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Er war der Liebling der Demokraten: Isaac Side1, Bürgermeister von New York und Ex-Police Commissioner, kurz davo...
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Er war der Liebling der Demokraten: Isaac Side1, Bürgermeister von New York und Ex-Police Commissioner, kurz davor, zum Kandidaten der Partei für das Amt des Vizepräsidenten gekürt zu werden. Er würde zusammen mit J. Michael Storm kandidieren, dem Baseball-Zar, der bei den Vorwahlen Senatoren und Milliardäre geschlagen hatte. J. Michael hatte den schlimmsten Streik in der Geschichte des Baseball geschlichtet. Er war ein wild entschlossener, aggressiver Kandidat ... und ein ehemaliger radikaler Student, den Isaac höchstpersönlich vor dem Gefängnis bewahrt hatte. Das Land hatte sich in sie verliebt. Sie waren ein ganz eigenes Komiker-Paar: Laurel und Hardy waren wiederauferstanden als ein Duo verschmitzter Elitekämpfer. Doch Isaac hatte keine Zeit für Comedy. Die Stadt war angeschwollen vor lauter Demokraten, und Isaac war der Babysitter und Sheriff der Democratic Convention, des Nominierungsparteitags der Demokraten. Die Partei hatte sich mitten in einer Hitzewelle den Madison Square Garden gekrallt; Isaac musste sich Sorgen machen wegen irren Bombenlegern, Demonstranten und den Abzugskanälen der Klimaanlagen. Außerdem musste er sich bei den New Yorker Delegierten aufhalten, sich wie ein Polittrickser aufführen und Demokraten die Hände schütteln, die schon mal ein Gefühl für den zukünftigen Vizepräsidenten bekommen wollten. Zusammen mit J. Michael war er auf der Titelseite von Time Magazine gewesen. Er hatte mit Journalisten aus Indien, Hongkong, Spanien zusammengesessen ... gab jede Stunde zehn bis zwanzig Interviews. Die Reporter wollten einfach nicht aufhören, ihn zu nerven. Isaac hatte seinen eigenen Secret-Service-Mann, der ihm auch offiziell gehören würde, sobald J. Michael die 5
Nominierung erhielt und vor dem gesamten Parteitag seinen Vize bekannt gab. Isaac wurde seinen FBI-Schatten nicht los, Martin Boyle, ein zweiunddreißigjähriger Scharfschütze aus Oklahoma City, der mit Sidel gern über Kanonen, Pferde und Mädchen quatschte. Boyle war eins achtundachtzig groß und dafür ausgebildet, sich jeder Kugel in den Weg zu stellen und sein Leben zu geben für den Kandidaten, den er beschützen sollte . •• Mr. Präsident ... « •• Verdammt, Boyle«, sagte Isaac .•• Träumst du mich ins Weiße Haus? Ein Vizepräsident ist immer der vergessene Mann der Partei, und was ist, wenn J. und ich die Wahl verlieren ?« •• Sir«, antwortete Martin Boyle, •• sehen Sie sich doch nur mal um ... auf dem Ticket der Demokraten sind Sie die eigentliche Nummer eins!« •• Sag so was nicht, Boyle. Du bringst J. Michael noch Pech.« •• Der hat doch sowieso schon Pech. Haben Sie denn nicht seine Akte gelesen, Sir? Der ist doch total kompromittiert, der hält keine sechs Monate an der Pennsylvania Avenue durch.« •• Und warum haben ihm dann die Republikaner noch nicht die Zähne rausgerissen?« •• Die schlagen sich doch lieber mit J. Michael als mit dem ,BürgerDer Kreml< gegeben hatte . • Sir«, hatte Boyle gesagt, .Michael wird nicht an Ihnen vorbeikommen.« .Er wird mich beerdigen, Boyle.