Werner Eck
DIE VERWALTUNG DES RöMISCHEN REICHES IN DER HOHEN KAISERZEIT Ausoewühlte und erweiterte Beitrüoe c c 2. Band...
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Werner Eck
DIE VERWALTUNG DES RöMISCHEN REICHES IN DER HOHEN KAISERZEIT Ausoewühlte und erweiterte Beitrüoe c c 2. Band
3
Arbeiten zur römischen Epigraphik und Altertumskunde Band3
Herausgegeben von
R. Frei-Stolba und M. A. Speidei Universitäten Bern und Lausanne
Titelseite: Bauinschrift aus dem Legionslager Vindonissa (CIL XIII 1 15 1 5). Photo: A. & J.-L. Veuthey, Lausanne.
DIE VERWALTUNG DES RÖMISCHEN REICHES IN DER HOHEN KAISERZEIT Ausgewählte und erweiterte Beiträge
2. Band
von
WERNERECK
Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Eck, Werner: Die Verwaltung des Römischen Reiches in der Hohen Kaiserzeit : ausgewählte und erweiterte Beiträge I von Werner Eck. -Basel ; Berlin : F. Reinhardt Bd. 2 (1997) (Arbeiten zur römischen Epigraphik und Altertumskunde; 3) ISBN 3-7245-0962-6
Alle Rechte vorbehalten ©1998 by Friedrich Reinhardt Verlag BaseliBertin Printed in Switzerland by Reinhardt Druck Basel ISBN 3-7245-0962-6
Gewidmet dem Historischen Kolleg München
VORWORT DER HERAUSGEBER
Es bedeutet fiir die Herausgeber eine grosse Freude, die Reihe der "Arbeiten zur römischen Epigraphik und Altertumskunde (A.R.E.A.)" mit einem zweiten Band von Werner Eck zur Verwaltung der römischen Weltreiches fort.zusetzen. Wir schätzen uns glücklich, dass sich Werner Eck wiederum bereit erklärt hat, für diese Reihe Aufsätze zur Verfügung zu stellen und- was den besonderen Wert dieser Sammlung ausmacht -, diese systematisch zu überarbeiten sowie, wo notwendig, zu ergänzen und zu erweitern. Einige Beiträge werden in diesem Band erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht und erscheinen z.T. als stark erweiterte Fassungen, deren Originale auf Englisch und Italienisch publiziert werden sollen. Damit liegt wiederum eine reichhaltige, durch Indizes erschlossene Sammlung bedeutender Beiträge Werner Ecks zur Verwaltung des Römischen Reiches vor. Die Thematik der vorliegenden Aufsatzsammlung schliesst an diejenige des ersten in dieser Reibe veröffentlichen Bandes von Werner Eck an. Die hier aufgenommenen, erweiterten und teilweise umfassend überarbeiteten Beiträge setzen die Ausführungen und Überlegungen der ersten Sammlung fort. Gleichzeitig vertiefen und ergänzen sie die im ersten Band gesammelten Arbeiten durch neue Untersuchungen sowie durch wichtige methodische Einsichten. Beide Bände ergänzen sich somit gegenseitig zu einem geschlossenen Bild der kaiserzeitlichen Verwaltung des Römischen Reiches, ihrer Prinzipien und ihrer Entwicklung während der ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderte. Unser Dank gilt weiterhin Herrn A. Rüdisühli und dem Friedeich Reinhardt Verlag für die Weiterführung der Reihe. Ferner haben wir wiederum dem ,,Institut d'Archeologie et d'Histoire Ancienne" der Universität Lausanne sowie der "Abteilung für Alte Geschichte und Epigraphik" der Universität Bern für die
Zurverfügungstellung der Infrastruktur zu danken. Für die technische Hilfe bei der Erstellung der Druckvorlagen und der Indizes, schliesslich, danken wir Frau Floriane Guignet, Lausanne und Herrn A. Hirt, Bem.
