AUFSTIEG UND NIEDERGANG DER ROMISCHEN WELT
de Gruyter
AUFSTIEG UND NIEDERGANG DER RöMISCHEN WELT II.25.1
AUFSTIEG U...
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AUFSTIEG UND NIEDERGANG DER ROMISCHEN WELT
de Gruyter
AUFSTIEG UND NIEDERGANG DER RöMISCHEN WELT II.25.1
AUFSTIEG UND NIEDERGANG DER RÖMISCHEN WELT GESCHICHTE UND KULTUR ROMS IM SPIEGEL DER NEUEREN FORSCHUNG
11 HERAUSGEGEBEN VON
HILDEGARD TEMPORINI UND
WOLFGANG HAASE
WALTER DE GRUYTER . BERLIN . NEW YORK 1982
PRINCIPAT FüNFUNDZWANZIGSTER BAND (1. TEILBAND)
RELIGION (VORKONSTANTINISCHES CHRISTENTUM: LEBEN UND UMWELT JESU; NEUES TESTAMENT [KANONISCHE SCHRIFTEN UND APOKRYPHEN])
HERAUSGEGEBEN VON
WOLFGANG HAASE
WALTER DE GRUYTER . BERLIN . NEW YORK 1982
Herausgegeben mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Aufstieg und Niedergang der römischen Welt: Geschichte u. Kultur Roms im Spiegel der neueren Forschung / hrsg. von Hildegard Temporini u. Wolfgang Haase. - Berlin, New York : de Gruyter. NE: Temporini, Hildegard [Hrsg.] 2. Principat. Bd.25. 1. Teilbd. / Hrsg. von Wolfgang Haase. 1. Aufl. - 1982. ISBN 3-11-008700-6 NE: Haase, Wolfgang [Hrsg.]
© 1982 by Walter de Gruyter & Co., vormals G.J. Göschen'sche Verlags handlung . J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung· Georg Reimer' Karl J. Trübner Veit & Comp., Berlin 30 . Alle Rechte, insbesondere das der übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Printed in Germany Satz und Druck: Arthur Collignon GmbH, Berlin 30 Einbandgestaltung und Schutzumschlag: Rudolf Hübler Buchbinder: Lüderitz & Bauer, Berlin
Vorwort Mit dem vorliegenden Band II 25 wird im II. Teil CPrincipat') des Gemeinschaftswerkes EUaYYEA,Lc.p (= Mt 5) rWQaYYEA,!-laLa SaU!-laOLa oihw~ Kai !-lEYaA,a EJtCoLa!-lm dvm, w~ uJtoA,a!-lßaVELV !-lllöEva ÖuvaoSm cpuA,a1;m aULa' E!-loi yaQ E!-lEA,llOEV EVLUXElV aUtoL~.
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Cf. 1 K 9,20. Mt21,15f.; 26,3f.; 27,43; 27,63f. (JtA,avo~, JtA,avll); 28,12/14. L 13,31 f.; cf. L 9.9; 23,8. Die Markusnotizen von der Agententätigkeit der Herodianer (M 3,6; 8,15; 12,13) hat L in allen drei Fällen gestrichen (s. L 6,11; 12,1; 20,20). L 19,49; 20,19; 22,2.52.66; 23,1.