« .Nein, nicht Sindbad den Seefahrer. Nicht Sidel.« Isaac ging weiter unter Aljoschas schwarzem Mond. Ein Streifenwagen holperte hinter ihm. Captain Knight stieg aus dem Wagen, trug Auszeichnungen an der Brust, die vielleicht Bart Grossvogel getragen hätte . • Cap, halt dich von mir fern.« .Sie sind nicht mal zu meiner Einzugsparty gekommen. Sweets war da.« .Was ist mit Tim Seligman? Er ist dein Pate. Tim hat doch diese Nummer im Waldoifchoreografiert, stimmt's?« .Nein. Ich hatte tatsächlich vor, den Präsidenten zu töten. Aber Isaac Sidel ist mir in die Quere gekommen. Sie haben meinen Fluchtweg gesehen. Ich habe die Küche benutzt.« .Und ich habe zehn oder fünfzehn Köche gefunden. Einer davon bist du gewesen. Timmy war's, der diese kleine Kochschule organisiert hat.«
»Sie sind Es war nicht Tim. Schuhkarton. Ich habe michDie in einem Isaac ließ blind. Raskolnikow aus dem Ratte Schrank Isaac, diese an Küche einen Kilometer sprang inversteckt. die Luft und landete Isaacswar Hals. Seine Augen lang.« schienen in der blauen Abenddämmerung zu brennen. »Niemand verhaftet dich. mit Sweets zerreißtHaus deinenehmen Pensio- kön»Sie werden ihn nicht ins Weiße nierungsunterlagen. Und schon arbeitest du wieder im genen, Sir.. wohnten Trott. wo Dougy hat.« »Hatte »Dessen bin Genau ich mirdort, bewusst. Aber gearbeitet ich möchte Raskolniich denn kows Gesellschaft eine Wahl?genießen, Wie langesolange hätte ich ich überlebt noch kann.« ohne die Und Isaac tauchte tiefer in die Dämmerung ein, wie ein Demokraten?« Schulschwänzer, der schon sehrbeibald vollen vier Jahren »Es war ein Wahnsinnsding, derzu ersten Debatte neben Schule zu verurteilt Er hörte nicht dasbeinahe vertraute Timmy sitzen, imwurde. selben scheiß Hotel, wo du den Schlurfen der Schuhe Prädi umgelegt hättest.«eines Secret-Service-Mannes. »Bist du noch bei mir, »Das war Michaels Idee.« Boyle?« Ermir hörte keinen Laut. »Kann ich vorstellen. Fast hätte er tosende Beifallsstürme du bei mir? an»Bist er Columbia University bekommen ... Doug, was zum »Ja, Mr. Präsident .• Teufel machst du hier?« »Ich kann zu Ende bringen, was Dougy angefangen hat.« »Er war ein Geächteter in orangefarbenen Hosen. Du bist ein Polizeicaptain mit Barton Grossvogels kompletter Bande.« »Ich werde sie versetzen, Isaac, immer einen oder höchstens zwei auf einmal. Ich werde den Armen helfen, das Leben ins Ödland zurückzubringen. Vertrauen Sie mir.« Der Captain kehrte zur Elizabeth Street zurück. Und für einen Moment wünschte sich Isaac, er hätte sein eigenes Odessa und könnte ein Bandit werden, der Polizeireviere niederbrannte. Aber er war nur ein Kerl mit einer Glock. Isaac Sidel. Ein Schatten schien mit ihm zu flirten, sich über die Dünen der Maldavanka zu legen und wieder zurückzuziehen. »Natürlich«, murmelte Isaac. Wo sonst sollte ein Kamikaze ihm wohl eine Falle stellen? Wer hätte Isaacs Schreie gehört bei seiner eigenen kleinen Erdrosselungsparty? War es diesmal ein Mann? Oder wieder eine Frau mit hufeisenförmigen Trizeps? »Wie heißt du?« »Martin Boyle.« »Herr im Himmel«, sagte Isaac. »Verfolgst du mich? Ich dachte schon, du wärest ein Würger.« »Ich werde dafür bezahlt, Ihnen zu folgen, Sir.«
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