Regula Frei-Stolba Lausanne und Bem, im Januar 1998
Michael Alexander Speidei
VORWORT DES VERFASSERS
ln den einführenden Worten der Herausgeber zum ersten Band dieser Reihe war bereits darauf hingewiesen worden, daß der Sammlung der dort vorgelegten Beiträge zur Verwaltung des römischen Reiches noch ein weiterer Band folgen werde. Dieses geschieht mit dem hier vorgelegten Buch. Einige der Beiträge sind vor längerer Zeit publiziert worden, andere sind jüngeren Datums und einige ( 1
A-D und
1 3 ) sind bisher noch nicht
veröffentlicht. Ich danke insbesondere den Herausgebern von Volumen XI der Cambridge Ancient History für die Erlaubnis, meine
für ihren Band konzipierten
vier Kapitel zur Grundlage einer wesentlich erweiterten Fassung machen zu dürfen. Vieles, was dort vor allem aus Platzgründen nicht möglich war, auch ausführlichere Anmerkungen, sind nunmehr in die Kapitel I A-D aufgenommen. Ferner hat Gianfranco Paci großzügig zugelassen, daß die deutsche Fassung eines Vortrags, der in Macerata gehalten wurde und in den Melanges d'Archeologie et d'Histoire de l'Ecole fran
Vgl. auch Paulus, dig. 50, 7, 9, 1 : lmperarores Antoninus er Severus Augusri Germono Silvano. Legariane functis biennii vacario conceditur; nec interesr, urrum legario11e in
Provinzialverwaltung und Steuern
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Donau wurde nicht nur der Prozeß, den die Athener gegen Herodes Atticus angestrengt hatten, vor Mare Aurel verhandelt; dorthin ging z.B. auch eine Gesandtschaft des Provinziallandtages der Hispania Tarraconensis, die offen sichtlich eine für die Provinz günstige Entscheidung in einer Censusangelegenheit von Mare Aurel erreicht hat.8 Die Mittel der Kommunikation mit dem Kaiser von den Provinzen aus waren unterschiedlich, je nach Funktion, sozialer Stellung und Prestige derjenigen, die sieb an den Kaiser wandten. Statthalter oder andere provinziale Amtsträger ver kehrten brieflich mit ihm, ohne daß genauer zu klären wäre, wie intensiv dieser Austausch gewesen ist. Doch sollte die Behauptung des Aelius Aristides, bereits bei kleinsten Zweifeln wandten sich die Statthalter an den Kaiser,9 davor warnen, den erhaltenen Briefwechsel zwischen Traian und Plinius aus den Jahren I I 0-
1 12 (?) als eine Ausnahme anzusehen. In nicht ganz zwei Jahren hat Plinius 61 im Buch I 0 seiner Briefe erhaltene Schreiben an Traian gerichtet, der seinerseits seinem Legaten darauf 48 Mal geantwortet hat. Schreiben, die Traian aus eigenem Antrieb in die Provinz gesandt hat, sind darin nicht erhalten, hat es aber ohne Zweifel gegeben. Wenn alle staatlichen Amtsträger in den Provinzen auch nur annähernd so intensiv wie Plinius den Austausch mit dem Kaiser betrieben haben, muß täglich allein von den Amtsträgern ein Strom von Schreiben am Aufent haltsort des Herrschers eingegangen sein. 10 In der Zeit Traians amtierten 44 Statt halter senatorischen und ritterlichen Ranges, dazu rund 32 Prokuratoren, die in Ltnterschiedlicher Weise für finanzielle Angelegenheiten auf der Ebene einer oder mehrerer Provinzen zuständig waren. Doch auch untergeordnete senatorische oder ritterliche Amtsträger wie
iuridici, praefecti orae maritimae oder Domanial- und
