.11. 12.11. 18.11. 19.11. 22.11. 25.11. 28.11. 29.11. 30.11. 1.12. 2.12. 5.12. 6.12. 7.12. 12.12. 13.12. 16.12. 17.12. 18.12. 23.12. 28.12.
Guinea Deutschland Lesotho Uganda Fidschi, Taiwan Äquatorialguinea, Spanien Vatikanstadt Ungarn Sambia Österreich Saint Vincent Türkei Algerien, Antigua Dominica, Panama ehemalige Sowjetunion Angola Komoren Oman Monaco Libanon Surinam Albanien, Mauretanien Albanien, Jugoslawien Barbados Zentralafrikanische Republik Laos, Vereinigte Arabische Emirate Thailand Finnland Cöte d'Ivoire Kenia Saint Lucia Bahrain, Bangladesch Bhutan Niger Japan Nepal
5.5. Europatag 24.10. Tag der Vereinten Nationen
293
Internationale Kfz-Kennzeichen der Länder A AFG AL AND AUS B BD BDS BF BG BH BOL BRN BRU BS BU C CAM CDN CH CI CL CO CR CS CY D DK DOM DZ E EAK EAT EAU EC
Österreich Afghanistan Albanien Andorra Australien Belgien Bangladesch Barbados Burkina Faso Bulgarien Belize Bolivien Bahrain Brunei Bahamas Burundi Kuba Kamerun Kanada Schweiz Cöte d'lvoire (Elfenbeinküste) Sri Lanka Kolumbien Costa Rica Tschechoslowakei Zypern Deutschland Dänemark Dominikanische Republik Algerien Spanien Kenia Tansania Uganda Ecuador
ES ET ETH F FJT FL FR FSM GB GBZ GCA GH GR GUY H HK I IL IND IR IRL IRQ IS J JA JOR K KWT L LAO LAR LB LS M MA 294
El Salvador Ägypten Äthiopien Frankreich Fidschi Liechtenstein Färöer Mikronesien Großbritannien und Nordirland Gibraltar Guatemala Ghana Griechenland Guyana Ungarn Hongkong Italien Israel Indien Iran Irland Irak Island Japan Jamaika Jordanien Kampuchea (Kambodscha) Kuwait Luxemburg Laos Libyen Liberia Lesotho Malta Marokko
MAL MC MEX MS MW N NIC NL NZ P PA PAK PE PL PNG PY Q RA RB RC RCA RCB RCH RH RI RIM RL RM RMM RN RO ROK ROU RP RPB RSM RWA S SA
Malaysia Monaco Mexiko Mauritius Malawi Norwegen Nicaragua Niederlande Neuseeland Portugal Panama Pakistan Peru Polen Papua-Neuguinea Paraguay Katar Argentinien Botswana China (Taiwan) Zentral afrikanische Republik Kongo Chile Haiti Indonesien Mauretanien Libanon Madagaskar Mali Niger Rumänien Korea-Süd Uruguay Philippinen Benin San Marino Rwanda Schweden Saudi-Arabien
SCN SD SF SGP SME SN SP STL STP SU SY SYR THA TG TJ TN TR TT UAE USA V VN WAG WAL WAN WD WG WS YU YV Z ZA ZR ZW
295
Saint Christopher undNevis Swasiland Finnland Singapur Suriname Senegal Somalia Saint Lucia Säo Tome und Principe ehemalige Sowjetunion Seychellen Syrien Thailand Togo China (VR) Tunesien Türkei Trinidad und Tobago Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Staaten von Amerika Vatikanstadt Vietnam Gambia Sierra Leone Nigeria Dominica Grenada Westsamoa Jugoslawien Venezuela Sambia Südafrika Zaire Simbabwe
Weltzeituhr
296
Olympische Spiele der Neuzeit Sommerspiele
Winterspiele
1896 1900 1904 1908 1912 1920 1924 1928 1932 1936 1948 1952 1956 1960 1964 1968 1972 1976 1980 1984 1988 1992
1924 1928 1932 1936 1948 1952 1956 1960 1964 1968 1972 1976 1980 1984 1988 1992
Athen Paris St. Louis London Stockholm Antwerpen Paris Amsterdam Los Angeles Berlin London Helsinki Melbourne Rom Tokyo Mexiko-Stadt München Montreal Moskau Los Angeles Seoul Barcelona
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Chamonix St. Moritz Lake Placid Garmisch-Partenkirchen St. Moritz Oslo Cortina d'Ampezzo Squaw Valley Innsbruck Grenoble Sapporo Innsbruck Lake Placid Sarajevo Calgary Albertville
Länder im Überblick
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