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ETHELBERT STAUFFER
Noch viel dramatischer schildert J den Kampf zwischen Licht und Finsternis 1,5.11). Wie ein Flammenzeichen steht die Tempelreinigung am Anfang des Evangeliums 2,13/20). Mit einer Frau, mit einer Samariterin(!), spricht Jesus über die Vorläufigkeit des Tempelkultes 4,21). Es folgen die beiden Sabbathheilungen 5,9; 9.16), provokative und programmatische Demonstrationen gegen die Thora, denn die beiden Heilungswunder hätte man einige Stunden später ohne jeden Sabbathkonflikt vollbringen können. Nun ist die Alternative Moses oder Jesus ganz unentrinnbar 9,29). Jesus weiß es und will es so. Denn alle vor ihm und neben ihm sind falsche Hirten. Massiver kann der Angriff nicht sein. Denn das geht gegen Moses und Johannes den Täufer, gegen Kaiphas und Gamaliel, gegen Tiberius und Pilatus ohne Unterschied (cf. J 19,11). Die turba maledicta, quae non novit legem, ist verunsichert 107 • Aber die Kenner und Hüter des Gesetzes sehen klar und nehmen die Herausforderung an. "Dieser Mann ist nicht von Gott, denn er hält den Sabbath nicht heilig" 9,16). Er ist ein Hexenmeister, ein Verführer, ein Samaritaner, ein Besessener, der sich selber für Gott hält 108 • Schon nach der ersten Sabbathheilung stellt man ihm nach (5,16), will man ihn aus der Welt schaffen (5,18), macht man Verhaftungsversuche (7,32.44/46). Auf die gotteslästerlichen lehreden antwortet man mit der atimia (8,49) und einem ferngesteuerten Steinigungsversuch (8,59). Nach der zweiten Sabbathheilung ein zweiter Steinigungsversuch (10,30; cf. 11,8), ein erneuter Verhaftungsversuch (10,39). Nach dem letzten und größten Wunder Jesu bildet Kaiphas mit den Pharisäern einen Krisenstab, der die Vernichtung des Galiläers beschließt (11,47/53). Jesus taucht unter und flieht nordwärts (11,54). Der Krisenstab erläßt einen Steckbrief: Wer den atimos findet, soll ihn melden (11,57). Seine Anhänger hat man bereits aus der Synagoge ausgestoßen (9,22.34), und die Osterbotschaft der Urgemeinde macht man später durch das Spottmärchen vom Gärtnertransport lächerlich 109. Man sieht, Matthäus steht mit seinem biblizistischen Evangelium vom Messias Judaeorum einigermaßen allein unter den Jesusschriften der Urkirche. Aber er hat sie alle aus dem Felde geschlagen und die grundlegende Sammlung und Auswahl des Materials geliefert für die Rejudaisierung des Jesusbildes. Sein vermittlungs theologisches Evangelium hat im neutestamentlichen Kanon den ersten Platz erobert, es ist das Evangelium der Kirche geworden, das Handbuch der Judenmission llO und Lieblingsevangelium der Synagoge 111 . Und die super-
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J 2,23; 6,66; 7,12f.32.43.48f.; 9,16 u.a.m. J 5,18; 7,12.30; 8,48; 10,33 u.a.m. J 20,15. Dazu Tert. Spect. 30: Hic est ... quem ortolanus detraxit, ne lactucae suae frequentia commeantium adlaederentur! Reiche Belege in den Tholedoth Jeschu bei KRAUSS
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Mt bildet wie selbstverständlich die maßgebliche Grundlage für die jüdisch-christlichen Kontroversen des nachapostolischen Zeitalters (s. oben Anm. 104). In unserm Jahrhundert vor allem beliebt im Umkreis jener Autoren, die in irgendeinem Sinne an der W
The healing activities are referred to in the Tosefta, t. Hull. 2:22,23: "There is a story about R. Eleazar ben Dama, whom a snake had bitten. Jacob of Kefar Sarna came to heal hirn in the name of Jeshua ben Pantera, but R. Ishrnae1 would not let hirn. They said to hirn: You must not do that, Ben Darna. He replied: I shall bring you proof that he rnay heal me. But he had not yet finished the proof when he fell dead. (23) Then R. Ishrnae1 said: You are Iucky, Ben Darna, that you have passed on in peace and not dernolished the wall (or fence) of the sages, for whoever demolishes the wall of the sages, punishment comes upon hirn in the end, as it is written (Eccl. 10:8): 'And whoever demolishes a wall, a snake will bite':"
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b. Sanh. 43a. idem: "Our Rabbis have taught: Jeshu had five disciples: Mattai, Naqqai, Ne~er, Buni, and Toda."
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MAX WILCOX
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