Bergwerksprokuratoren, provinziale
liarum gladiatoriarum konnten
praefecti vehiculorum
oder praefecti fami
sich unmittelbar mit dem Herrscher in Verbindung
setzen. Manche Fragen waren von höchster politischer Bedeutung wie etwa die
urbe an in provincia agentibus nobis mandata sit. Unter den beiden Kaisern sind eher
Severus und Antoninus (Caracalla) als Mare Aurel und Verus zu verstehen. 8 Birley, Marcus Aurelius2 180 f.; AE 1971, 190 0. Alföldy, Die Römischen Inschriften von Tarraco, Berlin 1975, 1 82 f. Nr. 332. Vgl. auch mit zahlreichen Beispielen zur Rechtsprechung durch den Kaiser, während er auf Feldzügen weilt, Peachin (Anm. 3) 14 Anm. 8. 9 Im J. 1691170 frug so z.B. der Prokonsul von Africa Serius Augurinus bei Mare Aurel an, wie ein Seoatusconsultum aus der Zeit Hadrians über die Behandlung von Erbschaften verstanden werden müsse, cod. Iust. 3, 3 1 , I . lO Vgl. W . Eck, Zur Durchsetzuog von Anordnungen und Entscheidungen in der Hohen Kaiserzeit Die adrrünistrative lnformationsstruktur, Studi italiani di ftlologia classica 10, 1992, 915 ff. ders., Verwaltung I , 55 ff. =
=
1 10
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Erbfahigkeit von Soldatenkindern, worüber Hadrian an den Präfekten von Ägypten, Rammius Martialis, ein Schreiben richtete. 1 1 Die Kaiser aber sandten ihrerseits auch in relativ banal erscheinenden Fragen Briefe an ihre Amtsträger in den Provinzen. So richtete Traian in einer Bürgerrechtsangelegenheit über den jüngeren Plinius, der in der Angelegenheit vermittelt hatte, einen Brief an den Präfekten von Ägypten und Mare Aurel frug beim Statthalter der Mauretania Tingitana an, i n welchem Alter Frau und Kinder eines Antragstellers für das römische Bürgerrecht stünden, weil erst dann das gewünschte Privileg verlieben werden konnte. 12 Der administrative Schriftwechsel zwischen dem Herrscher und den Funktionsträgem in den Provinzen muß somit außerordentlich intensiv ge wesen sein . 1 3
Andere Antragsteller ohne amtliche Position hatten sich im allgemeinen persönlich oder durch Vermittlung einer zweiten Person - unmittelbar an den Kaiser zu wenden und ihm ein Gesuch, einen libellus, zu überreichen. Das galt für Privatpersonen genauso wie für Collegia, Gemeinden oder die Landtage (concilia
-
Koina) einzelner Provinzen. Daß die Statthalter selbst Beschlüsse oder Anträge der Provinzgemeinden an den Kaiser übersandten, dürfte zumeist eher die Ausnahme gewesen sein. 14 Zumindest hat es keine allgemeinen Regeln dafür gegeben, wie die Verbindung zwischen Herrscher und Untertanengemeinde hergesteHt werden sollte. Daraus resultierte ein außerordentlich reger Reiseverkehr zum jeweiligen Aufenthaltsort des Kaisers. Neben diplomatischen Routineangelegenheiten wie etwa Glückwunschadressen zu Kaisers Geburtstag, zu Todesfallen oder Geburten innerhalb der kaiserlichen Familie brachten die Gemeinden aus den Provinzen, nicht anders als die Italiens, vor allem ihre Anfragen und Probleme, ihre Bitten um Entscheidungen, um beneficia, um finanzielle Unterstützung vor den Kaiser.15
1 1 BGU 140 Hunt - Edgar, Select Papyri 213 = Oliver, Greek Constitutions Nr. 70. 1 2 Plin., ep. 10, 7; AE 1971, 534 IAMar. ll 94. Vgl. M. Christo!. RD 66, 1988, 31 =
=
ff.
13 Der eben zitierte Brief Traians an den Präfekten von Ägypten (Piin., ep. 10, 7) wurde diesem aber nicht direkt zugesandt. Vielmehr hat Traian vermutlich, nachdem er von
Plinius die erbetene Auskunft erhalten hatte, diesem den Brief an den praefectus zugestellt; Plinius seinerseits hat dann diesen Brief an den eigentlichen Antragsteller Harpocras wohl persönlich weitergegeben, der ihn schließlich dem Statthalter von Ägypten ebenfalls persönlich überreichen konnte.
Aegypti
14 Siehe z.B. die Dokumente bei Oliver, Greek Constitutions Nr. Statthalter); Nr. 135. 139 (durch Prokurator). Nach Cassius Dio
138. 146-153 (durch 52, 30, 9 soll Mae
cenas Augustus empfohlen haben, die Stauhalter selbst sollten besser Petitionen von Städten an ihn weiterleiten, als daß die Gemeinden Gesandtschaften zu ihm abordneten. V gl. Miliar, Emperor2 217. 380. Siebe dazu unten, 1 1 1 f. 15 Vgl. oben Kap. J A, 22 f.; besonders Miliar, Emperor 394 ff. Ferner M. Dräger, Die Städte der Provinz Asia in der Flavierzeit, Frankfurt 1993, 2 1 3 ff.
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III
Überbringer waren städtische Gesandte, entweder Mitglieder der munizipalen Honoratiorenschicht oder auch bekannte Rhetoren, Sophisten, die durch ihr Prestige sowie ihre rednerischen Fertigkeiten die schriftlich formulierte Angelegenheit unterstützen sollten. So gelang es im Auftrag der Provinz Asia dem Rhetor Scopelianus, Domitian von seiner Entscheidung, zugunsten der Landwirtschaft Italiens in den Provinzen die Hälfte aJier Weinpflanzungen vernichten zu lassen, abzubringen.16 Der Rhetor Paulus von Tyrus gewann für se ine Heimatstadt von Hadrian das Recht, sich metropolis nen nen zu dürfen.17 Manche Städte suchten durch eine größere Zahl von Gesandten ihrem Begehren Nachdruck zu verleihen und vielleicht fehlendes Prestige ihrer Stadt auf diese Weise auszugleichen. Die finanzielle Belastung der Gemeinden für diese Gesandt schaften konnte erheblich sein, wenn die legati sich nicht zur persönJichen
Übernahme der Reisekosten verpflichteten, was allerdings nicht selten geschehen zu sein scheint.18 Deshalb sah sich Vespasian gezwungen, die Maximalzahl der Gesandten auf drei zu begrenzen und damit die Kosten einzudämmen.19 Antoninus Pius griff schließlich zu dem radikalen Mittel, daß Gesandtschaften im allge meinen überhaupt nicht mehr nach Rom kommen sollten. Vielmehr wurden offensichtlich für eine kurze Periode die Statthalter oder die Provinzprokuratoren angewiesen, zumindest in Routineangelegenheiten die Briefe und libelli der Städte an ihn zu übersenden. Ein einziger, vom Statthalter abgesandter Bote konnte damit viele Schreiben nach Rom überbringen, der Kaiser antwortete schriftlich und leitete die entsprechenden schriftlichen Antworten wieder über die provinzialen Amtsträger an die eigentlichen Empfanger zurück.2o Doch nach Antoninus Pius
16 Philostr., v. soph. I , 2 1 , 6. 17 Suda s.v. Philo; vgl . G.W. Bowersock, in: Bonner Rist. Aug. Coll. 198213, Bonn 1985, 76 ff. IS Dabei ist freilich zu beachten, daß relativ viele der Schreiben, die uns mit den Namen der Gesandten, die auch selbst die Kosten trugen. erhalten blieben. inhaltlich oft recht
belanglos sind. Manche von ihnen dürften gerade auf Veranlassung der Gesandten, die damit auch ihre Euergesie gegenüber der Gemeinde bekannt machten, auf dauerhaftem Material publiziert worden sein. So könnte die Gesamtüberlieferung sehr einseitig zugunsten der zahlungswilligen städtischen Gesandten ausgefallen sein. Vgl. dazu 3 79 ff.
1 9 Dig. 50, 7, 5, 6; vgl. dazu G.A. Souris, The sire of the provincial embassies to the
Emperor under the Principate, ZPE 48, 1982, 235 ff. 20 Deutlich wird das Verfahren von Antoninus Pius etwa bei den zahlreichen Schreiben, die von Städten Lykiens zur Ehrung des Opramoas nach Rom gerichtet wurden; siehe IGR lll 739. Vgl. ferner G. Petzl, Inschriften v. Smyrna Nr. 600. Auch vier Briefe des Antoninus Pius an die Stadt Ephesus zeigen, daß die Briefe bzw. Beschlüsse der Stadt, auf die der Kaiser antwortete, nicht von einer Gesandtschaft überbracht worden waren; vielmehr hatten zwei Prokonsuln und zwei Prokuratoren diese nach Rom übersandt. Bemerkenswert sind die unterschiedlichen Übermütler. Doch hat dies nichts mit dem
1 12
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scheint dieses Verfahren wohl wieder außer Gebrauch gekommen zu sein. Vielleicht entsprach es nicht der Vorstellung der Städte, wie sie mit dem Herrscher verkehren wollten und sollten. Ob alle Gesandtschaften jeweils auch direkt vom Kaiser empfangen wurden oder ob in diesem Zusammenhang dem Funktionsträger a
libellis
eine zumindest
partiell selbständige Stellung zukam, ist unseren Dokumenten nicht völlig ein deutig zu entnehmen.21 Daß jedenfalls gelegentlich auch andere Amtsträger, ähnlich wie der Senat, unmittelbar das Ziel provinzialer Gesandter sein konnten, zeigt etwa eine Gesandtschaft aus Sparta, die sich unter Antoninus Pius auch an den Prätorianerpräfekten Gavius Maximus gewandt zu haben scheint.22 Unmittelbarer Reflex dieses direkten Kontaktes zwischen Kaiser und Städten sind die zahlreichen inschriftlich erhaltenen Briefe, mit denen die Gesandtschaften in ihre Heimatgemeinden zurückkehrten; vor allem Hadriao, Antoninus Pius und Mare Aurel sind so für uns in ihren konkreten Antworten und Entscheidungen und wohl auch in ihrem persönlichen Stil bekannt geworden,23 angefangen vom Dank ftir Glückwünsche beim Herrschaftsbeginn bis zur Regelung von Steuerfragen, der Finanzierung öffentlicher Gebäude oder der Verleihung des Stadtrechtes an zuvor nicht privilegierte Siedlungen. Vom Inhalt ihrer Entscheidungen benachrichtigten die Herrscher nicht selten, vielleicht sogar häufig, auch ihre Legaten in den Pro vinzen oder auch die Prokonsuln, selbst wenn diese bis zum Zeitpunkt der Benachrichtigung noch nicht mit der Angelegenheit befaßt gewesen waren; daß dies aber wirklich regelmäßig geschah, ist eher unwahrscheinlich. Jedenfalls hielt die kaiserliche Zentrale in Rom es manchmal für wichtig, daß der höchste
Inhalt der Briefe bzw. Beschlüsse zu tun. Möglicherweise hat allein das Faktum, wer im Augenblick in Ephesus selbst zur Verfügung stand, darüber entschieden, wer die Schreiben absandte. Der Prokonsul war auf jeden Fall wegen der Konventsreise längere Zeit nicht in Ephesus. Dann bot sich der Prokurator als Ansprechpartner an. 21 Vgl. auch Miliar. Emperor 385; ferner J.-L. Mourgues, MEFRA 107, 1995, 255 ff. 22 SEG I I , 5 0 1 : raio